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Gerichtssaal.

Sie trägt den Namen Benito Muffolinis..."

Die Parteilegitimation, die zum Morde berechtigt.

Aut 15. Dezember ist von den Mailänder entfeßlich, aber der Prozeß war doch noch schlimmer. Geschworenen ein Wahrspruch gefällt worden, Der Podestat( Vorsteher) des Ortes fagte zugun­der in furchtbarer Weise zeigt, in welche Hände Lebenst en des Angeklagten D'Amico aus, er hätte nie und Gesundheit der italienischen Bürger heute ge- aus persönlichem Interesse gehandelt. Ein Podestat geben sind. Die ganze Verhandlung hat uns einen eines Nachbarortes entlastete D'Amico noch weiter, Ausschnitt aus der Tagesgeschichte des Fascismus ge- indem er sagte, er wäre betrunken gewesen. Ein liefert, die jeden stulturhistoriker interessieren sollte, anderer jagt aus, daß ihm D'Amico nach der Tat als erschütternder Beweis dafür, wie Teicht es ist, fagte: Wir haben's nicht schlau genug gemadyt." auch in einem alten Kulturvolk, durch neue Wacht Ein Centurione der Milig sagte zugunsten D'Amicos, verhältnisse das normale Rechtsbewußtsein zu er- daß er sogar seine eigenen Interessen aus Liebe zur Partei vernachlässigte". Der Provinzialsekretär stiden. Am 3. Oktober des vorigen Jahres fuhr der von Mailand fand nicht Worte genug, um den Brofessor am Polytechnikum von Mailand , Graf fascistischen Eifer und die Disziplin D'Amicos zu Benino, in einem geschlossenen Auto mit sei- verherrlichen, während er Benino als, bekannten nen fünf kleinen Mindern durch den Ort Umstürzler" darstellt. Nun wußten die Geschpvorenen, Cologno bei Mailand . Venino war als Sozialist was sie zu tun hatten. Der Staatsanwalt beantragte bekannt, der bis zu ihrer Auflösung der Maxi- zwar noch die Verurteilung wegen versuchten Tot­malistischen Partei angehört hatte. Die Fascisten schlags und schwerer Körperverletzung, die Vertreter von Cologno organisierten daher, unter der Führung des Privatklägers zogen sich zurück und dann kamen des lokalen Parteisekretärs, eines 51jährigen Apothe- die Reden der Verteidiger. Für Ferruzzi beantragte der Rechtsanwalt den Freispruch, weil er dem Be­fers D'Amico, eine fehl eines Vorgesetzten Folge geleistet hat; offenbar hätte man den Mann verurteilen müssen, wenn er das sind nicht zum Strüpvel geschossen hätte, wo D'Amico es so befahl. Sein lebermaß an Liebe darf D'Amico nicht zur Schuld gerechnet werden", sagt der Verteidiger Gianturco, und fährt danu fort: Auf der einen Seite haben wir D'Amico, Storrespondenten des Popolo d'Italia" seit 1920, mit einer Legitimation, um die ihn jeder beneiden fann. Sie trägt den Namen Benito Mus­folini. Seit 1920 Mitglied des Fascio . Aus dem Gefängnis, wo er seit einem Jahre Gerechtigkeit er­wartet, schreibt er ergreifende Briefe, die immer mit dem Schrei enden:

Jagd auf das Auto mit dem Nest Kleiner Kinder. Es waren schon mehrere Schüsse abgegeben worden, aber das Gefährt hatte doch einen Vorsprung vor den Verfolgern. Da ricf D'Amico: kann denn niemand den Schuft anhalten?" Das galt dem 22 jährigen fascistischen Tischler Ferruzzi als ein Befehl: er warf sich auf sein Zweirad, fuhr dicht an das Auto heran und schoß zweimal auf dessen Insassen. Dann kam er zum Auftraggeber sutid, der ihn fragte: Haben Sie geschossen?" und zur Antwort bemerkte: Es ist gut jo". Das achtjährige Töchterchen Veninos war durch eine Revolverfugel ins Rüdgrat getroffen. Acht Tage hat es in Lebens­gefahr geschwebt, toch heute ist es bettlägerig und hat dauernden Schaden davongetragen, da ein Bein gelähmt bleibt. Dies der Hergang, wie er aus dem Brozeß hervorging. Ferruzzi gab alles zu. D'Amico Tegnete den Auftrag zum Schießen: Er hätte nur befohlen, das Auto aufzuhalten. Wahrscheinlich wäre man dann mit Stnüppeln über alle fünf Stin­der hergefallen! Festgestellt wurde weiter, daß D'Amico, gegen den Prozesse wegen anderer Ge­walttaten schweben, am Tage der Tat auch einen zwölfjährigen Knaben geohrfeigt und mißhandelt hatte, weiter, daß er zwei Zeugen befohlen hatte, auszusagen, aus dem Auto wäre geschossen worden. Wo solche Prozesse möglich sind, da wahrhaftig Diese Behauptung konnte Venino Zügen strafen, da sind die Grundlagen jedes gesellschaftlichen Zujam alle Fenster geschlossen waren. Der Hergang warmenlebens angefressen.

getragen zu werden, erhielt der Soldat eine Strafe von vier Monaten schweren Kerkers.

Gegen dieses Urteil brachte der Rechtsvertreter des Soldaten die Nichtigkeitsbeschwerde ein, in wel­cher er darauf hintvics, daß in der ärztlichen Diag nose der Soldat als frant anerkannt wurde, ja so­gar Fieber konstatiert worden war, und trotzdem der Herr Doktor der Ansicht ist, daß der Soldat eine Traglast von 41 Rilogamm tragen könnte.

Das Oberste Militärgericht war cinsichtig genug, dieses unglaubliche Urteil aufzuheben und eine neue Verhandlung anzuordnen. Allerdings heißt es in der Begründung, daß die Militärärzte nicht das wirkliche Gewicht, das der Soldat schleppen mußte, sondern ein Minimalgewicht zum Maßstab genommen haben..

Auf Grund des nouen Verfahrens und nach Anhörung neuer Sachverständiger wurde der Soldat freigesprochen. In der Begründung heißt es, daß der Soldat bei seinem Gesundheitszustand cine Laſt von 41 Kilogramm unmöglich ertragen konnte, wenn er hinter der Kompagnie zurückblieb, so ge­schah das aus körperlicher Schwäche und nicht aus dem Grunde, dem Befehl nicht Folge leiften zu wollen. Es wäre nur interessant, zu erfahren, was mit dem Herrn Vorgesetzten, der dem Soldaten eine noch schwerere Traglast aufbürdete und dem weisen Militärarzt geschehen wird."

Sonntag, 25. Dezember 1927.

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Stellt man ohne Voreingenommenheit seine Be­obachtung an, mischt man sich unter die Klassen­,, Es lebe der Duce! Es lebe der Fascismus!" genossen und betrachtet vom Standpunkt eines fern Auf der andern Seite der Graf Venino, der mit vor- gesunden sport- und spielliebenden Menschen einmal nehmer Offenheit seiner sozialistischen Ueberzeugung feine lieben Arbeitsbrüder und Schwestern, da kommt geständig ist." Nach dieser Gegenüberstellung sah einem so langsam das Grauen an. Der weibliche jeder ein, daß der Sozialist Venino nur durch den Teil verschmiert mit Puder und Schminke die Edelmut des Fascismus noch vier gesunde Kinder Schwindsuchtsfassade, läßt aber an Hals, Armen und behalten durfte. Die beiden Totschläger Beinen noch erkennen, wie weit Giftstoffe und Krant­wurden freigesprochen; die Geschworenen heitskeime in einem Körper mit ihrem Zerstörungs­erklärten sie für bie materiellen Urheber der Verwerk voran sind. leßung, aber ohne Absicht und ohne Fahrlässigkeit. Sie dachten, baß Revolverkugeln bei sozialistischen stindern keinen Schaden anrichten!

in unserem Blatte.

bewußten Arbeiterschaft und darum muß auch ihnen der Kampf angesagt werden.

Rein Gewertschafter, fein politisch organisierter Arbeiter hat das Recht, einem gegnerischen bürger­lichen Verein oder Klub anzugehören, will er nicht als Verräter seiner Stlasse bezeichnet werden. Wir betrachten uns als ein Glied der proletarischen Ge­samtarbeiterbewegung, was jene ablehnen.

An euch alle, Genossen und Genofsinnen, ergeht der Ruf: Macht euch frei: Kommt zu uns!"

Internationale Arbeiterſport­

tagungen.

Nach dem Kongreß der Luzerner Sportinter­nationale in Helsinki werden erstmals der inter nationale technische Hauptausschuß, die ins ternationalen Fachausschüsse das Internationale Büro zusammen ringste Wechsel im Wetter zeigt uns ihre Gebrechen die Arbeiter- Turn- und Sportschule in Leipzig Die Männer stehen keinesfalls besser. Der getreten. Tagungsort ist vom 5. bis 9. Jänner 1928 an, durch die Meidung, welche sie zu tragen pflegen. Der internationale technische Hauptausschuß Tag für Tag sieht man diese Klassengenossen, ob heiß, ob falt, bei Regen oder Wind entweder blödien und zur Frage des Berufssport wird zum nächsten Arbeiter Olympia in finnig in dide Sweater oder Mäntel eingehüllt, inertum Stellung nehmen. Das Büro der tiefen Zügen die Zigarette rauchens, oder gar am Luzerner Sportinternationale wird die Durch forschte. Er hatte sich vor dem Senate des OLGR. Babeſtrande mit Winterjacke angetan den sengenden führung der Beschlüsse von Helsing­Bouček wegen Diebstahles zu verantworten und Somenstrahlen zu entgehen, während der untere fors beraten und auch zur Frage einer neuen leugnete natürlich. Aber es wurde ihm nachge. Störperteil, blipblou fröstend, von der bissigen See- Verbindung mit Rußland Stellung wiesen, daß er angegeben hatte, nach Laun in Arbeit luft erſchauert. Stranthafter Zustand Erkältungsnehmen. Man wird auch die großen Landesfejte zu gehen, was nicht der Wahrheit entsprach, außer­zember 1925 erhielt der Vertreter einen Brief, in dem var eine Anzahl Borstrafen wegen Diebstahls dern und Gelenken, nachlässige Haltung, Gedanken, für die Jahre 1928 bis 1930 festlegen, um ein für ihn belastend. Das Gelb hatte er natürlich in der Zwischenzeit verjubelt. Er erhielt dreizehn Monate schweren Kerkers.

Odtolet A.-G. als Arbeitgeber. Die Lokvick- A.- G. engagierte im September 1924 einen Vertreter für ihre Zwiebacfabriken gegen

dem ihm die Firma mitteilte, daß sie infolge der schlechten Zeiten gezwungen sei, im Anschlusse an den Brief vom Jahre 1924 ihm die Provision wohl um ein Prozent zu erhöhen, dafür aber die Uebernahme cines 20prozentigen Delfrederes zu verlangen. Der Bertreter erklärte sich mit dieser Bedingung einver­standen. Zu seinem Erstaunen mußte der Vertreter aber erfahren, daß die Firma nach seinem im März 1927 erfolgten Austritte ihm die Insolvenzen des Jahres 1924 und 1925 unter das Delkredere ein­bezog.

Dies war Gegenstand der Verhandlung des Schiedsgerichtes der Prager Produktenbörse und wie nicht anders zu erwarten war, gewann der Vertreter den Prozeß und die Odkolet A.-G. wurde mit ihren

Ansprüchen abgewiesen.

Es iſt empörend, daß eine Fema vom Range der Odkolek A.-G. eine solch mutwillige Selage ein bringt. Man halte sich doch vor Augen, was das heißt, von einem Agenten, der von sparktcher Provi­sion lebt, rückwirkende Versicherungen gegen einen Verlust aus Geschäftsabwicklungen zu verlangen! Wie müssen erst die übrigen Arbeitsverhältnisse bei diesem Unternehmen ausschauen?

Ein Fahrradmarder.

Zusammenfallen zu vermeiden.. losigkeit über solchen Zustand. Am 5. Jänner findet in der Arbeiter- Turn Die vornehmste Aufgabe ist es, unsern Stlassen und Sportschule in Leipzig eine Sibung des genossen zu zeigen, daß es Mittel gibt, die Volls internationalen Leichtathletikaus gesundheit zu heben und die sogar noch im vorgeschusses statt. In diesem Ausschuß ist Lettland , schrittenen Stadium heilfräftig den Zerstörungs- Finnland , Frankreich , Tschechoslowakei prozeß aufhalten und somit von höchster Bedeutung und Deutschland vertreten. Die Sigung beschäftigt Prag , 28. Dezentber. Der vielfach vorbestrafte sind. sich unter anderem mit der Anerkennung inter Franz Neumann ist ein Fahrradmarder. Vor Das sind die Leibesübungen, Turnen, Sport, nationaler Höchstleistungen, Ausge einiger Zeit trug er in ein Fahrradgeschäft auf den Spiel und Schwimmen auf volkstümlicher Art, ohne staltung internationaler Wettkämpfe und der Weinbergen einen alten Regenschirm zur Reparatur. Refordjägerei und nationaler Eifersucht, gepaart mit Olympiad: 1931 in Wien . Als er auf die Straße trat, fah er einen jungen Rassenhaß und Personenfult. Mann, der ein repariertes Rad abliefern wollte. Der Arbeitersportler will nun alle von der 2. Bundesjeft 1929 der deutschen Arbeitersportler Neumann lich" sich das Nad auf ein paar Minuten zwingenden Notwendigkeit der Leibesübungen über- und Turner in Nürnberg . Die Feſte des Arbeiter aus und fuhr davon. Er war aber so unklug, einen zeugen. Die Leibesübungen sollen den Menschen in sports sind Feste der Massen, sind wichtige De­Freund in das Geschäft um den Schirm zu schicken. seiner Gesamtheit beeinflussen. Skörper und Geist monstrationen für Störperkultur und Auf diese Weise wurde er ermittelt. Da er inzwi- müssen harmonisch zusammenarbeiten und kann auch Sozialismus. Das 1. Bundesſeſt in Leipzig schen wegen eines Fahrraddiebstahles schon abge- nur in einem gesunden Störper ein gesunder Geist urteilt war, erhielt er eine Zusatzstraße von vier Monaten.

Ja, die Herren Militärärzte.

wohnen.

Unser Ziel ist: Die Freiheit", unsere Losung: Mach bich frei!"

1922, das internationale Arbeiter- Turn und Sport fest in Prag 1927 und das erste Arbeiter- Olympia Die Körpertultur ist deshalb auch kein vom 1925 in Frankfurt waren Beispiele hierfür.- 3um Leben abgesondertes Gebiet, sondern organischer Teil 1. Bundesfest in Leipzig 1922: 100.000 des Lebens und für die Arbeiterschaft auch ein Teil Teilnehmer, 66 Sonderzüge aus dem ganzen Reich, Bilfen, 20. Dezember. Vor dem Divisionsgericht Selassenkampf. Darum wird auch gesprochen von 38 Empfangstommerse, 13.000 Ausländer, 16.000 in Pilsen fand vor einiger Zeit ein Prozeß statt, einer proletarischen Störperkultur. Sie hat den Freiübungsturner, 5000 Turnerinnen bei stärkstem Die Odkolek- A. G. war übrigens bei diesem der ein ganz merkwürdiges Licht auf die Art der Zweck, das Klassenbewußtsein der arbeitenden Be- Unwetter, 1500 Fahnen, 1200 Genossen im Woh Brozeß durch einen Jüngling vertreten, der sich mit Behandlung franker Soldaten und auf die militär- völkerung zu stärken und gute gesunde Kräfte in den mungsausschuß, 1200 Ordnungsleute. Der Leipziger übermäßigem Eifer weit über die Notwendigkeit der ärztliche Gewissenhaftigkeit wirft. Angeklagt war ein Dienst des Stlassenkampjes zu stellen; also den wirt- Bolizeipräsident äußerte sich nach dem Fest: ,, Wenn Soldat des JR. Nr. 18 in Pilsen wegen Verlegung schaftlichen Stampf der Arbeiierklasse, welcher gleich- ich die Disziplin der Arbeitersportler vorher ge lage hinaus seiner Firma annahm. Auf die Fraße der Disziplin und Nichtbefolgung eines Befehls der zeitig in die politische Stampflinie drängt, attiv zu fannt hätte, dann wären die Schußlente für die Fest unseres Gewährsmannes, ob er denn wirklich so gut gut entlohnt werde, gab er ihm gur Antwort: Die gehen dadurch zuschulden kommen, daß er eines rastlose Durchführung allerdings erst nach Eroberung Iympia in Frankfurt a. M. 1925: Achn entlohnt werde, gab er ihm sur Antwort: Die Vorgesetzten. Der Soldat ließ sich angeblich ein Ber - unterstützen. Die proletarische Störperkultur, deren tage beurlaubt worden."-Beim 1. Arbeiter 3eit, die ich mit solchen Angelegenhei ten verbringe, muß ich nach Arbeits- Tages, da man in voller Marschadjustierung von der wirtschaftlichen und politischen Wacht möglich ist, liche Zahlen an Waffenteilnahme. Einzug der Na­schluß kostenlos nachholen." einer Nebung zurüdkehrte, er nicht imstande war, ist demnach ein Wegbereiter der Arbeiterbewegung zu tionen in das Stadion, rote Fahnen ringsum. Die mit den anderen Soldaten Schritt zu halten, weil ihrer Befreiung. Internationale des Arbeitersports schritt im Festzuge Die reiche Odkolek- A.- G. läßt sich also von ihren durch die Stadt. 40.000 fangen gemeinsam das Angestellten Ueberstunden schenken! Wir empfehlen er noch eine Kiste Handgranaten tragen mußte. Als Kampflied. Höchstgesteigerte Begeisterung der Hun dem übereifrigen Jüngling, um den großen Marzi- er von seinem Vorgeseßten zur Rede gestellt wurde, beschwerte er sich über Unwohlsein und eine Magen­derttausende. Sportrat Dörr schrieb: Die Arbeiter panorden der Odkotek- Werke anzusuchen. übelkeit. Der Vorgesetzte ließ ihm das Gewehr ab. olympiade war eine Seulturtat ersten Ranges." nehmen, aber der Soldat mußte statt dessen eine Uebel belohnte Barmherzigkeit. zweite Siste voller Handgranaten tragen. Der Sol­Prag, 23. Dezember. Eine arme Arbeiterfamilie dat blieb während des Marsches nun wieder einige samens Noval in Prag hatte dem 34jährigen Schritte hinter der Kolonne zurüd. Der Vorgesetzte Arbeiter Wenzel Endrys aus Cejrowitz bei sich gab nun Befehl, ihm den Tornister abzunehmen, da übernachten lassen, weil er obdachlos war und die für aber gab er ihm ein Waschinengewehr und Leute, die selber arm sind, anflehte. ihn nicht die Signalfahnen zu tragen!! Da cine so merk draußen dem Elend preiszugeben. Da die Familie, würdige Erleichterung, die in Wirklichkeit eine be­die drei Betten in einer einzigen Stube hat und deutende Gewichtszugabe war, natürlich dem kranken bei der noch ein Aftermieter wohnt, dem Mann Soldaten nichts müßte, so blieb er weiter hinter den Helfen wollte, verzichtete die Frau auf ihr Lager, anderen um ein paar Schritte zurüd. Der Herr um Endrys cine Lagerstelle freizumachen. Das ganze Vorgesetzte mutmaßte nämlich, daß es sich um einen Simulanten" handle, der der Dienstanforderung Sab und Gut der Arbeiterfamilie war ein Barver­mögen von einigen Hundert Stronen, die in einer vollkommen entsprechen könne. Tasche unter dem Strohsack aufbewahrt lagen. Am Daher wurde er wegen der obenerwähnten nächsten Morgen erklärte der Schlafgast, daß er Verbrechen" vor das Militärdivisionsgericht gestellt. weiterziehen wolle und seine Wohltäter wohl nicht Die Militärärzte, die ihn untersuchten, erklärten, mehr in Anspruch nehmen werde. Kaum war cr daß der Angeklagte var an einem Magenleiden fort, da bemerkte die Frau zu ihrem Entseßen den litt, ja jogar eine erhöhte Temperatur hatte, aber Verlust des Geldes, wohl aber fand man noch die daß er die volle Last tragen konnte.". Auf Grund Ieere Tasche unter dem Bette des Schlafgastes. Die dieser wirklich prachtvollen Diagnose, die es ver­Frau cilte auf die Polizei, die den Endrys aus diente, ins goldene Buch der tschechischen Armee ein

-

Davon sind leider noch weite Streise der gewerkschaft. lich und politisch organisierten Arbeiterschaft nicht durchdrungen.

Das Bundesfest 1929 in Nürnberg muß Leipzig und Frankfurt übertref fen. Die Vorarbeiten dazu sind im Gange.

Sie sehen nur Unvollkommenheiten, Auswüchse, Uebertreibungen oder gar Schäden, allgemein nur Gedenkbuch der II. tschechoslowakischen Arbeiter. die Schattenseiten und sehen nicht, oder unterschätzen Olympiade. Der tschechische Arbeiter- Turnverband das Gute, die Lichtseiten. Der Pessimismus ist nur( DTIC.) bereitet die Herausgabe eines Gedenkbuches berechtigt bei den einzelnen Arten der Bürgerlichen der II. Arbeiter Olympiade in Prag vor, in welchem und beruflichen Sportfexerci. die oft rein sensationell in Wort und Bild der gesamte Verlauf dieses Arbei­eingestellt ist. Hier kann man mit Recht von wirkter Turnfestes und auch ihre interessanten Vorbe­lichen Auswüchsen sprechen, die alles andere find, als reitungen festgehalten werden sollen. Das Wert wahre Störperkultur im Dienste der Boltsgesundheit, wird durch seinen Umfang das Album der I. Arbei­welche die Arbeiter als wahre Körperkultur im ter Olympiade 1921 weit übertreffen. Es ist in vier Dienste der Sportler sich zum Ziele gesetzt haben. große Sefte zu 16 Seiten Text und 16 Seiten Jün ftrationen eingeteilt, welche auf vornehmem Papier gedruckt werden. Außerdem wird jedes Heft zwei Beilagen beinhalten, welche mit der vollkommenſten Reproduktionstechnik durchgeführt sein werden, da von eine mehrfarbig. Der Subitriptionspreis eines Heftes beträgt 10 Ke, das ganze Werk wird im Buchhandel sirka 50 Ke kosten. Bestellungen sind zu richten an: Svaz DTJC., Prag II., Hybernska 7. 2. 3.

Leider huldigen noch viele Arbeiter dem bürger­lichen Sport, dem nationalen Turnen mit einem Strich in die kapitalistische Gesellschaftsordnung, oder find überhaupt dort Mitglieder. Sie erkennen nicht die Gefahr, welche ihnen droht, wenn sie von der bürgerlichen Ideologie erfaßt werden. Eine noch größere Gefahr sind die von den Betrieben errichteten Sportabteilungen, aber in beiden Arten bergen sie in ihren Reihen den schärften Gegner der Klassen­