Sette 2

1925

1927

Bischofteiniz.

Bischofteinis

306

254

Mies.

Mies

369

215

Dobrzan.

Dobrzan

174

130

Peischau.

Betschan

214 58.854

126 10.790

53.354 Stimmen aufgebracht, das waren mehr als ein Sechstet ihrer Gesamtstimmenzahl. Bei den letzten Wah len haben sie in denselben Gemeinden

40.790 Stimmen

erhalten, der Verlust beträgt also

12.564 Stimmen

Inland.

Was plant Herr Svehla? Neuerliche Verschlechterung der Geschäftsordnung?

Samstag, 12. November 1927.

nen haben; dem ist gegenüberzuhalten, daß sie Streife seiner engsten Freunde derartige Planetische Partei. Das Fascistenblatt brudt eine von inner Einfluß genug, auch einer deutschen Gemeinde

hege.

den, mit denen es nun an nationaler Verläßlich hofes angesucht, dessen Errichtung eine dringende feit niemand aufnehmen kann und welche die Notwendigkeit ist und wozu die Geminde schon eigentlichen Hüter der Interessen des deutschen behördlich aufg.j.dert wurde. Die zu diesem Zwede Volkes fein wollen, obzwar die Kleinheit der einzig geeignete Feldparzelle wurde ohne Rücksicht Partei mit der Größe der Aufgabe, die sie sich da auf unser Ansuchen au zwei tschechische Bewerber stedt, in einem gewissen Mizuerhältnis steht. zugeteilt. Die Gemeinde muß nun unter den größ­vigeten inden, bird ter den Kaum aber sind die Wahlen vorüber, sind alle ten Schwierigkeiten rradsten, durch freihändigen An Das Pravo Lidu" hatte vor einigen Versprechungen und Programme vergessen und auf oder im Enteignungsverfahren in den Besitz die­Tagen anlaßlich der Besprechung des Exposees ces die deutschdemokratische Partei hat vermutlich fes Grundstückes zu kommen. Naa) den bisher ge­Ministerpräsidenten die Folgerung gezogen, daß den Ehrgeiz, die Parlamentsaktivisten noch zu machen Erfahrungen wird es der Gemeinde neue Svebla, der seinem allerhöchsten Weißfallen über übertreffen. Das zeigte sich bei der Konstituierung schwere finanzielle Opfer fosten. Auch um andere Die Christlichsozialen haben in den ange die Arbeit des Parlamentsplenums Ausdrud gab, der Weinberger Orisvertretung, bei welcher die notwendige Enklaven zur Ergänzung des Ge­führten Gemeinden im Jahre 1925 an eine weitere Einschränkung der Sigungen des Deutschdemokraten den nationaldemokratischen meindegrundes hat die Gemeinde Kojolup an Plenums dente und daß die Regierung eine Aenderung der Geschäftsordnung vorbereite, um mit welcher es Kandidaten, also den Kandidaten jener Partei, gesucht, aber weder einen Quadratmeter Grund noch mit welcher es an nationalem Chauvinismus eine Antwort vom Bodenamie erhalten. Tafür aber die Opposition noch mehr an Rundgebungen ihres eine andere tschechische Partei kaum aufmuide an tschechische Bewerber, die wegen Unwillens zu behindern. Der Benkov" hatte nehmen fann und die den tschechischen Fascisten Eigentumsvergehen wiederholt abgestraft am nächsten Tag diesen Ausführungen einen, ganzen Leitari fel gewidmer und namentlich auf am nächsten steht, zum Bürgermeister gewählt und des Wahlrechtes in der Gemeinde verlustig den Ton der Kommunisten in Parlamentsreden haben. Es ist noch nicht lange her, da haben waren, Felder in ausgiebigem Maße zu­hingewiesen, aber nicht mit einem Wort die Ver Fascisten am Deutschen Haus eine Tafel mit geteilt. deutscher Aufschrift herabzureißen versucht. Nun Herr Ministerpräsident! Das beleidigte Rechts. mutung dementiert, daß die Rede Svehlas tatsäch verbündet sich die Stafinopartei mit denjenigen, bewußtsein beim Lesen Ihrer Rede dräng: mich da­lich das Signal zu einer weiteren Verschärfung welche am liebsten deutsche Pogrome in Prag zu, Ihnen den klaffenden Unterschied zwischen den der Geschäftsordnung fei. oder 23.7 Prozent der früheren Stimmenzahl. Das Pravo Lidu" finder nun mit Recht veranstalten möchten. Das deutsche Bürgertum tatsächlichen Auswirkungen der Bodenreform und Die klerikale Presse wird natürlich einwenden, in diesem Verhalten des Leibblattes Sveblas Interessen des Prager Deutschtums am Herzen führen. Waren diese trassen Methoder des Zuteis in Prag hat wieder einmal gezeigt, wie ihm die Ihren Worten dure, ein Beispiel vor Augen zu daß die Chriftlichsozialen auch Stimmen gewon- eine Bestätigung der ihm auch von anderer liegen. lungsverfahrens dem Herrn Ministerpräsidenten be nen haben; dem ist gegenüberzuhalten, daß sie Seite zugekommenen Nachricht, daß Švehla im Die Fascisten werden eine selbständige poli­iner diede noch nicht bekannt, jo 6- ig cr noch natürlich auch in weit mehr Gemeinden verloren haben, als wir oben anführen konnten. Da Svehla auch in diesem Falle mit dem der nationalen Fascistengemeinde beschlossene zu ihrem im Bodenreformgesetze begründeten Rechte In der Hälfte der Gemeinden, darunter in meh Beistand feiner willenlosen deutschen Regierungs- Resolution ab, in der festgestellt wird, daß die zu verhelfen. F. Hilburger, reren großen Städten wurde nicht gewählt, in mamelucen rechnen kann, die an ihren einstigen Fascisten nächstens bei Wahlen selbständig vor­Gemeindevorsteher, Koſolup. sehr vielen Orten wurden Kompromiſſe abgeschäftsordnung schon nicht mehr denten, ist tat sugleich Mitglieder anderer Parteien find, müß­leidenschaftlichen Widerstand gegen dieselbe Ge- gehen werden. Diejenigen, welche Fascisten und schlossen, in anderen stellten die Bürgerlichen Ein- fächlich die Gefahr einer weiteren Verschlechterung ten sich also entscheiden. heitslisten auf, so daß ein Gebiet, auf dem die der Geschäftsordnung akut. Die Geschäftsordnung der Ministerpräsident und die Boden­Christlichsozialen 1925 noch ein Sechstel der schechoslowakischen Nationalversammlung ihrer Stimmen aufbrachten, wohl einen unterbindet ohnedies schon alle Obstruktionsmög lichkeiten der Opposition, da sie seinerzeit unter Ausschnitt aus dem Gesamtbilde der Wahlen zu Verwendung der langjährigen Obstruktionserfah Wie die Bodenreform durchgeführt wurde. geben imstande ist. Die Klerifalen haben, abge- rungen der Tschechen im alten Desterreich eigens jehen davon, daß sie am natürlichen Wäh- darauf zugeschnitten wurde, die nationalen Min ,, An dem 10jährigen Jubiläum der Errich lerzuwachs nicht beteiligt sind, in die- derheiten zu fuebeln und ihnen das Leben saner tung der Sowjetunion fönnen wir es nicht unter sem Gebiet ein Viertel ihres Besißstan machen. Der Vorsitzende hat ohnedies die laffen, gegen die Begrenzung der aus Anlaß dieses Macht, Abgeordnete ohne viel Federlesens von des eingebüßt. Dieses Wahlergebnis als den Sizungen auszuschließen, durch die Parla Ihrer Parlamentsrede über die Bodenreform erklärt, schließt die politischen Gegner aus, die den So Serr Ministerpräsident! Sie haben in Festes erlassenen Amnestie zu protestieren. Sic Erfolg auszugeben, dazu gehört schon eine sehr mentspolizei aus dem Saale schleppen zu lassen und daß es nicht in Ihrer Intention lag, die Bodenialismus auf dem Wege der Freiheit und der starke Bescheidenheit! jie mit Diätenentzug zu bestrafen. Vergebens reform zur Nationalisierung zu gebrauchen. Was ist Demokratie verwirklichen wollen und die im Wie die Siegesberichte der Klerikalen zu frägt man sich also, was denn die Klique um den nun richtig? Die in der Frage der Bodenreform Kampfe für diese Ueberzeugung mit der in werten sind, sei noch an einem kleinen Beispiel Geschäftsordnung verschlechtern will. Wird viel volksvertreter gesprochenen Worte. Ich bin als Ver- in Stonflikt geraten sind. Wir fordern, endlich Ministerpräsidenten eigentlich noch alles an der bestehenden Tatsachen oder Ihre vor dem Forum der Sowjetrußland diktatorisch herrschenden Gruppe gezeigt. Im Senat hatte der Chriftlichsoziale leicht in Hinkunft hinter jeden oppositionellen Abtreter einer deutschen Gemeinde bereit, den Beweis auch den Willen zur Verföhnung zu zeigen durch Böhr behauptet, die Verluste seiner Partei im geordneten ein Polizist mit erhobenem Pendrek zu erbringen, daß das Bodenamt bei der Aufteilung Erweiterung der Amnestic auf diese politischen Ge Bezirk Schluckenau würden durch die Gewinne plaziert werden, der bei der geringsten verdäch des beschlagnahmten Großgrundbesives in unserer fangenen, und damit den Forderungen, die von im selben Bezirke ausgeglichen. Tatsächlich haben tigen Bewegung dreinhauen soll? Gemeinde nur von dem Standpunkte der Nationa- der westeuropäischen Arbeiterschaft aus Rechts­die Christlichsozialen gegenüber 1925 im Bezirke im Geheimen. Die von der Gemeindevertretung fommen." lisierung aus ging. Die Aufteilung selbst erfolgte gefühl gestellt werden, umgehend entgegenzu­Schluckenau( ihrer ältesten Hochburg in Böhmen ) beschlossenen Ansuchen um Zuteilung von Boden 1754 von 11.491 Stimmen verloren, also eben­wurden überhaupt nicht behandelt. falls rund 15 Prozent ihres Besißstandes. Sie mögen nur so weiter fiegen, wir fönnen solche Erfolge unserer Gegner nur begrüßen!

reform.

Ein Beispiel für hunderte. Wir erhalten folgenden Brief an den Mini­sterpräsidenten Svehla mit dem Ersuchen um Veröffentlichung:

Bergeblicher Appell an Moskau . Stodholm, 9. November. ( Eig. Draht­

bericht.)

Der Parteivorstand der Schwedischen Sozial demokratie hat der russischen Botschaft in Stoc holm mit der Bitte um Weiterleitung nach Mos­fau folgendes Telegramm übermittelt:

Ein ähnliches Telegramm wurde der Sowjet­regierung auch von der belgischen Sozial- s demokratie übermittelt. In beiden Fällen tät die Sowjetregierung dasselbe. Sie bat teine Ant­wort erteilt.

Der Manoilescu- Prozeß.

fache und Wirkung. Wenn ihn die Opposition Der Herr Ministerpräsident verwechselt Ur­gelegentlich eines seiner seltenen Besuche im Barlamentsplenum einmal etwas lärmend emp­fängt, dann hat er sich die Schuld nur Zu Ihrer Information sei bemerkt, daß in selbst zuzuschreiben. Wenn er sich nicht der Gemeinde Kos olup eine furchtbare Woh er so 23 so rar machte, sondern pflichtgemäß. dem Parla nungsnot herrscht und daß die Gemeinde auf ment bei jeder Gelegenheit Rede und Antwort eigene Regie bauen wollte, aber sie erhielt nicht stünde und es so respektiert, dann könnte er auch einen einzigen Quadratmeter Baugrund zugeteilt. sicher sein, beim Parlament auf die entsprechende Dafür aber wurden einem tschechischnationalen Hez­Bukarest, 11. November.( OR.) Nach Ableh Achtung zu stoßen. Wenn er aber das Parlament verein in Pissen nahezu 4 Hektar des besten Bau­derart brüstiert, wie er es seit Jahren tut, dann grundes zu einem Spottpreis übertragen. Die Ge- ung der Einwendung der sachlichen Unzustän­darf er sich nicht wundern, wenn der Opposition meinde hat weiter um einen alten Schüttboden an- digkeit des Kriegsgerichtes wurde in der heutigen die Geduld ausgeht und sie ihm ihre Meinung gesucht, um Not wohnungen zu bauen Dieser Verhandlung die Einwendung der örtlichen sagt, sobald er eben erreichbar iſt. Herr Svehla Schüttboden wurde einem fremden tschechischen Be- Unzuständigkeit behandelt. Die Verteidiger hätte also alle Ursache, erst einmal bei sich selbst werber zugeteilt und ist im Zuteilungsverfahren Manoilescus vertraten den Standpunkt, daß das anzufangen, bevor er anderen Sittenpredigten mit 1200 K bis 1500 K bewertet und erworben Dieser selbe Schüttboden wurde nachträg- Gericht in dem Orte oder Bezirke kompetent sei, lich von dem Erwerber für 32.000 K an die Ge- in dem Manoilescu verhaftet wurde, da dieser Deutsch - demokratisch- fascistisches Bündnis. meinde verkauft, wobei berücksichtigt werden muß, eine Zivilperson ist. Nach den Argumenten eini­Die deutschdemokratische Partei hat anläßlich der daß nur das Material bei dem Neubau des Ge- ger Advokaten seitens des glngeklagten sprach Ge­Gemeindewahlen in Prag die deutsche Sozial- meindehauses verwendet werden konnte. Nicht wahr, demokratie heftig bekämpft, weil diese mit den die Notiage der Gemeinde wurde hier ausgiebig neral Averescu zu seinen Gunsten. Das Kriegs tschechischen Genossen gekoppelt hat. Man sollte ausgenüßt! Die Gemeinde hat weiter um eine gericht lehnte schließlich die Einwendung der ört glauben, daß es die Deutschdemokraten sein wür Grundparzelle zur Anlegung eines neuen Fried- lichen Unzuständigkeit mit 4 gegen 1 Stimme ab.

Ein Zodesurteil in Pilsen . Pilsen , 11. November. Heute vor 21 Uhr wurde im Prozeß gegen die Mörder von Malo­niß das Urteil gefällt. Jakob Matějovic wurde mit zwölf Stimmen des vollbrachten Mordes an dem Bauer Kuſtef und seiner Frau schuldig er kannt und zum Tode durch den Strang verurteilt. Seine Schwester, die 18jähr. Božena Matějovič, wurde mit acht Stimmen des Mordes an Kuftet bält! und der Teilnahme an dem Morde Kustek schuldig erkannt und zu schwerem verschärftem Kerfer in der Dauer von 16 Jahren verurteilt. Der dritte Angeklagte Josef Matějovič wurde mit zwölf Stimmen für nicht schuldig erkannt. Die Ver­teidiger der beiden Verurteilten meldeten Nichtig

feitsbeschwerde an.

Der falsche Prinz.

Einflusses dieser neuen Umgebung zu erwehren. I niedrigen Raum. Wegen eines Paßvergehens| gekehrt zu. Wegen eines Paßvergehens| gekehrt zu. Sie trösteten mich auf ihre Art. Copyright 1927 by Malik- Verlag A.-G., Berlin W. 50 Durch meine Festnahme war ich in sie hinein- war er festgenommen worden, und es war den Wenn du erst mal so'n paar Dinger gedreht gestoßen, ein Teil von ihr geworden. Was hatte Beamten eine offenbare Freude gewesen, den und ein paar Jahre Stnast geschoben hast, machst ich denn noch vor den andern voraus? Was Izig" in diesem Raum mit Dieven, Zuhältern du dir aus dem ganzen Dreck nichts mehr. Wer hatte ich den noch vor den andern voraus? Was und ähnlichem Gelichter einsperren zu können, einmal aus dem Pott gefressen hat, der frißt unterschied mich denn von dem alten zerfumpten Eine bodenlose Gemeinheit...! Ich wurde zum immer wieder draus." Das war ja fürchterlich! Bettler in der Ecke da? Nur mein Alter, sonst Erkennungsdienst gebracht. Man photographierte Das konnte doch nicht wahr sein! An solches nichts. Wir waren alle gleich. mich, machte Fingerabdrücke und nahm meine Leben sich gewöhnen...?! Nie und nimmer!

11 Leben und Abenteuer.

Fräulein!"

Von Harry Domela .

Endlich donnerte der Wagen in einen großen Versonalien auf. Warum diese Herabwürdigung? Ich saßz da und überschaute meine Lage, hörte Ich starrte vor mich hin. Die eine begann wieder ein gemeines Lied zu fingen. Plötzlich Torweg. Die Tür wurde aufgerissen, raus! Bar ich denn schon ein Verbrecher? Nach drei die Reden dieser Gauner und überlegte. Batten sagte sie zu mir: ter, Stleener, hast du einen Präsidium!" Durch endlose Gänge in ein kleines, Tagen hörte ich, es läge nichts gegen much vor; sie denn nicht recht? Gab es denn für mich noch stippen!" Sie reichte mir eme balb angerauchie schmales Zimmer. Ein Beamter achtete darauf, ich sollte entlassen werden. Ich wagte es kaum ein Emporfonumen? Gehörst du jetzt nicht zu Zigarette. Ich sah auf ihre aufgesprungenen, be, daß niemand sprach. Bis zum späten Abend mußte zu glauben. Wieder frei? Plöblich kam ein Be- ihnen? Bist du verdammt, ein Verbrecher zu malten Lippen, mich schüttelte der Gel. Ja ich in diesem Verschlag bleiben. Nachher erfuhr antier herein. Domela!" rief er laut. Sie werden? Bettler, vorbestraft danke Ihnen sehr, ich ranche nicht, gnädiges ich, daß dieses Zimmer Hammelstall" genannt werden ja vom Gericht in Charlottenburg ge- es noch mehr geben?! Sätte sich damals noch Du, Wally, det is' n tavalier, wurde. Essen betamen wir den ganzen Tag nicht. fucht, wegen eines Löffeldiebstahls, Sie bleiben jemand um mich gefümmert: ich wäre nicht so der roochi teene Stippen." Die andere schien Mit Abends gegen acht oder neun Uhr wurden wir hier!" Wir blieb vor Schreck das Herz stehen. ganz meiner Stimmung und den Einflüsterun­leid mit mir zu haben, nahm eine Blechichacht in ein anderes Zimmer geführt. Dort wurden Daran hatte ich nicht mehr gedacht. So etwas gen dieser Leute verfallen. Aber niemand redete heraus und sagte großartig: Bedien' dir, na, nochmals die Personalien ausgenommen; Geld, lief einem also jahrelang nach! Ich ſtammelte mir aufrichtend zu, niemand befreite mich aus greif doch zu!" Zögernd nahm ich mir eine Wertsachen und so weiter hatten wir in Aufbe- irgend etwas. Na, machen Sie mir kein Theater dieser Gesellschaft. Zum Schluß wiederholte ich, Zigarette. 20 bij du denn bochgegangen?" wahrung zu geben. Dann wurden die Männer vor! Bei uns wird alles registriert."" Ich was meine Zellengenossen mir vorredeten: Was Ich verstand sie nicht. Wo de verschün' ge-| mehrere Treppen und Gänge entlang in einen mache kein Theater."-" alten Sie die hat es für einen Zweck, sich groß dagegen auf­gangen biſt, meen ick?" Jay fonte fie wirtich Morridor geführt eine Tür wurde aufgeſchloſſen, Schnauze, sonst bekommen Sie eins in die Fresse, zulehnen; ganz andere als du sind zum Teufel nicht verstehen; ich tam mir ungeheuer dumm und wir waren eingesperrt. Drinnen waren schon Sie Laufejunge!" Ich wurde wieder in jenes gegangen. Es ist dir nun mal so bestimmt vor. Die beiden fingen an, fuxchibae zu lachen. zwanzig Mann. Es say wüst aus. Gab es denn elende dunkle Loch geführt. Am nächsten Morgen Bald hatte ich Gerichtstermin. Der Staats­ Bis de schon uffit fer gewesen? Mann, folch einen Schmuß auf der Weit? Die Wände wurde ich ins Gerichtsgefängnis Charlottenburg, anwalt sah mich nicht einmal an und stellte unter bis de doof?! Ob de schon uff'm Präsidium ge- waren bis unter die niedrige Decke mit unflätigen Stautstraße, überführt; in die Sanne". fortwährendem Schreiben seinen Antrag. Aud wefen bis?" Nein," sagte ich, froh, sie endlich Redensarten beschmiert. Zu beiden Setten ſtau- Ich tam in eine Zelle zu zwei andern Ge- der Richter blickte nicht lange auf. Ich war für verstanden zu haben. Die mir die Zigarette ge- den schmutzige Pritschen, auf denen eine bunt fangenen, richtigen Berliner Ganoven( Gaunern). ihn anscheinend nur eine Nummer, nichts als ein geben hatte, meinte großmütig: Na, rooch man: zufammengewürfelte Gesellschaft umherjaß oder Sie empfingen mich mit der Frage, ob ich von Aktenzeichen. In ein paar Minuten war alles uff'm Aler kriegs de niz mehr."" Die Fahrt war lag. Alle Typen waren hier vertreten. Bettler, der 300- Diele käme. Savmilos eviderte ich, das abgetan. Wie auswendig gelernt, hundert, tau­endlos. Die Grüne Minna" for an fännlichen Zuhälter, Einbrecher, Taschendiebe, die ganze Lokal nicht zu kennen. Mensch, Lotal, Lofal, du sendmal wiederholt, sprach der Richter das Urteil: Bohnhöfen vorbei und nahm alle Festgenomme- Welt des Verbrechertums war hier zu sehen. bist wohl doof." Sie erklärten mir, Sieß sei die Daher hält das Gericht eine Gefängnis­nen zum Präsidium mit. Der Wagen wurde die einen in Lumpen, die andern hochelegant. Umgebung irgendeines Bahnhofes oder eines be straße von vierzehn Tagen für durchaus ange­immer voffer. Die Lust war vom Rauchen so Baid meetic ich, wieviel Ungeziefer es hier gabſtinenten Lokales. 300- Diele sei der Wartesaal messen. Nehmen Sie die Strafe an? Herr Strats­dick geworden, daß ich zu erst den glaubte. Dazu bei dem fürchterlichen Dreck fein Wunder Ein vierter Atlasse im Bahnhof Zoologischer Garten . anwvalt?"" Ja." Die Feder des Gerichtsschre die unerhört gemeinen Revensarten. Ich saß zu vornehm gefleideter Jude mit wunderbarem Sie erzählten mir von ihren Abenteuern, sprachen bers traßt neben mir. Der Nächste! Mit einigen sammengejunten auf meiner Vanf. Mit großen Nerzpef; wagte sich nirgends zu setzen oder je von ihrem Fach, gaben mir gute Ratschläge, wie nichtssagenden und monoton vorgetragenen Wor­Augen sah ich in eine Welt der Verderbuis und mand zu berühren. solche Angst hall er, Läuse man Stoffer ohne Gefahr stehlen könne. Zum ten war mein Schicksal besiegelt. der Faulnis. Ich fühlte mich maßies erniedrigt, in seinen Petz zu bekommen. Jammernd und Glück habe ich ihre famerat schaftlichen Lehren nic vollkommen unfähig, mich des niederdrückenden händeringend irrie er die ganze Nacht durch den befolgt. Ich hörte ihnen teilnahnitlos und in mich ( Fortsetzung folgt.)