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testiert.

Dienstag, 6. Dezember 1927. den Plan. Heute geht Poincaré   liftiger zu Werke.[ Reden ernst nehmen oder auch nicht. Uebrigens ten Wahlganac manchmal mit den Radikalen auf weil die tschechischen Merkkalen, die Genossen Der Trust bietet dem Staate seine Hölzer, feine ist tausend gegen eins zu wetten, daß Poincare   einen Rand baten einigen. Der Dezemberpartei unserer Seleritalen in der Regierung, einfach da geheimen Waschinen und übere es eine niedrig feinen guten Radikalen den gefeßlich nicht stab tag der Sozialisten wird darüber entscheiden. gegen find. verzinsliche Anleihe von 75 Millionen Dollar, lisierten Frank als Beißkorb mit auf die Reise Zum Schluß weist Genosse Rehz! auf das Die Wohlen   werden bedeniungsvoll sein für ohne Gegenleistung, für nichts und wieder gibt... Doch das ist eine andere Geschichte." wieder gibt... Doch das ist eine andere Geschichte." Die Zache bes ziedens in Europe  . Mie 1924 Problem der Schluckenauer Sparkasse nichts. So groß ist die Gewalt Poincarés, nur würde Kipling jagen. glauben nicht alle Leute an sie und solche kapita­fistische den. Evit vergangenen Sonntag wurde dem Wie anders stehen doch unsere Genoffen vor türmt fich heute wieder der nationalistische hin und ersucht den Finanzminister um er Liſt ſche Selbſtentäußerung. Was geht also mit dem Lande da. Ihr Erfolg wird die Frucht flaren Schutt auf dem kaum abgesteckten Wege zum Frie- schöpfende Auskunft. dent Monopol vor? Seine Verteidiger äußern Erfennens und Wollens fein. Selbst nach dem Kriegsheßer Déroulède mit hi. Wiesse und Mini- unift talat einen Ordnungsruf, als er von Von den weiteren Rednern erhält der Stom vernehmliche Fragezeichen. Als Beweis feiner verbesserten Wahlgefey ist jedochy die abfolute teransprache ein Dentinal enthüllt. Es gilt, die Egli behauptet, daß er das Budget wiffent­wahrhaft dentokratischen Gesinnung hat befagter Mehrheit für die französischen   Sozialisten und Herr Painlevé   einen Erlaß geliefert, nad dem Kommunisten unerreichbar: die politische Stim fen Schutt endgültig wegzuräumen. Gelingt das ich fäliche; Ausdrüde wie Pharifäerfum, in Deutschland  , England und Frankreich  , dann fich auch Unteroffiziere außer Dienſt auf der mung des Landes ſteht dem entgegen. Ein Sieg DacDonald's Protofall nicht länger tot, dann Jongleurkünstler usw., die er an den Miniſter Gaffe oder in der Schenke dem Zivilpack segen der Linken wird nur dann zur Bildung einer femmi Europa   aus dem Barcgraphenlabyrinth adreffiert, tragen ihm einen weiteren Ordnungs über ſelbſt Respekt verschaffen können. Wenn sie linken Regierung führen, wenn er von den ver Comberverträge heraus und der zeg mrruf ein, gegen den die Opposition jedoch pro­fich beleidigt füblen, schleppen sie einen 3 viliften Radikalsozialisten geteilt wird. Deren Niederlage Verständigung wird endlich frei sein. auf die Wachstube wie die Polizei. Entzückender würde unseren Freunden, den Sosialisten, zwar Einfall, Wilhelm II.   würdig. Im Elsaß   erschie manchen Vorteil bringen, dent Bloc National nen dvei autonomistische Radoublättchen. Das aber noch mehr. Was das besogen will, wissen scheußlichste an ihnen war ihr Deutsch. Nun hat wir jeit der Ruhrbesetzung. Daher werden un'ere fie Poincaré verboten, nicht der bedrehten Spra Genossen, aller Voraussicht nach, sich beim zwei cheneinheit zuliebe, sondern zum Beweis dafür, daß der Wahrspruch der Republif auch wirklich wahr ist. Das erusteste Ereignis ist der halbe Bruch mit Sowjetrußland. Es verursacht berech tigte Bang gfeit auch außerhalb Frankreichs  Grenzen. Rakowskij mußte einem niederträchtigen Er gibt Enttäuschungen" an. Die tschechisch- fleritalen Brüder verhindern Pressefeldzuge weichen, weil er Kommunist ift. Mussolinis Botschafter, der mit fascistischen Spigeln schamlos verfehren darf, lebt ungeschoren in Paris  . Um den Zirkel zu schließen, ist auch der widerliche Millerand von neuem aufgetaucht. Im reaktionärsten Winkel des Landes wurde er zum Senator gewählt. So ist der Dinge Lauf: 1924 fam der Sowjetbotschafter und Willerand fleg. heute kommit Willerand und Rakowskij fliegt.

Die Sigung dauerte bis nach 11 Uhr nackts. Unsere französischen Genossen und das In der Debatte sprach auch Dr. Engliš; ſein friedensuchende Frankreich   erwartet ein neuer Referat wird jedoch erst morgen ausgegeben Stampf auf dem alten Felde, mit den alten werden. Gegnern für die alte, hohe Sache.

Hilgenreiner wird fleinlaut.

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deutsche   Referate.

Das Cemeindefinanzgefeß muß schleunigst novelliert werden,

Wahlen vom Sonntag.

Sozialdemokratischer Stimmen- und Mandatsgewinn in Olmüh.

Bei den Gemeindewahlen in Olmüß wurden am Sonntag für die deutsche Sozialdemo fratic 1576 Stimmen abgegeben, gegen 1270 Prag  , 5. Dezember. Der Budgetausschuß des gesetzes von einer Kommission überprüfen zu im Jahre 1928 und 1403 im Jahre 1925. Also Senates eröffnete heute die Deba te über den lassen. Dabei dürfe man sich aber nicht nach den ein ständiges und erhebliches Anwachsen unserer Staatsvoranschlag, die in vier(!) Tagen erledigt Voranschlägen der Gemeinden richten, denn es Stimmen. Die Zahl unserer Gemeinde werden soll. Sente wurde bereits die General ist ja bekannt, daß von den dort eingefekten vertreter, bisher zwei, wurde um einen debate abgeschlossen und noch in die Spezial- Cinnahmen aus Steueranteilen die Gemeinden vermehrt. Auch die tschechischen So­debatte eingegangen. Berichterstatter ist Dr. Stoum Sunderttausende, ja Millionen weniger sialdemokraten gewannen ein Man­dola der ein ausführliches Referat erstat'ete. erhalten haben. Der Finanzminister müßte dann dat hinzu( bisher elf, jetzt zwölf). Die tsch c Erster Debattenredner war der deutsche bald zu ganz anderen Schlüffen kommen, daß chischen Nationalsozialisten eroberten Wo wir stehen, wäre damit beiläufig gefagt. nämlich die Schuld nicht in der schlechten Wirt ein drittes Mandat, während die Kommuni Auch ein Blick auf die Entschließungen des Ofto- Christlichsoziale Hilgenreiner, berparteitages der Radikalsozialisten lehrt schon, schaft der Selbstverwaltungsförper, sondern ganz sten eines von ihren vier verloren. Die denis anderswo liegt. Die Ueberwälzung auch nur sche Wahlgemeinschaft büßte gleichfalls wieviel es geschlagen hat. Ebenso ist aus den an dem bei seiner Budge fritik manche interessante eines Teles der persönlichen Schulausgaben ein Mandat ein, ihre Stimmenzahl ist seit 1928 geführten Beispielen ersichtlich, welch reaktionäre Sugeständnisse en schlüpften. Er gab zu, daß die würde für die Gemeinden eine fertige stata von 7692 auf 6049 gesunken! Bedeutsam ist auch vandstreiche sich das demokratische Kleinbürger- Attivisten manche Enttäuschungen erlebt strophe bedeuten die Rückentwicklung der kommunta Pum im Bewußtsein seiner Ohnmacht gefallen bätten; in der Richtigkeit ihrer Bestrebungen wür sten, wie sie sich in der Stimmenabnahme antes läßt. Die un'elige, feige ompromißpolitik der den sie aber durch die Vorgänge im deutsch  - naio­Radikalsozialisten hat das Land allmählich ins nalen Lager bestärkt, wo sich eine Abkehr von den brüdt. Im Jahre 1923 zählten sie 2080. bei den Parlamentswahlen noch 1867, jezt nur mehr Fahrwasser des Bire National zurückgeführt und negativistischen Tendenzen bemerkbar mache. Silwenn w: nicht eine große Finanzatastrophe der 1351 Stimmen. Die übrigen Veränderungen sind Den verarmenden Gewerbetreibenden, Rentneru, genreiner will den berechtigten Forderungen jei Gemeinden erleben wollen Nach vielfachen Beunwesentlich. Häuslern und Beamten weisgemacht, es geheues Volkes Ausdruck verleihen, becili sich schwerden kommt Genosse Reyzl dann auch auf nicht mehr ohne Poincaré  , ohne Rüstungen, ohne aber gleich zu versichern, daß er die erwähnte Rede Silgenreiners zu Bei den Gemeindewahlen in Mähr.- Schön­indirefte Riesensteuern, ohne Wirtschaftskrise, damit der Regierung durchaus keine sprechen und hält ihm vor, daß man eines berg behielten die deutschen Sozialdemo ohne Deutschfeindlichkeit. Schwierigkeiten machen wolle. Die Winsters willen nicht eine schlechte Sache wie traten ihre bisherigen vier Man­So wie Frankreich   heute ist, paßt es vor Deutſchen   feien am Budge noch nicht so be- den Staatsvoranschlag vertreten dürfe. Wir date. Unsere Stimmen sind seit 1925 etwas ge­trefflich zu den übrigen bürgerlich fascistischteiligt wie es sein sollte; nicht einmal in jenen feinden die Regierungsparteien nicht deshalb au funken, im Vergleich zu 1923 etwas gestiegen. Die regierten Staaten Europas  . Wird es auch nach Miniſterien, an deren Spitze deutsche Miniſter wel e in der Regierung finen, sondern weil ichechischen Sozialdemokraten ge­den nächsten Wahlen in Deutschland   und Eng stünden! Wir müssen zahlen, erklärte sie mit diesem Eintritt das deutsche wannen ein zweites Mandat, ebenso die land so sein, wenn in beiden Ländern die Reak Bilgenreiner, und andere verfügen dar Boff schädigten.( Sen. Kahler: Das Kommunisten. Die Deutschnationalen gewinnen tion geschlagen wird, wie das nach den deutschen   über.( Genosse Reyz wirft ein: Mit einem find die weggeschwommenen Felle!) Rey; 1: zwei Mandate, dagegen verlieren die Christ­Landtagswahlen und den Gemeindewahlen in Wort, es ist durch den Eintritt der Deutschen   ein. Herr Sollege, Ihr Zwischenruf ist nicht ich sozialen, Nationalsozialisten und England zu erwarten ist? Ueber die Mehrheit in die Regierung gar nichts erreicht wor am Play, wir hätten schon unter der Regierung Gewerbeparteiler je einen Siz in der Frankreich   nach dem Mai 1928 fäßt sich heute den!) Silgenreiner beklagt sich dann bitter, daß usar Gelegenheit gehabt, in die Regierung Gemeindeſtube. gar nichts prophezeien. Sie hängt leider nur Referate in deutscher Sprache an dem fast lei unter weit günstigeren Bedingungen einzutreten allzu sehr von den Radikalsozialisten ab. Nach denschaftlichen Widerstand einer uns nahe als Sie!( Sen. Brause: Das wäre gut ge­dem Oktoberfongreß hat sich von dieser Partei ein stehenden Partei( also an den Tschechischleri wesen!) Reyzl: Nein, das wäre nicht gut ge­Flügel losgespalten, dem die Partei zu wenig(!) talen!) gefcheiert" seien. wesen, denn gerade der Austritt der tschechischen reaktionär ist, der in alle Ewigkeit Bürgerblod Genossen aus der Regierung beweist, daß wir spielen will. Sein Führer ist der sattfam bekannte aut daran getan haben, seinerzeit nicht in die Bei der Gemeindewahl in Niederleutensdorf, Franklin Bouillon  . Diese Spaltung ist in unseren beschäftigte sich mit dem Finanzminister und Regierung einzutreten! Herr Silgenreiner hat Bezirk Oberleutensdorf   erhielten( in der Klams Augen nicht bedauerlich, sie beweist höchstens, daß seigt den Unterschied zwischen dessen Theorie und erklärt. daß seine Partei tros mancher Enttäu- mer die Mandatszahl von 1923): Teutsche Soz al­ein Teil der heute größ en Partei des Landes ein Bragis an Beispielen auf. Er verweist dann auf schungen für das Budget stimmen werde. Rubemokraten: 311 Stimmen, 6 Mandate( 6); Som­wenig von der beschämenden Legit besitzt: die die einseitige Begünstigung der agra- gegeben, daß eine Regierungspartei nicht alles munisten 237, 6( 5), rich. Nationelfez alisten Reation hat uns vor dem sozialistischen   Steuer vischen Interessen, in der eine große Durchsetzen kann. Aber 211, 4( 5); tsch. Sozialdemokraten 152, 8( 3); fuftent bewahrt; darunt heute mit ihr, morgen mit Gefahr liegt. Durch Lobreden auf das Budget Dělnicka stupina social sticka 148, 3; deutsche Na­igr, übermorgen auch und immerdar. Die Stamm dürfe man sich nicht darüber hinwegtäuschen, ionalsozialisten 156, 3; deutsche unpolitische Wirt­partei scheint mit Poincaré   ein stilles Ueberein- daß in der Bevölkerung Not und Elend schaftsgruppe 223 Simmen, 5 Mandate. fommen geschlossen zu haben, um das Jahresbud herrscht und daß man höchstens von einer Son get zu verabschieden. Dann werden diese Herren solidierung der Staatsfinanzen, nicht aber von aus der Regierung scheiden, als Wahlprediger das einer inneren Konsolidierung sprechen kann. Land durchreifen und auf die verderbliche Boin­carésche Politik schimpfen, an der sie seit Jahres­frist hauptschuldig sind. Die Wähler werden solche

Copyright 1927 by Malik- Verlag A.-G., Berlin   W. 50

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Der falsche Brinz.

Leben und Abenteuer.

Von Harry Tomela.

Genosse Renal  

in

die Aktivisten erleben ja überhaupt nichts anderes als Enttäuschungen.

In dem Moment, wo sie wirklich einmal Forderungen stellen werden, wird es mit ihrer Serrlikeit in der Regierung zu Ende sein. Dem Genosse Reyz! set sich dann für den An deur'chen Volk haben die Deutschen   in der Re­trag unserer Fraktion ein, das ganze Material gierung bisher nichts als Schaden gebracht. über die Auswirkungen des Gemeindefinanz- che elumal deutsch   referieren darf man hier,

Nieberleutensdorf,

Wir gewinnen 50, die Kommunisten verlieren 124 Stimmen felt 1925.

Im Jahre 1923 waren die deutschen   Natio nalfoz alsten und die Deu.schbürgerlichen zu einer Deutschen Wahlgemeinschaft" vereinigt, die sieben Mandate erhielt. Die Kommunisten erhöhten ihre Wandalszahl von fünf auf sechs, was auf den Uebertri.f der Vrbenskypartei, die im Jahre 1923

und ihre ebenso energische Mutter ließen es sich| dünnes Reclam- Hestchen, das sie offenbar in ten. Unter dem Deckmantel der Gefangenen­angelegen sein, mich unter ihre Obhut zu neh- letzten Augenblick, um auch an mich gedacht zu fürsorge verstand er es, manch' armen Teufel auf men. Gegen die beiden hatte der Bauer, der hier haben, zu sich gesteckt hatte. Das war das einz ge, fein Gut zu foden. Sotta or hu alücklich einmal hineingeheiratet hatte, einen schweren Stand. Da was aus ihren vielen Versprechungen herausfam. hier, so versuchte er mit den Mitteln, die er neben lebte auch noch eine Tante auf dem Hofe. Um jo mehr befümmerte sie sich um die Bauern früher bei seinen Soldaten erprobi hatte, ihn firre Als ich das erstemal zum Mittagessen erschien, familie, die sie sehr gut zu feinen schien. Am zu machen. Was sollte da einer anfangen, der waren die Frauen einhell g der Ansicht, daß ich Nachmittag fand ich des Rätsels Lösung: mit ihm ausgeliefert war und fürchten mußte, bei in dem Aufzuge nicht weiter dahergehen tönne. einem Köfferchen voll Leben, mitteln eilte sie von Arbeitsverlust wieder straffäll g zu werden?! Den In den ersten Tag: n verlief alles leidlich. Die Bäuerin versprach, in den nächsten Tagen dannen, zum Zuge nach Potsdam  . Für mich jungen Senecht, der neben mir arbeitete, haute er Underdroffen ging ich an meine Arbeit. Ich wenn sie nach Brandenburg   fahre, mir einen batte sie nur ein paar honigfüße Ermahnungen, bereits zu einem völlig verschüchterten Wienschen wollte mir selber zeigen, daß ich noch arbeiten Arbeitsanzug mitzubringen. Trozz der strammen auch schön brav zu bleiben. Im übrigen ver- gemacht. Der heulte und zitterte, wenn ihn der fonnte. Die Arbeit war schwer, furchtbar schwer. Arbeit war das Effen knapp und flöglich, alles sprach sie mir wieder alles mögliche, so, mir zu Bauer nur ausah. Ich war wütend auf diese Morgens um vier Uhr ging's heraus. Bis zum genau berechnet. Es foftete mich jedesmal Ueberschreiben und mir Kleider zu senden, die ihr der Menme, und doch tat er mir furchtbar leid, wenn ersten Frühstüc um sechs Uhr waren schon Bich windung, zuzugreifen. In einer großen Wasch Staatsanwalt für mich geschickt habe. Nur habe ich mitansehen mußte, wie der Baner diesen und Ställe sauber, der Mist von rund zwanzig schüssel kam das Essen auf den Tisch. Mit den ich seitdem weder von ihr noch von den Kleidern elternlosen Jungen seine ganze Baune fühlen ließ. Nühen hinausgeschafft, die Milch zum Kühler ge- selben stinkenden Händen, mit denen der Alte etwas gesehen.( Als ich aber nach meinem mittel. So wie ihn hätte er auch mich gern gehabt. bracht. Zum Frühstück um sechs Uhr hatten wir noch eben im Ruhstall hantiert hatte, jeste er sich deutschen   Prinzengastspiel im Gefängnis saß, Dauernd versuchte er zu sticheln. Doch als er nur wenig Zeit. Denn um sechs Uhr wollte der an den Mittagstisch. Es machte ihm einen Hei- schrieb sie nur einen Brief voller Vorwürfe, war- merfte, daß ich ihm keine Aunvort schuldig blieb, Bauer uns auch schon auf dem Felde sehen. Dort denspaß. mit feinem Löffel in die Schüssel zu fah- um ich es auf dem Bauerngut nicht ausgehalten fürchtete er, ich könnte auf und davon gehen, und mußte ich in schwerem, aufgeweichtem Boden ren und sich schlabbernd und schmatzend einen habe, sie habe es doch so gut mit mir gemeint.) änderte für kurze Zeit sein Betragen. So bulig Rüben ziehen, Kartoffel haden. Da es wochen- fetten Bissen zu Gemüte zu führen. Dazu roch So ſtand ich also allein auf der Welt. Mit einer fonnte er zur Heuernte fenen Arbeiter mehr Tang regnete, flebte ich ständig am Boden under noch unausstehlich aus dem Munde. Mir Mark die Woche. friegen.

war über und über mit zähem Lehm beschmiert. dreht sich alles im Leibe. Die Tante saß dabei Die Arbeit auf dem Bauernhofe wurde im- Die Zähne zusammengebissen, schuftete ich im Grelhaft, sich ununterbrochen schmutzig zu fühlen, und fütterte das Kleinſte. Wenn dem Seleinen mer schlimmer. Die ganze Glut des Sommers Sonnenbrand. Die size dörrte mir Bein und Anzug und Hände dauernd mit naffem, kaltem envas Menschliches ankam, verrichtete es ohne kam hernieder. Von morgens bis abends stand Sirn. Ich hatte eine unausstehliche Wut in my; Lehm behaftet. Gegen zehn Uhr gab's ein But falsche Scham fein Geschäftchen gleich an Ort und ich auf dem Felde. Während der Bauer gegen ich hätte schäumen mögen. Ich wütete über die terbrot, doch im Gegensatz zu den Arbeiten auf Sielle; das Töpfchen stand dazu immer unter dem Mittag nach Hause ging. arbeiteten wir durch. Person, die es mit wohlfeilen frommen Worten andern Höfen keine Pause. Auch das Mittag- Tisch parat. Es war mir eine Qual, dies alles Wenn er nach drei Stunden wiederkam, brachte verstanden hatte, mich in diese Hölle zu bringen. essen wurde Hals über Kopf eingenommen. Sine mitzumachen. er uns ein völlig ausgelaugtes Essen mit, alles Noch mehr wütete ich über mich selbst, daß ich ein bis anderthalbstündige Pause wie auf den Den neuen Arbeiteanzug ratte ich jetzt. Als in einem Topf. Daraus sollten wir drei, der mich so von ihr hatte übertölpeln lassen. Der Nachbarfeldern gab es bei uns nicht. Nacht- ich jedoch am Ende der Woche meinen Lohn er junge Knecht, der Alte und ich. löffelweise unfer neue Arbeitsanzug hing schon in Feßen an mei tags arbeiteten wir wieder auf dem Felde. Wenn halten sollte, bekam ich eine ganze Mark in die Effen holen. Ich hätte mich übergeben mögen. nem Leibe, che er ganz bezahlt war. Ich verfam aber die andern längst Feierabend hatten, waren Hand gedrückt. Bis der Anzug bezahlt war, wur. Nur der vasende Sunger überwand meinen wieder langjam: das war die einzige Aussicht! wir noch immer beschäftigt. Erst gegen neun, den mir sieben Wochen lang fedesmal fünf Mark Widerwillen. Ein Ausruben gab's den ganzen Nein! Und abermals nein! Ich wollte bier zehn Uhr hatten wir Ruhe. Todmüde fiel ich im einbehalten. Am Sonntag kam- Gott sei Dank Tag nicht. Inuner ſtand der Bauer hinter uns nicht untergehen! Alles begehrte in mir auf. Pferdestall hinter der Futterkste auf den Sivoh- fagte ich mit einiger Erleichterung die Für und trieb, schrieb die Arbeit genau vor. Schon Doch was tun? In dumpsem Brüten schlepe sad nieder; der war mein Bett. So ging es Tag forgedame aus Potsdam   herüber. Ich gab mich als Feldwebel war er als Leuteichinder bekannt ich mich weiter. Schwer legen Arbeit und Schick­für Tag. Es war keine Kleinigkeit. hundert Mor der kindlichen Auffassung hin, fie fäme meinet- gewesen. Im Dorf konnte mancher ein Lied da fal auf meinen sonnverbrannten Schultern. gen mit dem Bauer, einem jungen Senecht und wegen. Ich wollte hr schon meine Beschwerden von singen. Niemand fand sich dort, der für ihn dem alten Manne zu bearbeiten. vortragen. Da merkte ich im legten Augenblick: einen Handschlag getan hätte, so verrufen und Anfangs war die Bauernfamilie sehr freund- ich into fierte sie überhaupt nicht mehr. Ein ge way ev. fo verfuchte er, aus Gefäng lich zu mir. Die Bauersfrau, ein refontes Weib, schöne Rebensarten... dann gab sie mir ein nissen, billige und willige Arbeitskräfte zu erhal

( Fortseyung folgt.)