Freitag, 27. Jänner 1928.
In
Die„ Maschinenstürmer" aus dem Schleiferlandl vor Gericht.
Gin hartes Urteil.
Ceite 5.
Ant 13. November 1927 brachte die Freiheit" unter der Ueberschrift Dr. Stradal zu 10 Tagen Arrest, bzw. 2000 K Geldstrafe verurteilt" einen Artikel. In diesem schilderte die Freiheit" den Ver lauf einer Gerichtsverhandlung und teilte ant Schlusse der Wahrheit gemäß mit, daß Dr. Stradal, Advokat und Führer der deutschen Wirtschaftspartei in Teplit- Schönau, zu 10 Tagen Arrest, hievon zwei verschärften Tagen unbedingt verurteilt wurde. welche Strafe ihm in eine Geldbuße von 2000 K umgewandelt wurde.
welche er für seine Person als günstiger erachtete
Wirbelstürme in den Vereinigten Staaten .) Mittwoch wütete den ganzen Tag hindurch im Osten und Südosten der Vereinigten Staaten ein starler Wirbelsturm, der zeitweise eine Stundengeschwindigkeit von 100 Meilen erreichte. Wie bereits gemeldet, wurde in Tennessee durch den Orlan eine Schule zerstört, wodurch vier Rinder ums Leben tamen. In der Stadt New York wurden viele hundert Fensterschei ben zertrümmert und ein Gebäude zerstört. Von zahlreichen Häusern fielen die Gesimse herab und Dienstag, den 24. Jänner hatten sich vor einem schleifer erwiesen sich als die Retter der Industrie. berlegten zahlreiche Paffanten. Der Straffenate des Reichenberger Streisgerichtes die an- Damals erschien den Spießbürgern das Benehmen Herr Dr. Karl Heinrich Strabal fühlte sich Materialschaden wird auf etwa eine Million Dol lar geschäßt. Der Verkehr auf allen Fluglinien die erste Berhandlung am 20. Dezember wegen weichen, das feine Sühne finden müsse. Der besorgte ben§ 19 das zu verwenden, die Freiheit" m geklagten Glasarbeiter neuerlich zu verantworten, da der Demonstranten als ein strafwürdiges Verbre. durch dieses wahre Referat über das ungünſtige Ende seines Prosesses getränkt und entschloß sich, wurde eingeftat. terer Zeugeneinvernahme vertagt worden war. Als Staat ließ sofort den Ausnahmezustand über zwei Ein neuer Militärlieferungsstandal? Eperies scheint man, wie dem„ Tagesboten"( Antoniwald), Walter Preisler( Antoniwald). wandelte sich über Nacht in ein Gendarmerie- Lager Angeklagte galten die Glasschleifer Emil 2aste Bezirke verhängen; das friebliche Mergebirge veraus Preßburg gemeldet wird, wieder einem gro Emil Spindler( Albrechtsdorf), Max Predi Seute beurteilt die Bevölkerung die Begebenheiten ßen Militärlieferungsffandal auf die Spur ge- ger( Albrechtsdorf), Hartwig Redziegel( Georbes 21 März ganz anders. Heute weiß fie, daß sie tommen zu sein. Die Untersuchungen der zu gental) und Emil Se bt( Albrechtsdorf. den Schleifern die Erhaltung der, wenn auch füm ständigen Stellen erstrecken sich auf Kaschau und merlichen Industrie zu verdanken hat. Eperies und haben bereits zur Verhaftung von vier 3ivilpersonen und zahlrei Behörde um Erlaubnis angefragt hatten, müssen sie chen Unteroffizieren geführt. Seitens büßen. büßen. Auf Revolution fonnte man nicht lagen, der Militärbehörden wird vorläufig strenges weil es feine gab, aber auf Hausfriedens Stillschweigen bewahrt. bruch ließ sich eine Anklage ausflügeln. Und so wurde denn Emil Laske zu einer unbedingten schweren Kerkerstrafe in der Dauer von vier Monaten verurteilt. Breisler bekam drei Monate bedingt, Prediger und Redziegel je zwei Mo nate bedingt und Spindler und Seibt je einen Monat bedingt mir dreijähriger Bewährungsfrist. wurde den Verurteilten nicht aber Das Urteil fügt hinzu: Das Wahlrecht fannt, weil der Gerichtshof von der und der Vernichtung ihrer Existenz vorzubeugen." gehandelt haben, die wirtschaftliche Not zu beseitigen
Aus dem freundlichen Bulgarien . In der Donaustadt Widin wurden über 30 Mitglieder der unabhängigen Arbeiterpartei, darunter der Parteisekretär, verhaftet. Die Verhafteten haben daß schredliche Verbrechen begangen, trotz einem Verbot der Polizei den Sarg des ver storbenen lintsgerichteten Rechtsanwaltes Po poff durch die Stadt zu Grabe zu tragen und einen gegen das Stadtschutzgesetz verstoßen
Was haben nun die armen Teufel verbrochen? Wer die trostlosen Verhältnisse im fergebirge, den schleichenden Hunger der Glasarbeiter kennt, die zu nehmende Strists in der Glasinduſtrie mit erleb: und die Verelendung der Bewohnerschaft, die unzu reichende Lebens und Ernährungsweise aus eigener Erfahrung kennt, der wird die Empörung der um ihre Eriſtenz ringenden Glasarbeiter verstehen fönnen. Von dem einst blühenden Gewerbe sind heute nicht durch die schwere ausländische Konkurrenz nicnur noch fümmerliche Reste übrig geblieben. Was dergemacht werden konnte, das wurde durch die weise Zollpolitit einer gewerberetterischen" Regierung vollends verkümmert. Aber diese einst so welt
Weil aber die Glasarbeiter nicht vorher bei der
und welche dazu angetan sein sollten, die Tatsache Abbrude auch solcher Mitteilungen zu verhalten, abzuschwächen, daß er letzten Endes doch zu zehn Tagen Arrest verurteilt wurde. Diesmal jedoch lam er an die unrichtige Adresse. Die Redaktion verweigerte kategorisch die Berichtigung, welche die Tat sache der Berurteilung des Herrn Dr. Stradal nich. bestreiten konnte, dieselbe vielmehr bestätigte und ste nur durch Anführung von: unwichtigen und in der
den Nekrolog zu veröffentlichen. In Bulgarien ist berühmte Industrie hatte auch bei jenen, die sie er erwägung ausging, daß sie in dem Bestreben die mit der Sache überhaupt nicht zusammenhängen
heute nichts mehr unmöglich.
Eine große Falschmünzerwerkstätte wurde im französischen Vitory- Sur- Seine aufgehoben, die von einem argentinischen Ingenieur und zwei weiteren Personen, die am Montag in Reims bei der Ausgabe falscher französischer 50 Frank- Noten verhaftet worden waren, geführt wurde. Man hat alle zur Herstellung von Banknoten notwendigen Maschinen und Materialien vorgefunden, sowie Vorräte von 1, 2, und 5 Dollar- Noten, 5 Pfund Noten, fran zösischen 50 Frant- Noten, venezolanischen 20 Bolivar Noten und falsche venezolanische Ausweispapiere. Die beschlagnahmten Gegenstände mußten in drei Automobilen abtransportiert werden.
Giftgase gegen Heuschrecken . Das Landwiri schaftsministerium in Kairo trifft umfassende Vorbereitungen zur Vernichtung der Heuschrecken schwärme, die sich 400 Kilometer nordwestlich vom äußeren ägyptischen Sajengürtel in der Wüste zu sammeln beginnen. Eine mit Giftgajen ausgerüstete Exepdition, der auch einige Flieger beigegeben wur den, ist bereits nach der Gefahrenzone aufgebrochen. Die Flugzeuge werden Gasbomben abwerfen, um die Heuschreckenschwärme zu vernichten und die drohende Heuschredeninvasion nach Aegypten abzu wenden. Sollte dieser Versuch einer Bekämpfung der Heuschreckenplage mit Flugzeugen und Giftgasen von Erfolg begleitet sein, ist die Errichtung einer Anzahl von Fliegerstationen zur Senschredenabwehr am Rande des Wüstengebietes in Aussicht ge
nommen.
nährt, viele und lurzsichtige Feinde. Anstatt die Industrie zu veredeln, gingen( auch heute noch) besonders rücksichtslose Geldverdiener daran, die Erzeugnisse zu verschlechtern, indem sie den wertvollen Glasschliff durch ein neues Verfahren ersetzen, und anstatt schön geschliffene Sachen wertlose Schliffware auf den Markt und in den Erport brachten. Durch diefe Erzeugungsmethoden wären mit der Zeit so ziemlich alle Glasschleifer arbeitslos geworden Wäre nun die Schliffware durch die Schmirgelware ganz verdrängt worden, so hätte das für das Schleiferländchen zur Katastrophe führen müssen. Andere Berufe zu ergreifen, dazu bietet sich für sämtliche Betroffenen feine Möglichkeit: es bliebe höchstens Auswanderung mit ganz unsicherer Zukunft. Diese Gefahr erkannten die Glasschleifer. Und so fam cs, daß gerade in der Zeit höchster wirtschaftlicher Not,
Demnach hat es auch dem Senat eingeleuchtet, daß hier etwas vorging, daß man es hier mit einer Heldengeschichte als mit etwas anderm zu tun hatte. Wir wollen hier nicht untersuchen, ob mit gewerk. schaftlichen Kampfmitteln nicht etwa mehr und be sonders ohne gerichtliches Nachspiel erzielt worden wäre, aber es bleibt kein übler Scherz der Geschichte, daß deshalb, weil fünf, sechs Leute einem gewissen losen Schmirgelfabrikanten den Hausfrieden„ gebrochen" haben, die Bevölkerung zweier Bezirke tagelang in die entwürdigenden Fesseln des Ausnahmezustandes gelegt wurden.
Sache selbst irrelevanten Umständen abschwächent wollte. Herr Dr. Stradal flagte und da das Gerich erster Instanz sich mit den Einwendungen des Ver treters unserer Redaktion gründlich befaßte, wurde die Klage des Herrn Dr. Stradal abgewiesen und dieser zum Kostenersay verurteilt. Der Erstrichter stellte fest, daß Dr. Stradal in seiner Berichtigung die Wahrheit unserer Mitteilung überhaupt nicht bestritt, daß daher der Inhalt der Berichtigung eigentlich unsere Nachricht bestätigt, daß in der Berichtigung außerdem Behauptungen enthalten waren, und daß wir auch eventuell nach Abbrud der Be beleidigung verfolgt werden könnten. Herr Dr. richtigung des Herrn Dr. Stradal wegen EhrenStradal begnügte sich nicht mit dem Urteile der ersten Instanz und überreichte eine ausführliche Berufung, in welcher er sich auf Rant beruft, eine Reihe verschiedener Fälle anführt und so die Unrichtigkeit des Urteiles nachzuweisen trachtet, das Berufungsgericht jedoch bestätigte die Richtigkeit unseres Standpunktes in seinem vollen Umfange, daß wir nicht verpflichtet werden können, solche Be richtigungen abzudrucken, erklärte, daß die Bericht: aung des Herrn Dr. Stradal vollkommen ungesetzlich ist und wies seine Berufung ab Herr Dr. Stradal muß also außer den obenangeführten Kosten der fahrens bezahlen.
Berichtigungen nach§ 19 des Preß ersten Instanz, auch die Kosten des Berufungsver
gesetzes.
Eine Episode aus dem Kampfe des Herrn Dr. Stradal
gegen die Sozialdemokratie.
im März 1927, die Glasarbeiter zur Selbstwehr griffen. Da galt es, besonders einer Firma ihr induſtrie vernichtendes Treiben vor Augen zu führen und ihr das Versprechen abzunehmen, keine Schmirgelware mehr zu erzeugen. Die Firma Bruno Posselt in Ober- Tannwald war bekannt als jene, die ohne Gewissensbisse das Vernichtungswerk an der Glas industrie im großen betrieb Da fand am 21. März in Gablon; eine große Protestversammlung statt, zu der die Glasarbeiter aus allen Orten in geschlossenen Zügen anmarschierten Die vom Kamnistal statteten auf ihrem Wege obiger Firma vorerst einen Besuch ab, wobei es, weil sie nicht ins Haus gelassen wur den, einige zerbrochene Fensterscheiben gab An sonstige Gewalttätigkeiten hat kein Mensch gedacht das beweist auch der Umstand daß die Menge etwa 250 Personen ruhig weiterzog, nachdem einige Leute eben die Angeklagten ins Hans Wildschweine in den Hirschberger Wäldern. Der gelaffen wurden Emil aske hatte von Poisel: Sohn des Herrschaftsbesizers Start Waldstein schoß eine Erklärung verlangt, daß die Firma fortan feine am 20. d. M. in Waldsteinruh bei Hirschberg ein Schmirgelware mehr erzeugen würde. Nach länge Wildschwein. Wie fürzlich aus Mickenhan gemeidet ren Verhandlungen und nach der angeblichen Drowurde, erlegte man dort von drei bei einer Treibung. 2000 Leute aus Morchenstern zur Verstärkung jagd auftauchenden Wildschweinen ein Stüd mit zu holen, wobei es zu Tätlichkeiten kommen könnte, Schrotschuß. Die beiden anderen Sauen wurden in unterschrieb Bruno Posselt mit der Einschränkung der letzten Zeit wiederholt in den hiesigen Wäldern daß auch die anderen Lieferanten keine Schmirgel ware mehr erzeugen. Paske gib: an, daß er die gespürt, bis am 20. d. Mr. eines davon sein Schid Erklärung zur Beruhigung der aufgeregten Menge sal ereilte. Das letzte ein starke Bache wurde am 21. d. M. im hiesigen Gemeindewalde gespürt brauchte. Daß die ganze Demonstration feinen Da im Heidemühler Tiergarten schon jahrelang feine feindieligen Charakter hatte. beweist der Umstand. Wildschweine mehr gehalten werden, ist es rätselhaft, daß sich die Glasarbeiter auch tatsächlich nach der woher sie tamen. Abgabe der nicht vielversprechenden Erklärung zu frieden gaben und weiterzogen. Nun hatte diefer Aufmarsch tatsächlich zur Folge daß die Erzeugung und zügellose Ausbreitung der Schmirgelware zum größten Teil verhindert werden konnte. Die Glasgericht zu befassen.
Tschechische Konversationsabeude jeden Donners tag von 7-9 Uhr, veranstaltet vom Versöhnungs bund, Abstinentenrestauration, Prag II., Ostrovni 18.
Der Kantor von Czinkota.
Aus dem Ungarischen des Jókai Mór . Die Gemeinde Ezinkota lag chemals vicl beiter von Budapest entfernt als heutzutage. Weshalb sie weiter entfernt lag? Weil sich die letzten Tore der Stadt Budapest einst dort befanden, wo heute die Kossuth Lajos- Gasse ist, und weil man heute von dieser bis zum Ende der Stadt gute sweitausend Schritte rechnen kann, weshalb also Budapest um gute zweitausend Schritte näher gegen Ezintota herangerückt ist, als zur Zeit, da Stönig Mathias regierte.
ruhe, denn nach diesem Dokument zu schließen, mußte er eigentlich ein Abt sein. Soweit er auch bisher mit seinem Schicksale zufrieden war, jezi wäre er mit doppelter Vorliebe um einen Schritt in seinem Avancement vorgerüdt.
Er überlegte sich die Sache nicht allzulange, sondern schrieb einen schönen, mit prächtig cemal ten Buchstaben versehenen Brief, legte diesem das Dokument bei, und fandte das Ganze hinauf nach Buda, zur Residenz des Königs Mathias.
Das Gesuch traf den König in bester Laune an und da er seine wißigen Stunden hatte, in welchen er mit den Menschen zu scherzen pflegte, nahm er das Gesuch) in Empfang und schrieb auf dessen Rückseite:
Wird diese Niederlage des Herrn Dr. Stradal eine Belehrung dafür sein, wie Presseberichtigungen eigentlich richtig auszusehen haben, dann werden die Soften, welche uns Herr Dr. Stradal in diesem alle zahlen muß, nicht umsonst verausgabt sein.
Das Preßgesetz gewährt in Zeitungen fritisier en Personen ohne Rücksicht darauf, ob die Striti zu Recht oder zu Unrech: erfolgt und ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Stand der Angelegenheit die Spezialisten gesucht! Vor der Straffammer des Möglichkeit, eine Berichtigung in der Bettung zu er Troppauer Landesgerichtes unter dem Vorsitze des reichen und das auch, wenn die berichtigte Nachricht DLGR. Neuder wurde gegen elf Personen eine oder Kritik wahr und gerecht ist. Der Redakteur interessante Strafverhandlung durchgeführt, welche ist in der Regel gezwungen, die Berichtigung abzu Einblid in das Leben und Treiben spezialisierter druden, wenn er der Gefahr der gerichtlichen Ver- Rasseneinbrecher gewährte. Die Haupträdelsführer folgung und Kostenzahlung ausweichen will und dies waren ein gewisser Duscher und ein Eduard Schäfer. oft auch dann, wenn die Berichtigung dem Geseve Duschef ist ein arbeitsscheuer Mensch, der von Ort nicht entspricht. Der Zeitungsmensch kann sich bei zu Ort zieht und Gelegenheit sucht, sich die Mittel der heutigen Gerichtspragis nicht darauf verlassen, zum Unterhalte durch Einbruchsdiebstähle zu ver daß das Gericht die Erfordernisse der Berichtigung schaffen. Seine Spezialität ist das Aufbrechen eiserim Detail prüfen wird, da beim Uebertretungsner Massen. Als sich der Friseur Start Worke im gericht der Richter in der Regel solche Kleinigkeiten Jahre 1926 einmal vor dem Johann Groß über überhaupt nicht berücksichtigt und den Redakteur Geldmangel beklagte, beschlossen sie, Speziali ohne lange Verhandlung und nach fluchtiger Prüften für Staffeneinbrüche zu engagieren, die fung des ganzen Falles verurteilt. Diese Verhält auch bald durch Josef Schnürch ausfindig gemach: niffe haben es mit sich gebracht, daß den Zeitungen wurden, und zwar in den Personen Franz Dusche! oft ganz ungefeßliche Berichtigungen und des Eduard Schäfer Wotfe hat in Olbersdorf zugeschickt und von diesen abgedruckt werden, und die eisernen Geldkassen ausgefundschaftet und dies wenn hie und da ein Redakteur die Veröffentlichung dann dem Duschel und seinen Genossen mitgeteilt, einer solchen Berichtigung verweigert, verhifft er den die dann, mit Einbrecherwerkzeugen und Revolvern fritisierten Einzelpersonen, auch wenn der strenge ausgerüstet, nach Olbersdorf famen, wo sie mehrere Gesetzesstandpunkt für ihn sprechen würde, zu einer Stassen aufzubrechen versuchten, was ihnen jedoch bequemen und billigen Gelegenheit einen leichten mißlungen ist. Dafür ist es ihnen in anderen OrtTriumph vor Gericht zu erzielen. Mit einem ähnschaften gelungen Demnach wurden Duschel zu 18, lichen Falle hatte sich vor kurzem das Uebertretungs Schäfer zu 17. Wotke und Schmürch zu 4. Scholz gericht in Prag und am 25. Jänner d. J. das zu 2 und Groß zu 3 Monaten schweren Sterfers Landes als Strafgericht in Prag als Berüfungs- unbedingt verurteilt. Gegen die übrigen wird separat verhandelt werden.
in einer derartigen Weise vorhanden war, dajz es nur der Wein zu löschen vermochte.
Wie der Kantor die großze Unruhe seines Pfarrers bemerkte, erfundigte er sich nach dem Grunde seiner Betrübnis, und als er des Königs Fragen vernahm, schlug er die Schuhabsätze zu jammen.
Durchaus fein Grund zur Betrübnis sprach er. Ich werde an Stelle von Hoch würden hingehen und die Fragen beantworten.-
Der gute Pfarrer ging darauf hin, übergab dem Kantor sein Priesterkleid und sandte ihn an feiner Statt nach Buda.
Und dennoch zitterte er mehr als der Stanior, obgleich der jetzt in seiner Haut, bezw. in seinem Gewande, stak.
Der Santor fam also in Budapest an, ließ sich dem König vorführen, der schon auf sein Er scheinen wartete und voller Neugierde war, wie der fromme Priester die drei Fragen beantworten würde. Um ihn herum waren die Magnaten und Reichswürdenträger versammelt, die schon im voraus auf Kosten des Pfarrers lachten.
Bur damaligen Zeit lebte in Czinkota ein waderer, gottesfürchtiger Mann, welcher, nachdem Bittsteller in der Lage ist, auf drei Fragen zu Die Bitte wird erfüllt werden, wenn der er ein paar Jahre hindurch seinen fleineren und größeren Gläubigern das Wort Gottes verfündet antworten: erstens, wo geht die Sonne auf?, und gelehrt hatte, einnial ganz zufällig und ganz zweitens, wieviel ist der stöng wert?, drittens, gegen seine Gewohnheit, beim Suchen von alten was deift der König? Nirchendokumenten, auf ein altes Bergament stieß, Als der gute Pfarrer diese Antwort bekam, das mit einem großen, hängenden Siegel und Goti trat ihm der Schweiß auf die Stirne. Wer verweiß mit wieviel Unterschriften versehen war, und mag auf solche Fragen zu antworten? Drei Tage auf welchem aufgeschrieben stand, daß zur Zeit Frist waren ihm zur Beantwortung eingeräumt des Königs Andreas II. von Jerusalem , dieser worden, er gab noch seine drei Nächte hinzu, und Stirchsprengel zu einer Abtei gehörte. Daß diese dachte Tag und Nacht hindurch über diese drei Der Kantor strich sich seinen langen SchnurrSchenfurtunde nicht durchgeführt wurde. hatte Fragen nach und je länger er spekulierte, desto wahrscheinlich seinen Grund darin, daß einige mehr fam er zur Erkenntnis, daß er niemals auf bart( zur damaligen Zeit trugen die Priester Schnurrbärte und Bärte) und antwortete schlicht: Zeit nachher die Tartaren einfielen und die ganze diese Fragen eine Antwort wissen werde. Ordnung im Staate dadurch bedroht und ge- Aber er hatte in seiner Pfarrei einen StanFür Eure Majestät geht sie in Buda, für tor, der nicht der Fasttage wegen der Kantor war, mich in Czinkota auf. sondern im Gegenteil, welcher die Fasttage baßte De Nönig und die Herren lachten. Er hatte und noch mehr das Durstgefühl, das bei ihm stets recht.
ändert wurde.
Dieses vorgefundene Dokument bereitete dem frommen, ehrwürdigen Priester nic t wenig Un
- Nun also, mein guter Glaubensmann, so age mir doch. wo geht die Sonne auf? sprach der König mit lächelndem Munde.
Nun also, tommen wir zur zweiten Frage: wieviel ist der König wert?
Ta kratzte sich der Kantor ein wenig dic Stirne, dann aber antwortete er:
-Da Chriftus um dreißig Silberlinge verlauft wurde, ist der König wahrhaftig auch neun undzwanzig wert.
Diefe Antwort mußte auch jedermann als richtig anerkennen.
Nun aber die dritte Frage?
Was denkt sich der König gerade jetzt? Der König denkt jeßt sicher, daß er mit dem Pfarrer von Czinkota spricht, doch das ist nicht richtig, denn des Königs alleruntertänigster Diener, nur der Kantor. von Czinkota steht vor seinem Throne.
Dem Sönige gefiel dieser Mensch.
Da du die drei Fragen beantwortet hast, sollst du die übtei erhalten. -Ich verdiene diese große Gnade nicht, weigerte sich der Kantor, möge fie meinem hochwürdigen Herrn zuteil werden, für mich wäre es eine große Gnade, wenn die Czinkotaer halben Litermaße für mich nicht so klein ausfallen würden. Sie sollen daher von mun ab für dich doppelt so groß sein als früher, sprach der Stöntg. und wahrscheinlich trug er auch dafür Sorge, daß des Kantors Schulden bezahlt wurden.
-
Bis zum heutigen Tage sind daher die Trintmaße in Czinkota doppelt so groß als anderswo, uur daß die Preise dafür auch doppelt fo hobe sind. Ueberfest von J. R.