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Tages- Neuigkeiten.
zu wenig Richtlinien!
So sorgfältig das Denfen der Kommunisten durch Thesen und Resolutionen und Richtlimen geregelt ist. noch immer ergeben sich Fälle, für die nicht durch Zen ralparolen vorgesorgt wurde und dann, wenn den kommunistischen uns terführern nichts anderes übrig bleibt, als selbe ständig zu denken, gibt's immer ein fleines Un glüd. Dann entzüdi den einen, was dem andern mißfällt, hält der eine für revolutionär, was der andere als kleinbürgerlich verdammt. So war's auch bei den Vorträgen Arthur Solischers. Die Redakteure hatten feine Weisung, wie sie ihn zu fritifieren hatten, und so schrieben sie gegeneinan der. Der Internationale" gefiel der Vortrag über alle Maßen, fie fand überhaupt nichts an ihm auszufeßen und verfuchte ich über die Kritik in unserem Blatte luftig zu machen in der bekannten Art jener Nich'swisser, die. nachdem sie ein paar Phrasen geschluckt haben, sich allen anderen überlegen dünfen. Der Reichen berger ,, Vorwärts" aber! Der ließ an Aribur bolitscher überhaupt fein gutes Saar! Er sprach von Solitschers zerfließenden, von feinem ein heitlichen Gesichtspunft beherrschten, moja fartigen Ausführungen", stelle fest, daß, so wichtig die Beleuchtung der Frage der kommenden Weltkrije gewesen wäre, so wenig der Vortragende diefer Aufgabe gewachsen war.„ Er( Solitscher)" b mühte sich nicht, die tiefen Gegensätze zu beleuch ten, die unvermeidlich zum Striege jühren und feine Ausführungen bewegten sich auf dem N beau des durchschnittlichen 3ei tungslesers." Ungefähr das meinen wir auch, halten aber für wichtig daß hinzugefügt wird: des Lefers fommunistischer Zeitunte gen. Solitscher hat es gut gemeint, aber der ,, Vorwärts" lehnt ihn entschieden ab: er könne nur Verwirrung in die fommunistischen Reihen tragen, Solitscher habe kleinbürgerliche Zweifel. Er wagt nämlich eigene Gedanken auszusprechen. Ta sind die Parteisekretäre, die die Phraseologie besser beherrschen und nie über die Richtlinien springen, schon geeigneter für Vorträge über die Weltfrise. Die unterlassen nicht, wie Sofitscher, die Prophezeiung des blutigen Bürgerkrieges, ohne den die Kommunisten der ganze Sozialis nus nicht freut. Und den„ Kleinbürger", den der Vorwärts" so gründlich entlarvie", hat die Internationale" rückhaltlos gelobt! Da hilft sie ja mit, Verwirrung in die Reihen zu tragen, ja die Verwirrung ist, wie diese Verschiedenheit des Urteils zeigt, schon da, und bang erhebt sich der Ruf: mehr Richtlinien!
Woher der Dolchstoß?
In seinem Buche Ingenieur, Volk und Welt "( Verlag Hesse u. Beder in Leipzig ) schildert der reichsdeutsche Jug. M. Vünner gegenüber den Behauptungen, daß im Weltkrieg durch den Dolch stoß" von finfs die deutsche Front im Westen zusammenbrach, wie durch die Profitfucht der Stapitatisien in Wirklichkeit die Rampffront zusammenbrach.
So sprechen Sozialisten!
Die Mitangeklagten Filippo Turatis vor dem fascistischen Schandgericht.
zu seiner Unterstüßung gekommen, weil ich habe, daß die Freiheit der Arbeiterschaft nur auf der unerschütterlichen Grundlage der italienischen Freiheit sich gründen soll."
Professor Barri
Dienstag, 20. September 1927.
Bon Sollen- Bremen erlitt durch Sturz mehrfache Kopfverlegungen. Ein nicht am Rennen beteiligter Motorfahrer, Mitwollen aus Bremen , fuhr gegen einen Baum und blieb mit einem snöchel bruch liegen..
Tödlicher Autounfall. Der Bürgermeister von Ratibor , Ellendt, verunglückte Samstag nachmit tags auf der Heimfahrt vom oberschlesischen Städte. tag zwischen Strawarn und Madau. Das vom Bürgermeister gesteuerte Auto stieß gegen einen tot. Der mitfahrende Chauffeur kam ohne wesentliche Verletzungen davon.
Genosse Turati, der greise Führer der italienischen Arbeiter, ist dieser Tage von dem fascistischen Gerich: in Savona wegen unerlaub ten Berlassens feines fascistischen Vaterlandes", in dem er feinen Tag feines Lebens sicher war. zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden. So sehr fürchtet Mussolini selbst den aber schleuderte dem Büttel des Duce folgende Baum. Bürgermeister Ellendt war auf der Stelle Feind, der vor seinen Blutschergen geflüchtet ist. Auflage ins Geficht: daß er über den Abwesenden die Drohung einer fast einjährigen Freiheitsstrafe verhängen läßt. felli und Barri, die Turati zur Flucht verMitangeflagt waren die Professoren R- hoffen haben. holfen haben.
Professor Roselli ist 29 Jahre alt. Er trat 1923 zur Sozialistischen Partei über, als die Tatsache, Sozialist zu sein. in Italien mit e fängnis und Verbannung verfolgt und bestraft wurde. Er ist Professor der Nationalöfonomic an der Universität Genua , und gründete 1926 eine sozialistische Monatsschrift, die natürlich vo: den fascistischen Gewalthabern sofort verboten wurde. Am 15. Juli 1925 wurde sein Haus in Florenz von den Fascisten gestürmt und ver wüstet. Professor Barri war nie Sozialist. Den Krieg hat er als Offizier mitgemacht. Nach dem Kriege übernahm er die Chefredaktion des Corriere della Serra.
Die sichere Verurteilung und die Verfolgung durch die fascistische Waffia nicht fürchtend, hat Profeffor Roselli
dem Untersuchungsrichter folgendes erflärt:
,, Der einzig wahre Schuldige an meiner Tat ist der Fascismus, der durch seine brutslen Methoden jede irgendwie geartete Opposition unmöglich macht. Er hat das Mert zerrissen, das in 30jähriger Arbeit die italienische Arbeiterithnit aufgebaut hatte. Er hat mit der Reitiche Mif. lionen Bürger versflavt urd sie nor die furchtbare Alternative gestellt, entweder schweigen oder Hunger, eder Verbonnung auf sich zu nehmen. Er allein ist schuld an dem freiwil ligen Eril derer, die er jetzt des Landesverrats be schuldigt. Er allein nur hat die Grundlagen des Lebens und der Moral der italienischen Nation zerstört. Da blick der Opposition nur noch ein Ausweg übrig, nämlich: auszu wandern
Aber die Minderheit ist in diesem Kampf des Sieges sicher, den sie der Jugend überläßt. Ans diesem heißen Glauben heraus. Herr Richter, habe ich absichtlich die fascistische Justiz verlegt und bin glüdlich, ihre Absurdität und Ohnmacht, die alle Auswüchse des Despotismus berzeichnet, nach weisen zu Lönnen. Turati im Auslande bedeutet für mich den feierlichen Proteſt gegen das faſciſtiſche Re gime. Der Protest soll ein Alarm ruf an die ganze zivilisierte Welt sein und den Bemeis er bringen für den Bruch zwischen den beiden Italien und beiden Lebensauffassungen. Im Egil die ses 70jährigen Greises wird Europa den Beweis für den Niedergang zwischen dem fascistischen Italien und dem frühe ren Italien sehen. Ich bin Sozial ist und bin vene
fints, sondern von rechts! Wird die deutschnationale und nationalsozialistische Preise diese Tatsache mitteilen?
Berjüngung gefällig?
Der Budapester Professor Vor on off hat nach Berichten der großen Bourgeotspreise un längst einen Vortrag über„ Berjüngung",„ Drü. senverpflanzung" u. dgl. gehalten, und zwar fenverpflanzung" u. dgl. gehalten, und einen öffentlichen Vortrag. Der Herr Professor bedauert, daß er bisher leider nur mit tierischen Drüsen experimentieren fonnte, da sich junge Männer faum entschließen werden, ihre Drüsen freiwillig zu opfern. Freilich, wohl fönnie der Menschheit ein großer Dienst geleistet werden, wenn, wie Professor Voronoff sagt, zum Beispiel geniale Männer, die der Welt noch manches geben fönnten und geben würden, verjüngt" werden fönnten. Aber gewiß, Serr Professor! Und wie viele Brot- und Arbeitgeber, die in der Mühe für das Wohl ihrer" Arbeiter alt und grau geworden sind und ihre Drüsen verbraucht haben, fönnten dann Gebrauch machen von der genialen Erfindung. Ungeahnte Möglichkeiten eröffnen sich. Wenn junge Männer nicht„ opfern" wollen, zwinge man sie einfach durch das Gesetz. Wie es eine Steuer- oder eine Militärdienstpflicht gibt, warum sollte nicht eine„ Berjüngungspflicht" möglich) sein? Freilich so zu verstehen, daß zum Beispiel gesunde Proleten einfach ihrer Drüsen ganz oder teilweise beraubt werden natürlich gegen guten Lohn", mit denen dann Angehörige der besten und allerbesten Gesellschaft ihre Auffrischung erführen. Arme Teufel gibt's ja über genug, warum sollte man ihnen nicht eine„ Verdienstmöglichkeit" schaffen?
„ Ich habe, da ich der Politik stets fern stand, aus feinerlei persönlichem Haß gegen das Regime Ein neuer Anschlag auf die Lehrlinge. Die oder um Rachegelüfte zu stillen, die Tat vollbracht, Prager Handels- und Gewerbekammer hat, seit die man mir vorwirst. Gegen den Fascismus er dem die Bürgerregierung an der Macht ist, ihren hebe ich nur einen Vorwurf. Dieser ist moralisch Sturs scharf nach rechts gedreht. Das ist mit Rüd und deshalb unerschütterlicher Art. Tausende und sicht darauf, welche Schichten die Kammer ver. obertoniende junger Leute in Italien empfinden tritt, durchaus nicht verwunderlich. Aufsehen muß ihn wie ich. Ihnen, die die Zukunft Italiens bil- aber ein Gutachten der Handels- und Gewerbeden, wird der Fascismus eines Tages Stefanmer aus den letzten Tagen erregen, das keinen chenschaft ablegen müssen für die Trä anderen Zweck verfolgt, als die Ausbeutung der nen und das Blut, das er vergossen, für die Lehrlinge noch mehr zu steigern. Die Kammer Moral, die er mit Füßen fritt. Der Fascismus rät nämlich den Genossenschaften, denjenigen Lehrfoun jie verfolgen und zerstreuen, aber er wird nicht lingen, welche während ihrer Lehrzeit bei ihren fähig sein, ihre moralische Neberzeugung zu töten. Lehrherrn in Kost und Quartier waren, das LehrSie verteidigen die aitehrwürdige Tradition der zeugnis erst ein Jahr nach Abschluß der Lehrzeit Freiheit und Gerechtigkeit unserer Raffe. Wer sie, zuzustellen und stellt fest, daß dies den gesetzlichen wie der Fascismus verleugnet, muß seine politische Vorschriften nicht widerspreche. Diese Auffassung Herrschaft in Despotismus verwandeln. Dann ist natürlich vollkommen irrig. Niemand kann dem werden Haß und Lüge zu Regierungsmitteln. Jede Behrburschen nach seiner Auslehre das Lehrzeugnis Beleidigung der persönlichen Würde und des An- verweigern. Die Sammer scheint sich; auch dessen standes ist erlaubt. Man fann uns in Ret bewußt zu sein, denn sie rät den Genossenschaften, wohl das Lehrzeugnis nach Beendigung der Lehrzeit auszustellen, aber das Lehrzeugnis als Pfand jurüdzuhalten. Die Kammer scheint es nicht zu Aus diesem Glouben heraus habe ich gchan wissen, daß das Lehrzeugnis nicht ein Pfand für deft, denn die Gesche, die so Moral und Gerechtig- irgend eine Forderung sein fann. Nicht genug feit mit Füßen treten, führen zu Auflehnung. Die daran, daß man den Lehrling die ganze Lehrzeit cdle Persönlichkeit eines Turati wird der euro über ausbeutet, sucht die Handels- und Gewerbepäischen Zivilisation gegenüber die Verurteilung fammer Prag noch einen Weg, umt diese Ausbeudes despotischen Regimes in Italien und Verachtung zu verfängern und auch in der Zeit, da der tung der Westimmungen der freiheitlichen Errun Lehrling bereits Gehilfe ist, ihn über Gebühr ausgenschaften der modernen Geschichte vertörpern. zunüßen. Aufgabe des Ministeriums für soziale Es liegt uns jede Prahlerei fern, aber wenn der Fürsorge ist es, hier einzugreifen. Wird es dies Fascismus uns auffordert, uns für unsere Taten nicht tun, dann werden die Arbeiter schon dafür zu verantworten, nehmen mir fic freudig auf uns. forgen, daß die Lehrlinge nicht rechtlos bleiben. Wir sind stolz, die Heucheleien des öffentlichen Lebens und die Feigheit der regierenden Klassen zu bronhmarfen. Herr Richter, wenn das jajcistische Gesch uns verurteilt, wird es uns nur chren!"
schlagen, beleidigen, verurtei len, eber nicht unseren Glauben
täten!
Die mutigen Worte dieser beiden Sozialisten erinnern in ihrer stolzen Verachtung jedweder Tyrannei, in dem schlichten Bekenntnis zu einer lieberzeugung. auf die in Italien Sterfer, Tob und Verkannung stehen, an die Heldenzeiten der Arbeiterbewegung, an die großen Prozesse vor den Ausnahmsgerichten der siebziger Jahre. Diefe Worte legen aber auch ein beredtes 3eugnis ab von der sittlichen Kraft des italienischen Sozialismus, den fein Mussolini austilgen wird, und sind ein besonders erfreuliches Dokument der freiheitlichen und heroischen Gesinnung, die in den Streisen der italienischen Intellektuellen immer zu finden war und die der Fascismus nicht beu gen fonnte.
treiben.„ Die Mutter, die mir als erste ihr Kind zur Operation übergeben wird, wird vielleicht die Begründerin eines neuen großen Menschenschlages sein. Ich suche Kinder, geniale Kinder. Gebt mir solche und ich werde eine neue genialere Menschen raise; üchten."
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Und noch eins berichtet die große Bürgerpresse: die gelehrten Herren Professoren, denen schon so viel gelungen ist, suchen Männer, die Aeffinnen begatten, und Weiber, die sich von rang oder Gorilla- oder Schimpansenmännern befruchten lassen. Weil dann erst der volle Bemeis dafür erbracht ist, daß Menschen und Menfchenaffen tatsächlich nahe Berwandte sind.
Vielleicht finden sich Herrschaften, die der Wissenschaft den Liebesdienst erweisen-!
Als infolge der Sperrung der englischen Ausfuhr Ende 1915 die Eisenpreise im neutralen Aus land stiegen und durch den niedrigen Stand der Baluta hohe Gewinne locften, wurden besonders in den ersten Dreivierteljahren 1916 von den gro ßen Patrioten der Schwerindustrie aus deutschen Werfen ungeheuere Mengen Stahl, bis zu 250.000 Tonnen monatlich, ausge führt, dagegen der Heeresverwaltung und der Eisenbahnverwaltung die Uebernahme dringend ster Lieferung verweiger: und die Erfüllung zu niedrigeren Preisen eingegangener Lieferungsverpflichtungen vernachlässigt und verzögert. Empfindlicher Stahlmangel an der Front, besonders an Schienen und Stacheldraht, der tausenden Solbaten das Leben gekostet hat, war die Zolge. Noch schlimmer wirfte die Vernachlässigung ter Stahllieferungen auf den Eisenbahnbe trieb. Seit Anfang 1916, d. h. von dem Zeit, punft ab, wo die Auslandspreise gestiegen waren, erhielt die Eisenbahnverwaltung nur noch einen fleinen Teil der abgeschlossenen Stahlmengen, ville Reklamationen und Hinweise auf die schlimmen Folgen halfen nichts. Der Zusammenbruch des deutschen Eisenbahnbetriebes im Winter 1916 bis 1917 ist dadurch zum großen Teil verschuldet. Von dieser Störung hat sich der Eisenbahnbetrich nicht wieder erhoit. Die Folge war, daß die gesamte Kriegsindustrie Teutschlands gelähmit und die Durchführung des großen Rüstungsprogram mes außerordentlich behindert und gestört wurde. Die zugesagte Kontrolle über den ins Ausland gelieferten Stahl wurde vom Stahlwerksverband und den Vertrauensstellen obendrein höchst nach lässig und oberflächlich geführt, so zwar, daß zehn tausende Tonnen Stahlmaterial im Kriege über die Schweiz nach Frankreich und 3: a lien gegangen sind und der Kriegsführung der Feinde zugute fomen.- Endlich wurde die Oberste Heeresleitung mit tendenziös gefärbten und irreführenden Gutachten solange bearbeitet, In Südslawien wurde, wie die nämbis sie in die Verschleppung der belgiihen liche große Bourgeoispresse vor einiger Zeit zu Arbeiter und schließlich in den wirtschaftlich berichten wußte, ein zum Tode verurteilter Mörund politisch gleich unsinnigen Abbruch der bel der begnadigt, nachdem er sich bereitgefunden gischen und französischen Eisenwerte hatte, seine Drüsen zum Teile zu opfern, die sich einwilligte. Der ausgesprochene 3wed, den die ein Universitätsprofessor dann einpflanzen ließ. Schwerindustrie dabei verfolgte, war, diese Eisen Der Anfang ist also doch schon gemacht. merte als lästige Konkurrenten zu vernichten. Dieses Verbrechen muß jetzt die Allge Der obengenannte Professor Vor on off hat meinheit mit ungeheueren Kosten fühnen." in jenem öffentlichen Bortrage auch versprochen, Büttner behauptet, daß die Oberste deutsche die Menschheit„ kiin st lich" hinaufzuzüch Heeresleitung unter Ludendorff und Hindenburg ten. Wenn nämlich Mütter sich entschießen wollvon diesen verbrecherischen Vorgängen wissen ten, ihm geniale Kinder zu übergeben, dann mußte. Darnach tam der„ Dolchitoz", der zur würde er durch einen leichten operativen Eingriff Niederlage Deutschlands führte, also nicht von die geniale Anlage bis zur höchsten Gipfelung wurde überfahren und erlitt einen Armbruch.
Eine Hochzeitsgesellschaft mit dem Auto verunglüdt. Samstag, um dreiviertel 11 1hr nachts, ereignete sich auf dem Wege von Jüdendorf nach Modlan bei Teplitz. nächst der sogenannten Rumpelmühle, ein schwerer Automobilunfall, dem leider ein Menschenleben zum Opfer gefallen ist. In Südendorf gab es eine Hochzeit. In fröhlicher Stimmung blieben die Hochzeitsgäste bis in die späten Nachtstunden beisammen. Endlich wurde es für einen Teil der Hochzeitsgäste Beit zum Aufbruche. Ein Mietauto aus Tepliß Schönau war bereits gestellt, um die Hochzeitsgäste nach Modlan zu bringen. Als das Auto nächst der Rumpelmühle eine scharfe Kurve zu nehmen hatte, geriet der Wagen plötzlich ins Schleudern und fuhr mit aller Wucht gegen ein Baum. Turch den Anprall wurden der Chauffeur und sämtliche Insassen mehr oder minder schwer verletzt. Einer Fran Stobi aus Modian wurde der Brustkorb eingedrückt, so daß sie bewußtlos liegen blieb. Die Schwerverletzte wurde in das Bezirkskrankenhaus gebracht, woselbst sie nach einigen Stunden verschied. Außerdem mußten zwei Verletzte in das Teplitzer Bezirksfrankenhaus überführt werden. Rörperliche Ertüchtigung durch Sport." Aus Wildeshausen wird unter dem 19. d. gemeldet: Bei den gestern abgehaltenen Motorradrennen um die Meisterschaft der Hausastädte. ers eigneten sich, da die Straßen infolge anhaltenden Regens start verschlammt waren, mehrere Un glücksfälle. Der Bremer Fahrer Osten stürzte und ft ar b an den Folgen eines Schädelbruches nach wenigen Stunden. Auch Dr. Hopf- Bremen stürzte,
Tragödie einer Ehe. Der städtische Wachmann Sorinef in Sultsch in drohte nach einer Zwistig feit feiner Frau, daß er sie erschießen werde. Die Frau, die noch im Bette lag, hüllte sich in alle Betten. Horinef gab gegen sie aus seinem Dienst. revolver vier Schüsse ab, ohne sie jedoch zu treffen. Da die Frau keinen Laut von sich gab, dachte er, fic jei tot, und erschoß sich mit einem wohlgezielten Schuß felbſt.
Belgische Nationaltassen für Literatur und die Schönen Künste. Dem belgischen Abgeordnetenhaus sind zwei Gefeßentwürfe zugegangen, die die Errich tung von Nationalfaffen für die Literatur und für die Schönen Künste vorsehen. Beide Kassen sind als getrennie Unternehmungen vorgesehen. Aus den Gejebentwürfen ist zu entnehmen, daß dem Literatur. fonds eine Kommission von elf Mitgliedern, die aus Schriftstellern sich zusammensetzen, unter dem Vorsit des Minister für Kunst und Wissenschaft vorstehen soll. Der Fonds wird gespeist durch Subventionen des Staates und öffentlicher Institute, aus Geschen fen und Zuwendungen. Von jedem in Belgien verfauften Gremplar eines belgischen Schriftstellers, dessen Erscheinungsjahr nach 1830 fällt, soll überdies eine Tage von 1 Prezent des Nettopreises erhoben werden. Im Gefeßentwurf ist vorgesehen, daß Sapriftsteller in französischer und mallonischer Sprache mit den Französisch schreibenden gleichberechtigt sind. Das Gesetz über die Schaffung einer Nationalfasse für die wonen Künste sieht vor, daß aus den Verkäufen der Kunstwerke und Antiquitäten eine Steuer von 2 Prozent von 1000 bis Franken, von 4 Prozent über 20.000 bis 50.000 10000 Franken, von 8 Prezent über 10.000 bis 20.000 Franfen und von 6 Prozen tüber 50.000 Franken erhoben werden soll. Die Unterstüßung der Schrifteller und Künstler aus der Kaffe ist dem Muster des Vorschlages Herriots nachgebildet.
Schwere Einbruchdiebstähle in Berlin . In der Nacht zum Samstag statteten Einbrecher einem Zweiggeschäft des großen Berliner Schuhwaren. geschösts Leiser am Halleschen Tor einen Besuch ab. Die Diebe durchbrachen von einem unbebauten Grundstück aus die rückwärtigen Mauern des Hauses und drangen in die Ladenräume ein. Der Wert ihrer Beute an Schuhen und Strümpfen, die sie unbemerkt auf dem Wege über einen anstoßenden Friedhof fortschafften, beläuft sich auf rund 20.000 Marf.- in derselben Nach: drangen Geldschranffnal. fer in die Berliner Verwaltungsräume der Zichorienfirm Heinrich Frand Söhne in der Lützowstraße ein. Ta das Grundstück nachts bewacht wird, letterten die Einbrecher von benachbarten Häusern über die Dächer und ließen sich an Strickleitern her ab. Mit einem modernen Schweißapparat aclang es ihnen, den Geldschrank zu erbrechen. Dabei fielen ihnen mehrere tausend Mart in bar in die Hände. Bei der Mückkehr, die ebenfalls wieder über die Dächer vor sich ging, wurde ein Wächter auf die Einbrecher aufmerksam. Tas herbeigerufene Ueberfallfommando fonnte sie aber nirgends mehr entdecken.
Drei Hotels zerstört. In dem südslawischen Städtchen Gyevayeli zwischen Nisch und Saloniki ereignete sich am Freitag abend im Hotel Neu Belgrad" eine schwere Explosion. Sieben Personen. wurden durch Splitter getötet, zahlreiche andere schwer verletzt. Das Hotel selbst stand furz darauf in Flammen, die auch auf die beiden benachbarten Hotels Salouifi" und„ Kronprinz" übergriffen, noch che die" Feuerwehr eingetroffen war. Sämtliche drei Gebäude sind völlig zerstört worden. Die Explosion wird auf eine Höllenmaschine zurückgeführt, die int Verlaufe des Wahlkampfes in dem Hotel zur Gr plosion gebracht wurde, weil sich dort das Bab büro der demokratischen Partei bejano