Freitag, 20. Jänner 1928.

Menschenschinderei in Algier  .

Erlebnis eines Schweizer   Arbeiters bei der Fremdenlegion.

Im Genfer   sozialdemokratischen Organ schil- Ich wusch noch einmal, mit heftigen Kreuz­dert ein Schweizer   Arbeiter feine Er- schmerzen, glühender Stirn und flappernden lebnisse in der französischen   Fremdenlegion. Mit Zähnen, während all meine Kameraden schon in grauenhafter Realiſtik ſtellt er das grundlose Kes- ihre Zellen gebracht waren. Der Sergeant kam feltreiben einiger Sergeanten gegen ihn dar, ge- wieder an: Säng deine Wäsche auf. Du läßt sie gen das keine Beschwerde, kein Offizier ihm Schutz während der Nacht zum Trocknen auf der Zeine. gewährt, bis er sich aus Verzweiflung freiwi In die Zelle, marsch!" lig zur marottanischen Front mel­det, nur um seinen Peinigern zu entkom­men. Aber noch bevor er dorthin abreist. ver­schaffen ihm die Unteroffiziere vier Tage Arrest. Wie ein forsischer Sergeant am letzten Arresttage fein Mütchen an dem Schweizer   kühlte, gibt der Schweizer   in der folgenden Schilderung wieder, die in einen flammenden Protest gegen den

,, Und mein Rock und meine Decke, Sergeant?" Brauchst du Sau nicht, du wirst schlafen, wie du bist."

Devi'enfurle

Cette

Prager Kurse am 19. Jänner.

Pfund Sterling

1 Dollar 100 Dinar 100 Bengös. 100 polnische Bloth 100 Schilling

Gelb

Ware

1859.

1865.­

802­

806.­

468.90

471.90

648.90 651.90 164.13 165.13 177.92

179.32

88.66

88.85

182.11

188.31

59.19

59.69

588.77 591.77

877.20 380.21 474.25 477.25

über, daß ich mich noch aufrecht hielt. Er hatte sicher erwartet, much auf dem Steinboden, in Schmerzen gekrümmt, und vor Wut heu­lend, vorzufinden. Aber ich hatte die ganze Nacht, Müdigkeit und Hunger bekämpfend, auf 00 holländische Gulden der Stelle marschiert, die Zähne zusam 100 Reichsmart. mengebissen, mich nicht eine Minute hingesetzt und 10 la immer wieder Bewegung gemacht wenn auch da 00 veiser Franks bei die Faust gegen die Wände schlug. Der Ser- 100 gire geant Susini bekam mein Fell" nicht. Nach eini­gen Minuten mußte er mich aus dem Arrest ent- 100 franzöfifche Franks lassen. Ich habe den Serganten Sujini nicht tot geschlagen, trotzdem ich kein Feigling bin. wären wir allein auf der Welt gewesen, so hätte der Korse, der Schinder Susin nicht diesen Tag Ich hatte nichts als meine Hose und meine Mutter und ich habe einen Vater, und des Leinenweste, die noch ganz naß waren, an. überlebt, das versichere ich. Aber ich habe eine So wurde ich eingefchloffen. So verbrachte ich wegen lebt Susini noch. Ich wollte nicht, daß von 5 Uhr abends ab die Nacht in einer Zelle, meine alten Eltern erführen, daß ihr Sohn zung von Betriebsmitteln 104.3 Millionen Rub Der Vorabend der Abreise nach Marollo fiel und es war falt in dieser Nacht. Als man die einmal der Schlimmste ist. Schuldiger als all die durch die der eisige Nachtwind pfiff. irgendwo in Algier   hingerichte: worden sei. Heute weiß ich, daß dieser Susini noch nicht oder 30 Prozent aller Anweisungen. gerade auf den Tag, an dem die Arrestanten zum Abendsuppe brachte, hörte ich, wie man mein Koch vichischen Unteroffiziere sind die Offiziere, der Induſtrie betrifft, ſieht das Budget kei Was die Finanzierung der Wohnungsbaut. Brausen geführt werden. Man ließ uns zu dritt geschirr vor meine Tür setzte. Aber sie blieb die um solche Schindereien wissen und sie dulden. Anweisungen vor, sondern verweist auf in einen winzig fleinen Baderaum eintreten. Ich verschlossen. Seit 11 Uhr vormittags hatte Schuldiger sind die leitenden Militärs, die mit von der Induſtrie verwalteten Fonds sowie wartete, bis der erste meiner Kameraden fertig ich nichts gegessen, bis um 11 Uhr am nächsten ihrer allmächtigen Persönlichkeit diese ab- die Kredite der Zentral- Communal Bank. war, um mich dann zu entkleiden, während der Vormittag erhielt ich nichts. Unter anderen Um­zweite unter der Brause stand. Der Sergeant Su- ständen wäre ich zusammengebrochen, aber der schließlich der Militarismus, der Militarismus beweist, wie schwer Sowjetrußland noch scheulichen Verhältnisse decken. Es ist Die Erhöhung der Kredite für die Industr fini, auf einer Bank in dem Gang vor den Kabi- Gedanke, daß Zusammenbrechen nur Dienst der Fremdenlegion, der europäische   Militarismus, immer mit seinem Aufbau zu kämpfen hat. nen sitzend, begann seine Spässe, die ich sofort zu verweigerung" sei und zu den Strafkom der Militarismus der Welt der für alle die fühlen bekam. ,, Ah, du bist noch nicht fertig, dit pagnien führen würde, hielt mich aufrecht." Schwein, warte mal, ich werde dir Beine machen!" Schande, die wir ertragen müssen, wir, das Volk, Zelle öffnete, bemerkte ich sein Erstaunen dar- i lich ist. Als der Sergeant am nächsten Morgen die der Einzelne und die Gesamtheit, verantwort

Militarismus mündet.

Kaum hatte er ausgebrüllt, als ich auch schon einen vollen Eimer faltes Was­er über den Kopf befam. Ich leg'e gerade meinen Rock ab und war sofort durch und durch naß, ein zweiter, dann ein dritter Eimer Wasser folgten, so daß ich keinen trodenen Faden mehr am

versicherung.

Volkswirtschaft.

Das Internationale Arbeitsamt hat einen

herstellung und der Vorbeugung haben. Die Hilfs mittel werden konzentriert und die von den Be­teiligten verwalteten Versicherungsträger werden rationalisiert.

Das Staatsbudget der SSSR für das Jahr 1927-28 und die Industrie.

über vom 4. d. M.: Die Elonomitscheffoja Shiju" berichtet dar

und Lederindustrie vor allem) nur 61.5 Millionen sollen 143.2 Millionen Rubel verwendet werden, Rubel fallen sollen. Für neue Unternehmungen für die Erweiterung, Verbesserung, usw. der be stehenden 98.5 Millionen Rubel, für die Ergän

Die Prager Frühjahrsmesse vollständig be. jetzt. Dieser Tage wurde bereits in den Kanzleien der P. M. M. die Dislokation der Stände der heurigen Frühjahrsmesse, welche zwischen demt 18.- 25. Mär; 1928 stattfindet, durchgeführt. Alle Paläste und Pavillons auf dem alten und neuen

Meſſegelände find bis auf den letzten verfügbaren Standraum besetzt.

Die finanzielle Lage der Eisenbahnen in der SSSR  . Berichten der Ef. Shifu" zufolge wur den die Ausgaben für den Eisenbahntransport der

S. für das Jahr 1927-28 mit 1.995 Mill. Rubel veranschlagt, die Einnahmen mit 1.695 Mill. Rubel, bei einer Dotierung von 400 Mill. nur eine Einnahme von 1.660 bis 1.665 Mill. Rubel( zirla sieben Milliarden). Es wird aber Rubel erwartet, ja man fürchtet fogar, nur 1.620 Der Narkomfin. der SSSR  . hat die Zusam- Mill. Rubel einzunehmen. Die Verschuldung be­menstellung des Budgets für das Jahr 1927/28 läuft sich bei der Staatsbank auf 154 Mill. Rubel beendet, demzufolge geplant ist, der Industrie 580 ant 1. Oftober 1927. Die finanzielle Lage der Millionen Rubel anzuweisen. Das Volkskommis Eisenbahnen sei daher außerordentlich kritisch auch fariat für Finanzen ging dabei aus von der die Verschuldung habe zugenommen. Es fe not­Notwendigkeit der Industrialisiewendig, die Arbeiten auf eine Rationaliferung rung der SR., der Beschleunigung des der Transportwirtschaft zu verstärken und über­Tempos des neuen Aufbaues, der Erzielung haupt alles durchzuführen, um den Betrieb öko­eines effektiven Ertrages der in die Industrie nomischer zu gestalten. veranlagten Staatsgelder, einer raschen Entwidlung jener Branchen, die die Produk tionsmittel erzeugen, usw.

Leibe hatte. Ich ging schweigend unter die Brauſe Gin Buch des Internationalen Arbeits­und mußte danach meine nassen Kleider so gut wie möglich ausgewrungen wieder anzichen. Vier und amts über die obligatorische Kranten vier, umgeben von Posten mit aufgepflanz­tem Bajonett, wurden wir zum Arresthaus zurüdgebracht. Dort mußten wir, wie jedesmal nach dem Brausen, unsere Wäsche in einem Trog 860 Seiten starken Band über die obligatorische im Hof waschen. Es war falt und meine Kleidung rankenversicherung veröffentlicht. Darin werden war naß. Ich hatte mein Hemd und meine Unter- stematisch auf internationaler Grundlage bekan hosen im Arm und wollte gerade anfangen, sie die Leistungen; die Finanzen; Einrichtungen und delt: Der Anwendungsbereich der Versicherung; auszuwaschen, als mich der Sergeant anbrüllte: " Du noch nicht! Du wirst später waschen. Organe der Kontrolle; Streitfachen, Vergehen, An die Mauer, marsch, marsch! An die Mauer, Strafen; Stellung der Ausländer. Schwein! Nimm einen Tornister. Ach nein, Bei Ausarbeitung des umfangreichen Buches nicht den da, der ist zu leicht für dich, den an befolgte das Internationale Arbeitsamt die An dern, ja, den da, der wird dir schon die Schulweisungen, welche die 7. Tagung der Internatio­tern zerbrüden! Und jetz die Schnauze, zur nalen Arbeitskonferenz im Jahre 1925 in einer Mauer und stillgestanden, du Sauter I! Still Entschließung gab, mit der das Amt ersucht gestanden, sage ich!" wurde, Erhebungen über die Sozialversicherung Er ließ mich mehr als eine Stunde zu pflegen; die zu sammelnden und zu veröffent so stehen, den Tornister auf dem Rüden, unbe- lichenden Angaben sollten sich nicht nur auf die weglich, zähneklappernd in meiner nassen Uni- Gesetzgebung der Staaten beziehen, sondern ebenso form. Als der letzte Arrestant fertiggewaschen auf die Ergebnisse der Anwendung der Geseze. hatte, ließ mein Schinder zu, daß ich mich an die In Ausführung dieses Programmes hinsichtlich Für die Unterstützung der russischen Indu­Wäsche machte. Wie ich, so gut wie ich konnte, der Strankenversicherung hat das Amt 350 Gefeße strie fommen aber noch andere Quellen in Be von Fieberschauern geschüttelt, mein und Verordnungen berücksichtigt, ferner 220 Betracht: es sind dies vor allem die langfristigen Hemd auswrang, näherte er sich, riß es mir aus richte und verschiedene Bücher in 15 Sprachen. Kredite der Prombant( Industriebank) und der Hand und schleuderte es in den schmu i- der Zentral Communal Bank, die im gen Rinnstein, indem er brüllte: Das nennst heurigen Wirtschaftsjahr 215.5 Millionen Rubel du gewaschen, du Schwein! Noch mal, sofort. auszugeben gedenten gegen 120 Millionen Rubel Und ich will feinen einzigen Fled sehen, hörst du, im Wirtschaftsjahr 1926/27. Es stehen so der feinen einzigen! Wenn deine Wäsche nicht schnee­Industrie 795.5 Millionen Rubel zur Verfügung. weiß wird, schmeiß ich dich mit in den Dreck und deine dredige Visage zuerst, du Schwein!"

Nüßen wir den Fasching für unsere Zwede.

Aus dem Buche ergibt sich, daß die Kranken versicherung erstrebt, immer vollkommener ihre Aufgaben zu erfüllen, nämlich den Schutz der Gesundheit der Arbeiterfamilie, wie auch den Schutz der Produktionsfähigkeit der Arbeiter, in dem der Kreis der Versicherten erweitert wird und die Leistungen ausgebaut werden, die den dreifachen Zweck der Entschädigung, der Wieder

Davon soll die Schwerindustrie 458.5 Millio­nen Rubel oder 88 Prozent befommen, wogegen auf die leichte Industrie( Textil, Nahrungsmittel­

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Parteigenoffin! Parteigenoffe! ist Deine Tochter- Dein ohn schon in den Reihen der Sozialistischen Arbeiterjugend, ist sie( er) schon Mitglied des ..Sozialistischen Jugendverbandes?"

jener, denen der weitere organische Aufstieg der| Faschingsveranstaltung ungenützt vorübergehen, ohne I von den Besuchern, die sich amüsieren wollen, einen arbeitenden Klasse am Herzen liegt. daß für irgendwelche nationale Zwede eine Samm Beitrag zu bekommen, der für Bildungszwecke Ver Außer den unmöglichsten Bezeichnungen vieler lung durchgeführt wird. Diesem Beispiele fönnten wendung finden kann. Wenn z. B. gleich bei der unserer Veranstaltungen und den Devisen, unter überall auch unsere Organisationen folgen, soweit Staffe, wo das Eintrittsgeld entrichtet werden muß, denen sie durchgeführt werden, gibt es aber daber sie als Faschingsvergnügungsveranstalter in Frage eine Sammelbüchse aufgestellt würde mit dem Auf Die Jahreszeit ist wieder da, in welcher alljähr noch andere Mängel, deren baldige und restlose Bekommen. Es wäre sicherlich gar nichts dabei, wenn drud je nach der veranstaltenden Organisation für lich das Bürgertum und in dessen unrühmlicher Ge- seitigung eine dringende Aufgabe ist. Aus auf jeder derartigen Veranstaltung der organisierten gewertschaftliche Bildungsarbeit oder für die Bil­folgschaft auch die Arbeiterschaft sich besonderen Be- der Reihe dieser Mängel sei nur einer hervorgehoben, Arbeiter- und Angestelltenschaft so um Mitternacht dungsarbeit der Partei, und die Funktionäre bei der lustigungen hingibt. Fasching heißt diese besondere und zwar die Trintsitten. Es macht jedenfalls auf berum eine 3chnminutensammlung für Stasse auch jene darauf hinweisen und aufmerksam Jahreszeit, in welcher jede Organisationsarbeit bei ieden unbeeinflußten Beobachter den denkbar unan- irgendeinen profetarischen Zweck durchgeführt würde. machen, die so gerne in der Pose ich hab' nichts nahe vollständig zum Stillstand kommt die Ueber genehmisten Eindruck, wenn auf einer Veranstaltung Die Partei hat bekanntlich vor kurzem eine Organi nejchen", daran vorbeigehen wollen," dann dürften lieferung des Faschingstrubels früherer Zeit wirkt der organisierten Arbeiter oder Angestellten Embleme fation Arbeiterfürsorge geschaffen, die sich große auch dadurch ganz namhafte Beträge hereinkommen. sich aus und diesem nicht immer löblichen Zwecke ausgehängt sind, wie Sauft Kinder, die Brauerei| Aufgaben stellt und die diese Aufgaben nur erfüllen Freilich werden viele Macher der verschiedenen wird nicht nur Zeit, sondern oftmals auch viel Geld braucht leere Fässer" oder andere mit ähnlichen Auf fann, wenn neben der regsten Mitarbeit unserer Bergnügungskomitees uns ihre Zustimmung zu der­geopfert, welches besserer Verwendung zugeführt schriften. Wenn aber von den Veranstaltern gar Genofsinnen und Genossen ihr gleichzeitig entspre artigen Maßnahmen nicht geben. Gerade diese Funk­werden könnte. Damit soll aber durchaus nicht ge- noch in Befolgung analoger Sinnsprüche im Ver- chende Geldmittel zur Verfügung stehen. Es würde tionäre sind der Meinung, daß jede Ablenturn in sagt sein, daß die organisierten Arbeiter und Auge- auftaltungslokal Giftecken" oder Gifthütten" er sicherlich überall in unseren Kreisen Anklang finden, dieser Sinsicht das finanzielle Ergebnis der Beran­stellten den althergebrachten Fasching negieren oder richtet und betrieben werden, zu deren Besuch die wenn wir bei jeder Faschingsveranstaltung im heuriſtaltung gefährden muß und sie werden sich nach unbeachtet lassen sollen. Es wäre wohl auch müßig, Anwesenden aufgefordert, oftmals sogar förmlich gegen Jahre eine Zehnminutensammlung für unsere besten Kräften bemühen, solche recht gut gemeinte zu versuchen, so alteingelebte Volfsbräuche auszu zwungen werden und in denen mehr oder weniger Arbeiterfürsorge" durchführen würden und die ge- Anträge zu Fall zu bringen. Das soll aber fein rotten, denn schließlich haben auch die Angehörigen unter Ausschluß der Saalöffentlichkeit" dem Suff" sammelten Beträge dieser Organisation im selben Hindernis sein, in dem angegebenen Sinne zu wir­der werktätigen Klasse ein unveräußerliches gehuldigt wird zu Preisen, die von vornherein einen Orte zuführen. Soweit solche örtliche Organisatio- ken, denn das Bessere muß sich Bahn brechen." Anrecht auf einige Stunden Vergnügtsein, mehr großen Ueberschuß sichern, muß dagegen wohl schärf- nen noch nicht bestehen, könnten diese Sammelgelder Noch auf einen Umstand sei aufmerksam ge­Anrecht, als die Nuynießer der Arbeit, für die das stens protestiert werden Die Stellungnahme da in die Lokalorganisation oder eine   Gewerkschafts- macht, und zwar, daß so manche unserer Veranstal­ganze Jahr nichts anderes ist als Erholung, Freude gegen richtet sich nicht nur gegen den gesteigerten gruppe aufbewahrt werden, bis ein Arbeiterfürsorge- tungen mit Defizit abschließen Wenn dann im Laufe und Vergnügen. Aber wenn auch die Berechtigung Alkoholkonsum an sich, sondern im besonderen gegen ausschuß gebildet ist, der dann bei seiner Gründung des Jahres von einer solchen Organisation mit zur Teilnahme am Fasching der arbeitenden Niassen die Geschäftemacherei mit Alkohol. Die schon einen kleinen Fonds zur Finanzierung seiner Faschingsdefizit Beiträge für Bildungszwecke ver­nicht bestritten werden kann, so muß doch darauf ver- Absicht der Veranstalter solcher Giftecken", daraus Arbeit vorfindet. langt werden, wird dies abgelehnt mit der Motivic­wiesen werden, doß die Entgleisungen des Mittel zu verschiedenen Organisationszwecken zu rung, daß in der Kasse fein Geld vorhanden sei und Bürgertums, seine Ausarrung ins extrem schöpfen, mag ja in jedem Falle ganz löblich sein, zunächst das Defizit getilgt werden müsse. Wäre es Tolle feine Nachahmung in unseren Streisen finden doch darf gerade in dieser Hinsicht durchaus nicht nicht besser, auch in unserer Bewegung im allgemei­dürfen. Wenn z. B. ein Arbeiter Geiangverein. der Zweck die Mittel heiligen". nen daran zu denken, weniger Faschingsveranstaltun dessen Mitglieder zum weitaus größten Teile orga Ganz im Gegenteil muß es allgemeiner Grund­gen, dafür aber mehr Bildungsarbeit zu betreiben? nisierte Arbeiter oder Angestellte sind, für seine saß werden, daß wir jene Geldbeträge, die wir zur und in weiterer Folge ist die Frage berechtigt, muß Faschingsveranstaltung die Devise wählt Unsinn ist Erfüllung unserer organisatorischen und agitatori jede Organisation im. Fasching ein Vergnügen ver Trumpf" dann ist dies weniger eine Geschmacklosig- schen Aufgaben und Pflichten benötigen, in anderer anstalten, genügte es nicht vollkommen, wenn in feit als schon eine böse Entgleisung, die unserer Weise und auf eine Art aufbringen, die wir als jedem größeren Ort alle Organisationen Klasse ganz unwürdig ist Wenn solche Untertitel vollkommen einwandfrei bezeichnen können. Wenn ein einziges Vergnügen, aber dieses dann für Veranstaltungen der Arbeiter vor Jahrzehnten wir schon einmal Faschingsvergnügen veranstalten gemeinsam veranstalten würden? Wir glauben, daß gewählt wurden, konnte man das verstehen und um unter Gleichen einige fröhliche Stunden zu ver dies vollkommen genügt und doß dadurch so mandre schließlich auch entschuld gen, denn das Streben nach leben und wenn schon solche Veranstaltungen gleidh schwere Sorge von unseren Organisationsfunktionä kulturellem Aufstieg war damals noch nicht allge zeitig einen einen Reingewinn für die veranstal­ren ferngehalten würde. Die Energie, die in den mein vorhanden. Wenn aber solche Devisen für Ver- tenden Organisationen abwerfen sollen, dann läßt meisten Orten auf die Organisierung von Faschings­anstaltungen im Jahre 1927 gewählt wurden, in sich ein Ueberschuß doch auf andere Art herbeiführen. veranstaltungen aufgewandt werden muß. wird für einer Zeit also, in der das kulturelle Aufwärtsstreben Es ist richtig, daß, wer immer an einer solchen Wenn nun schon einmal auch von unseren Or- die Bewegung viel fruchtbarer sein, wenn wir ihr der klassenbewußten Arbeiter und Augestellten über Unterhaltung teilnimmt, damit rechnet, daß er dabei aaniſationen und Vereinen im Fasching Bälle, Tanz ein anderes Betätigungfeld in unserer Beweanng all in Erscheinung tritt dann verlangen solche Ent- Geld ausgibt Diesen Umstand machen sich unsere unterhaltungen und andere Vergnügungen veranstal- geben gleisungen gewiß entsprechende Beachtung aller nationalen Vereine zunuze und sie lassen feine tet werden, dann müßte es doch auch möglich sein,

Außer der Arbeiterfürsorge gibt es aber auch noch andere Betätigungsmöglichkeiten, für die in der Regel kein Geld vorhanden ist. In diesem Zusam menhange sei nur auf unsere Kinderfreunde verwiesen, die in vielen Orten nicht recht vorwärts fommen, weil ihnen neben den freiwilligen Selfern in der Regel die notwendigen Geldmittel fehlen Manches Arbeiterkind könnte in einer Ferienkolonie untergebracht werden und sich erholen, wenn in den einzelnen Orten rechtzeitig Vorsorge getroffen würde für die Bereitstellung der hiezu notwendigen Mittel Außer den hier angeführten Beispielen gibt es noch eine ganze Reihe anderer Aufgaben, für die unsere Bewegung Geld braucht und die eben nicht gelöst werden können, solange wir für die Finanzierung nicht Sorge tragen.

W. W.