Dienstag 20. September 1927.

Seite 5.

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Chlorodont

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Ausbau des Stettiner Hafens. Der Ausbau des stätige und von diesen wieder 3,962.000 Arbeit- Arbeitslöhnent unerläßlich notwendig, zu denen] Stettiner Hafens gewinnt nunmehr feste Formen. nehmer hat und daß im Jahre 1925 und 1926 die leider auch die Tschechoslowakische Republit gehört, Rachdem Miniſterium und Staatsrat ihre Zustim- wirtschaftliche Lage nicht die erfreulichste war, so wo die Arbeiterschaft nicht die Möglichkeit hat, mung zur Beteiligung des Staates an den Kosten beweist der für Staatsbeiträge zur Arbeitslosen- sich aus den Löhnen eigene Reserven für die Zeit egeben haben der Beschluß des Landtages steht unterstützung ausgegebene Betrag, daß nur einen der unverschuldeten Verdienstlosigkeit zu schaffen. ellerdings noch aus werden großzügige Erneuerun Bruchteile von Arbeitslosen Unterstützungen zuteil gen und Neubauten in die Wege geleitet werden. wurden, deren Höhe unzureichend ist.

Eine

Gerichtsiaal.

1719

Zwölf Glas Bier und ein Toter.

gerichte Prag unter dem Vonſite des OLGR. Blousek war heute der Bankdiener Wenzel 203­Prag, 17. September. Vor dem Geschworenen­Tot angeklagt, einen Mann namens Ferdinand

der Svante zum Reiherwerderhafen bringt eine Be- Arbeitslosenversicherung, welche sich Zeitmerizer, trinkt Leitmeriger Bier! aushauchte. Lostot war mit seiner Familic in

Tiefgang einlaufen können. Nebenher geht eine Ver- tiv leicht durchführen läßt. tiefung des gesamten Hafens auf acht Meter. Einem

Boltswirtschaft.

Gegen das Genter Syſtem, für die Arbeitslosenversicherung!

schen Kongres in Wien sprach der tschecho­flowakische Delegierte Dr. E. Stern über die Notwendigkeit der Arbeitslosenversiche rung in der Tschechoslowakei. Er führte

Für die Binnenschiffahrt ist ein Durchstich von der wirksame Maßnahme gegen die Arbeitslosigkeit Jonáš im Wirtshause bei einer Rauferei im Rausche Oder zur Parnitz vorgesehen. Ein Durchstich von bildet daher einzig allein die obligatorische eine derartige innerliche Verlegung beigebracht zu haben, daß der Betroffene bald nachher sein Leben aradigung und zugleich ausreichende Tiefe der Fahr- auch in den Staaten, wo bereits die obligatorische rinne für Seefahrzeuge, die dann mit ach: Meter Krantenversicherung durchgeführt iſt, administra- gerichte Zeitmeriß wird jetzt über eine hochwichtige er ging deshalb eigens zurück, hier fant es mit dem Bohniß auf einem Kirchweihfeste gewesen, Leitmeris, 15. September. Vor dem Kreis- vergaß im Wirtshause die Windeln für das Kind, sehr fühlbaren Mangel wird durch den Bau eines zelnen Bezirken errichteten Krankenversicherungs- beiben, auch die Verpflichtung verbunden ist, aus helte ein ruffisches Gewehr mit Bajonett von ber Wie bekannt, haben bei uns die in den ein- tigung, die einige Leitmerizer Häuser von altersher zu einem Streite, Loskot rannte aufgeregt heim, Frage entschieden werden: ob mit der Brauberech Knechte Jonás zu einer Auseinandersetzung, später Getreidespeichers abgeholfen werden. Der Kai der anstalten nicht nur die Beiträge für die obligato- schließlich Zeitmeriter Bier zu verzapfen und zu Wand herunter, stürzte sich dem Knechte neuerlich Waffengutumschlagstelle im Reiherwerderhafen wird rische Krankenversicherung, sondern auch jene für konsumieren. Auf Grund eines Vertrages, den ein entgegen, plößlich schrie der Mann, daß er in den vont 120 Meter auf 270 Meter verlängert. Zufam- die Alters- und Invaliditätsversicherung einzu- dortiger Wirt mit dem Leitmeriser Brauhause ab- Arm gestochen sei und dann fiel er hin. Ein wenig men mit verschiedenen Erneuerungen bestehender heben und könnten deshalb auch die mit der Ar- geschlossen hatte, schenkte er auch Pilsner Vier aus. später, als man dazu trat, war er tot. Die Gericht. Hafenanlagen erfordern die aufgeführten Neubauten beitslosenversicherung verbundene Verwaltungs- vener aber bestand die Brauerei darauf, daß er nur ärzte Prof. Dr. Dittrich und Dozent Dr. Kal. einen Gesamtaufwand von etwa 15 Millionen tätigkeit, wie das Einheben von Beiträgen, die Leitmeriter. Bier ausschenken dürfe. Der Wirt war mus jagten aus, daß der Tod infolge cines inner. Reichsmark, die zu zwei Dritteln der preußische Auszahlung von Unterstüßungen besorgen und ich mit dieser Verfügung nicht einverstanden und verlichen Bergriffes plöslich eingetreten ſei, es sei jedoch Staat, den Rest die Stadt Stettin übernehmen. glaube, daß es auch möglich wäre, ihnen die Ar- zapft jetzt auch weiter Pilsner Bier. Die sehr ge- nicht sicher, ob der Knecht durch einen Gewehrſchlag beitsvermittlungsanstalten anzugliedern, welche als alleinstehende Anstalten nur selten ihre Auf- ihn zu zwingen, nur Leitmerizer Bier ob innerliche Verletzung geholt habe, da ſein Herz krank schäftstüchtige Leitmerizer Braueeri flagte ihn, um eder durch seinen Sturz auf einen Stein sich diefe gabe gedeihlich erfüllen. Auf solche Weiſe würden zunehmen. Der Beklagte wendete dagegen ein, daß war. Loskot verteidigte sich mit seiner Trunkenheit, ung von wirtlichen Besitts- at- er Verweil die Bezirkskrankenversicherungsanstalten die Stel- er auf seinen Brauanteil verzichte und daß im Ver- weil er vorher zwölf Glas Bier getrunken hatte. anstalten einnehmen, wozu sie durch ihre trage vom Jahre 1831, den die brauberechtigten Bür Der Verteidiger fritisierte mit Recht die sonderbare Auf dem Internationalen sozialpoliti Arbeitnehmern und durch deren Evidenzführung drücklich erklärt sei, daß sie das Leitmeriger Bier maligen Legionär Loskot durch ein Dekret gestattet und dem innerhalb ihres Wirkungskreises außerordentlich nur zur Unterstützung des dortigen gemeinsamen zu haben, ein Mordgewehr mit einem Bajonett als qualifiziert erscheinen. Genossenschaftszwedes" zwangsweise abnehmen wol Siegestrophäe daheim aufhängen zu dürfen, über der Arbeitslosenversicherung auch der Staat, Dem Antrage, nach welchem zu den Lasten len. Außerdem berief er sich auf die alten Grund- dem Bett der eigenen Kinder, um sie nur an das bücher, in welchen bemerkt ist, daß nur dann die Ab Blut, das im Weltkriege vergossen wurde, zu er­vielleicht auch die Gemeinden, beizutragen hätten, nahme des Bieres erzwungen werden kann, wenn der innern, statt sich für eine würdigere, pietätvollere Von allem Aubeginn an wurde das Gesetz ſtimme ich vollinhaltlich zu, da die Arbeitslosigkeit Brauberechtigte auf seinem Prananteil besteht, nicht Feier der Rückkehr des Friedens zu sorgen. Sätte über den Staatsbeitrag zur gewerkschaftlichen Ar- ein lebel bildet, durch welches der Einzelne in aber dann, wenn er darauf verzichtet. Mit seinem das Verteidigungsministerium dem Legionär nicht beitslofenunterstützung als cine nur vorläufige folge der gegenwärtigen Organisation der Gesell- Austritt aus der Gemeinde der Branberechtigten er ein Gewehr als Erinnerung an den Weltkrieg ge Regelung angesehen; seine unzulänglich schaft leidet, so daß es nur gerecht erscheint, wenn lösche seine Verpflichtung, nur Leitmerißer Bier abgeben, sondern wäre es sich der Barbarei, die in feit zeigt sich immer mehr. Das Gesetz zur Behebung dieses Sozialübels nicht bloß der nehmen zu müssen. Außerdem wendet der Beklagte einer solchen Gabe stedt, wäre es sich der Wirkung fußt auf dem Grundsatze, daß der Staatsbeitrag beteiligte Arbeitnehmer und Arbeitgeber, sondern ein, daß sich seit 1831 die Verhältnisse gründlich ge- auf unschuldige Kinder, die früh beim Erwachen et der Höhe nach der von der Fachorganisation aus auch der Staat und die Gemeinden als Repräsen ändert haben und die weitere Gültigkeit eines solchen Mordgewehr über ihrem Bette hängen haben, ein ihren Mitteln dem Arbeitslosen ausbezahlten Un- tanten der gesamten Bürgerschaft Beiträge leisten. Vertrages gegen die guten Sitten verstoße, da da wenig bewußt geworden, dann wäre es überhaupt terstützung gleichkomme. Aber bereits in der Zum Schlusse möchte ich auf die psychologi- durch die Eriſtenzbedingungen des Gastgewerbes be- nicht zu diesem unglückseligen Tode des Jonáš ge­Durchführungsverordnung mußte es mit Rücksicht sche und moralische Bedeutung einer wirklichen dreht werden. Natürlich leugnen die Herren der kommen." Darin stedt wohl viel Wahres, aber noch auf die unzulänglichen Mittel einiger Arbeiter Arbeitslosenversicherung hiniveisen. Das Zief der Brauerei diese Tatsachen und wenden dagegen ein, mehr Wahres liegt in der Tatsache, daß der Ange­gewertschaftsorganisationen zugelassen werden, Sozialpolitik muß die bürgerliche Gleichberechti- daß der Wirt im Jahre 1920, als er das Haus er lagte sich vorher angesoffen hatte und daß er, wenn daß für die ersten Jahre der Wirksamkeit des Ge- gung aller arbeitswilligen Personen sein. Das po- warb, diesen Vertrag mit der Brauerei neuerlich er nüchtern gewesen wäre, wahrscheinlich auch nicht jezes der Staatsbeitrag unter bestimmten Bedin- litische Recht, insbesondere das allgemeine Wahl abschloß und daher der Vertrag von jener Zeit her- um das Gewehr nach Hause gestürzt wäre. Der gungen um die Hälfte größer sei, als die Unter- recht bildete den Anfang der politischen Gleichbe- rühre. Das Urteil ist noch nicht gefällt worden. Alkohol war also in diesem Falle wieder der­tüßung der Fachorganisationen. Auch blieb die rechtigung, die noch der Ergänzung durch die wirt Jedenfalls aber hat es den Anschein, daß eine Verjenige, der den Tod eines Menschen mitverschuldet Erwartung, daß infolge der Einführung des Gen- schaftliche Gleichberechtigung bedarf. Zur bürgerpflichtung, die Leitmerizer Birte zur Abnahme des hatte. Mit sehr loyalen, alle Einzelheiten des Fal ter Systemes die Zahl der Mitglieder der Gewerk- lichen Gleichberechtigung sowohl in politisch- mo- dortigen Bieres zu zwingen, sicherlich nicht recht und les gründlich behandelnden Worten wies der Staats­schaftsorganisationen bedeutend zunehmen wird, ralischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht ge- billig sein kann. Die Leitmeriger Brauhausherren anwalt Dr. Koblih darauf hin, daß es nicht an­unerfüllt; es ergab sich jedoch ein günstiger Erfolg, hört jedoch die Sicherung des Existenz haben überhaupt bei jeder Gelegenheit ihre großze gehe, den mit einer Rauferei in unmittelbaremt zu­was die Beschränkung der Fluktuation der Mit- minimums, und zwar nicht bloß für den Fall Geschäftstüchtigkeit bewiesen. Die Braureklame, die sammenhange stehenden Tod eines Menschen durch glieder anbelangt. Im Jahre 1925 und 1926 der Krankheit, des Unfalles, der Invalidität und sie zur Zeit der Jahrhundertfeier der Stadt mit die billige Ausrede, der andere Teil wäre eben be­wurden an Staatsbeiträgen nach dem Genter Sy- des Alters, sondern auch die Sicherung des Eri- ihrem Biere betrieben haben, überſtieg wirklich schon trunken gewesen, für straflos zu erklären und bat stem insgesamt 25,049.277 ausgezahlt. Er stenzminimums für die Zeit wirtschaftlicher Stri- alle Grenzen. Man hatte in der Stadt den Eindruck, die Geschworenen deshalb um einen Schuldspruch. vägt man, daß die Tschechoslowakische Republik fen und der sich aus ihnen ergebenden Arbeitslo daß es cher eine Messefeier für das Leitmerizer Wir werden den Vericht über das Urteil nach 13,613.000 Einwohner, hiervon 6,751.000 berufs- figkeit ist insbesondere in Ländern mit niedrigen Bräuhaus wäre! tragen

1. a. aus:

,, Scherz, Gatire, Ironie und tiefere Bedeutung.

Erster literarischer Abend des Prager Deutschen Theaters.

Am Aanjang des großen bürgerlichen Jahr­hunderts stehen zwei proletarische Dichter. Es mußte allerdings erst die Distanz eines Jahrhunderts zwi­schen sie und die empfangende und kritisierende Welt teten, che man im Heer klassischer und romantischer Größen, der Elite der bürgerlichen Klasse, die ihren Ruhm in ferne Zeiten tragen wird, die zwei Proleten als das erkannte, was sie waren, nicht Narren und Sonderlinge, von einer verständnisvollen Vorschung für die gewissen Extrarubriken der Literaturhand­bücher bereitgestellt, sondern Dichter von anderer Hertunft, anderem Wesen als ihre Zeitgenossen, nicht Fleisch vom Fleische der bürgerlichen Stlasse. Eine Zeit, in deren Stunftſchaffen sich die Todeskrämpfe der bürgerlichen Welt spiegeln und aus deren Dich­tung die Existenz des Proletariats nicht mehr weg zudenken ist, mußte dann auf die in Stil und Welt­anschauung der Gegenwart gleich verwandten Vor­läufer zurückgreifen; so kam es zur Renaissance Georg Büchners und Christian Dietrich Grabbes.

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Andern gehen können. Durch Selbstmord endet[ aufmarschieren, sie mit seinem glutenden Geiste er­Büchner, körperlich und seelisch gebrochen der füllend. Doch da die Form ihm fehlte, da zur Revo­Sohn des Detmolder Zuchthausverwalters und lution wohl der dunkle Trich und der heiße Haß in Pfandleihers Grabbe, Christian Dietrich Grabbe. ihm lebten, sie selbst ihm aber unvorstellbar war, Natürlich hätte das Geschick, das ihm widerfuhr, im so wurden aus seinen Helden so oft schrecklich bra Grunde jedem seiner Zeitgenossen widerfahren kön mavbasierende Mordsterle, daß sie auch der Gegen neu: gegen Trunksucht und Lues*) war keiner gefeit, wart noch nicht verständlich erscheinen und Siegfried Jacobsohn Grabbe mit der Charakteriſtik asiat: Stüd gibt, etwas diaboliſcher, auch in for a bem Das Drama als Schwadronage".

diese Figur ein recht schwaches Auskunftsmittel, auf der Bühne wird sie zum Mittelpunkt des Stückes, nicht zum Vorteil der Grundidec. Olden bewies iein großes Talent zum burlesken Komiker, er war ein urgemütlicher Teufel. Hörbigers Schul­meister, die wirkliche Hauptgestalt, hätte auch im Rahmen der Auffassung, die Dr. Schwarz aber bei Grabbe läßt sich die Entwicklung seiner dich. heit tragischer sein können. An der sprachlich schön­terischen Persönlichkeit und seines Lebens, sein Schei tern als Dichter und als Mensch nicht trennen, die Das Lustspiel Scherz, Satire, Fronie sten Stelle der Dichtung, in der Mondscheinszene im eine wie die andere zeigt nicht nur die Spuren der und tiefere Bedeutung", eines der frühesten Walde, die alle syrischen Originalitäten des Expres. Krankheit und des Laſters, sondern das Ringen eines Werke Grabbes, ist in seiner Anlage eine der gewal- fionismus um ein Jahrhundert vorwegnimmt, zeig Teklassierten mit einer Welt, die er nicht versteht tigsten Zeitsatiren der Weltliteratur. Mit dem Formten sich sehr deutlich die Mängel von Hörbigers und die ihn ausstoßen muß. Krämpfe sind keine talent eines Jean Paul gestaltet, hätte sie alle zeit- Sprachkultur, die endlich einer Remeður bedürften. Kraft", war das Urteil des mächtigen und hoch genössischen Werke in den Schatten gestellt. Aber die Er half sich durch Travestieren, was gerade dort mögenden Tieck über seinen früheren Schüßling Form, besonders die dramatische Form fehlt auch nicht angeht Ausgezeichnet waren der romantisch Grabbe. Sie geugten schon von Kraft, diese dichteri- diesem Werke, os bleibt Szenenfolge, wird nicht butterweiche Mollfels Hölzlins und der Mordax schen Krämpfe des jungen Literaten, der gegen Drama, und darum war es ein sehr glücklicher Ein Rösners. Hans Göy fand eine gute Note für Goethe Sturm lief und sich vermaß, Shakespeare fall der Regie bei der Prager Aufführung, die Büh- den Dichter Rattengift. Ströhlin und Streit­unterzukriegen"; aber im Verhältnis zu seinem nenbilder tatsächlich in einen vergoldeten Rahmen zu mann hatten wenig Gelegenheit, über das Thpi. Wollen, gemessen an der Aufgabe, eine junge, noch fassen und nach Manier der Münchner Bilderbogen, fieren ihrer wenig dankbaren Rollen hinauszukommen. durchaus lebensträftige, vor Lebenslust überschän bunt und ſlächig, bilderbuchartig malen zu lassen. Thea Braun- Fernwald, die zum erstenmale mende Welt in Grund und Boden zu treten, war Denn jeder Versuch, dem Dichter nachzuhelfen, nach- in Prag auftrat, wird man natürlich in anderen die Kraft des Einzelnen, Heimatlofen, eben zwergen- träglich die Schwächen beseitigen und den Geist des Rollen sehen müssen, um zu einem Urteil über sie haft klein. Ihm fehlte der Rückhalt einer sozialen Dramas gleichsam nachfüllen zu wollen, müßte schei zu kommen. Die Liddy gab sie sehr nett zwischen Schicht, der er sich einordnen könnte das Bürger- tern. Deutbar wäre nur das Experiment, statt der Scherz und Ernst, über die ganze Rolle sehr ge­tum stieß ihn ab und stieß ihn aus, das Proletariat gemütlich idyllischen, burlesken Stimmung eine schicht ein ironisches Lächeln breitend. Mit kleineren war nur eine kulturlose, willenlose Herde. Ihm düster gespenstische, mit rasender Jagd der Szenen Rollen waren die Herren Bauer, Veit, Jantsch, fehlte ein philosophisches und politisches Ideal, für zu schaffen. Die Satire richtet sich wahrhaftig gegen Padlesat, Reiter, Strauß und Schau­Hätten wir keine ökonomische Theorie der wür- das er leben konnte als er starb, gab es den eine ganze Welt; da bleibt nichts übrig, das nicht mann, die Damen Lhoty und Ritschel am gerlichen Revolution, die uns lehrt, daß mit der herr- wissenschaftlichen Sozialismus noch nicht. Ihm fehlte einen Sieb abbekäme, und nicht nur bei den oft fabel. Erfolg beteiligt. Unerträglich feminin in seinen Be­chenden Besikklasse zugleich der Bastard der befitz- die Form, seine Phantasie zu gestalten, denn in der haft originellen Wortspielen, sondern auch beim Ab- wegungen und vielfach geradezu läppisch wirkte Herr tojen Klasse geboren wurde, so könnte die Existenz Welt des Vormärz war alle Form noch bürgerlich. lauf dieser grimmigen Szenen überhaupt denkt man Trent Trebitsch als Gottliebchen. Dr. K. J. Büchners und Grabbes uns beweisen, daß mit der So schuf er wohl den neuen Typ des dramatischen an Karl Kraus und Die letzten Tage der Mensch- Schwarz hat für die Inszenierung und die Auf­bürgerlichen Welt auch ihr Henter gezeugt wurde. Helden", der übermächtiger Gewalt einer mechani- heit", in denen allerdings das Formproblem km führung nicht nur den einheitlichen Stil festgelegt, Aber wie das Proletariat zunächst nicht seiner histo- fierten Welt erliegt, gab er als erster jener Wand- Unterschied zu Grabbes Satire gemeistert ist. Dich für gutes Ensemblespiel und saubere Technik gesorgt, rischen Rolle bewußte Klasse, sondern desorganisierte Tung Ausdruck, die den willensfreien Menschen den tung und Wissenschaft der Zeit, soziale Zustände, sondern wirkte im besonderen noch durch einige glüd wie seine Politiker" Utopisten und Set- toten Geseßen des Marktes unterwirft. Und während Denkart des Publikums und der Fachkritik find das liche Regieeinfälle. fierer, seine Avantgarde Maschinenstürmer sind, so Büchner die Seele des Profeten Woyzed des Un Sauptziel der Grabbe'schen Satire, ihre lette ,, tiefere Der erste literarische Abend, den das Schauspiel find seine dichterischen Genien Deklassierte. geheuerlichen, Fremden in einer Welt der Bürger, Bedeutung" ist nicht weniger als die Kriegserklärung bot, ist jedenfalls ein verheißungsvoller Anfang und Die Woge der großen revolutionären Bewegung fazierte, ließ Grabbe die großen Helden der Geschichte des Einzelnen, Revolutionären, des einsamen Pro- verspricht das Beste für die Spielzeit. Besuch und trägt fic empor, aber aus Gestade der werdenden Gesellschaft geworfen, muß ihre Sonderart sich ver-| Beifall bewiesen, daß lichevolle Pflege wertvoller Dem Publikum nefiel sichtlich der Teufel Ol- Theatergutes auch auf das Verständnis des Publi­Dr. E. Franzel.

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#) Bgl. B. Springer, Die genialen Syphilitiker

raten, muß sich offenbaren, daß sie nicht mit den S. 117 ff.

leten an eine Welt.

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den besten. Für den Dichter war gerade fums ſtößt.