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Sonntag, 13. November 1927. zu ermöglichen. Es handle sich um eine Trans- berg erklärte: Wir überlassen es dem Urteil der und dadurch nicht nur die Schlagkraft des Profeta Ition wird ersucht, daß die Erhöhungsbeträge der aktion, damit die Kaffe die Zeichnung vornehmen Deffentlichkeit und auch der Arbeiterschaft, ob die riates geschwächt, sondern auch bewirkt, daß Tausende Aliers- und Invaliditätsrenten analog geregelt und so ihre Gläubiger befriedigen könne. So hier von uns geleistete Arbeit in sachlicher Kritik und aber Tausende von Arbeitern in das Lager von werden, wie es bei der Pensionsversicherung der lange die Kurse der Staatspapaiere sehr niedrig des Voranschlages eine entsprechende war. Wenn anderen Parteien übergegangen sind. Die Kommu- Privatangestellten der Fall ist. Verlangt wird eine standen, mußte man abwarten, bis sie steigen, diese Kritik auch keine Erfolge zu zeitigen imstande nisten haben keinen Anlaß vorübergehen lassen, ohne Herabsetzung der Altersgrenze für die Altersrente weil sonst der Staat zu große Opfer hätte bringen ist, so bedeutet sie doch eine notwendige die sozialdemokratische Partei, mit der sie eine„ Ein wenigstens auf sechzig Jahre und eine nachträg­müssen. Die Angelegenheit wurde im Ministerrat Arbeit, zu deren Ausführung wir in diefes Par- heitsfront" bilden wollen, zu befeben, zu verleumden liche gesetzliche Versorgung der aus der Arbeiter­schon prinzipiell beschlossen und die lament entfendet worden sind. Wenn Herr Kollege und zu verdächtigen. Dann muß man es sich über versicherung ausgenommenen Personen über 60 Finanzverwaltung iſt ermächtigt, die Sache Stern erklärt, daß wir an der Arbeiterschaft Berlegen, mit ihnen überhaupt zusammenzufigen und Jahre. Die Versammlung sprach sich ferner für tufenweise durchzuführen. Dies geschehe unterra" geübt habent, weil wir ihrer Einladung, eine gemeinsam einen Weg zu geben! Durch solche Andie Forderungen der Gewerkschaftsvereinigung Beteiligung aller Interessenten. Einheitsfront zu bilden, bei verschiedenen Anlässen griffe, wie sie sie bei jeder Gelegenheit gegen uns betreffend die Versicherung der Privatangestellten In der weiteren Debatte richtete Dr. nicht Folge geleistet haben, so ist ihm darauf zu erheben, werden sie die Zuſammenfassung aller und die Bergarbeiterversicherung aus und gegen Rosche( deutschnational) an den Finanzminister antworten, Kräfte gegen die Reaktion sicher nicht be- den Aufschub der Wahlen in die Krankenversiche­cine Reihe von Anfragen über das Finanzgesetz schleunigen! rungsanstalten. Die Polizei des Herrn Cerny und verlangt, daß der Finanzminister bei den war in Bereitschaft, hatte aber keine Gelegenheit Handels- und Verkehrssteuern endlich einmal von der Theorie in die Praris übergehe und wirk lich abbaue. Bezüglich der Steuer von Diensteinkommen sollte man einen einfacheren Modus finden und die Wirtschaft von den allzu großen Formalitäten befreien.

daß der Verrat an der Arbeiterschaft durch die Sprengung der Einheit an der Arbeiterschaft begangen wurde. Die Kommunisten haben sic herbeigeführt

Beschwerden der Tabalarbeiter. Genosse Hackenberg zum Kapitel ,, Sabakregie".

Montag wird das Kapitel„ Landwirtschaft" gefunden, einzugreifen. in Angriff genommen werden.

Der Senat wird für Mittwoch, den 16. ds., um 4 Uhr nachmittag zu einer Plenarsizung eins denamt, entscheiden darüber, wer Karpathorus berufen. Auf der Tagesordnung steht ein Regie land verwalten wird, haben den größten Ein luß rungsentwurf über die für die Eintragung ins in der Verwaltung der einzelnen Länder. Sie be- Handelsregister entscheidende Steuergrundlage, herrschen die hauptsächlichsten wirtschaftlichen und und die zweite Lesung des Gendarmeriegesetzes. der provisorische Handelsvertrag mit der Türkei  politischen Ministerien, haben überall ihre Be- Eine halbe Stunde vorher findet eine Klub­amten und stoßen nirgends auf Widerstand der obmännerkonferenz statt. Mittwoch um 10 Uhr

übrigen Bürokratie, welche sie ständig in größerer tagt der Budgetausschuß, um 11 Uhr der Immu Anzahl bei städtischen Wahlen wählt, die Agrarier nitätsausschuß. Der sozialpolitische Ausschußz tritt führen eine systematische Okkupation der Republik  burch. Es gibt kein einziges in der letzten Zeit herausgegebenes Gesey, das ihnen nicht irgend einen Vorteil brächte, was alles die städtischen Schichten und die Dorfarmen bezahlen. Für sie wurde das Finanzgesetz gemacht, welches vor ihren Klassenforderungen halt gemacht hat und für sic

nach dem Plenum zusammen.

Abgeordnetenhaus. Ausschüsse tagen: Mittwoch, den 16., um halb 3 Uhr, Außenaus. schuß, um 3 Uhr Jmmuni'äteausschuß und um halb 4 Uhr verfassungsrechtlicher Ausschuß.

In einer Antwort an den Abgeordneten Dr. Gayer äußerte sich der Finanzminister auch über die Frage der Verpachtung der Eisenbahnen. Er betonte, daß die Eisen- Genosse Hadenberg besprach in der ge­bahnen als wichtiges volkswirtschaftliches In strigen Sitzung des Budgetausschusses die Lage strument so verwaltet werden müſſen, daß die der Arbeiterschaft in der Tabakindustrie, die eine Miniſter könnte erst dann eingreifen, wenn man Verordnung vom 31. März hat die Lage der mit einem bestimmten Projekt käme; auf Arbeiterschaft in feiner Weise gebessert. In vielen feinen Fall aber dürfe man zu= Fällen mußten Ausgleichszulagen gewährt lassen, daß aus den Steuern der gewerten, um eine Schädigung gegenüber den bis jamten Steuerträger auf die Eisen herigen Bezügen zu vermeiden. Genosse Haden­bahnen draufgezahlt werde. berg geht nun im Detail die einzelnen Para­Der Präsident des obersten Rechenkontroll graphe der zitierten Verordnung durch und demon amtes Dr. Körner beschäftigt sich mit ein striert an Beispielen, welche schwere Schäden den zelnen Details, darunter auch mit der Liqui Tabalarbeitern und Arbeiterinnen daraus er­dierung der Kriegszentralen, über wachsen. Die Arbeiterinnen empfinden es als die allerdings die einzelnen Ministerien Rechnung schweres Unrecht, daß ihre Dienstalters- Zulagen su legen hätten, denen sie untergeordnet waren. geringer sind als bei den Männern. Materiell ge­Die Wirtschaft der Kriegsgetreide Verkehrsichädigt werden die Tabafarbeiter auch durch das Diese Herrschaft des Agrarieriums, dem sich Berlin  , 12. November.( Eigenbericht.) anstalt endete mit einem Pajjivum, während die Feiertagsgesetz. Als noch die Doprelfeiertage be- die ganze Bourgeoisie immer mehr beugt wird Nachdem auch die letzten Einigungsversuche int übrigen Zentralen Ueberschüsse aufwiesen, standen, haben die Arbeiter den Feiertag bezahlt erst ein Ende finden durch das politische Wie Reichsarbeitsministerium gestern gescheitert sind, die in die Staatskasse flossen. Bei einigen ist die erhalten, aber nicht arbeiten müssen. Jest gilt dererstarken der Arbeiterflasse. werden ab fommenden Montag jämtliche Zigar Liquidation noch nicht beendet. der Feiertag als Wochentag und wer zu Hause renfabriken in Deutschland   stillliegen und rund bleibt, bekommt keinen Lohn.

Genosse Hackenberg beschäftigte sich zunächst, wie wir an anderer Stelle berichten, mit der Lage der Tabakarbeiterschaft. Dann legte er ausführlich dar, wie die Krankenkassen durch die vorgeschriebene Ueberprüfung der Lohn neuen Gesetze über die direkten 2teuern außerordentlich belastet sind; es st selbstverständlich, daß die Stassen sich zur Wehr feben, wenn sie direkt eigene Beamte für die Zwecke der Steuerverwaltung einstellen sollen. Genosse Hackenberg nahm sich aufs wärmste der Altpensionisten an

und erklärte, diese armen Teufel würden immer

Telegramme.

wird nun auch die Novelliſierung der Sozialver. 130.000 Bigarrenarbeiter ausgesperrt.

jicherung gemacht.

Genosse Hadenberg verlangt weiter eine der Kampf um die Sozialversicherung. 130.000 Arbeiter feiern. Die Großzeinkaufsgesell

schaft deutscher   Genossenschaften sperrt ihre drei Fabriken natürlich nicht aus; diese werden voll beschäftigt sein.

Streit der Berliner   Metallgießer?

Remuneration in der Höhe von zwei Wochen- Eine Majjenversammlung in Prag.  verdiensten, während bisher nur ein Wochenver­dienst gezahlt wird. Unrecht ist es auch, daß selbst Produktenbörse eine große, von der Tschechoslowa Freitag abends fand im großen Saale der von den Wöchnerinnen Unterstübungen und von fischen Gewerkschaftsvereinigung einberufene Ma den Stillprämien Steuerabzüge genifestationsversammlung gegen die Verschlechte macht werden. Er fommt zu dem Schluß, daß die rung der Sozialversicherung statt. Es waren jo­Verwaltung der Tabakregie nicht so glänzend ist viel Menschen erschienen, daß die an den Saal mung in den Eisengießereien des Verbandes der Verlin, 12. November. Die Streifabstim wie es dargestellt wird. Die Arbeiterschaft hat anstoßenden Gänge ebenso wie alle Nebenräum Berliner   Metallindustriellen hat laut„ Vor­feine Ursache, zufrieden zu sein. sondern lichkeiten dicht besetzt waren, so daß zwei Ver­muß die Erfüllung ihrer berechtigten Forderun sammlungen abgehalten werden mußten. In der wärts" ergeben, daß die notwendige Dreiviertel­gen verlangen. ersten Versammlung sprach Gen. Tayerle, in Mehrheit für den Streik weit überschritten wor der zweiten Gen. Němečet. Die Redner wurden ist. Vor der Arbeitseinstellung soll der

wieder vertröstet. Jedes Jahr hören sie, daß ihre Die Agrarier als Serren der Repablit. deneoft von Beifallskundgebungen der Anivesen Schlichtungsausschuß am Montag noch einmal zu­

Lage geregelt werden soll; auf hunderten Versamm lungen haben alle Parteien versprochen, sich für Das Právo Lidu" schildert zutreffend in die Altpensionisten einzuseßen, und doch sollen sie einem Artikel, wie es die Agrarier verstanden wieder warten. bis„ Ersparungen“ bei ähnlichen haben, die wichtigsten Aemter der Republik   in Stapiteln die Regelung ermöglichen. Da muß sich ihren Besitz zu bringen: dieser Leute doch geradezu die Verzweiflung be nächtigen!

Weiters verlangt Redner, daß die zuständigen Ministerien über die bereits liquidierten Kriegszentralen Rechnung legen und daß die Liquidierung dort, wo sie noch nicht beendet ist, beschleunigt werde. Abfuhr des Herrn Dr. Stern. Zum Schlusse befaßte sich Hadenberg mit den Ausführungen seines Vorredners, des Kommunisten Dr. Stern, der es sich nicht versagen fonnte, zur Freude der Regierungsparteiler Angriffe gegen die Sozialdemokraten zu richten. Hacken­

Der falsche Prinz.

12 Leben und Abenteuer.

Von Harrh Domela.

Amtes ist...

Die agrarische Offupation dieser Republif ist in der Tat schon vollständig. außer der Würde des Präsidenten kontrollieren oder beseben die Agrarier fast alle bedeutsamen politischen Steffen. Alle Hauptobjekte der Staatsverwaltung befinden sich entweder direkt in ihren Händen oder sind sie wenigstens in agrarischen Intentionen geleitet. Die Agrarier kontrollieren die Armee, die innere Verwaltung, die Finanzen, das Schulwefen und bie Landwirtschaft, sie entscheiden über öffentliche Banten, repräsentieren das Parlament, haben den Vorsitz in der Regierung, führen das Bo

fammentreten.

Die gefälschten Renten Blumensteins. Neue Verhaftungen.

den und von Protestrufen gegen die Bürgerpar­teien unterbrochen. In der zur Annahme gelang­ten Resolution wird insbesonders gegen die Be schränkung des Umkreises der Versicherten der Alters- und Juvaliditä sversicherung( gegen die Ausscheidung der Seimarbeiter und der Saison­Paris, 12. November. In der Affäre der arbeiter), ferner gegen die Herabsetzung der Ver­sicherungsleistungen bei den landwirtschaftlichen gefälschten Titres ist gestern eine neue Wendung Arbeitern und den Hausgehilfinnen, gegen eine eingetreten. Die Polizei hat auf Grund einer be­weitere Zersplitterung der Strankenversicherung, stimmten Spur die Erlassung eines Steckbriefes gegen die Verschlechterung der Seilpflege durch gegen den 48jährigen Ingenieur Jean Fallois Aufhebung des gesetzlichen Beitrages von 100 gefordert, welcher an der Spitze einer Industrie­Millionen Stronen pro'eſtiert und gegen die Bu- gesellschaft steht und als leitende Persönlichkeit reaukratisierung der Sozialversicherung Stellung einer Finanzgruppe in die Machinationen Blu­genommen. Verlangt wird insbesondere die Be mensteins verwickelt ist. Er wird heute dem Un feitigung der Praris, den Versicherten das Kran tersuchungsrichter vorgeführt werden. kengeld erst vom vierten Tage der Erkrankung Verhaftungen werden erwartet. Dem„ Petit auszubezahlen und den Arbeiterwitwen die Rente Parisien" zufolge, ist ein Budapester Polizeiorgan erst zu bemessen, wenn sie invalid sind oder wenn behufs Teilnahme an den Nachforschungen in sie das 65. Lebensjahr erreichen. In der Resolu- Paris eingetroffen.

ichlimmer, als ihu totzuschlagen, ihn mit Blau  -| Bürger wie Arbeiter, meidet die Nähe dieser säure zu vergiften wie einen rändigen Sund?! gescheiterten Existenzen und hat sehr oft nicht Sier wurde eine Generation von Verbrechern einmal unrecht damit. heraufgezüchtet, gleichgültig ein Stulturmord mit­ten in der Fülle fulturellen Lebens und Strebene einer modernen Weltstadt begangen. Ungezählte,

Copyright 1927 by Malik- Verlag A.-G., Berlin   W. 50 J daß ein Mensch zu mir freundlich war? Zu mir, cinem Dieb?! Durfte ich von nun ab überhaupt ein anderes Leben fordern? Vorbestraft, wie ich nun war, mußte ich da nicht froh jem, doß man In dieser Welt war ich jetzt zu Hause. Als mich überhaupt duldete? Danke Gott  , so wieder Neuling wurde ich von allen im Stich mit einer holte ich mir immer wieder, daß dir jemand noch gewissen Nachsicht behandelt. Ich begegnete einer ein Stück Brot reicht. Stann dir denn jetzt noch die der Fürsorgeerziehung überliefert wurden, wohlwollenden Kameradschaft. Dachten sie viel ein Mensch Arbeit geben? Ist es nicht selbstvers als sie noch mit Kinderaugen in die Welt blickten; leicht daran zurück, wie sie selbst die ersten Jit Das Urteil war gerecht! Wegen Löffelständlich, daß niemand mit einem Dieb zu tun manche, bei denen eine liebevolle Erziehung, ein Schritte in dieses Leben getan hatten? Jeden Diebstahls vorbestraft.! Aus der bürgerlichen haben will, ist es nicht begreiflich, daß jeder schon Mann wie Pastor Deters, gute Triebe gewedt falls war es mir nur dadurch im Anfang mög Gesellschaft ausgestoßen...! War ich für den ans Gründen der Vorsicht von dir nichts wissen, und gefördert hätte; viele, in denen eine falt- lich, diese Umwelt zu ertragen. Sie empfanden Mann im schwarzen Talar überhaupt ein Mensch möchte? Also, was willst du denn? Vegetiere, herzige, unbarmherzige Disziplin irgendeines auch, daß ich nicht zu ihnen gehörte. Troß meines gewesen? Wie gleichgültig hatte er über meine bis es nicht mehr weitergeht. stramm geleiteten Fürsorgeheims alles vernichtet fadenscheinig geworderen Arzuges stach ich" en Zukunft entschieden. Ob er und seine Welt sich bewußt sind, wie furchtbar die Macht ihres Ich sank in einer Welt unter, die den wenig. hatte. Jebt pendelten sie zwischen Straße und ihnen ab. Weine Art, mich zu geben, schuf mir Gefängnis hin und her, meist fleine Gauner, die selbst unter diesen verrohten Gesellen einen gewis­ſten bekannt ist. Ich sah das Leben der Dirnen Meine Strafe war durch die Untersuchungs- und Zuhälter, der Diebe und Bettler, wie sie sich nährten. Das Hoffnungsloseste war, daß sie sich seltsam, daß ich schon unter ihnen„ der Prinz sich von Gelegenheitsdiebstählen und Betteln sen Abstand, der mit etwas Aching gepaari war. haft bis auf einen Tag verbüßt. Am nächsten in einer großen Stadt zusammenzufinden pflegen. meist ganz wohl fühlten, wenn sie so herum hieß. Wie kam dies nur?! Dabei verlief mein Morgen wurde ich entlassen. Mit ein paar durch Sobald es Abend wurde, kamen diese dunklen ſie ſo Tütenfleben verdienten Geldscheinen, die nicht Gestalten aus ihren Verstecken und pilgerten vagabundieren konnten. Hatten sie etwas Geld, Leben so gar nicht prinzlich. Ein Tag glich dem einmal dazu reichten, mir einige Brötchen zu ihrem gewohnten Bahnhofe zu, so wie Statzen war es rasch bertan, dann bettelten und stahlen andern. Betteln, vagabund   eren, eſſen, ſchlasen sie weiter. Parias, die nach einem unsteten, ruhe- unter den primitivsten Verhältnissen, mitten im faufen, verließ ich das Gefängnis. Einer der bestimmte Häuser bevorzugen und immer wieder losen Leben als alte Bettler und Landstreicher Trubel der Großstadt. Der Kich war meine Gefängnisaufseher sah mich höhnisch an.„ Nun, dorthin laufen. Auch mich zog es Tag für Tag wann kommst du denn wieder? Wann wirst du in dieselbe Gegend, zum Anhalter Bahnhof  . Wie irgendwo in einem Straßengraben, den weiten Welt. Ich spürte, wie allmöblich diese Umgebung dein nächſtes Ding drehen?" Ich gab ihm teine die andern ging ich regelmäßig gewisse Straßen, Simmel über sich, zuſammenſinken und erschöpft Macht über mich gewann. Ich bezann mich tret­Antwort. Na, dann auf Wiedersehen in vier die die gut gewaschenen und gut angezogenen können das dumpje Leben der vier Wände nicht geistige, formlose Welt des Lumpenproletariats ihre Secte ausbauen werden. Diefe Menjwen ben zu lassen, versant in die hoffnungslose, un­zehn Tagen!" rief er mir nach. Menschen mieden; so sehr fürchtete ich die Ver­Das alte Bettlerleben begann jetzt wieder. achtung der Wohlgepflegten. Ich traf immer mehr ertragen. Sie brauchen Wetter und Wind, moderner Großstädte. War ich noch zu retten? Noch kälter war es geworden. Meine Kleder und immer wieder mit derfelben Leuten zufam- Sonne und Regen und den blauen Himmel, der Gab es noch eine Umkehr? Ich ſtand in einer ſie wem? waren fadenscheinig und dürftig. Zu niemandem men. Einer wußte von dem andern im allge- fie immer wieder loft. I'm Sommer wie im Strife meines Lebens. Ich fiel, verfiel konnte ich gehen und mich mit meiner Schande meinen Bescheid. Es waren merkwürdige went fchlafen sie zusammengekrümmt im Tiergarten, aus diesem Sumpf zu ziehen. Nur eine fremde Wien  - Winter ist die Straße ihre Heimat. Nachts Ich selbst war unfähig, am eigenen Schoof mich und Berzweiflung verkriechen. Ausgestoßen aus schen darunter, Menschen, die eines veſſeren der Geſellſchaft der Ehrbaren, ausgestoßen...! Schicksals wert gewesen wären und die nun see- agsüber schleichen ſie ſich durch die Straßen und Sand Da ſollte ich von ihr auf feltsame Ein letzter Rest der Moral meines Elternhauses lisch und körperlich lang'am zugrunde gingen. fehen zu, wo es etwas zu fechten oder zu maufen Weise gerettet werden. bäumte sich in mir auf. Aber bald fiel ich wieder auch viele junge Leute, aus denen wirklich noch gibt.

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An einem falten, flaren Dezembermorgen in mich zusammen. Ich bettelte, trieb mich des etwas zu machen gewesen wäre. Auch Adlige Hunderte, Tausende gehen so in der Groß- des Jahres 1922- es war einige Tage vor Nachts verzweifelt und abgeſtumpft in den Sira- lernte ich kennen, Jungens mit einem Kinder- stadt unter, und nur den wenigsten gelingt es, Weihnachten jaß ich im Wartesaale vierter hen umher und schlief in den Wartesälen jetzt am gesicht und mit guter Kinderstube. Sie alle waren wieder hochzukommen. Die meisten werden über Silasse des Anhalter Balmhofs. Ich hatte die Tage, so daß ich teine Revisionen zu befürchten diesem Leben verfallen. War diese Art, Menschen kurz oder lang bestraft und immer wieder be- ganze Nacht so gut wie gar nicht geschlafen und hatte. So ging es einen Tag nach dem andern. vegetieren zu lassen, nicht schlimmer als Mord?! straft; dann ist ihr Schicksal besiegelt. Sie sind wollte dies nun nachholen. ich kam mir selbst so beschmutzt und verworfen Auf diese Art einen Menschen seelisch und för- nun Verbrecher, Außenseiter der menschlichen vor. Durfte ich jetzt überhaupt noch erwarten. perlich zugrunde gehen zu lassen, war es nicht Gesellschaft, Auswurf, Unterwelt. Jedermann,

( Fortsetzung folgt.)