Sonntag, 22. Jänner 1928.

denen es

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Sowjetrussische„ Freiheit“.

Gin Dokument zu den Parteitämpfen der Bolschewiti.

Genosse Bucharin !

Ich

Seite 3.

Tagesneuigkeiten.

Der Salzstandal.

Jahre vor dem Kriege, it. 3. 1927 352 Wohn- daß Střepet ihn veranlassen wollte, vor den habe man ihm geboten, wenn er sich auf eine räume, gegenüber 277 Wohnräumen im Jahre Novemberwahlen gegen die deutsche Einheitsliste nationalsozialistische Liste stellen lasse. Dem Ver­1913 und 235 Wohnräumen im Jahre 1910. Auch zu sprechen, die damals in einem von Křepet treter Pittingers wurde jede Einsicht in die gegenüber den Jahren 1925 und 1926, die annä unterfertigten Aufrufe als landbündlerische For- Aften und Protokolle über die füdmährischer bernd normale Verhältnisse im Bauwesen brach derung ausgegeben wurde. 100.000 tonen Kreisbeschlüsse des B. d. 2. verwehrt. ten, hat sich die Bautätigkeit in Warnsdorf mert­Unsere Leser werden sich erinnern, daß wir lich gehoben: 1925 erstanden 152, 1926 240 neue schon mehrmals über die schlechte Qualität der Erzeugnisse des staatlichen Salzmonopols ernste Wohnräume. Das Jahr 1927 steht also mit 352 neuen Wohnräumen an der Spize aller Jahre und Klage geführt haben. Nun hat das Salgmonopol unserer Redaktion eine Probe von Salz geschickt, stellt einen Rekord dar, der zu den günstigsten welches von der Salzverwaltung in Prešov gelic Erwartungen auch für das Jahr 1928 Anlaß gibt, bas einen abermaligen Aufschwung der Baulust fert ist und das tatsächlich einwandfrei ist. Leider müssen wir feststellen, daß die uns eingesandten bringen soll. Erstaunlich ist auch, daß gegenüber Unter den verhafteten Oppositionellen befin . Nun werden Sie mit jedem Tag mehr Proben keine Widerlegung der in unseren Notizen den Borkriegsjahren anstelle von Barterrehäusern det sich auch Fischile ff, der Letter mehrerer leninsche Stommunisten verhaften müssen Sie wer- enthaltenen Beschwerden darstellen, sondern daß jest weit mehr einstödige Häuser errichtet werden. Włoskauer Druckereien, der das Programm der den sie in den Gefängnissen schmachten laffen müssen. es noch immer viele Lieferungen gibt, über die Während z. B. in der Periode 1910 bis 1925 nur Opposition abdruckte. Jm nachstehenden geben wir Sie werden sie physisch töten. Zu welchem man Klage führen muß. Wir haben erst gestern 14 einstödige Säuser gebaut wurden, sind 1927 auszugsweise einen offenen Brief wieder, Swed? Damit Sie und die Ihnen gesinnungsver gerade eine Sendung aus Preßburg bekommen allein 26 einstödige Häuser erstanden, eine Er den Sorin, der Redakteur der Leningrader wandte Gruppe mit größerer Leichtigkeit die Dele- und eine andere aus Prešov in der Slowakei scheinung, die zweifellos mit dem größeren Bedürf Prawda", in dieser Angelegenheit an Buch agierten zum 15. Kongreß auswählen können, um selbst. Beide Sendungen enthalten Tafelsalz nis nach Seleinwohnungen zusammenhängt, von rin richtete: nachher endgültig mit dem Leninismus Schluß zu bon etelerregendem Zustand. Das um nur die beiden Jahre in Ver­machen! Salz ist grau oder braunrot, enthält also alle gleich zu ziehen 1910 71, 1927 aber 142 gab. In demselben Maße wie die Zahl der Kleinwohnoffen Michael Fischeleff veranlaßt, diesen Brief ar Ich sehe mich durch die Angelgenheit des Getion gegen Lenin vor dem Aufstande in Kronstadt Salz und die der menschlichen Gesundheit kaum Entsinnen sie sich, wie Sie in der Opposi möglichen Bestandteile, die alles sind, nur fein nungen anwuchs, hat die Zahl neuer Großwoh- Sie zu richten. Sie lennen den Genossen Fischeieff nach Leningrad kamen? Wir, Ihre Gegner, veran zuträglich sein werden. Daß es sich die Salz­nungen abgenommen, 1910 sind 16, 1927 aber nur seit etwa 12 Jahren. Ich lenne ihm seit 18 3 stalteten für Sie Parteiversammlungen; wir, Ihre monopolverwaltung erlaubt, eine derartige Ware mehr vier neuerſtanden. Die Gesamtzahl neuer weiß, daß er schon als ganz junger Mensch Mitglied Gegner, druckten ſelbſt Ihre Plattform ab; wir, auszuliefern, wie ſie in unserer Redaktion auf­Wohnungen betrug 1910 87, 1927 beinahe aber der ruffiſchen sozialdemokratischen Arbeiterparte: Ihre Gegner, wählten Delegierte für den Kongreß bewahrt wird und der Monopolverwaltung zur das Doppelte, 146. 44 Wohnungen weiſen Küche war, im Jahre 1906 verhaftet wurde, zwei Jahre im Verhältnis der Anhänger der sich gegenüber Berfügung gestellt werden kann, zeigt ein Borge und Rammer, 50 Stüche und ein Zimmer, 36 Stüche in Cinzelhaft verbrachte, zu ewiger Ansiedlung nach ſtehenden Blattformen. So war es zu Lenins Bei. ben, das absolut konsumentenfeindlich iſt. Wenn und zwei Zimmer, 12 Küche und drei Bimmer, Sibirien verschickt wurde und flob. In Amerita ten, als Sie und Stalin keine volle Macht befaßen. es sich bei dieſen Muſtern um einen Verstoß han­vier Rüche mit fünf bis sieben Simmern auf. Die wurde er einer der Begründer der Zeitung„ Nowij Doch icht? Jcht bringen bewaffnete deln würde, müßte die Monopolverwaltung eine Stadtgemeinde Warnsdorf hat in der Zeit von Mir". Als Sie, Genosse Bucharin , nad)" New cute in die Wohnung des Genossen solche gesundheitsschädliche Ware zurücknehmen 1920 bis 1926 121 neue Wohnräume( darunter Yor! lamen und in das Redaktionskollegium ein-& iseleff, um Haussuchung zu halten. Sie und gegen gute umtauschen. Dies fall: aber den 1927 ein Asylhaus mit 25 Wohnräumen) errichtet. traten, stand der„ Nowij Mir" bereits fest... wühlen in seinen Büchern. Sie legen Bücher zur Bürokraten, denen die Monopolverwaltung unter Zusammenfassend sei noch festgestellt: Vor dem Genosse Fischeleff" stand, wie Sie wissen, in den Seite, deren Verfasser Sie und Ihre Gesinnungs - steht- daß es nicht aufleute sind, lehren die Kriege, also von 1910 bis einschließlich 1914 ent- ersten Reihen der Rämpfer für die neue Welt, im genossen find, die über die Opposition schreiben. in unserem Besitz befindlichen Proben nicht ſtanden 952 neue Wohnräume, während des Strie- buchstäblichen Sinne des Wortes... Im Schre Sie suchen nach Randbemerkungen, d. h. ein, und sie stehen auf dem S'andpunkt, daß ein ges, von 1915 bis einschließlich 1920 49, nach dem 1917 ift er, heimgelehrt aus der Gmigration, in fie find intereſſiert zu wissen, was die Zweifel des Salzwerken geliefert wird und daß dieses Salz, fach alles gegessen werden muß, was von den Striege, von 1921 bis 1927 874. Der normale der Druderei in Charlow arbeirend, zu den inter - Genossen Fischeleffs an ihren Schriften gegen die das seinen Namen nur mit Unrecht verdient, noch Durchschnitt der Periode 1910 bis 1914 wurde erst nationalen Menschewisten gestoßen. Bald darauf Opposition erregt. Zuguterletzt finden sie ein Büch in den letzten drei Jahren 1925, 1926 und 1927 zum Sekretär des Charlower Arbeiterverbandes der lein mit den Resolutionen des 14. Parteilongreſſes wert ist, daß wegen diesen schlechten Salzlieferun­azu im voraus bezahlt werden muß. Beachtens­wieder erreicht. Die Unterbilan; der Kriegszeit, Druder gewählt, organisierte er den allgenteiren Es trägt einige Randbemerkungen. Sie tragen die wert ist, daß wegen diesen schlechten Salzlieferun­auf die in der Hauptsache die noch immer beste Streik der Buchbrucer während der deutschen Olluses Büchlein als Trophäe mit sich fort, entführen gen die Salzmonopolverwaltung und das Ge­sundheitsministerium verständigt wurden, daß hende Wohnungsnot zurückzuführen iſt, konnte bis- pation Er wurde deswegen von der Betljura zugleich den Genossen Fischeleff in eigener Person. man ihnen Muster überſandle und daß es trob her nicht eingebracht werden. Erst das Jahr 1927 Armee verhaftet und wäre wohl erschossen Dann wird der Verhaftete in die 38. gebracht dem keines der beiden Aemter für nomvendig fin endete mit einem„ lleberschus", der hoffentlich worden, wenn die Arbeiter sich nicht einmütig ge- in diese Vorhölle des Gefängnisses. Die Taschen- det, unsere Argumente wirklich zu entfräften. Vaj Ende und Anfang zugleich bedeutet. weigert hätten, die Arbeit aufzunehmen, ehe er be- revision wird in der GPU. stattfinden, hier werden det, unsere Argumente wirklich zu entfräften. Vaß die Konsumenten mit der heutigen Salzverival­Klipp und flar wird hier bewiesen, daß nach dem daß jährlich an 2000 Waggons deutschen Salzes Klipp und flar wird hier bewiesen, daß nach dem freit würde. Seit 1919 gehört er wieder unserer Gedanken und Gefühle einer Untersuchung unter, Ariege mehr gebaut wurde als vor dem Kriege, Bartei an. Er arbeitet am Seperkasten, arbeitet als 30gen. Woher haben Sie die oppositionelle Blattung unzufrieden sind, dafür liefert den Beweis, als es feinen Mieterschub gab und die Sekretär der Moskauer Bezirksabteilung des Buch- form? Wer hat Ihnen den Gedanken eingegeben, zu uns hereingeschmuggelt werden. Die Stonfu sie zu drucken? menten wollen einfach das tschechoslowakische Salz nicht essen. Wir wiederholen nochmals, daß diese Verhältnisse unhal bar sind und daß das Finanz ministerium allen Ernstes daran gehen muß, die Verwaltung des Salzmonopols besser zu fontrol­lieren als es bisher der Fall gewesen ist.

Fichseleff... drudte die oppositionelle Plattform, in der wahrheitsgetreu und erschöpfcud die Erwartungen und Nöte der proletarischen und bäuerlichen Armut sich spiegeln, deshalb sitt Genosse Fischeleff im Gefängnis der GPU. , indes seine Familie hungert.

Wirtschaft doch wesentlich anders fundiert war arbeitet überall proletarisch rechtschaffen und gut. Die Frage, auf wessen Seite im augenblidlichen als nach einem vierjährigen Krieg und einer Nun ist er verhaftet und aus der Parteinnerparteilichen Kampfe das Recht liegt, muß be Revolution. So wie es aber in Warnsdorf ist, ausgeschlossen. Weshalb? dachtsam und bewußt von allen Mitgliedern unferer ist es auch anderwärts. In Tetschen , wie in Bo­Bartei entschieden werden. Nur dann werden unsere denbach, in Aufsig wie in irgend einer anderen Diskussionen für Partei und Revolution von Rußen Stadt. Es würde sich auch die Wohnungsnot, sein. Aber Sie überlassen die Entscheidung der strit­die übrigens auch vor dem Kriege nicht gering tigen Fragen unserer Partei dem Guldünken des Der Prager Gewerbeklub in der Front war, bedeutend weniger bemerkbar machen, wenn Untersuchungsrichters der GPU. ! die Hausbesitzer ihre von ihnen nicht benützten der Mieterschußfeinde. Räume vermieten würden; und zwar an Fami Vor einigen Tagen fand in Prag eine vom lien und als Mietwohnungen. Sie ziehen es aber vor, in jeden freien Raum ein Bett, einen lung statt, die nach einem Bericht des„ Prager Schrant, einen Tisch und einen Sessel hineinzu Tagblattes" dafür eintrat, stellen und sie als möblierte Zimmer" ju horrenden Preisen zu vermieten. 200 bis 300 Kronen monatlich für ein solches möbliertes Zimmer" sind durchaus keine Seltenheit. Die Leute sind aber gezwungen, diese Preise zu be­zahlen und sie tun es, obwohl solche Preise oft ein Biertel und mehr ihres Lohneinkommens verschlingen.

Vorläufig fißen Fischeleff und die anderen Eine solche Ordnung der Dinge ist für den Auf- Genossen im Gefängnis. Man verwehrt ihnen Lie­bau des Sozialismus von großer Gefahr Der So- besgaben, verwehrt ihnen Besuche. Ihre Fami- Gewerbeklub einberufene Mieterschutzversamm­zialismus ist überhaupt undenkbar mit Attributen, en hungern. Ihnen erscheint das sonderbar wenn er das Gefängnis für die besten kommunisti. Sie glauben, die Opposition würde während der Ab ichen Proletarier bedeutet stimmung einige Stimmen weniger erhalten Von Jch begreife natürlich, daß außer dem Moment mir, als einem Mitglied der Partei und als Oppo­der politischen Abrechnung und kleinli fitionellen verlangt diese Tatsache eine bestimmte cher Rache das Abschreckungsmoment Handlungsweise: entweder Sie befreien unverzüglich hier eine Rolle spielt: damit die anderen die Lust die Verhafteten, die unsere Genossen im Kampfe um verlieren. Auch der Stampf um die politische Selbsten Leninismus sind; befreien den Proletarier, mit erhaltung spielt dabei eine Rolle Das stimmt alles dem wir gemeinsam gehungert. gelitten und ge­Doch unsereiner wird dadurch nicht abgeschreckt fämpft haben. Oder ich will diesen Brief dank den Troß alledem schickt sich die Bürgerregierung Statt des einen Genossen Fischeleff stellen sich Sun- mir leicht zugänglichen Mitteln abbrucken und an an, den Mieterschutz und die staatliche Bauförderte und Tausende ein Die Viertelmillion lenin die Mitglieder unserer Partei verteilen, damit auch derung völlig zu beseitigen, unbekümmert darum, gradscher Proletarier, die am 17. Oktober 1927 ich verhaftet werde. Doch vergessen Sie eins nicht: was daraus entsteht. Es ist deshalb an der Zeit, demonstrierten, haben sich mit Verachtung von Aus dem Gefängnis wird unsere Stimme noch lanter daß sich auch die Mieter rühren und den Ab- Ihren Lügen und Berleumdungen ab zur Partei sprechen! wehrkampf organisieren. gewandt und ihre Sympathie der Opposition be Diesesmal ohne Gruß. S. Sorin. jeugt Sie werden sich natürlich Mühe geben, es totzufchweigen.

Politische Selbsterhaltung mit Hilfe solcher

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Kameraden,

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verhaften lassen. Die Stimme des Widerspruchs und die Stimme der Kameradschaft. sie verstummen beide im Gefäng nis der GPU.

daß der Schutz in allen jenen Orten aufgeho­ben werden soll, wo Mangel an Wohnungen und Betriebsstätten festgestellt wird. In das Gesetz soll eine Bestimmung über die Möglich teit von Mietverträgen für nach Verlau barung des Gesetzes freigewordene Wohnungen und Betriebsstätten aufgenommen und der Mieter­schutz für derartige adaptier'e Räumlichkeiten in alten Säusern aufgehoben werden. Für alle sonstigen Wohnungen soll der Mieterschutz bei Vierzimmerwohnungen spätestens bis 1929, bei Dreizimmerwohnungen bis 1930 und bei allen übrigen bis 1931 aufgehoben werden. Die Kündigung soll mindestens einjährig erfol gen. Was die Mietserhöhung anbelangt, so beantragt der Klub, daß in diesem Jahr eine Mietzinserhöhung mindestens um 250 Prozent gegenüber dem Jahre 1914 playgreife, bis 1931 höchstens um 500 Prozent."

Das wünschen die Herren und Damen des Gewerbeflubs die entweder selbst Hausbesiver sind, oder sich in neuen Häusern, zu hohen Miet­preifen einmieten mußten und die Konkurrenz der billiger eingemieteten Kollegen beseitigen wollen. Die einen haben Appetit auf höhere Geschäfts- und Wohnungsmieten, die anderen können es nicht

ertragen, daß ihre Kollegen niedere Geschäftsmiet vreise zahlen. Verschiedene Gründe aber dasselbe Ziel! Und so wird der Gewerbestand gerettet.

Sträflingsmeuterei.

Der Kampf um die Sozialversicherung. Am Bucharin hat auf diese leidenschaftliche 20. Jänner 1928, fand im Arbeiterheim in mittel! Auf welchen ideellen Tiefstand muß man Stimme eine Antwort gegeben. die des neuzeit­Wiesenberg( Bezirk Mährisch- Schönberg ) eine herabsinken, um den politischen Stampf in den lichen Kurses der Statinisten würdig ist: er hat Protestversammlung gegen die Verschlechterung Reihen unserer Partei- den Vorfongreßtampf- Sorin, den zweiten seiner Mitkämpfer und der Sozialversicherung statt. Die Arbeiterschaft der Spinnerei der Firma Oberleithner in Wiesen- mit den Mitteln physischer Gewalt gegen die Oppo berg stellte um 11 Uhr vormittags die Arbeit ſition zu führen, wie Sie es tun, während das ein und marschierte demonstrativ durch die Stadt Interesse unserer Partei eine ruhige und fachliche ins Arbeiterheim. Der Saal fonnte die Massen Erörterung der strittigen Fragen forderte! nicht fassen und es standen die Zuhörer dicht 000000 gedrängt bis in den Vorraum des Gastzimmers. Alls Referent war Genosse Zeiter von der Beklage Scheidemanns gegen das fel oft gar nichts zu haben schienen, und ver gegen das ofertagung der Verhandlung sweds zirfsorganisation Mähr.- Schönberg erschienen, der Brünner Montagsblatt". Einvernahme einer ganzen Reihe von reichs­das beabsichtigte Verbrechen der tschechisch- deutsch­deutschen Zeugen. Bezeichnenderweise mußte Dr. bürgerlichen Koalition einer scharfen Stritit un- Fast alle Beweisanträge der Verteidigung abge- Jarosch aber dann selbst zugeben, daß er mit lehnt. Vertagung der Verhandlung. terzog. Seinen Ausführungen folgte des öfteren einer Verurteilung rechne. stürmische Zustimmung und leidenschaftliche Zwi- Brünn, 21. Jänner. Am 11. Juli 1927 er­London, 21. Jänner. Nach einer Mel­Genosse Dr. Emil Czech wies zunächst auf schenrufe. Eine Entschließung für den sozialpoli- schien in dem bekannten„ Brünner Montagsblatt" den politischen Hintergrund des Falles hin: die dung aus Allahabad begannen gestern in tischen Ausschuß und den Minister für soziale ein„ Gedicht", das von Beschimpfungen des beklagte Partei versucht, durch ihre Anträge die dem Naini- Provinzialgefängnis unweit der Fürsorge, in welcher gegen die Verschlechterung Reichstagsabgeordneten Genossen Scheide Sache für ihre politischen Zwecke zu gebrauchen, Stadt hundert Sträflinge zu meutern. Bei dem- der Sozialversicherung der Meinung der Ver- mann nur so stroßte. Schuft, Schurke, Hader- aus dem schmutzigen Pamphlet politisches Stapi- fich entspinnenden Kampfe wurde ein Sträfling sammlungsteilnehmerschaft Ausdruck verliehen lump, Strolch, das ist so eine Blütenlese aus die tal zu schlagen und es zu einer Kampagne gegen durch das Feuer der Wärter getötet und eine An wurde, wurde einstimmig angenommen. Die Ar- sem edlen Dichterwerk, das den Genossen Scheidemann und seine Partei zu benüßen. zahl vertoündet. Auch einige Wärter wurden beiterschaft erklärte sich entschlossen, nicht ruben Scheidemann, als es ihm zur Kenntnis gebracht mit aller Entschiedenheit sprach sich Dr. Czech noch rasten zu wollen, bis der Anschlag auf die wurde, bestimmte, gegen den verantwortlichen gegen die oft lächerlichen Anträge des Beklagten Allahabad, 21. Jänner. ( Reuter.) Zu dem Sozialversicherung abgewehrt sein wird. Um Redakteur des Blattes die Ehrenbeleidigungs- vertreters aus und beantragte deren Verwerfung Berichte über die Meuterei in dem Naini- Pro­12 Uhr mittags fand die für die Wiesenberger flage zu erheben. durch den Gerichtshof, denn für bloße Beschimp vinzialgefängnis wird noch gemeldet, daß sic Arbeiterschaft so denkwürdig verlaufene Kundge­Den Vor einem Schöffensenat des Brünner fungen ist es natürlich unmöglich, einen Wahr nunmehr vollkommen unterdrückt wurde. bung ihr Ende. Auch der Verband der Land- Straflandesgerichtes unter dem Vorsiz des Oberheitsbeweis anzubieten. Sträflingen in der Gesamtzahl von etwa hundert und Forstarbeiter, Ortsgruppe Hostau, hat sich in landesgerichtsrates See rndl wurde nun heute Der Gerichtshof zog sich dann zu einer Be- war es gelungen, die Wache zu überwältigen. einer scharfen Resolution gegen die Pläne des über diese Klage verhandelt. Scheidemann war ratung zurüd, die über eineinhalb Stunden in Bei dem Versuche, aus dem Gefängnis zu ent Bürgerblocks in den Fragen der Sozialversiche durch Genossen Dr. Emil Czech, der verant- Anspruch nahm. Dann verkündete der Vor- flichen, stießen sie aber auf den Widerstand des rung gewandt. wortliche Redakteur des Montagsblattes 11 her sitzende des Senates, daß von den 15 Anträgen Gefängnisdirektors, welchem sie die Nase des Dr. Jarosch alle bis auf drei abge- abschnitten. Inzwischen waren die übrigen Agrarisches. Vor den letzten Parlaments durch Dr. Jarosch vertreten. wahlen gab es im südmährischen Bund der Land Nach Berlesung der Auflageschrift, in der wiesen wurden. Die drei Anträge betreffen die Wächter infolge des Lärmes herbeigeeilt; ihnen wirte einen Strach, der die Abfägung des Bauers der Privattläger Bestrafung des Angeklagten und einzigen Beschuldigungen, die halbwegs kontreti- gelang es, die Sträflinge zu zersprengen. Etwa Bittinger zur Folge hatte. An seiner Stelle feine Verurteilung zur Zahlung eines Sch a fiert erscheinen: nämlich die der Meuterei, der zwanzig derselben flüchteten auf das Dach. Die wurde der mittlerweile durch eine Ohrfeige und den ersapes und der Prozeßkosten sowie zur Feigheit und des Meineides, deren Scheidemann Wache forderte sie zweimal auf, sich zu ergeben. cine die Ohrfeige post festum als gebührend er- Veröffentlichung des Urteiles verlangte, erklärte in dem Gedicht beschuldigt wird. Die Verhand- Als sie dieser Aufforderung nicht Folge leisteten, weifende Rede bekannt gewordene Wagner ge- Dr. Jarosch, daß er den Wahrheitsbeweis für lung wurde dann zwecks Einvernahme einiger in gaben die Wächter Schüsse gegen sie ab. Hiebei wählt. Die Auseinandersetzungen zwischen Pit- die in dem Gedicht enthaltenen Behauptungen Deutschland wohnhafter Zeugen die Einver- wurden ein Sträfling getötet und 16 verwundet. Auch einige Wächter wurden, wie bereits gemel­tinger und dem Spinabund haben feither noch antreten wolle. Er stellte auch eine große Anzahl abme wird in requisitorischem Wege erfolgen- det, verletzt. nicht aufgehört. Pittinger erzählt unter anderem, von Anträgen, die mit dem inkriminierten Arti- vertagt.

verleßt.