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Das neue franzöſiſche ſozialiſtiſche Bolitit des friedens im Bölferbund. Programm.

Freitag, 80. Dezember 1927. Die Donau fällt.

eine fräftige ftion der Internationale und eine besigen," meint Paul Boncour . Demgegenüber ist die Linke der sozialistischen Partei eher der Preßburg , 29. Dezember. Das Niveau der Leon Blum , der Führer der französischen Ansicht, daß leider die Völker, die ozialistischen Partei, fügte einige Bemerkungen, durch die Friedensverträge von Donau in Preßburg fällt normal ab. besonders über die Außenpolitik, hinzu. Er 1919 befreit wurden, nun ihrerseits Stauung ist in Preßburg bei einem Stande von wandte sich stark geçen die Ausbeutung der Kolo- ihre eigenen nationalen Minder Der außerordentliche Kongreß der franzöſitten a mad werden, jich Allerdings darf uns das nicht soweit führen, auf 80 cm zurückgegangen. Die Eisſtauung zwiſchen nielvölker: Die Gesellschaften der Eingeborenen heiten am schärfften unterbrüden." 278 cm um 11 Uhr vormittag gegen gestern um fchen sozialistischen Bartei zeigt äußerlich und in ſelbſt zu regieren. Franfreich muß jogar die Grund dessen die Befreiung gefnechteter Völker Preßburg und Varjaš hat sich nicht wesentlich schnellstens fähig gemacht nerlich die Spuren eines weiteren Anwachens der Mandate, die es schon hat, internationalisieren zu verwünschen, sondern nur dahin, den neuen geändert. In Bös wurden um 10 Uhr plus 385

Von Kurt Lenz, Paris .

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wird am ersten Tag über die Parte kasse und

In einer ungeheizten, riesigen Turnhalle die der Sozialistischen Internationale, auf dem vor fratie zu bringen. Nachdem man über das Bentimeter gemteffent. In Komorn ist das Wasser Partei wollte die Mittel für die Heizung sparen allem die stolonialfrage behandelt werden wird. Finanzprogramm troß der gegenteilgen Erwar bis 8 Uhr früh von 162 cm auf 178 cm gestiegen. über den Stand der Pariser sozialistischen Zei- Partei am wenigsten verschiedener Meinung. wunderbare Einstimmigkeit auf dem Seongreß er Breite der Donau ab. Infolge des mäßigen Gerade in der Frage der Außenpolitif ist die tung aller Gegner der sozialistischen Partei eine Das Eis geht dort in ungefähr dreiviertel der tung Populaire" gesprochen. In der Rechnung Man hat auf dem Kongreß hin und wieder dar zielt hat, wird für das außenpolitische Programm Frostes begann heute die Donau in ihrem Over­legung des Parteivorstandes fällt vor allem auf, über gesprochen, ob der Vertrag von Versailles sicher auch, die Waffe der Delegierten stimmen, daß für internationale Delegationen" it folge des kommenden Brüffeler internationalen ei. Ich glaube nicht, daß Europas Zustand wie feine andere, für die Räumung vom Rhein­ein Fortschritt oder eher ein Friedenshindernis weil die ge amte franzöfifche fozalistische Bartei, lauf abzufallen. Sozialistentongreſſes- im nächsten Jahre jetzt schlimmer ist als 1914. Denn schon Jaurés land und vom Saargebiet e'ntvitt und dies als 20.000 Franten vorgesehen sind, geçenüber 4000 fagte, daß kein Selasser kampf bei den Völkern ersten und wichtigsten und dringendsten Punkt Franken in diesem Jahre, und daß 140.000 Franken in diesem Jahre, und daß 140.000 Franken für Wahlzettelpropaganda für die komt möglich ist, die keine unabhängige Nationalität auf ihr Wahlprogramm schreibt. menden Kammerwahlen argelegt werden. Das Gesamtbudget von 875.000 Franken für das nächste Jahr bedeutet ebenfalls ein leichtes An­Steigen der Einnahmen und Ausgaben gegen über 1927. Das Defizit, das der" Populaire"

bereitschaft einzutreten haben.

Wann wird der Reichstag neu gewählt?

Berlin , 29. Dezember.( Eigenbericht.)

wird die Abrechnung mit ihm um so gründlicher sein.

ermordet.

Die Tat von Räubern begangen. Moskau , 28. Dezember. Dienstag um 15 Uhr

Zwangsanleihe in Bolivia .

Inland.

Der modus vivendi und der ,, Geist Der Verfassung.

Ein offiziöses Dementi.

einstweilen noch erzeugt, und das innerhalb der einigen Tagen ist in der Presse der Regierungs - Der italienische Vizekonſul in Odeſſa Prag , 29. Tezember. Zu einem Artikel des letzten Monate von 300.000 auf 900.000 Franfen parteien eine Diskussion im Gange über die heutigen Večerni List" über den mit dem hinausgeschnellt ist. wird vielleicht durch eine Um- Frage, wann die Neuwahlen für den Vatikan vereinbarten modus vivendi wird dent lage von den 100.000 eingeschriebenen Mitglie Reichstag stattfinden sollen. In der Tsch. P.-B. von fompetenter Cielle mitgeteilt: dern der französischen sozialistischen Partei auf Welt am Montag" war mitgeteilt worden, Die in dem angeführten Artife. enthaltenen gebracht werden können, wobei allerdings in Be- baß Stresemann und Briand sich darüber wurde in einer Sackgasse in Odessa der Leichnam Informationen find in vollem Umfang tracht gezogen werden muß, daß dieses Opfer ge- unterhalten hätten und daß man überein- eines unbekannten Wiannes gefunden. Man fon- unrichtig. Auch nicht ein einziger Artel des rade in einer Zeit von den Parteimitgliedern ge- gekommen sei, die deutschen Wahlen vor den statierte jedoch bald, daß es sich um den italieni - angeblichen modus vivendi, wie ihn der Večern fordert werden wird, in der sie ohnehin für den französischen vornehmen zu lassen. In den schen Bizekonsul Cozzio handelt. Der Mord List" bringt, ist in dem zustandegekommenen Ab Wahlkampf in eine erhöhte finanzielle Stampf- deutschnationalen Blättern wurde aus diesem geschah mit einem stumpfen Instrument. Die lommen enthalten. Insbesondere entspricht es Grunde dem Außenminister Würdelosigkeit vor- Behörden Die wichtigste Sibung brachte der zweite geworfen. Die Tägliche Rundschau", die Behörden stellten fest, daß die Tai von Räubern nicht der Wahrheit, daß das litautiche doniordat Tag des Kongreſſes. Da wurde eben das Wahl- als Blatt Stresemanns gift, bestreitet, daß der begangen wurde. Der Leiche fehlten der Anzug die Grundlage der abgeschlossenen Vereinbarung und die Schuhe; es waren auch die Goldzähne gebildet habe, was bereits daraus hervorgeht d dh programm der Partei entwidelt. Auf artige Bereinbarungen geschlossen worden seien. ausgebrochen. Die Behörden haben energische ber Entwurf des tschechoslowakischen Abkommens ben Tag sind es 7 Jahre her, daß die Kommuni ften auf dem Rongreh von Tours aus der soziali Es scheint sich in der Tat nur um Aeuße Nachforschungen nach den Attentätern eingeleitet. mit dem Vatikan früher datiert ist als das stischen Partei ausschieden. Dann war 1921 und rungen zu handeln, die Stresemann in der letzten Cozzio war 75 Jahre alt. Alle der italienische litauische Kontordat. Es ist auch nicht richtig. 1922 eine ſchyvere Periode des Wiederaufbaues hat. Darnach hätten beide Außenminister den begab er sich sofort auf den Tatort. Der Vertre- dem Vatikan nur eine Bearbeitung des Konfor Sigung des Auswärtigen Ausschusses gemacht Generalkonsul Tonker von der Mordtat erfuhr, daß der tschechoslowakische modus vivendi der alten soz alistischen Partei gefolgt, und noch 1924, bei den letzten Stammerwahlen, hatte die gemeinsamen Wunsch geäußert, in beiden Län- ter des Voltskommisfiar ats für auswärtige An- dats mit Litauen darstellt, und daß er ebenso wie Bartei ein wenig unter den Nachwirkungen der Regierungen zu bilden. Würden die Behörde dem italienischen Generalfonſul ſein modus vivendi hat vielmehr im ganzen nue dern möglichst schnell aktionsfähige gelegenheiten in dessa sprach im Namen se ner dieser 29 Artikel enthält. Der tschechoslowafiche Spaltung zu leben. Heute ist dies endgültig deutschen Reichstagswahlen zu lange hinausge Beileid aus. überwunden, und die sozialistische Partei fann schoben, so würde zwar in Frankreich auf Grund hemmungsfrei vor ihre Wähler treten. Das ber dort spätestens im Mai stattfindenden Wahlen Brogramm wird in 7 Punkte eingeteilt werden: bestimmt eine neue Regierung gebildet werden, Franzöfifche Verfassung. Arbeiter und Bauern in Deutschland aber würde die gegenwärtige Re­frage, allgemeine Wirtschaftsorganisation, Finanz­La Paz( Bolivien ), 29. Dezember. Gestern reform, Gesundheits- und Wohnungsprogramm, gierung feine außenpolitische Aktion unternehmen Nationalisation der Monopole und des Unter- fönnen, weil sie unter dem Druck der kommenden wurde von der Regierung eine 3wangsan­leihe angeordnet, die 12 Millionen Bolivianos richts, Internationale Politik ( die Miktär- und Wahlen stünde. Kolonialfrage spielen da hinein). Hierbei wünscht Das Berliner Zentrumsblatt Germa-( ungefähr 5 Millionen Dollar) betragen soll und die französische sosialist sche Partei die Abschafnia" polemisiert heute in der schärfsten Weise die die großen Kapitalisten des Landes zum vol­fung des franzöfifchen Senats, die Gleichheit der gegen diese Auffassung und erklart, daß des len Nennwerte aufbringen müssen. Der Zinntö Geschlechter, einen obersten Wirtschaftsrat, An- Zentrum den crößten Wert darauf lege, erst nig Simon Patino ist auf vier Millionen ge­näherung an das Gewerkschaftsprogramm- wie das Reichsschulgesetz zu verabschätzt worden, andere reiche Leute auf geringere es besonders die mächtige Nord- Federation der fchieden, und daß auf keinen Fall der Reichs- Summen. Partei wünscht, ohne daß man sich dies direkt zu eigen madyt, eine vernünftige Bollpoliti, Kon trolle der Betriebe und Kartelle( bas deutsche Betriebsratssystem wird da von Léon Blum zu gunsten einer unabhängigen, mit den Gewerf schaften zusammenarbeitenden Staatsfontrolle zu rüdgestellt). Nationalisation der Bergwerke und Eisenbahnen, Monopole für Buder, Petroleum und chemi'de Produkte, Beschränkung der Erb- Die sozialdemokratische Partei steht gegenüber schaften nicht nur in der Größe des Vermögens, diesen parteitaktischen Erwägungen der Regie­sondern auch in der Nachfolgemöglichkeit bei Erb- rungstoalition auf dem Standpunk: daß das schaften derefter Linie, mit Ausnahme von Erb- Deutsche Reich gleich nach den französi schaften, die von der Arbeit untrennbar sind, Er- fchen Neuwahlen und noch vor Beginn des richtung eines nationalen Wohnungsamtes, für ersten voll wirksamen Davesjahres die innerpolis das auch die von den Sozialisten geforderte tischen Nämrfe überwunden und eine verhand Kapitalsabgabe zum Teil angewendet werden lungsfähige Reg'erung haben muß. Wenn der muß und schließlich eine Politik des Friedens, Bürgerblock aus Angst die Neuwahlen verschleppt,

Der falsche Brinz.

51 Leben und Abenteuer.

Von Harry Tomela.

tag vorher aufgelöst werden dürfe. Das Zentrum will also den Außenminister und seine Partei in ein: 3wangslage versetzen. Bisher ist nämlich noch keine endgültige Einigung über die Schul­frage zwischen den Regierungsparteien erzielt worden. Insbesondere die Volkspartei macht noch aus Angst vor Neuwahlen die größten Schwierig feiten.

Kanton wechfelt den Herrn.

Ruhe in der Stadt.

fieben Artikel. Der modus vivendi enthält nicht nur feine Bestimmungen über die Befreiung der Priester und Alumnen vom Militärdienst, sondern es ist nicht einmal über diefe Sache verhandelt worden. Bei dem jetzigen Stand der Dinge ist es noch nicht möglich, alle in dem angeführ: en Artikel enthaltenen Unrichtigkeiten zu widerlegen oder auf das richtige Maß zurückzuführen. So. bald aber der modus vivendi von der Regierung gebilligt sein wird, wird er veröffentlicht werden. und di. Deffentlichkeit wird sich überzeugen, daß in feiner Weise der Converänität Staates, dem Geifte und den Grundsäger unserer Verfassung, soweit es sich um das Verhältnis von Staat und Kirche handelt, Abbruch ge­an wurde.

Spionenriecherei.

Ranton, 29. Dezember.( Reuter.) Die Truppen des Generals Litschaisum der vor dem Staatsumstur; vom 17. v. M. Gouverneur von Kanton mar, egen heute früh nach Kanton und besetzten alle wichtigen Pläße der Stadt, die bis dahin von den Truppen des Genera's Lifuflam Stafchau, 29. Dezember. Der aus Budapest besetzt gehalten worden waren. Bei dieser Be- zum Besuche nach Göllnis gekommene Student ſetzung fam es zu feinen zwischenfällen. Zoltan Wolf wurde von der Kaschauer Polizei Gegenwärtig tefindet sich die ganze Stadt in der Hand des gemäßigten Generals& ticha fum. Die wegen Spionage verhaftet. Sein Vater Dr. Karl Truppen des Generals Lifuflam zogen sich auf die Wolf ist eine Säule der ungarischen christlich Insel Sonan gegenüber Kanton zurück. sozialen Partei.

Ich machte kurz nähere Angaben. Eine Se fen, damit ich rechtzeitig für Königliche Hoheit! vierten Plüschabteil. Ich reichte dem Oberbahn­Copyright 1927 by Malik- Verlag A- G.. Berlin W. 50 funde", erwider'e er dienstbeslissen ich lasse so- Abieil reservieren lassen fann." Ich danke und hofsvorsteher herablassend die Hand und stieg, fort dienstlich die Leitung nach Halle frei machen, verabschiedete mich. Die Türen wurden aufgeris- den andern huldvoll zunidend, ein. Im selben Königliche Hoheit können dann sofort dem Bahn- fen. Auf dem Bahnhof war meine Anwesenheit Augenblic flogen sämtliche Sände an die Müzen. hofsvorsteher in Falle Antveifung geben, wo das schon bekanntgeworden. Alles, was irgendwie Abfahr signal! Der Zug rollte langsam aus der Geld gesucht werden könnte."- ,, Dienstlich! Uniform trug, riß die Hacken zusammen und Halle... Nette Republik ...! Salle! Aber sofort! Dringend!! rief er in lautem grüße stramm mili ärisch. Ich saß auf dem roten Plüschpolster. Alle Kommandoton. Verblüffend schnell war alle da. Als ich im Habsburger Hof" mein Zimmer paar Minuten sah jemand verwundert und scheu Nach einiger Zeit vermißte ich mein Porte- Königliche Hoheit verzeihen, ich werde den bekommen hatte, fand ich mein Portemonnaie durch die Glastüre. Meine Fahrlarte fontrollierte monnaie, in dem ich mein Stleingeld und die Fahr Vahnhofsvorsteher in Falle zuerst orientieren." in der hinteren Hosentasche wieder. Am nächsten niemand. Kurz vor Halle erschien der Zugführer farte hatte. Alles Suchen war vergebens; Karte Er nahm den Hörer und sprach leise und eindring- Morgen ließ ich durch den Hoteldiener dem und frage. ob er in Halle den Bahnhofsvorsteher und etwa hunder: Mark waren weg. Wahrscheinlich hinein. Dann sagte er laut: Achtung! Seine Oberbahnhofsvorsteher das vorgestreckte Geld auf mein Abteil aufmerksam machen dürfe. Er lich hatte ich alles in der Eile in Halle verloren. Mönigliche Hoheit selbst!" Mit einer Verbeugung unter vielem Dank zurückbringen und ihm mit weiß zwar die Nummer von Wagen und Abteil, Auf dem Anhaler Bahnhof rief ich den Zugführer reichte er mir den Hörer. Ja hier Prinz Wil - teilen, daß ich mit dem Abendzug nach Erfurt aber es ist doch manchmal schwierig, sich sofort zu mir. Ich hätte Pech gehabt, Fahrkarie und helm von Preußen." Deutlich hörte ich, wie der zurüdfahren werde. zurechtzufinden." ,, Gut ich bitte darum." ( Beld verloren; da er meine Starte fon'rolliert in Salle mit den Hacken knallte. Dann meldete Bei meiner Abreise richtete ich es so ein, Saum war der Zug in dem Bahnhof eingelaufen, habe, möge er mich an der Sperre legitimieren. eine stramme Stimme: Hier Hauptbahnhof daß ich erst im allerletzten Augenblick auf dem als ich durchs Fenster den Bahnhofsvorsteher mit Er war dazu bereit und riet mix, zum Fundbüro Salle ! Bahnhofsvorsteher..." Ich erklärte ihm Bahnsteig erschien. Die Türen des Zuges waren noch zwei Eisenbahnbeamten in aller Eile auf zu gehen. Auf dem Wege dorthin überlegte ich burz den Vorfall. Werde mir dentbar größte bereits geschlossen, und die Fahrgäste warte'en meinen Wagen zukommen sah. Ich stieg aus und mir, auf welchen Namen ich den Verlust anmel Mühe geben, Königliche Hoheit." Wieder Hacken- schon auf die Abfahrt des Zuges. An der Sperre ging ihnen der größeren Feierlichkeit wegen einige den sollte:" Im Sabsburger Hof" bist du als knallen; ich hängte ab. Als ich mich umdrehte, erwartete mich, die Hand an der roten Müße Schrit'e entgegen, den Bugführer als Adju' anten Prinz Wilhelm befannt. Melde den Verlust an er meldete mir ein Beamter, der Oberbahnhofsvor- der diensttuende Aufsichtsbeamte. Alles falu- neben mir. Wieder die Faden zusammengeschla diesem Namen, dann werden die Sterle hier sich steher Oberam mann 3. bäte, mich sprechen zu ierte. Auf dem Bahnsteig großes Aufsehen! Der gen und die Hände an die Müßen... Ünend­beim Suchen auch redliche Mühe geben." Auf dem dürfen. Gleich darauf fam er selbst. Ah! König- Aufsichtsbeamte geleitete mich zu einem I.- Stlasse, liches Bedauern, mein Portemonnaie nicht wie­Fundbüro gaben sie mir mürrisch einen Ze tel. liche Hoheit werden sich meiner nicht mehr ent- Wagen. Vor ihm stand bereits der Oberbahn- dergefunden zu haben... würden sich nochmals Man hieß mich barsch, ihn auszufüllen. Wartet finnen! Aber ich kenne Königliche Hoheit sehr hofsvorsteher Oberamtmann 3. in Positur. die größte Withe geben... Ich lehnte mit einer mal, ihr staffern", dachte ich bei mir und schrieb gut!" Ich merkte sofort, daß er sich nur bei den Guten Abend, Königliche Hoheit!" Gu'en herablaffenden Sandbewegung ab. Die Mitrei­ Prinz Wilhelm von Preußen " als Namen anderen Beamten ins Ansehen sehen wollte. Er Abend" erwiderte ich leselig. Ich habe dem senden drängten sich an alle Fenster und fahen mieder, als Wohnung gab ich zurzeit Habsbur- ba mich. mit ihm in sein Amtszimmer zu kom- Bahnhofsvorsteher in Halle die Ankunft von dieser zweiten Szene mit gesteigerter Aufmerk­ger Hof" an. Dauert es lange, bis ich einen Be- men. Einige Beamte folgten: ch habe gehört, Eurer Königlichen Hoheit!- schon mitgeteilt. samfeit zu. Wieder ein Grüßen wie vor einem scheid erhalte" fragte ich im Schreiben. Das Mönigliche Hoheit! haben Malheur gehabt. Er wird in Halle am Zuge sein und Eurer Souverän... Abfahrt des Zuges... Gegen elf werden Sie schon sehen!" erwiderte der Beamte Königliche Hoheit! würden mir eine große Königlichen Hoheit! Bericht erstatten, ob Bor- Uhr war ich in Erfurt . noch mürrischer und barscher und zeg mir den Freude machen falls Königliche Hoheit! mir temonnaie gefunden oder nicht. Bis jest nichts Als ich mich nachher im Vestibil des Hotels Zetel sozusagen unter der Hand weg. Doch taum gestatten würden, Königliche Hoheit! aus der erfahren." Nicht mehr der Mühe wert." befand, trat der Hoteldirektor auf mich zu und hatte er einen Blick darauf geworden, so hätte er Berlegenheit zu helfen. Darf ich Königliche Hoheit während wir sprachen, bemerke ich, wie ich von frag'e mich: Darf ich Ihnen den Besitzer des ihn beinahe fallen lassen. Die Hände an der bitten?" Er reichte mir seine Brief asche herüber; allen Seiten wie ein Wundertier angestarrt Sauses, Herrn Kommerzienrat S. vorstellen?" Hosennaht, ta te er sofort kalung angenommen. wiewohl ich in meiner eigenen Brieftasche noch wurde. Die Beamten alle in streng militärischer Ich wurde dann dem Besizer unter dem Namen Stönigliche. Sobeit verzeiben gnädigst. sofort genügend Geld ba te, wollte ich ihm die Freude Saltung, der Aufsichtsbeamte links von mir un- eines Barons von Korff vorgestellt. Es war ein werde ich das nötige veranlassen. Haben stöng laffen und entnahm seiner Brief: asche dansend ausgeseßt die Hand an der roten Müß, rings unterfeyter Mann in einfachem grauen Anzug, liche Hoheit irgendwelche Anhaltspunkte, wo einige Mart. Er strablie! Falls Königliche Ho- die hellen Berliner , die halblau ihre Ansichten das Haar etwas ergraut, mit frischem roten Ges Königliche Hoheit das Portemonna'e verloren heit! einmal von hier abreisen, bitte ich austauschten, wer ich denn wohl sein könnte als sicht. For sehung folgt.) baben könnten?" Der ganze Naum horchte auf. nigliche Hoheit! es mich vorher wissen zu las- Hintergrund der Wagen L. Stlasse mit dem reser­Fortjegung folgt.)

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