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der der Arbeiterschaft am heiligsten und wertvollsten
ge
Und erst die Zenfur der Bresse!
ift? Unter diefer Bürgerregierung ist es dahin Hier haben Sie ein solches Wenster, wie die Preß. freiheit im tschechoslowakischen Staate ausschaut! ( Redner zeigt ein an vielen Stellen konfisziertes Exemplar des„ Sozialdemokrat".) In jedem Jahr Tönnten viele hunderte ähnlicher Blätter gezeigt werden, was ich hier nur an diesem einen Beispiel tite.
Vier Dinge gibt es, die dem Zensor als Rührmichnichtan gelten: der Militarismus, die Banken, die Korruption und die Streikbrecher.
kommen, daß die Behörden den Kindern der Arbeiter die Teilnahme an unseren Festzügen verbieten und die Eltern, wenn sie das Verbot nicht beachten, bestrafen. An klerikalen Demonstrationen, irgend einer Wallfahrt, Fronleichnamsprozessionen usw. ist den Kindern des Prole ais teilzunehmen erlaubt, nur am 1. Wai, an à Tage, den die Arbeiter der ganzen Welt als Feiertag besetzt haben und dem auch der Staat seinen Respekt bezeugt hat, indem er ihn zum Staatsfeiertag einsetz c, dürfen die Arbeiterfinder nicht in den Feftzügen mitziehn! Das sind für den Zensor die vier heiligsten Güter! Sener erging direkt von den Zentralstellen an die was früher über den Militarismus schon hundert politischen Bezirksverwaltungen eine genaue Wei- mal gesagt wurde, heute verfällt es der Beschlagjung, wonach bestimmte Aufschriften, 58 an der nahme. Steigt irgendwo aus einer Bank Gestant Zabl, auf den Tafeln in den Festzügen nicht zuge auf, so werden die Zeitungen sofort von der Polizei lassen wurden. Unter diesen Aufschriften, die ver- verwarnt, envas darüber zu veröffentlichen. boten waren, befand sich auch diefe:„ Demokras tie ist Diskussion"( Rufe: Sört! Gör:!). Demokratie ist Diskussion, das ist ein Wort des Staatspräsidenten, man tonfisziert also heute sogar schon Worte des Präsiden ten, wenn sie den an der Herrschaft befindlichen politischen Parteien nicht passen.
Dem heutigen Regierungssystem ist Demokratic wirklich nicht Diskussion, sondern nur ein Instrument zur Klassenherrschaft der Besitzenden. Die Luft in diesem Staat wird immer muffiger. Es herricht hier ein Polizeigeist, ein Geist der Vormundschaft, der immer unerträglicher wird. Bald wird man fein freies Wort mehr reden dürfen! Es hat wirklich erst des Eintrittes der drei deutschbürgerlichen Parteien in die Regierung bedurft, um zustände, wie die heutigen zu schaffen. Hier haben die Deutschbürgerlichen tatsächlich„ aftiv" mitgearbeitet, hier hat ihr„ Aktivismus“ Früchte getragen. Die Behörden nehmen sich heute heraus, nicht nur das politische Leben, sondern auch die gewerkschaftlich
organisierten Arbeiter zu bespizzeln.
Ein besonders trauriges Kapitel ist die Filmzenjur.
( Sier führt Redner eine Reihe von Beispielen an.) Am schmählichsten war das Verbot des in Rußland hergestellten hochkünstlerischen Films„ Die Mutter". In Deutschland , Deſterreich und anderen Staaten wurde er gespielt, hier verboten. Es ist ein Film aus dem Leben der Erniedrigten und Beleidigten. sin Film, der allerdings das Verbrechen begeht, zu veranschaulichen, daß Menschen sterben können, daß aber eine Idee weiterlebt. Das genügte, um ihn als staatsgefährlich zu verbieten. Alle Arbeiter versammlungen werden heute strenger überwacht als das jemals früher der Fall war.
Steht der Staat wirklich auf so schwachen Füßen, daß ihm selbst Versammlungsredner gefährlich sind?
Wie sehr sich die staatliche Bürokratie als unser Vormund fühlt, geht aus folgendem Beispiel he.vor: Die Ortsgruppe der Union der Bergarbeiter in Staab wollte eine Fahne anschaffen, doch die politische Bezirksverwaltung in Mies wies das Ansuchen ab, weil die Zusammenstellung der Far ben Schwarz und Gold den veränderten staatsrecht lichen Verhältnissen nicht entspreche.( Seiterkeit.) Glaubt man, die Ortsgruppe der Bergarbeiterunion habe durch die Farben Schwarz und Gold envas für Desterreich demonstrieren wollen? Aber das Inter essanteste ist, daß die Fahne gar nicht schwarz und gold, sondern schwarz und rot mit violetter Nuancierung ist. Farbenblind sind also unsere Behörden auch schon.
Das heutige Regime mißt auch mit ungleichen Maßen.
Der fascistische Ueberfall in Sazava wurde mit ein paar Monaten Arrest bestraft, dem gegenüber wer den Versammlungsredner, die eines der vielen Gesetze überschreiten, zu weit härteren Strafen verurteilt.
Der falsche Prinz.
42 Leben und Abenteuer.
Von Harry Tomela.
Der Sozialdemokrat" und fünf andere sozialdemokratische Blätter wurden in der letzten Zeit zweimal lonfisziert, weil sie Artikel über die Korruption im tschechoslowakischen Staate gebracht haben. Ich brauche wohl nicht zu ver sichern, daß nicht für, sondern gegen die Korruption geschrieben wurde. Es wurde verlangt, daß der staatliche Apparat nicht nur gegen politische Verbrecher, sondern auch gegen Korrup tionisten mobil gemacht werde. Anstatt einzu schen, daß die Reinigung des Augiasstalles im Staatsinteresse gelegen ist, werden die Zeitun gen, welche die Reinigung fordern, durch Nonfislation bestraft. Dabei rühmt sich noch der deutsche Justizminister dieser Regierung, Herr Mahr.Harting, daß die Konfiskationen im heurigen Jahre auf das doppelte gestiegen sind. Das bedeutet, die Knute zu küssen, mit der die Herren von deutscher Regierungsbänken früher selber geschlagen wurden und vielleicht in absehbarer Zeit wieder werden geschlagen werden. Wer die Geißel flicht, tann fie morgen schon am eigenen Leib zu spüren befommen. Mit der Unterdrückung der poli tischen Meinungsfreiheit wird man die Aufklärung über das Wesen und die Taten der deutsch - tschechi chen Bürgerregierung nicht verhindern. Da gäbe es zu machen. Aber das alles scheint den Regierungsparteien nicht zu genügen und darum sind sie einer Notiz in der„ Prager Presse" zufolge auf die Kö nigsidee verfallen:
nur ein Mittel: alle Staatsbürger taub und blind
die Politik zu
entpolitifieren".
Man will die kommenden Wahlen in die Landes und Bezirksvertretungen des politischen Charakters entkleiden, da durch die ständige Parteiagitation die ,, ruhige politische Aufbauarbeit" behindert werde.
Sonntag, 18. Dezember 1927.
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Wie man das machen will, darüber sind sich die[ Personen wurden jedoch zwecks weiterer Erfinder dieser Idee noch nicht im Klaren. Man Untersuchung noch zurück behalten. Sie ist ein Produkt der Angst und Verwirrung der könnte die Idee für einen Faschings wit halten. Regierungsparteien. Will man noch mehr unserer Versammlungen, Plakate und Flugblätter verbieten, noch mehr unsere Zeitungen schifanieren?
Wir sagen den Herren, daß ihnen das alles nichts nüßen wird.
Ihre Schandtaten werden wir weiterhin an
prangern und schon die Wege zu finden wissen, Verbrechen dieser Regierungsmehrheit führen. Wenn welche zur Aufklärung der Bevölkerung über die Sie zur Beruhigung der Bevölkerung beitragen wol len, dann beschließen Sie weniger volksfeindliche fen Sie, wenn Sie die Schandnov: lle, die die Sozial Gefeße!( Zustimmung.) Beruhigung auch schaf versicherung ruinieren soll, von der Tagesordnung zurückziehen.
Die größte Beruhigung aber wird die Bevölkerung an dem Tage erhalten, an dem das Schen sal dieser Regierungsmehrheit in die Wolfsschlucht geworfen werden wird!
nimmt an, daß der fürzliche fommunistische UmKanton, 17. Dezember.( Reuter.) Man sturzversuch in Kanton vom Roten Rate organifiert war, an dessen Spitze der Generalfonsul Sowjetrußlands, Poliwansti, stand.
der Reichsrat türzt das Militärbudget. mit 36 gegen 32 Stimmen einen Antrag Breußen Berlin, 17. Dezember. Der Reichsrat nahmi an, mit Rücksicht auf die Finanzlag des Reiches für den Reichswehretat von zusammen 6.2 MilSöhe von 9.3 Millionen Mark und weitere Mittel die Mittel für den Neubau eines Panzerschiffes in Honen Mark zu streichen.
Das Verfahren
Die Regierung und ihre Parteien haben sich mit in Verwaltungsfachen.
einer Brutalität fondergleichen auf die sozialen und politischen Errungenschaften der arbeitenden Bevöl Von Dr. Karl Heller. ferung geworfen. Sie sollen sich vor Augen halten, daß ihre ganze Serrlichkeit über Nacht 3 Nr. 125, bestimmt, daß die Vorschriften über das Artikel 10 des Gesetzes vom 14. Juli 1927, sammenbrechen kann. Die Basis, auf der Die Basis, auf der
die Regierung steht, ist so klein, daß man Berfahren in den zum Wirkungsireise der polinach dem Ergebnis der Gemeindewahlen fagentischen Behörden gehörenden Angelegenheiten einfann, hier herrscht eine Minderheit gegen die schließlich des Exekutionsverfahrens durch eine Re Mehrheit des Volles! Der stärkste Posten in der giert giverordnung zu regeln find. Die Regierung Rechnung der bürgerlichen Parteien war bisher die ist verpflichtet, diese Verordnung beiden Häusern Uneinigkeit der Arbeiterbewegung. Tatsächlich der Nationalversammlung zur Genehmigung vorhätte es ohne diese niemals zu dieser Verschwörung zulegen. Wenn eines der beiden Häuser die Ge= gegen das arbeitende Volf, niemals zu den Anfchlä nehmigung versagt, so tritt die Verordnung außer gen auf seine sozialen und politischen Positionen Kraft. Hervorzuheben ist, daß sich diese Ermäch ändern. Schon zeigt sich ein Lichtblick ein Anfang ein Gesetz zu regeln ist, sondern nur auf das kommen fönnen. Auch diese Verhältnisse werden sichtigung nicht auf das Strafverfahren in kommen können. Auch diese Verhältnisse werden sich Verwaltungssachen bezieht, das vielmehr durch zum Zusammenschluß. Der Beginn der pro fetariimen Einheitsfront wird nich: aufzuhalten sein. Was die heutige Regierung Ziv lverfahren. und die Koalition zusammenhält, das ist die wider aufzuhalten sein. Was die heutige Regierung lichste egoistische Profitgier. Das werden und müs. sen einmal alle Arbeitenden, alle sozialistischen Par
telen begreifen.
Sie müssen alle fleinlichen Parteiinteressen, alles Vergangene vergessen und nur das große Ziel ins Auge fassen, das ist: diesen Staat, den die Bourgeoisie heute in den Krallen hält, zu einem Staate der sozialen, politischen und natio nalen Gerechtigkeit zu machen. ( Lebhafter Beifall.)
Protestnote der Sowjets.
Abreise der Konsuln.
tungsreform wurde seitens der Opposition hervorgehoben, daß auch die Regelung des ZivilVerwaltungsverfahrens durch eine Regierungs verordnung dem§ 55 der Verfassungsurkunde widerspricht, der ausdrücklich bestimmt, daß Ver ordnungen nur zur Durchführung eines bestimmten Gesetzes und im Rahmen desselben erlassen werden können. Es ist daher unzulässig, durch ein Gesetz, das über das Verfahren in Verwaltungssachen feine Bestimmungen enthält, dieses Bestimmungsrecht selbst der Regierung zu übertragen. Es ist aber auch ein Zeichen für den Verfall des tschechoslowakischen Parlamentaris mus, für die Abdikation der Gesetzgebung zugunſten der Bürokratie, wenn das Parlament die Regelung eines so wichtigen, ins Leben jedes
Im Laufe der Debatte über die Verwal
an den Generalfonful der Sowjets in Shanghai ftige Folgen spüren werden. Mostau, 17. Dezember. Tschitscherin hat den Sowjetsbeginnen, als erste deren ungün- Bürgers so tief einschneidenden Gegenstandes ein zur Ueberreichung an den Kommissär für auswärtige Angelegenheiten eine Protestnote übersendet, in der erklärt wird, daß die National regierung in Nanking von den Sovjets niemals anerkannt wurde. Sämtliche russischen Ronsulate julartorps hat die Ausweisung der SowjettonSchanghai, 17. Dezember. Das hiesige Nonin China wurden auf Grund des Pekinger Ver- ularvertre: er aus China gutgeheißen und zu trages vom Jahre 1924 errichtet; jede E: nen gleich beschlossen, den Stadtrat von Schanghai zu nung von Konsuln erfolgt im Einverständnis mit ersuchen, alle notwendigen Schritte zum Schube trages vom Jahre 1924 errichtet; jede&: nenderelinger Regierung. nung von Anjuin erfolgt im Einverständnis mit
fach der Regierung überläßt und sich hiebei nabezu jedes Einflusses begibt. Denn das Recht, nach träglich die Genehmigung zu verweigern. iſt praktisch wertlos, wie die Erfahrung der letzten sieben Jahre lehrt. Es gibt auch kein anderes nicht durch ein vom Parlament beschlossenes GeLand, in welchem das Verwaltungsverfahren fetz geregelt worden wäre. Es genügt nicht, die Demokratie und die Begeisterung für den Par lamentarismus im Munde zu führen, wie dies Tie Sowjetregierung müsse mit aller Ent- des Personals des Sowjetkonsulats bei dessen der Ministerpräsident vor kurzem im Budgetaus schiedenheit die Behauptung zurückweisen, daß die Beamte des Sowjetkonsulates mit dem Gene- man gleichzeitig Demokratie und Parlament zu Abreise zu treffen. Seute früh wurden fünfzehn schuß des Abgeordnetenhauses getan hat, wenn Sowjettonfulate zum Zwede roter Propaganda Gene- man ralkonsul on Bord eines chinesischen und als Asyl für Kommunisten" ausgenüßt wur gunsten der Bürokratie aller Rechte beraubt. Es den. Die Sowjetregierung ist überzeugt, daß der Dampfers gebracht, der Schanghai in der Rich ist notwendig, diese Ausführungen der Erörte von den Behörden in Shanghai vertretene Stand- tung Wladiwostok verließ. rung über die beabsichtigte Verordnung voraus punkt vor allem das chinesische Bolt Die Mehrheit der gestern verhafteten Kom- zuschicken. selbst schädigt und daß jene, die mit soler munisten und des Kommunismus verdächtigen Die Regierung hat nämlich die Verord Leichtfertigkeit eine feindliche Politik gegenüber Personen wurden heute in Freiheit gesetzt, 60 nung fertiggestellt und dieselbe verschie
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Copyright 1927 by Malik- Verlag A.G.. Berlin W. 50| Abends zum Seppl" zu ziehen. Wir trafen dort nehmste Gast Heidelbergs . Ich ging hinaus.| Sache interessiert mich nicht mehr." Erleichtert eine Menge Studenten auch anderer Korps. Der Draußen wartete Herztal, nervös von einem atmete er auf. Mit einem Kraßfuß öffnete er Graf war gleichfalls anwesend. Ich wurde all Bein aufs andere wippend. Er war plößlich ganz weit die Türe vor mir. Umständlich zog ich jeitig zum Trinken animiert. und so tam es, daß winzig und bescheiden geworden. Mit einem Rei- drinnen wieder meinen Rock aus und setzte mich. ich an diesem Abend verkeerend zechie. Immer teroffizier, der tüchtig einzukauen verstand! Nette Serzal saß von nun ab gedrückt in einer Ede. ernent wurde mir zugetrunken. Jeder empfand Bescherung! Er stotterte einige Ach's und Ah's Der Graf, dem der Vorfall ungeheuer peinlich) es als eine besonders große Ehre, mich ihm zu wie ein stammeindes Kind und sagte bittend: gewesen, war froh, daß er beigelegt war. Die Auf meine Bemerkung drehie sich Herztat trinken zu sehen. Mitten im Zechen höre ich, Durchlaucht wollen entschuld gen, tausendmal Enttäuschung der anderen Korps war offensicht dreist um und rief:„ Was! Es redet jemand?! wie Herstal eine dumme Bemerkung über mich verzeihen. Ach! Ach! Hm! Der Ton macht die lich groß. Ich las von den Gesichtern der meisten Saben's Maul zu halten!" So ging es die gauze macht. Wenn ich zuviel getrunken babe, bringe Musik. Es ist wahr. Ich habe mich schlecht be- ab, caß sie alle darauf gewartet hatten, draußen Borstellung hindurch. Er unterließ nicht, um die ich meine Worte abgehadki heraus und stottere. nommen. Sie dürfen auf der Kneipe aber nicht werde es flatschen und zu einem Ramsch kommen. stleinbürger im Schach zu halten, mich deutlich da höre ich klöglich aus dem Munde dieses alles so genau nehmen. Ich bin zu jeder Satis. Am selben Abend wollte der Graf mich in die vernehmbar fortges 3 mit„ Prinz“ und„ Durch Jünglings:„ Ach, äh: machen auch die Jidden." faktion bereit, revoz ere und depreziere." So leicht Attivitas des Korps aufnehmen. Hängen Sie laucht" anzureden. Damit erreichte er auch keinen Da die Bemerkung offenbar despektierlich ge- follte er mir jedoch nicht davonkommen. Ber Ihren Leutnant an den Nagel und kommen Sie Zweck, denn die Protestruse wurden immer selte meint war, faßte ich sofort den Entschluß die chrter Herr v. Herztal, es ist furchtbar leicht, nach Heidelberg !"-" Ja," erwiderte ich ,,, wenn ner und im dritten Att ließ sich schon jeder dieses sem jungen Manne einmal mitten unter ſener jemanden anzurempeln und es hernach mit ich nicht Fuchs zu werden brauche..." Durch dieBesellschaft gehörig den Kovf zu waschen und irgendeiner Entschuldigung abiun zu wollen. Das en Vorfall war mein Ansehen unerwartet geungezogene Benehmen gefallen. Später, auf dem Riefenstein, renommierte Herstal damit, wie er ihn zurechtzustußen. Ich rückte sofort mit dem ist mein Standpunit." Darauf bat er mich:„ Ich stiegen. das ganze Theater in Aufregung gebracht hate. Stuhl von ihm ab und begann ihn eisig zu be bitte Sie, es würde uns furchtbar leid tun, wenn Als ich am nächsten Mittag zum Essen „ Alte Weiber hätten am liebsten Augen ausge- handeln. Als er mir zufrinken wolle, schnitt während Ihres Aufenthaltes in Heidelberg etwas komme, höre ich bei meinem Eintritt vom Gardefraßt. Aber als sie schwarzweißgrünes Tönnchen ich ihn und fragte ihn, wie er feine Bemerkung dazwischen käme. Wir freuen uns doch zu sehr, roberaum aus eine bemerkenswerte Unterhalfahen, belten sie Fresse, und vor Durchlaucht gemeint habe. Ta merkte er, daß er einen faur daß wir endlich einmal einen anständigen, vor- tung. Ich vernehme Worte, wie„ Roter Prinz", vergaßen je, manfig zu werden." Während der kas gemacht hatte, und war völlig verdattert. An nehmen Menschen unter uns haben. Ich bitte„ verdrehte Ansichten"," unmöglich für Leut großen Pause wurden wir draußen im Foyer Nebent schen hatte man schon etwas gemerkt. nochmals in aller Form um Entschuldigung."" nant!" is er denn Leutnant?",„ jedenfalls wie Wundertiere angestarrt. Ich hatte das Bänd Graf Rotdorn war peinlich verlegen und bat mich Ich blieb indes sehr lühl.„ Um so schlimmer für schneidiger Steri", tadelloses Benehmen!" Alls chen des Baltenkreuzes angelegt, das zu tragen heraus. Draußen entschuld gie er sich, daß in Sie, da ich Ihr Gast bin. Eine Ünhöflichkeit und ich eintrete: Totenſille, allgemeine Verlegenheit! ich übrigens berechtig war. Herstal fragte laut: feiner Gegenwart ein Storp: binder von ihm mich Ruppigkeit sondergleichen ist es für meine Be- Mit einigen Redensarten versucht man krampfEr redete verlebt habe; er werde den Jüngling ersuchen, griffe, sich über einen Gast zu mokieren, dazu haft, über die unangenehme Situation hinwegzu „ Ach, Durchlaucht, schon Orden?!"
mich in jedem Save vernehmlich mit„ Durchsich bei mir zu entschuldigen. Als er wieder hin- in Gegenwart anderer. Nicht mit einer Silke kommen. Während des Mittagessens ist das Gelaucht" und„ Herr Leutnant" an. Im Nu batte cinging. irat mir auch schon Herztal en gegen: durften Sie das!" Ich ha'te eine unbändige Lust, präch plößlich auf den früheren staiſer gekommen. sich um uns in respekwoller Distanz ein Stranz Sin. Durchlaucht wollen ensschuld gen, dürfte ich dieſen hochnäßigen, aufgeblähien Heldenjüngling Ich merke, dafs es dem Grafen nicht recht ist. Ev von Spießern und Sicher nuen gebildet. Ich Sie einen Augenblick breuken sprechen?" Ich zu ducken. Es juckte mir förmlich in den Finger versucht, das Gespräch abzubrechen. Eisig äußert hörte tuscheln:„ Wer ist denn das?!"- Das fagte ziemlich fühl zu. Um zu zeigen, wie unge sp'ßen. Darauf begann er:„ Ich bitte Durchlaucht er:„ Sprechen wir von etwas anderem! deber ist ein Regierenber!" v. Serz'al brüstete sich wie balten ich sei auch die Angelegenheit sehr formell nochmals, die Angelegenheit nunmehr als erledigt den Mann ist ja kein Wort zu verlieren." Als ein Pfau und founte fich in meinem Glanze. nehme. zog ch meinen Stock- es war im zu betrachten. Ich verspreche Durchlaucht, solange Selburg etwas einwenden will, entgegnet er furs Nach der Theateroorstellung machte uns an der Sepplewohnheit, den Noch auszuziehen Durchlaucht hier sind, mich in jeder Richtung und schneidend:„ Nein, nein! Der Mann hat uns unter all Förmlichkeiten weder an. Darauf tadellos zu benehmen." Wiewohl ich noch ziem zu furchtbar enttäuscht!" Um dem Grafen zu Garderobe alles ehrfürchtig Play. Am Ausgang bedauerte Herztal nur, noh kein eigenes Auto zu wurde der ze„ Seppl" interstill. Es waren lich zurückhaltend blieb. ließ ich's jetzt genug fein fefunderen, äukere ich:„ Und ich, wenn ich trum haben; in den nächsten Wochen werde es jedoch eine Menge Studenten anderer Korps da die der und entgegnete:„ Na. Sie scheinen ja den größten bitten darf. möchte ersuchen. den alten Herrn ganz schon arters damit bestellt sein. Env'cklung der Dinge erwartungsvoll en'gegen Wert darauf zu legen, mit Entschuldigungen die aus dem Spiele zu lassen." fahen. Galt ich doch unter ihnen als der vor- Angelegenheit aus der Welt zu bringen. Die
Wir entschlossen uns, für den Rest des
( Fortjeßung folgt.)