Sette
den waren. Sie gaben ihnen zu verstehen, daß dies Stunde gekommen sei, wo sie ihre Klasseninteressen gemeinsam ohne Hemmungen vertreten können. Und da war es auch sofort geschehen.
Seither folgen die Deutschbürgerlichen ihrem politischen Leitstern, dem Ministerpräsidenten Švehla, so bedenkenlos, so unkritisch und so innerlich festlich gestimmt, wie einst die Kinder
So hat sich innerpolitisch die neue Koalition in der Richtung einer gebässigen lassenpolitik gegen die Arbeiter ausgewirkt.( Schr richtig!)
Nach einer Auseinandersetzung mit der ge strigen ausgesprochenen arbeiterfeindlichen Rede des tschechischen Agrariers Viskovsky fährt Genosse Schäfer fort:
Samstag, 26. November 1927.
Gemeinsamer Kampf der Gewerkschaften Warum werben wir?
gegen die Verschlechterung der Sozialversicherung.
der
Prag , den 25. November. Die Vertreter die Verschlechterung der Sozialversicherung, der nachstehenden Gewerkschaftszentralen: Ge- fondern auch den Kampf um die Berbesserung der meinsame Landeszentrale, Tschechoslowakische Ge- Sozialversicherung gemeinsam innerhalb werfschaftsvereinigung( D. S. C.), Tschecho- solidarischen Front der Versicherten zu führen. jlowakische Arbeitergemeinde und Internationaler Der ersten Beratung werden weitere BeAllgewerkschaftlicher Verband haben eine Beratungen folgen, in denen die Art der Kampfratung abgehalten, deren Ergebnis die Einigung führung beschlossen werden wird. darüber ist, nicht nur den Abwehrkampf gegen
schlechtern,
000T
Der Aufstieg der Arbeiterklasse
Das Glück Deiner Familie
Die Zukunft Deiner Kinder
werden hente nur zum Kleinen Teil im persönlichen Lebenskampfe entschieden. Im Zeitalter gewaltiger Organisationen fannit Du sie nur in Gemeinschaft mit Deines. gleichen erkämpfen.
Deshalb
reiche dem Nachbar die Hände! Deshalb
gliedere Dich ein ins gemeinsame Heer Deshalb werbe für Deine Partei!
Einrichtungen nur zur Niederhaltung der Regierungsparteien in das Gesetz aufgenommen wer den mußten. Im Landwirtschaftsministerium arSeitdem die deutschen Aktivisten in der Regie- Arbeiter beitragen sollen. rung sind, steht die Novellierung der Sozialversiche Namentlich auf kulturellem Gebiete lön- beitet eine ganze Abteilung daran, den Agitatoren rung, das heißt ihre Verschlechterung, aufnen uns die deutschen Regierungsparteien nicht gegen die Sozialversicherung richtiges oder falsches der Tagesordnung. Sicher geht man nicht schl in sagen, daß sie irgendeinen Schritt nach vorwärts Material zu liefern! 6 Der Regierung geht es heute der Annahme, daß das mit zu den Abmachungen zustande gebracht haben; für sie genügt es, daß an nicht um die Abstellung der erkanten Mängel, songehört, unter denen die deutschen politischen Parteien der sozialen Fürsorge gespart wird und daß sie auf dern um dreierlei: sich der Regierung angeschlossen haben. Die Bestim. die Richtung vertrauen können, die sich gegen die 1. Das Gesetz zu verbilligen", d. h. zu verm mungen der Novelle sind so arg, daß man vor den Arbeiter kehrt. Alles andere vergessen und übergehen Gemeindewahlen sich nicht getraut hat, auch nur ein sie 2. die Sozialversicherung zu bürokratisie Wort davon in der Deffentlichkeit verlauten zu Was brauchen sich die Attivisten um die Schul- ren und laffen. autonomie zu kümmern? 3. sie unter die Herrschaft der Bourgeoisie zu Diese Novelle können sich die ( Genosse Schweichhart: Dafür bekommen wir bringen. die kommunistische Spaltungsarbeit die Hauptdie Verpfaffung der Schule!) Erst gestern wurde sie Heute wirft die Regierung aus der Menge von schuld daran trägt. Arbeiter nicht ruhig bieten laffen. in einer Antwort auf eine Interpellation wieder in zweieinhalb Millionen Versicherten 150.000 Jugend- Dr. Luschta( d. Christlichsoz.) macht sich Abgesehen davon, daß der Hinauswurf aus der Aussicht gestellt, es scheint mit dem Ernst aber nicht fiche, 250.000 Seimarbeiter und 600.000 landwirt plötzlich über den Außenminister her, der Alters- und Invaliditätsversicherung von faft einer weit her zu sein, sonst wäre es undenkbar, daß der schaftliche Arbeiter, also eine Million, hinaus. Die erklärt, hat daß die innerpolitischen Aenderungen Million versicherungspflichtiger Menschen ein Faust minister im Budgetausschuß mit feinem Wort diese Agrarpartei hat bis auf unbedeutende Gruppen von für ihn fein Grund sind, um seine Außenpolitik schlag gegen die Arbeiter ist, ist der Versuch, den wichtige Frage berührt hatte. Es hat sich auch kein Dienstboten und Deputatleuten alle ihre Arbeiter zu ändern:„ Wir hoffen, daß er damit den deutArbeitern jeden Einfluß auf ihre Krankenversiche Mitelied der Koalitionsparteien gefunden, das hier- schaft von der Versicherung ausgeschlossen. Sie hat schen Regierungsparteien feine wissentlichen rungsanstalten zu nehmen, eine Kampfanjage, über Aufschluß verlangt hätte; man hat eben zuviel an den Zöllen drei Milliarden verdient, will aber Schwierigkeiten bereiten wollte. Solches auf die die Arbeiterschaft die richtige Antwort zu mit dem Abbau der Sozialpolitik zu tun! nicht drei Heller für die Stunde zur Versicherung könnten wir uns nicht gefallen las geben imstande sein wird. Die bürgerlichen Klajsen Die deutschen Regierungsparteien mußten in ihrer Angestellten widmen. Durch die Ausschaltungen!" Seine weiteren Ausführungen bewegen haben ihre Organisationen, in die die Arbeiter hinein der Regierung auch in nationalpolitischer Beziehung von zwei Fünfteln aus der Versicherung sind die sich um die Schul autonomie; der„ Wille" zureden nicht die Möglichkeit haben. Da gibt es vollständig verlagen, weil sie aus fieinlichen Inter Berechnungsgrundlagen für die verdes Schulministers dürfe nicht an dem" WiderHandels- und Gewerbekammern, Landeskulturräte effen heraus sich dieser Koalition angeschlossen haben. jidherung untergraben. Eine weitere Berwillen und Vorurteil mancher aus einer früheren und andere Einrichtungen, in denen die Bürgerlichen Die Landbündler machen eine ausgesprochene Politik billigung soll durch die niedrige Bewertung der Zeit übernommenen Untergebenen scheitern.( Wir allein entscheiden. Nur noch in der Sozialversiche für die Interessen der Großbauern, die Christlich Naturalbezüge erfolgen. So wird die Reute für fürchten cher, daß sich der„ Wille" Hodžas als rung konnte der Arbeiter zeigen, was er verwaliozialen gehen mit Gilschritten nach rückwärts, wenn ausgehilfinnen nach zehn Jahren um 230.80 K, Flunterei erweisen wird!) Luschka brachte dann tungstechnisch zu leisten vermag. Wir brauchen es sich um Sozialpolitik, um fulturelle und um nach vierzig Jahren aber um 1087 K sinken Die noch einen ganzen Blumenstrauß von Forderun uns dieser Arbeit wahrlich nicht zu wirtschaftliche Fragen handelt. Auch die parla Sinaufichung des zur Grundlage genommenen 3ms gen vor, die allerdings in den Ausschuß oder fchämen, wenn wir den Aufstieg der Sozialverficherung und der Krankenversicherung seit 1888 fußes von 4 auf 4.5 Prozent ist gefährlich; bis noch besser in die Vorberatungen der Koalition überblicken. Nun sollen nach 40 Jahren mit Hilfe man daraufkomm, fönnen auf einmal Milliarden gehört hätten, als eventuell noch etwas zu machen der deutschen Regierungsparteien die Arbeiter aus dürfen die privaten Versicherungsgesellschaften auch höchstens erheiternd! fehlen und wer wird die dann zahlen sollen. Dabei gewesen wäre. Jest wirken diese Forderungen der Verwaltung der Krankenkassen hinausge worfen werden, denn nichts anderes bedeutet die nur einen Zinsfuß von 4 Prozent zugrundelegen. im Gesetze vorgeschlagene Parität!
Erinnern wir uns nur an die vielen Ankla gen, die von dieser Stelle aus gegen diesen tschecho slowakischen Parlamentarismus von deutschbärgertcher Seite erhoben wurden. Wie hat man es ver urteilt, wenn man über alle Vorschläge der Oppojition glatt hinweggegangen ist! Wie war es aber heuer beim Budget? Der erste Druck des Staatsvoranschlages ist unverändert geblieben, feine Ziffer, fein Buchstabe ist geändert worden. ( Zwischenruf: Nur die Druckfehler!) Nich:
der leiseste Versuch ist von seiten der Aktivisten unternommen worden, irgendetwas an dem Budget zu ändern. Man war im Gegenteil von der Finanzpolitif des gegenwärtigen Finanzministers geradezu begeistert und man kann auch als Angehöriger der bürgerlichen Klassen mit dieser Finanzpoliti! wahrhaftig zufrieden sein.
Noch deutlicher ist der Klassencharakter des Voranschlages bei den Ausgaben;
mentarische Arbeit ist genau so wie früher: Was im engen Kreise der Koalition ausgefocht wird, das muß bedingungslos angenommen und verschluckt werden. Wenn der Ministerpräsident ein Loblied auf die Freiheit der Tschechoslowakei anstimmt, so ist er entweder noch wenig in der Welt Die Bürokratisierung der Sozialversicherung herumgekommer oder er kennt seine Regierungsfol-| legen und weiß, daß man ihnen alles bic- apparat im Fürsorgeminifterium noch einmal verhätte zur Folge, daß der Revisions- und Kontroll en darf. doppelt werden müßte.
Unsere Stellungnahme zum Voranschlag ist Ablehnung und wir stimmen hierin mit der Mehr
heit der Bevölkerung überein.
die deutschen Regierungsparteien haben das Vertrauen der deutschen Bevölkerung mißbraucht Ihre heutige Stellungnahme ist gleichbedeutend mit der Herausforderung der arbeitenden Klassen.
Wir nehmen den Kampf im Interesse nicht nur der arbeitenden lassen allein, sondern im Interesse der Gesundung dieses Staatswesens auf; wir sind überzeugt, daß das Ende dieser Regie rung bei den arbeitenden Klassen dieses Staates ein Aufatmen hervorrufen wird!( Beifall.)
In der weiteren Debatte stand zur Verteidigung der Sozialversicherung der tschechische Sozialdemokrat
da merken wir erst recht, daß der größte Teil der Staatsgelder dazu verwendet wird, die Vorherrschaft Genosse Dr. Winter, und die Macht der Kapitalistenklasse im Staate zu stüßen und zu erhalten. Die Arbeiterflasje hat fein einer der Schöpfer des Gesetzes, auf. Interesse an den Ausgaben für die Militärver- Er wehrt sich dagegen, daß die Mehrheit ganz waltung und daran, daß die polizeilichen raffiniert die Unvollkommenheiten des Gesetzes her Einrichtungen von Jahr zu Jahr immer mehr aus vorhebe, die uns früher schon bekannt waren und gebaut und vergrößert werden, weil ja alle diese die seinerzeit gerade unter dem Drud der heutigen
Nach 6 Uhr abends war die Rednerliste zur Lüftungspause, in der auch noch einige wirtschaft General debatte erschöpft. Nach einer einstündigen liche Forderungen der Slowafen bewilligt wer den mukten, geht die
Der dritte Zwed der Novelle ist der, die SozialAbstimmung über den Uebergang zur versicherung ganz durch die Bourgeoisie zu beherrschen. Durch die Parität wird die Arbeiterschaft um Spezialdebatte jeden Einfluß auf die Versicherung gebracht. Diese vor sich. Der gemeinsame Antrag Haken Aenderungen entspringen nicht der Notwendigkeit, Schäfer auf llebergang zur Tagesordnung des sondern sie sind bloß ein Ausfluß der Ueberheblich Budgets gleichkommt, wird von der Mehrheit Teit der vier- oder fünfstimmigen Parlamentsmehr abgelehnt. Für die Spezialdebatte entheit und des Klaffenbasses. Die Arbeiterschaft bescheiden sich auch trot Sozialversicherungsnovelle trachtet diese Tat als Vergewaltigung; darauf darf die tichechischen Nationalsozialisten! man freilich nicht nur durch Reden von dieser Tribüne antworten! Redner warnt die Koalition, in den aufgehäuften Zündstoff selbst die Lunte zu werfen. Die Arbeiterschaft wird durch diesen Angriff wieder in eine Stampffront zusammengefaßt werden.
Als der Klerikale Roudnicky mit wenig Argumenten, aber um jo größerer Zungenfertigfeit den Eindruck der Rede Winters zu verwischen sucht, stößt er auf heftigen Widerstand seitens der Sozialisten aller Schatierungen.
Stern( Komm.) schildert in bewegten Worten den Niedergang der Arbeiterbewegung seit dem Umsturz, gergißt aber leider anzugeben, daß
In der Spezialdebatte( politischer Teil) kommt noch der tschechische Agrarier Slavik in Worte. worauf die Situna geschlossen wird.
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Am 26. November feiern die italienischen So zialisten und mit ihnen die ganze Sozialistische Arbeiter- Internationale den 70. Geburtstag des großen Führers der italienischen Arbeiter. In Paris , wo er im Eril zu leben gezwungen ist und mit Unermüdlichkeit und geradezu erstaunlicher Jugendfrische tätig ist, veranstalten die italienis schen Genossen am Sonntag, den 27. November, ein großes Fest zu seinen Ehren, dessen Reinertrag den Opfern des Fascismus gewidmet ist.
[ die unmöglichsten Winkel Berlins schleppte er hen. Gebrauchen Sie Ihren Verstand, Mensch!| fielen, kam mir der Gedanke, sie auf eigene Faust Copyright 1927 by Malik- Verlag A.-G., Berlin 28. 50 mich mit. Ueberall schlug er die armen Weibs- Verwerten Sie Ihren Geist! Und die ganze Welt zu verwerten. Gesagt, getan! Gleich regnete Geld leute mit Redensarien tot, bis er zwei oder drei liegt Ihnen zu Füßen." Damit war ich wieder nur so auf mich nieder. Ich besuche nur reiche Mart herausgequetscht hatte. Bevor er seinen entwaffnet, ich wuße mich vor Lachen nicht zu Leute und große Firmen. Doch nicht lange, da ersten Besuch macy'e, ging er wie eine Katze um balten. Beruhigt endete er dann meist:„ Na, ich wurde ich gefaßt und hatte dafür drei Wochen im die ihm fremde Wohnung herum. Vor Ehemän- fche Sie schon im Geiste dem alten Lüderitz recht Hausvogte gefängnis zu büßen. Bei der Entlas nern hatte er nämlich einen heillosen Respekt; die geben; heut ist es noch zu früh dazu." sung ließ mich der Direktor kommen, fragte, was hatten die Gewohnheit, ihn achtkantig hinauszu- Das also war der Baron" Lüderiz. Solche ich jetz zu beginnen gedächte und hielt mir vor, Meist traf ich ihn mittags um 1 Uhr. Wit werfen. War daher eine Stundin verheiratet, so Existenzen laufen in jeder Großstadt zu Tausen- daß ich mit solchen Schwindeleien wirklich nicht der Pünktlichkeit der Bahnhofsuhr kam er zum stand er zunächst stundenlang vor dem Laden den herum; sie verstehen meisterhaft, mit dem ge- weiterfommen könnte. Schon längst hatte ich mir Anhaler Bahnhof. Nach einer großartigen Begrü oder der Wohnung, um die Frau allein zu fassen. ringen Aufwand von Arbeit und Intelligen; sich diese Vorhaltung selbst gemacht. Ich schämte mich, Bung schleppte er mich zu dem Postamt, wohin Auch daß er seine ganze Geschäftskorrespondenz" jahre, jahrzehntelang über Wasser zu halten. Und diesen Schwindel begangen zu haben. Es war er sich alle Sendungen kommen ließ. Die Beam postlagernd erledigte, hatte gute Gründe. Früher, ich war hier in Berlin als Bettler herumgelau- wirklich eine große Dummheit von mir gewesen. ten fannten ihn schon.„ Tag, meine Herren!" als er noch nicht so vorsichtig war, waren manche fen, drauf und dran, vor die Hunde zu gehen?! Als ich ihm sagte, ich wolle von Berlin fort und ,, Guten Tag, Herr Baron! Hier einige Briefe." Lente über das tolle Zeng, das er ihnen ange Hatte Lüderiz nicht doch recht, wenn er lieber in Süddeutschland Arbeit suchen, gab er mir Er flog jie schnell durch. Ein, zwei, drei Soro- dreht hatte, in solche Rage geraten, daß sie ihm kleine Schelmereien und Taschenspielerstückchen einen Schein zur Fahrt nach Frankfurt und drei sfope, ein Besuch... Manchmal lag Geld in den auf die Bude gerüdt kamen. Die Polizei war machte, ehe er wehrlos zugrunde ging? War es Mark Zehrgeld. Selten hat ein Mann so freundBriefen. Lauter Zuschriften auf seine Annoncen. nämlich gegen ihn machtlos. Er genoß den Schuß denn groß ein Verbrechen, die Schwächen des lie- lich auf mich eingeredet, noch heute bin ich hut Immer wieder fielen Leute auf den plumpen des Paragraphen 51 und die Irrenanstalten woll ben Nächsten auszunüßen, um sich selbst vor dem dankbar dafür. Es war das einzige Mal, daß sich Schwindel herein. Er übersieg die Briefe rasch und ten von ihm nichts wissen, da er nicht gemeinge Untergang zu retien? Beruhte nicht Handel und iemand bei der Entlassung aus dem Gefängnis stellte sich im Schalterraum an ein Bult, wo er be- fährlich war. Wandel, bald unmerklich, bald brutal, auf der aufrichtig um mich fümmerte. Mit dem festen gann, die streng wissenschaftlich ausgearbeiteten" Auf die Tauer ging dieses Treiben mir doch Ausbeutung des Schwächeren, Dümmeren durch Willen, durch redliche Arbeit mein Brot zu ver Horoskope zu stellen. Ich lehnte mich ab und zu über die Sutschuur; ich machte ihm Vorwürfe. Da den flügeren, Stärkeren? Die Frage zu stellen dienen, fuhr ich nach Frankfurt ab. Ich wollte über seine Schulter und amüsierte mich über den lief ich aber schwer bei ihm an. Ja, Sie, Sie! und sie positiv zu beantworten, fonnte mir bei Berlin nie wiedersehen. verheerenden Blödsinn, den er da zusammen Sie würden eher verrecken, bevor sie von der meiner Lage nicht schwerfallen. Lüderizens Leschrieb. Die Besucher des Postamis, die auch ein Dummheit der andern lebten. Blödsinn! Die bensauffassung färbte langsam auf mich ab. mal an das Bult herausvoll'en, warteten und Welt will betrogen sein. Bin ich es nicht ist's ein Durch Lüderik hatte ich einen Leutnant W. warteten. Baron Lüderitz jedoch ließ sich von sol anderer. In jedem Haushaltbuch steh alljährlich fennengelernt. Als Graf vorgestellt, war ich damit then Leuten nicht stören. Zuweilen gab es strach. ein Posten für solche Zwecke: Verrückte Bücher, betraut worden, für einen nationalen Flugsport Dann wurde er mit Gewalt verdrängt. Hastig Parteibeiträge, Festlichieiten usw. Wenn die verband zu sammeln. Ich erhielt meine Listen und raffte er alle Papiere zusammen, schimpfe wie Leute dabinterkommen, sehen sie erst, wie man schob mit meinem Verzeichnis der Stellen, bei rajend über dieses gottlose Gesindel, die verdamm jie genasführt hat. Also lassen Sie mich! Ich gebe denen ich sammeln sollte. los. Schon in den ersten ten Pfennigfuchser. Rücksichtslos nahm er bald ein meinen Stunden jedenfalls immer ein Süd Le- Tagen wurde von einer Bant beanstandet, daß anderes Bult ein, von dem er nun nicht mehr benshoffnung mit, und das, denke ich, ist auch die Listen nicht vorschriftsmäßig gestempelt waren, wankte und wich, bis er seine Horoscope fertig etwas wert." Als ich seine Moral nicht geiten die polizeiliche Genehmigung fehlte. W., von mir hatte. Die fandle er dann gleich feinen Gläubigen laffen wollte, wurde er blißig und fuhr mich wü zur Rede gestellt, versuchte Ausflüchte. Ich ging zu und verabschiedete sich mit aller Grandezza tend au:„ Sind Sie doch helle. Graf! Wenn ich zum Aeroklub von Deutschland " und erfuhr, daß von den Postbeamten, die sich köstlich über ihn bren Stopp hätte! Und erst Ihre Manieren." ich einem Schwindler in die Hände gefallen war. amüsierten. Nun begann der Stundenbesuch, Na, ich hoffe noch immer, daß Sie von mir Lehre Jch lieferte die Listen ab. Aus Unachtsamkeit oder Stundinnen, müßte ich sagen. Denn es waren annehmen. Ja, hören Sie auf mich auf Otto Gleichgültigkeit hatte ich einige zurückbehalten. meist Frauen: Grünframhändlerinnen Plätte- Baron Lüderiv! Es sind für Sie denkwürdige Zei- Als ich mir dann eines Tages nicht zu helfen rinnen, Dienstmädchen, alte Jungfern usw. In sten, wo Sie Schulter an Schulter neben mir ge- wußte und sie mir zufällig wieder in die Hände
Doch vergeblich versuchte ich Arbeit zu fin den. Hatte ich als Ausländer schon während der Inflation nur selten Arbeit bekommen können. so feit, um so rascher abgewiesen. Ich versuchte es wurde ich jetzt, in einer Zeit größter Arbeitslosig feit, um so rascher abgewiesen. Ich versuchte es daher mit meinem Zeichentalent. Ju Restaurants zu bat ich die Gäste, sie porträtieren zu dürfen. Den meisten machte es Spaß, und da die saubere Art der Zeichnung allgemein gefiel Meisterwerke waren es ja nicht!-, gaben sie mir gerne eine lich. Nach und nach fand ich keine Abnehmer Kleinigkeit dafür. So ernährte ich mich kümmer mehr, das Feld war abgegrast. So versuchte ich in
( Fortsetzung folgt.,