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Der Konflikt auf den Bahnen und seine Lösung.
Genosse Grünzner: Wenn es einen Sieger gibt, dann ist es das Ministerium und die Regierung.
Samstag, 3. September 1927.
Gin weiteres Rapitel, das eingehend besprochen
die Störung eines öffentlichen Betriebs angedroht werden. Vorschriftsmäßige Arbeit kann natürlich zu werden verdient, ist feine Störung des Betriebes sein. Die Regierung droht den Bediensteten direkt Kerkerstrafen an dafür, daß sie die Vorschriften einhalten!
Wir haben dem Herrn Ministerpräsidenten wieberholt nachgewiesen, daß das Gehaltsgefeß bei der Durchführung der Eisenbahner nicht eingehalten wurde.
Wir verlangen überhaupt, daß er dem Hause über die Frage der Regulierung der Gehalts- und Dienst verhältnisse der Eisenbahner und über die jetzigen Abmachungen Bericht erstatte.
die Unfallversorgung der Eisenbahnbediensteten. Diese Versorgung ist in der Tschechoslowakei gegenüber dem früheren Stande im alten Desterreich bedeutend verschlechtert worden. Es waltet die Tendenz vor, aus allen Verkehrsunfällen, über deren Charakter gar kein Zweifel bestehen kann, Betriebsunfälle zu machen, für die die Rene ten beträchtlich geringer sind. Ich will nur einen Wir veröffentlichen nachfolgend einen neue Dienstpragmatik der Staatsangestellten bei den all herausgreifen, um zu zeigen, mit wel Auszug aus der Rede des Genossen Grünze Eisenbahnern nicht zur Durchführung kam; erst 1918 chen Argumenten die Eisenbahnverwaltung die ver ner in der vorgeftrigen Budgetdebatte, worin waren die Bezüge durch Zulagen wieder auf die unglückten Eisenbahner um ihre Renten bringt oder Genosse Grünzner freimütig den Konflikt öhe der pragmatikalischen Angestellten gebracht. Die Um die Deffentlichkeit zu täuschen und ihr ein sie herabzusetzen versucht. Ein Zugsführer war in auf den Bahnen und seine schließliche Lösung tschechoslowakische Regierung hat nun bei den zureden, daß die Verkehrsstockungen nicht am Ende 3auchtel unter die Lokomotive gekommen und behandelt; allerdings weicht seine Meinung Eisenbahnern eine Balorisierung auf Grund auf die vorschriftsmäßige" Arbeit der Bediensteten, wurde infolge des Unfalls arbeitsunfähig. Die Eisenüber den„ Erfolg der Aktion, an dem wir lage der Bezüge von 1914 vorgenommen, die sondern auf die Unzulänglichkeit der Bahnbahnverwaltung wollte ihm die höhere Rentenbemnes leine Verantwortung tragen, wesentlich von naturgemäß zu einer Unterwertung des Eisenbahnhofseinrichtungen zurückzuführen sei, hat die Eisen- jung auf Grund des Verkehrsunfalls nicht zuerder verbreiteten offiziösen Lesart ab. dienstes führen mußte. bahnverwaltung damals Güter hin und fennen und erklärte in der Klagebeantwortung vor Genosse Grünzner konstatiert einleitend, daß ueberanstrengung im Eisenbahndienst durch den er jenen ähnlich sind, die Hindenburg einmal in Ost Genoffe Grünzner weist auf die ungeheuere hergesendet und Dispositionen getroffen, die dem Schiedsgericht folgendes: fich an der unwürdigen Art der Behandlung des folgten Bersonalabbau, durch die Verlängerung der preußen angewendet hat! Wir geben zu, daß die Staatsvoranschlages auch durch den Eintritt der Dienstzeit usw. hin. Wenn aber die Eisenbahner die Bahnhofsanlagen unzulänglich find, aber sie sind es Aktivisten in die Regierung nichts geändert hat. Borschriften genau einhalten wollen, wie vor nicht erst gestern geworden. Er bedauert, daß er sich infolge der kurzen Redejeit einigen Wochen, dann werden sie von der Eisenbahnnur mit den Personalfragen des EisenbahnUnsere Eisenbahnerorganisation und auch unsere Das ist schon mehr als eine Verhöhnung verwaltung als Rebellen angesehen. Wir haben Partei stehen auf dem Standpunkt, daß, insolange eines verunglüdten Menschen, der im ministeriumns beschäftigen fann. Gestern brachten die es erleben müssen, daß die Regierung die Zensur teine Novellierung der Regierungsverordnung Dienste um seine geraden Glieder kam. Weiter heißt Tagesblätter einen Bericht über die Bewegung der derartig verschärft hat, daß nicht einmal das Wort erfolgt, es unmöglich ist, die Bewertung des Eisen- es in der Klagebeantwortung: Eisenbahner, worin es hiß, passive Resistenz" in den Zeitungen genannt wer- bahndienstes auf jene Höhe zu bringen, die der Gefahr den durfte, das doch nur instruktionsmäßi- und Verantwortung entspricht. Welche Sinnwidrig ges Arbeiten bedeutet. Wenn aber ein Eisenbahner teiten 3. B. in bezug auf die Bemessung der Akti unter erzwungener Nichtbeachtung der Dienſtvor vitätszulagen eingetreten sind, will ich nur schriften ein großes Malheur anrichtet, dann wird er durch den Hinweis auf Starlsbad, Schreden von Gesetzes wegen gepadt und wegen Nichtbefol- stein, Reichenberg usw. dartun. Wenn irgend gung dieser Vorschriften angeklagt! eine Dienststelle des Stationsortes nicht auf dem Boden der betreffenden Stadt liegt, wird sie in die niedrigere Aktivitätszulagengruppe eingereiht, ob. wohl der Bedienstete in dent teneren Stationsort leben und die teueren Mieten zahlen muß.
daß die schwebenden Verhandlungen im Eisenbahnministerium abgeschlossen, der Lohnkonflikt beendet sei und daß die Eisenbahner 85 Millionen aus der Bewegung herausgeschlagen hätten. Wurde schon während der ganzen Lohnbewegung die Oeffentlichkeit seitens der Regierung und des Eisenbahnministeriums irregegeführt, so geschicht dies zum Abschluß noch einmal und zwar in verstärktem Ausmaß. Der genannte Betrag ist schon zum größten Teil präliminiert; ein Großteil davon hätte schon längst seit dem 1. Jänner zur Auszahlung ge
langen sollen!
Genosse Schweichhart: Augenauswijdjerei! Genosse Grinzner: Wenn es in den Wohntampf der Eisenbahner, der seit vorigen Herbst anbauert, überhaupt einen Sieger gibt, dann ist c die Regierung und das Eisenbahnministerium. Diese haben es verstanden, fortgesetzt irreführend ie Bereitwilligkeit zu Berhandlungen zu dokumenfieren, und
schließlich fam bei allen diesen Verhandlungen nichts heraus. Zu Beginn der Verhandlungen, am 13. Oktober, hat das Eisenbahnministerium erklärt, daß die Ver handlungen verbindlich seien und daß das Ministerium selbst im Verein mit den Organisa tionen der Regierung den Antrag auf Abändetionen der Regierung den Antrag auf Abände rung der Regierungsverordnung unterbreiten werde. Dazu ist es nicht gekommen.
Was sich seit dem Abbruch der Verhandlungen mit der Erekutive am 29. Oktober abgespielt hat, entzieht sich unserer Kontrolle. Wir haben weder von der Organisation aus die Möglichkeit gehabt, da mitzusprechen und zu kontrollieren, noch auch als politische Partei. Wir können daher auch für den Abschluß dieser Verhandlungen und für deren Ergebnis keine Verantwortung übernehmen.
Bei der seinerzeitigen Beratung des Gehalts gesetzes wurde ausdrüdlich versichert, daß mit Rüdsicht auf die großen Gefahren der Eisenbahndienst sine höhere Bewertung erfahren soll.
Wieses Versprechen hat die Regierung nicht eingehalten, sondern die Arbeitsleistungen der Eisenbahner unterwertet und unter das Niveau der pragmatischen Angestellten herabgedrückt. Im alten Desterreich waren die Eisenbahner in den Bezügen immer etwas höher gestellt als die andern Staatsangestellten, bis im Jahre 1914 die
Der falsche Prinz.
29 Leben und Abenteuer.
Von Harry Tomela.
Im Voranschlag ist eine neuerliche Herabseßung des Personals um nicht weniger als 7821 Angestellte vorgesehen. Das muß eine weitere Verschärfung des Dienstes zur Folge haben. Wiederum werden es in erster Linie die Bediensteten aus den Kreisen der nationalen Minderheiten sein, die zum Handkuß kommen. Die deutschen Regierungsparteien haben dies mit unterschrieben, sie haben damit auch alle Schuld auf fich geladen.
Die 85 Millionen
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faft durchwegs fchon präliminiert! Im Voranschlag finden wir für die Neurege. lung der Bezüge Mehrausgaben von rund 45,000.000
,, Der Kläger wußte sicher, daß die Eisenbahns gelcise dazu da find, daß die Züge darauf fahren, und nicht dazu, daß Bedienstete darauf herum stehen."
,, Sollte vielleicht der Lokomotivführer des Zuges Nr. 908 den zwischen dem ersten und zweiten Geleise stehenden Kläger bemerken und eventl. andh voraussehen, daß der Kläger im kritischen Momente sich zu sehr dem zweiten Geleise nähern oder gar dasselbe betreten wird, oder sollte er aus dem Grunde frühzeitig anhalten oder eine außerordentliche Einfahrt auf ein anderes Geleis einrichten... oder sollte eher der zwischen dem ersten und dem zweiten Geleise stehende Kläger sich nach den Sicherheitsvorschriften richten, welche er als Zugsführer lennen mußte, um seine Sicherung besorgt sein und sich nicht so zwischen die Geleise stellen, daß er vom Zuge erfaßt werden konnte?" Das Ueberstundenunwesen So wie der verunglüdte Zugsführer vorging, hat überhaupt in der letzten Zeit folossal um sich ge geschicht das in tausenden Fällen und griffen, sowohl in den Aemtern, als auch im Ver- derselbe Zugsführer hat das in seiner zwanzigjäh fehrsdienst. Wenn man diese Ueberstunden überhaupt rigen Dienstzeit ebenfalls hundertemale gemacht und vergütet, so werden lächerliche Beträge von höchstens es ist ihm nichts passiert die Klagebeantwortung weitronen pro Stunde gezahlt. Die Bahn ist eine Berhöhnung von Bediensteten, berwaltung benimmt sich also schäbiger als der schädie jeber Beschreibung spotter.
Bei der Durchführung der neuen Besoldung mußten sehr viele Beamte in den Direktionen Ueber Stunden letzten.
bigste Privatunternehmer!
Genosse Grünzner seht sich dann mit aller für die endgültige Erfüllung der Forderungen der Altpensionisten ein und wirst namentlich den deutschen Regierungsparteien ihre Demagogie vor, die sie in dieser minister Mayr- Sarting hat in einer Versamm Frage auf Versammlungen betrieben. Der Justiz lung in Westböhmen sich sogar damit entschul. d.igt, daß er erflärte, wenn sie die Forderung der. Sozialdemokraten und der Oppositionsparteien über haupt für die Altpensionisten bewilligen wollten, würden die Altpensionisten in Saus und Braus leben! Damir charakterisiert sich das Wesen einer Partei, die sich christlichsoziale nennt. vollständig!
Kronen. Das ist also die präliminierte Summe, die nod) für die Regulierung benötigt wird, trotzdem Unerhört ist es, daß tausende Bedienstete noch Energie das Personal neuerlich herabgesetzt wird. Wir finden nicht in die neuen Bezüge übergeleitet worden sind hier schon wieder eine Summe, die mit in die und viele von ihnen infolge der minderen Sprachen85 Millionen einbezogen sind, von denen die Presse qualifitation in der Gehaltsvorrüdung nicht mehr gestern geschrieben hat. 30 Millionen sind für die vorwärtskommen, sondern bei einem bestimmten Ge382 Titeln schon jahrzehntelang, sie sollen nur jetzt Während man im alten Desterreich bei der Verstaat Nebenbezüge bestimmt. Diese bestehen unter halt bis zum Ende ihrer Dienstzeit figen bleiben. um 20 bis 25 Prozent erhöht werden. Fällig zur lichung jenes Personal, das erklärte, unifiziert werAuszahlung sind sie aber schon seit den zu wollen, einfach übernommen hat, hat man in 1. Jänner dieses Jahres. Die 25 Millionen der Tschechoslowakei noch besondere Bedin für die übrige Kampagne sind schon vor 10 Mo- gungen vorgeschrieben und die Entscheidung darnaten erwähnt worden! Sie werden für die über, ob ein Bediensteter in den Status der Staatserhöhte Arbeitsleistung jenes Personals, das nament- bahn übernommen wird, hat sich die Bahnverwallich bei der Rübenkampagne beschäftigt ist, zur Aus- tung außerdem noch vorbehalten. So ist es gezahlung gelangen. Aud) dies ist eine Summe, die kommen, teineswegs neu aufgebracht werden muß Dazu kommt, daß beim Abbau der sogenann ten Ausgleichszulagen anläßlich der nächsten Gehaltsvorrückung viel erspart werden wird.
Das Ministerium macht also bei der ganzen Regelung folossale Ersparnisse, so daß keine neuen Mittel aufgewendet werden müssen. Es ist darum eine Täuschung der Oeffentlichkeit und eine Irreführung der Eisenbahner, wenn von den 85 Millionen gesprochen wird, die jetzt den
Eisenbahnern zuerkannt worden seien. Um die Eisenbahner einzuschüchtern, hat die Regierung eine riegsverordnung aus dem Jahre 1914 ausgegraben, in der schwere Strafen für
daß noch Tausende nicht übernommen sind und infolgedessen nicht vorrüden und nicht in die neuen Bezüge eingereiht werden können. Wenn jegt die Auszahlung der Nebenbezüge, der Remunerationen und der Dienstzulagen erfolgt, wer den die Eisenbahner einige Kronen auf die Hand be tommen. Die Bahnverwaltung will dafür zum 1. Dezember sämtl. restlichen Steuerabzüge auf einmal in Abzug bringen. Die Ueberzah lungen den Bediensteten zurückzuzahlen, fällt ihr aber nicht ein. Wir verlangen daher neuerdings, daß die rückständigen Steuerzahlungen nicht auf ein. mal zum Abzug gebracht werden und daß Ueberzahlungen schleunigst ausbezahlt werden.
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Abschließend wirft Genosse Grünzner den bärgerlichen Parteien ihre antisozialen und reaktionä ren Pläne vor und erklärt, wenn sie darin fortfah ren, so werden sie damit die wirksamst. Auf flärungsarbeit über ihr wahres Wesen unter der arbeitenden Bevölkerung leisten. Es wird dann auch dem letzten irregeführten Arbeiter und Angestellten die Erkenntnis aufdämmern, daß er nur im Verein mit seinen selassen genos sen im Lager der Sozialdemokratic feine wirtschaftlichen Klasseninteressen und seine kulturelle und politische Freiheit zu wahren vermag. Wir Sozialdemokraten werden dieſer Aufklärungsarbeit die größtmöglichste Förderung angedeihen lassen!( Beifa II.)
ich, daß niemand für mich Arbeit hatte. Höch-| Arbeit könnte helfen, nachhaltig helfen, in den und sah mich an. Ich konnte einen Augenblic Copyright 1927 by Malik- Verlag A.-G., Berlin W 50 stens half man mir mit einigen Mark Almosen meisten Fällen." Ich pflichte ihr bei und er nichts sagen. Ich hätte die Hände streicheln aus. Als ich einmal wieder bei meinem Gön- zähle, wie so mancher junge Mensch troy hervor mögen, um ihr zu danken für das große Herz, das ner, dem Präsidenten v. M., vorsprach, sagte er ragender Anlagen noverdia dem Müßiggange sie für die Armen hatte. Dann erhob sie sich leb mir, er habe gute Nachricht. Vor einigen Tagen verfalle, verwahrlose und zugrunde gehe." Ja", haft. Aber ich vergesse jo ganz, warum Sie hier habe er während eines Abendessens beint Reichs- erwiderte sie ,,, die Not der Jugend ist am größ- find! Ich habe gehört, daß Sie keinen Mantel präsidenten seiner Tischdame, der Frau Ober- ten. Ihr hilft keiner. Sie werden's noch besser mehr haben. Sie werden es mir doch nicht übelbürgermeister von Berlin , von mir erzählt; sie wissen als ich. Dieser Tage überfiel mich der nehmen, wenn ich Ihnen einen bringe?" Sie Was!" schrie man nun durcheinander ,, ne habe mich eingeladen, bei ihr vorzusprechen, sie Gedanke urplöglich. Ich stand in der Universi- sah mich so freundlich- bittend an, als ob ich ihr Stegelbanh! Na, so etwas! Das hatte ich wolle sehen. was sie für mich tun könne. Meit täts- Wandelhalle und wartete auf meine Tochter. einen Gefallen damit täte, mir helfen zu lassen. mir doch gleich gedacht!" Alle sahen sich verlegen einem Empfehlungsbrief fuhr ich zu ihr. Der Sie studiert. Da hatte i Reit, mir die Studen- Ich mußte lächeln. Sie ging in ein Nebenzim an, und der Ge stervortrag konnte weitergehen. Björtner, der mich zunächst mißtrauisch empfing, ten einmal in Rube anzufeken. Ich war erschüt mer, aus dem sie mit einem prachwollen neuen Von diesem Abend an wurde ich von der Spiri öffnete übereifrig das schmiedeeiserne Tor, als ich tert. In welch abgefchabtem Rock verschliffenen Mantel wiederkam. Ich mußte ihn gleich antistengesellschaft mit besonderer Hochachtung be- den Brief abgegeben hatte. Beinkleidern und abgetretenen Schuhen ging ziehen. Sie war hoch erfreut. Er paßt glän handelt, als wollte sie damit ihre Beschämung ver- Ich habe in einer großen Vorhalle zu war manch armer Student- sauber und ordentlich zend! Sie brauchen nur ein paar Stnöpfe zu ver geffen machen. Mehrere Damen lueen mich in ten. Dann kommt eine schlanke Dame die Treppe im übrigenda einher. Wenn wir dagegen an feßen, die sind sowieso immer schlecht angenäht. ihr Haus. Regelmßg besuchte ich die Sigungen herunter:- die Frau Oberbürgermeister. unsere sonnige Jugend derken! Wir ahnen kaum,| Doch einen Moment, bitte, hier habe ich noch ein der Spiritisten. Immer mehr Einladungen Freundlich reicht sie mir die Hand und bittet mich wieviel frohe Straft und keder Mut so nach und Stück Stoff; daraus können Sie sich einen neuent fonnte ich entgegennehmen. Immer besser lernte in ihren Salon. Sie erfundigt sich eingehend nach im Elend versinken. Dies alles zu wissen Rock fertigen lassen. Und hier ist eine Aktentasche, ich die Potsdamer Adelsgesellschaft kennen: sie nach meinem Schicksal und bedauert. wie wenig und nicht helfen zu können, dies ist fürchterlich!" in die Sie den Stoff einpaden können. Behalten war und blieb eine Welt von gestern. Wie an sie helfen könne. Ach ia. die Not ist groß; ich ich wende ein, daß es schon weit besser auf der Sie nur den Mantel gleich an. Rauchen Sie ehrwürd gen, alten Heilig'ümern hielten diese weiß. Ach. fönnte ich Ihnen helfen, so wie ich Welt bestellt wäre, wenn jeder, der hierzu in der eine 3igarette?" Wir unterhielten uns noch eine liebgewonnenen Auffaffungen möchte! Was bedeutet es, wenn ich Ihnen für Lage sei, Gutes tue, auch wenn er auf die eine Weile. Ich überlegte mir. wie ich ihr meinen framvfhaft fest. Eine gewisse Trag'f lag darin, den ugrblid müßlich bin. Wie wenig ändert eder andere Bequemlichkeit oder Frende verzich Dank aussprechen sollte. Das Mädchen meldete wie sie an ihren Jdolen. an ihren Erinnerungen das Ihre Lage! Nachhaltig helfen und nicht nur ten müsse." Ja", fährt sie leise fort, wenn Besuch. Ich stand auf. um mich zu verabschieden. hingen. Und dabei sch enen sie mir doch alle zu Ihnen, sondern den vielen, vielen, es geht wirk- jeder Gutes tun würde! Ich möchte jedem, der" So", sagte sie, und wern Sie wieder etwas wissen, daß die Zeit über sie und ihren verstaub- lich über die sträfte einer einzigen Frau, selbst zu mir tommt, helfen, helfen und immer wieder nötig haben sollen, vergessen Sie mich nicht? ten Strempel hinweggegangen war. Ihrem apa- wenn sie die Frau des Oberbürgermeisters von helfen, doch wie wenige helfen mir dabei. Es ist und stecken Sie bitte das noch ein! Es soll Ihnen thischen Verhalten zur Gegenwart entsprach die Berlin ist. Sehen Sie, der Gedanke macht mich beschämend. wie ich um Hilfe betteln muß. Wie einige sorglofe Tage bereiten. Und vergessen Sie müde Stimmung, die über dieser Stadt lastete. gang mutlos. Was follen diefe fleinen Wohltaten, wenige haben das Bewußtsein, daß ihr sorgen nicht, dem Portier Ihre Adresse zurückzulassen. Die Luft über Potsdam war schwer und lähmerd. die den Armen bernach seine Lage nur noch fretes Dasein nur denkbar ist, weil andere sich Auf Wiedersehen!" Sie drückte mir einen BriefEine sterbende und doch a mutende Welt: be- schmerzlicher verspüren lassen, wenn man Frau Oberbürgermeister einer so großen Stadt Ausgang. Draußen öffnete ich den Briefumschlag; doch sorgen und abmühen. Da bin ich und heiße umschlag in die Hand und begleitete mich zum schränkte, hochfahrerde und dennoch dank ihrer nicht richtig helfen kann.' Ich entgegnete ihr, Formen anziehende Wienschen... jedenfalls für wie ich jeden von ganzem Herzen danken würde, wie Berlin . Und was kann ich tun für die Aernt- es lagen fünfzig Mark darin. So eine Frau Fate der mir endlich eine geregelte und befriedigende sten, die durch diese Straßen wanken und vom ich selten gefunden, eine Frau, die wie sie die Arbeit verschaffen würde. Ja, woher Arbeit Hunger gejagt sind? Was kann ich für die Stin- Kunst des Gebens verstand. nehmen, wo die halbe Welt feiert! Es ist wirt. Der hun all der Väter, die seit Jahren ohne Verlich entutigent: arbeiten wollen, und nicht dienst und Arbeit sind? Nichts, nichts, rein gar arbeiten dürfen. Die Arbeitslosigkeit ist eine nichts! Das nimmt mir jeden Mait zu meiner Geißel der Menschheit geworden, ein Sohn auf Arbeit." die Stultur, auf die wir uns soviel einbilden. Nur
Edelleute
mich...
Mit herannahendem Frühjahr verior ich meine Stellung. Mein Tscheche fam in Stonturs. Ein paar Wochen später eröffnete seine Braut" in der Budapester Straße in Berlin ein erstklassi ges 3garrengeschäft! Jest rate er fein Interesse mehr an mir. Was nun? Aufs neue erlebte
Resigniert legte sie die Hände in den Schoß
( Fortsetzung folgt.)