Conntag, 1. Jänner 1928.

Das Wirtschaftsjahr 1927.

Gute Geschäfte der Kapitalisten bei niedriger Lebenshaltung der Arbeiter. Die tschechoslowakische Wirtschaft hat ein 1927 2217 Millionen, 1926 2249 Millionen, die gutes Jahr hinter sich und vom Standpunkte der Einfuhr von industriellen Rohstoffen ist also stär Unternehmer in Landwirtschaft und Industrie fer gestiegen als die Ausfuhr von Fertigfabrifa fann man das abgelaufene Jahr als ein Jahr ten, ein Anzeichen, daß der Konjunktur bezeichnen. Die Wirtschafts- die Importeure mit einem weiteren Andauern betrachtungen der bürgerlichen Blätter waren des guten Geschäftsganges rechnen.

bas tommende Jahr.

deshalb schon zu Weihnachten ein Halleluja auf das vergangene und ein Chor der Hoffnung auf Bon zwei Seiten haben die Räder des Wirt­schaftslebens dieses Landes einen Anstoß erfahren.

Der eine motorische Antrieb war die Weltkonjunktur.

Der im Mechanismus der kapitalistischen Welt­wirtschaft verwurzelte Wechsel voninufti und Strife hat in Verbindung mit den Folgen des Weltkrieges unmittelbar nach dem Striege zu einer kurzen, stürmischen Konjunktur geführt, der eine verheerende Strije vou vormals nie geahntem ilmfang gefolgt ist. Nach dieser Strise ist nun wieder eine Weltkonjunktur gekommen, deren Gipfel wir uns zu nähern scheinen.

Wie sehr die Einfuhren des heurigen Jahres die der vergangenen übertreffen, taunt man an der kann an Textilindustrie ermeffen, worüber sich in den aus zeichneten Mitteilungen der Tschechoslowakischen Nationalbank eine Studie befindet. Setzt man die Durchschnittsziffern der Jabre 1924 bis 1926 mit 100 fest, so betrug z. B. Sie Einfuhr von Roh baumwolle im August 1927 195( im Oftober 141), die Einfuhr von Baumwollgarnen im Sep­tember gleichfalls 195, die Einfuhr von Rohwolle im Juli 160( im Ottober 129) von Wollgarnen im September gleichfalls 160. Die Judices der Ausfuhr betrugen bei Baumwollgarnen im August 162( im Oftober 138), bei baumwollenen Fertigwaren im Juni 148( im Oftober 131), bei Wollgarnen im Juni 176( Oktober 121), bei wollenen Fertigprodukten im August 140( int Of tober 128).

Die Beschäftigung der Textilindustrie war also um ein bis zwet Drittel höher als im Durchschnitt 1924 bis 1926, die selbst keine Krijenjahre waren.

Die Tschechoslowakei hat alle dieje Phasen der weltwirtschaftlichen Entwicklung mit gemacht. Auf die Wirtschaftsblüte der Jahre 1919 und 1920 folgte der Frost der Krise von 1921 bis in die Mitte 1923. Von rund 321.000 am 1. Jänner 1923, ging bis zum 1. Jänner 1924 die( amtliche und unvollständige) Zahl der Ar- Die träftige Ankurbelung der Wirtschaft wird beitslosen auf rund 170.000 zurüd. Am 1. Jän- auch daraus ersichtlich, daß im September 1926 ner 1925 war die Anzahl der Arbeitslosen aber­mals geringer( rund 71.000), am 1. Jänner 1926 auf den Bahnen Waren im Werte von 6,124.000 noch fleiner( fast 62.000). Im vergangenen Win- Tonnen, in September 1927 im Werte von ter 1926/1927 wies die Konjunktur einen Rüd 793.000 Tonnen, d. f. um 15 Prozent mehr be fchlag auf, amt 1. Jänner 1927 betrug die Zahl der Arbeitslosen wieder über 83.000, um von da an ständig zurückzugehen. Eine ähnliche Er scheinung kann man in der übrigen Welt beobach ten, insbesonders in Mitteleuropa war 1927 überall ein Ansteigen der Konjunktur zu verzeich nen. Insbesonders Deutschland hat ein gutes Geschäftsjahr hinter sich und an dieser Kon­junktur hat eben auch die Tschechoslowakei An­teil gehabt.

war

die zweite Antriebskraft die gute Ernte

des heurigen Jahres. An Weizen, Roggen und

fördert wurden.

Die Belebung der Wirtschaft hatte natur­gemäß ein Sinten der Zahl der Arbeitslosen zur Folge. Im Jänner dieses Jahres wies die amt­liche Statistit 83.271 arbeitslose Stellenbewerber auf, deren Zahl bis zum Oktober ständig bis auf 35.777 zurüdging. Unterſtüßt wurden freilich nur ein geringer Teil: im Jänner 33.371, im Oktober 8677,

erzeugung ist wohl um 7 Prozent ge­stiegen, der heimische Stahlver brauch jedoch um 4 Prozent gefallen.

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20s nicht verbessern können, haben aus der aufsteigenden Konjunktur nahezu nirgends Profit gezogen, fo daß der ganze Mehrgewinnben Unter nehmungen verbleibt.

Der Stahlverbrauch in Deutschland ist pro Stopf Schwäche unserer heimischon Kauffraft deutlich viermal so groß als bei uns. Daraus geht die hervor. Infolge der Zersplitterung der Arbeiter Stapitalisten- und Arbeitertlassen ist auf die Dieses ungünstige Diachtverhältnis zwischen bewegung bei uns zu Lande wir haben nicht Dauer unerträglich: sozialpolitisch und wirtschaft­die Arbeiter ihre Löhne weder den Preisen der choslowakei bleibt hinter der der Arbeiter Deutsch­weniger als 13 Gewerkschaftszentralen konnten lich. Die Lebenshaltung der Arbeiter in der Tsche Lebensmittel und Gebrauchsartikel der Groß lands immer mehr zurüd, sozialer und kultureller handelsinder betrug im Dezember 975, während Stillstand bedroht uns, die wir vorwärts wollen der Lohnindeg etwa 600 bis 700 beträgt noch und müssen. Aber auch für die Gesamtwirtschaft Bergarbeiter, der statt drei Schichten fünf ver- die im Verlaufe der Stonjunktur von 1927 nur den Gewinnen der Unternehmer anpassen. Der erwachsen aus den niedrigen Löhnen der Arbeiter, fährt, muß die Schulden bezahlen, die er zur Zeit mäßig gestiegen sind, schwere Gefahren. Mag die der Arbeitslosigkeit und Minderschicht gemacht Weltkonjunktur noch einige Zeit anhalten, es hat und das notwendigste Kleidungs- und Wäsche wird ihr der Absturz in den Abgrund der Krise stück für sich und seine Familie anschaffen. nicht erspart bleiben. Wird dann aber unsere Aus­fuhrkonjunktur abbrechen und der innere Markt nicht aufnahmsfähig sein, dann wird uns die nächste Strife wieder zur Katastrophe.

Würden die Löhne den Warenpreisen und der Konjunkturblüte angepaßt sein, wäre die Kauffrait der Massen eine viel größere und das mit der Geschäftsgang ein noch weit besserer. Es ist bezeichnend, daß die Erfenntnis, wonach die Arbeiter von der jetzigen Konjuntiur nicht viel haben, sogar schon in die Börsenpresse Ein­gang findet. So schreibt der Prager Börsen Courier":

Die Erhöhung der Löhne der Arbeiter und Angestellten im Lande würde also die Kon junktur verlängern und den Absturz in die Krise abmildern. Indem die sozialdemokratischen Parteien der Tschechoslowakei und die ihr nahestehenden Ge­Die gute Konjunktur.... Tommt diesmal werkschaften den Neujahrstag im Zeichen der den Unternehmungen allein zu statten. Die In- Vereinheitlichung der Arebiterbewegung begehen, dustrie hat diesmal leine Mitesser. Der Staat ist wirken sie im Sinne der Erhöhung der Lebens­mit seinen Forderungen an direkten Steuern sogar| haltung der Massen, der sozialen und kulturellen etwas zurückgegangen, die Gemeinden dürfen nicht orientwicklung und im Sinne auch der in die Höhe, die Arbeiter, die in sicben poli- Belebung der Wirtschaft der Tsche tische Gewerkschaften gespalten sind, haben ihr choslowakei.

Ein Neujahrsgruß aus Frankreich .

Genosse Bracke begrüßt unsere Einigkeitsbestrebungen.

Unseren Lesern den Genossen Brace vor[ Geschichte zum Nußen der Bour zustellen, käme wohl dem Bersuche gleich, ihnen geoisie so lange entzweit hat. das ABC beizubringen. Die ganze Interna

tionale hat vor einem Jahre den sechzigsten Troß aller, im Verlauf der Geschichte aufge­Geburtstag dieses nimmermüden, sozialisti- türmter Hindernisse, nähert sich nun die Stunde, schen Stämpfers gefeiert. Ueber die sozialen in der die deutschen und tschechischen Narteien des und politischen Kämpfe auf allen Erdteilen ist Proletariats, so wie es die Gewerkschaften taten, drei Viertel der angemeldeten Arbeitslosen Genosse Bracke unterrichtet wie kein zweiter. die nationalen Unterschiede etilgt haben werden, In dieser Parallelbewegung von Konjunttur bezieht also keinerlei Unterstüßung, Er widmet dem Streben der Arbeiterschaft um vereint zu kämpfen, Hand in Hand, Schulter und Krise tommt die Einheit der Weltwirt was allein schon ein Beweis dafür ist, daß man unseres Landes nach der Einheit folgende an Schulter. schaft. im allgemeinen und die Berbundenheit nicht von einem Jahr der Konjunktur für alle warm empfundene Worte: Gestehen wir es Genossen, Euer kapitalisti­der Wirtschaft Deutschlands und der Tschecho- sprechen kann. Besser waren schon die Ergebnisse Gerade jetzt bestimmt unsere französische sches Bürgertum hat Euch in leßter Zeit dieses slowakei im besondern zum Ausdrud. für den Staat der Bürgerregierung, der infolge Partei auf ihrem Nationalfongrej; die Richt- sozialistische Einigungswerk erleichtert und den Ist also die Weltkonjunktur der eine Motor des besseren Geschäftsganges mehr anlinien, nach denen sie den Kampf bei den näch- Augenblick der vollkommenen, organischen Ver­unserer Wirtschaft im Jahre 1927 gewesen, jo Steuern eingenommen hat. So way ten Kammerwahlen führen wird, der besondere schmelzung näher gerückt. Sein Beispiel das Ergebnis der Umsatzstener vom Jänner bis September 1927 1391 Millionen Ke, d. 1. um Bedeutung dadurch erlangt, daß im gleichen hat den Arbeitern gezeigt, wie die auch 62 Millionen mehr als im Jahre vorher und Jahre Wahlschlachten in Deutschland , Belgien nationalen Gegensäße dem Klassen­Gerſte allein haben wir 34.6 Millionen Zentner, die Nationalbank konnte ihren Devisenvor- und Großbritannien geschlagen werden. Bon interesse weichen. millionen im November steigern. rat von 2075 Millionen im Jänner auf 2235 diesem Stongresse sende ich den Ge­diesem Kongresse sende ich den Ge- Ihr schuldet ihm dafür leinen Dant, Ge nossen der deutschen Sozialdemo- nossen! kratie in der Tschechoslowakei Die Lehre, die für die Arbeiterklasse aus meine herzlichsten Grüße mit den diesem Beispiel hervorgeht, schmälert nich t besten Wünschen zum neuen Jahre im mindesten das Verdienst Eurer Es ist mir eine Freude, dies gerade vor dem Bemühungen, die ich gar wohltenne. Kongresse zu tun, der Ende Januar die po- Ich weiß, man fann auf Euch zählen, wenn es litischen Organisationen des deutschen , tschechi - gilt mit allen Genossen, gleichgültig welcher Na­Der Jnlandverbrauch an Baumwollwaren schen, slowatischen und ruthenischen Proletariats tionalität, am Einigungswerte zu arbeiten, das Die Gesamtziffern der Handelsbilanz haben wuchs in der Tschechoslowakei in den ersten neun nicht nur im gemeinsamen Denten, sondern zu die Klassen in Frontstellung bringen soll, zu tatsächlich ein beträchtliches Wachstum aufzuwei Monaten dieses Jahres nur von 37.000 auf gemeinsamer Tat vereinen wird. Seit lan einem Siege, der umso näher sein sen. In den Monaten Jänner bis November be- 39.000 Tonnen, in Deutschland aber von 257.000 gem verfolge ich, wie die gesamte wird, je cher die Vereinigung der trug der Wert der Einfuhr 15.591 Millionen, auf 337.000 Tonnen! Bei uns entfielen auf Internationale, den von Euch, Ge- Arbeiterklasse geschlossen, tonzen­d. i. um 1943 Millionen mehr als in der gleichen einen Bewohner in dieser Zeit 3 kilogrammi Zeit des Vorjahres, die Ausfuhr 17.811 Wil - Baumwollwaren, in Deutschland aber 5.5 Stilo offen, eingeschlagenen Weg, Euere triert und wahrhaft einig ist! Es lebe die internationale So lionen, d. i. um 1907 Millionen mehr. Der gramm. Ein ähnliches Beispiel läßt sich aus der Bemühungen, die Arbeiterschaft Ueberschuß der Ausfuhr über die Einfuhr betrug Schwerindustrie auführen. Unsere Stahl- jener Nationen zu einen, welche dielzialdemokratie!

d. i. um 2.3 Millionen, au Startoffelu um 50 Bro­sent mehr geerntet als voriges Jahr. Dies hatte eine erhöhte Ausfuhr landwirtschaftlicher Pro­dukte und eine durch die Zölle noch gesteigerte - erhöhte Kauffraft der befizenden Klassen zur Folge, während, wie wir noch zeigen werden, die Rauftraft der Massen der Bevölkerung viel schwä cher als im benachbarten Deutschland ist und unsere Stonjunktur vor allem eine Exporttonjunt­tur und weniger eine Stonjunktur des Jnlands­marktes gewesen ist.

sein und das Rad der Wirtschaft hätte sich noch Die Stonjunktur hätte freilich viel ausgiebiger sein und das Rad der Wirtschaft hätte sich noch viel rascher drehen können, wenn die staatliche Wirtschafts- und Finanzpolitif die Stauffcaft der Wassen durch hohe Zölle und Waffenverbrauch steuern nicht ausgehöhlt hätte.

Die Konjunktur des Inlandsmarktes stand tief unter der Ausfuhrlonjunktur."

Liebe des freien Manns, Liebe des Vaterlands, brachte mir die Einladung des Kommerzienrats, uns gerichtet. Wer mochte ich sein? Die Spießer Copyright 1927 by Malik- Verlag H.-G., Berlin W. 50 gründen den Herrscherthron wie Fels im Meer."" ihn recht bald auf der Kreuzburg aufzusuchen, steckten die Köpfe zusammen und tuschelten bei­

Der falsche Prinz.

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Leben und Abenteuer.

Bon Harry Domela .

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So sprach er zu mir, der biedere Bürgersmann wohin er heute abreise, und für die nächsten Tage, nahe unhörbar. Niemand wagte laut zu sein. zu dem Jüngling, den er zum Führer seines Vol- jolange ich hier in der Gegend zu bleiben gedächte, Die Wirtin fam mit dem Goldenen Buch" des tes berufen glaubte. Wie schade, daß ich der falsche mich als Cast des Schloßhotels zu betrachten. Hauses und legte es mir mit schüchternem Lächeln Prinz war. Noch manch teilnahmsvolles Wort Ich war fest entschlossen, dieser Einladung nicht vor. Der Hoteldirektor drängte mich, doch meinen fand der Sommerzienrat an diesem Abend, da er zu folgen und in aller Stille von Erfurt zu ver- Namen einzutragen. Stönigliche Hoheit" dürfen's noch immer eine gewisse Traurigkeit an mir beschwinden. Ich machte einen Spaziergang, um nicht ablehnen, dürfen das den Leuten nicht an­,, Gerade für Sie", fuhr er jeßt fort, müs- merkte. Wie brannte es mir auf der Seele, daß dem noch anwesenden Kommerzienrat aus dem tun. Sie freuen sich doch so aufrichtig, wenn sie fen die Jahre der Entfagung heilsam sein. Wer ich ihm nicht mit Offenheit begegnen konnte. Als Wege zu gehen. Als ich zum Essen erschien, glaube Ihren Namen lesen werden." In Wirklichkeit ging weiß, wie die Zukunft unseres Volkes einmal ich von ihm spät in der Nacht schied, war ich be- ich ihn abgereist. Er war jedoch noch anvesend es ihm nur darum, feinen Namen zu meinem und verabschiedete sich. Dabei wiederholte er die zu sehen. So schrieb er denn unter mein Auto­aussehen mag. Wer weiß wozu Sie einmal be- drückter denn zuvor.

Stimme bebtc.

den Adler" zu gehen. Als wir gingen, sah ich

Stürzten. Da es uns im Adler" nicht gefiel, drängte er darauf, zum Fürstenkeller" zurüdzu­gehen. Alle Spiezer erstarben in Ehrfurcht und rüd'en univillfürlich mit den Händen nach der Hosennah, als ich wieder auftauchte. Was mus ten dies doch für seltsame Figuren sein, die Prinzen königlichen Geblüts", die vor dieser

rufen sind. V.ele sehen doch m Ihnen den künfti- Ich mußte draußen in der Nachtluft mit mir Einladung nach Streuzburg und Gotha . Ich konnte gramm: In Begleitung So'eldirektor Sch., Er­gen Kaiser und Köng. Da müssen Sie in den Da müssen Sie in den ins reine lommen. Ich mußte überlegen... Als nicht ausschlagen und versprach, der Einladung furter Hof", Erfurt . Er schlug vor, von hier in langen Jahren des Hoffens und Harrens einfe- ich durch die Hotelhalle ging begegnete mir der Folge zu leisten. hen lernen, welche Fehler das alte System ge- So'eldirektor." Oh! Königliche Hoheit wollen Eine seltsame Unruhe war aber in mir. Ich noch, wie sie sich alle auf das Goldene Buch macht hat." Der Kommerzienrat hob feine noch so spät ausgehen?!"" Nur einige Schritte konnte keine Stunde mehr in Erfurt bleiben. Stimme: Denken Sie immer an die frühere an die frische Luft." Da" fühle ich mich zu so For!! Irgendwohin!... Ich entschloß mich. nach Nationalhymne: Nicht Roff' noch Reisige sichern später Stande verpflichtet, Eure Königliche Ho- Weimar abzureisen und mir mein Gepäck nach die steile Höh', wo Fürsten stehn..." Seine heit zu begleiten. Ich könnte es Herrn Sommer kommen zu lassen. zienrat gegenüber nicht verantworten, Sie jetzt Als ich indes zum Bahnhof kommen wollte, Die Monarchie in Deutschland wird sein, noch allein in Erfurt herumirren zu lassen." Es sich da! Da lauerte der Hoteldirek or schon in Hut wenn sie von den quellenden Volfskräften, vom stand mir also nicht mehr frei, zu tun und zu und Mantel auf mich. Nauu?!"-" Ja, ich feigen Striecherei, die sie alltäglich umgab, nicht Vertrauen der Bürger in Sad und Land getra- lassen, was mir belieb'e! Ach ja, ich war ja eine kann doch Stönigliche Hoheit nicht allein reifen Abschen und Erei empfanden. In eine Nische zu­gen ist, und sie wird nicht sein, wenn sie die alten Königliche Hoheit...!" Ich mußte den Redeſtrom lassen. Herr Sommerzienrat würde mir bestimmt rückgezogen, in gebührender Distanz zu dem uns Zustände mit ihren Vorrechten und Vorurteilen des Direktors über mich ergehen lassen. Er er Vorwürfe machen. Stönigliche Hoheit kennt doch umlagernden Bolfe", tranten wir jetzt Selt. er- aſſen. wieder verewigen will. Auf Bajonetten ist nicht zählte von seinem Aufenthalt in London und sei- auch Weimar nicht. Würden deönigliche Hoheit Dieser Hoteldirek or fostete mich ja ein Ver­gut sisen... Auch für unser armes, unglückliches ner Tätigkeit im Savoyhotel"." Ich habe fast alle daher die Gnade haben. in mir Eurer Stönglichen mögen! Spät abends famen wir wieder in Erfurt Volk sind es Jahre der Einkehr, Jahre der Ein- Mitglieder des englischen Königshauses kennen­sicht. Gewinnt es die rechte Einsicht, arbeitet und gelernt", sagte er. Als ich ihn f agte, wieso er mich Hoheit fachkundigen Begleiter zu sehen." So lief an, der Direttor nicht wenig bezecht. mir der Mann wie mein eigener Schatten nach; Am nächsten Tage entschloß ich mich, nach fchaff es im friedlichen Wettbewerb der Natio- eigentlich erkannt habe, erwiderte er sichtlich ge- ob ich woll'e oder nicht, er fuhr mit. In We mar Gotha zu fahren. Ich hoffte meine Ausgaben da­nen, dann waren die Jahre der Prüfung nicht hoben: Als Hoteldirektor ist man Menschenken- angekommen, schleppte er mich durch die verschie durch we'tzumachen. Als ich in Gotha auf dent umsonst. Dann hat es aus seiner Geschichte ge- ner. Ich habe Ihnen den Brinzen sofort ange- densten Straßen der Stadt und landete mit mir Bahnhof ankam wartete ein Auto auf mich. Der lernt. Dann ist es mir nicht mehr bange um sehen. Die Art, wie Sie sich geben, ist für jemand, int Sotel Erbprinz". Dort aßen wir. Ich zahlte Direktor des Hotels in Gotha empfing mich wie feine Entwicklung und feine Geltung in der Welt. der mit diesen hohen Herren ständig zuſammen- na ürlich." Von da aus zogen wir in Weimars einen Souverän und geleitete mich in die Für­Ein folches. Volf ist nicht zu Boden zu drücken. Es gekommen, ist, unverkennbar. Nur war es für mich bekannteste Seneipe, den Fürstenfeller". Als die stenzimmer, die ich bewohnen sollte. Jetzt hatte lebt, weil seine lebendigen Kräfte leben." überraschend wie geschickt Sie Ihr Inkognito su Wirtin den Hoteldirektor geräuschyvoll begrüßen ich Muße, sie mir in Ruhe anzusehen. Seine Stimme klang geradezu feierlich; sein wahren wußten. Ihren Portofei haben Sie ja wollte, wintte er erhaben ab und raunte ihr zu: Blick war, als er fortfuhr todernst. Und dann meisterhaft dressiert." Bitte! Ich habe einen ganz vornehmen Gast in denken Sie immer, Königliche Hoheit, an den tie- Am nächsten Morgen ergatterte mich der meiner Begleitung." Nicht lange, so ward es im fey Sinn der andern Verse der Nationalhymne: Hoteldirektor gleich nach dem Frühstück. Er über- Fürstenfeller" totenstill. Aller Augen waren auf

( Fortfebung folgt.)