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Los des Bahnarbeiters. Auf dem Bahnhof in Hamm   in Westphalen fuhr Dienstag vormit tags ein aus Münster   kommender Personen­zug in eine Kolonne von Strecken­arbeitern hinein. Hierbei wurde ein Arbei­ter auf der Stelle getötet, zwei andere wur­Den verletzt.

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Mädchenschänder.

Bischof und Pfarrer als Mädchenschänder.

37 minderjährige Mädchen sind die Opfer.

Mittwoch, 7. September 1927.

Stefen 9.2 Eheschließungen; die Geburtenhän figteit ging weiter zurüd: im Jahre 1925 gabe es 25.1 gebendgeborene auf 1000 Einwohner. im Jahre 1926 dagegen 24.5; die Sterblichteit weist wieder ein Steigen von 15.2 auf Aus Warschau   wird gemeldet: Montagsgang nahe sei und sie die Einlösung der Wech 15.6 auf. Die aus dent Verhältnis der seßten zwei begann vor dem Warschauer Landesgericht der fel ohnedics nicht mehr erleben würden. Anfäng- Merkmale sich ergebenden Zahlen der natürlichen Der rasende Tod. In Büsum   stürzte, wie Prozeß gegen das Oberhaupt der Mariaditen- lich-prophezeite der Bischof das Ende der Welt Bevölkerungsbewegung betragen daher 128.512( 9.0 das Berliner   Tageblait" aus Hamburg   meldet, firche in Polen  , Bischof Dr. Kowalski, und für den 20. Dezember 1926; als der Termin ver- auf 1000 Einwohner) gegenüber 140.366( 9.9) imt ein mit 34 Kindern besetzes Lastautomobil, des den Warschauer Hauptpfarrer der Sette, strich und die Gläubiger, die inzwischen die Fäl- Jahre 1925. sen Führer einem anderen Auto ausweichen Feldmann, die des Verbrechens der Schändung schungen bemerkt hatten, mit der Erstattung von Die Hand zu Hädsel zerschnitten. Die Landwirts wollte, in einen tiefen Graben. Eine Anzahl und des Betruges angeklagt sind. Die Sette Strafanzeigen drohten, erklärte er, die Welt gattin Barbara Here: in Tymalow be Pilsen   af der Kin: wurde schwer verletzt. 3vei der Martasten war vor dem Kriege in Rußland   werde im Juni 1927 untergehen. Als riet mit der Hand in die elektrisch betriebene Sädjel­aus Wesselbühren herbeigerufene Aerzte leisteten stark verbreitet und hatte auch in dem ehemaligen nun auch dieser Monat verging und die Wechsel maschine. Bevor noch der Antrieb ausgeschaltet wer­die erste Hilfe. An der Ecke Wilmersdorfer Russisch- Polen etwa zweihunderttausend Anhän- nicht eingelöst wurden, wendeten sich die Betro- den konnte, wurde der Unglücklichen die linke Hand Straße und Pestalozzistraße in Charlottenger. Sie wurde von den zavistischen Behörden, genen an die Behörden. Im Verlauf der Unter bis zum Handgelenk buchstäblich zu Sädjel zerschnit burg stieß gestern nachmittags ein Autobus bie der römisch- katholischen Kirche   feindlich gesinnt suchung stellte die Warschauer Kriminalpolizei   ten und der Unterarm bis zum Elbogen   zerquetsch: mit einem Straßenbahnwagen so scharf waren, unterstützt. Seit dem Umsturz verloren fest, daß Die Schwerverletzte wurde ins Pilsener allgemeine zusammen, daß beide Fahrzeuge vollständig zer die Mariaditen an Bedeutung. Sie haben aber Krankenhaus überführt, wo ihr der ganze Arm ab­trümmert wurden und zwölf Passagiere noch heute einige Zehntausende Anhänger in genommen werden muß. mehr oder minder schwer verwundet wurden. Polen  . Außerdem wurden beide Führer schwer verlett. Eintrittskarten ins Parodies. Abdul Seid Fetrieb in Jerusalem   einen fleinen Papierhandel, er ihn mehr schlecht als recht ernährte. Er war arum gar nicht zufrieden mit seinem Los und achte nach, wie er es verbessern fönnte. Da am das päpstliche Jubeljahr und Abdul Seid ah, wie viele Christen sich durch Wallfahrt und Spenden für den Peterspfennig ben Ablaß ihrer Scheds und gefälschte Wechsel ausge- Eltern, die von diesem Treiben wußten, unter- schloffer Paul Juchs, der einer angesehenen Magde­Sünden und den Eintritt ins Himmelreich erstellt zu haben. Dem Pfarrer Feldmann nahmen nichts dagegen, da Kowalsti ihnen ein- burger Familie entstammt, hat bei seiner Verneh fauften. Das mag ihn auf den Gedanken gebracht wird zur Last gelegt, daß er von den Schän- redete, daß das alles zu einem heiligen Zwed mung auf dem Magdeburger   Polizeipräsidium das haben, auch seinerseits Anweisungen auf die dungen des Bischofs wußte, sich in sechs geschehe. ewige Seligkeit auszugeben. Flugs verlaufte er Fällen daran beteiligt habe und auch die Betrü Gleich nach Beginn der Verhandlung ver­fein Papiergeschäft und seitdem vertrieb er an- gereien des Bischofs unterstützt habe. Bezeich- kündete der Vorsitzende, daß die Einvernahme der statt Ansichtskarten vom irdischen Jerusalem   nend ist, daß Dr. Kowalsti seinen betrogenen beiden Beschuldigten unter Ausschluß der Eintrittskarten ins himmlische Jerusalem  . Er Gläubigern erzählte, daß der Weltunter Oeffentlichkeit vor sich gehen werde. nannte sich Mohammeds Stellvertreter vom Tode der Frau sei ihm der Sinn dieser Aeuße-| Kampf gegen den welschen Erbfeind durch Ver­tilgung seiner Tanzausdrücke zu führen: rung aufgegangen.

Die Anllageschrift legt dem Bischof Kowalski

zur Last

daß er sich an 37 minderjährigen Mädchen im Alter von neun bis achten Jahren ver­gangen habe. Einige der Mädchen seien an den Folgen des Berkehrs erkrankt.

bei den Gottesdiensten der Mariaditen regel­rechte Orgien gefeiert wurden. Um den Altar war eine Stette nadter junger Mädchen auf­gestellt, die tanzend und fingend das Podium umfreisten, auf dem Bischof Kowalski die Messe las. Nach den Gottesdiensten spielten sich in dem Bethaus unbeschreibliche Szenen ab. Kowalsti befahl stets einigen Mädchen, ihn in

Eine ganze Stadt cingcäschert. Die Kleine ruf sische Stadt Kock, die etwa 3000 Einwohner zählte, ist am Sonntag durch eine große Feuerstrunst voll­ständig vernichtet worden. Menschenleben sind dem Brande nicht zum Opfer gefallen.

Aufklärung eines Mordes. Der in Samburg

Weiter wird der fälschte Wechicine Wohnung zu begleiten. Die Kinder und ihre verhaftete und nach Magdeburg   überführte Fahrrad­

Erden und erzählte, er sei vom Propheten beauf tragt, freie Pläße im siebenten Himmel zu ver kaufen und den Erlös armen Mohammedanern Erdbeben in Armenien  . In Namwangan in zufommen zu lassen. Abdul Seid engagierte drei Agenten, die ganz Palästina bereiften und die Armenien  , das vor kurzem von einem beftigen Eintrittskarten, je nach der Vermögenslage der Erdbeben heimgesucht wurde, werden von Zeit zu Käufer, für fünfzig bis zweitausend englische Zeit noch weitere Erdstöße wahrgenommen. In Pfund verkauften. Der arme Mohammedaner, den letzten Tagen sind wiederum einige Sänjer der den Erlös einsteckte, war natürlich Abdul durch Erdstöße zerstört worden. Aus Furcht vor Seid selbst. Er wurde bald ein reicher Moham Einstürzen hält sich die Bevölkerung bereits medaner, denn das Geschäft ging glänzend. Aber seit 24 Tagen auf den Straßen auf. eines Tages verlangten die Söhne eines reichen Rekordwut, die vor Betrug nicht zurückscheut. Mannes die von ihrem Vater gezahlten zwei- Die Sportkommission des französischen   Aeroklubs tausend Pfund zurück und als der Stellvertreter hat sich mit dem Fall des französischen   Fliegers des Propheten die Rückzahlung verweigerte, flag- Gallize beschäftigt, der sich einer betrüge­en sie ihn beim Kadi. Vor Gericht führten fierischen Handlung an seinem Höhenmesser an, ihr Vater sei ein so böser Wucherer gelesen, bei Aufstellung eines angeblichen Höhen­daß er unmöglich in den Himmel kommen fönre. retords schuldig gemacht hat, so daß er statt Da Abdul Seid ihm trotzdem das Himmelreich der von ihm wirklich erreichten Höhe von 4000 versprach, sei er offenfundig ein Betrüger. Der Meter gegen 10.000 Meter Söhe regi Richter schloß sich dieser Ansicht an und Abdul Seid wanderte in das Gefängnis.

Erstichungstod dreier Vergarbeiter. Aus Charleroi   wird gemeldet: Auf dem Schacht Saint Henriette bei Fleurus   ereignete fich ein Schlagwe terunglück, wobei drei Bergarbeiter infolge ausströmender Gase erstickten.

Dolchstoß von hinten. Sonntag abends fan­den aus einer Versammlung in Rummenehl in Westphalen zurückkehrende Reichsbanner­mitglieder einen Kameraden. der auf dem Rade vorausgefahren war, blutüberströmt or. Dem lleberfallenen war ein Dolch tief n den Rücken gestoßen. Von den Tätern hlt bisher jede Spur.

strierte. Die Kommission beschloß, Callize auf Lebenszeit zu disqualifizieren und seine bisher verzeichneten Retorde zu annullieren. Der Internationale Luftschiffahrtsverband soll aufge fordert werden, gleichfalls eine entsprechende Maß­nahme zu treffen.

Bomben überall. Vor dem Eingang zu dem

Ihr lieben deutschen Frauen und Mädchen! Saget nicht: Arrangement, sondern Anordnung; nicht arrangieren, sondern anordnen; nicht Engagement, sondern Werbung zum Tanze. Statt des welschen Ausdruckes engagieren gebraucht den deutschen: sich versprechen; statt Entree jagt Eintritt; statt Garderobe: Kleiderraum; statt Promenade: Rundgang; statt Toilette: Waschraum. Beim Walzer könnt ihr bleiben: statt Polfa jagt Hopser oder Hüpfer; statt Francaise: Welscher; statt Galopp: Schnelltanz; der Kotillon ist der Gabentanz; die Quadrille aber der Reigen und die dabei gebräuchlichen Befehle des Tanzmei sters lauten zu deutsch  : Pantalon: Begrüßung; Eté: Gegengang; La Poule: Schwebe; Trenis: Laube; Paftourelle: Einzelgang; Saint- Simonier: Damenwechsel; Chaine: Kette; Balance: Wiege; Kolonne: Reihe; Ronde: Runde; Tour de Main  : Händewechsel; Chassé croisé: Empfehlung: Finale: Schluß.

Von allen Verdeutschungen" dieser Narren dürfte die vom Sich versprechen" wohl die ein sige, wirklich gelungene sein. Sie versprechen sich im Zentrum der Stadt Buenos Aires   gele- ihr ganzes Leben lang, denn sie können ja tein genen Gebäude der Filiale der Westindia Dil- Wort deutsch   sprechen. Company, einer Tochtergesellschaft der Standard­Dil- Company, wurde Montag eine Bombe ent­dedt, die sich als eine Höllenmaschine von großer Sprengkraft herausstellte. Eine Explosion wurde im letzten Augenblick nur durch die Geistesgeoen­wart eines Angestellten verhindert, der die bren­Die Gattenmordaffäre Erdelyi hat eine schwer nende Zündschnur auslöschte. Die Polizei nimmt elastende Wendung für den Angeklagten erfahren. an, daß der Anschlag mit dem Boykott zusammen­ie Polizei hat den beschäftigungslosen Franz Bo- hängt, den gewisse Arbeiter- Vereinigungen gegen 03 verhaftet, der das Geständnis abgelegt hat, dem die amerikanischen   Delgesellschaften ausgesprochen das Gesandtschaftsgebäude beordert. lageklagten bei der Verwertung der gefälschten haben.

Rothermeres Gehilfen. In Budapest   ist gestern nachts das Tor der tschechoslowa fischen Gesandschaft in der Rosengasse offenbar von einigen unreisen Burschen verun reinigt und ein Zettel mit unflätigen Auf­schriften angeklebt worden. Die Polizei hat eine strenge Untersuchung zur Eruierung des Täters eingeleitet und einen ständigen Wachtposten vor

Die natürliche Bevölkerungssewegung im Jahre dsel behilflich gewefen zu sein. Erdelyi habe Wodans Hopfer. Wie eine Wiener   Korre- 1926. Im Jahre 1928 wurden in der Sichechoslo­feiner Abreise nach Millstatt   erklärt, er fahre spondenz berichtet, haben die Völkischen einen walischen Republik   131.011 Ehen geschlossen, 59.198 Wien  , um ein großes Geschäft abzuwickeln, Aufruf an die deutsche Nation erlas- inder geboren( das: 246 Totgeburten) und isse jedoch vorher sein Frau aus dem Wege schaffen, der in flammenden Worten vom deutschen 222.440 Personen sind gestorben. Im Vergleich: #Boros hatte zunächst nur angenommen, Erdelyi Volke heischt, ja nur noch deutscharische- zum Jahre 1925 blieb die Rab der Eheschließungen olle seine Frau fortschiden. Erst bei der Nachricht Tanzschulen zu besuchen und fortan den auf der gleichen Höhe: auf 1000 Einwohner ent­

Geständnis abgelegt, den Mord an dem Leipziger Chauffeur Wittig im Biederiter Busch in der Nähe von Magdeburg   am 23. August begangen zu haben. Der Mörder, der erst im 21. Lebensjahre steht, hat dem Untersuchungsrichter bei seiner Vernehmung er flärt, er habe Wittig erschossen, um sich in den Be­fitz seines Autos zu setzen.

Ein Polizeiwachtmeister als Einbrecher. In 1 Im ist der Polizeiunterwachtmeister Späth mehr­mals in die Kantine eingebrochen und hat dem Wirt Geld entwendet. Auch seinen Kameraden gegenüber hat er sich Diebstähle zuschulden kommen Taffen, indem er sich die Schlüssel zu ihren Schränken aneignete und die verschiedensten Gegenstände stahl. Das Schössengericht im verurteilte den diebischen Polizeibeamten zu drei Monaten und einer Woche Gefängnis.

Kostenloses Studium für Söhne landwirtschaft­licher Arbeiter und Gesindepersonen an landwirt­schaftlichen Fachschulen. Das Ministerium für Land­wirtschaft bringt 16 von 30 Freipläßen an landwirt­fdaftlichen Fachschulen( Winterschulen) für fleißige und begabte Söhne landwirtschaftlicher Arbeiter und Gesindepersonen neuerlich zur Ausschreibung. Gc­suche um Verleihung solcher Freiplätze für des Schuljahr 1927/28 müssen eine kurze Lebensbeschrei­bung des Schülers, belegt mit dem Tauf- oder Ge­burtsschein, Heimatschein, dem letzten Schulzeugnis meindeamtes über die und der Bestätigung des Dienstgebers und des Ge­meindeamtes über die Beschäftigung der Eltern, Zahl der Geschwister des Schülers enthalten und sind direkt an das Ministerium für Landwirtschaft in Prag   II., Jungmannova 18, bis längstens 30. September 1927 zu richten. Die Bittsteller, die min­destens ein Alter von 16 Jahren aufweisen müssen, fönnen in dem Gesuche Wünsche de: reffend Wah! der Schule, Wohnung und Verlöftigung im Schüler­internate u. a. äußern. Das Recht, die Schule zu bestimmen, behält sich das Ministerium für Land­wirtschaft vor. Die Absolventen der landwirtschaft­lichen Volfsbildungsschulen haben über Empfeh lung der Lehrerfonierenz oder ter Veitung der land­wirtschaftlichen Volkswildungsschule- unter sonst gleichen Bedingungen den Vorzug. Der diesbezüg lice Konkurs ist im Amtsblatte der Tschecheilowa­tischen Republik" veröffentlicht.

Schiffstrand. Ein in Oban  ( Schottland  ) vor Anker licgender Personendampfer ist durch einen Brand vollkommen zerstört worden. Der Kapi­tän und zwei Mann der Besatzung sind in den Flammen umgekommen.

das Miralel von Kennersreuth Das Miratel von Konnersreuthumann zu hören bekommt, die Berichte der ob- wenn man die Rolle und die ungeheure Macht Wächterinnen beigestellt wurden, sind natürlich

oder

Durch Systerie zur Glorie.

ist zweifellos ein hysteriefrankes Mädchen.

Soviel man auch von der kleinen Therese Auch den Hysterifer fann man nur verstehen,| ,, Sendung", zu bluten und zu hungern, als jektiven ärztlichen Augenzeugen, die nur schwer des Unbewußten in seinem eigenartigen Leben nicht die geeigneten Zeugen. Denn abgesehen an das Mädchen heranfönnen, sind noch sehr un- erkannt bat. davon, daß die Systerie der Frauen bis zu einem zureichend und werden uns erst in Aussicht ge­Der Hysteriter will frank sein, aber er weiß gewissen Grade ansteckend ist, zumal wenn es sich stellt. Immerhin zeigt die Geschichte des Mäd nicht, daß er das" will". Und doch ist dieser um religiöse Phantasien bei religiös eingenom In einem fleinen Dorfe im Bayrischen   Walde chens schen deutlich genug, daß auch diesmal wille zur Krankheit, der nicht sinnlos, menen Frauen( Nonnen!) handelt, ist doch für lebt ein Mädchen, Therese Neumann  , das seit wieder eine Deiligung durch jene Kräfte" er- sondern in einem gestörten Seelenieben vollkom- die Schwester in so einem Falle Schweigen Wochen und Monaten und am meisten eben in folgt ist, die feit jeher an der religiöfen Glorifi- men deutbar ist, so mächtig in seiner unbe- himmlisches Gold und beinahe religiöse Pflicht! diesen Tagen im Mittelpunkt größter Aufregung zierung der Sterblichen den Hauptanteil hatten: wußten Wirksamkeit, daß er, ohne daß die Krank  - Die Leidensgeschichte der Rest an sich st steht. Sie hat, so wird berichtet, die Stigmata durch Epilepsie oder Systeric. Therese Neumann   beit wesensecht vorhanden wäre, doch ihre Er- nun aber ganz und gar die Geschichte jener be­scheinungen vorzutäuschen vermag. Die schriebenen hysterischen Strankheiten". Uebri­schweren Leidenssymptome der Therese Neu- gens berichtet uns ja der Pfarrer von Konners­maan sind also zunächst und in der Hauptsache reuth, der jetzt die Bedeutung eines erstrangigen kein bewußter Schwindel. Aber in dem er Historikers des Katholizismus hat, schon aus der wähnten gewaltigen Antrieb der Hysterischen, Jugend der Scherin, sie habe sich nie an Tanz eine Rolle spielen, belfen sich diese Seran- und Geselligkeit erfreut und gegen den Verkehr Die katholische Welt tut desgleichen. Nur Der Antrieb für dieses Verhalten kommit ten doch auch über die Leistungen der unbe- mit den Burschen immer nur Abneigung gehabt. ist sie die ganze Weche in Etitase und ein Pil- freilich aus dem Unkewußten". Die moderne wußten Täuschungsabsichten hinaus fast Sehr bemerkenswert, wenn man weiß, daß sich gern nach Stonnersreuth har angehoben, ein Seelenforschung hat uns ja gelehrt, daß unsere immer auch mit Phantasterei, Simulation und die Entwicklungslinien der Hysterie fast immer Schrifttum in der Tagespresse und in Broschü- bewußten Erkenntnisse, Gefühlseinstellungen, bewußter Lüge zu weiteren Leistungen, die ihre bis zu sexuellen Konflikten im unbewußten ren ist losgebrochen, wie es nur bei ganz großen Willensbestrebungen nur eine dünne Oberschicht Rolle" erfordert. Wie sie ja gleich den Seelenleben zurückverfolgen lassen. Die himm und wunderbaren Ereignissen geschicht. Der dessen darstellen, was wir in seiner Gesamtheit Kindern, die die eigene Person in den Vorder- lische Karriere der Rest begann aber erst 1918, Aberglauben> 8 Bayrischen Waldes ist in Ber  - die menschliche Seele nennen. Weit mächtiger grund schieben und darin halten wollen, dabei als sich nach einem Unfall Krankheitserscheinun züdung, und das ganze katholische Deutschland   aber ist der Raum, den in unserem feelischen Ich auch vor unverständlich stem" Eigensinn, ja vor gen einstellten, die schon damals, als es noch der hohen und höchsten geistlichen und weltlichen die unbewußten Niederschläge unseres Bosbeiten" nicht zurückscheuen. Luge   ist es ganz irdisch zuging, von den Versicherungsärzten bhichten bemächtigt sich der Wundermäre, um Erlebens einnehmen, und auch die unbewu- natürlich, wenn die Seherin von Konnersreuth   als hysteric nach Verletzung bezeichnet wurden. Le gehörig auszuschroten. Die Glorie" des ten Willensstrebungen, die uns ohne uns glauben machen will, sie habe seit Weihnach- Jetzt famen die Wunderheilungen: Eine jungen Mädchens dient der Klerifei, um die unser Wissen weit mächtiger in unserer Lebens- ten 1920 nichts gegessen als jeweils ein Stück- jahrelange Erblindung wurde durch die Inter­Gläubigkeit ihrer Herde mit derselben geistigen gestaltung leiten fönnen als jener bewußte chen Hoftie in emem Teelöffel Wasser. Lüge iſt vention einer Heiligen von ihr genommen, die die fe Speise aufzufüttern, deren sie sich schon in grauen Wille", von dem wir glauben, er sei der Aus- es auch. wenn sie ihre Wundmale" die sich religiöse Phantasie der Systerischen geschaut hatte, b Beiten bedient hat, als die Masse der Menschheit druck unserer inneren Freiheit", während er übrigens nur als gerötete Stellen mit fleinen an die willfährigen Ohren des Pfarrers, die in der Aufklärung nur gerade so weit gefonumen toch in Wirklichkeit selbst schon in femer Ent- Blutschorsen erwiesen haben ohne eigenes abergläubischen Hirne der bayrischen Kirchspiel­war, wie die Moraltheologie vun heute sie stehung von dem dunklen Geschehen im Bereich Dazutun bekommen haben und bluten sehen will. bewohner gern glauben. Diese Erblindung kam bauernd haben möchte. der unbewußten Tendenzen beeinflußt worden ist. Die vier geistlichen Schwestern, die ihr bei ihrer und ging so plötzlich und unbegründet", wie

Wundmale) des Gefreuzigten, sie lebt, ohne zu essen, sie heilt sich und andre durch die Kraft ihres Am hysterischen Menschen sind es zwei 1. Gebets. Die Heiligen erscheinen bei ihr wie bei charakteristische Tendenzen, die vor allem aufsal unfereinem der Briefträger- und jeden Freitag len: der Wille zur Krankheit, der Wille, eine schaut sie den Heiland, wein Blut aus ihren Rolle zu spielen und im Mittelpunkt des Inter­Augen und fällt in Ekstase. esses der Unwelt zu stehen.

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