Donnerstag, 22. Dezember 1927.

Eine ganze Karawane ist auf dem Wege Awwischen Urga und Kjachta  ( Mongolei  ) er­froren. Die Karawane bestand aus Chinesen. Bisher wurden 22 Tote geborgen.

Domela als Darsteller in wei Stinos gespielt.

Die Hinrichtung auf der Bühne.

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dieses Vergnügen am eigenen Leibe erfuhr. Die Der neue Beruf des Henters John Ellis. – Kampf gegen die Tobestrafe. väterlich die Wengen tätscheln, werden beim Regentropfen, die einem beint Gehen schier groß­In Gravesend bei London   hat sich ein eine fürchterliche Plage." Da er von den Hin Jahren zu spißen Nadeln, die sich unablässig und Barry Domela im Film. In München   wird Großen Theater dieser fleinen Stadt wird ein er im Nebenberuf Barbier, und mit den und das Auge weiß nicht, tut es besser durch eine ungewöhnlicher Theaterstandal ereignet. In dem richtungsgeldern allein nicht leben fonnte, war mit unverminderter Kraft in die Haut bohren, gegenwärtig ber Film ,, Der falsche Bring" mit Sarrv Stüd aufgeführt, dessen Hauptheld Charles Händen, die so fundig den Strick um den Sale Brille zu schauen, die nicht den geringsten Aus Peace, ein englischer Schinderhannes, ist. Auf der Verurteilten legten, rasierte er die Bärte blick gewährt, oder sich den Wasserpfeilen preis Gin Heirats'chwindler, der tausende aufgerichtet, an dem ein Henter seines Amtes der Bühne wird am Schluß ein richtiger Galgen biederer Engländer. zugeben. Dabei wird die Straße immer llebr ger Frauen betrogen hat. waltet und den Räuber aufhängt. Diese Szene Senter zu, wenn er auf der Bühne die Erefution mit allen unmöglichen Jimmybewegungen sein Das Publikum jubelte Abend für Abend dem und ungenießbarer und unser Vehikel versucht Nach monatelanger Untersuchung ist die Berwirkt so grauenhaft echt, daß das Publikum den dern auch in der wohnten entzückt dem Schaut wird unerhört naturalistisch gespielt, der Henker vollzog, und nicht nur erwachsene Menſchett, font­Gleichgewicht zu behaupten. finer Kriminalpolizei zur Verhaftung des Atem anhält, und die Sensation einer wirklichen spiel bei. Dem Schauspieler Morris freilich,

fenich dichte undurchdringliche Wasserschleier vor Als wir gegen Elbogen   kommen, hält dieses

Heirateschwindlers Franz Bielede geichritten. Er Sinrichtung zu erleben meint. Das ist fein Wunder den Tite helden des Stüres darstellt, ivo es feine anmutige Schönheit und wir haben in unse Frauen betrogen und um ihr Hab und Gut gebracht fennt das Metier so gut wie fein anderer und es graute ihm jedesmal, wenn die Finger des wenig Sinn für Naturschönheiten. He'm, heim, ist hat viele Tsende heiratsliger Mädchen und der: denn der Schauspieler, ber den Henter spielt, bei dieser Prozedur weniger wohl zumute und rem„ aufgelösten" Zustanve ehrlich gestanden Jm vorigen Jahre hat er eine mehrmonatige Strafe bringt die reichste Erfahrung zu seiner Rolle mit. Senfers seinen Hals betasteten; und auch Ellis der einzig rettende Gedanke und der schöne Vers

Situation, fäme er gleich von unseren Lippen, Regen, Wind, wir lachen drüber" ist in unserer fnattert auch unser Rad und im Verlauf einer bestimmt nicht ehrlich. Seim, heim" rattert und reichend Hautmassage( und was für eine!) ge weiteren halben Stunde, während der wir hin­nossen haben, sind wir angelangt im Heim von unserer Wochenendfahrt.

in Württemberg verbüßt, übersiedelte dann nach Er heißt John Ellis und war noch vor ein is felber war ein wenig nervös. Ich bin nervöser Berlin   und begann sein Treiben von neuem. Ergen Jahren Scharfrichter; erst vor fur- als je vor einer wirklichen Hinrichtung", sagte inferierte gleichzeitig in sechzia Tageszeitungen in jer Zeit hat er sich einem neuen Beruf zugeer vor seinem ersten Auftreten.„ Aber ich hoffe, allen größeren deutschen Städten. Ein regelwendet, da der Staat ihm keine Pension zahlt es wird gut gehn. Sollte Morris sich später be­rechtes Bureau mit zwei Schreibkräfund sein Gehalt nicht so groß war, daß er sich schweren, so wird er der einzige unzufriedene ten erledigte bie umfangreiche Storrespondenz. Um etwas ersparen fonnte. feine Bräute" fennenzulernen, machte Liefede oft Das Theater macht mit ihm ein Bomben unter allen sein, die ich behandelte." welte" Reifen nach Oftvrenzen, ins Badische, nach geschäft; jeder will den Schauspieler sehen, der Geschäfte machte, ist über die Angriffe sehr ent Der Theaterdirektor, der noch nie so gute Schleswig   oder nach Bahern. täglich feine eigene Vergangenheit darstellt, der Mit trockenen Sleidern auf dem Leibe und In den legten zwölf Monaten feiner Tätigkeit noch im Jahre 1924 Delinquenten hinrichtete und rüstet. Die Sinrichtungsszene dauert nur drei einem warmen Tee im Wagen läßt sich hernach hatte er sich auf Grund von Zeitungsonnoncen nun einem P. T. Bublifum zeigt, wie man das Minuten", erklärte er; sie wird sehr dezent leicht feststellen, daß es wunderschön gewesen ist bierhundert mal verlobt. Von den Bräu macht. Gegen das Grauenhafte, daß das Schläch gespielt. Das Stück ist voll reinem Sumor, und das biffel" Regen gar nicht so schlimm war. ten erhielt er Zuwendungen, sei es in Form von terhandwerk zum Bühneneffeft wird, hat sich ein und bis jetzt gab es nicht eine einzige Klage über Noch lange aber hören wir die Signale der Darlehen, Geschenken oder Beträgen, die ihm zur Sturm der Entrüstung erhoben, und die Zei irgend etwas." Er begreift nicht, was es an Durchfahrenden, d'e alle durch den Regen flüch Eröffnung eines Geschäftes oder einer Beteiligung tungen teilen mit, wie viele Menschen John Ellis einer Sache auszusetzen gibt, die dem Publikum ten, in unsere Wohnung spät erst zieht sich gegeben wurden. Viele feiner Bräute hat Licfede hingerichtet hat: es waren nicht weniger fo gut gefällt und die der öffentlichen Moral nicht das Spaßenvolf der Autostraßen, die Motor­gar nicht gesehen. Die Verlobung wurde schriftlich als 203. Trotzdem konnte er sich, nachdem er widerspricht. Da der Staat Henter nicht nur fabrer, in ihre Behausungen zuriid. Und wir erledigt, und ebenso verstand der Gauner, durch seinen Beruf aufgegeben hatte, nicht ins Privat- duldet, sondern sie sogar befoldet, kann man es räfeln uns vergnügt im Bett und klauben aus poetische Briefe Geldbeträge herauszuloden. leben zurückziehen, da er für jede Grefution nur doch dem Theater nicht verbieten, das zum Schatt der Fülle der Erlebnisse alles Schöne heraus, wie zehn Pfund bekam. Als junger Mensch hatte er spiel zu machen, was von Staats wegen blutige Kinder die Rosinen vom Kuchen. sich mit vielen andern um den Poster beworben Wirklichkeit ist und von allen konservativen Men­und war glücklich und stolz, daß er auserwählt fchen gebilligt und gefordert wird." wurde; heute gedenkt er seiner Vergangenheit Der Theaterdirektor hat recht; gegen den mit weniger Freude. Ohne jede Protection" war Senfer auf der Bühne und für die Todesstrafe er als Sechsundzwanzigjähriger Scharfrichter ge- zu sein, das Schauspiel zu verwerfen und die Die Liebesbriefe und ihre Kopien wurden beigelegt. worden, es war eine reine Glückssache". Später Wirklichkeit anzuerkennen, das wäre die Heuchelei Internationales Jugendschutzprogramm. Liefede ist ein Mann von 49 Jahren, flein und wünschte er manchmal, er hätte seinen ersten Be- verlogener Aestheten, sonst nichts. Nur wenn der Der Internationale Gewerkschaftsbund, die hager, fur; recht unansehnlich. Es erscheint unverf beibehalten und wäre Zeitungsfolporteur ge- Protest gegen den neuen Beruf des John Ellis Sozialistische Arbeiter Jnternationale und die ständlich, wieso er bei seinen Opfern so viel Antiang blieben. Seine Premiere im neuen Amte war zu einem Sturm gegen seinen alten Beruf wird, Sozialistische Jugend- Internationale erklären sich fand. Er trat stets als Beamter auf und pochte eine Doppelhinrichtung; einmal hat er gegen die Tatsache, daß es immer noch Senter für die Durchführung der nachstehenden Mindest­ftets auf feine durch eine Pension gesicherte sogar sechs Menschen an einem Tage stran- und immer noch Galgen gibt, nur dann ist er forderungen zum Schutz der arbei'enden Jugend: Stellung Diefem Umstand scheint der große Erguliert. Es waren Sinnfeiner, rebellifche Gren, mehr als eine billige Gebärde. Vielleicht aber ist 1. Verbot der Erwerbsarbeit der Kinder bis folg seiner Schwindeleien zuzuschreiben sein. Seine die man zum Tode verurteilt hatte, weil sie für der Scharfrichter Ellis wirklich zum unfreiwilli zum vollendeten 14. Lebensjahre, Bräute refrutieren sich aus allen Gesellschaftstassen. die Unabhängigkeit Irlands   fämpften. weigen Agitator gegen die Todesstrafe geworden, In der Kartother fand man Briefe von Hausgehil habe ich um sechs Uhr gehängt", erzählte Ellis vielleicht wird aus dem Theaterſkandal von Gra­Fnnen. Beamtinnen, Witwen, Geschäftsfrauen, fun einem Reporter, zwet um sieben Uhr und zwei vesend eine große Bewegung gegen ein barbari­gen Mädchen, die mit Zustimmung ihrer Eltern aufum acht Uhr. Das war ein schredlicher Tag und sches Geses. ein Inserat schrieben, ältlichen Lehrerinnen 1000000008- wooooooooo*@****** ☺☺☺☺☺***@@@@@@@@@ do☺****** ☺☺ev☺⭑C ein einziges Inferat erhielt Liesecke dreihundert nächstes 3'el die Fahrt Tepl  , teffen berühmtes| geworden und es dauerte geraume Zeit, bis wir, zwanzig Zuschriften! Brämonstratenser Stift wir besicht gen wollen. unter Assistenz der gesamten männl chen Dorf Wir kommen auch dorthin, freilich n cht so ra'ch, ingend und sonst ger bei derartigen Anlässen nie wie wir geglaubt, denn ein Pnendefekt zwang uns fehlenden Sachverständigen unseren Weg fort­zu

Um jeine Bräute in Evidenz zu halten, hatte er eine umfangreiche Kartothek angelegt, worin mit preußischer Gründlichkeit jede Braut ein Stammblatt mit Bild und Personsbeschrei bung hatte.

Eine Wochenend- Fahrt durchs einer einstündigen unfreiwilligen Raſt, bei der ſeven konnten.

Egerland  .

von Sonntagsruhe und Erholung" wenig zu merien war. Aber schließlich ist ein Loch im Schlauch noch einer der harmlosesten Defekte, de Von Elsa Schwarzbach. einem bei einer strapaziösen Wanderfahrt passie­Nach sechs Tagen der Arbeit ein Tag der ren, und wohlgemut langten wir gegen Wittag Ruhe! Und wenn d'efer Tag zufällig einmal nicht im Stift Tept an, wo ein helles Glöcklein just die verrequei ist, wenn weiters unser Roß nicht frommten Brüder zum Mahle rief. Wir hatten irgendwelche Streifgelüfte aufweist dann geht es also die unginst afte Zeit erreicht. Denn jest einen hinaus in de Ferne, und wir friegen in dem Führer durch die berühmte, 70.000 Bände um einen Tag soviel zu sehen, daß wir zur Verdauung faffente, durch vele alte Handschriften besonders dieser Fülle von Eindrücken wohlgemeint e'ne wertvolle Bibliothet des Stiftes zu erhalten, war Woche, wohl auch einen verregneten Sonntag vollkommen aussichtslos; so beschränkten wir uns Durchhalten. auf den Besuch der im Barockstil erbauten Unser Roß, das ist ein 6 PS Motor, zwar Stiftstirche, de nue in fleinen Einzelheiten ihrer nicht mehr ganz jung, aber dafür launenhaft und Bauart de Gotik schon aufgenommen hat. Sie mit mancherlei Untugenten behaftet, die angewirkt mit ihren vielen Studarbeiten gedrechfel sichts aller Strapazen, die es bereits hinter sich ten Säulen und Goldverkleidungen reichlich hat, und seines billigen Gestehungspreises ver- überladen wie alle Stirchen ähnlichen Stils und zeihlich sind.

Das Gefühl der Unbill über foeben erlittene Zeitverluste wandelt sich sofort in herrlichste Schadenfrende, wenn man stolz vorbeifligen fann an Leidensgenossen, die am Straßenrande stehen und an ihrem Vehikel unter Flüchen und Ver­wünschungen herummanipul eren. Wan   fühlt sich da unscgbar erhaben über diese Geschöpfe und fann ein boshaftes Lächeln kaum unterdrücken, bis der rächende Arm der Nemesis auch uns wie­der zu paden bekommt. Das ist natürlich eine andere Sache.

Am späten Nachmittag erreichen wir Marien­ bad   und da nzwischen aus den graun, bestän g drohenden Wolken die Sonne gar so freundlich lugt, wählen wir zur Heimfahrt einen Umweg über die Berge. Was liegt auch an zwanzig. dreißig Kilometern, wenn man sie nicht aus eigener Straft zu durchmessen braucht? wir atmeten förmlich befreit auf, als wir aus Wir hatten eine etwas verfrühte Abend­Also, wenn alle Vorbedingungen zur Wochen dem weihrauch geschwängerten Kirchentüſter das endreise gegeben sind, der Himmel ein Einfehen freundliche Blau des Himmels über uns erschau bat und d'e dräuend grauen Wolfen an sich ten. Es wurde uns zwar bedeutet, daß wir einen preßt, daß es nur immer so ausschaut. als ob Führer durch die Bibliothek bekämen falls wir es grimmig werten wollte, wenn das Pferdchen das Mittagessen abwarten wollen, aber de ver­mit Benzin und Del hinlänglich gefüttert und geschiedenen, der Küche entströn.enten Düfte, die tränkt ist, dann fann d'e Reise loggeken. mit mächtigen Schüffeln hin und wieder eilenden Biel? Biel   haben wir feines, wir fahren ins Ordensd'ener, ließen uns ahnen, daß das„ be Blaue hine n, wissend, daß während der Fahrt scheidene" Mittagessen nicht so bald beendet sein dann allerlei gute Einfälle kommen, die, sobald dürfte. Wir beschlossen deshalb, einen furzen Ab fie zum Entschluß erhoben sind, auch sogleich stecher nach dem nahe gelegenen Ronstant nstad, ausgeführt werden können. das aber, nach vorheriger Beficht gung des pom pösen, großen Marienbad dürftig und armijelig wirkt, und nicht viel aufzuweisen hat, was einen längeren Aufenthalt in dieser neueren Sommer­frische wünschenswert machte. Nach einem furzen Mittagessen, das wir unbesehen gern mit einen aus dem verlassenen Stifte vertauscht hätten, hiel ten wir striegsrat und kamen plößlich auf die etwas abschweifende Idee, noch rasch etwas vom Böhmerwald   zu beaugenschein gen.

Zunächst geht es nach Marienbad  , von unse­rem Domizil aus eine recht reizlose Straße, die, müßte sie auf Schusters Rappen bewältigt wer­den, keinem Wanderer aempfohlen werden fönnte.

fütterung, auch unser Benzinroß erhält nene Nahrung und in ungeminderter Frische durch fahren wir das wunderschöne Teplial, das reinste Dorado aller Straftfahrer, denn diese lebhafteste Verbindung. straße zwischen Karlstad   u. Marien­ bad   ist in so einem gepflegten Zustand, daß das Fahren tatsächlich zum Genuß wird, was man von den meisten unserer Jahrstraßen keinesfalls behaupten tann. Dabei ist die Gegend ungemein reizvoll; Grane, mit gelbem Moos belleidete Felsgruppen drängen sich dicht an die Straße, von blühenden Heckenrosenzweigen umfäumm, fleißt die Tepl   dahin und von erhöhtem Playe grüßt der grane Petschauer Turm.

Boltswirtschaft.

2. Elemen: arschulpflicht bis zum Beginn der Zulässigkeit der Erwerbsarbeit,

3. Einführung des obligatorischen For bildungs­schulunterrichts( Berufsschule) bis zum vol lendeten 18. Lebensjahre,

4. Ausdehnung der Schußbestimmungen für die Lehrlinge, jugendlichen Arbeiter und Ange­stell: en auf das Alter bis zum vollendeten 18. Lebensjahre,

5. Festsegung einer Arbeitswoche ven höchstens 48 Sunden, einschließlich des Fachunterrichts und der Zeit, die für Aufräumungsarbeiten beansprucht werden könnte,

6. Beginn der sonntäglichen Arbeitsruhe mit Sonnabend Mittag, oder Gewährung eines freien Nachmittags in der Woche,

7. Verbot der Nachtarbeit für Jugendliche. 8. Mindestens drei Wochen bezahlte Ferien für crwerbstätige Jugendliche( einschließlich Lehr finge) unter 16 Jahren und zivei Wochen be­zahlte Ferien für erwerbstä ige Jugendliche ( einschließlich Lehrlinge) zwischen 16 und 18 Jahren,

9.

10.

Fürsorge, Unterſtüßungs- und Ausbildungs­maßnahmen für erwerbslose Jugendliche, Regelung der Berufsbildung unter gleich­berechtigter Mitwirkung der Arbeitnehmer verbände.

Die oben genannten internationalen Orgas nijsationen fordern die angeschlossenen Landes­organisationen auf, folgende Maßnahmen zur Propagierung und Durchführung dieser Forde= rungen einzuleiten:

1. Aufstellung eines Mindestprogramms der sozialistischen   Arbeiter und Jugendbewe­gung. auf der Grundlage der aufgestellten Forderungen. 2. Einbeziehung dieses Programms in die Pro­paganda und Sozialpolitik der Gewerk schaften.

3. Seffentliche Propagierung der Forderungen durch die Arbeiterpresse, durch Versammlun­gen und Kundgebungen und eventuell durch Heranziehung und Zusammenfassung der an der Jugendwohlfahrt interessierten sonstigen Bevölkerungsfreise und Organisationen. Gleichlaufende Aktionen der sozialistischen  Parlamentsfraktionen durch Einbringung von entsprechenden Gesetzen würfen, besonders auch für Ratifizierung der internationalen Nebereinkommen betreffs

4.

a) Mindestalter für die Zulassung von Kins dern zur gewerblichen Arbeit,

b) Nachtarbeit der Jugendlichen,

c) Mindestal er für die Zulassung von Kins bern zur Arbeit auf See,

d) Mindeſtalter für die Zulassung von Ju­gendlichen zur Beschäftigung als Trimmer oder Heizer,

Sier verlassen wir jedoch die vielbefahrene Autostraße und schnadern unter Aufwand aller Motorfraft in zahllosen Serpentinen den Berg Unfer braves Streitroß trägt uns jedoch in hinar, von wo ein herrl cher Blick ins Tal herun­der Zeit von 45 Minuten stolz und kühn nach ter die Mühe reichlich lohnt. Auf dem Plateau bem weltberühmten Badeorte, in dem sich zu des Berges liegt Schönfeld, preisgegeben den Winden, die im Herbst und Winter hier ihre Eaison ein Luxus entfaltet, von dem wir armen Sterblichen nicht zu träumen wegen. Breit hin Langes Ueberlegen ist nich unser Fall, wir w'lden Reigen tanzen. Von da ist es nurmehr sich nut gelagert in en Meer von Grün, erhebt sich setten uns auf und fuhren los über Wejerip, ein fleiner Rutscher nach Schlaggenwald, wo Marienbad  , das imrosanteste der drei bekannten Plan nach Tachau  , denn Tachau  , so b'ldeten wir unsere Eingeweide bei der Fahrt über den mit böhmischen Bäder Franzensbad  , Karlsbad  , Ma- uns ein, müßte uns schon etwas von den Reizen herrlichen Staßenfenfen gepflasterten Marfi feier, rienbad. des Böhmerwaldes offenbaren. lich Proteft erhoben ob solcher mehr als rücksichts­Darin hatten wir uns allerdings greulich ge- lofen Behandlung, aber warum sollte man Mit­Blendend rein, leuchten die Villen und Hotels aus dem Grün der wunderbar gepflegten täuscht, denn als wir auf dem fahlen Tachauer leid haben mit ihnen, denen nachher ja wieter Anlagen, ein leuchtendes Farbengewege bilden Martiplay standen, war außer ein paar in Reih reichlich Zeit und Gelegenheit gegeben wird, sich die Sommertleider bei der Promenade am und Glied zu einer Allee gepflanzten Kastanien in ihren Verschl ngungen zurechtzufinden? Einen Kreuzbrunnen, und durch das Husen der Autos, nichts von Wald zu sehen. Ganz weit drüben am richtigem Motorsporter darf das ebensowen'g das Getrappe! ter Pferde, das Schwi.ren der Horizonte sahen wir e'nen blauen Streifen, die genieren wie den Fußballspeler aufgeschürfte Menschenst men brechen sich die Klänge des Ausläufer des Böhmerwaldes, für deren Besuch Schienbeine. Strauß'schen Frühlingswalzers Bahn, den die der uns zur Verfügung stehende Sonntag nicht urfupelle eben zart und wiegend zum Vortrag ausreichte. bringt. Einhes, heiteres hensb'ld, das urs den Ernst, die Strenge des Alltags vergessen läßt, auch wenn man nur als Zuschauer auf die fem Markte der Genüsse figuriert. Wir hören noch de nächste Stonzertnummer, Trav'ar". und feiern ofere orgenive he Bei Heiligenfren; erreichte uns das Schical wir troy unfern garantiert absolut wasser tann fängt unser Chr wieder die weniger melodis zum zweitenmale. diesmal war aber d'e Strank dichten" Schußfüllen naß wie die Katzen in El­ſchen Geräusche unseres Motors und bald haten heit unferes Motors etwas ernsterer Natur, im bogen antamen. We wohl das tut. im Regen stehende weitergebende gesetzliche Bestimmungen w.r Luxus und Bracht hinter uns, vor uns als Kugellager des Vorderrades war etwas rebellisch| spazierenzufahren, kann nur der ermessen, der nicht berührt werden.

Von Tassau ist mir fast nichts evinnerlich, es ist jedenfalls nicht darnach angetan, um bleibende Eindrücke zu erwecken; wir drehten also dem Städtchen den Rücken und gedachten über Heli­genfreuz nach Marienkad zurückzufahren.

Schlimmer war da die Fahrt durch das Zechtal, tas die Verbindung zwischen Schlaggen­wald und E! Segen bildet. Denn so weit wasen wir gekommen, als die schon den ganzen Tag drohenden Regenwolfen sich nicht länger ent­halten konnten. uns ihren Segen zu geben und war in so reichem und ausgiebigem Maße, daß

e) obligatorische ärztliche Untersuchung der in der Schifffahrt beschäftigten Kinder und Jugendlichen,

f) Mindestal er für die Zulassung der Kinder zur Arbeit in der Landwirtschaft.

5. Förderung der Vorschläne des Internatio nalen Arbeitsamies betr. Schutz der Jugend­lichen gegen Bleivergiftung, Nach arbeit der Kinder und Jugendlichen in der Landwirts schaft und betr. die Förderung des beruflichest Unterrichts in der Landwirtschaft. Durch diese Maßnahmen sollen bereits be