Bette 6.

Kleine Chronit.

Zieffte Temperaturen.

Minus 278 Grad Celsius. Dr. Kanolis.

Experimente

Das Mälie- Laboratorium.

fehr utühsamt gewesen sein muß. Später komment ganz steife Haartronen auf, denen als Reaktion im 3 Jahrhundert einfach um den Kopf gelegte Haare folgen, die freilich noch etwas künstlich geweilt wer den. Eine Bubikopfmode hat das alte Rom nicht gekannt.

Kunst und Wiſſen.

Repertoireänderung. Wegen Indisposition der

Spielplan des Neuen Deutschen Theaters.

Aus der Bartel.

Jugendbewegung.

E. J. Mittwoch, den 21., abends 8 Uhr im Verein deutscher Arbeiter Gruppenabend. Wir er­suchen alle Mitglieder, bestimmt und pünktlich zu erscheinen.

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Turnen und Sport.

Dienstag, 20. Dezember 1927.

Erklärung.

,, Mit Bezug auf den in der Nummer 182, Jahrgang 1927 vom 24. September 1927 des Tag" auf Seite 3 unter der Ueberschrift ,, Maj­fenschlächter und Großpapa" veröffenti chten Arti fel erklärt die Redaktion des Tag", daj; fie die in diesem Artikel enthaltenen, gegen Herrn Dr. Emil Franzel, Redakteur des Soz'al dentokrat", gerichteten Beleidigungen mit dem Ausdrucke des Bedauerns widerruft und dem Beleidigten dadurch Genugtuung leistet."

Die Erforschung tiefster Temperaturen gehört den interessantesten Gebieten der Termophysik. Mitteilungen aus dem Bublifum. Temperaturen sind abhängig von der Geschwindig teit der Moleküle und der tiefste Temperaturgrad. Große Theaterredoute Winternachtstraum" am bei dem alle Bewegung aufhört, wird in der Wissen Frau Medelsky, heute, statt Biberpelz" die neue 18. Jänner 1928 im Qucernafaale zugunsten der pen- bundes Deutschland über ausgetragene Gefell­schaft als der absolute Nullpunkt bezeichnet. Kriminalkomödie Der Seger"( 62-2) und in fionierten Stünstler des Deutschen Landestheaters schaftsspiele im Spieljahr 1926 bringt die große Bc. Er liegt bei 278 Grad Celsius. Bislang ist es noch der Kleinen Bühne das Kammerspiel Die Braut( Solisten Pension). deutung der Turnspiele und die Größe ihrer Anhän nicht gelungen, diese tiefste Temperatur fünftlich gerschaft klar zum Ausdruc. Nach der Statistik be und das scharlachrote Tier" statt Die herzustellen. Dem absoluten Nullpunkt am nächsten teiligten sich 6838 Mannsch, die 47.966 Spicie aus. tamen die Versuche des verstorbenen holländischen schöne Frau Chatelain". trugen( 1925: 41.929 Spiele). In den Spielen wur Professors H. Kamerlingh Onnes von der Univer den rund 500.000 Spieler und Spielerinnen beschäf fität Leyden, der eine Temperatur von nur Grab Mittivoch( 62-2). 7% Uhr: Der Geger". Es spricht dafür, daß der Arbeiter- Turnt und tigt. Fragebogen von 3880 Vereinen( über 2000 über den absoluten Nullpunkt erreichte Die Ber- Donnerstag( 65-1), 7% Uhr: Madame But Sportbund Deutschland auf dem Gebiete der Leibes haben nicht eingesandt) verzeichnen 58.724 Spieler suche des amerikanischen Wissenschaftlers Dr. C. Wterfly". Freitag( 66-2), 7 Uhr: Trill- übungen in vorbildlicherweise bahnbrechend wirkt, und Spielerinnen über 14 Jahre. Den meisten Stanolt von dem Stältelaboratorium des amerikanira II". Sonntag, Uhr: Trill Trail": wenn seine Lehrschriften und Bundesorgane vom 3 ufpruch hat Handball. Es ist das Spier schen ,, Bureau of Standards" blieben immerhin noch 7 Uhr: Lady Hamilton " Montag, 2% Uhr: Ausland immer mehr angefordert werden. Um den der Zukunft und weist im letzten Spieljahr teil. 12 Grad über dem absoluten Nullpunkt. Trill Trail"; 7 Uhr: Lady Hamilton " Bereinsbetrieb vielseitiger und reichhaltiger zu geweise bis 100 Prozent Zunahme auf Das erst in Schweizer Arbeiter Turn- und Sportverbandes breitet sich in den Arbeitersportkreiſen immer ſtalten, empfiehlt der Technische Ausschuß des letzter Zeit aufgenommene Tennisspiel ver seinen Vereinen dringend ab 1928 den Vorturner" mt chr. und die Freie Sportwoche" zn abonnieren Die Finnischer Geräteturner- Wettstreit. Die Geräte­Freie Sportwoche" ist das Organ der deutschen Ar­beiterfußballer, Turnspieler, Leichtathleten und Win tersportler und hat besondere technische Teile für Fußball und Turnspiele. Vorturner" und" Freie Sportwoche" werden im eigenen Verlag( Arbeiter Turnverlag, Leipzig , Fichtestraße 36) hergestellt.

Professor Kamerlingh Onnes machte einige jebr bemerkenswerte Beobachtungen bei seinen Versuchen zur Erreichung des absoluten Nullpunktes. So ver schwand der elektrische Widerstand gewisser Metalle vollkommen. 3. B. leiteten Blei, Zinn und Qued silber sowie einige andere Metalle, die in gewöhn lichem Zustand Nichtleiter sind, bei Annäherung der Temperatur an den absoluten Nullpunkt den elektrt schen Strom ohne den leisesten Widerstand.

Das staatliche Kälte- Laboratorium der U. S. A. hat fürzlich einen Apparat zur Ser itellung von flüssigem elium hergestellt. ein Verfach, der bislang in den Vereinigten Staaten noch nicht gelungen war. Flüssiges Helium wird bei einer Temperatur von 4.4 Grad Celsius über dem absoluten Nullpunkt hergestellt, d. h. bei einer Tem­peratur, die fast 8 Grad niedriger ist, als der zur Herstellung festen Wasserstoffes benötigte Kältegrad Unter der Leitung von Dr. Sanolt gelang es dem staatlichen Stälte- Laboratorium auch, flüssigen Wasserstoff in solchen Mengen herzustellen, daß diefer Prozeß für den Handel von prafischem Wert ist, wenn sich eine Verwendungsmöglichkeit in der Industrie ergeben sollte. Sturz gesagt besteht diese neue Verflüssigungsmethode hauptsächlich darin, den Wasserstoff von Unreinheiten zu befreien. Groß Mengen von reinstem Wasserstoffgas werden her gestellt und bei der benötigten Temperatur fompri miert und verflüffigt. Dr. M. F.

Spielplan der Kleinen Bühne. Mittwoch: die Spielplan der Kleinen Bühne. Mittwoch: Die Braut und das scharlachrote Tier". Donnerstag: Stella". Freitag: DILH­Bolly" Sonntag, 3 Uhr: Olly Polly": 7% Uhr: Du wirst mich heiraten". Mon­tag, 3 Uhr: Du wirst mich heiraten"; 7% Uhr: Du wirst mich heiraten".

Literatur.

turner hatten in Tampere am 4. Dezember ein dankbares Publikum gefunden, das ibre guten Leistungen mit großem Interesse verfolgte. Wit 94 Punkten belegte K. Lehtinen von Wiipuri den ersten Play. Der Sieger vom 1. finnischen Bundesfest, O. Mäki( Tampere ), wurde Zweiter mit 93.75 Bunkte.

Allen Genossen und Genossinnen empfehlen sich zur Herstellung

Schlechte Lage des Schwimmsports in Belgien . Das Schwimmen breitet sich in ben belgischen Ar. Leonhard Frank : Das Ochsenfurter Männer beiterfreifen nur langsam aus. Der Grund liegt Genossen! quartett".( Insel Verlag. Leipzig .) Leonhard Frank in dem Fehlen von Schwimmanſtalten. Traget bei jeder Gelegenheit Euer hat schon mit seinen ersten Büchern, die er nach Ist es bekannt, daß in der Hauptstadt Brüssel sicb Parteiabzeichen! dem Striege schrieb, Aufsehen erregt und viele Leser nur eine Schwimmanlage befindet, und daß auch gefunden. In dem Buche Die Räuberbande" hat diese nur von April bis Oktober dem Publikum zu­er seine Jugendzeit erzählt. Auch er ist aus dem gänglich ift?! Es gibt noch zwei private Proletariat hervorgegangen, war von Beruf Mecha- Schwimmanstalten, der Besuch aber für die Arbeiter nifer und war auch als Chauffeur tätig. Sein zu to stspielig ist. Trotz aller Bemühungen der nenester Roman führt den Leser in die schöne alte sozialistischen Gemeindevertreter ist eine Besse­Stad: Würzburg , die eine andere geworden ist, feit- ring der Lage eingetreten. Das Baden und Schwim- sämtlicher Drucksorten bem Frank hier als Stnabe seine Träume spann. Waren seine früheren Bücher dem Stampf gegen eine entartete, aus den Fugen geratene, bösartige Welt gewidmet, foin neuestes zeigt ruhigere 3üge und enthält eine mit Sumor und Tragik gewürzte ent­südende Liebesgeschichte. Das Männerquartett, von dem im Titel die Rede ist, spielt darin mur eine höchst untergeordnete Rolle. Ob das Buch sein bestes ist? Das ist schwer zu entscheiden. Jedenfalls zeigt es größere Reife und verspricht von der Zukunft des jungen Dichters noch Größeres.

Dr. Evžen Stern: Novelisace socialniho pojištění. Berlag Svaz Národniho Osvobození Brag II., Malá Stopanská 11. Die 65 Seiten umfassende Darlegung ist eine Stritik der Regierungsvorlage betreffend die Novellisierung der Sozialversicherung vom sozialisti­ schen Standpunkt. Sie wird den tschechischen Genossen im Kampfe gegen die Verschlechterung der Sozialver ficherung gute Dienste leisten.

Haartrachtmoden bei den alten Römern. Auch im alten Rom wechselten die Haartrachtmoden von Generation zu Generation. Sie waren wie Dr. Lehmann Hartleben in Heidelberg mit teilt abhängig von der Haartracht der jeweiligen Kaiserin. Diese Haartracht wurde damals ebenso nachgeahmt, wie seinerzeit bei uns die Männer die Bartform Wilhelms I. und Wilhelms II. mady­chinten. Die Büste der römischen Kaiserin wurde meist bald nach ihrem Regierungsantritte öffentlich aufgestellt. Dann fonnte jeder Bürger sehen, welche Saartracht die Kaiserin bevorzugte Im Beginn der Dr. Karl Janovsky: Zollunion Prag - Wien oder Kaiserzeit trugen die römischen Frauen das Haar Anschluß Wien - Berlin ? Verlag Gebr. Stiepel, Ges ehrbar gescheitelt. Die nächste Mode waren gebranntem. b. H., Reichenberg. Der Verfasser spricht sich Löckchen, welche die Ohren verdeckten. Dann folgten gegen eine Zollunion der Tschechoslowakei mit hohe Lodentoupets, die zu brennen oder zu wickeln Desterreich aus und begründet dies.

Der Bergmann .

Eine Novelle von Friedrichhaus Kondring. Die Nacht zerriß über der qualmigen Indu Strieftadt.

Schwarz angerußt standen die Häuser der Straße, gleichförmig ausgerichtet, gleichförmig öde gebaut, Zechenkolonie!

In scharfer Silhouette redte sich über die Dächer das Eisengerüst der Fördertürme nahe den Schornsteinen, die in den Himmel frallten.

Aus dem Ledigenheim II trottete der Berg mann Gerd Vermoelen auf die Straße, den Stopf etwas auf die Brust geneigt, so daß der Rüden sich frumm bog, wie im niedrigen Stollen, die Linke in die Tasche vergraben, in der Rechten die Stordel der Kaffeeflasche, die er über die Schulter gehängt haite.

leber die blaue Straße flirrten die Schritte der Bergleute, schwarze Gestalten, die aufeinander zu gingen und sich mit turzem Wort begrüßton.

dröhnten.--

ft.

Gemächlich trottet er durch seinen Stollen, stolpert über die Schollen der Schienen. Vor ihm die Gestalten der Arbeitskameraden, schattenhaft hin und her schwankend im Lichte der pendelnden Lampen. Ab und zu leuchtet bi bartig und gelb lich das fable Holz der Stempel und Stüßen auf.

men in Stanälen und Flüssen ist außerdem verboten. Man sollte annehmen, daß wegen Fehlen von ge­schlossenen Schwimmanstalten der Herrichtung von Flarßbädern foine Hindernisse in den Weg gelegt wür den. Im belgischen Arbeiter Sportbund bestehen nur zwei Schwimmabteilungen, in Gent und Tournay. Deutsche Schwimmer aus Köln und Osnabrüd be­teiligten sich bereits an einem Schwimmfest in Gent Diesen sei Abteilungen wird sich bald eine dritte in Lüttich zugesellen." Es ist zu hoffen, daß hart­nädiger Wille auch in Belgien den Arbeiterschwimm­sport vorwärts treibt.

GARTHE

( Q)

Was sind Turnspiele und haben sie Anhänger? Unter Turnspiele versteht man in der Luzerner Sportinternationale: Handball Faustball , Raffball, Schlagball, Trommelball, Korbball, Bolleyball( Zu sammensetzung von Hand- und Korbball), Hazena ( Frauen- Handball). Hockey Eishockey und Tennis. Eine Statistik des Arbeiter- Turn- und Sport Gärtner& Co., Bodenbach a. E.

Herausgeber: Dr Ludwig T8: ch Verantwortlicher Redakteur Dr Emii Strauß. de Deutsche Retunas en efellichaft in Prop Für den Druck verantwortlich Otto Holik. Prag Ste Zeitungsmartentrantatur wurde von der Boft. a. Te.cgraphen. direktion mit Erlah Nr. 127 451/ VII/ 27 am 14. Ma 1927 bewilligt.

Nordböhmische Druck- u.Verlags- Anstalt

G. m. b. H.

Großbuchdruckerel, Stereotyple Buchbinderel. neueste Setz- und Gleßmaschinen mit einer ages leistung von 503.080 Buchstaben, Rotationsmaschinen uilt einer Tagesproduktion von 250.003 Zeltungen Fernsprecher Nr. 271 Postsparkassa Nr. 127 863.

Ein Mensch, gewohnt aufrecht zu gehen, ge- Gerd nimmt ein Beil und schlägt einen Stempel wohnt Weite des Raumes um sich und unend- weg, der ihn bei der Arbeit hindert. liches Firmament über sich zu haben, würde auf- Blöslich, wie eine Spinne ihre langen Beine schreien vor Qual, vor der Qual dieses Gefäng- ausstreat, um die Beute an sich zu ziehen, zeigen nisses mit dem unfaßbaren und doch greifbar sich in der Decke Risse. strah'enförmig auseinander nahen Düſter. spritzend. Sie laufen weiter, immer weiter. Ueberall hut. Hol; fracht, splittert, dumpfes Ge­polter, donnerähnlich.

Weiter gleitet das Licht an den Wänden ent- Die Stumpels aber sind verwachsen mit ihm, lang. Und wenn sie gleich in die Nebenstollen mit dem Gestein und der schwarzen Kohle. Und verschwinden, sieht man in dem gähnenden Duntel| faum noch würden sie eine Arbeit über Tage an nur noch winzige Irrlichter, die aufeinander zu nehmen, denn das Geheimnis der Erde, die feinen tanzen, verschwinden und sich wieder abstoßen. mehr läßt, den sie in ihrem Scheß aufnahm, hat Gerd fist der Nachtdurst noch in der Stehle. sie gefangen. Er nimmt einen Schluck aus der Kaffeeflasche. Berdammt, wenn es noch wenigstens Schnaps wäre! Mit einer verächtlichen Gebärde spuckt er den Rest des Staffees wieder von sich.

"

Endlich sitzt er mit feinen Stameraden im Schächtchen" angelangt. Sie schreiben ihre Nummer, denn das ist ihr Name, auf eine Tafel, zum Zeichen, daß sie anwesend sind.

Und dann sitzen sie in Hodstellung im Streis und packen ihr Brot aus und trinken glucksend aus der Staffeepulle. Und einer reicht sein Dös chen mit Schnupftabak herum und fragt: Na, Stumpel, willste en Priesken?"

,, Stumpel, heute Steine tippen", sagt der kleine Pole zu Gerd, als sie an der Arbeitsstelle angelangt sind.

o", schreit Gere. Die Steine stürzen über ihn, auf den Stopf, auf den N den, über die Beine. Und während die Decke birst, die Stempel wie Streichhölzer fuiden, schwindet sein Bewußtsein. Untermeßliche Staubwolfen wirbeln auf, ver löschen das Licht der Lampen.

Dunkel, trostloses Dunkel! Die andern haben sich an die Wände gedrückt,

Mit Geräusch beginnt die Rutsche zu arbeiten. Sie nehmen die Schaufel in die Hand und in unendlicher Furcht. stellen sich in einer Reihe auf.

Steinmassen stürzen nieder! Donnerrollen!

Die Beine gespreizt, steht Gerd da und schaubgehadier Rhythmus der Nutsche! Endlich blist Borarbeiter zu. felt die Steine, die ihm der Pole zuwirft, dem Licht auf. Der Pole hat seine Lampe gefunden, die noch unversehrt ist. Vorsichtig tasten sie die Dede über sich ab.

Staub wirbelt in der Luft, die erstickend heiß die Arbeitenden umveht. Sie entledigen sich der Sleider, die schon durchnäßt am Störper Kleben.

Rutsche. Rufe schreien den Unglücksfall hinauf. Sie geben nach oben ein Haltefignal an die Und dieses Schreien ist die Entladung all des Furchtbaren und Grauenhaften, das in ihnen st. Gerd erwacht aus seiner Bewußtlosigkeit. in Arm, in den Beinen! Er stöhnt. Schmerzen im Rücken, Schmerzen

Staub vermischt sich mit dem Schweiße, daß die nackten Störper im trüben Licht der Lampen fupferfarben glänzen. Los, Stumpels, los, heute müssen wir mint destens zwölf Wagen verpaden!" Verdammt, die da oben kippen ja wie blöd- Bewußtsein, daß er jebt ein Krüppel ist. Und wie ein scharfes Messer ist ihm nun das

sinnig!"

der

Campen, während die Rutsche den Taft der Die Schaufeln fliegen und blizzen im Licht Arbeit zwingend diftiert.

Im blaugrauen Rebel lag das Zechengebäude. Wie ein geduckies, wildes Tier jab man es, die Fördertürme, die Branken, die mit entblößten Stumpel jagt er. Ein altes Wort und kommt strallen zum Schlag erhoben waren. Und wie von Stumpancy. Nie reden sie sich mit Namen das Maul das dunkle Loch in der Mauer, das die an, sie sagen nur Stumpel. Und tommt ein Neuer Menschen au jich zog und aufsaugte. Unheimlich ins Bergwert, dann fragen sie nicht nach dem wirfte es, in feinem gierigen Schlucken! Namen, sie forschen nur neugierig: Na, Stumper, Aus hohen Fenstern warf das Licht der warst schon mal im Kohlberg?" Waschlaue Schachbrettmuster über den ballenden In der endlosen Finsternis des Stellens blitzt Sof, auf den die Schritte der Eintretenden ein fleines Licht auf. Plöglich werden sie schen, das Gespräch versiummt, das Gelächter erstirbt, Als Gerd mit den anderen zusammengeduci die Hauter schultern die Haden und die Schaufeln, im engen Raum des Förderforbes in die Tiefe und die Schlepper springen an die Hunde. frieß. zogen bilgartig die Bilder des gestrigen Der Steiger fommi! Sonntags an ihm vorbei. Ein dumpfes Gefühl erinnerie ihn an die Schnapskneipe, an lärmende len. Kameraden, an Dunst und Tabaksqualm, an die geilen Blide der Weiber mit den grellen Blusen. -Der Schein der Grubenlampen erfüllte den Raum mit matter Helligkeit. Zusammengelehnt Heiß ist die Luft, une die Lunge aimet schwer. tanzt!" hodten feine Kameraden in halbwachem Zustand und so triechen sie vorwärts. Die Lampe zwischen an der Stahlwand, um noch ein paar Augenblicke den Zähnen, so daß ihr Gesicht eine helle Maste des Ausruhens zu stehlen. scheint, gespenstisch vom Dunkel umrahmt. Und Als der Storb mit kurzem Nuc hielt, trat er immer weiter friechen sie, ganz Tier. Aber sie in den hellerleuchteten Vorraumi, von dem die empfinden das nicht mehr, denn sie leben schon Stollen strahlenförmig ausgingen, lange Jahre hier den größten Teil des Tages.

Gebückt trotten sie durch den niedrigen Stol­Sie fommen ins Gedinge. Jetzt müssen sie auf allen Vieren friechen. Ueber ihnen und unter ihnen die blaugrane Stein­schicht, zwischen der die Stohle lag.

Er wird nicht mehr tangen können mit der roten Marie!

Strüppel ist er. Er wird an der Ecke fizzen Stumpel, hafte noch Kaffee?" müssen und die Müße über das steife Bein legen. Man wird vorübergeben und ihn unbeachtet siyen Die Rutsche übertönt die Antwort. lassen. Vielleicht wird man thn noch in der Ma- lo- chen, höhnt sie, den ganzen Tag Stokerei beschäftigen tönnen! Man wird ihn lästig ma- lo- chen! Gerd denkt: Die rote Marie ist- Rollt ein Stein heran.

empfinden.

In wildem Schmer; schreit er auf: ,, Lieber verrecken!" Seine Gedanken verwirren sich: rote Marie ist schön, gestern habe ich mit ihr

schön. Gestern hab' ich mit ihr ge­Ginen Augenblick läßt er die Schaufelgetanzt Steine schichten sich. Ein Wutschrei der anderen. Biste verrückt!"

sinken.

Und wieder klirren die Schaufeln, fliegen mechanisch die Arme! Taft der Arbeit! Takt der Rutsche! Neuer Schweiß. neuer Staub!

,, Verdammt, der Stempel steht mir im Weg."

Als ihn seine Stumpels unter dem Geröll hervorziehen wollen, verliert er wieder die Be­finnung. Abend desselben Tages starb Gerd Ver­moelen, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zit haben.