Welte

Inland.

Hindenburgwähler in Erregung. Sm Reichenberger Vorwärts" nimmt en besonders findiger Bursche unseren Artikel Sie haben es nicht gewollt zum Anlaß einer über drei Spalten laufenden, überaus auf­geregten Bolemit". Eine persönliche Anpöbelung bes Genossen Franzel, die in jenem in Stil und Inhalt unverkennbaren Deutsch gehalten ist, das man außer in völkischen Redaktionen nur noch in den Sowjetrepubliken des fernsten Ostens schreibt, kann füglich übergangen werden, denn sie gehört zu den schmierigen Bübereien, deren Abstellung der moskowitischen Presse gerade­zu ihren Charakter rauben würde. Aus unserem

Die Ehre des Herrn Hodža und die Ehre der Bürgerregierung.

Die Zeuerung.

Brettag, 23. September 1927.

Genosse Damet

Eine erfreuliche Mahnung richtet die fret gewerkschaftliche Deutsche Musiker- 3ei ung" an die Mitglieder des Musikerverbandes. Sie schreibt u. a.:

" Die Musiker sind zum großen Teile nicht politisch eingestellt und doch wäre es von nicht unschätzbarem Vorteile, wenn sie bei den kommenden Gemeindewahlen aus der vielleicht im Musikerberufe liegenden Gleich­gültigkeit heraustreten würden. Die Kämpfe um die Verbesserung der Existenzmöglich feit( Gehaltserhöhungen, Ganzjährigkeit usw.) der Musiker in den einzelnen Orten haben sie des öfteren mit Gemeindevertretern zusammengeführt.

noch immer fautoht gefühlt haben und, wenn 1914 Sozialdemokraten( Kommunisten gab's doch wohl damals nicht?) im guten Glauben, sie ver- Vorsprache der Genossen Dietl, Fischer und teidigten ein überfallenes Vaterland gegen den Kreisty beim Ernährungsminister. Wien , 22. September 1927.( Eigenbericht.) im vollen Bewußtsein ihrer Verantwor- wiefen, daß trotz der guten Ernte auf dem Ge- Josef Dame ist gestern nachmittag gest or Zarismus, ins Feld zogen, die Kommunisten Wir haben schon mehrmals darauf hinge Der Bürgermeister von Linz , Genosse tung und der Verwerflichkeit der Elemente, mit treidemarkt eine steigende Tendenz zu beobachten ben. Er ist im Jahre 1868 geboren und war denen sie sich verbündeten, bis heute noch jeden ist. In der letzten Zeit ist insbesondere der Preis von Beruf Buchdrucker. I'm Jahre 1903 wurde General von Ludendorff bis Gaida als des de orns ununterbrochen gestiegen, was aner Gewerkschaftssekretär, im Jahre 1905 ist er ampfgenossen willkommen hießen. gesichts der niedrigen Löhne der Arbeiter und mit neun anderen Sozialdemokraten in den Angestellten eine schwere Gefahr für die Auf­rechterhaltung der ohnehin fümmerlichen Lebens- Gemeinderat gewählt worden. Im Jahre haltung der breiten Waffen der Bevölkerung be- 1919 nach dem Umſturz wurde er Bürgermeister deutet. Ebenso gefährlich ist, was sich auf dem von Linz und hat als Führer der sozialdemokra Kartoffelmarkte abspielt. Die Kartoffel- tischen Gemeindemehrheit die Stadt im sozialde ernte ist verhältnismäßig gut ausgefallen, es be- mokratischen Sinn vervaltet. Die Leiche ist im Wer ist also der Autor der Lex Chrill? steht aber die Gefahr, daß die Kartoffelpreise im Sibungssaal des Gemeindehauses aufgebahrt und Artikel über die Kriegsschuldreden" Hindenburgs, Stranſty, bet mittwoch, vor einem Brünner große Mengen Kartoffeln mit Rücksicht auf die nach Wien zur Einäſcherung überführt. Der Prozeß Hodžas gegen Dr. J. kommenden Winter sehr hoch sein werden, weil wird Sonntag nachmittag mittels Automobils Pétains und Poincarés, die wir allesamt für un- Gericht ausgetragen wurde, erinnert zu guter schlechtere Ernte insbesondere in Deutschland zur zuständig erklärten, nach den Schuldigen zu for- Stunde, nämlich am Vorabend der Gemeinde Ausfuhr gelangen. Bauern und Kartoffelhändler Pilsen , Vorsitzender der Versicherungsbank schen, zu denen sie selbst gehören, macht der wahlen, an die se oburg- Affäre und an die verlangen sogar Tarifermäßigungen für Export- Slavia, Vorsitzender- Stellvertreter der Pilfner Bursche im Vorwärts" ein oblied" auf standalöse Lex Cyrill. Vor einem Jahr fartoffeln, um recht große Mengen von diesem Bank, Verwaltungsrat eines Bräuhauses und Hindenburg . Sein Hauptschlager ist das erfuhr man, daß in das Gesetz über die Fidei- gerade für die ärmere Bevölkerung so wichtigen einer Mühle ist und sonst noch eine Reihe ein­ reine Herz" Hindenburgs, das wir diesem tommiffe eine Klausel eingeschmuggelt, in letzter Nahrungsmittel auszuführen. Außerdem hat träglicher Funktionen inne hat. Die Genehmigung zugebilligt haben. Jeder Leser unseres Artikels Minute von irgendeinem einflußreichen Politiker man das Spirituskontingent um 50.000 Hekto- des Bodenamtes zu diesem Kauf ist daher unge­weiß natürlich, daß wir von dem reinen Herzen" eingefügt wurde, die den einzigen Zwed hatte, liter erhöht, so daß von seiten der Spiritus feßlich und es ist die Frage, ob der jetzige Präsi Hindenburgs nur sprachen, weil es ſich ſtiliſtiſch dem Prinzen Cyrill von Bulgarien die Güter fabriken eine große Nachfrage nach Kartoffeln bent des Bodenamtes, vor deffen Amtsantritt die zwanglos ergab, das eigene Wort Hindenburgs masse der Koburgschen Erbschaft in der Slowakei festzustellen ist. Genehmigung erteilt wurde, diese Ungesetzlichkeit Reinen Serzens sind wir zur Verteidi- zu verschaffen. Der Fall war unerhört in der Um nun die Regierung auf die schweren Ge- decken wird. gung des Vaterlandes ausgezogen--") zu Geschichte politischer Korruptionen; daß einem fahren, welche der Bevölkerung aus diesen Ver­wiederholen. Im übrigen vergeben wir uns gar einzigen Menschen zuliebe ein Gesetz beschlossen, hältnissen auf dem Nahrungsmittelmarkt er­nichts, wenn wir nach wie vor behaupten, daß Ausschüsse, Referenten, zwei Kammern und der wachsen, aufmerksam zu machen, erschienen ge­Hindenburg wohl als General, wie alle seines Präsident strapeziert werden, war doch noch nicht stern für die organisierten Konsumenten die Ge­Zeichens und als Anhänger und Diener Wilhelms vorgekommen. Man forschte nach dem Ur- nossen Dietl, Fischer und Kreisky beim am Kriege mitschuldig, sich aber seiner Schuld bis he ber der Lex Cyrill"; niemand wollte es Miniſter Cerny in dessen Eigenschaft als Er­heute nicht bewußt ift. Der Vorwärts" zitiert gewesen sein." Die Bürgerregierung aber zeigte nährungsminister und verlangten von ihm die Dummer Weise noch einen Absatz aus unserem nicht die geringste Lust, die Frage zu klären und zeitweise Aufhebung des Korn­Artikel, der ja auch den Vorwärts"-Lesern zeigen den Fleck, der dem Staate anhaftet, zu tilgen. zolls, die allein geeignet wäre, den Preis des wird, daß man den inn unserer Ausführungen Im Laufe der Polemiken, die sich an die Stornes, Mehles und Brotes herunterzubrüden, nicht nur entstellen, sondern geradezu verfal- Affäre knüpften, erhob der Brünner Politiker und sowie die Ausfuhrsperre für Kar­schen muß, um zu dem Schlusse zu kommen, den Bublizist Dr. Stránstý gegen den Minister offeln, damit die Versorgung der Bevöl ber ,, Vorwärts" aus ihnen zieht. Milan Hodža die Anschuldigung, daß er zu den ferung mit billigen Kartoffeln im kommenden Daß die Reichenberger sich gerade auf diesen Vertrauensleuten des Chrill, besonders zu der Winter sichergestellt werde. Ebenso erinnerten Artikel stürzten, ist leicht begreiflich. Die Kom- Sturtisane Frau von Eine m, Beziehungen Sie den Minister an die längst fällige Vorlage munisten sind immer aufgeregt, wenn unterhalte, die diesen Leuten nicht unnüßlich ge- über die Schaffung von Konsumenten­man den Militarismus als System anwesen sein sollen. Hodža flagte und erreichte, daß am mern. Der Minister sagte den genannten greift. Sie wissen sehr gut, daß der russi- Stransky eine Erklärung abgab, die man als per Genossen zu, alle ihre Beschwerden ernstlich zu sche Militarismus auch feine Schatten- fönliche Genugtuung für Hodža auffaffen kann, prüfen, und teilte ihnen mit, daß die Vorlage seiten und Gefahren hat, und lieben es nicht, daß die allerdings auch die Möglichkeit offen läßt, über die Konsumentenkammern in absehbarer einem System, das sich so leicht mit bolschewiki- verschied. Dinge doch anders zu sehen, als sie die Zeit dem Abgeordnetenhause überreicht werden schem" Geiste erfüllen läßt, ein Haar gekrümmt Bresse der Bürgerregierung darstellt. Stránstýs werde. Besonders empfindlich sind sie aber im Erklärung läuft darauf hinaus, daß Hodža man­mer, wenn gegen Hindenburg polemisiert wird; cherlei getan hat, was nach seiner Stránstys denn der Mann, den sie in den Sattel hoben, Auffassung, den Interessen des Ge­dessen indirekte Wähler sie waren, der meinwesens zuwider läuft, er billigt ohne sie heute in Hannover Kohl baute, statt in Hodža aber zu, es in der besten Absicht getan zu Berlin als Präsident der deutschen Republik zu haben. Eine gewundene Erklärung, die keinesfalls thronen, soll nicht genannt werden, damit die das Triumphgeschrei der Koalitionspresse, vor feinen Nerven der Moskowiter bei der pein- allem der agrarischen, rechtfertigt, daß nun Schluß lichen Erinnerung keinen Schaden nehmen. mit dem pathalogischen Gekeife sein werde, daß Um aber auf den Ton des Vorwärts" ein- Bodza vollste Genugtuung erlangt, daß Stransky zugehen, möchten wir ihn doch fragen, wie es etwa kapituliert habe! Der Ausgang des Prozesses mit dem reinen Herzen" des Generals macht eher, wie die Straž Socialismu" richtig Brufsilow steht, der als Massenschlächter" in bemerkt, den Eindruck eines Friedens ohne Sieger Diensten seiner Majestät des Baren Nikolaus 1916 und Besiegte. die russischen Proletarier zu Zehntausenden in den Vor allem aber muß dem albernen Geschrei ficheren Tod jagte, aber 1920 Se o mmandant der Regierungsblätter gegenüber daran festge­der roten" Armee im Kriege gegen Polen halten werden, daß die Affäre nicht berei­var. Nur daß er auch als roter" General Siebe nigt ist, daß dem Volke bis heute eine Antwort befam, unterbrach seine verheißungsvolle Lauf­bahn. Und wie steht es mit Ludendorff und auf die berechtigte Frage vorenthalten wird, wer den anderen vöffischen Offizieren, an die sich die der Autor der Lex Cyrill ist, wer die Sommunisten 1923 wandten, um gemeinsam mit ungeheuerliche Korruption begangen ihnen Deutschland vom französischen Erbfeind zu hat. Die Bürgerregierung hat sich als unfähig er­befreien und der Weltrevolution zum Siege zu wiesen, den Standal wirklich beizulegen und ihr verhelfen?! Wir bedürften wahrhaftig nicht der rabulistischen Verdrehungskünste eines Vor- haftet weiter der Makel an, über eine so bla­wärts" Redakteurs, um den Kommunisten nachzu- mable Sache zur Tagesordnung übergegangen zu weisen, daß sie sich in der Gesellschaft von sein. ,, Massenschlächtern" und faiserlichen Generalen

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Der Rachen.

wird.

Und das nennt man Bedenreform!

Das Bodenamt wird, wie die Lidove Noviny" berichten, in den nächsten Tagen über den Kauf des Gutes Kos olup bei Biljen, wel­ches fast 30 Jahre lang von einem Bächter be wirtschaftet wurde, die Entscheidung fällen. Der bisherige Eigentümer, Dr. Sarl Skoda, der nach dem Gesetz das Gut aus freier Hand ver­kaufen mußte, hat als Käufer feinen langjährigen Pächter angemeldet. Das Bodenamt hat aber die­sen Pächter mit der Begründung abgelehnt, daß das Gut das nach dem Ges. zulässige Ausmaß über­schreite und daß dabei in erster Linie landwirt­fchaftliche Angestellte berücksichtigt werden müß­tent, welche durch die Bodenreform geschädigt würden. Aber an Stelle der geschädigten Ange­stellten bewarb sich der agrarische Senator Josef Hucl um das Gut, und zwar durch Vermittlung seines Schwagers, des ehemaligen Präsidenten des Bodenamtes, Dr. Viškovsky. Das Boden­amt hat nun seinerzeit ohne weiteres dem ge­nannten agrarischen Senator die Bewilligung zum Kauf gegeben, obzwar es nach dem Gesetz nur denjenigen Käufer genehmigen kann, welcher auf dem Gute persönlich wirtschaftet, und Hucl bereits jetzt Eigentümer zweier Höfe ist, von benen er einen in Pacht gegeben hat, weiters Eigentümer einer großen Mühle in Soterov bei

Bei diesen Anlässen haben die Musiker sehr leicht die Wahrnehmung machen können, wie sich die Vertreter der einzelnen Parteien zu den nur berechtigten Forderungen ber Musiker stellen und ist so manchem Musiker zum Bewußtsein gekommen, wie es um die Eri. stenz des Musikers bestellt wäre, wenn für ihn nicht bestimmte Parteien eintreten würden.

Waren es doch immer und in allen Orten dieselben Parteien, die für die Wünsche der Musikerschaft ein williges Ohr hatten und werden es auch jedenfalls dieselben Parteien sein, die für den gesetzlichen Schutz des Musikerberufes im Abgeordnetenhaus und im Senat eintreten werden, sobald ein diesbezüglicher Gesebentwurf zur Beratung fommt.

Es sind aber auch dieselben Parteien, welche die szt. unter dem Drucke der Gewerkschafts­bewegung der Angestellten und Arbeiter zustande gekommenen sozialpolitischen Gesetze gegen die Anschläge einzelner Parteien geschüßt haben und muß es Aufgabe eines jeden gewerkschaftlich orga nisierten Angestellten und damit auch des Musi­fers sein, in dem Kampf um die Besetzung der Mandate in den Gemeindevertretungen für jene Parteien die Stimme abzugeben, die alle für die Angestellten notwendigen Gesetze( Novellierung des Pensionsversicherungsgesetzes, Krankenversiche­rung der Privatangestellten, Gesetze über die An­gestellten in höheren Privatdiensten, Musikerfam­mern usw.) zu erkämpfen und zu sichern bereit find."

Es wird wohl teinen Angestellten geben, der unter dieser Mahnung die Auf­forderung verstehtbürgerlich zu wählen!

schied von ein paar Gräbern, Dann gingen sie ungewohnten Holzschuhen, regenschirmbewehrt | Und einsam stampfte der Vater seinen Weg fort, landfahrende Leut, Sandkörner auf der und beguckten den Haufen. Das sind Rüben- über fremden Boden hin, und einsam saß in iveiten, weiten Straße, Laub vor dem Winde. schnitzel, trautste Fraileinchens, das fressen die fremden Stuben das junge Blut und fror bis Riche," erklärte Hansen, der dänische Pächter, ins Herz hinein. Querschnitt burch ein Leben. III. Teil. der auf dem Vorwerk schaltete. Dann brachte er eines Tages, in den Von Berta Selinger. Er war ein guter Mann, der Däne Hansen, Aermeln feines dicken Friesrocks warm verstedt, Ostpreußzen! Welch fremde Welt. Da war Mara aber liebte das Leben, war selber ein fein Berg, faum ein Hügel. Die weiten Felder, Arbeit überſtürzte und sich niemals zu einer quietschten und mit zarten Stimmchen bläfften und ein besonnener Mann, der niemals eine zwei junge Hunde ins Haus, die zieferten und überquellendes Stück Leben und packte und zwang die schön sein mochten im Segen der Brotfrucht, Arbeit drängte. Und seine Frau, geborene Salu- und dann ihre Milch vergnüglich schlabberten. Es es. Meine tanzte so voller Inbrunst, und die lagen trostlos, ohne Anfang, ohne Ende, im trost weit, weiland Mamsell auf dem Herrschaftsgut, war kleines Leben, aber es war doch Leben. Sie böhmischen Mädl fönnen tanzen. Raum eine lofen Novembertag, bargen sich im regenver- weit, schaffte aber auch so tüchtig und half verdienen, waschenen Kleide langer, leerer Wartestunden. war eine gute Frau und eine bessere Mutter. Sie wurden Piccolo und Pommeranzl getauft, fraßen wo immer es anging, fand immer neue Wege und Und die Stunden würden sich zu Tagen, Wochen, verteilte Liebe und Schläge rechtschaffen zwischen und wuchsen und spielten ihre Hundstinderspiele, Lott, ihrem schielenden Mädelchen und Lies, dem und die grauen Stunden trochen nun oftmals unerschroden immer neuen Mut, sie zu gehen. Monden reihen. Und rang noch ihren fargen Feierstunden Stück Von zerfausten Bäumen taumelten flamm lieblichen Stiefbind. Lott bekam die Liebe, ge- nur draußen die Tür vorbei. Dann mußte der um Stück befreiendes Wiffen ab. Sie las viel, und schwer die letzten welken Blätter nieder, schmälzt mit heimlichen Leckerbissen, und Vies die fleine Pommeranzl getötet werden. Ruß, der wußte viel, und sie stellte es nicht zur Schau. Sie schwer und ergeben, wie arme Leute zu Grabe Schläge, gewürzt mit Hunger. Also überwand Tückische, hatte ihn überfallen und ihm ein Auge Die eifrige Christin in stillen Kämpfen das eigene ausgeschlagen. liebte die verständigen Bücher, wie sie als Kind gehn. schon gern verständigen Dingen nachgegangen. Güldenboden. Ein freundlicher Name, Herz; denn es steht geschrieben: Wen der Herr Aber sie berühmte sich nicht und vergaß darüber der Name blieb, nicht Farbe, nicht Bild, nicht lieb hat, den züchtigt er. mitnichten ihre kleinen Lieder und ihr heiteres, Wesenheit wurde. Von dort troch ein bimmwin­frohes Gelächter. des Züglein auf schmalen Geleisen in den No­Frühling ging hin, Sommer fam und machte vemtberabend hinein, wollte aus fleinen Fenstern die Sereatur an seiner Schönheit Prangen be- ärmliches Licht in das dicke Dunkel streuen, das gehrlich und wandte sich wieder. In des Vaters draußen vor den Scheiben saß und talt und naß graue Tage fam einer, der war noch grauer und durch die Ritzen froch. trüber, war des Aermisten Trostes bar. Es ge­schah nur, was Tausenden geschieht. Aber wiegt dir dein Verderben leichter, weil auch andere rundum versinken und zugrunde gehn? Es geschah, was Tausenden geschieht. Die Fabrik spie ihn aus wie eine ausgebrannte Schlacke, in der kein Fünklein Glut.

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Land der weiten, flachen Felder, in seinem Traume ersehnt und nun Wirklichkeit geworden, unfrohe, bedrückende Wirklichkeit.

Sie besaß drei rotplüschene Fotejehs", wie es Brauch ist in Ostpreußen , und die nahmen sich aus in der unsauberen absonderlich genug Bauernstube neben dem Fleischzuber, einer abge­dankten Waschwanne und dem großen Kessel, in dem das Shweinefutter brödelte.

Da war noch Rap, ein frommer Stettenhund mit zahnlosem Maul, der jedem Fremden ver­trauensvoll zuivendete und Ruß, ein großer, präch Das Vorwerk lag in einer sanften Mulde in tiger Wildkater, der keinen unfreundlichen Blid lehmigen Feldern, auf die der Regen vegnete icg- verzieh und immerzu stahl." Der Street klaut," lichen Tag, durch die schmale Wege gingen, von so hatte ihn Herr Hansen vorgestellt. zertretenen Raingräsern eingesäumt. Wie wirre In den oberen Stuben wohnte der Vater Zweundzwanzig Jahre war er durch dieses Büschel fahlen, gelblichen Haares in niedrigen mit den Mädeln. Er war Biegemeister in der Tor ein- und ausgegangen in freudigen, in fum- Stirnen, so stand das tote Gras. Stuhlfabrik, die eine fleine halbe Stunde weit an mervollen, in zornesbitteren Stunden. Jetzt fiel Und der Regen rauschte und platschte und der Fahrstraße lag. Und noch eine kleine halbe es ins Schloß, hart, rasselnd, verächtlich, und eine gurgelte und sprang in weitem Bogen aus der Stunde weiter war das winzige enge, unsaubere Hand wuchs aus der Erde und wehrte ihm den übervollen Rinne und floß breit aus der dick- Städtchen. Eingang und wehrte ihm das Brot. bäuchigen Tonne und schmemmte den großen Sie rüsteten zu einer großen Reise. Die Haufen Vichfutter unter die Fenster des Wohn­alten Möbel tamen in fremde Stuben, unter hauses. Was ist das für Zeug, das stinkt so," fremde Hände, die lieblos fein würden. Ein Ab- fragten die Schwestern und standen in schweren,

Vor den Fenstern dehnten sich die Felder in ihrem verwaschenen Gelb und Grau, und zwischen Simmel und Erde war nichts als der Regen und Einsamkeit. Tiefe, zehrende Einsamkeit.

Frost und Schnee kamen. Eiswind blies um das Haus, und die Stälte setzte sich ins Ge mäuer. Und vor den Fenstern lag es endlos weiß und schaffte den Augen Bein. Endlos lag es draußen, wie ein erstarrtes Meer, bebedt me weißen, weichen Schwanenflügeln. Und die Herzen wurden frisch dabei, es trieb hinaus in die flare Kälte, die die Wangen brannte und das Blut in den Adern stachelte.

Wie ist die Erde so groß und weit und gibt den kleinen Menschen so vielen Raum. Doch fic hocken beisammen. Andre Hände gieren nach dem Brot, das dem einen entfallen will, andre Häupter neiden ihm sein Pfühl, andre Füße stapften herrenmäßig fest auf in feinen Stuben, taum daß man ihn, erst halb erkaltet, über seine Schwelle hinausgetragen.

Als der Buchhalter Fridolin Willibald Kim merlein am Heimiveh nach Süddeutschland und am ostpreußischen Schnaps gestorben war, da famen die lieben Verwandten herzugereist, ohne die Müh und Beschwernis der weiten Wege zu scheuen. ( Fortsetzung folgt.)