Seite 2

Einigung ins Ungewisse" zu verschieben.) Hauptnersammlung des Freien Radiobundes.

Wir fönnen natürlich nicht in den vier Wochen. die ms vom Tage des Kongresses trennen,

der

Dienstag, 18. Dezember 1927.

aber muß gefordert werden, daß die deutschen Ar. beiter und Angestellten, die Abonnenten des tsche­choslowakischen Rundfunks find, der deutschen Sen dung auch wirklich teilhaftig werden können, was bei der jeßigen deutschen Sendezeit überhaupt nicht möglich ist. Zumindest die deutsche   Arbeitersens dung darf erst in der Zeit zwischen sie. ben oder acht Uhr abends erfolgen. Schließlich gibt die Hauptversammlung neuerdings dem schon so oft gestellten Verlangen Ausdrud, daß in diesem Staate mit dreieinhalb Millionen deutscher Bewohner alle Ansagen auch in der deutschen Sprache erfolgen mögen. Der tschecho lowakische Rundfunt wird übrigens auch im gesamten Ausland no mehr beachtet werden als bisher, wenn die Ansagen neben der tschechischen auch in der deutschen und dann etwa auch in der französischen   und englischen Sprache erfolgen.

Die Neuwahlen in den Vorstand hatten fol­gend: s Ergebnis. Als Vorsitzender wurde Genosse Goldschmidt neuerlich gewählt, als Stellver­treter die Genossen Paul und Rüd I, Teplitz  , als Raffier Genosse Sell mich, als Stellvertreter Ge­nosse Wünsch Karlsbad, als Schriftführer Ge­nojie Schim me I, Stellvertreter Genosse Stroẞ= Die am 11. Dezember 1927 im Hotel Bodenbach. ,, Norma" in Karlsbad   tagende Hauptversammlung In die Kontrolle wurden gewählt: Brü= des Freien Radiobundes in der Tsch: choslowakei" gel- Brünn, Köttritsch Prag, 2ohmer. bringt einmütig den Protest der organisier'en Prag   und Weifert Karlsbad. In seinem Schlußworte konnte der Vorsitzenve deutschen prol: tarischen Radioamateure in der R:- publik dagegen zum Ausdruck, daß die gesamte mit vollem Recht auf die erfolgreichen Verhand Programmführung an den Sender in der lungen hinweisen und betonen, daß die vom besten Eschechoslowakei weder der Zahl noch den berech- Sozialdemokratischen Geiste und von Einmütigkeit ge­tigten Bedürfnissen der deutschen proletarischen tragenen Beratungen die Gewähr zu einer weiteren Radio- Abonnenten entspricht. Vor allem erwartet erfreulichen Entwicklung der Bewegung bieten. die Mitgliedschaft des Frien Radiobund 8", daß die so ausgezeichnet bewährte deutsche   Ar= beitersendung in Prag   baldmöglichst zwei­mal wöchentlich erfolge und daß eine ähn­liche Norm auch anderwärts, vor allem aber beim Vünner Sender, eingeführt werde. Weiter wünscht die Hauptversammlung, daß die deutsche  Sendung überhaupt, natürlich einschließlich der Arbeitersendung. in ihrer Daner auf eine Stunde ausgedehnt werde. Vor allem

Am 11. Dezember trat in Karlsbad   die une ein gemeinsames nationales Programm Hauptversammlung einer unserer jüngsten prole- Niveau stand, sprachen die Gen. Herdlitschka­In der Debatte, die auf einem durchaus hohen schaffen und die anderen zwischen uns schwebentarischen Organisationen, des Freien Radiobundes, Karlsbad  , Paul Prag, Müller- Bilin, Stroß den Fragen lösen. Eben weil es uns zusammen. Schon das Aeußere der Versammlung Bodenbach, Hammerl- Faltenan, Weikert­ernst um diese Probleme ist und wir bewies, im Vergleich zum vorjährigen, daß die Be- Karlsbad und Simon- Karlsbad. sie nicht, wie das Bürgertum, als einen Gegenwegung sich in einer aufsteigenden Entwicklung be­Die Redner beschäftigten sich teils mit orga­stand des Schachers im Jagen nach Profit an findet. Es nahmen an ihr über 30 Delegierte der nisatorischen Fragen( Erhöhung der Quote des Bun sehen, wollen wir ernst und im Bewußtsein der Ortsgruppen und der Bundesleitung teil, ferner vollen Verantwortung für Volk und Staat an als Gäste für den Parteivorstand Abgeordneter Gen. des am Mitgliedsbeitrag auf zwei Kronen wurde De Witte, für die Zentralgewerkschaftskommission allseits befürwortet), teils mit Fragen allgemeiner fie herantreten, ganz abgesehen davon, daß auch Genosse Franz Balme, für die Streis- und Be- Natur, wie dem Ausbau der deutschen Sendung, die die Demokratie für uns fein leerer Begriff ist zirksorganisation Karlsbad   Genosse Weitert und allgemein gewünscht wurde. Nach kurzen Schluß­und die Schaffung eines gemeinsamen natio- für den Musikerverband Genosse Simon. Nach worten der Genossen Wünsch und Goldschmidt ge nalen Programms den Parteitagen der beiden Gröffnung der Konferenz und einer Begrüßungs- langten die vorliegenden Anträge zur Abstimmung. Der Beitritt zur Arbeiter Radiointer­ansprache des Obmannes, Gen. Goldschmidt­Parteien vorbehalten bleiben muß. nationale wurde einstimmig beschlossen, des­Den Hauptgegenstand der Verhandlungen Brag begrüß en die Genossen De Witte, Palme und gleichen die monatliche Herausgabe des Simon namens der von ihnen vertretenen Körper- mitteilungsblattes, die Erhöhung des des stongresses, der ein Sampffongreßschaften und Genosse Wünsch für die Ortsgruppe witgliedsbeitrages und die Veranstaltung sein wird, werden naturgemäß die fortgejezten des Freien Radiobundes die Konferenz. Begrüßungs- einer Werbeaktion. Die Forderungen Anschläge des Bürgerblocks und die Frage der schreiben lagen vor vom. Arbeiter Radio­Abwehr der Reaktion bilden. Die Gegner flub Deutschlands  , den tschechischen Hauptversammlung an das Radio Journal wurden fühlen sich enttäuscht"? Es wäre ihnen freilich Radio freunden und von den Angestellten in der nachstehenden Resolution, die einstimmig lieber, wenn wir, anstatt an die unmittelbare der deutschen Theater, die ihre Abwesenheit zur Annahme gelangte, zusammengefaßt. Zusammenfassung unserer Reihen zu schreiten. entschuldigten. Das Präsidium wurde gebildet von den Ge­noch auf längere Zeit hinaus Debatten führen mmd, falls sich unsere verschiedene Einstellung tert- Karlsbad. nossen Goldschmidt, Stroß Bodenbach, Wei­zu den politischen und nationalen Dingen nicht Den Bericht über die Tätigkeit in der vergan­fofort restlos flären ließe, unverrichteter Sache genen Zeit erstattete Genosse Goldschmidt. Der nach Hause gehen würden. Unser erster Ston- Referent wies darauf hin, daß, als vor zweieinhalb greß ist dem deutschen und tschechischen Bürger- Jahren der Brund gegründet wurde, das Radio in tum ein Dorn im Auge, das jei gern geglaubt. Arbeiterkreisen fast unbekannt war. Es ist das Ver­aber eine Enttäuschung, nein, die wird es nur dienst des Bundes, diese wichtige technische Errungen­bei jenen geben, die das heutige System der schaft auch der Arbeiterschaft zugänglich gemacht zu brutalsten fapitalistischen Klassenherrschaft zu haben. Redner schilderte eingehend die Schwierig erhalten wünschen. Der Kongreß ist ein feiten, die sich der Aufbauarbeit des Verbandes ent gegenstellten. Trotzdem kann festgestellt werden, daß Anfang, es ist der Beginn proie sie Organisation sich gefestigt und ihre Lebens­tarischer Kampfgemeinschaft, fähigkeit bewiesen hat. Die Zahl der Ortsgruppen feine Wirkung aber wird, dessen befindet sich in foristeigender Zunahme, desgleichen find wir gewiß, über den Tag und die der Mitglieder. Der Mitgliederstand ist seit der as& ampfziel, das ihm gefeßt ist, porjährigen Hauptversammlung um 70 Prozent ge­hinausreichen. Das Proletariat sieht eine stiegen. Neben dem Ausbau der Organisation hat große, seine größte Hoffnung der Erfüllung teressen der Arbeiterradiofreunde beschäftigt. Große sich der Bundesvorstand mit der Wahrung der In­entgegenreifen. Mögen unsere Neider und Sorgfalt wurde der Betreuung der deutschen Saffer die Bedeutung des Kongresses zu verarbeitersendung beim Prager   Rundfunk auf­Man kann das freundliche Angebot des fleinern suchen, er wird darum für das Prole- gewendet, auch um die Verwirklichung einer Ar­tariat und für die Politik im Staate in näherer beitersendung beim Brünner Sender hat man sich Der Präsident des Vodenamtes gibt Drud von Herrn Präsidenten nur mit der dringenden Auf­forderung beantworten, beide Verzeichnisse so bald oder fernerer Zeit nicht minder bedeutsam sein. bemüht. Der Freie Radiobund konnte auch bei der Gründung der Arbeiterradiointernationale, die nach als möglich und so vollständig als möglich her längerem Bemühen im September 1927 ins Werk Der Senator Medinger hat die Prat auszugeben. Die Bevölkerung hat wohl ein Recht, Neue Blamage der Wiener   Staats: gefest werden konnte, mitwirken. Für den Ausbau tiken des Boderamtes in einer Rede, die nicht von einem verantwortlichen Funktionär, der er inneren Tätigkeit des Bund's wurden vom Re- ganz in den aktiviſtiſchen Stram paßt. kritisiert einmal soviel verraten hat, die ganze Wahr­anwaltschaft. ferenten einige Vorschläge unterbreitet, die die Ge- und der Präsident des Bodenam: es Bozeni heit zu verlangen. Man spielt doch mit Affären, währ für eine weitere Aufwärtsentwicklung gewährlek ha dem aktivistischen Krit fer sogar geant- die man nicht abzuleugnen wagt, nicht Verstecken Wien  , 12. Dezember.( Eigenbericht.) Vorleisten. Nach den beifälligst aufgenommenen Aus- wortet. Wir heben aus seiner Antwort eine elle und man wird doch wohl auch in Regierungs den Wiener   Geschworenen hatten sich heute wie führungen des Bundesobmannes erstattete der tech hervor, die ein offenes Geständnis be- freisen einsehen, daß man vor dem Ausland der drei junge Arbeiter unter der Anklage des Verbrechens des Aufstantes, Hausfriedens- nische Leiter, Genosse Wünsch, ein technisches Re- deutet und gleichzeitig anscheinend eine Dro  - eine traurige Rolle spiel. wenn man mit Mit­Aufstantes, Hausfriedens ferat. Er gab eine Fülle von Anklärungen über hung, eine weitere Krrik am Bodenamt, von' eilungen fofettiert, die auf die kompliziertesten bruches, öffentlicher Gewalttätigkeit und Dieb- techniſche Fragen und regte den Austausch der gegen dem die Regierungsparteien jetzt gern abrücken Probleme des Staates ein sonderbares Licht stahls zu verantworten. Sie wurden beschuldigt, seitigen Erfahrungen an. Die technische Beratung möchten mit der Kompromittierung der inter  - werfen. konnte, obwohl die Inanspruchnahme durch die venierenden Parlamentarier zit Ortsgruppen noch eine stärkere sein könnte, bereits Boženile! erklärt: viel zur Bera ung der Ortsgruppen beitragen. In starlsbad ist es gelungen, Apparate zu bauen, mit denen fast alle europäischen   Sender gehört werden können und die nur auf 600 Stronen zu stehen tommen. Damit ist es auch dem finanziell schlecht gestellten Arbeiter schon möglich, sich einen Radio­apparat anzuschaffen. Der Redner beschäftigte sich mit dem Ausbau des Mitteilungsblattes und gab noch Ratschläge über die Einführung einer Kollektiv­versicherung der Mitglieder. Seine Ausführungen wurden gleichfalls beifällig zur nommen.

W. N.

fich am Sturm auf den Justizpalast beteiligt und aus dem Gebäude Gegenstände an sich gebracht und hinausgeworfen zu haben. Die Staatsan waltschaft hatte in diesem Falle aber ein ganz besonderes Pech. Sie mußte schließlich zu geben, daß einer der drei Angeklagten die Blue, die er im Justizpalast gestohlen haben soll, einem Wachmann gegeben hat, damit dieser un erkannt den Justizpalast verlassen könne; er hat diesen Wachmann segar selbst im Auto bis in seine Wohnung begleitet! Unter diesen Umstän­den haben die Geschworenen auch diesmal alle Fragen bis auf eine einstimmig verneint; nur bei einem der Angeklagten wurde eine Frage auf Diebstahl nur mit Stimmenmehrheit ver­neint, so daß alle Angeklagten freige­sprochen werden müßten.

Der falsche Prinz.

37 Leben und Abenteuer.

Von Harry Tomela.

ge=

Den Kassabericht erstattete Genosse Hellmich. Die Kontrolle legte einen schriftlichen Bericht vor, der die Entlastung beantragte.

Wie die Bodenreform durch­geführt wurde.

außen" zu.

Aus Anlaß der Hauptversammlung wurde von der Karlsbader Ortsgruppe des Freien Radio­bundes eine hochinteressante Ausstellung von Radio­material und selftgefertigter Apparate veranstatter, die einen überaus reichen Besuch aus den Kreisen der Arbeiteröffentlichkeit aufwies. Neben den Ar­beiten der Mitglieder hatten ausgestellt: die Gec werke, Haus Karlsbad und die Firmen Ingenieur Bugbaum- Karlsbad und Brüder Veit- Prag.

ante um das gerade Gegenteil dessen, was sic abfällig fritisierten, bemühten."

Der Genat ,, Es ist sicher, daß dieses Verzeichnis fritisiert hielt gestern nachmittags eine kurze Sitzung ab. werden wird, trotzdem 80 Prozent Restgüin der der Bericht des Budretausschusses über unter cifrigster Anteilnahme ten Staatsvoranschlag für 1928 im Drud ver parlamentarischer Faktoren, wie des teilt wurde. Drei Ansuchen um Auslieferung der Verwaltungsausschusses, der Koalitionspětka oder Senatoren Schnalova, Toužil und Io­des Sechserausschusses. zugeteilt wurden. Es wäre fac wurden abgelehnt und die Sizung sedann aber auch sehr gut, das Verzeichnis der geschl- ssen.

Einflüsse und Interventionen im Auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung. staatlichen Bodenamte kennen zu die heute Dienstag um 9 Ühr vormittags beginnt, lernen, damit ersichtlich werde. wie steht bereits der Staatsvoranschlag. Die groß der Druck war, der auf die Entschei Debatte geht Mittwoch und Donnersteg den can­dungen des Vodenamtes ausgeübt wurde unden Tag weiter und soll Freitag in den Nacht­damit ersichtlich werde, wie oft diefelben Personen stunden durch die Abstimmung beendet werden. nach außen hin kritisierten und sich im Boden Für die einzelren Klubs ist insgesamt eine Rede­

-

auf der Straße. Sein Lieblingslied: August. wo] Graf focht blendend. Ich konnte ihm meine An- ihm zuzusehen, da man ständig fürchten mußte, Copyright 1927 by Malik- Verlag A.- G.. Berlin   W. 50 find deine Haare?" sang er ohne Rücksicht auf erkennung nicht versagen. Bald legte er jedoch es komme ihm alles wieder hoch. Da auch an­die Straßenpassanten hörbar vor sich hin. Er den Schläger beiseite und fragte mich, ob ich mit dere zu rülpsen begannen, fragte ich den Grafen ,, parlierte" dauernd mit den Peu en, die uns be- ihm bummeln gehen wolle. Ich sagte zu. froh, verwundert, ob das hier gang und gäbe sci, gegneten. Alle schien er zu kennen. Tag. Frau endlich mit jemand allein zu sein, der mir sym- worauf der Graf erwiderte, alle Studenten täten Sfen!" schrie er über die Straße. Das ist die rathisch war. Der Graf faßte mich unter den es. Gleichwohl war er sehr verlegen. Plöblich Frau. die uns im Fechtsaal die Oefen beizt. Wird Arm und so zogen wir zum Neckar   hin. Wir fragte er mich laut, wobei er Gemsdorf scharf schlankweg Frau Ofen genannt. Der Teufel soll gingen über die hohe, steil ansteigende alte Nedar ansah, ob wir im Kasino in Potsdam   ebensolche Jeder erhielt hier seinen Platz. Von der Dede die blöden Zivilnamen dieser Leute behalten." Auf ride. Am andern Ufer angelangt, sahen wir Fresser hätten; v. Gemsdorf tat so, als ob er den hingen riesige Sandschuhe. goldene Breßzel, fil- einmal rief er: Da geht Frau Blume! Tag. Frau rückblickend auf ein Sück Alt- Heidelberg. auf ein Grafen nicht im mindesten verstände, und kaute berne Barbierbecken und ähnliche Innungszeichen Blume!" grüßte er einer dicken Frau nach, die fehr Gewirr niedriger, altersgrauer Säuschen. braun- unbeirrt weiter. Ich erwiderte daher ziemlich herab, wie sie vor den Läden hingen. Suff ro- wenig Aehnlichkeit mit einer Blume katte. Das ichwarzer Dächelchen, hier und da durch einen von oben herab, aufrichtig gesprochen seien mir phäen", die Korpsbrüder in betrunkenem Zustand ist die Blumenverkäuferin, heißt eigentlich Sauer- Flecken Rot unterbrochen. Der Graf gab feiner folche Tischsitten unbekannt. Gemsdorf schickte abgefängt und als Beute hierber verschleppt hat brey. 9fber Blume flingt doch besser als Sauer- Freude über meine Anwesenheit lebhaften Aus- sich eben an, die Kartoffeln auf seinem Teller zu ten. Ich wäre für jede solche Trophäe" mit min- brey. Puh!" Verwundert wandte ich mich an den druck. Wir gingen die Ziegelhäuser Landstraße einem Brei zu verrühren und rief dröhnend: destens vierzehn Tagen Gefängnis bestraft wor- Fuchsmaior: Na, wissen Sie. Baron  , Achtung entlang, den Neckar   hinab. Es begann Abend zu" Soße! Soße!" Da wurde es dem Grafen doch den. An den Wänden standen alte Schränke. In vor der Würde der mindern Sterblichen scheint werden. Den ruhig dabinziehenden, goldfunkelnden zu toll. Gemsdorf! Doppelt aufschreiben wegen einem wurden Trinkgefäße aus massivem Silber Ihr Gemsdorf nicht viel zu haben." Der Fuchs Neckar vor Augen, erzählte mir der Graf von dem vichischen Fressens!"" Noch einmal!" Gems­aufbewahrt, eine ganze Menge. Besonders fiel mir major sah mich verständnislos an und lächelte unbefümmerten Leben, das hier die meisten Stu- dorf ließ sich nicht im geringsten stören. Gems ein riesiger silberner Humren auf. innen schwer nichtssagend. denten führten, und von dem unvergleichlichen dorf! Nochmals aufschreiben", rief der Graf test vergoldet, außen mit vielem Gold verzert ein Als wir am Seppl" anlang'en. gok Gems- Aufenthal, den Heidelberg   im Sommer böte. An scharf. Jetzt zog's." Ja, was willst du denn von Stück von prachtvoller Arbeit und beträchtlichem dorf in wenigen Weinuten mehrere Maß Bier hin- der nächsten Neckarbrücke angelangt gingen wir mir?!" fragte Gemsdorf verwundert. Ich werde Gewicht, der Trubezko Humren". Ein russischer unter. Dann schien er von seinem geliebten wieder hinüber und von dort zum Marstall zurück doch noch essen dürfen!" sagte er empört. Der Fürst Trubezko batte ibn den Sayo- Boruffen ge- Seppt" genug zu haben. Wir zogen zum Fecht- wo wir die andern abholten. Der Graf katte auf Graf war ganz rot geworden: er schämte sich vor schenkt. Man fage mir aber, die ganz kostbaren boden. Am Tor des chemal gen Marstalls   fam mich den besten Eindruck gemacht. Daß er mir mir. Dazu sind wir hier! Du ist ja nicht. du Stücke goldere Tafelauffäße und Brunkgeschirre uns ein junger Herr entgegen. Zu seiner hohen, Sympathie entgegenbrachte, ersah ich daraus, daß frißt!" Gemsdorf murmelte ziemlich laut das befänden sich in einem Trefor. Was mußten schlanken elaſtiſchen& gur faßte das frische, fein er mich am selben Abend bat, die Tage, die ich bekannte Zitat des Göß von Berlichingen und die erst für Werte da ſtellen wenn ein Gefäß von geschnittene Jungengesicht nicht so recht. Es war in Heidelberg   verbrächte, immer auf dem Riesen schien für einen Augenblick verſtimmt. Es dau­vielen Pfuns Silber schon hier berumistand. Das der erste Chara erte des Korps. Graf Ro dorn stein" zu speisen und mich als Gast der Saxo- erte jedoch nicht lange, so warf er derart mit ganze Saus schien mir in der Tat wunderbar. Ich wüsten Redensarten über den Tisch. daß mir Troß. Er begrüßte uns lachend. In seinem ganzen Boruffen zu fühlen. war begeistert. Benehmen war etwas Natürlich Vornehmes. Als Beim Abendessen führte der Graf den Vor- schwindlig wurde, obwohl ich wirklich nicht zum Kinder. Kinder," fnurrte auf einmal Gems­dorf los, das ist ja alles so fade hier, daß man er mach sah, stellte er sich vor und entschuldigte sizz. Jetzt hatten auch die Burschen, namentlich perlich bin. Gemsdorf, aufschreiben wegen ge= sich wegen seines Ausbleibens bei der Mittags- der versoffene Gemsdorf, nichts zu lachen. Dieser meiner Redensarten!" Nochmals auffchreiben verrecken fönnte! Ich geb' zum Sevpl'! fommt mit? Durchlaucht, schließen Sie sich mir afel. Gemeinsam gingen wir nun zum Fechtboden. Gemsdorf hatte Manieren wie ein Bierfutscher. wegen Schweinigelns!" So ging es in einem Der Marstall ist ein uralter, brei.er Bau; eine Ihn essen zu sehen, bedeutete wirklich eine Zu- fort. Zum Mittagessen hatte man sich noch zn doch an? Der ganze Stremrel hier st ja gar nichts gegen den, Sept. Der Seppl' ist doch die Perle coma gewurdere Steintreppe führt in den ersten mutung. Er bepackte die Gabel wie einen Hen- fammengenommen, aber jetzt, wo man dem Gast von Heidelberg  !" Out." meinte ich. wider Stod  , auf den Paukboden der einzelnen Verbin wagen, sperrt dann das Maul weit auf und schob nähergekommen war, ließ man sich vollständig Willen lachend, so will ich mir mal die Perle Dungen  . Wieder fiel mir die Trennung von den die ganze Ladung hinein; es dauerte einige Mi- gehen. Ich war heilfroh, als endlich die Ziga gründlich ansehen." Die andern gingen mit. Boran Füchsen auf, die ein besonderes Zimmer innie- unten, bevor er, mächtig fauend, die Speise her- retten gereicht wurden. ging v. Gemsdorf. den Mantel über die Schulter hatten. Der Fechtlehrer, ein Hüne von Gestalt, unter hatte. Sierber schlang er so, daß er hernach geworfen, die Hände in den Hosentaschen. mitten verstand seine Kunst. Ich sah eine Weile zu. Der ständig rülpsen mußte. Es war beängstigend,

-

( Fortlegung folgt.)