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Agrarische Theorie und Praxis.
Zum Kampf um die Sozial
versicherung.
In der landbündlerischen Presse beschäftig: sich der Redakteur der Braunauer Scholle" namens Hugo Scholz mit einer der betrübendsten Erscheinungen unserer Zeit", nämtlich mit der ,, Abkehr von der Scholle und dem Zuge der Men schen in die Stadt." Zunächst fragt Herr Scholz, was die Ursache der Landflucht sei und bemerkt sehr richtig:
„ Die Landflucht ist nichts anderes als der Ausdruck der schlechteren Lebensver. hältnisse am Lande gegenüber den besseren in der Stadt."
Herr Hugo Scholz begreift also, daß es sich um eine soziale Erscheinung handelt. Er begreift ferner, daß ihr mit sozialen Mitteln begeg net werden müsse, denn er empfiehlt mit Recht folgendes:
,, Die Lebensverhältnisse müssen berbeffert, die Arbeitszeit verkürzi, der Lohn erhöht werden."
Für einen landbündlerischen Politiker ist diese Einsicht immerhin bemerkenswert. Freilich macht Herr Hugo Scholz insofern eine Einschränfung, als er als Vorbedingung der landbündleri schen Sozialpolitik die„ Rentabilität der„ Land wirtschaft " gesichert sehen will. Wie kann aber Diese Rentabilität erzielt werden:
...
Donnerstag, 29. Dezember 1927.
Das Blatt regt sich also darüber auf, daß der für städtische Zwede passenden Sozialversiches| feit" lebhaft heraussehnen. Das Jdeal der agradas landbündlerische Programm zur Verbunzung rung auf das Land mit aller Vehemens bekämpf:: visch- konservativen Sozialpolitit" besteht in der der Sozialversicherung nicht gänzlich verwirklicht Altersventensicherstellung, werden kann. Die Schuld daran tragen jene Bisher hatte die sosiole Gemeinschaft einen Altersventen sicherstellung, und einer Aussteuerversicherung der Dienstboten Hort der Autonomie in der Werkeinheit, bäuer- Landwirte, die christlichsozial und fiche Familie of. Anstatt diesen Gemit Silfe der genossenschaftlichen Geld und Kre und einer Ausgedingerversicherung deutsch national statt agrarisch gewählt haben. Dann heißt es im Dorfbote" weiter: sundbrunnen der Gesellschaft zu schützen, wird geditinstitute. Die sozialpolitischen Maßnahmen, rabezut mit teuflicher Bosheit in diese die sich auf Sicherung von Gelbrenten beziehen, Dinge störend hineingegriffen." blieben so im Blickfelde unserer Leute", meint Später wird der Verfasser noch deutlicher der Verfasser der Broschüre( Bürger). Da die und man erfährt, warum man so sehr am Alt Bersicherungsbeiträge größtenteils jeder einzelne hergebrachten" hängt: zu tragen hätte, wäre das für die Arbeitgeber, Zwischen Dienstleuten und Familien wird we- vor allem die Großgrundbefizer na'ür gen der hohen Geldarfordernisse einlich sehr angenehm. Es ist vollkommen klar, dak Keil getrieben. Das Denken der Leute wird ein die Agrarier aus purer Habgier für ihre" Arbei jeitig materialistisch. Dies deshalb, weiter und Arbeiterinnen nichts übrig haben. Die die Selbsthilfekörperschaften, in denen der Idea Pogrammatischen Forderungen der Landbündler lismus unserer Leute ein weites Feld hat, sich zu find lediglich agitatorischer Aufpus. Agrarische Theorie und Prax: betätigen und sich darzustellen, ganz ausgeschaltet Es entsteht so die ganz falsche Vorstel ist eben zweierlei. Obgleich die erhörten lung, daß Sozialpolitit gleichkommt der Abzapfung Agrarzölle den Großbauern und Großvon Geldleistungen. Unsere Dienstboten grundbesivern wirklich große Profrage. erfährt so eine große Ver.fite befcherten, wollen diese von einer sozia len Fürsorge, welche diesen Namen, redlich ber fchär fung..." dienen würde. absolut nichts wissen.
"... Der Landwirt, gegen den die Jünger des Sozialismus überall zu Felde ziehen, steht diesmal ganz allein auf weiter Flur und muß zusehen, wie gegen seine vitalsten Interessen entschieden wird. Noch ist nicht alles verloren, wenn die Landwirte, ohne Unterschied der Partei und der Nationalität, einmütig erklären, daß sie auf der Erfüllung aller ihrer, die Novellierung der Sozialversicherung betreffenden Forderungen beharren. Ihr Wille muß, wenn er in entsprechender Weise zum Ausdrucke gebracht wird, unbedingt berücksichtigt werden, nach dent mit dem Schidsal der Landwirtschaft auch jenes der übrigen Stände und nicht zuletzt der Volkswirtschaft eng verbunden ist."
Der Aufruf schließt mit den pathetischen
Worten:
sten Erträge werden die Lebens erster Linie die zuletzt erwähn'en Gruppen bei
die beste Fachausbildung und die höch nicht beffern wenn die Agrargesepe, 3011 und Steuerschutz die Rentablität nicht mit sichern helfen."
Also: Weitere Steuererleichterungen und neue Schutzölle, trotzdem schon die vorjährigen Zollerhöhungen laut Minister Dr. Spina die einzige Rettungsmöglichkeit der Landwirt schaft bedeuteten.
Während der Zolldebatte haben verschiedene landbündlerische Redner, darunter Abg. Böhm, betont, daß sie nach Inkrafttreten des Gesetzes, das der Landwirtschaft erhöhte Einnahmen brin gen werde, auch an die Land- und Forstarbeiter denken würden.
Da muß man denn doch fragen: welche Landwirte sollen sich zur Wehr jezen? Die 80 & Prozent le: nlandwirte, welche lediglich mit ihren Familienangehörigen wirtschaften, fommen ja nicht in Frage. Es bleiben also die 20 Prozent Mittel, Großbauern und Großgrundbesitzer übrig. Von diesen sind in der Sozialversicherung als ,, Leidtragende" in Betracht. Diese sollten aber nach dem berühmten Schlagwort von der Dorfgemeinschaft" handeln, das in der Theorie dem Grund a huldigt:„ Einer für alle, alle für einen". Außer dem sich im Punkt 15 des Programms des„ Bun des der Landwirte", beschlossen amt Parteitag zu Teplitz Schönau am 22. und 23. Feber 1919 wört lich folgende Forderung:
Ja ja, die„ fonservative Sozialpolitik", von Diesen Erzreaktionären, die in ihrer Kurzder in der erwähnten Broschüre die Rede ist, soll sichtigkeit durch die unbewußte Förderung der eben nichts fosten. Dienstboten sind ja Fam Landflucht sich selbst indirekt schädigen, muß jeder lienzugehörige. Nur steht die Sache so. daß sich| fnzia Fortschritt zugunsten des schwer ariten J. Sch. die meisten Dienstboten aus dieser Zugehörig den Volkes abgerungen werden.
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Zur Lohnpolitik der Gewerkschaften.
Erfahrungen in der Zextilindustrie.
Von Klemens Zimmer( Reichenberg).
Das Jahr 1927 war für die Union der wegungen im Oktober bis November Textilarbeiter ein ausgesprochenes Kampfjahr. einheitlich vorgingen. um dadurch denn es galt, die Lohnstabilisierungs- Beschlüsse die Löhne in diesen Gebieten nicht der Unternehmer zu durchbrechen. Die Leitung in die Höhe gehen zu lassen. Im allgeder Lohnvertragspolitik und der gesamten Lohn meinen ist zu beobachten, daß die Unternehmer bewegungen foll.e in allen Vertragsgebieten durch das Bestreben haben, die Kampffront bedeutend „ Soziale und wirtschaftliche Maßnahmen die Arbe tgeber von einer Stelle aus geleitet zu erweitern. zum Schuße und zur Förderung der werden. Indessen scheint jedoch das Bestreben vorland- und Forstwirtschaftlichen Arläufig gefcheitert zu sein. Trotzdem kann behauptet beiter und Dienstboten, der fleinen Land. werden, daß die Gewerkschaften die Wahrnehmung wirte, sowie des ländlichen Handwerks und Ge- machen konnten, daß in der letzten Zeit auf Grund werbes( Arbeiterschutzgesetze Kranken- und Unfall- dieser Beratungen ein versicherung, Altersversorgung, Sozialversicherung, Invalidenschus)."
engeres Zusammengehen der Unternehmer in den bedeutendsten Vertragsgebieten beobachtet werden konnte.
Das tun sie auch, man frage nur nicht tvie!? Daß für 1928 tein Lohnvertrag zustandekam, geschweige denn erhöhte Löhne, ist befannt. Nicht minder ist bekannt, daß gerade die deutschen Agrarier, vom Abg. Schubert( einem In der Praxis ist aber von der„ DorfSchullehrer!) angefangen bis zum leßten Unter- gemeinschaft" ebensowenig etwas zu verspüren läufel, die ärgsten Feinde der Sozialver wie von der Verwirklichung des eben zitierten wurde, bean wortelen die Unternehmer diese StünAls der Reichenberger Lohnvertrag gekündigt sicherung sind. Die landbündlerische Presse landbündlerischen Programmpunktes. Im Vorjahre drudte die landbündlerische digung der Gewerkschaften mit der Kündigung im ift es, welche am wütendsten gegen das Sozial- Preffe der Tschechoslowakei emen reichsdeutschen Niederland und Tannwald. Bei den Verhandlun versicherungsgesetz hetz: und dessen völlige Umge- Artikel ab: mit der Landarbeiter Proletarier?", gen kam dieses konzentrierte Borgehen gegen die stal ung fordert. So z. B. schreibt das weitver 3. ft breitete agrarische Blatt„ Der Dortbote" in Budweis in der Nummer vom 25. Dezember im Leitartikel„ Es ist Zeit!" einleitend:
worin es als Quinteffenz zum Schlusse heißt:
„ Es gibt daher nur eins. die Landarbeite Es gibt daher nur eins, die Landarbeite: schaft ist nicht Proletariat, sie darf nich: ins Pro. letariat hinabfinten, fie iſt ein Teil der Land wirtschaft, jie muß von dieser als solche ge
wertet werden, jie muß im Bundesverhältnis zur Landwirtschaft stehen und muß als Bundes. genosse geschäß: werden und wird bei bem Wiederaufbau des deutschen Volkes eine besondere aufbauende Rolle zu spielen haben."
Die Sozialversicherungs- Novelle, über die gegenwärtig im Sozialversicherungsausschusse der Abgeordnetenkammer verhandelt wird, hängt, wie ein Damoklesschwert, über dem schwerbedrängten landwirtschaftlichen Berufstande. Ursprünglich mit Freuden erwartet, weil einem unerträglichen Zustande hiedurch ein Ende bereitet werden sollte, trat, als die Verhandlungen über die Novelle wirklich aufgenommen wurden, eine bittere Enttäuschung ein. Es hat sich herausgestellt, daß für Erleichterungen im Sinne Einen guten Einblick in die engstirnige egoider Bestrebungen der Landwirte keine Mehrstische Dentweise der Agrarier inbezug auf die heit zu finden ist, daher die Novellierung bloß Soz alversicherung gewährt die Nummer 3 der im engsten Rahman der agrarischen und Schriften der Bauernvolksschule zu Bad Kleingewerblichen Forderungen und stellenweise Ullersdorf. Dort wird vom sozial- tonservativen" fogar gegen diese zur Durchführung gelangt. Standpunkt aus die gedankenlofe" Ueber'ragung
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Der falsche Prinz.
Leben und Abenteuer.
Bon Harry Tomela.
Eine schöne Bundesgenossenschaft, die darin besteht, die Land- und Forstarbeiter um bereits erworbene Rechte zu bringen!!
Aus diesen Handlungen und Beschlüssen der Unternehmer müssen die Gewerkschaften in Zulunft hre Lehre ziehen.
Bei den Lohnverhandlungen wird allgemein seitens der Arbei.gebersekretäre immer dasselbe Lied über einen schlechten Geschäf gang und über die trostlose Lage der Industrie gesungen. Wir haben zugegeben, daß das Jahr 1926 ein Krisen nachweisen, daß in diesem Krisenjahr die Unterjahr war und trotzdem können wir gegenvärt g nehmer ziemliche Reingewinne zu verzeichnen hatten, das zeigten die Bilanzen
der Aktiengesellschaften.
Wir wollen als Beweis des Vorhergesag en einige Reingewinne der Textilindustricalt.enunternehmungen vom Jahre 1926 anführen:
Reichenbeig wurde in der gleichen Höhe für die Das Angebot einer einmaligen Aushilfe in Vertragsgebiete Friedland, Tannwald und Nieder land gemacht. Noch sichtbarer kam dieses einheit liche Bestreben der Un.ernehmer zum Ausdruck in Firma G. A. Fröhlichs Sohn, Samt dem Angebot der Unternehmer für das Vertrags- weberei und Drudfabrik A.-G. in Warnsdorf gebiet Asch, wo genau dieselben Beträge wie in schüttete 1926 eine Dividende von zehn Prozent Nordböhmen angeboten wurden und wo immer oder pro Attie 20 Stronen aus, während im Jahre zwei Tage später ganz planmäßig die Verhand- 1925 teine Dividende verteilt wurde. Diese Firma lungen angefest wurden wie in Reichenberg, um ist außerdem in eine Interessengemeinin diesem Gebiete im nachhinein gerau dasselbe schaft mit der mechanischen Weberei Linden A.Angebot zu machen. Das gleiche Vorgehen der G. und der Berliner Velvetfabrik eingetreten, unt Unternehmer fonnte in Brünn beobach.et werden, dadurch eine Monopolstellung für ihre Erzeugnisse denn die Höhe des Brünner Angebotes deckte sich auf den Märkten zu erreichen. immer, wenn auch in einer anderen Form, mit Johann Hernych A.-G., Textilwerke in dem Angebot in Nordböhmen und im Ascher Ver- Wildenschwert. erzielte einen Reingewinn von tragsgebiete. Dadurch scheint erwiesen, daß tai rund drei Millionen Kronen. Die ausgeschüttete fächlich die Stellen Brünn , Karls. Dividende beträgt 15 Prozent oder 60 Kronen bad und Rumburg bei den Lohnbe- pro Aftic.
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Gedanke gekommen zu sein. Die Herren ha'en| Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Wilhelm von[ wüchse mir eine ganz neue Saut. Ich fühle mich Copyright 1927 by Malik- Verlag M.- G.. Berlin W. 50 sich alle in das Goldene Buch des Hotels einge- Preußen. der älteste Sohn des Kronprinzen." so isoliert, so groß, und glaubte, über allem, was tragen. Falls es den Herrn Baron interessiert, Boshaft sagte ich da zu ihm: Sie haben wirll' ch da an Menschenzeug herumfroch, einherzugehen. würde ich mich freuen. es Herrn Baron zu zeigen." einen außerordentlich scharfen Blick, Herr Direk So war ich Prinz, jeder Zoll ein Fürst, und gab -Zu liebenswürdig! Gewiß würde ich mir die tor, das muß man Ihnen lassen." Ich nahm den mich mit einer mich selbst verblüffenden SelbstUnterschriften gern einmal anschen." Wir standen Federhalter und trug forsch und in einem Zuge verständlichkeit. Was war natürlicher, als daß auf und er führte mich in das Priva'kontor des den Namen ein: ,, Wilhelm, Prinz von Preußen " ich einmal mit meinen lieben Anverwandten Stommerzienrats. Während er aus einem Be- Dann seßte ich das Datum des Tares noch hin'u sprechen wollte. So keß ich denn um eine VerAls ich im Hotel angekommen, ist im Augenblid hälter ein großes, tostbar in Leder eingebundenes und gab ihm den Federhal er zurück. Ich ahmte bindung mit der Konprinzlichen Hofhaltung, Cetein anderes Zimmer als eins im vierten Stock Buch hervorholte, bat er mich, am Schreibt sch bei der Handschrift mit Erfolg die des früheren cilienhof Potsdam , bitten. Als der Anschluß her frei. Notgedrungen mußte ich es nehmen. Es war Play zu nehmen. Mit einer gewiffen Fierlikkeit Staifers nach. Dürfte ich nunmehr Eure Staiser- gestellt war, wußte natürlich ein jeder im Hotel geradezu miserabel. Unermüdlich lief ein in der legte er das Buch vor mir auf. Wir blätterten liche Soheit bitten, zur Feier Eurer Kaiserli- ken darum, ohne es jedech merken zu lassen. In der Band eingebauter Ventilator. Ich konnte nicht langsam ein Blatt nach dem anderen um. Auf Hoheit Anwesenheit in unserem Hotel eine F'a'che Telephonzelle hörte ich, wie sich die Hofhaltung schlafen. Ich verlangte beim Portier ein anderes jedem stand ein Name. Es waren Namen von Wein mit mir zu trinken."" Gern, aber nach Cecilienhof meldete. Ich stellte mich als Graf Zimmer. Er versprach mir nur, sein Bestes zu roßem Klang darunter. Namen von Fürsten und dem Abendessen. Doch noch eins: ich wünsche un Hardenberg vor und fragte, ob S. Königliche Ho tun. Als ich abends in der Hotelhalle five und mich Finanzaristokraten, bekannten Politikern und erkannt zu bleiben, also bitte weiter: Baron heit Prinz Wilhelm zu Hause sei. Ich ging da langweile, tritt der Hoteldirektor auf mich zu und boben Militärs. Am Schluſſe kamen in langer Korff." Der Direktor verbeugte sich.„ Ganz wie von aus, daß niemand es wagen würde, mein begrüßt mich. Ich bitte ihn, Play zn nehmen. Er Reihe die Brominenten unter den Führern des Eure Kaiserliche Hoheit befehlen. Ich bitte aber Gespräch mit anzuhören. Cecisenhof gab mir danft und rüct fich einen Stubfeffet heran. Ich deutschen Katholizismus: Wirth, Fürst Löwen- Eure Kaiserliche Soheit, mir zustatten, falls die Bonner Adresse, Franziskanerstraße 2, als äußere meine Verwunderung darüber, daß die ſtein auf der zuletzt beschriebenen Sete : niemand zugegen ist. Eure Kaiserliche Hoheit mit Aufenthalt des Prinzen Wilhelm an. Darauf kleine Stadt Erfurt ein so großes Hotel besize, Mary. Reichskanzler." Der Direktor konnte jest dem Euerer Kaiserlichen Hoheit zukommenden fragte ich, ob S. Königliche Hoheit Prinz Louis das sich mit den elegantesten Hotels großer State eine gewisse Erregung nicht mehr verbergen.a, Titel anreden zu dürfen."„ Gern, lieber Direk- Ferdinand, der Bruder, anwesend sei.„ Betauern, messen fönne. Darauf setzt er mir auseinander, Marr, der höd ſte Beamte des Deutschen Reites, tor, wenn es Ihnen Freude macht. Dann aber Königliche Scheit ist zwar aus Brasilien zurück, daß Erfurt geographisch mitten im Herzen Deutſch auf dieser Seite." Er schlug eine neue, noch unte auch den richtigen Titel: Stönigliche Hoheit." befindet sich indes zurzeit in Berlin . Er iſt in lands gelegen jei und daher hier viel: Stongreffe schriebene Seite auf.„ lud hier, hier müßte sich Sehr wohl, Königliche Hoheit. Dürfte ich nun der Schatullenverwaltung Seiner Majestät des und Konferenzen ſtatifänden. Erst vor kurz meine der böchsten Persönlichkeiten eintragen, e'nem Namen unseres Hotels Eure Königliche Sobeit Kaisers und Königs Unter den Linden erreichbar. habe hier eine große Zusammenkunft sehr vi ler Bersönlichkeit, die der hohen Stellung eines bei uns willkommen heißen. Ich pobe dent leb- Dort können Sie anrufen." Ich danke und trete prominenter Persönlichkeiten stattgefunden.„ War Reichskanzlers aleich kommt. ein Name, der eiren haften Wunsche Ausdrud daß es Eurer König wieder in die Sotelhalle. Alle sehen mich mit es eine kommerzielle oder politische Tagung?" noch volleren Selang hat." Er ergriff einen Feder lichen Soheit bei uns behagen möre. Wir werden gespannten Blicken an, tun aber so, als ob sic fragte ich.„ Nun, wie man es nimmt, in der halter, tauchte ihn ein und reichte ihn mir. Wir uns ühe geben, so viel als möglich dazu beizu- von nichts wüßten. Hauptsache wohl politisch. Der deutsche Statho- haben dabei an den Herrn Baron gedacht. Falls tragen." Ich danke Ihnen, Herr Direktor", Natho- haben Nun war ich Prinz Wilhelm von Preußen . fitentag. Aber verzeihen, Herr Baron . würde cs Herr Baron die Güte haben würde?!" Ich hatte unterbrach ich jest seinen Redefluk.„ Wir können Nur eins fehlte mir zu meiner Rolle, eine angevon mir aufdringlich sein, wenn ich Sie um die Mühe, meine Verblüffung zu verbergen. Marr ia jest wieder hinuntergehen." Wit einem tiefen meffene Equipierung. Ich entschloß mich daher, Ehre bitten würde, mit mir eine Flasche Wein Storff?!" sagte ich... der Gegensaß ist doch wohl Stratfuß riß er die Tür auf, und wir schritten für einen Tag nach Berlin zu fahren und mich zu trinken?" Ich sah ihn erstaunt an. Da ich noch zu groß. Wie würde sich neben einem Reichstan hinunter. dort neu einzutleiden. Der D- Zug, mit dem ich nicht zu Abend gegeffen hatte, lehnte ich dankend ler Marr ein fimuler Baron Storff ausnehmen!" Am nächsten Morgen saß die Sotelhalle voll fuhr, hatte in Halle kurzen Aufenthalt. Hier stig ab. Er schien enttäuscht. Ich fuhr in unserem Ge- Der Direktor lächelte diskret.„ Wer könnte denn von Menschen. Ueberall hörte ich Getuschel:„ Da ich aus und taufte mir einige Zeitungen. Wäh spräch fort: Welche prominenten Persönlichkeiten außer Eurer Saferlichen Hoheit fonſt in rose ist er! Ei! Wie fesch!" Ehrfürchtige Blicke ruhrend ich noch zahlte, lief der Zugb g'eiter die Wawaren denn hier? Geistliche, wel liche?" Jn kommen?"" Wer, glauben Sie denn daß ich ten auf mix. Es gab mir förmlich einen Stnacks. genreihe entlang und schlug die Türen zur Abder Hauptsache nur die weltfchen, wie Marx, bin " Oh, wir haben Eure Kaiserliche ich kam mir selbst so ganz anders vor. Alles fahrt zu. Eilig raffte ich die Zeitungen zufammen Wirth, Fürst Löwenstein. Stegerwald. Has- Hoheit sofort erkannt."--Nun. wer bin ich fiel von mir ab, was ich von dem harmlosen und sprang in den Wagen: er Rue fuhr leich linde... und so weiter." Plöglich schien ihm ein denn?!" fragte ich, und promt antwortete er: Harry Domela an mir hatte. Ich meinte, es ab. ( Fortsetzung folgt.)
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