Freitag, 23. Dezember 1927.
Ein schweres Automobiluuglid ereignete sich Mittwoch an der Möllerbrücke in Dortmund . Ein Personenauto des Polis: ipräsidiums stürzte beim Nehmen einer Kurve eine fünf Meter hohe Böschung hinunter. Dabei wurden die vier Insassen sowie der Chauffeur des Autos verletzt. An dem Aufkommen eines der Insassen wird, gezweifelt.
für
Bon der Deutschen staats. Lehrerbi.dungsanstalt in Prag wird uns mitgeteilt: Das Ministerium Schulwesen und Volkskustur hat mit dem Erlaß tomt 17. Ot: ober 1927 beſtimmt, daß vom Schul jahre 1927-28 an zu den externen Lehrerrei epritfungen nur jene Standidaten zuzulassen sind, welche ich mit einer wenigstens halbjährigen sofpitation an einer Volksschule ausweisen önnen. Die übrigen bisherigen Bestimmungen blei
ben weiter in Geltung.
Die Friseure zu Weihnachten. Die Prager Fri eure und Rajeure machen darauf aufmerksam, daß bre Geschäfte am Samstag nur bis 6 Uhr abends geöffnet find. Am Montag( zweiten Weihnachtsfeier so bleiben die Friseurläden bis 12 Uhr mittags
geöffnet.
Anekdoten.
Die Uhr. Ich möchte nur wissen, was mit mei ner Uhr los ist", sagte der Vater ärgerlich. Ich glaube, fie muß gereinigt werden."- Nein, Bapa ," antiwortete sein fleiner Sohn. Sie ist ganz rein. Ich hab sie gestern mit ins Badezimmer genommen und habe sie gewaschen."
Sein Geburtstagswunsch. Vater:„ Wenn du brav biſt, ſchenke ich dir zu deinem Geburtstag einen
Kuchen mit fünf Sterzen; für jedes Jahr eine." Fünfjähriger:„ Ich möchte lieber fünf Stuchen und eine Kerze, Papa!"
Tanz und Liebe. Sie:„ Natürlich liebe ich dich. habe ich nicht, viermal mut dir getanzt?"- Er: Was beweist das?" Sie:„ Das wüßtest du, wenn du dich einmal hättest tanzen sehen."
Unheilbar. Der junge Mann flagte über Schlaf lofigkeit und suchte einen Spezialiſten auf. Der verschrieb ihm etwas und sagte, er solle zählen, bis er einschlafe. Am nächsten Tage kam der junge Mann wieder und der Spezialist war erstaunt, ihn noch müder und abgespannter zu sehen. Haben Sie die Medizin genommen" fragte er." Ja."-lnd haben Sie auch nicht vergessen, zu zählen?" ,, Nein, ich zählte bis 19.345... „ Und
Die zehnjährige Mutter.
Eine furchtbare Kindertragödie.
In einem Referat im Sozialistischen Aerztebund in Frankfurt am Main , teilte Dr. Magnus Hirschfeld einen schred lichen Vorfall mit, den wir im folgenden
wiebergeben:
Berlin bekam die vor kurzem verwitwete Frau Im Osten der unbarmherzigen Steinwüste von bei ihm zu melden. Sagen eine Aufforderung vom Schuldirektor, sich
Am kommenden Morgen eilte die Mutter mit schwieg beharrlich auf die Frage der Mutter. was ihrer zehnjährigen Tochter in die Schule. Hannchen
denn eigentlich geschehen sei Woh! irgendeine Nach läffigkeit oder freches Benehmen dem Lehrer gegen über, dachte sich die Mutter. Wie viele Sorgen laſt ten auf den Schultern dieser Proletarierfran! Der nun verstorbene Mann ihrer zweiten Ehe taugte auch nicht viel. Schulden über Schulden hatte er hinterlassen und er soff auch. Was konnte schon Schlimmeres geschehen, als sie schon erlitten hatte... Doch, denn jetzt beginnt eine wahre, ernste Geschichte.
Der Rektor und der Schularzt standen der Fran ernst gegenüber. Fran Hagen, Ihre Tochter müssen wir vom Schulunterricht dispenfieren" sagte der Rektor. Verständnislos sah die Mutter, von einem zum anderen. Da ergriff der Arzt das Wort: Ihre Tochter wurde gestern beim Turnunterricht ohnmächtig, ich untersuchte das Kind und fah zu meinen nicht geringen Erstaunen, daß es schwanger ist." Die Frau fiel um wie ein Slotz Die erffen Worte, die sie wieder hervorbringen konnte, waren:„ Aber das ist doch unmöglich, Hann chen ist doch erst zehn Jahre alt. Sie müssen sich irren, Herr Dolior." Der Arzt erwiderte:„ Ich wünschte, es wäre so, es wäre dann besser für das Kind und Sie." Der Rektor führte Hannchen her ein, um zu fragen, wer der Vater sei Dazu kam sie aber nicht, denn die Mutter war aufgesprungen und stürzte sich auf sie. Die Situation sah ernst aus. Der Arzt entris endlich der Mutter das Kind, das anscheinend noch immer nicht begriff, um was es sich handelte.
Luft tommi so etwas nicht?" schrie die Wutter. EndIch habe nichts getan!" schrie es.„ Aus der lich entrang sich Sannchen der Aufschrei:„ Was meinst du denn, Matter?" Da war es den Wännern klar, daß das Kind nichts von sich wußte.
Der Arzt bat den Rektor und die Mutter. ih
dann schliefen Sie ein?"-„ Nein, dann war es mit Hannchen allein zu lassen. Bald darauf wußte Zeit aufzustehen."
Der Wallhänger.
Von J. A. D. Arennes.
Ich erzähle diese Geschichte nicht gern, frem der Herr, weil sie die erloschene Asche der Erin nerung aufwirbelt und ich dann des nachts tein Auge schließen kann. Gewiß, ich glaube nicht an Geister und mein Vorrat an Mut ist nicht er schöpft. Aber man tötet die Seelen nicht. Und wo erwarten sie uns, die Seelen jener, die wir getötet haben?
Das liegt weit zurück. Ich bin damals zwan zig Jahre alt gewesen. Die Juana hatte mir einen Maat aus Ustariz vorgezogen. Da ließ ich mich auf der„ Abenteuerin" einem Watfisch fänger von 500 Tonnenheuern. Ich jagte nicht zum erstenmal. Schon mit vierzehn Jahren war ich auf Sec, weil nach meiner Mutter Tod der Vater zu oft eine spanische Dirne, die vor Lachen zu freischen pflegte, ins Haus brachte. Mir gefielen diese Spässe nicht.
So freuzten wir seit mehr als sechs Monaten zwischen Grönland und der Baffinsbai.
Wir waren im April hingekommen, zu der Zeit, wo man niemand weiß woher- verein zelt die ersten ausgehungerten Wale zurüdfehren sicht. Sie gleichen Braden mit ihrer von Fehltreffern infuſtierten Haut, aber Wracken, welche eine geheimnisvolle Kraft durch die Ozeane anderen ähnlilchen Wracken zuzutreiben scheint.
Die Saison war schlecht. Der Sommer hatte teine großen Schulen in unsere Wasserstraßen geführt. Wir hatten wegen des hohen Seeganges darauf verzichten müssen, die meisten der gesich teten Tiere zu verfolgen, und dann auch, weil der Wal , wie sie wissen, seine Route gegen den großen Wind zu nehmer: pflegt.
er alles. Der verstorbene Stiefvater hatte in Abwesenheit seiner Frau das Kind mißbraucht. Er Schüchterte es ein, indem er Hannchen Angst vor der Mutter machte und brachte ihr dann eine Tafel Schokolade, die fie tie vorher bekommen hatte.
Wie können wir es wissen, fremder Herr, die wir nicht wissen, wo wir selbst hingehen?
Also wir trieben, bald im Nebel, bald einer bleichen Sonne zu, die über dem Horizonte hindämmerte. Es war empfindlich falt und der lurze Tag versant in Aschgrau; da wurde ein Blasen von der Schiffswache signalisiert.
T.: hatte sich verdient gemacht, die Wache. Denn der Wal schickt nicht zwei Wasserstrahlen zum Simmel empor, wie das die Abbildungen zei gen, sondern nur zwei Büschel feuaster, fettiger Luft, die in der Sonne glivern, wenn jie scheint. und das tat sie in diesen Tagen nicht. Wir waren an die Fernrohre geeilt, gerade zur rechten Beit, um das Tier zu beobachten, das sich wie ein with stem drehte, untertauchte und vor dem Ver ich uden seinen Schwanz wie zum Abschied hin uite herbewegte.
zu
„ Die Boote ins Meer!" Es war feine Zeit verlieren. Der af hatte für eine talbe neuft geamet. Dann würde er n einer enfernung von acht Stnoten wieder auf fommen, genau in der Richtung, die er beim Untertauchen mit seinem Schwanzstener angegeben hatte.....
Sich war ins erste Boot gesprungen und sollte den Kapitän des Fanges vertreten, der sich tags zuvor eine Verlegung zugezogen hatte. Ich war stolz darauf, weil das bewies. aß man mir Geschid und Stalblutigkeit, zutraute.
Was hätte ich darum gegeben, wenn Juana mich hätte sehen können, wie ich am Sed stand und die fünf Muderer befehlinte. währen. mein Harpunierer vom Bug aus spähte!
Wir waren faum zehn Minuten gefahren, da wogie drei Klafter von uns entfernt das Wasser in gewaltigen Wirbel auf und das Tier erschien wieder an der Oberta he. Einige Sekunden noch und das Boot wäre wie ein Kartenblatt umgedreht worden. Der Atem des Walfisches ging auf uns nieder und hüllte uns in einen äßenden Dampf, der dem Harpunierer hinderlich war. Alver wie der Dunst sich löste, bemerkte ich einen etwa anderthalb Monate alten Wal, welchen der Mebel uns bisher verborgen hatte. Er war in dem
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Auf diese Weise atmet er besser an der Oberfläche, und das hindert ihn auch beim Schwimmen unter Waſſer nicht. Wir aber tamen mit unseren Segeln und Rudern nicht vorwärts. Und dann waren mehrere harpunierte Tiere untergegangen, che wir sie an der Flanke der„ Abenteuerin" heranzubringen vermochten. Das war der Fehler eines der Kapitäne, dessen Eisen sie mitten ins ins Herz getroffen hatte. Sie verendeten dann durch Ersticken, ohne Plut auszublasen, wie man fugt. zu jener Zeit verwendete man noch keine Allier, wo die Barten waren ihm gewachsen Kanonen. Wir hatten nur Harpune und Lanze. es ihm beschwerlich wurde, an den Zihen der Da trugen wir unsere Haut zu Marfte. Wurden Mutter zu fangen; fie werden dem Jungen gedie Tiere ungeschickt getötet, dann gingen sie plöp reicht, indem ich die Mutter auf die Seite legt. lich auf den Grund und man hatte gerade noch Sie führt ihn ohne Zweifel aufs hohe Meer, Zeit, die Taue zu durchschneiden, um nicht mitge- um ihn zu entwöhnen und ihre gelbe Milch, die zugen zu werden. Das war eine böse Arbeit, die wie ranziges Olivenöl schmeckt, durch das winzige, Gezänte mit sich brachte und man schimpfte an fast unsichtbare Getier des Meeres zu ersetzen. Bord der„ Abenteuerin" oft mehr als man sang! Aber der arme kleine Walfiſch, er konnte noch Ich wollte vom letzten Monat profitieren, nicht solange tauchen! um so viel Geld in meiner Geldkatze heimzu bringen, daß die Juana vor Aerger playte.
Wir durften nicht faul sein, denn gegen Jahresende schwimmen alle Wale nach Südwesten und verschwinden so völig, daß niemand sie vorm nächsten Frühling wiederfieht. Wo gehen sie hin?
Ach, dieses Tier, wie es sein Junges schüßte! Sie hatte sich davorgeworfen und stieß es vorwärts, damit es schneller flüchtete.
Aber wir! Wir waren nicht soweit herge kommen, um die Nüheseligen zu spielen. Und dan, wenn man jagt, wird man roher wie die
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Der Arzt als Mensch und Wiſſenſchaftler hätte Das Arbeiter- Jahrbuch 1928
gern geholfen, aber das Gesetz machte hier einen Strich durch die Rechnung. Durch Freunde gelang es ihm, bis zum Minister zu gehen, aber der konnte ihm auch nicht helfen.
Der Fall lag nun bereits bei der Fürsorge, und was von dort zu erwarten war, ist uns zur Genüge bekannt. Der Arzt hoffte immer noch, daß dieses namenlose Elend durch eine Fehlgeburt ein Ende nehme.
wußte, daß ihr Kind gut sei und nur der Mann Die Mutter wehrte sich gegen die Fürsorge. Sie an dem Unglück schuld war.
lassen. Inbarmherzig hatte man ihr den Schleier Die letzten Tage hatten Hannchen reif werden des 1. bewußtseins hinweggerissen ihr war alles so gleichgültig. Nur hinaus aus dieser Kellerwohnung, aus deren Ecken die Schande schrie, weg von den bosen Nachbarn, erlöſt ſein von den Fürsorge pflegerinnen, die sie verständnislos quälten, nichts mehr hören von Protokollen, nicht mehr spüren die Spinnenhände des Polizeiarztes.
Die Mutter trug Zeitungen aus und schleppte sich in ihren fargen Freistunden durch Gericht und Aemter, um gegen den§ 218( der deutsche§ 144) zu fämpfen für ihr Kind, ihr einziges Kind, das ihr in den letzten Tagen um vieles nähergekommen war.. ist es doch auch Mutter. Von allen Seiten gab man ihr gute Ratschläge, aber sie endeten mit der Bedingung, daß sie Geld haben müsse, dann wäre es möglich, das sind nach Desterreich zu schaffen, aber auch hier könne es gemacht werden... so etwas wäre doch des öfteren vorgekommen. Manch: Beamten hatten Einsicht mit der Wutter und gaben ihr recht, daß der Staat in sozialer Fürsorge und Wohnungspolitit viel zu wünschen übrig lasse, aber belfen konnte feiner.
Da verzweifelte die Frau und gab sich selber die Schuld an dem Unglück; statt die Gesellschaft anzuflagen, wurde sie immer mehr und mehr über sich selbst verbittert.
Hannchen hatte dies alles nicht erfaßt, aber geahnt. Mit ihren zehn Jahren war sie Weib und haßte das Mitleid. das ihr entgegengebracht wurde. ihrer Schande das Licht der Welt erblicken sollte... Wie bangte ihr vor der Stunde, in der der Zeuge War es wirklich so arg, was mit ihr geschehen ist. Da gehen junge Leute mit einem Kind und freuen sich und mir ist so bana."
Als sie die letzte Zeitung in Müllers Brieffasten geworfen hatte, atmete sie auf und fah in den Lichthof hinunter. Die Kinder spielten und tollten unten herum. Was sangen sie? ,, Mariechen faß auf einem Stein..."
Durch die. Luft faust ein feines Menschenpaket und schlägt dumpf auf das Holzpflaster auf.
| Tiere; ist es nicht so? Man hat Blutgeschmack auf der Zunge.
vergriffen!
Zahlreichen Bestellern müssen wir leider mitteilen, daß ihr Bestellungen nicht erledigt werden fönnen, da das Arbeiter Jahrbuch 1928 trotz der gegenüber dem Vorjahre um 50 Prozent. erhöhten Auflage bereits vollstän dig vergriffen ist. Wir bitten, dies zur Kenntnis zu nehmen und ersuchen, im nächsten Jahre die Bestellung noch früher und in genügendem Umfang aufzugeben, damit unser schönes Jahrbuch in die Hände aller Arbeiter gelangt.
Zentralstelle für das Bildungswesen der Deutschen sozialdemokratischen
Arbeiterpartei.
den so wenig gesprächig bin. Ich weiß, daß die
Stunde naht, wo die Glocken für mich in der Dämmerung läuten werden, und ich weiß, daß ich in der schrecklichen Minute des Scheidens den rothaarigen Mann- mit der Lanze in der Brust -auf mich zukommen sehe...
Boltswirtschaft.
Steuerbekenntnisse.
Die Finanzlandesdireftion verlautbart: Das Bekenninis zur Einkommensteuer( Besoldungsstener von höheren Bezügen), zur allgemeinen Erwerbssteuer und zur Rentenstener für das Steuerjahr 1927 ist gemäß§ 207 d. G. betr die dir. Steuern bei der nach dem Wohnorte( Size) des Steuerträgers zu ständigen Steueradministration in der Zeit vom 1. Jänner bis Ende Feber 1928 einzubringen.
Das Bekenntnis zur Einkommensteuer ist einzutbringen verpflichtet, wer im Jahre 1927 ein stenerpflichtiges Einkommen( zusammen mit dem Einkommen der Gattin oder Lebensgefährtin und der minderjährigen Kinder) von mehr als 7000 K hatte. Familienhäupter mit vier Familienangehörigen( verwitwete mit dreien), sind verpflichtet, ein Bekenntnis einzubringen, wenn ihr Einkommen, einschl des Einkommens dieser Familienangehörigen, 8200 K überstieg, Häupter von Familien mit fünf Angehörigen( verwitwete mit vieren), wenn dieses Eintommen 9200 K, Häupter von Familien mit sechs Angehörigen( verwitwete mit fünfen), wenn dieses Einkommen 11000 K überſtieg(§ 3 git. Gef.).
Die Empfänger von Dienstbezügen, denen die In dem Augenblick, wo wir uns zum ersten Einkommensteuer ordnungsgemäß im Sinne der Wurfe näherten, tauchte ein Boot, das wir nichts 30 und 31 abgezogen oder von der Steuerlannten, vor uns auf. Es gehörte einem nor- administration gemäß§ 33 Abs. 1 und 2 des Ges. wegischen Walfischfänger. Beim Lärm dieser bemessen wurde und die( einschl. dem Einkommen Ruder entfernte fich der Wal von uns, um sein der Familienangehörigen) kein anderweitiges EinJunges vor einer neuen Gefahr zu schützen... Tommen über 500 K haben, sind von der Verpflich aber er lieferte es uns aus.
Ich befahl:„ Wirf!"
Die Harpune durchschnitt die Luft und stat fest im Körper des jungen Walfiſches. Er hatte nicht mehr Zeit zum Fauchen wie sie es sonst machen wobei sie das Boot in wilder Fahrt hinter sich herreißen. Ich war zum Harpunieren vorgestürzt und hatte mit einer Lanze so heftig zugestoßen, daß der Kleine Blut ausblies und sich
umlegte, er war tot.
Setzt hatten wir nicht mehr nötig, uns zu becilen. Wenn man das Junge getötet, hat man die Mutter. Sie geht niemals weg. Sie hatte sich gegen uns gewendet und suchte, ohne der Gefahr zu achten, den Stadaver freizumachen.
Da schleuderten von der anderen Seite die Leute des norwegischen Walfischfängers die Harpune. Dazu ich wiederhole es heute und würde das noch auf dem Schafott behaupten hatten fie fein Recht. Das Wuttertier gehört denen, die das junge erlegt haben. Das war unser Ge setz. Und war ebensoviel wert wie eures! Unser Gesetz hatten in gewissem Sinne die Walfische durch ihre Liebe und Verzweiflung geschaffen. Ich war zum erstenmale Kapitän des Fanges und zwanzig Jahre alt. Die Gefährten, die ich ben fehligte, jahen mit verhaltener Wut auf mich. Ich fühlte wohl: Wenn ich jetzt zurückwich, dann war ich nur noch gut, wieder zum Ruder zu greifen wie die anderen. Ich war der Führer und ein Führer hat zum Zaudern fein Recht.
Ich befahl daher, auf die fremden loszufahren und fest des Angriffes gewärtig mit der Lanze in der Faust Posto.
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Sie blickten herüber mit Augen, die sich über den blonden Bärten nicht bewegten.
Ich schrie ihrem Stapitän, einem rotblonden
Riesen, zu:„ Laßt ihn los oder ich schleudere die Lanze!"
Meine Worte verstanden sie nicht, aber meine Bewegung. Das Gesicht mochte deutlicher als die Kehle die Wut hinausschreien.
Sie lenkten vom Walfisch ab. lockerten das Seil ihrer Harpune und machten uns Front. Ich hatte zur Ueberlegung teine Zeit. Der rotblonde Mann wurde größer und größer. Se.ne ruhigen Augen, die klarer waren, wie das Meer, fixierten mich. Die Bootspiyen stießen hart gegeneinander und mit lautem Schret schleuderte ich meine icon von Blut gerötete Lanze mitten in die Brust des Mannes. Wütend schlugen die Matrosen mit den Rudern aufeinander los.
Daher kommt es, daß ich an manchen Aben
tung, ein Befenntnis einzubringen, befreit, außer sie würden hiezu besonders aufgefordert werden.
Ein Bekenntnis zur allgemt. Erwerbsstener ist derjenige einzubringen verpflichtet, welcher eine Erwerbsunternehmung betreibt oder eine auf Gewinn gerichtete Beschäftigung ausübt(§ 46 d. Gef.).
Zur Rentenstener hat derjenige ein Bekenntis einzubringen, welcher Einfünfte bezieht, die dieser Steuer unterliegen(§ 172 d. Gef.)- falls die
Stener nicht beim Schuldner im Abzugswege ein gehoben wird(§ 180 und 181 d. Gef.), wenn die rentensteuerpflichtigen Bezüge für sich allein oder zusammen mit dem übrigen Einkommen des Empfängers oder Hauptes der Familie, zu welcher er gehört,
die oben angeführten untersten Grenzen des einfommensteuerpflichtigen Einkommens überschreiten. Dienstbezüge, die der Besoldungssteuer von höheren Bezügen unterliegen( affo 100.000 K jähr lich überschreiten). werden im Bekenntnis zur Ginfommenſtener einbefonnt.
Alle Einfünfte, Gewinne oder Bezüge werden für das Jahr 1927 in der Höhe, die sie im Jahre 1927 tatsächlich erreicht haben, einbekannt.
Welche Belege dem Bekenntnisse beizufügen sind, ist auf dem Bekenntnisformular angeführt.
Das Bekenntnis darf nur auf den amtlichen Druckforten eingebracht werden. Diese werden nicht mehr kostenlos ausgegeben werden und die Steueradminiſtrationen werden überhaupt keine zur Verfügung haben. Sie werden nur in den Tabattrafiken verkauft werden, und zwar Bekenntnisse zur Einfommensteuer( Umschlag. Einlagen A, B, C, E und Einreichungsrubrik) um 50 Seller, Bekenntnisse zur all
gemeinen Erwerbssteuer( welche Personen einbringen. die der Einkommensteuer nicht unterworfen sind, und zwar Grundstückpächer auf der Einlage A, die übrigen Einzelunternehmer auf der Einlage C und die sonderen Dracksorten), sowie snch Bekenntnisse zur Rentensteuer( welche die der Einkommensteuer nicht unterworfenen Personen und die nichtphysischen Ber
Gesellschaften und nichtphysischen Perſonen auf br
sonen auf der Einlage E einbringen), sam: den Einreichungsrubriken zu 10 Hellern. Der Preis ist auf den Drudiorten angeführt.
Demjengen, der das vorgeschriebene Bekenntnis innerhalb der angeführten Frift nicht einbringt, kann die Steuer von Amitswegen ohne seine weitere Mitwirkung auf Grund der vorliegenden Behelfe beBekenntnisses aufgefordert werden müßte(§ 309 messen werden, ohne daß er vorher zur Abgabe des Abs. 1 d. Gef.). Außerdem fann er gemäß§§ 185 .ff. d. Ges. bestraft werden; ebenso der, welcher im Bekenntnisse unrichtige Angaben macht.