Donnerstag, 15. Dezember 1927.

Das Grab des Dichters der Internationale". I den Zeugen, dem Staatsanwalt, den Sachverständi­Wenige Arbeiter wissen, wer die Dichter des sen werden Worte und Aeußerungen in den Mund Tertes und der Melodie der Internationale" gelegt, die sie niemals gesprochen haben, Epiſoden find. Allgemein ist der Glaube verbreitet, daß und Tatbestände werden so wiedergegeben, wie sie Internationale in den Kämpfen der Pariser   niemals stattfanden, nur damit der Leser auf kommune, so wie die Marseillaise  ", in der seine Rechnung kommt und lachen kann, da ein An­großen Revolution entstanden war. Das ist aber geklagter, der zu einer Freiheitsstrafe verurteilt cit Irrtum. Die Internationale" ist viel später wurde, für den Reporter Freiwild ist, mit dem er entstanden, und zwar, als nach der Einbürgerung nach seinem Gutdünken machen kann, was er will. der Dritten Republik die Marseillaise  " offizielle Ja nicht genug daran, es gibt eine Reihe Prager Nationalhymne wurde, und die französischen   Blätter, die Gerichtssaalreferate wiedergeben, die Arbeiter sich um ein anderes Revolutionslied rein erfunden sind, Fälle, die sich überhaupt nie vor umjehen mußten. Der. Liller Arbeiterkomponist einem Gerichte ereignet haben, die sich der betref Adolphe Degeyter vertonte zu diesem Zwecke fende Journalist ausgedacht hat meistens sind es die Worte des sozialistischen   Dichters Eugene erotische, anzügliche Geschichten und die dann eine Bottier, und das wurde dann die Inter  - würdige Ergänzung des übrigen Inhaltes der Bou­nationale", die seitdem von China   bis London   levardpresse sind, wie es eine solche hierzulande in bont den Arbeitern gesungen wird. Der sozial Hülle und Fülle gibt. dentofratische Bürgermeister von Lille   bemühte fich feit Jahren, das vergessene Grab Degehters im Frio: hof von Lille   festzustellen. Das ist nun gelungen und die Liller Arbeiterschaft bereitet sich unter Teilnahme der Zweiten Arbeiterinter nationale auf eine Gedenkfeier beim Grabe des Dichters der Internationale" vor, die am 15. Feber nächsten Jahres stattfinden wird.

Eine eigenartige Demonstration gegen den Fascismus. Seit einigen Tagen wurden in der ingebung von Bologna 3weilireſt i de in Umlauf gebracht, auf denen antifascistische Inschriften und Zeichen angebracht maren. Als Täter wurden zwei Leute aus Modena   verhaftet. Eine offizielle Kundmachung hat fürzlich mitgeteilt, daß solche Münzen mit antifascistischen Zeichen als ungültig anzusehen feien.

Abgeschlagener Lynchverjuch. In Golds. born im nordamerikanischen Staate Nord Carolina  fam es bei einer Gerichtsverhandlung gegen einen Neger zu großen Tumulten Die Anklage gegen en Neger lantete auf Mord, begangen an der 15­jährigen Tochter eines Farmers. Das Urteil lautete nach 16stündiger Verhandlung auf Todesstrafe. We tor das Urteil verkündet wurde, unternahmen An­gehörige der Ermordeten einen regelrechten Sturm angriff auf den Sitzungsiaal, um den Angeflag­ten zu entführen und zu lynchen. Der Mcher wollte sich zunächst mit einem Revolver zur Wehr jezen, kob sich aber in der Minderheit und mußte feine Waffe weglegen. Ehe die Menge den Reger ins Freie schleppen fonnte, griff Militär ein, brachte den Gefangenen in Sicherheit und säuberte den

Gerichtssaal.

Kleine Chronit.

Lustige Bagantengeschichten.

Von Engelbert Wittich  .

( Nachdruck verboten.) Das verpfändete Saitenspiel. Zwei Zigeuner wollten eine Geige verhandeln. Aber sie wurden das Saitenspiel nicht los. Da ver­abredeten die beiden braunen Scheime folgenden Streich: Einer von ihnen sucht eine Schänke auf, um reichlich zu tafeln. Weil er aber justament kein Geld habe zur Bezahlung der Zeche, macht er dem Better Wirt den Vorschlag, ihm sein Instrument, eine alte, teure Meistergeige, zum Versez da zu las­sen, bis er wieder zurückkomme, um die Schuld zu be gleichen. Der Wirt ist damit auch einverstanden. Ist es nicht eine traurige Veriruung einer Be- Darauf geht der Zigeuner fort. richterstattung, wenn der Referent eines großen Pra- Wie zufällig kommt nach einiger Zeit- so wie ger Blattes unverblüm: erklärt: Mir genügt ein fie es vorher ausgemacht hatten der andere zi Sujet, die übrigen, zu einer wirkungsvollen Dar- geuner in das Wirtshaus. Auch er hat eine Geige stellung des Falles gehörenden Details erfinde ich und möchte sie gern verkaufen. Der Gastwirt jedoch mir schon selbst dazu, genau so wie ein Dichter oder bedauert, indem er nebenbei auch die Geigengeschichte Schriftsteller einen Stoff gestaltet, eine Episode aus erwähnt. Auf das lebhaftefte Verlangen des Zigen­schmückt, ebenso besitzt auch der Gerichtssaalreferentners zeigt er ihm auch das versetzte Inſtrument. ein Rech dazu, dem Publikum einen Fall so vor Dieser erklärt sofort enthusiastisch, das wäre ein zusehen, wie er ihn jah!" Unter diesem Sehen" Meisterinstrument, ein feltenes, teures Stüd und er meint der Betreffende, daß er feiner Phantafie freien würde dafür gleich 300 war. geben, das sei es zwischen auf laffen und einfach das niederschreiben darf, was Brüdern wert, jumtal er auch schon einen Liebhaber ihm und seinem Lesepublikum beim Frühstüdsfaffee dafür wüßte. Gifrig gibt er dem Wirk den guten Rat, die Geige einzuhandeln, wenn der Eigentümer zurückkehre. Dann werde er diese, mit einem netten Profit für den Gastgeber wieder zurüdfaufen.

mundet!

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Dieser, der das Geflunker des schwarzen Schelms für bare Münze nimmt, verspricht es ihm. Nobel spendiert der Zigeuner noch zwei Flaschen Wein, hinterläßt umständlich seine, angeblich genaue Adresse und verschwindet.

Unsere Meinung ist, daß das Gerichtssaalreferat auf feinen Fall der Tummelplay für belletristische Orgien werden darf. Die Gefahr, die in einer sol­chen Berichterstattung liegt, ist eine ungeheure: das Publikum ist verleitet, den Gerichtssaal, der in der Mehrzahl der Fälle ein Ort der düstersten, tragisch ſten Szenen ist, für ein Stasperltheater zu halten, wo man sich unterhalten kann. Gewiß, es gibt auch Schon am Abend erscheint der erste Zigeuner humoristische Episoden, aber wie felten find solche? wieder, um seine Schuldigkeit in Ordnung zu brin die meisten Fälle sind durchaus ernst, oft herz gen und die verpfändete Geige einzulösen. Der pro­erschütternd, und es gehört wirklich Gewissenlosig fitliche Wirt, in der Hoffnung, auf leichte Art ein reit dazu, dem Publikum vorzugaufein, was sich nie gutes Geschäft zu machen, handelt dem scheinbar sich und nimmer in den Räumen des Gerichtes ereignet sträubenden Zigeuner nach langem Hin und Her hat. Dadurch wird sogar Verbrechen und Ueberire- endlich die Geiße um 200 Mt. ab, nebst einem guten tungen vorgearbeitet, da sich der naive Leser denkt: Vesper. Nachdem der Zigeuner tüchtig gegessen und Bei Gericht muß es aber interessant sein," und getrunken, völlig zufrieden mit sich und der Welt. der Fall, daß jemand darauf stol; ist, sei es als die ja bekanntlich betrogen sein will, verduftet er Zeuge, sei es als Angeklagter in der Zeitung ge- mit dem Geld. Gleich setzt sich jetzt unser hoffnungs­nannt" zu verden, ist auch schon vorgekommen! Eine weitere Gefahr in der lügenhaften, zufrisierten Gerichtssaalberichterstattung liest darin, daß der Ge richtssaal wie ein Theater zum Schauplatz einer sen fationsgierigen Menge wird, die oft stundenlong bei einer Verhandlung siyen und auf das Interessante" warten kann, das in der Regel nicht kommt.

Berlins   Weihnachtsverkehr. Der Silberne Sonn. tag stellte an die Verkehrsmittel der Reichshauptstadt ßergewöhnliche Anforderungen, so daß alle veriig Daß eine solche systematisch betriebene, entstel­Auren Beförderungsmittel eingesetzt werden mußicit, ferde Gerichtssaalberichterstattung ein ganz falsches un die Menschenmenge befördern zu können. Mit Bild von der Kriminalität überhaupt geben muß, haben wir erst unlängst an dem Beispiele eines Mito der Straßenbahn führen und 1 großen ausländischen Parteiblaties geſehen, welches

nen, mit der Hoch- und Untergrundbahn 5.6,0.000, mit den Autobussen 450000 Die Stadt, Ring, und Vorort- Vahn hat rund eine Million Men schen befördert.

Gerichtsiaal.

Müssen Gerichts aalberichte Jufrifiert" werden?

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Von J. Reismann.

,, Gott  , wie ist doch die Zeitung interessant!", dieser Grundsay ist für die türgerliche Bresse bei der Abfassung ihrer Berichte der maßgebende. Daß man es mit der Wahrheit nicht allzu genau nimmt, das weiß heute bereits jedes Kind. Je mehr ein Blatt auf Stosten der Wahrheit zusammenlügt, desto mehr gehört es zu jener" Journaille", jener fürch terlichen Macht, die Starl Straus nach Gebühr ange prangert hat, und die dazu dient die öffentliche Mei­nung zu vergiften und sie für ihre forrupten, un­sauberen Zwede umzustimmen.

Ganz dem Charakter einer solchen Presse att gepaßt ist natürlich auch das Gerichts/ aalreferat. Wer ein aufmerfiamer Leser dieser Rubrik in ver schiedenen Blättern ist, dem wird es auffallen taß ein- und derselbe Fall in verschiedenen Zeitungen ganz verschiedenartig behandelt wird Ganz abgesehen von Prozessen politischen Einschlages, wo sich jede Zeitung bei einem Referate in der Regel nur das ihr Passende herausiucht und ihren Lesern berichtet, lann man aber auch bei der Darstellung der gewöhn lichsten, alltäglichen Strafdelikte wie es Diebstahl und Betrug sind ja sogar bei der Schilderung von lebertretungen, wie es beispielweife Ehrenbeledi. gungen sind, in den Referaten der einzelnen Blätter

voller Wirt hin und schreibt dem anderen Zigeuner eilfertig, er möge flugs kommen und die Geige

Sette 5.

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holen, er habe sie schon gekauft. Der Brief kommt COLDCREAM

Als hernach der saubere Geigenhandel im Orte ruchbar wurde, zeigte sich wieder einmal die Wahr­beit des Sprichwortes:,..

Wer den Schäden hat, brauch; für den Spott nicht zu sorgen." Und heute noch wartet der herein gefallene Wirt auf den spirbüvischen Zigeuner!

aber als unbestellbar zurück Mißtrauisch geworden, seht der gute Mann zum Schullehrer und läßt die wie man die Igel fängt. Die Zigeuner, welche gerne Geige begutachten. Resultat: Das wäre eine ge- einen Spaß machen, benützten diefe Gelegenheit und wöhnliche Violine, welche den bezahlten Wert lange machten mit dem neugierigen Knecht, der von Haus nicht habe. aus etwas begriffstüßig war, einen Scherz. An einem schönen, mondhellen Abend wird er von ihnen mit auf die Igeljagd genommen. Unter einen Baun legten die Zigeuner einen offenen, leeren Sad. Auf Geheiß hatte der gutmütige Knecht zwei Ziegelſteine mitgeschleppt. Mit den Steinen mußte er auf den Baum flettern und; obeft sißend, die Backsteine träf­tig zusammenschlagen und laut damit klopfen. Durch das Klopfen würden dann die Igel herbeigelodt und von selbst in den Sad hineinspazieren. Der naive Zigeunerknecht glaubte das auch und Klopfte wirklich, zum Gaudium der ihn aus der Ferne beobachtenden Bigeuner, eine geschlagene Stunde lang. Endlich aber rief er mit fläglicher Stimme vom Baum herab: Aber jetzt verkrafte ich es bald nimmer. Ich klopfe schon so lang und es fommt fein Igel. Ich kann fast nicht mehr."

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Die Henne, das Luder...

sicherlich in Unkenntnis der Dinge bei uns ein paar folder zufrisierter Gerichtsjaálberichte aus ciner Prager bürgerlichen Zeitung geschnitten und zusammenhängend mit einem Titel veöffentlicht hat, der geeignet ist, im Auslande den Eindruck zu cr- Eine Zigeunerin fam in ein Bauernhaus, um wecken, daß in unseren Gerichtssäten lauter Schwefts a betteln. Es ließ sich aber im ganzen Hause nie­herumlaufen, die kein größeres Vergnügen Tennen, mand blicken. Da ergatterte die Gaunerin geichwind als vor den Richter ihren Volfshamur" zu beeine ihr unvorsichtig in den Weg gelaufene Henne, wesen, und fein größeres Erdenglüd, als in unseren und wollte ihr gerade mit einer gefchidten Handbe­tschechischen Kriminalen eingesperrt zu sein! Dies wegung den Hals umdrehen, als sie Schritte hinter geschah sur selben Zeit, da Genosse Abgeordneter sich hörte. In der Meinung, sie wäre von einem de Witte im Prager Parlament eine große Rede der Hausbewohner überrascht worden, ließ sie das über das entsetzliche Anwachsen von Eigentums- Suhn schnell wieder fahren und schimpfte dabei laut: deliften aus Not hielt, und seine Ausführungen Geh' weg, du Luder, es lauft mir immer nach, das mit statistischem Materiale vom Prager Landes- nder." Es war aber fein Hansangehöriger, sondern eine andere Stammesgenossin. gerichte belegte!

Im Jnteresse eines Abbaus der Kriminalität, im Interesse des Anschens der Justiz und einer anständigen, verantwortungsvollen Journalistik fann nicht genug energisch auf eine wahrheitsgetreue, un verfälschte, objektive Gerichtssaalberichterstattung ge­

halten werden.

Berliner   Theater. Biscatorblihne: Rasputin  ."

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Der Zigeunerfnecht.

Er solle nur noch eine Weile aushalten und noch ein wenig flopfen", antworteten ihm die Zigen­ner belustigt, es jei jept nahe daran, daß die gel

kommen würden."

Und ist es ihm seither nicht zu dumm geworden, so sitzt er noch immer auf dem Baum und flopft!

Ein Zigeunerknecht oder Wallato", wie das( Anmerkung.) Bekanntlich ist der Igel gewis­fahrende Bolk einen solchen Armen der Aermiten sermaßen die Nationalspeise" der Zigeuner  . Er nennt, wollte immer wissen- da er zum ersten wird von ihnen bei Tage selbst gesucht, bei Nacht nur Male bei einer Zigeunergesellschaft engagiert war durch dazu extra abgerichtete sogenannte Igelhunde.

sie nicht naturnotwendig aus der Handlung hervor| originell jede kleinste Regung in den dichterischen, gehen( politische Notwendigkeit ist kein Theaterbewie schauspielerschen Figuren fast mit der Apothefer­weis) sind stärker als die alten Gustav Freitag'schen wage abmaß und so ein intimes und lebensvolles Höhepunkte und Statastrophen, weil sie eruptiver Zusammenspiel schuf. Hinkemann wird im Krieg sind, sind dramatische Explosionen wie z. V. der durch einen Schuß ins Geschlecht verwundet und ent Bolfsbühne: ,, Hintemann". Rasputinmord mit seinen Efelichauern und seiner mannt. Dieser extravagante Einfall entspricht durch­,, nd wo ihrs padt, da ist es interessant" Revolverblattdramatit. Das scheint das innerlich aus den Möglichkeiten eines Krieges, aber er ent­was Piscator inszeniert. Es gehört schon etwas Neue an Piscators Rasputin. Es ist möglich, doku- scheidet das Stück noch vor seinem Beginn Nach Originalität dazu, eine ganze Weltkugel aus Zeit mentarisches Theater zu spielen, aber was geschieht, natürlichen Vorausseßungen muß die Ehe Hinke­fenen zu konstruieren und aus Spalten und Svält wenn die spielbaren Dokumente ausgehen? Wird manns, um die es hier geht, scheitern! Daß dies then Kaiser Imperatoren, Eisenfresser, Schwachtöpfe, man dann zu den Dichtern zurückgreifen? Und wie? die Dramatik nicht fördert, die Spannung zerstört, Baren, hysterische Gattinnen, Zarinnen, Buhlerin- Doch brauchen diese Dokumente Beweise, die ist klar. Aber gerade hierin liegt Hauptverdienst nen hervorlagen und dokumentorisch belegte Tatsäch diesmal jedoch in der Hauptfache ungenügend waren, von Spiel und Regie, daß sie diese Spannung er­lichkeiten hervorstammeln zu lassen. Man sieht in denn es genügt heute nicht mehr, ein paar photo hielt, dadurch, daß das Stück auf eine Art Neben­Das Geiriche bei Anna Wyrubowa  , der langjährigen graphisch schwache Kriegsbilder laufender Soldaten, neleis geschoben wurde. Waitresse des Baren, findet dert fast alle politischen playender Granaten, abstürzender Aeroplane, oder ihren cheunfähigen Gatten weiter. troßdem zwingt sie die Natur, ihn mit einem gefühllofen Schurken kommit es daß das eine Blatt über einen Fall einen die Nationalisten verüben. Das Rasputindrama" zu lassen. Das übertrifft jeder Stonjunkturkriegs­ganzen Roman   berichtet, das andere den gleichen hat aber weder die logische Verknüpfung, noch die film, jeder Say aus Barbusses Buch Feuer" Mitleid, während der Nebenbuhler aus Bosheit, daß Fall mit ein paar Worten abtut, das dritte aus Lösung einer Tragödie, soweit man an die wirklichen Das Spiel der Schauspieler, obwohl oder gerade er die Frau nicht ganz besitzt, Sinkemann im Gast­dem gleichen Fall eine Humoreske macht? Die Ant Geschehnisse denkt. Was Schtschepolev und Tolstoi weil es nicht so regiebeachtet ure beim bürgerlichen haus in der Trunkenheit nicht nur vom Trenbruch" wort liegt auf der Hand: das hängt von dem be verbrachen: Reißer mit Senfationsbeilage, das wird Theater war, wirkte start. Besonders Wegener, feiner Frau benachrichtigt, sondern ihn auch befügt: treffenden Journaliſten ab wie er den Fall auf in Piscators chemisch- intellektueller Lange rückzerfetzt ein Ungetüm, gemischt aus Brunſt  , Gemeinheit, ſeine Frau hatte über ihn gelacht, das im gleichen macht" wie der Ausdrud für so ein Referat lautet, in das Motiv: was geschah wirklich mit Rasputin  ?" Straft und Willen, die originelle Zarin Tilla Du- Augenblid, da Hinkemann aufragt, ob fein Fall( als das meist das wiedergibt, was sich oft in Gerichts Zufälle verknüpfen sich mit Intrigen und anderem rieux, Ralfers irgendwie elegischer Zar Schwach der eines Freundes darstellt) wirklich) lächerlid) faale überhaupt nicht ereignet hat zum Porträt eines genialen Verbrechens: Rasputin  , lopf erschütterten. Was sonst Dramatiker tun müssen: wäre! Das entwickelt diese neue Tragödie; von Als oberster Grunday für ein Referat über eine bessen Ränke troy ihrer Plumpheit deshalb wirken, jede Handlung, jeden Griff psychologisch zu begrün- Hinkemann gestellt, hat die Frau zwei Möglichkeiten Gerichtsverhandlung sollte der Standpunkt absoluter, weil die Macht seines vichischen Instinktes hinter den, hier hatten die Schauspieler ihre Arbeit zu der Entscheidung: man ist gespannt, wird sie sich objektiver Wahrheit gelten Teider besiben nicht alle ihnen steht. Das sind andere Wirkungen, als man übernehmen, mit den historischen Zufällen zu ringen lachend von ihm wenden, oder bei ihm bleiben: Sie Nevorter soviel Gewissenhaftigkeit und Verantwor- bisher auf dem Theater gewohnt war, ungewollte. Eines der wesentlichsten fünstlerischen Ereignisse wählt aus Liebe zu ihm den Tod! So wurde Hinke­tungsgefühl diesen Standpunkt zu vertreten. Die da die Regie sich politisch nur fürs tatsächliche zu Berlins   in der letzten Zeit war die Aufführung des mann erschütternde Tragödie durch geschicktes Unter­meisten Gerichtsfoalreferenten glauben, daß sie für interessieren scheint Dan sieht, wie in der Gisen- Hinkemann von Toller in der Volksbühne. streichen diefer inliegenden Momente. Da auch Tol­das Publikum schreiben müssen und sie verzichten bahn gespielte Zeitung der Zuschauer fährt chro- Nicht nur, daß ein Schauspieler, vom Format Hein- ler selbst an der Regie beteiligt war, tann man in daher ganz in der Art von Kulissenreißern beim nistisch genau an dem vorbei, was er vor zehn rich Georges als Hinkemann aus der eigentlich un- dieser Lösung eine Art Muster sehen. Das Spiel Theater, nicht auf gewfie Mäuchen und Lügen, um Jahren in der Zeitung gelesen hat, mit dem Unter- dramatischen Figur des Hinkemann eine bis ins der Gattin und Hinkemanns( Weigel George) war einen Fall se darzustellen daß er- dem Leier schiede, daß er damals fade Zeitungsnotizen über letzte erschütternde und wahre Profetarierfigur ge- ein Genuß für sich. Gerhard Färber. gefällt nicht aber wie er sich wirklich zugetragen springen. öde Eisenbahnstrecken verschlafen durfte schaffen hat, hebt diese Aufführung, sondern auch hat. Dem Richter, dem Angeklagten, dem Anwalt, Die dramatischen Effekte", die ja keine sind, weil die Arbeit der Regie die mehr verständnisvoll als

die merklichsten Abweichungen feststellen Woher Knoten verknüpft, auch den zum Rasputinmord, den einige Scherenschnitte" aus alten Filmen Taufe betrügen. Sie schwankt nur zwischen Stel und