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Mittwoch, 28. Septemeber 1927.
Gutes Licht
Gute Laune
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Sozialistischer Jugendverband,
Unsere Ortsgruppe veranstaltet heute, Mittwoch, den 28. ds.( Feiertag), um 8 Uhr abends, in der „ Dělnicka akademie" im„ Lidovy dům" Hyberner
gajje einen
Rezitationsabend
mit der bekannten Vortragskünstlerin Genossin Eliſa Karau aus Wien . Wir laden alle Parteigenossinnen und Genossen zu diesem Abend herzlich ein.
Regiebeitrag: Freiwillige Spenden.
Turnen und Sport.
Desterreich gegen Tschechoslowakei . Eine katastrophale Niederlage unseres Verbandes.
Fußballvereine des 5. Kreises. Sonntag, den 2. Oktober um halb 9 Uhr vormittags im Restaurant ,, Union" in Teplitz Spielerbörs:. Besetzung für Monat Oftober. Bis 1. Oktober können auch noch Anträge für den Kreisfußballertag eingebracht wer den. Die Kreisspielleitung.
Die Länderspiele in der Schweiz hat beide Deutschland gewonnen. Am Samstag war die deutsche Elf in Basel in Hochform und fertigte die Schweiz mit 10: 0( 3: 0) ab! Das Wetter war sehr ungünstig. Am Sonntag spielte die deutsche Elf in 3 ürich gegen eine andere Schweizer Mannschaft und gewann infolge der Ermüdung vom Vortage
Hur 1: 0( 1: 0).
f; d.
Die Desterreicher fiegen mit 6: 1( 2: 1). An einen Sieg der Unseren glaubte wohl von Hedwing Dug weilte in Sachsen und verlor Anfang niemand, aber daß unsere Elf ein so gegen Rasensport Döbeln 2: 3. Gegen Sportluſt schwaches Spiel zeigen würde, das war eine Ent- Sartha langte es noch zu einem 4: 4- Ergebnis. täuschung. Zirfa 3000 Zuschauer umfäumten den Aussiger Spielplatz im Stadion. Gewiß waren die Wiener Genossen in technischer Besichung unseren um vieles voraus und führten ein Spiel vor, wie es Aussig wohl nicht gleich wieder ſchen dürfte Postieren, Ballbehandlung, Täuschen, furs alle Fineffen ihres technischen Könnens konnte man bewundern. Dazu famt ihr gewaltiges Plus an Stehvermögen. Nicht vergessen sei die fabelhafte opfarbeit der Wiener , die auf offener Szene lebhaften: Beifall auslöfte. Der vorher niedergegangene Regen hatte die Grasnarbe des prächtigen Sportplayes zu einem Barkett verwandelt, auf dem sich die Wiener rasch und sicher bewegten, während unsere Leute fast immer Bodenbekanntschaften abschlossen. Zudem war das System der österreichischen Genossen für den nassen Boden wie geschaffen. Immer in Bewegung, Ballpassen auf fürzeste Distanz bewirkte das zeitweise völlige Kaltstellen unserer Elf. Daß die Wiener schießen konnten, dafür bürgt das Resultat.
Zeitung" und in der vorliegenden Broschüre weist sie den Herren das Tendenziöse und Widerspruchsvolle ihrer Ausführungen drastisch nach. Herr Profeffor Mayer, der sein Werk Hindenburg gewidmet und nicht vergessen hat, im Vorwort der eigenen Tätigkeit als Offizier unter diesem Manne im glor andere Seite der Menschheit getreten, zu jenen Verreichen Weltkriege zu gedenken, ist eben auf die fechtern eines brutalen Militarismus, denen der Krieg„ ein Element der Weltordnung" ist, wie er in seinem Buche jagt, die Entrüstung über die Kriegsgreuel aber Psychose und das Mitleid mit den Opfern der chemischen Waffe Hysterie- mit diesen wissenschaftlichen Ausdrücken nämlich bedenkt er Fran Woler. Das ist der Geist, der nun leider an so vielen Lehrstühlen derselben deutschen Hochschulen herrscht, die einst Stätten der Humanität waren. Nicht verwunderlich ist es bei J. Meyers Einstellung, daß sein Buch noch in ganz anderer Weise zugunsten der Gasfriegspropaganda eusgenügt wird. Frau Wofer berichtet von einem unglaublichen Machwert von Zeitungsartikeln, mit dem die reichsdeutsche Bresse überschwemmt worden sei und der den Gasfrieg auf Grund von Wevers Buch geradezu als Idyll behandelt: er ſei„ der humanste, oder besser gejagt der angenehmijte Strieg, der je zwischen Men schenkindern ausgefochten wurde"; gegen alle Gase bestehen„ unschivare Abwehrmittel" usw. Wir müssen annehmen, daß Professor Meyer dieser Art, dem guten deutschen Bürger Sand in die Augen zu sirenen, fernſteht: aber wünschenswert wäre es schon hören, daß er dieser wirklich unwiſſenſchaft lichen und„ verlogenen Agitation" entgegenträte. Wenn er von Frau Wokers Vorträgen und Schrif Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. ten sagt, diese seien ,, faum in die Seffentlichkeit ge Mittwoch( 239-3), 7 Uhr:„ Walzertraum." brungen" und ziemlich unbeachtet geblieben, so mag Donnerstag( 237-1), 7% Uhr:" Volpone" Freidaran troß dieser vierten Auflage etwas Wahresfänger, er war unsicher und zu erregt. In der erſten Begeisterung. tag( 240-4), 8 Uhr:„ Elektra." Samstag, 7 Uhr: sein. Auf der kriegsgegnerischen Seite ist eben nicht Orlow." Sonntag, 11 Uhr: Rammermusif; der Emjay so großer Geldmittel und einer so ein 2% Uhr: Maskenball"; 7 Uhr:„ Herbstflußreichen Bresse möglich wie auf der Gegenseite; manöver." Montag( 1-1), 7% Uhr:" Gyges hier wirken bloß Vernunft und Menschlichkeit und und sein Ring." die werden im Zeitalter des Hochkapitalismus nur Spielplan der Kleinen Bühne. Mittwoch:„ Ein leicht übertönt. Die Antwort an Prosessor besserer Herr." Donnerstag:„ Seiden. strümpfe ." Freitag:„ Bunbury." Samstag: Seidenstrümpfe." Sonntag, 3 Uhr:„ Ein Besserer Herr": 7½ Uhr:„ Bunbury." Mon tag, Bankbeamten 1:„ Scher, Satire, Gronie und tiefere Bedeutung."
Kunit und Willen.
Das Deutsche Theater bereitet vor: Im Schau spiel:" Kapitän Brazbounds Bekehrung" von Shaw( für das große Haus) und Sprungbreit der Liebe", Lustspiel von va blons und Barde( für die Kleine Bühne). In der Oper:„ Boheme" und Falstaff", in der
Operette: Lehars 3 are witsch."
Literatur.
Was uns droht.
Dr. Gertrud Woker , Der kommende Gifts gastrieg. Verlag Oldenburg, Leipzig , 133 Seiten, 4 Bilder. 21 Kč.
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Meyer müssen die Friedensfreunde durch verstärkte Tätigkeit geben, besonders aber die sozialistischen Siganjationen. Sie sollen sich die Verbreitung der Woferschen Broschüre angelegen sein lassen, die, wenngleich das Werk einer bürgerlichen Pazifiſtin, in ihrer erschütternden Sprache geeignet ist, den Gleichgültigsten aufzurütteln und jeden Menschen freund gegen das mörderische Rüstungskapital mobil zu machen. Die Schrift dürfte in keiner Arbeiter. bibliothek fehlen Ernst Bloch
Desterreich gewinnt den Handball- Länderkompf gegen Deutschland in Halle 8: 6( 5: 0). Desterreich ist von Beginn an überlegen und erzielt in der 17. Minute das erste Tor. Obwohl dann Deutschland etwas besser wurde, erzielte der Sturm keine Erjolge, vielmehr gelingt es den Gästen, das Resultat bis zur Pause auf 5: 0 zu erhöhen. Nach Seitenwechsel war die deutsche Mannschaft wie umgewan delt und zeigte ein fabelhaftes Können. In den ersten acht Minuten warf sie in regelmäßigen Abständen vier Tore, so daß das Ergebnis auf 5: 4 stand. In dieser Zeit war sie den Desterreichern weit überlegen. Unsere Elf hatte wie gesagt einen schlechten Tag. Troydem gelingt es den Gästen, das Resultat auf In der zweiten Spielhälfte war das 8: 5 zu erhöhen. In den Schlußminuten lief die Interesse überhaupt weg. Rechtsaußen, deutsche Mannschaft nochmals zur höchsten Form auf, Mitte und Halblinks im Sturm waren glatte Ver- es reichte aber nur noch zu einem Tore. 2000 3u sager. Auch der Tormann benahm sich wie ein Anschauer verfolgten das interessante Spiel mit großer
Allen Genossen und Genossinnen empfehlen sich zur Herstellung
Salbzeit ragte das gute Spiel unseres Mittelläufers hervor. Warum wurde dieser Spieler in der zweiten Hälfte als Seitenhalf verwendet? Im Sturm be friedigte nur Linksaußen. Die Verteidigung ließ diesmal den gewohnten Elan vermissen. Der Gesamteindrud von unserer sämtlicher unjerer sämtlicher Drucksorten Mannschaft war in Aussig fein guter. und gerade hier hätte sie alles aufbieten müssen, um der Arbeiterschaft zu zeigen, daß der Arbeitersport dem bürgerlichen in nichts nachsteht.
Zum Spielveríauf ist furz zu vermerken, daß Desterreich zumeist im Vorteil war. Unsere Angriffe werden meistens durch) Linksaußen vorgetragen, während unsere Mitte zu langsam arbeitet. Doch ist das Spiel in der ersten Hälfte noch anregend. Eine Flanke unseres linken Flügels entgleitet dem Tormann, unser Rechtsaußen drückt ein. Kalender für das Landvolk 1928. Der vom AbgeFünf Minuten später gleicht Desterreich durch Soloordneten Genossen Schweichhart redigierte Kalender lauf des Halbrechten aus. Wenige Augenblice darist soeben erschienen. Er ist überaus reichhaltig, ent nach schießt Desterreich das zweite Tor. Die ersten hält mehr Illustrationen als jemals zuvor und 20 Minuten der zweiten Halbzeit bringen noch einige bringt außer sehr interessanten Aufsäßen über Vorstöße der Unferen, die einen Ausgleich anstreben. Die mutige Schrift der Berner Chemiferin ist allerlei Wissensgebiete viel landwirtschaftliche Fach- Halbrechts geht durch und knallt an die Stange. Besdie einzige ausführliche Tuelle, welche über die Ge- artikel und Erzählungen. Auch die für jeden Klein- ser sind die Oesterreicher dran. Eine Flanke gegen fahren der chemischen Waffen fachmännisch und vom landwirt und Hänsler wichtigen Gefeße über das unser, wieder einmal leeres Tor wird von unserem friegsgegnerischen Standpunk: berichtet. Nachdem Erbrecht und die Erbfolge, das Testament, die neue Half zum Eigentor eingedrückt. Die Defterreicher das unentbehrliche Büchlein einige Zeit vergriffen Grund- und Hansklassensteuer, die Novelle zum erzielen nun in furzen Intervallen noch drei Tore, war, liegt nun die vierte Auflage vor, bereicher: um Wehrgesek und das Gesetz über die persönliche und während unser Sturm ein untätiges Dasein fristet. einige Kapitel. Sie berichten wichtigste Dinge, z. B. fachliche Gebührenfreiheit sind im Stalender bespro- Schiedsrichter Gen. Eichner( Dresden ) hatte von dem erdumspannenden Chemie Trust, der Krieg chen. Er enthält wiederum eine färbige Kunst bei dem ruhigen Spiel und bei der Disziplin beider und Frieden in der Hand hält. Ferner über eine beilage und wird jedem Leser sicherlich gefallen. Mannschaften fein schweres Amt und fungierte einschier unglaubliche Propaganda für den Gasfrieg Der 160 Seiten starke Kalender kostet 7 Kronen, wandfrei. im Deutschen Reich. Es ist eben nichts so schlecht, mit Postzusendung 8 Kronen. Zu beziehen durch daß es in dieser kapitalistischen Welt nicht Verteidiger die nächste Parteibuchhandlung oder direkt vom fände. Den Anfang machte Professor Inlins Verlag Zentralverband der deutschen Meyer von der Breslauer Universität, Verfasser Kleinbauern und Säuster in Teplißcines Werkes„ Der Gaskampf und die chemischen Schön au, Seilerstraße 1. Kampfstoffe", der in einem Artikel in der„ Chemiker
Defterreich gegen 6. Kreis in Karlsbad 8: 0( 3: 0).
Das Regenwetter fonnte die sirfa 4000föpfige Zuschauermenge nicht abhalten. Oesterreich
Zeitung", an Ausführungen des Schweizer Haupt. Die deutiche sozialdemokratischerte wieder mit ſeiner egatten Spiel.
mannes K. Schleich anknüpfend, gegen Frau Wofer Stellung nimmt. Es ist den beiden Herren richtig gelungen, der Verfasserin etliche Ungenauigkeiten nachzuweisen und Prof. Meyer hat das befindet sich ab Montag, den 26. September, im mögliche getan, um seine rasche Behauptung zu be Verein deutscher Arbeiter, Prag II., Smečfagaffe weisen, sie habe sich„ maßlose Uebertreibungen und Nr. 27/3. Dort werden täglich von 9 bis 12 Uhr handgreifliche Unrichtigkeiten" zuschulden kommen lassen Frau Woker ist die Antwort nicht schuldig und von 2 bis 6 Uhr Auskünfte in allen Fragen, geblieben; in ihrer Entgegnung in der„ Chemiker die die Gemeindewahl betreffen, erteilt.
GARTNER
M
G. m. b. H.
Großbuchdruckerel, Stereotypie Buchbinderel, neueste Setz- and Gießmaschinen mit einer l'ages leistung von 500.000 Buchstaben, Rotationsmaschinen wlt einer Tagesproduktion von 250.003 Zeltungen. Fernsprecher Nr. 271 Postsparkassa Nr. 127.863.
gegen die unsere Elf machtlos war. Gut unser Tormann und Rechtsaußen. Konnten wir auch sportlich nicht siegen, so sind die vielen Zuschauer ein Beweis, daß der Arbeiterfport immer größere Massen erfaßt. In dieser Weise Städten wurden stattliche Kundgebungen anläßlich Für den Druch verantwortlich: Otto Holth. Prag waren beide Spiele ein schöner Erfolg. In beiden des Empfanges vorbereitet, die wirkungsvolle Bropaganda für die freie Sportbewegung waren
Herausgeber: Dr. Ludwig 3 d Verantwortlicher Redakteur: Dr. Emii Strauß. Deutsche Zeitungs- Aktien- Gesellschaft in Brag
Druct
Die Zeitungsmaskenirantatur wurde von der Post. u. Telegraphen birektion mit Erlaß Nr. 127.451/ VII/ 27 am 14. Mai 1927 bewilligt.