Samstag, 12. November 1927.

Unterzeichnung des französisch­jugoslawischen Bündnisses.

Paris , 11. November. Ministerpräsident Poincaré hatte heute vormittag eine längere un terredung mit dem südslawischen Außenminister Marintovic. Um 5 Uhr nachmittags wurde zwi fchen Marinkovic und Außenminister Briand der Bündnis und Freundschaftsvertrag und das Schiedsgerichtsabkommen zwischen Frankreich und Südslawien unterzeichnet.

Die Aufhebung der Bisa wird Tatsache. Wien , 11. November. ( AN.) Der tschecho flowafische Gesandte in Wien Vavrečka hat heute dem Bundeskanzler Dr. Seipel mitgeteilt, daß die tschechoslowakische Regierung mit 1. Jän ner 1928 die Visumpflicht gegenüber Desterreich auf der Basis der Gegenseitigkeit aufheben wird. Die hierauf bezüglichen diplomatischen Noten werden nach einverständlicher Feststellung des Tertes in der nächsten Zeit in Wien zwischen dem Bundeskanzler Dr. Seipel und dent tschechoslo­wafischen Gesandten Vavrečka ausgetauscht

werden.

Reichsfonferenz

der Kinderfreunde Deutschlands

Am 16. Oftober fand in Dresden die dies­jährige Reichskonferenz der Kinderfreunde Denisch lands statt. Am Vorabend der Konferenz versammel­ten sich die Delegierten im Saale der Produktenbörse zu einer eindrucksvollen Begrüßungsfeier. Vertreter der politischen, wirtschaftlichen und fultu rellen Organisationen des reichsdeutschen Proletaria tes waren erschienen und würdigten in ihren Begrü­gungsansprachen die Bedeutung der Kinderfreunde Bewegung! Genosse Max Winter- Wien be grüßte die Versammlung im Namen der sozialisti schen Erziehungsinternationale und der österreichi schen Kinderfreunde, Genosse Schweizer- Brünn überbrachte die Grüße des Arbeitervereines Kinder­freunde in der tschechoslowakischen Republik. Nad) Nach Schluß der Feier, deren Programm in mustergilti ger Weise vom Arbeiterfängerbund und der Arbeiter­jugend Dresden vorgeführt wurde folgte ein impo­janter Fadelzug durch die Stadt.

Die Reichskonferen; selbst nahm einen interessanten Verlauf. Aus den Berichten der Genos sen Dr. Löwestein und Weimann geht her­vor, daß die reichsdeutsche Kinderfreunde- Organisa tion im letzten Jahre geradezu sprunghaft gewach sen ist. Die Anzahl der Orte, in welchen Kinder freunde- Arbeit geleistet wird. ist im Laufe des letz­ten Jahres von 220 auf 350 gestiegen, wobei in den meisten Orten mehrere, in einigen fogar 10 bis 12 Kindergruppen bestehen. Die Anzahl der Kinder, die sich an den Veranstaltungen der Kinderfreunde be­teiligen, übersteigt bereits 100 000. Die Kinderzeitung ,, Der Kinderfreund", die ungefähr 20 Parteiblättern beiliegt, hat eine Auflage von rund 300.000, ist also die meistgelesene Kinderzeitschrift des Reiches. Die Tätigkeit in den einzelnen Kindergruppen ist außer ordentlich vielseitig und erfolgreich, besonders die Kinderrepublik Seetamp" war eine Lei­stung, der keine andere deutsche Erziehungsorganisa­tion auch nur etwas annähernd Gleichwertiges an bie Seite stellen kann. Dabei lebt und wirkt in allen Einrichtungen der Geist einer neuen Zeit Loslösung der heranwachsenden Generation von den Vorurtei­len, Befreiung von den Minderwertigkeitsgefühlen, die durch die üblichen Erziehungsmethoden groß ge­zogen werden; Auflehnung gegen die Not und das Unrecht der fapitalistischen Gesellschaft Sehnsucht nach der neuen, besseren Welt des Sozialismus; Schaffung von Kindergemeinschaften, in welchen un. sere Buben und Mädel an konkreten Aufgaben vor­bereitet werden für das große Au bauwerk, bei dem sie später einmal tatkräftig mithelfen sollen. Soziali. stische Erziehung nicht als ein neues Erziehungs­schema, nicht als eine Sammlung pädagogischer Re­geln, sondern als inneres Wachstum, als bewußte Entwicklung der werdenden Gesellschaft.

Die Korruption wird gedeckt!

Minister Najman findet teine Ursache einzuschreiten. Prag , 11. November.

Seite 3.

den Verhandlungen handle es sich darum, einen Mittelweg zu finden, der nicht nur die Ange stellten befriedige, sondern auch für das Personal gangbar wäre. Diese Verhandlungen sind bisher nicht beendet und der Minister fönne daher nicht zur schärften Kritik herausfordernde Auffassung Rundfunkabonnenten im Ottober 206.800 betrug und vorzugreifen. Er gibt zu, daß Güterzüge auf ge Eine merkwürdige, funts erklärte der Minister, daß die Zahl der Details mitteilen, um der endgültigen Lösung nicht feiner Pflichten legte sich heute der Eisenbahn - daß diese Zahl in den Wintermonaten noch steigen wissen Strecken starke Verspätungen erlitten, doch ſet minister Najman im Budgetausschuß zurecht. dürfte. Das erste Fernkabel zwischen Prag und dies in der Herbstkampagne nichts Ungewöhnliches. Auf die gestrige Rede des Genossen Pohl, der Dresden wird Montag eröffnet werden. Bis das Ein Hauptgrund hiefür liege in der Ueberfüllung unter Anführung von genauen Details Ent- Rabel Prag - Brünn fertig ist, wird es möglich sein, der Prager Bahnhöfe. hüllungen über Korruptionsstandale bei der gleichzeitig 30 interurbane Gespräche zwischen den Die Frage der Tarifreform müsse Lieferung von Eisenbahnkohle im Jahre 1925 beiden Städten zu führen. Eine Neueinführung iſt Schritt für Schritt gelöst werden, die erſte Stappe gemacht hatte, über Korruptionen, die dem feit 1. November der direkte Clearing Berfei die Einführung eines neuen Gütertarifs mit Staat in diesem einen Jahr r: indestens fünfzig tehr mit Deutschland und Belgien . Man kann ohne 1. Jänner 1928. Die Beschwerden des Genossen Millionen Kronen losteten, wußte der Herr Barzahlung von Kontos beim Postichedamt Ueber- Pohl und der Kommunisten über die Schita­Minister nichts anderes zu erwidern, als daß weisungen an Teilnehmer der reich deutschen oder nierung deutscher oder kommunistischer Angestell diese Geschäfte nicht unter seiner belgischen Postschecämter vornehmen. Weit der Einter hält der Minister für unbegründet. Er ver Amtstätigkeit vorgefallen feien führung einer Post sparkasse befaßt sich gegen lange von den Angestellten genaue Pflichterfül und daß er sich nicht verpflichtet wärtig bereits der Beirat für volkswirtschaftliche lung; wenn aber jemand statt zu arbeiten auf der fühle, eine untersuchung anzu= Fragen. Bahn politische Versammlungen abhalte, und statt it ellen! Bezüglich der Post kästen, die an manchen Dienst zu machen, Heßereien anstifte, werde ge­Da hört sich denn doch schon so manches auf! Orten infolge Beschädigung des darauf angebrachten gen ihn eingeschritten, welcher Partei immer er Statt, daß der Minister sofort die strengite Unter- Staatswappens durch unbekannte Täter abmontiert angehört. suchung eingeleitet hätte, um wenigstens, wenn wurden, beharrt der Minister auf dem unhaltbaren Den Waggonmangel entschuldigt der chon die fünfzig Millionen Steuergelder beim Standpunkt, daß die betreffenden Gemeinden für Minister endlich damit, daß fein anderer Staat Teufel sind, die Schuldtragenden herauszubefom- Lansbubenstreiche einzelner durch Einziehung der einer derart schwierigen Situation auf diesem men und als Korruptionisten öffentlich zu brand- Postkästen bestraft werden sollen. Dieses Vorgehen Gebiete gegenüberstehe, als gerade die Tschecho= marlen, mögen sie seinerzeit auch noch so hoch ge- habe sich in vielen Fällen bewähr:". slowakei. Von einem fatostrophalen Waggonman anden sein, wäscht der Herr Miniſter feine

Hände in Unschuld und deckt den Schleier ge­werbeparteilicher Nächstenliebe über diesen stin­lenden Korruptionssumpf.

Ein Beweis mehr, wie dringend notwendig die von unserer Fraktion geforderte Parlaments fommission zur Ueberprüfung der Finanz­gebarung des Staates und seiner Unternehmun­gen ist!

Einen breiten Raum nahmen seine Ausführun gel könne man heuer nichi sprechen. gen über das Telephon ein Vorläufig werde an die Einführung neuer Stalen für Telephonge- In der Nachmittagssigung wurde das bühren gedacht, später sollen einmal automati- Rapitel Finanzministerium und all­iche Zähler eingeführt und jedes einzelne Gegemeiner Sassenbericht in Angriff spräch bezahlt werden. Die Automatisierung des genommen. Das Referat erstattete Dr. Hnis ländlichen Telephonneßzes nach bayerischem Muster det, der dann auch für den Abgeordneten liegt vorläufig noch in weiter Ferne. Gegenüber Stenzel einspringen mußte, dem das Referat den Beschwerden des Abgeordneten Remes, daß der über Pensionen zugeteilt war. Herr Sten­Ausbau der Prager Telephonzentrale einer auslänsel hatte sich ziemlich geärgert, daß man ihm difchen Firma( Siemens und Halste) übergeben auch heuer wieder dieses ziemlich unbedeutende wurde, behauptet der Minister, daß eine andere Referat zugeteilt hatte, ohne ihn vorher zu be­Firma als Siemens dies nicht durchführen könne, fragen; zum Protest legte er heute sein da nur sie die nötigen Patente bejiye. Ausschuß mandat nieder

auwe­

Der Budgetausschuß behandelte heute die Kapi tel Eisenbahn und Poſt. In der Debatte verwies Remeš( tsch. Sozialdem.) darauf, daß die Restriktion ihr Ziel verfehlt hat, denn der Perio nalstand der Bahnen konnte nicht vermindert Vezüglich der Beschwerden über das Radio. In der anschließenden Debatte, bei der auch werden. Er findet es merkwürdig. daß der programm der einheimischen Stationen erklärt der Finanzminister und der Präsident des Finanzminister den Eenbahnen den Reinertrog ber Minister, daß die Radiozenfur nicht den Boit- Obersten Kontrollamtes Dr. Störner für Investitionen beläßt, während er dem Bost ministerium den ganzen Gewinn einschließlich cristiere, solange werde um so mehr die Radiozenjur organen unterstellt fei. Solange eine Pressezensur Solange eine Pressezeniur send waren, befaßte sich auch Agrarier) reagiert auf die Vorwürfe des Genossen der Investitionen wegnimmt. Dr. Cerny( isch. bestehen bleiben müssen. Pohl. daß die Zuckerrübe bedeutende Tarif­ermäßigungen habe, und sucht dies mit der an geblich schweren Strise der Zuckerindustrie zu be­gründen.

Genosse d'etl

macht darauf aufmerksam, daß noch eine andere große Gruppe, die Verbraucher, an einer ge­rechten Tarifreform interessiert sind, da sie die hohen Lebensmitteltarie mit bezahlen müssen.

Vom Poſtministerium verlangt er, daß es mit Vernunft an das Problem herangehe, die Unge­rechtigkeiten des neuen Gehaltsgesetzes zu beseitigen. Auffallend ist die Erhöhung der Einnahmen beim Telephon von 161 auf 235 Millionen, die durch Schaffung höherer Tarifklassen hereingebracht wer den sollen; das ist die Ankündigung einer neuen Verteuerung des Telephons. Die Post­verwaltung sollte lieber durch intensiven Ausbau des Telephonnetzes und durch eine Vermehrung der Stationen für die Erhöhung der Einnahmen sorgen. Von einer Reform der Postgebühren ist jetzt nicht mehr die Rede; dafür will man nun auch die Ge­bühren für den Scheckverkehr erhöhen, statt noch größere Streise in den Postscheckverkehr einzubeziehen.

Die Politik mit den Post kästchen ist gera­dezu ein Skandal. Ein Lausbubenstreich, der von der ganzen Bevölkerung ausnahmslos verurteilt wird, darf nicht dazu benützt werden, um die ganze

Bevölkerung büßen zu laſſen. In der Bezirksstadt

aplis z. B. ist ein einziger Postkasten, und zwar in einem Hofe, untergebracht; dasselbe ist in Neuern der Fall. Das ist doch keine Art, insbesondere wenn die Postverwaltung als kaufmännisches" Unterneh men au treten will!

Endlich kritisierte Genosse Diet! die Darbietun gen des Prager Radiosenders und verlangte, daß das Programm auf ein entsprechendes Niveau ge­bracht wird. Namentlich in der Zensur der Vor­träge sollte sich die Post Mäßigung auferlegen.

Zum Schlusse der Debatte antwortet Postminister Dr. Noset

Der Film Kinderrepublik Seekamp", der am Nachmittag vorgeführt wurde, zeigt in anschaulicher Weise, wie die reichsdeutschen Genossen ihre theore­tische Ueberzeuaung in die Praxis umzusetzen wissen. Die soziologische Auswertung der Rotfalken- Bewe­gung, die weitgehende und doch klug begrenzte Selbst­verwaltung durch die Kinder, die Differenzierung auf verschiedene in der Debatte vorgebrachte An­ihrer Mitarbeit nach Altersstufen alles läßt er fragen und Einwände. Zur Entwicklung des Rund­Tennen, daß hier scharfichtine Pinchologen, gewijsen­schafte Erzieher am Werke sind. Die gesamte Kinder­freunde- Bewegung wird aus dem großzügigen Er­ziehungsexperiment in Seekamp noch vieles lernen

Tönnen.

-

Nach der Vorführung des Filmes sprach schließ­lich Genosse Weinberger- Nürnberg über das Thema Eltern und Kinderfreunde" Auch dieses Re ferat brachte eine Fülle wertvoller Anregungen. Zusammenfaßend darf man sagen, daß die Dresdner Konferenz ein Bild gesunder, kraftvoller Entwicklung bot, das alle Teinehmer mit freudiger Zuversicht erfüllte.

Devi'enturie

Prager Kurse am 11. November.

100 holländische Gulden

100 Reichsmark...

10 Belaas

100 Schweizer Frants

1 Pfund Sterling

100 Lire

Bar

Geld 1858 62 803 05 489.­

649.10 168.8

100 Dinar..

100 franzöfifche Frants

33.60

1: 1.94

59.18

1364.621 507.05 472.­652 10 165.02 183.02% 184.42 33.90 138 14 59.65

589.45

592.4

877.10

380.10

474.80

477.80

1 Dollar

100 Bengö.

100 polnische Bloth

100 Schilling.

Rundfunt für Alle!

Programm für morgen, Sonntag. Prag

, 319. 9: Landwirtschaftsfunt. 10: Stirchenmujif. 1. Moy­

zes: Wiffa folemnis. 2. Janda: Dumfa. 3. Wiedermann: Diven Bog. 11: Kammermufit. 1. Sebor: Streich) Quartett. 2. Starel: Slavier- Quartett. 12: Stonzert, 13.05: bundfunt für Industrie, Handel und Gewerbe. 16.30: B'asmufit. 17.30: Bortrag. Die Entwicklung, das Anwachsen und die Verspektiven der Frauen berufe. 18: Deutiche Sendung. Wetterbericht und Tages. neuigkeiten, hierauf: Josef Sagen, Mitglied des deutschen Lan­child, stapellmeiſter des deutschen Landes- Theaters in Prag . des Theaters in Prag ( Gefang), am lavier Hans Georg 1. Wagner: Tannhäufer. a) Blid ich umber. b) Lied an den Abendstern. 2. Wolf:, a) Weylas Gefang. b) Der Freund. c) Seimweh. 18.30: Berid: über das Endspiel Sparta Prag gegen Rapid Wien . 18.45: Bortrag. Stombudhe. 19.30: lebertragung aus dem Smetanafaal. Konzert. Dirigent: Mascagni . 1. Tichai fomitii: Symphorie Nr. 1. 2. Rossini: Suverture Wilhelm Tell ". 3. Dvořal: Scherzo capriciofo. 1. Mascagni : a) Lyrische Biston aus Santa Teresa". b) Intermezzo aus Cavalleria rusticana ". 5. Smetana : Ouverture Die verfaufte Braut". 21.20: Dem An­denten Capel Chods. 22: 3eitsignal. Leute Nachrichten des Preffe­büros, Uebersicht der Tagesereignisse und Sportnachrichten. 22.15: Theaternachrichten. 22.20: Tangmufit.

Dann befaßte sich

Eisenbahnminister Najman

mit den gegen sein Ressort vorgebrachten Einwen. dungen.

Gegenüber den Feststellungen des Genossen Pohl über die Korruption bei Kohlenlieferungen für die Staatsbahnen erklärt der Minister einfach, daß die Dinge, die Abgeordneter Bohl in seiner Rede anführte, nicht unter seine Amtstätigkeit fallen; er fühle deshalb teine Ver pflichtung, zu überprüfen, vas früher vorging, und er lönne auch nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Sonst be­grüße er freilich gerne die Kontrolle, die Abge­ordneter Pohl forderte.

Durch die Ausschaltung des Zwischenhandels beim Sohleneinkauf habe die Eisenbahnverwaltung im letzten Jahre 30 Millionen erspart. Die Arbeiter­fahrkarten und die Schülermontskarten sind ihm

billig! Wollte man sie auf die Vorkriegshöhe bringen, dann müßten angeblich die Arbeiterrückfahr farten um 87 Prozent, die Wochenkarten um 55 Prozent und die Schülermonatstarten gar um 200 Prozent erhöht werden.

Die Einführung von Motorzügen habe sich bewährt. Im Jahre 1928 sollen weitere nenn Motorwagen sowie drei leichtere Schienenautobusse

Genosse Dietl

in längerer Rede mit dem Voranschlag des Finanzministeriums. Er führte u. a. aus:

Wir erachten die Art, wie der Herr Finanz­minister die Einnahmen verschafft, als für das Wirtschaftsleben höchst bedenklich. Er baut jeinen Plan auf der Belastung der indirekten und der Entlastung der direkten Steuern auf. Wir fönnen ihm auf diesem Wege nicht folgen, denn er ist aufgebaut auf der Kapitalsbildung durch die direkten Steuern und zwingt dazu, auf indirek­tem Wege das zu beschafen, was für die Allgemein heit gebraucht wird

Daraus ergibt sich eine schwere Belastung der minderbemittelten Schichten. Auf der einen Seite ist das Finanzministerium tolerant, auf der andern, beim Diensteinkommen, bestehen die größten Härten. Ich kenne Betriebe, wo bei einem Wochenlohn von 140 Kro­nen die Stener in Abzug gebracht wird. Das Finanzministerium sollte diese Uebelstände sofort ab­stellen!

Redner befaßt sich dann mit den Finanzen der Selbstverwaltungskörper und stellt fest, daß der Ausgleichsonds höchstens 220 bis 250 Millionen zur Verfügung haben werde; obwohl heute vielleicht die Hälfte der Gemeinden den Voranschlag noch nich: fertig hat, wird doch schon über eine Milliarde aus dem Ausgleichsfonds ange ordert, also dürften die Anforderungen bis auf zwei Milliarden stei gen! Wenn man auch noch so sehr an den Ge­

für weniger frequentierte Lokalſtrecken angekauft meindebirdgets herumstreicht, so wird das nicht hel

werden.

fen und

die Frage wird immer bedrohlicher, was dann geschehen soll, wenn die Gemeinden mit den Umlagen nicht auskommen?

Zur Frage der Verpachtung der Staatsbahnen erklärte Najmann, daß tatsächlich verschiedene Ange­bote aufgetaucht seien. Schon aus bloßer Neu­gier habe man diese Angebote überprüft, um aus Ein anderes Problem, das die Oeffentlichkeit ihnen einen Schluß zu ziehen, wie das ausländische intereſſiert, ist der Uebergang zur Gold Rapital unsere Staatsbahnen wirtschaftlich einwährung. Es sind hiefür jedenfalls noch nicht schäßte. Andererseits sei sich das Ministerium der die Vorbedingungen geschaffen; deshalb sollte der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Bahnen für den Finanzminister von dieser Stelle aus die Bedenken gesamten Staat wohl bewußt gewesen. Da man zu zerstreuen, die in der Bevölkerung Beunruhigung konkreten Verhandlungen nicht ge- hervorrufen. schritten sei, sei kein Grund vorhanden gewesen, früher darüber der Nationalversammlung referieren.

Redner befaßt sich dann ausführlich mit der zu Handelsbilanz und geht dann auf einzelne Zi fern des Voranschlages näher ein. Er appelliert Die Lohnbewegung unter dem Eisenbahnperso- an den Minister, dafür zu sorgen, daß Budgetüber­nal ſolle möglichst objektiv beurteilt werden. In schreitungen nicht mehr vorkommen. Wenn der

Sreda, 20.40: Fr. Schubert und die Wiener Gesellschaft". 1. Symphonie S- moll. 2. Lieber. 3. Impromptu. 4. Lieder. 5. Menuette. Impromptu. 22: Wie Prag . 22.20: Wie Prag . Preßburg , 300. 9.30: Wie Brag. 17.30: Wie Brag. 18: 3a33­band. 19: Die Arbeitsfrage. 19.15: Der Handel mit Pferden. 19.30: Wie Prag . 22.20: Wie Prag . Wien

, 517. 10 30: Orgelvortrag. 11: Symphoniekonzert. 16:

Minister die Absich: hat, Erleichterungen zu gewäh ren, dann wird er überlegen müssen, ob es das wichtigste ist, den Weg für Rapitals ansamm­Iungen frei zu machen, oder ob es nicht auch von Wichtigkeit ist, den Haushalt der Minder­bemittelten zu sanieren. In den letzten Konzert. 18: Eine Kunstreise durch Spanien . 18.45: Norwegische Krisenjahren sind die Ersparnisse der Minderbemit­Riding. 20.05: Die blaue Mazur", Operette von Lehar. telten ganz aufgezehrt worden; ihr Eigentum ist ins Jazz Band. Zürich , 588. 11: Konzert. 12.32: Mittagskonzert. 15.30: Chor- Versaßamt gewandert und konnte nur unter den falfchungen. 21.10: Wunschkonzert: Solistenkonzert. 20.40: Stunstschwierigsten Verhältnissen wieder ausgelöst werden. Wir brauchen Konsolidierung auch auf diesem Ge­biet, die Konsolidierung bei einer einzelnen Stapi­talistengruppe hilft uns nichts. Deutschland

. Königswusterhausen

, 1250: 9: Uebertragung von Berlin , 481. Morgenfeier. 11.30: Boltstümliches Orcheſterfonzert. 14.30: Schach . 16.30: Unterhaltungsmusif. 18: Das Ringen der Zeit. 18.30: Die Bilanze als Erfinder. 19: Märchen primitiver Vöker. 19.30: Märchen und Legenden. 20.15: Uebertragung von Leipzig . 366. Seifenblasen. 22.30: Tanzmufit.

Zum Schluß bringt Genosse Dietl noch einen frassen Fall von Mißbrauch des Gesetzes über Ab. gaben von Amishandlungen vor. Die Leitung des Breslau , 823. 11: Morgenfeier. 12: Stonzert. 14: Rätsel. Reformrealgymnasiums in Neu- Oderberg verlangte 14.10: Steingärtner. 14.20: Die ſteigende deutsche Nahrungsmittel für die Entgegennahme der Anzeige eines Vaters, einfubr. 14.50: Märchen. 15.20: Schadh. 16: Schallplattenfonzert. 17: Siunde der Schlesischen Monatshefte. 17.30: Lieberstunde. Daß sein Sohn am Religionsunterricht nicht tei!- 18.50: Sportinterview. 19.10: gengerfe aus eigenen Werten. 20: nehmen werde, über Vorschreibung des schlesischen Lautenliederabend Scholander. 21: Der Mann im Regen". Ein­Landesschulrates eine Abgabe für Amtshandlungen after von Lippichiv. Tanzmusit. Brünn , 441, 9: Grundlage der Landwirtschaft. 9.30: 23ic im Betrage von 50 Stronen! Die Befreiung vom Prag . 10: Wie Brag. 11: Stonzert. 1. Dvořal: Ouvert. Star Religionsunterrichte könne erst dann ausgesprochen neval". 2. Smetana: Die Moldau". 3. a) Fibich: Arie aus wverden, bis diese 50 Stronen gezahlt sind. Eine solche " Der Fall Artonas". b) Fibich: zieder. 4. Rovat: Slowakische Suite". 5. Smetana : Arie aus Die Teufelswand "." 6. Dvorak : Samburg. 395. 9.15: Morgenfeier. 12.30: Schule zur Welt Art der Amtsführung ist lächerlich und nur ge­Legenden. 7. Bradač: Pilfner Liedchen 8. Sul: Märchen, wirtschaft. 13.05: Sonntagstonzert. 14: Funtheinzelmann. 15: Janačel: Lachische Tänze. 10: Svokat: Slawische Tänze. 16.30: Bunter unt. 16.30: Besuch in Washington . 17: Die Frau im eignet, das Ansehen der Behörden herabzusetzen. G3 Regimentsmufit. 17.30: Wie Brag. 18: Deutsche Sendung. Orient. 17.30: Nachmittagstec. 19.15: Schweizer Fahrten eines liegt im Interesse der Staatsverwaltung, gegen der Witw.: Hans Barton, Opernfänger, am Mlavier A. pran 3. Humoristen. 20: Waldmeister", Operette von Strauß. 22.30: 18.30: Wie Prag . 20:" Der Lügner und sein Sohn". Posse von Aktuelle Stunde. Tanzmusit. Frankfurt

, 129. 8.30: Morgenfeier. 11: Elternſtunde. 12: Rossini- stonzert. 11: Stasper'stunde. 15: Liebertag. 17: Wolf aus eigenen Werten. 18: Das Ringen der Zeit. 18.30: Schwantdich fungen. 19.20: Das Rheingold von Wagner. Tanzmusik.

artige Dinge einzuschreiten.