Freitag, 30. Dezember 1927.
Die Tragödie Joffes.
mich ganz und gar in pädagogisch literarische Arbeit.
Ohne Arzt, ohne Meditamente, ohne Arbeit!-Wie man die oppofition „ auf den Magen trifft' trifft- Am Kommunismus verzweifelt. Wir haben aus Joffes Abschiedsbrief an Troyli jene Stellen veröffentlicht, in denen der jeit Brest - Litowst in den vordersten Reihen des Bolschewis fämpfende Führer dargelegt, wie ihn der Stalinismas, der Beginn der Epoche des Thermidors", das heißt also der Liquidierung der Revolution und des Ueberganges zur Realtion, seelisch vernichtet habe, ihm den Revolver in die Hand drücke und gebieterisch das Opfer feines Lebens von ihm verlange. Durch seinen Tod wolle er gegen die Verfälschung des Bolschewismus Brotest erheben und der Sache der Revolution, die er in dem ausgeschlossenen Tropki verkörpert sieht, dienen. So ist Joffe buch stäblich am Kommunismus gestorben, wie jene Berliner jugendlichen Stommunisten, denen die Verzweiflung am geistigen Zusammenbruch des Kommunismus zur persönlichen Tragödie wurde und die am Zehnjahrstag der Revolution zum Revolver griffent.
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Der Abschiedsbrief Joffes enthält aber noch eine Reihe anderer Antla gen gegen die Diktatur der Apparaifchiki, die Beachtung verdienen und das wahre Wesen bes Bolschewismus enthüllen durch das Zeugnis eines fo hervorragenden Bolschewien auch jenen enthüllen müffen, die noch immer an die Wloslauer Seilslehre glaubten. Wir erfahren aus Joj fes Brief, daß man eine ganz besonders raffinierte Methode bat, Oppositionelle umzubringen, indem man ihnen die Mittel zum Leben, Arbeit, Arzt, Medikamente entzieht, sic hilflos zugrundegehen läßt. Doch laffen wir Joffe selbst sprechen. Er Ichreibt:
Mein Leben lang war ich ber Anschauung, daß ein Politiker verstehen muß, zeitig aus dem Leben abzutreten, wie ein Schauspieler von der Bühne, und daß ein Zufrüh besser ist als ein Zu pät... Bor mehr als 30 Jahren machte ich mir Die philosophische Anschauung zu eigen, das menschliche Leben sei nur insofern und bis zu dem Augenblic sinnvoll, als es der Unendlichkeit dient, die die Menschheit uns bedeutet. Auf mein bergangenes Leben zurückblickend, davon ich 27 Jahre in den Reihen der Partei verbracht habe, habe ich, dünft mich, das Recht zu sagen, daß mein ganzes bewußtes Leben meiner Philosophie trengeblieben ist, d. h. daß ich es sinnvoll gelebt habe, in Arbeit und Kamps zum Wohle der Menschheit.
Doch num rüdt sichtlich der Augenblid heran, da mein geben seinen Sinn verliert und augenscheinlich für mich die Pflicht ersteht, es zu verlassen und den Tod zu suchen. Im Eintang mit der allgemein durchgeführ. ten Linie, oppositionellen Elemen ten teinerlei Arbeit zu geben, überträgt die jetzige führende Leitung unserer Partei mir bereits seit mehreren Jahren weber Partet noch Sowjetarbeit von einem Umfang und Charakter, die es mir ermöglichen, das Magimum der Leistungen zu vollbringen, die meinen Fähig feiten entsprächen. Im letzten Jahre hat, wie Ihnen bekannt, das Politbureau mich, als einen Oppositionellen, vollständig von jeder Partei- und Sowjetarbeit ausgeschlossen.
Andererseits habe ich zum Teil wohl infolge meiner Strantheit, zum Teil wohl aus Grünben, die für Sie sichtbarer sein mögen, als für mich - dieses Jahr an Oppositionsarbeit und dampf prattisch nicht teilgenommen. Unter großen inneren Kämpfen und mit äußerstem anfänglichen Widerstreben ging ich zu der Arbeit über, die ich erst ergreifen zu müssen hoffte, wenn ich ein volltommener Invalide sein würde, und ich vertiefte
Der Zwerg.
Von Gustaf Hellström.
Doch mein Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends. Um den 20. September herum wurde ich, ans mir unbekannten Gründen, von der ärztlichen Kommission der ZK. zu einer Konsultation spezialistischer Professoren befohlen, und diese stellten bei mir einen aktiven Tuberku Iofeprozeß in beiden Lungen, Herzfehler, chronische Entzündung der Gallen= blase, chronische Nieren- und Nervenent zündung fest. Die untersuchenden Aerzte erHärten kategorisch, daß mein Gesundheitszustand bedeutend schlechter sei, als ich mir vorstelle, ich dürfte nicht hoffen, meine Vorträge in den höheren Schulen zu Ende zu führen, ich müßte unberzüglich ins Ausland, in ein entsprechendes S an a torium . Fast zivei Monate lang unternahm die ärztliche Kommission der 3. feinerlei Schritte. Im Gegenteil, seit einiger Zeit erhielt die Kreml Apotheke, die mir bis dahin auf meine Rezepte Medikamente verabfolgt hatte, das Verbot, dieses zu tun, und ich war tatsächlich der unentgeltlichen Meditamentversorgung beraubt, die mir vorher zuteil getvorden war. Ich glaube, um diese Zeit ging die leitende Gruppe unserer Partei auch hin fichtlich der anderen Kameraden der Opposition zu der Erfüllung der Drohung über,
die Opposition auf den Magen zu treffen". So hätten er und seine Frau entfeßlich unter den Schifanierungen der Behörden gelitten. Seit zehn Tagen hüte er das Bett. Er fährt fort:
Ich habe tatsächlich während diefer zehn Tage feinerlei ärztliche Silfe und die Frage meiner Auslandsfahrt wird nicht berührt. Von den Aerzten des 3. hat sich teiner auch nur ein einziges Mal gezeigt. Die Profefforen Davidenko und Dr. Lewin, die mich be Suchten, verschrieben mir irgendwelche harmlose Dinge, doch gaben sie zu, daß sie nichts machen fönnten, daß eine schleunige Abreise ins Ausland notwendig wäre. Dr. Berin jagte einmal meiner Frau, daß die Frage hinausgeschoben werde, weil man in der ärztlichen Kommission wohl glaube, meine Frau würde mit mir fahren, und das sei sehr fostspielig."( Wenn nichtoppofitionelle Genosfen ertranten, so werben fie und oft auch ihre Frauen bekanntlich ins Ausland gefchidt in Begleitung unserer Aerzte und Professoren. Als ich zum ersten Male an derselben Polineuritis er frankte, wurde ich ins Ausland geschickt in Beglei tang meiner gesamten Familie, meiner Frau und meines Kindes, wie des Professors Ranabich.)
Meine Frau entgegnete darauf, so schwer auch mein Zustand sei, erhebe sie doch keinen Anspruch darauf, daß sie oder jemand anders mich begleite. Daraufhin versicherte Dr. Lewin, daß in solchem Falle die Erlaubnis leichter zu erwirken sein werde. Mein Zustand verschlechterte sich dauernd. Dr. Levin, der hente bei mir war, versicherte mir aufs neue, daß sie nichts tun tönn ten. Die einzige Rettung läge in einer schleunigen Abreise ins Ausland. Und abends teilte der Arzt des 3., Genosse Potemkin, meiner Frau mit, die ärztliche Stommission des Bk. hätte
beschloffen, mich nicht ins Ausland zu schicken, sondern mich in Rußland zu behandeln. Das 3 sei bereit, für meine Behandlung 1000 Dollar ve weitzustellen, halte es aber nicht für möglich, mir mehr zu gewähren. Ich habe, wie Ihnen wohl be kannt, in der Vergangenheit mehr als eintausend Rubel der Partei gegeben, jedenfalls mehr, als ich die Partei kostete, seitdem die Revolution mich meines Vermögens beraubt hat
Nun berichtet Joffe. wie man es ihm unmöglich machte, feine Memoiren zu veröffentlichen, für die ihm amerikanische Verleger 20.000 Dollar versprochen hatten. Er woll'e das Honorar der Partei zur Verfügung stellen, damit diese eine Entschädigung für seine erwachsenden Heilkosten habe. Nun mußte er ſelbſt verzichten:
,, Als ich jetzt int Auslande war, erhielt ich einen neuen Antrag unter direkter Garantierung eines Honorars von 20.000 Dollar. Doch ich lehnte ab, da ich nun wußte, daß
sowohl die Geschichte der Revolution wie auch die Geschichte der Partei verfälscht wird, und keine Zweifel darüber hegend, daß die ganze Zenjur des Politbureau darauf hinaustaufen würde,
Bette 3.
Aus den Rundfunkprogrammen.
Samstag.
Brag: 11.00-11.30: Schallplattenmufit. 12.05- 12.55 und 17.00 18.00: Ronzerte. 18.00 18.25: Deutsche Sent
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buna: Tagesnenigteiten, hierauf Egon Thorn, Prag „ Eigene Kabaretivorträge". 18.35 18.45: Vortrag rom bebischen Ar beiter Kuratorium, Emil Banura Fremde Arbeiter schaft in Frankreich im Jahre 1927", 19.15 nung der ledermaus" aus Breßburg. 22.20 tragung aus dem Theater- Barfetee. 23.30 aus der Burianrevue Otter durch Brag". 13.15: Schallplattenmufit. 18.00 18.25: Deutsche Sen. dung: Breffenachrichten, dann Liedervorträge Kurt Köhlers. 21.00 22.00: litärmusif. 22.00 24.00: Seiterer Silvester abend. Breßburg: 16.00- 17.00: Promenadelonzert, 18.00 bis 18.35: Schallplattenmufit. 19.15- 22.00: Uebertragung aus dem flowatifchen Nationalibeater in Breßburg Die Fledermaus ", Dan Operette von Johann Strauß , Dirigent Oskar Nedbal. ventry: 19.45: Neujahrsfonzert. Berlin : 16.00: Bortrag„ Sil 19.00: Unterhaltungs veitertreiben im alten Berlin ". 16.30 mufif. 19.05: Vortrag Was ift Rriti!?". 20.30: Otto Reutter fingt... Leipzig : 20.15: Dorine und der Zufall", Operette von Jean Gilbert . 23.00 1.00: Silvestersymphoniekonzert. Breslau : 16.30- 18.00: Unterhaltungskonzert. 18.00: Resita tionen Zum Jahresschluß". 20.45: In letter Stunde", Silvester Scherz. 21.00 24.30: Turmblasen vom Breslauer Rathaus turm. Stuttgart : 15.00: 1nterbaltungsfonzert. 18.15: Sumo riftische Borträge. 21.15: Ballettmufit zu Les petits riens" von Mozart , anschließend eine Silvesterrevue. München : 16.00 bis 17.00: Schrammeltrio. 17.15: Unterhaltungskonzert. 21.00: Stilleben, ein Aft von Franz Molnar . 22.00: Konzert. 24.00: Nen fabr@ gloden. Hamburg : 20.00: Silvester", ein beiteres Spiel man und Boffe. 19.00:( Danzig ) Ein Silvestererlebnis. 19.30: Rönigsberg: 19.00: Alt- Berlin in NoRammermusif. 20.30: Fröhliche Abendunterhaltung. furt: 17.45 immermann. 19.45- 20.15: Neujahr bei den verschiedenen 18.05: Aus dem Roman Der Oberhof" von Rarl Böllern im Wandel der Zeiten". 20.1521.15: Ronzert. 21.15: „ Die Bummelstudenten", Poffe. Wien : 11 00 und 16.00: Ron serte. 19.45: Tritschtratsch", Boffe von Nestrov. 20.45: Wiener Uebertragung aus dem Theater S. Carlo, Rom : Reine Sen bung.
und Jahresrevue".
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Brank
die richtige Beleuchtung der Persönlichkeiten und Politiker, der wahren Führer der Revo lution, wie der jetzt zu diesem Rang emporgestiegenen Führer, zu verhindern... In dem Zustande, in dem ich mich eben befinde, entbehre ich natürlich jeder Möglichkeit, irgendeine Arbeit zu unternehmen. Wenn ich trotz der höllischen Schmerzen imstande gewesen wäre, meine Vorträge fortzusetzen, so würde dieser Zustand doch eine ernstliche Pflege erfordern, der Beförderung auf einer Tragbahre usw. Bei meiner früheren Krankheit gleicher Art stand der gesamte Stab der politischen Vertretung zu meiner Ber- Symphonieorchester. 22.30: Bunter Abend. Renbel: 20.45: fügung. Doch jetzt habe ich dem Range nach" nicht einmal den Anspruch auf einen Privatsekre tär, dank dem Mangel an Aufmerksamkeit mir gegenüber während all meiner Erkrankungen in Teßter Zeit. Auch jetzt bin ich, wie oben gefagt, feit neun Tagen ohne jegliche Hilfe, und selbst die mir von Professor Davidenko verschriebene elektrische Wärmflasche konnte ich bisher nicht erwirken..."
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Auf einer großen Rundgebung im Stadtfaal in Innsbrud schilderten fürzlich Oberlehrer Aus diesem Grunde sage ich, es ist der Riedl und Dr. Reut Nicolussi die Not Augenblid gelommen, dieses Leben der Deutschen in Südtirol . Dabei erklärte Riedl, zu beenden. Ich kenne die negative Einstellung daß er bei seiner Verhaftung Ende Jänner 1927 der Partei dem Selbstmorde gegenüber im Prin gefesselt nach Trient gebracht und zip: jedoch ich glaube, daß kaum jemand, der sich dort in schwere Ketten gelegt worden sei. Er sei meine Lage flar machte, mich für diesen Schritt durch sieben Gefängnisse, eng zusam verurteilen könnte. Außerdem nimmt Professor mengekoppelt mit Schwerverbrechern, nach Neapel Davidento an, daß die Ursachen des Rückfalles und von dort aus einem Loch, in dem Morast und meiner schweren Erkrankung an Bolineuritis in Ungeziefer fürchterliche Qualen bereiteten, aufs den Aufregungen der letzten Zeit zu suchen sind. Schiff gebracht worden. Im untersten Wäre ich gefund, ich fände genug Kraft in mir, Schiffs raum an einem Ring ange um gegen die in der Partei geschaffene Lage anzuschmiedet und so gefesselt, daß jede Bewegung fämpfen. Doch in meiner jetzigen Lage betrachte auch jedem Mitgefangenen Schmerzen bereitet ich einen Zustand der Partei für uner träglich, der schweigend Ihre Ausschließung aus ihren Reihen hinnimmt. Obgleich ich nicht zweifle, daß über kurz oder lang eine Wendung in der Partei einireten wird, die sie zwingen wird, jene abzustoßen, die diese Schande über sie gebrach: haben. In diesem Sinne wird
habe und sie nicht einmal die Fliegen und sonstiges Ungeziefer abwehren fonnten, feien zehnt Men schen über das Meer transportiert worden. Als ein venezianischer Kaufmann sich über diese Qualen beschwert habe, sei er in einer anderen Strafzelle mit 40 Stochieben trattiert worden. Im Verbannungsorte Ustica seien den Internierten die Briefe aus der Heimat vorenthalten worden.
mein Tod zum Protest eines Kämpfers, der in einen Zustand gebracht worden ist, in dem er auf solche Schmach nicht anders reagieren kann. Dr. Reut- Nicolussi wies darauf hin, daß der Es folgt nun jene Stelle des Briefes, die Abgeordnete Baron Sternbach von Fascisten wir bereits abgedruckt haben. Dieser Abschieds- durch Schläge ins Gesicht fast unfenntlich gewor brief eines Revolutionärs wirkt nicht nur politisch den war. Er habe den 75jährigen Altbürgerinteressant, sondern auch menschlich ergreismeister Berathoner neben sich blutüberströmt zu fend. Er zeigt, wie brutal der Stalinismus mit Boden finken, die Leiche Franz Innerhofers liegen Menschen und Traditionen aus der Heldenzeit des gesehen. Noldin sei zweimal verhaftet worden Bolschewismus aufräumt, welch niedrige Un- und nun auf die Felseninsel verbannt, weil terdrückungsmethoden er im Kampfe er den deutschen Kindern von Saluru mit der Partei- Opposition anwendet. Man mag den Christbaum habe aufrichten heldaran ermessen, wie Oppositionelle anfen wollen und in seinem Hause deutschen Unter derer als bolschewistischer Partei- richt habe erteilen lassen. Durch die uiemensch richtung in Rußland behandelt werlichen Gewaltmethoden habe der Fascismus die den, wenn man zur Niederhaltung der oppositio Sache Tirols selbst zur Revision der Friedensver nellen Ansichten in der eigenen Partei solcher träge angemeldet. Die Brennergrenze sei die Wur Mittel bedarf, wie fie gegen Joffe angewandt zel allen Uebels. Italien babe sich als unfähig wurden. Dieser Abschiedsbrief ist wahrhaftig ein erwiesen, Südtirol zu verwalten. Stultur- und Zeitdokument ersten Ranges und wird in der Geschichte fortleben als sichtbarster Revolution
und ich mich nicht mehr für eigene Rechnung be- Ausdrud der Wandlung der russischen Reber Abgeordneter Žalobin auf der Jagd
handeln lassen kann."
Er
. Und plöglich begann jemand auf der Galeric, ohne daß ein besonderer Anlaß vor| gelegen hätte, laut aufzulachen... Das Publi fum nahm das Lachen beifällig auf... Es ( Nach dem Schwedischen bearbeitet von Werner breitete sich über den Zuschauerraum aus, wuchs und schwoll an und wurde allen alls übertönt Peter Larsen. von den anzüglichen Bemerkungen, die von der Während die Stallburschen damit beschäftigt Galerie niederprasselten... waren, die Arena wieder instand zu setzen und Die junge Dame vertiefte sich in ihr die Clowns ihre Gliederverrentungen und[ Programm Burzelbäume machten, wurde das Publikum Zu Anfang verhielt sich der Zwerg ruhig, Augenzeuge einer im höchsten Grade peinlichen als gehe ihn die ganze Sache nichts an. Er entSzene. nahm seinem Etui eine Zigarette, setzte sie in In die große Mittelloge trat eine junge Brand und wechselte einige flüchtige Worte mit Dame in einer Abendtoilette von höchster Eleganz, Wennd hatte einen Ausdruck, als fei er soeben erst wandie den Kopf und schaute gespannt zum Ein in einem gräßlichen Fluch erstarrt. gang zurück, von wo sie soeben gekommen war... Er war außerordentlich elegant. Dann rückte jie ein wenig an ihrem Stuhl und seiner Begleiterin. setzte sich. Denn der, auf den sie gewartet hatte, In den Rängen aber wurde der Bärm schlug gerade den Vorhang zur Seite und trat ein. Simmer ärger. Und plötzlich geschah das Peinliche: Es war ein Zwerg. der Zwerg kletterte von seinem Stuhl und gab Es war einer jetter Zwerge, die etwa so durch Zeichen zu verstehen, daß er etwas sagen aussehen, wie der Schatten eines erwachsenen wolle Mannes gegen zwei Uhr mittags an einem Die junge Dame neben ihm legte beschwichti Sommertag. Unter einem sorgfältig gebügelten gend die Hand auf seinen Arm und flüsterte ihm Bylinder stedre ein großer, breter Stopf; seine etwas ins Ohr. Aber er schüttelte den Kopf, Arme und Beine waren so furz, wie die eines machte sich mit einer brutalen Bewegung frei und fechsjährigen indes, seine Nase platt und breit, begann zu der tofenden Galerie hinaufzudrohen. die Augen standen weit voneinander und sein Er will eine Rede halten!" rief jemand. babnte sich seinen Weg bis zu der jungen Dame, Laßt uns hören, was er zu sagen hat!" Zletterte wie ein Kind auf den Stuhl neben ihr und schien einige Worte mit ihr zu wechseln, während seine Augen das Programm überflogen.
Es läßt sich schwer beschreiben, einen wie peinlichen Einbrud das sonderbare Paar auf das Zirkuspublifum machte, umsomehr, als der Zwerg in jeder Weise bemüht schien, das ver traute Verhältnis zu seiner Begleiterin zu be
tonen.
Es war so still geworden in dem weiten Raum, daß man eine Stecknadel hätte fallen hören. Der Ausdruck in des Zwerges Blid hatte fich gewandelt, und es flang wie eine Bitte um Schoming, als er an die Logenbrüstung trat und mit seiner dünnen Stimme sagte:
Können Sie wirklich nicht ein unglückliches Geschöpf, wie mich, unbehelligt lassen, wenn nicht aus Rücksicht auf mich, so doch aus Rücksicht auf die Dame in meiner Gesellschaft? Oder wollen
getötet.
zur Reaktion unter Stalins Führung. Kaschau , 29. Dezember. Der Abgeordnete Sie mich tatsächlich zwingen, den Raum zu verder tschechischen republikanischen Partei Josef lassen?" Zalobin wurde gestern auf der Jagd durch Niemand antwortete, und während der Stall einen Kopfschuß getötet. Abg. Zalobin begab sich meister das Orchester an seine Pflicht erinnerte, Mittwoch nachmittags auf die Jagd und war am Kletterte der Zwerg, immer noch mit allen An- Abend von derselben nicht zurückgekehrt. Heute zeichen der Erregung, auf den Stuhl an der Seite früh wurden Nachforschungen nach ihm angestellt seiner Begleiterin zurüd. funden. Der Unglücksfall wird von einer Geund seine Leiche mit durchschossenem Stopf aufge richtskommission und dem Bezirksvorsteher untersucht.
Eine Nummer löste die andere ab, und nie mand fümmerte sich mehr um den Zwerg; der Vorfall schien völlig vergessen. Nach dem Programm zu urteilen, stand die Hauptnummer des Abends noch bevor, den„ The Wilson Twins" nahmen eine ganze Seite des Programmheftes Hotelbrand bei Spindlermühle . für sich allein ein. Die Stallfnechte spannten eine Menge von fannten Sport- u. Touristenzentrum St. Peter Spindlermühle, 29. Dezember. In dem be Draltseilen über die Arena, der Stallmeister selbst in der Nähe von Spindlermühle ist heute das überwachte ihre Arbeit auf das Gnaneste, prüfte Sotel Alpenbilla" bis auf die Grundhier die Sicherung, gab dort eine Anweisung, mauern niedergebrannt. Das Hotel hatte zwanzig machte der Mufit ein Zeichen und schlug im Fremdenzimmer und war zur Zeit des Brandes nächsten Augenblick den Vorhang vor einen jun von etwa zwanzig Gästen besetzt. Bisher fonnte gen Mann in gelbem Trikot zur Seite, der rasch nicht festgestellt werden, ob jemand einen Unfall und elastisch hervortrat und sich nach allen Seiten erlitt. berneigte.
Schon als er in die Arena trat, merkte ich, wie meine Begleiterin aufmerksam wurde...
"
,, Sieh nur diesen geradezu wunderbaren Körper!" jagte sie entzüdt. Welch ein herrliches Gbenmaß der Glieder... welch kräftige, este Linien! Glücklich der, der ein solches Modell be tommen könnte!"
Da meine Begleiterin Bildhauerin war, verwunderte mich ihre Begeisterung im Grunde genommen nicht. Und fast im gleichen Augenblid lenkte auch der Zwerg neuerdings die Aufmerk famkeit auf sich. Es ließ sich nicht ohne weiteres verstehen, was eigentlich vorgefallen war; jedenfalls aber hatte es den Anschein, als mache er seiner Dame aus irgend einem Grunde heftige Vorwürfe.
( Schluß folgt.)
Bom Schnee begraben.
London , 29. Dezember. Zahlreiche durch die Schneemassen von der Außenwelt abgesperrte Dörfer in Südengland sind von Nahrungsmangel bedroht, falls nicht bald Tauwetter eintritt. Die Hauptstraßen sind freigemacht worden, auf einigen hundert Nebenstraßen ist aber immer noch fein Verkehr möglich. Die Behörden sandten gestern Flugzeuge aus, um Westerham und die benachbarten Dörfer in der Grafschaft Kent , die durch die Schneemassen von der Außenwelt abgeschnitten sind, mit Lebensmitteln zu versehen. Da die Flugzeuge im Schnee nicht landen fonnten, warf man die Lebensmittel in Säden ab, die an Fallschirmen befestigt waren.