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riums zur Schlichtung des Kon- stenden vertreten. Denn auf diese Weise werden fliftes nicht der Exekutive vor so wie jetzt insbesonders die Eisenbahner so nach liegen, die Durchführung einer und nach alle Schichten von Arbeitern und Ange weiteren Etappe in der Eisenstellten dem christlichen Sozialismus“, diesem bahnerabwehrattion proklamiert treuesten Diener des Kapitalismus, für immer werden soll. Sollte jedoch das Ministerium den Rücken wenden.
jein Anbot bis dahin vorgelegt haben, wird in
das Manifest die Erklärung aufgenommen, daß Die christlichsozialen Eisenbahner gegen
die vorbereitete Aktion widerrufen wird, aber sofort wieder aufgenommen den soll, wenn die Verhandungen zu einer neuen Enttäuschung der Eisenbahnangestellten führen sollten.
die fleritale Partei.
Chriftlichozial heißt arbeiter genommen. Auch die christlichſozialen Eisenbahner
feindlich!
Sonntag, 6. November 1927.
Verantwortung für die politische Entscheidung den berufenen Faktoren überlassen, betrachten wir es im Hinblick auf die Zugehörigkeit der großen Mehrheit unserer gewerkschaftlich organisierten Mitglieder zur tschechoslowakischen Volkspartei als unsere Pflicht auf die Erregung, welche in den Reihen der christlichsozialen Eisenbahner durch das Wien , 5. November. ( Eigenbericht.) Heute feindliche Verhalten einiger politischer Faktoren gegenüber der Exekutive der vereinigten Eisen var der Fünfundzwanziger Ausschuß der Staats beamtenorganisationen in das Bundeskanzleramt bahnerorganisationen, die mehr als 150.000 Gifen geladen, um er die Beamtenforderungen Ver bahnbedienstete im Kampf um eine gerechte Dienst bandlungen zu pflegen. Der Bundeskanzler erzit ordnung vertritt, aufmerksam zu machen. Wir flärte ihnen, daß er auf der Aufhebung des machen weiters darauf aufmerksam, daß der Ver- Streitrechtes der Beamten bestehen band der christlichsozialen Eisenbahnbediensteten müsse. Schon vor einem Jahre hatte Seipel Mitglied der Exekutive der Eisenbahnerorganija ähnliche Forderungen gestellt und erklärt, sobald tion ist und zwar gemäß dem Beschluß der Dele es dem Staat möglich sein werde, die Beamten gierten auf der Generalversammlung, die einzig entsprechend zu bezahlen, würde er die Aufhebung des Streifrechtes der Beamten fordern. Dieses Junttim zieht Seipet heute bereits zurück. Er erklärte den Beamten, er wolle ihnen diese Maßnahme allerdings nicht aufzwingen, aber er richte an sie den Appell, sich mit diesen Gedanken abzufinden.
Geipel geht den Beamteu an den Kragen.
Vorbedingung für eine Aufbesserung der Gehälter soll die Aufhebung des Streikrechtes sein.
Der Arbeiterflügel der tschechischen flerifalen Partei hat schon einigemal gegen die offizielle fapitalistische Politik der Parteileitung Stellung wenden sich angesichts des schweren Kampfes, den die Eisenbahner um ihre Existenz führen, scharf Das deutschklerikale Zentralorgan gegen die Haltung der christlichsozialen Partei und allein dazu berufen ist, über das Vorgehen in dieser Frage. In einem Beschluß, den der macht scharf gegen die Eisenbahner! Vorstand des christlichsozialen Eisenbahnerverdes Verbandes zu entscheiden. Irgendwelche politische Eingriffe gegen diese Entscheidung müßten Keine Volksbewegung, fein Wahlausfall, fein bandes gefaßt hat, wird unter anderem gesagt: mit Rücksicht auf die unabsehbaren Fol politisches oder wirtschaftliches Ereignis ist mehr Der Vorstand des christlichsozialen Eisenbah gen, welche die Arbeit des Verbandes erschweren, imstande, die deutschen Christlichsozianerverbandes hat in seiner Plenarsizung vom bedauert werden, aber vor allem bestätigen sie die len von dem scharfen Kurs nach rechts 2. November 1927 über die Situation beraten, die allgemeine Ansicht, daß die Führung der abzuhalten, den sie seit den Parlamentswahlen Volkspartei den Abwehrkamp der durch die Unnachgiebigkeit des Eisen1925 offen eingeschlagen haben. Immer bedenkenbahnministeriums und der Regierung bei Eisenbahner bekämpft.
Das Erekutivkomitee der Beamtenorganisa tionen hielt nach der Vorsprache bei Seipel eine
loser stellen sie sich mit an die Spize aller arbei- der Verhandlung über die Wiedergutmachung des Die feindliche Saltung der Leitung der Kleibung ab; dort wurde ein Brief an den Bundes terfeindlichen Bestrebungen der ſtaats- und privat- Unrechts, begangen durch die Regierungsverord rikalen gegenüber diesem schweren Kampf, den skanzler beſchloſſen, in dem die Organisationen er nung Nr. 15 verübt wurde und hat mit Bedauern die Eisenbahner führen, daß die deutschen Kle- flären, mit Rücksicht auf die außerordentliche Notden voreingenommenen und einsei- rifalen um nichts besser sind, als ihre tschechischen lage der Beamten könnten sie über nichts anderes tigen Standpunkt der führenden Funktio- Gesinnungsfreunde, darüber sprechen wir an als über eine Erhöhung der Bezüge verhandeln; näre der Volkspartei gegen die Erefutive der ver- anderer Stelle- wird wohl den klerikalen Eisen- sie schlagen als nächsten Termin Dienstag, den einigten Eisenbahnererganisationen, deren Witbahnern darüber die Augen öffnen, daß die kle- 8. November vor. glied auch der Verband der christlichsozialen Eisen- rifale Partei eben nichts vertritt, als fapitalibahnbediensteten ist, festgestellt. Indem wir die stische Interessen.
fapitalistischen Politik. Das erste Blatt, das sich auf deutscher Seite im Kampf der Eisenbahner gegen die Arbeiter und Angestellten entschied, ist die Deutsche Presse", das Zentralorgan der deutschen Christlichsozialen. Scharfma che rium, schlecht verschleiert durch Jesuitismus das ist das Wesen des Leitartikels, en die„ Deutsche Presse" am Samstag über den
Konflikt auf den Bahnen brachte. Der Kampf der
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Bezeichnend ist, daß auch die Versicherungsangestellten, die schon seit vielen Monaten einen Kampf mit den Versicherungsanstalten führen, von diesen verständigt wurden, daß sie in LohnverhandDer zehnjährige Bestand der Sowjet:[ am 6. November findet jedoch nicht zu dem lungen nur dann eintreten könnten, wenn die union und Trennung von Staat Zwecke statt, um die Trennung des Staates von Organisationen auf ihr Streitrecht verzichten und der Kirche in Rußland zu feiern, sondern fünftig Streit als sofortiger Entlassungsgrund, sagen wir es doch offen heraus um für die passive Resistenz als Kündigungsgrund anzusehen tommunistische Partei Propaganda ich bereit erflären. zu machen. Dies wäre bei Beurteilung der Sache zu erwägen gewesen, vielleicht wäre dann die Empfehlung an die sozialdemokratischen profe
und Kirche.
Eisenbahner sei feine Privatangelegenheit" sondern eine öffentliche Sache- als ob die Eisenbahner, die ein halbes Jahr mit parlamentarischen Mitteln um ihr Recht stritten und so ihr ungeheures Verantwortungsbewußtsein er Vielfach veranstaltet die kommunistische wiesen, den Kampf, der ihnen aufgezwungen Bartei anläßlich des zehnjährigen Beſtandes der wurde, als eine Privatangelegenheit auffaßten! Sowjetunion Demonstrationen. Diese Demon Die Deutsche Presse" sucht die Oeffentlichkeit ſtrationen find natürlich Sache der Kommunitarischen Freidenfer unterblieben. Die Passivität des Budgets. gegen die Eisenbahner zu verhetzen, indem sie sten selbst und für uns läge kein Anlaß vor, auf Gerade zur Feier des zehnjährigen Bestandes Wir haben bereits in dem Artikel, in weldie Eisenbahner als leichtsinnige Elemente hin- sie zu sprechen zu kommen, wenn die kommu- der Sowjetunion kommt die Darstellung der von chem wir eine zusammenfassende kurze Kritik des ſtellt, die mit dem Feuer der passive nuiſtiſchen Blätter nicht einen Aufruf der Leitung der Sozialistischen Arbeiterinternationale einge- Staatsvoranschlages der Tschechoslowakischen ReResistenz spielen"! Der Streif, sagen die des proletarischen Freidenkerbundes brächten, in feßten Untersuchungsfommission publik für das Jahr 1928 gegeben haben, darauf Christlichsozialen, tönne unter Umständen eine welchem dieje die Teilnahme an der kom über die Lage der politischen Gefangenen in Raß hingewiesen, daß das Budget in Wirklichkeit passiv berechtigte Waffe des ausgebeuteten Arbeiters munitischen Demonstration empland. Diese Darstellung ist erschütternd und zeigt, ist, trotzdem die ganze bürgerliche Presse wie auf fein. Für die Eisenbahner aber könne dieſes fiehlt. Auch Kreisleitungen tun dasselbe. Das daß Männer und Frauen nur deswegen in nicht Kommando die Aktivität des Budgets nicht genug Recht nicht bejaht werden. Also find enva die fordert zum Widerspruch heraus. Im Kreise 6 öffentlichem administrativem Verfahren in die lobpreifen konnte. Demgegenüber weist nun Forderungen der Eisenbahner nicht berechtigt? des Bundes der proletarischen Freidenfer( Boden Gefängnisse und in die Verbannung geschickt wur- Eugen Červinka in der vom Abgeordneten Auf diese entscheidende Frage antwortet das bach) zum Beispiel ſind ungefähr zwei Drittel den, weil sie der sozialdemokrati Bechyne herausgegebenen Zeitschrift„ Nova Svochristlichsoziale Zentralorgan mit folgendem folgendem der Mitglieder Angehörige der sozialdemo schen Partei angehört haben. schen Partei angehört haben. Dabei boda" eindringlichst darauf hin, daß auch der kratischen Partei. Diefen überwiegend ist die Behandlung, die diese aften Revolutionäre heurige Staatsvoranschlag mit einem Fehlbetrag „ Es ist nicht unsere Sache zu entscheiden, ob nach der sozialdemokratischer Seite hin politisch erfahren, die denkbar roheste. Die Machthaber in abschließt. die Vorteile, die sie gegenwärtig verlangen, be orientierten Mitgliedern wird die Teilnahme an Rußland haben die Einrichtungen des zaristischen Außer den Einnahmen und Ausgaben, die rechtigt find oder nicht, ob sie erfüllbar sind oder einer kommunistischen Veranstaltung empfohlen! Rußlands beibehalten und schicken Sozialdemo- im Staatsvoranschlag verzeichnet sind, gibt es bei Der Bund der proletarischen Freidenfer hat sich fraten in die Kerfer und in die Verbannung, ohne uns aus sogenannte außeretatmäßige Fehlbeträge, in dem Richtungsstreite zwischen Sozialismus daß eine gerichtliche Verurteilung erfolgt wäre. welche aus Darlehen hervorgehen, die die und Kommunismus bisher mit vollem Recht aufür Sozialdemokraten ist es daher' aatsfaffe gewährt. Diese Abgänge haben nach den neutralen Standpunft gestellt und ganz unmöglich, an Demonstratio- dem Staatsrechnungsabschluß für das Jahr 1926 auf diesem Standpunkt muß er auch weiterhin verharren, wenn er nicht von den schwersten Gr nen teilzunehmen, die der Verherr 4277 Millionen betragen. Es handelt sich da um schütterungen beimgesucht werden soll. lichung solcher Zustände dienen. Den Ausgaben, welche aller Wahrscheinlichkeit nach der Die Empfehlung, an einer Demonstration einer be- Bericht der von der 2. A. J. eingesetzten Unter- Staat wird decken müssen, so daß man sie tatstimmten politischen Richtung teilzunehmen, ist uchungskommiſſion empfehlen wir allen fächlich als Staatsausgaben betrachten kann, für mit strenger Neutralität nicht vereinbar und wir jenen, die die Teilnahme an einer kommunisti welche die Deckung später gefunden werden wird. wollten die Kommunisten hören, wenn prole- empfehlen. Bezeichnend ist auch die Tatsache, daß fie im erwähnten Rechnungsabschluß als For schen Demonstration zu Ehren Sowjetrußland An der Sache wird dadurch nichts geändert, daß tarische Freidenker offiziell empfehlen würden, an einer sozialdemokratischen Stundgebung teil in Sowjetrußland jetzt die Todesstrafe für derungen des Staates geführt werden, es handelt gemeine Verbrecher aufgehoben wurde, für sich da meistens um sehr dubiose Forderungen. politische jedoch nicht. Darnach werden Dazu kommen die Vorschüsse auf die LehrerDiebe usw. also nicht mehr durch Erschießen ins gehalte, welche nach den Angaben des Minibeffere Jenseits befördert, wohl aber unter Um sters selbst für das Jahr 1928 etwa 400 Millionen ständen Sozialdemokraten. Und diese Seronen betragen. Auch für diesen Betrag hat der kommunistische Errungenschaft sollen Sozialdemo- Finanzminister noch keine Deckung. Ebenso fennt fraten verherrlichen helfen? man bis heute nicht die Höhe der tschechoslowa
ihre Erfüllung unmöglich ist."
Wessen Sache ist diese Entscheidung denn, wenn nicht leßten Endes die der politischen Bar teien? Und wer anders hat denn bisher ganz offen dagegen entschieden als die in der Regierung vertretenen politischen Parteien? Die tiche chischen Stlerifalen haben ja wegen ihrer arbeiterfeindlichen Saltung schon die in ihren Reihen ſtehenden Eisenbahner gegen sich aufgebracht! Und nun wird dieselbe Wirkung auch bei den deutschen Eisenbahnern eintreten, die etwa fleri fal orientiert sind, und darüber hinaus bei allen anderen proletarischen Anhängern der Christlichsozialen, da jene ja gar nicht anders können als mit den Kämpfenden sich solidarisch fühlen.
Uus tann es nur recht sein, wenn die Christ lichsozialen so unverhüllt zu erkennen geben, daß sie in allem und jedem die Politik des staatlichen und privaten Unternehmertums gegen die Arbei
Der falsche Prinz.
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Auf einem Gut im Süden der Mark blieb
zunehmen.
Die Kreisleitung des 6. Krecises des Bundes proletarischer Freidenker begründet ihre Empfehlung mit dem Hinweise, daß in Rußland die Trennung von Staat und Stirche durch geführt ist. Die kommunistische Demonstration
meine Kräfte auf die Dauer kaum aus. Doch gewöhnt. Wenn abends die Arbeit stillstand, fiel Unnüß zu sagen, daß ich hier, wo ich dieselbe ArCopyright 1927 by Malik- Verlag A.-G., Berlin W. 50 durfte ich nicht erlahmen, da gleich hinter mir ich nicht mehr wie ein Toter auf mein Lager, beit wie die andern zu leisten hatte, troß meiner eine neue Lore lief, die abgeladen werden mußte. sondern ich wusch mich, setzte mich mit einer 3i- Jugend als Kamerade behandelt wurde. Sobald daher ein Mann aussetzte, stockte der ganze garette auf eine Bank und genoß die Wohltat des In den letzten Tagen des September war die Betrieb; er lief wie am Schnürchen. Es herrschte Ausruhens wie etwas Ersehntes. Wie köstlich Arbeit auf der Ziegelei zu Ende. Eine Gruppe in dem Jahre eine fürchterliche Hiße. Wir ar war diese Erholung der Glieder nach der schweren, von fünfzehn Mann beschloß, gemeinsam nach B. beiteten nackt, nur mit einer leichten Hoje beklei- schweren Arbeit. Wie lösten sie sich in der allge- am Harz in die Zuderjabrif zu gehen. Ich schloß det. Nach ein paar Tagen konnie ich mir die meinen Entspannung des ganzen Körpers. Der mich ihr an. Es war eine fröhliche Fahrt. Den Saut streifenweise abziehen. Ich schuftete wie ein Lärm der Maschinen war verstummit; die Trocken- lebten Teil legten wir gegen Abend mit einer ich etwa ein halbes Jahr. Es gehörte einem be- Pferd. Wenn die Sonne höher und höher lam, pläße, am Tage von Arbeitern belebt, lagen ver- Sleinbahn zurück. Vorüber gings an kleinen Dör fannten Berliner Professor, der es durch seinen schwitte ich am ganzen Körper. Ohne Bier, das waist. Heimchen sirpten; eine Abendglocke klang fern mit alten Häuschen, deren rote Ziegeldächer Bruder verwalten ließ. Es herrschte dort die wir alle in Unmenge tranten, wäre die Arbeit herüber. Durch die ländliche Abendstille schlen- in der Abendsonne grüßten, an Gärten, in denen reinste polnische Wirtschaft. Vich wurde nicht ge- gar nicht denkbar gewesen. Mittags aßen wir in derte man geruhsam zum Dorfe, trant in der das reife Obst aus buntwerdenden Blättern halten; daher wurde ohne Rücksicht auf die Kosten der Kantine. Die führte der Ziegelmeister; seine Dorfkneipe noch ein kühles Glas Bier und legte herausleuchtete, vorbei an lärmend jauchzenden aus dem Berliner Schlachthof waggonweise Dung Frau tochte. Am Ende der Woche wurde die Wer sich dann, angenehm müde, ins Bett. Niemand Kindern und geschäftigen Bauern. Auf den Felherangeschafft. Es ging alles drunter und drüber. pflegung vom Lohne abgezogen, ebenso das Bier, hatte einem noch etwas zu sagen. An einen ent- dern war die Zuckerrübenernte bereits im vollen Bei diesem Leben spürte ich den Zwang landwirt- welches wir die Woche über konsumiert hatten; fetzlichen Bierkonsum auf der Arbeitsstätte ge- Gange. Hochbeladene Wagen zogen langsam die schaftlicher Arbeitsverhältnisse nicht so sehr. Lohn hierbei haute uns der Meister gehörig übers Ohr. wöhnt, besoffen wir uns am Samstagabend regel- stille Straße entlang. Die ganze Landschaft atmete bekam ich zwar feinen, über die Verpflegung batte Nach dem Mittagessen legte ich mich eine halbe mäßig. Das ganze Leben erinnerte ans Militär. Frieden, Feierabendruhe. Ich stand auf der Plattich jedoch nicht zu tlagen. Dabei war es Früh- Stunde hin; ich schlief wie ein Toter; dann be- Erst strammer, ermüdender Dienst, dann ausge- form des Wagens und sah still in den Abend ling. So hatte ich Gelegenheit, mich zuweilen gann wieder die Tretmühle. Abends fiel ich nur laffene, ungebundene Lust. Wir waren alles fröh hinaus.
an der Arbeit vorbeizudrücken und meinen Ge- so über meine Beine; alle Glieder taten mir weh. liche, wilde Jungens, die meisten im Alter von In B. erregte unsere Ankunft großes Aufdanken nachzuhängen, meinen niederdrückenden Ich sant sofort in einen dumpfen, schweren Schlaf. zwanzig bis dreißig Jahren, durchwegs Reute sehen. Die Ankunft der Wanderarbeiter zur Gedanken. Als ich indes von einem Strafverfah Sbwohl ich gerade soviel leisten mußte wie die ohne rechtes Heim. Jabraus, jahrein arbeiteten Zuckerkampagne war jedesmal eine Sensation für ren gegen mich nichts hörte, wurde ich allmählich andern, bekam ich als jugendlicher Arbeiter den fie im Sommer auf den Ziegelcien, im Herbst in dieses Städtchen Jedes Jahr kamen sie hergeruhiger, und als der Sommer gekommen war, niedrigsten Tariflohn. Ich führte das Leben eines den Zuckerfabriken, bald im Süden, bald im Osten zogen, jedes Jahr andere" Merkwürdige Geselen entschloß ich mich, auf eine nahegelegene Ziegelei Stück Vichs. Ich war nichts mehr anderes als Deutschlands , wie es gerade traf. Waren auch waren darunter, eine bunt gemischte Gesellschaft. zu gehen, um dori Geld zu verdienen. der polnische Arbeiter, mit dem zusammen ich ihre Manieren roh, im Grunde waren sie doch Daher wurden sie in dem Städtchen mehr oder
Die Bieg lag an einem Kanal, der zur arbeitete, und dies nur, um die elementarsten Le anständige Kerle. Wenn wir im Dorfe antamen, weniger als wilde Tiere angesehen und galten Savel ging, so caß die fertigen Ziegel sofort auf| bensbedürfnisse zu befriedigen. Nach kurzer Zeir liefen die Bauern aus der senerpe. Wir hielter hier wie anderswo als die allerletzten aller r- Stähne verladen werden konnten. Morgens um wurde ich krank, hielt diese furchtbare Fron nicht alle wie Pech und Schwefel zusammen. Unzäh- beiter. Mit den wenigen Habseligkeiten, die sie sieben Uhr begann die Arbeit. Wir arbeiteten mehr aus. Ich lag einen Monat im Krankenhaus lige Dummejungenstreiche machten wir. Eines hatten, famen fie irgendwoher, arbeiteten zwei bis neun Stunden, waren dafür aber Samstag nur und kam wieder zu Sträften. Als ich zurückkam, Tages wird im Dorf ein Karussel aufgestellt. zweieinhalb Monate hier und zogen wieder fort, ein paar Stunden des Vormittags tätig. Die Ar wollte der Ziegelmeister mich nicht mehr nehmen. Zwanzig Mann hoch erscheinen wir auf dem so, wie sie gekommen waren. beit fiel mir furchtbar schwer." Auf einer Dreh- bat ihn jedoch inständig, mich wieder einzu- Platze und lassen, zum Entseßen der Dorfieiber Das Städchten war ein einfach rührendes scheibe wurden die nassen Ziegel gepreßt. Dann stellen. Es wäre mir sonst nichts anderes übrig- und des Karuffelbesitzers, drei Stunden lang das Nestchen. Verschlafene, weinbewachsene Häuschen, wurden immer je zwei Stück auf einem Brett in geblieben, als wieder in der Landwirtschaft zu Starussel laufen, ohne daß ein Bauer es zu bean denen blaue Trauben aus roten, großen Blät die danebenstehende Lore, einen kleinen Wagen, arbeiten. Die aber war mir noch unangenehmer. nußen gewagt hätte. Der Ortsvorsteher wurde tern hervorlugten. Holpriges Kopfsteinpflaster. geschoben. Sobald eine solche Lore voll. war, hier auf der Ziegelei brauchte ich doch nur acht ständig von uns gehänselt. Am Schlusse endete Einige Klatschbasen standen und standen und mußte ich sie zum Trockenplatz schaffen und dort Stunden zu arbeiten. Der Ziegelmeister stellte alles in einer wüsten Sauferei. Trotzdem war redeten lebhaft mit aufgeregten Gebärden aufdie einzelnen Bretter mit den Ziegeln umtippen. mich wieder ein, und nun ging mir die Arbeit am nächsten Morgen jeder an seinem vorgeschrie- einander ein. Da nasse Ziegel ziemlich schwer sind, reichten leichter von der Hand; ich hatte mich bereits daran benen Platze, so daß alles reibungslos klappte. ( Fortsetzung folgt.)