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Was jeder Wähler wissen muß.
Am 16. Oktober ist Wahltag!
Le
Samstag, 15. Ottober 1927.
Die Berbrüderung der Deutschnationalen und Hakenkreuzler mit den Chriftlichsozialen und Landbündlern.
Es dürfte für jedermann Flar fein, daß die Begründung, die die politische Bezirksverwaltung ihrer Entscheidung gab, ebenso gesucht wie falsch und unhaltbar ist. Im Gefey heißt es, daß die Listen bis spätestens am achten Tage vor dem Wahltag, 12 Uhr mittags. dem Gemeindeamt Das Recht zu wählen, kommt allen Staats- tenliste jener Partei, die er wählen will, in das Sie gehören alle zusammen und über einen überreicht werden müssen. Es iſt eitle Spie- bürgern der Tschechoslowakischen Republik ohne Kuvert. Bei dieser Manipulation darf ihm nie- Leisten. Das beweist nicht zuletzt der Umstand, gelfechterei, wenn die Behörde den Vorsteher Unterschied des Geschlechtes zu, die am Tage der mand zusehen; es ist auch unitatthaft, wenn daß die deutschen Regierungs- und die als nicht berechtigt erklärt, namens des Gemeinde Auflegung der Wählerverzeichnisse das 21. Ve- eventuell ein Mitglied der Wahlkommission deutschen oppositionellen bürgeramtes zu entscheiben und überhaupt eben amts bensjahr überschritten haben, seit mindestens zivecs, schnellerer Abwicklung der Wahlhandlung ichen Parteien in vielen Städten und Dörzuhandeln. Es gibt ja gar niemanden, der die brei Monaten, zurüdgerechnet vom Tage der anordnet, daß der Wähler die Kandidatenliste fern gemeinsame Kandidatenlisten Gemeinde und ihr Amt zu vertreten größere Be Auflegung der Wählerverzeichnisse, in einer Geschon vor der Schuhwand bereit hält oder in das überreichten. In Budweis ist, wie uns berich rechtigung hätte als der gewählte Vorsteher. Und meinde der Tschechoslowakischen Republik ihren invert stedt. Hat der Wähler die Kandidaten- tet wird, diese Gesellschaft am Donnerstag in einer der Vorsteher tat das nach dem Gesez Wohnfis haben und nicht ausdrücklich vom lifte in das Kuvert geſtedt, tritt er zur bereit gemeinschaftlichen Versammlung einzig Richtige und einzig Griaubte, Wahlrecht ausgeschlossen sind. Jeder Bür stehenden Ürne und wirst das Kuvert in die aufgetreten. Es muß wirklich ein Anblick für Göt als er die Liste, die nach Ablauf der Frist überger hat das Wahlrecht bloß in einer feibe. Nach Abgabe der Stimme hat der Wähler ier gewesen sein, wie am Tische des Präsidiums reicht wurde, nicht annahm. Und die Behörde, der deutsch nationale und der haken die nun gegen ihn entschied, machte sich einer einigen Gemeinde und übt es perdas Wahllokal sofort zu verlassen. jönlich aus. Militärpersonen haben fein schweren ungese Blichkeit schuldig, in Wahlrecht. dem sie gegen den Gemeindevorsteher und damit eben gegen die flare Bestimmung des Gesetzes verstieß. Sier liegt also ein gröber Willfüraft der Behörde vor. Daß sie sich das zu entschloß, ist aber noch weit interessanter und bedeutsamer als der Fall selbst. Denit aus ihm geht hervor,
daß die politischen Behörden, die gegenüber den Arbeitern und der sozialdemokratischen Partei jeden Buchstaben des Gesetzes ängstlich hüten, sich einen Pfifferling um Recht und Gesek scheren, wenn ce jich um eine Regierungspartei handelt.
Die Behörden nicht als Dienerinnen des Gesetzes, sondern der Regierungsparteien dieser Zustand ind diese Tatsache wird durch die Episode von Zetschowitz in stärkster Weise beleuchtet. Und die deutschen Landbündler fönnten jetzt wirklich ihren Wählern endlich von einem Erfolg berichten: seitdem sie in der Regierung sind, steheit ihnen die Behörden gegen Recht und Gesetz fren zur Seite. Man kann sich vorstellen, wie ein solch unerhört parteiisches, ungerechtes und ungefeh liches Vorgehen die Achtung der Bevölkerung vor den Behörden und das Vertrauen zu ihnen stärken wird!
So ifts recht! Streitbrecher als nationalsozialistische Gemeinde kandidaten.
Wählen fann Staatsbürger( Staatsbürgerin), welcher in den derjenige wahlberechtigte tschechoslowakische für diese Wahlen geltenden Wählerverzeichnissen als Wähler verzeichnet ist.
Wessen Name in den Wählerverzeichnissen nicht enthalten ist, fann nicht wählen!
Der Aufenthalt im Wahllokal ist, außer treuzlerische Vertreter den Vertrauensmänden Wählern für die Zeit der Stimmenabgabe nern der angeblich so heftig bekämpften Christnur den Mitgliedern der Wahlkommission, den ich sozialen und Landbündler die Hilfskräften, dem Vertreter der Aufsichtsbehörde Hände schüttelten. Dann begrüßte man besonders Wahlgruppen gestattet. und den Vertrauenspersonen der kandidierenden feierlich den christlichsozialen Abgeordneten Peterjilfa und erklärte im übrigen zur Regierungs politik, daß über die errungenen Vorteile nicht Ginwendungen gegen die Wähler geredet werden könne" was niemand bezwei felt, weil eben feine Vorteile da sind. Interessant am Wahltag. ist auch, daß in dieser Versammlung die GeEinwendungen gegen einen Wähler fönnen werbeparteiler schlecht wegkamen, die ais Es besteht Wahlpflicht! erhoben werden, wenn derselbe das Wahlrecht Geschäftspolitiker bezeichnet wurden. Das besorgverloren hat. In diesem Falle muß der Wahl- ten wohl die Landbündler und Christlichsozialen, Jeder Wähler ist verpflichtet, sich an der fommission ein amtlicher Beleg darüber vorge die mit den Gewerbeparteilern der RegierungsWahl zu beteiligen. Wer an der Wahl ohne gelegt werden, daß ein in den Wählerverzeichnissen mehrheit angehören, während wiederum Deutsch nügenden Entschuldigungsgrund nicht teil eingetragener Wähler am Wahltage: nationale und Nationalsozialisten gegen die nimmt, wird von den politischen Behörden wegen a) nicht die Staatsbürgerschaft besißt, Deutsch demokraten scharf machten, mit Uebertretung mit einer Geldstrafe von 20 bis b) vom Wahlrechte gemäß den Bestimmun- denen sie sich gemeinsam in Opposition" befin 5000 Kronen oder mit Arrest von 24 Stunden gen des§ 2, 31. 1, 2, 3 und 4 des Gesetzes über den! Zum Schluß aber trat der wahre Zweck der bis zu einem Monat bestraft. die ständigen Wählerverzeichnisse ausgeschlos- Versammlung und dieses Bündnisses überhaupt jen ijt, zu'age: man begann nämlich zu aller deutschbürc) ein Bürger unberechtigterweise in die gerlichen Parteien Freude auf die Sozialdemo Wählerverzeichnisse eingetragen wurde( Entraten zu schimpfen. Und wenn's gegen uns scheidung des Wahlgerichtes). geht, da reichen Deutschnationale und Landbünd
Van der Wahlpflicht sind befreit: Diejenigen Personen, die
a) über 70 Jahre alt sind; b) wegen Krankheit oder förperlichen Gebrechen sich im Wahllokal nicht einfin den können;
c) wegen unaufschiebbaren Pflichten ihres Amites oder Berufes nicht rechtzeitig zur Wahl kommen können;
Wird dieser Nachweis erbracht, so darf die ler einander die Hände und Christlichsoziale und betreffende Person nicht zur Stimmenabgabe Nationalsozialisten schlagen fröhlich mit ein. Und zugelassen werden. Die Wahlfommission ent- gerade dieser Umstand wird den Arbeitern wohl scheidet darüber, ob ein Wähler zur Abgabe des die Augen darüber geöffnet haben, daß die Stimmzettels zugelassen werden soll, wenn Denischbürgerlichen, mögen sie nun Aktivis 1. über seine Identität ein Zweifel besteht, visten sein, auch nicht national das Interesse sten, Halbaktivisten oder Negatie d) die am Wahltage vom Wahlorte min- 2. wenn eingewendet wird, daß er nach der arbeitenden Menschen vertreten können und destens 100 Stilometer entfernt sind; § 3 bei der Wahl nicht stimmen dürfe. Diese wollen, daß es sich ihnen einzig und allein um die e) durch eine Unterbrechung des Verkehres Einwendungen können von den Mitgliedern der Macht handelt, die sie gegen die Arbeiter ausoder andere unüberwindliche Hindernisse Wahlfommission oder den Vertrauenspersonen nügen wollen, und daß sie nur geteilte Rolzurückgehalten werden. der Partei insolange erhoben werden, als der len spielen, wenn sie zuweilen in verschiedenen Stimmzettel des Bürgers, dessen Wahlrecht be- Lagern gegen uns marschieren. stritten wird, noch nicht in die Urne eingelegt worden ist.
In der Gemeinde Oberpolis( Bezirk B.- Leipa) sind zur Gemeindewahl am 16. Sttober fünf Kandidatenlisten aufgestellt. Unter ihnen befinden sich als Liste 3 jene der deut schen Nationalsozialisten. Auf ihr figurieren als Bewerber Josef Langer und aber nicht. Karl Krombholz. Beide sind der sozialdemo fratischen Arbeiterschaft vom Lohnfampf im Jahre
Diese Personen lönnen also wählen, müssen
Die Dienstgeber sind verpflichtet,
1925 in den benachbarten Sandauer Eisenwerken am Wahltage den Dienst so einzurichten, daß
als
Wie erfolgt die Stimmenabgabe?
Deutschdemokratisches.
Der Herr Dr. Leo Epstein, der, bei keiner der Wähler darf nur die Kandidatenliste einer Partei abgeben. feiner Publikationen anzugeben unterläßt, daß er Obmann des deutschdemokratischen WahlausschusIm Falle er zwei oder mehrere Kandidaten fes in Prag ist, schreibt in der Wahlzeitung seiner listen verschiedener Parteien in das amtliche Partei„ Erinnerungen" aus früheren WahlkämpWahlfuvert stedt, ist die Stimme ungültig. fen. Dabei plaudert der Herr Obmann u. a. über Die Stimmenabgabe erfolgt persönlich durch Wenn er zwei oder mehrere Kandidatenlisten oder mehrere Kandidatenlisten die Senatswahl im Jahre 1920 folgendes aus: den Wähler, in dem von den Behörden bestimm derselben Partei in das Stuvert steckt, werden ten und für den Wähler zuständigen Wahllokale. Diese als eine Stimme gezählt. Streichungen auf Das zuständige Wahllokal ist auf der Legitimas der Kandidatenliste, Vorbehalte oder Aenderun tion des Wählers ersichtlich. Der Wähler hat die gen irgendwelcher Art, haben feinerlei Wirkung, Legitimation sowie sämtliche Kandidatenlisten in das heißt, die abgegebene Stimme ist gültig. das Wahllokal mitzubringen. Verlorene oder beschädigte oder gekennzeichnete Kandidatenlisten werden im Wahllokale durch neue ersetzt.
Streitbrecher wohl bekannt. Sie sind noch sich die Dienstnehmer an der Wahl beteiligen heute dort beschäftigt. Da in Oberpoliz obendrein tönnen. die Nationalsozialisten mit der deutschen Nationalpartei die Listen gekoppelt haben, triit die Symbi ose der Fabrikantenpartei mit den Schüßern des deutschen Arbeitsplatzes" aufs wundervollste in Erscheinung. So ist's recht! Es gehört sich einfach, daß die volksbewußten" Streifbrecher die Vertreter der nationalsozialistischen Partei darstellen und so das Wesen des„ völlsichen Sozialis mus" zum Gaudium des Unternehmertums dra stisch fennzeichnen.
Das Ganze befommt noch sein entsprechendes Relief dadurch, daß Abg. Krebs in höchsteigener Person die Wählerversammlung der Nationalsozialisten in Oberpolis abhielt. Sie war aller dings nur von elf Wählern des Ortes und zwölf Leibgardisten aus Bensen besucht. Er hat die Hände der Herrn Streifbrecherkandidaten sicher lich nicht mit geringerer Wärme gedrückt, wie die feiner übrigen Parteifreunde. Wohl bekomm es ihnen!
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Die Attentäter.
Novelle von Otto Bernhard Wendler .
Sie kamen noch durch zwei dunkle Stuben, wo Strohsäcke auf dem Boden lagen. In einer Ede flüsterten zwei.
Und dann waren sie doch verblüfft. Denn das Paradies-- so hatten sie es sich doch nicht vorgestellt. Verhangene Lampen überall und viele, wenn auch verschossene Teppiche an den Wänden. In einer Ede ein Stlavier, sonst überall Tische und abgetakelte, bequeme Sessel und Sofas. Das Paradies wirfte wie eine heruntergekommene Bar. Den beiden Jungen schien der Raum ein Märchen. An einigen Tischen saßen Sunden und ein paar Mädchen. Alle tranfen aus diesen merkwürdig großen Gläsern, hier aber nicht Storn, sondern bunte Schnäpse.
Der Vorgang im Wahllokal. Ein Mitglied der Wahlkommission über prüft die Vollständigkeit aller Kandidatenlisten. Sodann wird festgestellt, daß der Name des Wählers in deht bei der Kommission erliegenden Wählerverzeichnisse enthalten ist. Der Wähler erhält das amtliche Kuvert, begibt sich hinter die vorhandene Schußwand und steckt die Kandida
solche Lust zum Tanzen. Solche Lust wie niemals. Sie würden auch ein Glas für ihn bezahlen. Die Orgel wollte aber erst ein Glas Branntwein haben und dann spielen. Dann noch eins, denn das Slavier spiele sonst nicht und er auch nicht. In efelerregender Gier goß er das scharfe Zeug herunter und fing leise an zu schimpfen. Dann spielte er. Es war fein Tanz. Es war etwas Schweres, Dumpfes, eine ungeheure Musik. Ganz seltsamen Weise gut. Aus der wüsten Trinker verwandelt war sein Gesicht. Es wurde in einer visage erwuchs ein göttliches Antlitz. Die Augen waren weit offen und dunkel, Falten und Run zeln sprachen nur von Leid.
Verzicht lauschte Lonner. Schwere Mujit lag ihm ja nicht eigentlich, er verstand nicht viel davon, aber er abute ihre Tiefe. Und außerdem ergriff sie ihn in diesem Raum wie ein Wunder. Die Bettler ringsum lauschten still. Sie alle fühlten ja: Sier wuchs einer von ihnen über den Dreck hinaus, über diesen Scheibenhonig von Dasein, über den Wiß eines verfrachten Lebens.
Am Klavier Hockte ein alter weißhaariger Mann in einem abgetragenen Gehrock, der so blank war, daß er leuchtete. Der Alte brütete Dann aber brach der Alte auf einmal ab, dumpf vor sich hin, und es war selbstverständlich, winkte den Mädchen zu und spielte einen Tanz, daß er andy trant. In seiner Nähe ließen sie sich den gerade die Bäckerjungen morgens pfiffen, der nieder.„ Ein Kollege, Lonner! Und er wird dir frech und feß von den Beinen einer Bella donna nachher erzählen, wie berühmt er war. Sie nennen sprach. Die Dirnen tanzten. Mit jener selbst ihn die Orgel. Und ihr müßt euch mit ihm gut verständlichen Grazie, die allen Dirnen eigen ist stellen. Er ist Teilhaber vom Geschäft, wenn der und mit herausfordernder Schamlosigkeit. Sofort Friß ihn sicher auch begaunert." war Lärm im Raum. Man rief nach Schnaps, 3oten hallten.
Sie hatten Sunger. Der dice Frizz brachte ihnen riesige Stüde cines undefinierbaren Bratens und Brot. Selbstverständlich auch gleich drei Gläser mit Branntwein.
Näch und nach wurde es voller. Mädchen schlängelten sich herein, denen man die Straße ansah. Sie gingen von Tisch zu Tisch und lächelten den Männern zu. Aber die hatten alle vorerst einmal Sunger und fraßen gierig, was der Wirt ihnen brachte. Da quälten die Mädchen die Orgel, er solle anfangen zu spielen. Sie hätten
Lonner musterte die Dirnen, ob eine wohl für ihn dazwischen sei. Eigentlich wohl nicht. Sie waren ihm zu feit und trügen den Gewerbeschein zu deutlich im Gesicht.
,, Es kommen noch mehr."
Da trauf er lieber mit dem Uebitsch. Beddig allerdings, der das Fleisch liebie, ging beim nächsten Tanz schon zu einer Dirne hinüber, die massiv und derb gebaut war.
Schin ß der Abstimmung.
Etwa um 10 Uhr vormittag erschien aufgeregt ein Wähler aus der Niklasstraße in unserer Wahlfanzlei. Was ist das für eine Organisation, das ,, Tagblatt" schreibt, man soll wählen Wiechovski, die„ Bohemia" schreibt, man soll wählen Naegle. Wie soll man wissen, was man soll tun?" I ch habe diose Stimme Prof. Naegle ge=
rettet."
Wenn die Wahlzeit abgelaufen ist, wird das Wahllokal geschlossen. Alle Wähler, die sich im Wahllofal and in einem von der Wahlkommission Ja, wie soll man als deutschdemokratischer für die Wähler bestimmten Warteraum unmit Freiheitsmann wissen, was man soll tun? Zum teibar vor dem Wahllokal befinden, müssen auch Glück wußte es wenigstens der Herr Obmann und nach Ablauf der Zeit noch zur Stimmenabgabe er hat die ratlos herumirrende deutschdemokratische vorgelassen werden. Hat der letzte Wähler seine Stimme dem Naegle, also dem christlichStimme abgegeben, erklärt der Vorsitzende der sozialen Theologieprofessor geret Wahlkommission die Abstimmung für geschlossen tet". Und der Herr Obmann rühmt sich noch und die Stimmenzählung beginnt. dessen in einem Wahlkampf, in dem die wackeren
aber die Eltern hätten sie rausgeworfen. Was bleibe einem dann weiter übrig.
Seine Eltern hätten ihn auch rausgeworfen. Eigentlich sei er Geiger, aber er hätte sich die Band zerschlagen.
Sat' nen guten Balfen!" Nebüsch trank still in sich hinein. ,, Weißt du, Lonner, ich habe mir nie was aus den Weibern gemacht. Nie. Ich fönnte heute Meister sein, wenn es anders wäre. Einmal, ich hatte Stellung genommen, so als Kupferschmied in einer kleinen Stadt, da lief mir die Meisterin Witwe nach. Ich war noch ein Kerl. Die Sorge, daß es mir auch schmeckte. Und ob ich denn nicht ob es nicht ein nettes Geschäft wäre, das seinen und ein bißchen mit in die Stube kommen wolle. Und Mann ernähre. Ja, und dann im Frühling, wenn für mich immer die Zeit fam, daß ich auf die Walze ging, da fticg's ihr ins Blut. Da stand sie eines Nachts in meiner Kammer im Hemd. O, sie hatte etwas aufzuweisen, handfeste Sachen. Es wäre ihr zu unheimlich da unten. Ja! Ich nahm sie natürlich in mein Bett. Aber am an= deren Tage, da kam sie wieder, und in der Nacht, da hab ich mein Bündel geschnürt und bin fort. Weiber, brrr!"
Doch da hörte Lonner nicht mehr hin. Eine Schlanke, Blonde, Junge war eingetreten und hatte einer Dirne etwas zugeflüstert, die dann gleich verschwand. Und als sie sich umſah, traf fie auf die Blicke des Lonner. Sie sah ihn ebenfalls an. Da stand er schon vor ihr. Sie tanzten beid: aut und fielen auf. Das gefiel ihnen. Er nahm sie mit an einen Tisch und verlangte Wein zum Trinken. Er mußte ihn erst bezahlen. Das sei so üblich bei Wein, meinte der dicke Frib. Bia er die Flasche brachte, tanzten sie noch ein paar Runden.
Ob er nur zum Spaß hier wäre, oder ob er tatsächlich ein Stunde sei?
Er wäre tatsächlich ein Tippekbruder. Man sähe ihm das gan; gewiß nicht an. Nun, er dente ja auch, feiner zu bleiben. Das Unglück habe ihn dazu gebracht.
Ihre wäre es auch so gegangen. Es hätte sie einer angeschmiert. Das Kind sei ià gestorben,
D, das bedauere sie sehr.
Er hätte in den feinsten Lokalen gespielt. Das glaube sie.
stieß mit der Blonden, Eva hieß sie, an. Weltmännisch gewandt goß er die Gläser voll „ Prost!"
Sie tangten viel und tranken viel.
Nur ab und zu, wenn jemand eintrat, warf Eva einen furchtsamen Blick zur Tür. Auch Lonner bemerkte ihn.
O, es wäre. nichts.
Aber so um Mitternacht fing sie an zu weinen. Und Lonner dürfe doch nicht so mitkommen. Etwas müsse er ihr geben, denn Edwin würde sie sonst totschlagen. Edwin wäre ihr Freund und er würde wohl auch bald kommen. Ein Mädchen müßten das aus. Und die Männer überhaupt! wäre ja so schußlos allein und manche Männer. Hinterher würden sie so ganz brutal und gleichgültig. Da versprach ihr Lonner, etwas zu geben. Innerlich war er allerdings ernüchtert. Er hatte viele Frauen besessen, aber bezahlt hatte er nie. Im Gegenteil, immer hatten sie für ihn gesorg, ihm etwas zugestedt, immer hatten sie ihn ver wöhnt. Er hatte über die Narren gelächelt, die dafür ihr Geld hinwarfen. Sollte er auch schon soweit sein? Er mußte an die Frau von gestern denken, die skrupellos sich ihm, dem Vagabonden, an den Hals warf. Sein Interesse für die blonde bisher unbeachteten Treiben in der Kaschemme zu. Eva erkaltete etivas. Er wandte seine Blicke dent
( Fortsetzung folgt.)