Seite 2
Verhaftung des
Wir find der Meinung, daß der Minister nicht den„ inneren" Feind, die vor Not aufschreienalles getan hat, um sie durchzuseßen, denn wir zwei- den Arbeiter und Angestelltenmassen, niederhalten feln, daß es nicht möglich wäre, mit den oppsitio- zu können! nellen Parteien die Mehrheit zu dem Beschluß auf De jure Anerkennung Rußlands durchzusetzen. Für die Auslandspropaganda findet man im Budge: Posten von insgesamt über 28 Millionen, darunter 14 Millionen allein für Berichterstat met n ng und Propaganda. Hier ist
Garnisonskommandanten von Kowno . Kowno , 28. November. Die litanische Regierung hat den Garnisonskommandanten von Kowno , den Obersten Petruitis, und seinen Adjutanten Oberst Schumstis verhaften las sen, die sich im Hinblick auf die akute außenpolitische Spannung zum Staatspräsidenten tona begeben hatten und von ihm namens ihrer Garnison den Rücktritt der Regierung Woldemaras und die Bildung einer Regierung der gro ßen Koalition verlangten. Smetona lehnte das ab und verfügte ihre Verhaftung.
unser Leser sich selbst ein Bild über die segens reiche Tätigkeit des Zensors machen können.
Genosse Kaufmann geht nun zur Kritik der ein zeinen Budgetfapitel über und wirft vor allem dem Justizministerium
ein neuer Reptilienfonds entstanden, denn der Minister wird die Möglichkeit haben, nach seinem Ermessen kontrollos Aus gaben zu machen. Nach unserer Ueberzeugung sind das größtenteils Bestechungsgelder,
Futter für die Regierungspreffe,
die zumeist wie der„ Saazer Anzeiger" und die übrige Wolffpresse jährlich über eine Million Kronen beigesteuert erhalten.
Das Ministerium des Innern ist heute zu einem Werkzeug der Reaktion geworden.
Dienstag, 29. November 1927.
demokraten in der Tschechoslowakischen Republik zur Anteilnahme an der Regierung allmählich zu haben wären.( Widerspruch bei unseren Genossen.)
Kallina( D. Nat.) weist die Ausführungen des Wie kein anderer Staat sind wir von Haus aus verpflichtet, unsere ganze Politik auf den Frics Abg. Windirsch mit aller Entschiedenheit zurück. Er den einzustellen, denn die Sicherheit des Staates verweist auf die Reden der Klerikalen Sprecher Dr. 2uscha und Feierfeil, die zugaben, daß sich laun nur durch den Frieden gewährleistet werden. am Staatsvoranschlag nichts geändert habe, aber Diese Auffassung hat Herr 11 držal noch in der trotzdem ihre Bereitwilligkeit aussprachen, ür den Revolutionsnationalversammlung gehabt. Von dieBoranschlag zu stimmen. Diese Reden allein beweisem Standpunkte aus wurde auch im§ 1 des Wehrsen, wie wenig Ernst es den deutschen Regierungsgefeßes die WI; eingeführt Miliz und die derzeitige parteien mit ihren Worten ist. Aus der Rede Rosches Heeresorganisation nur als UebergangsUebergangsbürfe man nicht schließen, daß seine Partei bereit reform angesehen. Heute ist Herr Udržal aber sein könne, die deutsche Regierungspolitik zu unterfür das stehende Heer und für einen hohen Präsenz stügen, die nur eine Titularteilnahme an stand! Während noch im Jahre 1926 die 14ntonatige Dienstzeit zugesichert wurde, wird heute unter Wit Gewissen der Regierungsparteien, daß sie jedes Wort ber Macht fei. Es sei kennzeichnend für das schlechte wirkung der deutschen Regierungsparteien an der von Bereitwilligkeit als Bekenntnis für ihre unheil. 18monatigen Dienstzeit festgehalten. Dieselben Parvolle Bolitik umdeuten. teien, die noch vor den Wahlen im Jahre 1925 geschrien haben: Keinen Mann und keineit Heller dem tschechischen Wilitarismus, dieselben Parteien sind heute für die 18monatige Dienstzeit! Die Einwände Udržais gegen die Wiliz, daß die Arbeiter die Gewehre zum Selassenkampf Nächste Sigung morgen, Dienstag, 9 1hr vormit
Machen Sie diesen Staat zu einem Staat der Arbeiter und Angestellten, zu einem Staat der
vor, daß es den Grundsatz des Sparens namentlich bei den untersten Beamtenkategorien verwirklicht. Bei den letzten Gemeindewahlen hat der InnenWeniger Einnahmen und mehr Ar- minister alles, was notwendig war, um die Wähler beitsleistung, das ist scheinbar die Parole, die aufzuklären und zu informieren, ja jede Ausein. unter dem jetzigen Justizminister im Justizdienst andersetzung mit den Regierungsparteien unmögbenügen werden, sino lächerlch. maßgebend ist. Das Justizministerium hat auch ich gemacht. Es wurde unmöglich gemacht aufzuzu einer Rechts beugung, deren sich das Innen- zeigen, was faul ist im tschechoslowakischen Staate, ministerium zur Zeit der leyten Wahlen schuldig wie die Korruption noch immer weiter um sich machte, geschwiegen. Ich glaube, es wäre Pflicht greift und welche Gegenmaßnahmen die Opposition des Justizministers gewesen, dem Innenminister zu- vom Staate verlangt. Blafate und Wahlaufrufe mindest im Ministerrat flar zu machen, daß auch wurden verboten, bzw. zenſuriert, und zwar über jeine Tätigkeit gewisse Schranken hat. direkte Weisung des Innenministeriums. Das Schutz gesetz wird in fast allen seinen Punkten von der Regierungsmehrheit mißbraucht und
Der Justizminister hat sich bis icht wiederholt zu unserer Forderung nach Abschaffung der Todesstraße ausgeschwiegen. Gilt für ihn jeit dem Tage, da er Minister ist, nicht mehr das
Wort Gottes: Du sollst nicht töten!? Der Abgeordnete Viskovsky hat in seiner legten Rede angedeutet, daß an die Aufhebung oder zumindest an die
Einschränkung der bedingten Verurteilung
die Polizeigewalt in diesem Staate wütet mehr als seinerzeit im alten Defterreich oder im be rüchtigten Preußen.
Polizei und Gendarmerie wird vermehrt, im gleichen Augenblick wird ihr aber die Stoalitionsfreiheit ge nommen. Insgesamt verbraucht das Innenministerium um 61 Millionen Kronen für das kommende
Der Sprecher der deutschen Nationalsozialisten, Abg. Sim m, geht dagegen auf die Rede Windirsch's nicht ein.
tags.
Schluß der Sigung um halb 10 Uhr nachts.
Bürger dieses Staates, dann brauchen Sie fich Matoušek wird nicht Handelsminiſter.
nicht zu fürchten, den Bürgern zum Schuße des Prag , 28. November Wie heute im Parlas Staates auch Gewehre in die Hand zu geben. Die Ausgaben für Offiziere sind von 363 auf 420 traten die Kandidatur Matoušeks, gegen den Dr. ment bestimmt verlautet, sollen die NationaldemoMillionen gestiegen, die Ausgaben für die Mann- Benes jüngst scharf polemisierte, fallen gelassen schaft aber von 93 auf 79.5 Millionen abgebaut haben, da auch Beneš in seinem Widerstand beim worden. Dafür haben wir 110 Generale für die Kabinettschef einen Rückhalt findet. Als nächster Kleine Tschechoslowakei systemisiert. Es besteht die nationaldemokratischer Kandidat für das Handelss Gefahr, daß einige dieser Herren so wenig zu tun ministerium fommt der Generalsekretär der Pras haben werden, daß zum Herrn Gajda ger Handelskammer, Dr. Samer, in Betracht. noch ein paar politisierende Generale kommen werden, die in seine Fußstapfen treten Die Eisenbahnerfrage. Amtlich wird gemeldet: Montag den Die deutschen Regierungsparteien haben heuer 28, November fanden sich beim Eisenbahnminister mitbeschlossen. So sind sie voll erantwort fationen Senator Novak und Abgeordneter lich und voll belaſttet mit all dem was dieser Vor- ezek sowie der Vorstand des Vereines der anschlag den Bürgern dieses Staates an Lasten und schechoslowakischen Bahnbeamten mit volls Nachteilen bringt. Wir können dieses System nicht ständ ger Mittelschulbildung B. Novak und decken und lehnen das Budget daher ab!( 2eb- Nedosinsky ein, die über de vorgelegten hafter Beifall.)
werden.
gedacht wird. Die bedingte Verurteilung macht sicher Budgetjahr mehr! Nicht Ruhe und Ordnung werden das Budget von Anfang an mitgefchaffen und es Najman die Vertreter der Esenbahnerorgani
einen außergewöhnlich moralischen Eindrud und gerade der Umstand, daß die Verurteilten nicht ins Gefängnis wandern müssen, sondern daß ihn nur die Gefahr der Einterferung vor Augen geführt wird. hat ihre moralische Gesundung sicher mehr geför dert, als eine verbüßte Sterkerstrafe es hätte tun können. Wir hoffen, daß Herr Viškovsky mit seinen diesbezüglichen Wünschen allein bleibt und daß die bedingte Verurteilung als Fortschritt in der Juſtiz pflege weiter uneingeschränkt beibehalten wird!
Das Ministerium des Aeußern
dadurch herbeigeführt,
mehr Polizeisäbel bedeuten eine höhere Gefahr
der Störung der Ruhe und Ordnung. Es handelt sich aber den Regierungsparteien ja nicht darum, Ruhe und Ordnung zu schüßen, son dern die Machtmittel des Staates zu vermehren, um
scharfen Attade gegen die ehemalige Landesregierung
Führer in
**
im Plenum des Hauses Bericht zu erstatten. Mit Wien en verdjaß der Rede des Abg. Knirsch sei ersichtlich, daß die Verkehrspersonal zugute, während das Bahn
Der falsche Prinz.
Copyright 1927 by Malik- Verlag A.-G., Berlin W. 50 inständig drum bitten. Wieder gab man mir ein paar Mark, um mich nur loszuwerden, und vieder schalten meine Wohltäter mich nachher cinen Betrüger und schrieen nach dem Strafrichter. Spotteten ihrer selbst und wußten nicht wic...
ganz leer ausgehen würden. Die Gewerkschaften werden diese Lösung wohl kaum annehmen fönnen, so daß die Aktion der politischen Parteien in den nächsten Tagen erfolglos beendet werden dürfte.
Forderungen Verhandlungen pflegten und ihre cheste Verw rtlichung forderten. Gleichzeitig ur gierten die Deputierten die Ernennung und Bes Die deutschböhmische Landesregierung im Lichte attivistischer Geschichte. förderung auf Grund der neuen Systemisierung. Der Esenbahnminister ert'ärte in seiner Antwort, Man trägt sich auch, soweit wir feststellen kön Windirsch( B. d. 2.) verlangt, die deutsche Op- chenden Rollenbesetzung, weil der größte Teil dieser daß er Mittwoch, den 30. November den men, im Juſtizministerium mit dem Gedanken, da spojition folle nicht außer acht laſſen, daß ſeit dem Regierung es vorgezogen habe, in Wien zu bleiben. Organisat onen die endgültige Antwort mündliche Verfahren bei den Gerichten Regierungseintritt der deutschen Aktivisten ein wür- Welcher Ernst dieser politischen Lächerlichkeit" bei- geben werde. Er betonte, er selbst und die ganze einzuschränken, und begründet diese Absicht digerer Zug" in das parlamentarische Leben hinein gemessen wurde, sei daraus zu esehen, daß de: Regierung wünschen, daß die Durchführung der mit den 7400 Aften, die beim Obersten Verwaltungs- gekommen fei.( Zwischenrufe.) An der wirtschaftlichen deutsche Landeshauptmann für Böhmen tagelang auf Regelung in den nächsten Tagen, und zwar vor gericht unerledigt geblieben sind. Auch bei den an Besserung der letzten Zeit hätten die Agrar ich warten ließ und nach ein paar Stunden Aufent- allem im Interesse der Angestellten erfolge, da deren Gerichten häufen sich die Akten und es wird sölle(!) das Verdienst, da die Landwirtschaft kauf- halt wieder verschwand. Es sei notwendig, einmal das Budgetjahr mit 31. Dezember schließt und täglich klarer, daß der jezige Beamtenstand außer kräftiger geworden sei. Die Lösung der nationalen offen und rückhaltlos über dieie Dinge zu sprechen. Die nicht verwendeten bewilligten Beträge verstande ist, diese Arbeiten zeit- und ordnungsgemäß Frage ist, wie er zugibt, durch die Teilnahme der( Dr. Schollich: Dafür bekommen Sie den fallen würden, so daß m Budget pro 1928 feine zu bewältigen. Anstatt die Senate zu vermehren Deutschen an der Regierung erst schüchtern 2öwenorden!) Redner preiſt weiter die Tat Deckung für die Durchführung dieser Regelung und die technischen Einrichtungen zu vervollkomm- eingeleitet" worden. Anknüpfend an die Be- der Aktivisten und erklärt, daß im Gefolge auch vorhanden wäre. nen, soll das mündliche Verfahren eingeschränkt wer- hauptung Svehlas im Budgetausschuß, er hätte die gewisse Aenderungen im Lager der deutschen Oppo den. Dadurch würde allerdings die letzte demokra Deutschen nach dem Umsturz zur Mitarbeit ein fition erfolgt seien. Dr. Rosche habe sich vom Irre- Siezu erfahren wir, daß das Eisenbahnminis tische Einrichtung in der Rechtspflege verschwinden! geladen, geht Windirsch zu einer dentismus losgesagt und zur Mitarbeit bereit er- fterium etwa 50 Millionen für die Pension einflärt; er häte aber einen Plan dieses Ausgleiches rechenbare Gehaltszulagen zugestehen will, belastet neben dem Verteidigungsministerium am über, in die die Aerarier ja auch den Landeshaupt- Nationalpartei nicht schon vor dem Eintritt der gute kommen sollen. Ebenso tämen 30 Millionen vorlegen müssen. Es sei zu bedauern, daß die deutsche die jedoch dem eigentlichen Verkehrspersonal zumeisten das Budget. Dabei hat das Parlament aufmannstellvertreter Maixner entfendet hatten. Es jetzigen deutschen Regierungsparteien die gleiche An- zur Erhöhung der Nebengebühren, fünf Millionen die Außenpolitik fast gar keinen Einfluß; der Herr Minister hält es nicht einmal für notwendig. zeige sich, daß die damalige deutsche Führung voll schauung hatte, wodurch sich der Einfluß der Deut- für Ueberstunden und 20 Millionen Remunera fchen anders hätte auswirken fönnen. Auch aus der tionen für die Rübenkampagne ebenfalls nur dem seinem Exposé im Budgetausschuß ist aber seine nationalen Selbstbestimmung nur für die Sieger ge- deutschen Nationalsozialisten den Staat anerkennen erhaltungspersonal und andere große Gruppen Tätigkeit gegenüber dem Parlamente nicht erschöpft; prägt war und daß, soweit Böhmen in Betracht fam, und gewillt sind, aus ihrem Schmollwinkel hervor er hätte hier im Plenum Rechenschaft über sein die Einheit des Landes nicht zerrissen zutreten. Den deutschen Sozialdemokraten könne Tun und Handeln abzulegen. werden durfte. Die deutschen Vertreter zogen man die Anschauung Dr. Renners vorhalten, der es vor, die Groteske der deutschböhmischen Landes- vor wenigen Tagen erst darauf verwiesen hat, daß regierung aufzuführen und dies mit einer unzurei es den Anschein habe, daß auch die deutschen Sozial beit erhielt ich auch jest nicht, mochte ich noch so Herabjetzungen betäubten mich, ich konnte fein Vor dem Fenster wiegte sich der Wipfel meines Wort mehr reden. Was hatte ich denn getan, daß Slastanienbaumes. Von hier oben fonnte man dieser Mann so gegen mich eiferte? Er hätte lieber über die Dächer der ganzen Stadt hinwegsehen. die Länge des Weges feststellen sollen, den wir Und während der Gefängnispfarrer troden und gefahren waren; aber auf den Gedanken kam nicht brav seine Pfingstpredigt hielt, rief der Baum einmal ich. Als der Richter mir nahelegte, doch draußen in mir wehmütige Feiertagsstimmung alles einzugestehen, schwieg ich; hier hatte ich ja wach. Der Baum wiegte und lockte, winkte und Es schien, als sollte ich jetzt aus dem Näder- doch verspielt. Mein Schweigen faßte er als Ge- rauschte. Ich hätte hinausfliegen mögen, aus Von Anfang an hätte ich mit der Möglich werk der Justiz und ihrer Halburteile nicht mehr ständnis auf und verurteilte mich danach. Ich Troftlosigkeit und Enge in die sonnige Freiheit, feit einer geldlichen Unterstützung, auf die ich) fei herauskommen. Damals, als ich in Berlin durch ergab mich ins Unabänderliche. So war ich wieder die da jenseits vor mir ausgebreitet lag. nen Anspruch hätte, rechnen müssen; gerade um den traurigen Listenschwindel einiges Geld in der im Gefängnis. Doch gerade die Empörung, die Ein tiefes Seufzen dicht neben mir sicherer zu Gelde zu kommen, hätte ich mir den Taiche hatte, lockte es mich, in die Gegend hinaus ich über diese Verurteilung empfand, gab mir scheuchte mich aus meinen Träumen. Ich wandte Adelstitel zugelegt. Da Graf Hardenberg nur zufahren, die ich als Ziegeleiarbeiter gut gekannt das Selbstbewußtsein zurück, das ich vor Gericht mich um. Es war mein Zellennachbar. Als ich einem Standesgenossen Gelo habe zukommen hatte. Es mochten mit der Eisenbahn fünfzig Sti- so fläglich verloren hatte. Hatte ich nicht alle ihn ansah, begegnete ich einem so namenlos sehnlassen woll, sei an einer betrügerischen Handlung lometer fein. In Begleitung eines guten Befann- Schläge im Leben überstanden? Spürte ich nicht, füchtigen und gequälten Blick, daß ich bis ins nicht zu zweifeln. ten, eines ehemaligen Stadetten, hatte ich die Fahrt wieviel leichter ich allmählich mit Menschen und Innerste erschüttert war. Ich konnte dieses Urteil nicht anerkennen. im Auto gemacht, ich sollte für den Stilometer Dingen fertig zu werden verstand? Mein Geist Schon früher war mir dieser Mann aufgeIch suchte Arbeit! Und wenn jemand mir Geld 80 Pfennige zahlen. Ich hatte bei der Abfahrt war beweglich und wendig geworden. Kühl und fallen. Sein Gesicht war aschgrau, so grau, wie gab, weil er mir Arbeit nicht beschaffen konnte, versäumt, nach dem Stand des Kilometerzählers gelassen hielt ich immer Distanz, das war ein nach einer sehr langen Strantheit; es war furcht sollte ich seine Mildtätigkeit, die doch meiner Per zu sehen. Am Schluß forderte der Chauffeur das wertvolles Erbteil meines Stammes. Nur mußte bar entſtellt und verfallen. Still ging er jeden son und meinem Elend galt, hernach mit Gefäng Doppelte von dem, was meiner Schätzung ent- ich etwas gelten. Galt ich nichts oder erniedrigte Morgen mit uns die halbe Stunde im Hof umber. niß büßen! Ich dachte an Wolf. Ich fonnte nicht sprach. Ich weigerte mich, gab ihm hundert Mart man mich, so versiegten meine Fähigkeiten. Einen Monat saß ich schon im Gefängnis, litt var auch unter dem Verlust der Freiheit, Etwas Entsetzliches mußte auf ihm lasten. Ich einsehen, daß ich Unrecht getan hatte. Was war und überließ ihm in übrigen, zu tun, was cr für richtig hielt. denn dann Recht? War Recht, verhungern zu zwischen kahlen Wänden, ging eine halbe Stunde aber was fonnte mein Leid gegen das seine müssen? Satte die Gesellschaft ein Recht, mich Als ich jetzt mit den letzten Groschen wieder im Streis mit den andern Gefangenen, sah nichts sein...? Und wieder seufzte er, so tief, so aus verhungern zu lassen? Oder hatte ich nicht das in Berlin stand, ich glaubte dort noch immer als Mauern und Gitter und ein Stückchen Him- innerster Seele, daß ich erschrat. Was mochte es Recht, von ihr zumindestens Arbeit zu verlangen? am ehesten weiterzukommen- wurde ich von mel. Tagein, tagaus, immer dasselbe, eintönig sein, das ihn so quälte? Ich betrachtete ihn schen Wie konnte der Richter ohne weiteres eine Schädem Chauffeur, der mir zufällig begegnete, ge- und trostlos. Nur ein Kastanienbaum erinnerte von der Seite. Er merkte es nicht. Er lebte gan; digung annehmen, wo doch gar kein Schade en stellt und der Polizei übergeben. Neue Anklage! mich daran, daß draußen Frühling war. Der von der Seite. Er merkte es nicht. Er lebte ganz einstellt in sich versponnen. Mit weiten Augen starrte er standen sein, konnie? Wozu war der Fond eigent Stein wohlwollender Richter wie in Darmstadt , Baum begann Blüten anzusehen, wunderbar hinaus, in den Frühling. Ein Beben schien durch lich geschaffen? War seine Beschränkung auf den ein unbarmherziger Staatsanwalt... Meine zart. Während des kurzen Spazierganges verAdel zulässig, obwohl Gefeß und Verfassung weifel an der Richtigkeit der Schuld wurden als folgte ich Wochen hindurch das Wunder der Er- seinen Körper zu gehen. Der Gottesdienst nahm ein Ende. Die Bänke keinen Adel mehr fannten? So saß ich mit Froß erdächtigung des Zeugen gewertet. Erregt neuerung. Die Blüten fielen nieder und bedeckten und innerer Auflehnung ab. was id; nicht Strafe vrang der Staatsanwalt auf; Co ist es recht! den Hof wie zarter Schnee. Oft hob ich einige leerten sich. Wir stiegen die Treppe hinab zu un sondern nur Gewalt nennen konnte. Auto fabren und hernach nicht zahlen! Da wag: auf und nahm sie mit in meine Belle. Frühling! fern Zellen. Die eifenbefchlagene Tür schlug bin ter mir zu. Doch das Gesicht dieses Mannes ließ Ich fuhr nach Frankfurt zurück. Um Arbeit o ein Mensch noch einen unbefcholtenen Mann Ja, das sah ich hier vom Frühling.... zu bekommen. sprach ich als harmloser Sarryn verdächtigen! Sie, mit Ihren Vorstrafen!" Die Es wurde Pfingsten. Am ersten Feiertag iaß mir keine Ruhe mehr. Wer mochte es sein? Was Domela bei Landsleuten vor. Wie vorauszuse- Augen der Zuhörer waren starr auf mich ge- ich in der Kirche. Der Haum, der so hieß, war lastete auf ihm? Was hatte ihn hierhergebrach:? hen, wurde ich unter Bedauern abgewiesen. As richtet. Hier, auf der Anklagebant, wo ich nichts kahl und nüchtern wie alles in diesem Hause Er ( Forthegung folgt.) ich mir daraufhin wieder einen Baronstitel zu galt, riß mir der öffentliche Ankläger die letzten lag unterm Dache. Durchs geöffnete Fenster strich legte, wurde ich zuvorkommend empfangen; Ar- Fetzen der Ehrbarkeit vom Reibe. Seine maßlosen die milde Luft herein Ich sah verträumt hinaus.
25
Leben und Abenteuer.
-