Geite 2.

Inland. Böser Wille.

Der nationalsozialistische Tag" bringt in seiner Nummer vom 21. Scheidings" in fetten Bettern folgende Meldung:

Zennerstag, 22. September 1927. Die deutschen   Regierungsparteien wünschen

Zentralbruderlade gehen auf die Zentralfozial-| Millionen Kronen beitragen, während die Berg-| versicherungsanstalt über. Die Strantenversiche- arbeiter Wochenbeiträge von 60 Hellern bis unpolitische" Gemeindewahlen. Wir ver rung der Bergarbeiter werden die Bergarbeiter 1.20 K wöchentlich entrichten. Außerdem soll stehen, daß es ihnen angenehm wäre, wenn über franfenfassen durchführen, in welche die Revier- von einem Meterzentner Stohle zum Zwecke der folche Dinge, wie wir sie vorstehend aufzeigten, bruderladen verhandelt werden. Die Berg- Sanierung ein Zuschlag von 15 Hellern erhoben nicht gesprochen würde. Die Arbeiter werden bruderladen verhandelt werden. darüber sprechen! Sie werden dafür sorgen, daß arbeiter, welche nach Inkrafttreten des Gesetzes werden. Wie man aus dieser kurzen Inhaltsangabe gerade die se Gemeindewahlen ein besonderes in den Bergarbeiterberuf antreten, werden fein Anrecht mehr auf die bedingungslose ersicht, werden alle Befürchtungen, welche die politisches Gepräge erhalten. Aber auch Prag  , 20. Sept. In ihrem Abendblatt hat. Witwenrente und die Altersversicherung haben. Bergarbeiter in bezug auf die Zukunft ihrer die Gewerbetreibenden und kleinen Geschäfts ten Lidove Noviny" gemeldet, daß die Diejenigen Bergarbeiter, welche sich am Tage Sozialversicherung gehegt haben, gerechtfertigt. leute werden Abrechnung halten müssen mit deutschen   und die tschechischen Sozialdemokraten des Inkrafttretens des Gefeßes im altiven Dienst Der Gefeßentivurf ist ein weiterer Beweis des jenen, die durch ihre Politik ntit schwerer in einer gemeinsamen Beratung am 15. Septem- befinden, werden dagegen dieses Anrecht weiter erzreaktionären Charakters der gegenwärtigen Schuld an den wirtschaftlichen ber beschlossen, daß jede der beiden Parteien dort, behalten. Die Renten werden nach dem neuen Regierung sowie dafür, daß in den Regierungs-& risenerscheinungen beladen sind. wo sie bei den Gemeindewahlen keine Aussicht auf Gesez um ein volles Drittel gefürzt. parteien kein Funken sozialen Empfindens ist. Erfolg hat, ihre Stimmen für die andere Partei Die Sanierung der Bergarbeiterversicherung Daß unter der Bevölkerung dieje Meinung vor­chgeben soll. In seiner Folge vom 18. Septem- wird dadurch herbeigeführt, daß der Staat jähr- handen ist, wird den Regierungsparteien bei den ber stellt das Blatt diese Mitteilung dahin richtig: lich 30 Millionen Kronen, die Unternehmer 49] Gemeindewahlen bewiesen werden müssen. Derartige Verhandlungen wurden gwar gepflogen, hatten aber kein positives Ergebnis. Im Gegenteil werden z. B. in Prag  beide Parteien nicht gemeinsam kandidieren, son­dern die deutschen   Sozialdemokraten haben sich mit Kafkas deutschdemokra tischer Partei verbündet. Beide sozial­demokratischen Parteien überließen es ihren Orga­nisationen, in den einzelnen Orten, je nach den loka­len Verhältnissen sich zu verständigen oder selb ständig zu kandidieren.

Am Samstag stand in unserem Blatte schon das flare Dementi aller tschechischen und deutschen   Blättermeldungen in dieser Sache. Das ficht den Tag" nicht an. Was den Christlich sozialen recht ist( siehe die gestern von uns zitierte Notiz des Jägerndorfer Volt"), ist den Rationalsozialisten billig. Der Tag" schert sich einen blauen Teufel um die Dementis der deut schen Sozialdemokraten und fäut lieber noch nach fünf Tagen die frei erfundene Nach­richt des tschechischen Bürgerblattes wieder. Alle Achtung vor diesem feinen Arbei­ter"-Blatt!

Wir stellen nochmals fest: es wurden keine Verhandlungen zwischen unserer Partei und der der tschechischen Genossen gepflogen und es wur­den keine Vereinbarungen getroffen. Daß wir in Prag   uns mit Raffas deutschdemokratischer Partei verbündet" hätten, ist eine Lüge. Wir haben uns weder diesmal noch sonst je, weder in Prag   noch anderwärts, mit den Deutschdemo­fraten oder mit einer anderen Partei verbündet; die deutschen   Sozialdemokraten

sen, mit eigener Kandidatenliste allein in die Wahlen zu gehen.

Zum Leben zu wenig...:

Die Hungerlöhne der Arbeiter in der Zschechoslowakei. Unter dem Titel" Zum Leben zu wenig"[ herrschen, die weniger als 18 ronen im brachte vor einigen Tagen das Prager   Tag Tag berdienen"? 2,125.000 Arbeiter gibt es blatt" folgende Notiz: in der Tschechoslowakei  , die nicht einmal das ohnehin schon außerordentlich niedrige steuer­freie Existenz minimum erreichen, das sind 74 Prozent der Lohnarbeiter und nur 26 Prozent haben ein tägliches Einkommen von mehr als 28 Stronen.

Die Zentralfozialversicherungsanstalt hat eine Statistik der Lohnverhältnisse ihrer Ver­sicherten durchgeführt. Sie hat festgestellt, daß 9.47 Prozent aller Versicherten weniger als 6 K Tageslohn haben, 218.000 Personen be­tommen einen Tageslohn unter 6 K, 561.000 Mit Recht schreibt daher das Prager   Tag Personen( 24.39 Prozent) haben einen Tages- blast", auf dessen Zeugenschaft wir uns nicht lohn unter 10 K, und 1,346.047 Arbeiter ber gerne berufen, um Leben zu wenig..." dienen unter 18 K täglich. Nur 17 Prozent Damit aber ergibt sich eine Reihe anderer Arbeiter haben einen Tageslohn von 28.50 K Fragen. Welcher Art der Gesundheitszu­bis 34.50 K, einen Tageslohn über 34.50 Kit and dieser Arbeiter ist, darauf geben die Sta beziehen nur 9 Prozent Arbeiter. tistiken der Krankenkassen Aufschluß. Wie es mit dem Nachwuchs bestellt ist, ersehen wir, dort, wo es solche gibt, aus den Erfahrungen der Schulärzte. Aber diese 2,125.000 Menschen sind ja nicht mur Arbeiter, sie sind auch Konsu­menten.

Wenn schon das Prager Tagblatt" sein Urteil über die Lohnverhältnisse in den Worten zusammenfaßt: 3um Leben zu wenig...", Dann wird wohl endlich einmal das dumme Ge­rede von den hohen Löhnen" und der Begehr­lichkeit der Arbeiter" aufhören müssen.

Die wenigen Ziffern sprechen aber auch eine geradezu erschreckende Sprache. Man dente: 9.47 Prozent, also

faft ein Zehntel der gesamten Arbeiterschaft verdient weniger als sechs Kronen im Tag! im Tag!

Kiertial- kapitalistische Kriegsheze

gegen Merito.

Eine geradezu unglaubliche Hete gegen Megiko wird in cinem Teile der nic derländischen Presse augenblicklich betrieben. Es ist sehr durchsichtig, daß dahinter das Petro leumgroßtapital stedt, deffen Rechtstitel auf die Ausnutzung merikanischer Delfelder durch die heutige mexikanische Regierung bestritten wur den. So flug sind die Drahtzieher dieser Heze, die einen Vorwand für einen ame ritanischen Einmarsch in Merito fchaffen möchten, indessen, daß sie die Auf­peitschung der Gemüter durch sensationelle Be richte über eine angebliche Christenver folgung in Mexiko   besorgen. Im Amster damer Telegraaf", dem Sprachrohr des niederländisch  - britischen Petreoleumtrustes und seines in Mexito durch die Merifan Eagle- Be­troleum- Gesellschaft interessierten Präsidenten Deterding besorgt dieses traurige Geschäft ein amerikanischer Journalist Francis Mc. Cul­lagh, deffen Schartikel so raffiniert demagogisch sind, daß als bezeichnendes Beispiel dieser Re­volverjournalistik hier nachstehend ein wörtlicher Auszug aus dem jüngsten Artikel gegeben wer den möge:

Hier liegt das Bureau des unmenschlich rohen Roberto Cruz, des Hauptinspektors, der Da beklagen sich Händler, Gewerbetrei- so start an Dzierzjinsky erinnert. Hier unter bende über den schlechten Geschäftsgang. Wie meinen Füßen liegen die schrecklichen unterirdi befann eine wirtschaftliche Konjunttur einsehen, schen Keller, wo die politischen Gegner des Sy­wenn 74 Prozent der Arbeiter, die aus ihrer stems Calles gefangengesetzt und gemartert wer Klassenlage heraus als wichtigster Ronden. Hier ist der Punkt, wo der große Aufmarsch sument in Frage kommen, Hungerlöhne der Revolution gehemmt wurde, an den Toren verdienen? Nur wenn der Arbeiter einen aus des Gefängnisses. Doch hört, da naht das dröh Brags haben, wie ja ſelbſtverſtändlich, beſchloſ- Diese sechs Kronen sind der Lohn, die Ge- fömmlichen Lohn erhält, ist ein guter Geschäfts- nende Geräusch von Fußschritten, vermischt mit genleistung für verrichtete achtstündige Ar- gang zu verzeichnen, und wenn in der Tschecho scharfen Kommandos und dem Geflirr von Stahl, beit! Für diese sechs Kronen sollen diefe 218.000, lowafci allgemein über trostlose wirtschaftliche Von Schußleuten umgeben, die mit ihrem Ge­Ob der Tag" das richtigstellen wird? Wir also fast eine Viertelmillion Menschen, Lebens Lage Klage geführt wird, ist daran nicht allein wehr und Bayonett und ihrer Khati- Uniform ge­glauben kaum. Denn für alle diese Meldungen mittel, Neleider, Wäsche, Schuhe, womöglich auch die unglüdjel ge Wirtschaftspolitik der Regierung nau wie Soldaten aussehen, kommt eine Gruppe und ihre Wiedergabe ist ja der böse Wille noch Arbeitsbehelfe faufen, sollen die Wiete für und die oft zitierte Nachkriegszeit" schuld, son Gefangener angeschleppt. Selbst aus der Ferne dern in ganz außerordentlichem Maße die erkenne ich, daß diese Gruppe aus scharf kon­ausschlaggebend, mit dem alle samt und sonders: die Wohnungen, Heizmaterial bezahlen! Dies in Gelbe, Grüne und Schwarze( mit Hilfe der lie- einer Zeit, da ein Brot vier Stronen, also zwei grenzenlose Profitgier und Aus- traſtierenden Elementen zusammengesetzt ist. Da ben Kommunisten) gegen uns schon heute ihren Drittel des Tagesverdienstes eines solchen Tagesverdienstes eines solchen beutungssucht der Arbeitgeber, die laufen junge Mädchen mit den weißen Schleiern und Blumen der Ersten Kommunion, unehrlichen Wahlkampf beginnen. Recht so: das Arbeiters fostet, da ein solcher Taglohn" ge­ihren Arbeitern solche Hungerlöhne zahlen. erleichtert es allen Anständigen, die sich noch nicht rade noch für ein Kilogramm Buder ausreicht, bürgerlichen Parteien, die durch die trampelt, die jungen Augen rot vom Weinen und Mitschuldig sind aber auch jene deutsch   aber die Schleier sind zerrissen, die Blumen zer flar sind, ihre persönliche Entscheidung vorzube- da ein Kilogramm Fleisch drei solche Tages- 3ölle jenen 2,125.000 Arbeitern, die ohnehin die Wangen mit einer Schamröte übergoffen. Ne­verdienste verschlingt. Weniger als 6 Stronen Taglohn, das sind 30 das Existenzminimum nicht erreichen, das Aller- ben diesen reinen Jungfrauen schlendert der Der Anschlag auf die Bergarbeiters bis 36 Kronen in der Woche! Das ist soviel, wie notwendigste zum Leben noch um ein Erhebliches Ausschuß der mexikanischen Bordelle, liederliche, ein Bourgeois für ein Nachtmahl ausgibt! berteuert und ihre Konsumkraft noch bedeutend betrunkene Frauenzimmer und neben den Töch bersicherung. Das ist ungefähr der gleiche Betrag, den für Gewerbetreibenden, die der Ge- Eroberer laufen Verbrecher, Männer und Frau­Das ist ungefähr der gleiche Betrag, den für geschwächt haben. Die christlich sozialen tern der Edlen, neben den jungen Söhnen der einen Sträfling der Staat pro werbepartei angehörigen Handwerker en, deren Gesicht alle Kennzeichen der Verdor­Tag ausgeben muß!

reiten.

Wir haben schon einigemal darüber geschrie­ben, daß die Regierung eine Sanierung der und Geschäftsleute fönnen sich also, wenn benheit und Perversion widerspiegelt. Wie auf Bruderladen durch eine ganz bedeutende Der Wochenlohn eines Arbeiters ist in der ihre Geschäfte schlecht gehen, beim Bund der der Welt ist dieses Gemenge zusammengekommen? Verschlechterung der Bergarbeiter Tschechoslowakischen Republit gleich den täg­Landwirte, bei der Gewerbepartei, Jch wende mich an einen neben mir stehenden versicherung herbeiführen will. Das Rude lichen Erhaltungskosten eines Zuchthäuslers! bei der christlichsozialen Partei Herrn, und er erklärt es mir höflich. Es ist Sonn­Pravo" veröffentlicht nun den Wortlaut des Wie leben diese Menschen, wie kleiden dafür bedanken, die in treuer Gefolgschaft tagmorgen, und General Roberto Cruz schickt mit Gesetzentwurses, den die Regierung dem Parla- sie sich, wie wohnen sie? Und wie loben, wie Stramarschs und Svehlas die Lebensmittel Vorliebe seine Trabanten frühzeitig aus, um Ka­ment vorlegen wird und dessen Hauptinhalt der Kleiden sich und wie wohnen die 561.000 Arbei- verteuert, die Militärlasten mitbe- tholiken zu verhaften, die zur Messe gehen. Ohne folgende ist: Die Zentralfozialversicherungsanstalt ter, deren Tagesverdienst" weniger als schlossen und dadurch die ohnehin geringe Vollmacht und entgegen den ausdrücklichen Bestim wird die Liquidation der Bergarbeiterversicherung 10 Kronen beträgt? Und welcher Ueberfluß Konsumfraft der arbeitenden Bevölkerung unter- mungen der Verfassung dringen diese Schuyleute durchführen. Die Rechte und Pflichten der muß in den Familien jener 1,346.047 Arbeiter graben haben. in Privathäuser, wo die Messe abgehalten vird die Sonne über die Berge blinzelte, fuhr sie| Bozena dehnte sich und reckte sich in dem Sie nahm des Vaters Bücher vom Bord und saß heimatwärts. breiten Bett, in dem sie so bequem die Läng' und damit cuf der stillen Bank vor dem Hause. Sie die Quer' liegen fonnte, wie es ihr grad paßte. wurde froh, wurde froher als die junge Vogel Wie war es doch herrlich daheim zu sein. Alles brut in ihrer Frühlingsfreiheit Glücksgefühl; Trübe, Stalte, Schwere hatte hier nicht Gewalt. ihre Seele flog weit, weit, weit über die segelnden Sie fann den Zeiten nach, wo sie mit tara in Lämmerwölflein, die leicht sind und lieblich und diesen großen weichen Polstern die langen Kinder- crdensern und doch voller Tränen. nächte verträumt hatte. Manchmal waren sie Auch ihre Seele war voll heimlicher Tränen, beide in eine Ecke gefugelt und hatten sich dort und es traten finstere Stunden vor sie hin und schlafbefangen den Play streitig gemacht. Mara jogen ihr die Wärme und die junge Güte aus gebrauchte ihre kleinen Fäuste und Bozena zwickte dem jungen Herzen. Haß erwuchs und giftgelber sie dafür in Arme und Beine. Neid, und Schmer; lag wie ein falter Stein in ihrer Brust: Ich hab nichts lernen können, nie mals werd ich lernen fönnen. Immer werd ich Bettelsuppen essen und nach verlorenen Brocken haschen."

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Der Rachen.

Querschnitt durch ein Leben.

Von Berta Selinger.

" Deutsche   Männer und Frauen!" Der Herr Oberlehrer stand auf dem Podium und ließ seine männliche Stimme wie Gottvaters Ge witter über den Garten hinrollen. Und er sprach schöne, warme, tiefempfundene Worte über Schil­ ler  . Die fleine Bozena hätte so gern, so gern zuge­hört, aber sie mußte springen und springen. Die Leute wollten ihr Bier, denn Empfindungen über tote Poeten machen Durst. Und sie wollten ihr Effen.

In

des

Abendrot malte Purpurschimmer auf die tausend Blütenfloden, die im Windeshauch her­niederrieselten. Bozena schritt unter blühenden Bäumen, unter der Heimat blühenden Bäunten, und was hinter ihr lag, war von der Schulter geworfen.

Sie stand vor der Tür, und die Tür war verschlossen, und keiner tat auf. Voller Ungeduld schlug sie ans Fenster, es rührte sich nichts; nur cine alte Nachbarin fuhr aus frühem Schlaf- Sie lag ganz still und fah mit blaufen Augen dämmern und rief heraus: ,, Alle sein sie furt, alle auf die altvertrauten Dinge in der kleinen Stube. sein sie zu Feste." Und die warme Geborgenheit der Kindertage fam ihr ins Herz und machte es stark.

Durch die abendstillen Gassen ging sie mit eiligem Schritt und fand das große Haus, das sie Durch die halboffene Tür konnte sie zur Dann ließ sie die Bücher und lief hinaus, ziel­Zuweilen erhaschte jie ein paar Worte. noch nicht kannte, das die Arbeiter sich gebaut. Schwester hinsehen, die an dem großen Tische los auf den alten Wegen. Und wo eine Saite feinen Dichtungen rauscht der Idealismus Durch den Garten winkten Lichter, winkten in hantierte. Durch den Garten winkten Lichter, winkten in hantierte. Allerhand Stoffe lagen auf der klang, da blieb sie und tanzte. Und wehzornig deutschen   Volkes wie ein tiefer Brunnen." den großen Saal, und der war mit dem Frühling weißen Platte. Leinen und Blaudruckzeug und schrieb sie sich's zu anderm: " Frailein, ei Bier." Und mir ei paar geschmückt. Die Wände voll birkener, zart ein hübscher Wollstoff. Ja, es war wahrscheinlich Wenn ich auf meines Lebens Höh' Salbshaxen, aber mit Straut, sunſt ſchmecket's laubiger Reiser und voll schwerer Bhitenzweige. not, daß sie neu ausstaffiert wurde, so aus allen wie eine Blume leuchtend steh, wie Altweiberfüß!" Und auf erhöhtem Plate sah aus junggrünem Nähten gewachsen, wie sie heimkam. wen freut's? ,, Die Glocke, das Hohelied schlichten Bürger- Blättergetinimel eine mächtige Schillerbüste, Mara maß und legte die Schnitte auf und Und wenn vom Sturme rauh verweht, fleißes und festen Gottvertranns." A feines die wohl billig und häßlich und aus stäubigem machte sich Zeichen und ließ dann die Schere hur mein junges Sein zugrunde geht, Gulasch fönnens haben," schnaufte die Traudl. Gibs sein mochte und vielleicht hatte sie irgendwo tig durch den Stoff ritschen. Das flapperte fo wen reut's? Alle waren tief ergriffen. Wenn Bozena unter altem Plunder gestanden. Hier war sie lustig. Dann nahm sie die große Seftnadel und fuhr flink hindurch, immer drei, vier Stiche auf Freuden bleibt ein Bodensaß, und dann werden Junge Schmerzen rasen aus, von jungen Bezahlung forderte, horchten sie so andächtig nach schön, denn die drunten sahen sie schön. bent Redner hin, daß sie nicht wagte, die Ver­einmal, bevor sie den Faden anzog. Alles was sie tat, fah so hübsch aus. Sie wieder Schmerzen. Und siebenkluge Leute sagen, hatte so frise runde Bewegungen und griff so die Arbeit hilft dawider. Ja, Arbeit, die ich liebe, die mich erfüllt, die mich fegnet. geschickt zu. Und sie sang dabei, ein bißl falsch, aber ihre Stimme flang weich und voll.

funkenen zu stören. Und diese Andacht kostete

sie mehr denn drei Gulden.

Gin Hoch auf Schiller  . Ein Hoch auf den Kaiser. Das Gott erhalte". Dann haspelte die Mufe Bonaventura ihr Garn herunter. Die feinen Leute flatschten, um zu zeigen, daß sie Bil­dung hätten. Die anderen hörien schon lang

nimmer zu.

Schon stahlen sich die Pärchen in den Saal, um ein Tänzchen zu wagen. Auch Bezena tanzte, Schiller zu Ehren. Tanzte die gange Nacht hin­burch, tangte ein paar neue Schuh entzwei. Als

Sie saßen nah zusammen, in Sonntags­Kleidern, saßen ganz lautlos. Da war kein Gläser flingen, fein Messergeklapper und kein Geschepper von Wechselgeld. Einer stand droben und sprach von Schiller  , warb Herzen und suchende Geister für Schiller  .

Und viele hörten zum ersten Male von dem toten Dichter und seinem Reich. Und viele griffen am Ende begierig nach den billigen gelbroten Büchlein, die feilgeboten wurden. Und mancher legte sie still wieder aus der Hand; er konnte auch die nicht bezahlen.

Nun hielt es Bozena nicht länger im Bett. Der Vater war müder und noch stiller ge­Sie lief auf nackten Sohlen zur Schwester hin worden. Schwer lag der graue Tag auf ihm, der und griff sie und drehte sie in der Shibe herum, graue Tag mit dem wüsten, stampfenden, fest bis die ihr auf die Zehen trat, um Ruhe zu bechenden Rhythmus der Fabrit. Und am Abend faß er unter der stillen, singenden Lampe und kommen. Ja, es war herrlich daheim. Und es famen helle und schöne Tage. bastelte an seinen Erfindungen, oder er war Nichts von draußen rührte an das junge Herz, draußen ingendwo, um Parteiarbeit zu tun. nichts von dem grausamen Leben da draußen. ( Fortsetzung folgt.)