Samstag, 28. Jänner 1928.
Lawinen im Niesengebirge.
Sirschberg, 27. Jänner. Bei starkem Sturm aing heute mittags am Westrande des Seiffengrabens, unterhalb der Hampelbaude, eine riesioe Shine latine nieder. Die Holzbarade,
Berlin , 27. Jänner. ( Eigenbericht.) Der| men mit der deutschen Volkspartei beschlossen die bei dem Bau der Schlesierhaus- Rodelbahn Streit zwischen dem Zentrum und der deutschen wurde, daß es bei den in verschiedenen Teilen als Rantine dient, wurde zertrümmert. Wahr- Boltspartei über das Reichsschulgeset hat des Reiches, besonders in Westdeutschland, be fcheinlich liegt unter den ungeheuren Schnee- sich heute außerordentlich zugespißt. Es wurden stehenden Gemeinschaftsschulen bleiben maisen der Logierhausbesißer Gustav Hampel fogar schon Gerüchte verbreitet, daß das Zentrum foll. Zentrum und Deutschnationale, die die Konbegraben. Die Bemühungen, ihn zu bergen, und die bahrische Volkspartei ihre Minister aus fessionalisierung auch dieser Schulen wollen, waren bis gestern namitte vergeblich. dem Kabinett zurückziehen wollen. Soweit dürfte blieben in der Minderheit. Die Regierung hatte es allerdings nicht kommen, obgleich aus Kreisen jo eine Niederlage erlitten. Was das Zentrum den Parteibesprechungen von heute vormittag ein feiner leitenden Körperschaften ergeben, die morder deutschen Volkspartei erklärt wird, daß nach weiter zu tun gedenkt, wird sich in der Sißung Nachgeben der deutschen Volkspartei gleichfalls gen in Berlin zusammentreten wird. Es ist an nicht in Frage läme. zunehmen, daß im Verlauf der nächsten Zeit Der Konflikt besteht darin, daß im Bildungs- es denn doch noch zu einem Kompromiß fom ausschuß des Reichstages von der Linken zusam- men wird.
Angst vor nachten Armen. Der Erzbischof Angst vor nachten Armen. Der Erzbischof von Pisa , Kardinal Maffi , wendet sich in einem Hirtenbrief an die katholischen Frauen Italiens , indem er die heutige Mode auf das strengste verurteilt. Er fordert auch alle Männer auf. Frauen, die allzu modern gekleidet sind, zu boyfottieren, wo sie ihnen begegnen. So soll ein Herr nach der Meinung des Kardinals sich weigern, einer Dame die Hand zu geben, wenn sie Sturm zenen im Reichstag. ger begangen habe. Er verlangte, daß die Sozialihm einen nadten Arm entgegenstrect. In Laden, demokraten Sermann Müller, Scheide in denen Verkäuferinen furze Röde tragen. soll Provokationen eines bayrischen Putschisten. mann und Loebe wegen Hochverrates angenicht gekauft werden. Außerdem soll man sich weigern, sich in der Oeffentlichkeit neben eine Beratung des Justizetats fam es heute im ReichsBerlin, 27. Jänner. ( Eigenbericht.) Bei der lagt werden sollen, und beschimpfte den toten Rathenau . Frau zu feben, die zu tief ausgeschnitten ist. Der tag zu Sturmizenen Genosse Sänger Kirchenfürst hofft, daß die Frauen auf diese Toi- brachte schwere Auflagen gegen die bayrische Die Stommunisten wollten den Redner am SpreEs kam zu stürmischen Auftritten. letten verzichten werden, wenn ihnen die Män- Juſtiz vor, auf die der völli che Juſtizmin stecchen verhindern; sie kamen mit den Völkischen ner deunich zeigen, daß sie jede Entblößung ver- nur wenige Ausflüchte fand. Darauf erhob sich ins Handgementge. Schließlich wurden mehrere abscheuen. Man kann eugierig sein, ob sich der bölfische Abgeordnete Fride, einer der Kommunisten aus dem Saale verwiesen, wäh viele italienische Männer finden, die nach den Führer der bayrischen Butichisten, um aufs rend der deutschnationale Bizepräsident Gräf frommen Wünschen des Kardinals handeln. Der wüsteteste die Binksparteien zu provozieren. Er den völkischen Provofateur ungeschoren ließ. Fascismus hat zwar die italienische Mannheit behauptete, die Taten der Fememörder feien Wegen diefer parteitſchen Amtsführung wird es grausam entmannt; aber solche Angst vor nadten federleicht gegenüber den Taten, die Erzber- voraussichtlich morgen ein Nachspiel geben. Armen werden sie doch noch nicht haben...
Ceite 7.
schuhen angefaßt. Und die schönen Früchte steh man ja schon. Trotz der Humanität füllen sich die Strafanstalten wie nie zuvor.
Dummheiten, wie wir sie früher ausgeführt haben, können diese Kieltöpfe überhaupt nicht ersinnen, da sind sie viel zu dumm dazu. Aber Verbrechen. Tierquälereien usto. sind im allgemeinen an der Tagesordnung. Kein Hund kann sich auf der Straße sehen lassen, ohne nicht mit Steinen beworfen zu werden.
Verrat, Klatschsucht sind bei den Kindern an der Tagesordnung. Wehe dem in meiner Schulzeit, der dem Lehrer etwas gepett hätte, dem ginge es trübselig. Aber ich will mich nicht weiter austun. Ich für meine Person verzweifle an meinem armen Deutschland . Das ist erst der Anfang. Ich bin bloß neugierig, wie es unter solchem lagen und überhumanen Schulregiment in zwanzig Jahren aussieht.
Hier hilft nichts weiter, als immer feste druff auf das breiedige Hosenlederund singen sollen die Podernarben! Ich bin ein Deutscher, fennt ihr meine Farben? Unterschrift.
Immer feste druff als Erziehungsideal, die Farben schwarz- weiß- rot, eingepeitscht in das Gefäß junger Menschen, Ertüchtigung der Na'ion, Mitel um Deutschland wieder seinen Play an bis sie an den Wänden hochgeht das sind die der Sonne zu sichern. Humanität ist Unsinn- auf den Gefang der Podeɣnarben kommt es an! Der Gemeindevorsteher von Nestomit ist ein Bolschewistische Fürsorgearbeit in Restomiß. Bolschewit jener Gattung, die mit dem Wund recht radikal tun, alles mögliche versprechen und in der Tat vollständig versagen. Die größte Sorge Seemannstod. Aus Antwerpen wird des Herrn Cerny ist es jetzt, den Wünschen der gemeldet: Bei einer Sesselexplosion an Bord Der Sicherheitsausschuß in Prag. heitsausschusses befaßten, waren speziell der Frage| Regierungsparteien und allen sonstigen Feinden eines Rutters wurden drei Mann der Besatzung g, 27. Jänner. ( CP. B.) Die zweitet, betreffend die Erhöhun d. Sich rheit und auf den Gebieten der sozialen Fürsorge, des der Anwendung der einzelnen Artikel des Paf- einer ausgiebigen Betätigung in den Gemeinden ( darunter der Kapitän) tödlich verletzt. Sigung der Referenten des Sicherheitsausschuss die Sicher, ellung des Friedens gewidmet. Ihre Wohlfahrtswesens und der Armenpflege, entge Gut angelegtes Geld! In Olmü ist in der se des Völkerbundes, fand heute nachmittags Unterlage bildete das vom Berichterstatter, det genzukommen und nach bürgerlichem Muster ErGemeinde von der deutsch - tschechischen Bürger- unter dem Vorsitze des Ministers Dr. Beneš holländis Vertreter Ruters, ansocarbei parungen im Gemeindehaushalte zu erzielen. toalition der Beschluß gefaßt worden( in statt und dauerte von 15 bis 19.30 Uhr. Die tete cemorandum mit den Sußfolgerungen. So wie die bürgerlichen Gemeindevertreter, plant diefer Koalition fißen auch die Deutschnationalen ratungen, die sich weiter m. der Vorbereitung Die Beratungen werden morgen früh fortgesetzt. er auf allen diesen Gebieten einen entsprechenden, und Nationalsozialisten), auf Gemeindekosten dem des caterials für die Febertagung des Sicher hanatischen Infanterieregiment 0000000000000000000000000000000000000000000000000000000 000000000s ist aber vorsichtig und behandelt derlei Dinge wie er sagt, notwendigen Abbau". Er eine Fahne anfertigen zu lassen. Diese von den Deutsch nationalen mit getaufte weiß eine Million dieser Tiere gezüchtet wer eine Million dieser Tiere gezüchtet wer- Operette) Menderungen in der Richtung erwogen vertretung. Am 20. Jänner hat er seinen Andem eingeschränkten Umfang( Schauspiel und nicht in der öffentlichen Sitzung der Gemeinderot- blaue Fahne wird 6750 Kronen fosten. den. Innerhalb eines Jahres dürfte jede Kayze werden, daß nur mehr Schauspiele aufgeführt werden trag auf Abbau der Armenunterſtüßung in der erfahrungsgemäß einen Familienzuwachs zwölf Jungen erhalten. Jeder Balg fommt sollen, teilte der Bürgermeister in der gestrigen vertraulichen Sitzung vorgebracht und der Administration auf 1% Franken Selbstloften. Sigung des Stadtrates mit, daß der Verwaltungs fich dabei wärmstens für den Abbau eingesetzt, Somit werfen zwölf Millionen Staten sämtliche Verträge mit dem Personal am 1. Feber fen Zwed im Voranschlag vorgesehene Be Somit werfen zwölf Millionen Raßen ausschuß der städtischen Bühnen beschlossen habe, weil, nun weil der Landesausschuß die für die felle täglich 50.000 Franken Gewinn ab. Einem Arbeiter iſt es möglich, fünfzig Ratzenber beiden städtischen Theater eingelaufen. Auch das er, daß die Industriellen in Nestomis gegen den zu fündigen. Es sei eine Offerte für die Pachtung deckungspost streichen könnte". Weiters befürchtet zu enthäuten, und deshalb haben wir, um Arbeits Theaterpersonal werde einen Vorschlag über die Voranschlag Berufungen einbringen werden, fräfte zu sparen, die Arbeiterzahl in der Farm Weiterführung der Theater erstatten. auf nur hundert Personen normiert. Nach Abzug weil die Posten für die soziale Fürsorge zu hoch des Arbeitslohnes kann daher mit einem täglichen ben?" Ein grauenhaftes Dokument menschlicher steher von Nestomit eingestellt, der durchaus Ich bin ein Deutscher, fennt ihr meine Far- find. So ist also der bolschewistische GemeindevorReingewinn von 49.000 Franken gerechnet werden. Die Naten werden durch das Berspeisen Niedertracht, den Brief eines christlichgerma- teine kleine Dorfgemeinde, sondern eine große bon Ratten ernährt werden. Neben der nischen Hindenbürgers an den Lehrer feines Soh Industriegemeinde in der Nähe Aufsigs vertritt. der bebe Staßenfarm eröffnen wir eine Rattenzuchtnes, veröffentlicht die Leipziger Volkszeitung ". Kein Wunder, daß er sich dadurch die unbe anstalt, die sich sehr rentieren dürfte, da diese Der Brief beweist, daß der Pfarrer Sid mann, schränkte Freundschaft der Hafenfrenzler und der der mit dem Stock auf das nackte Gefäß einer fieb- bürgerlichen Gemeindevertreter erworben kat. Tiere sich um das Vierfache schneller vermehren als die Katzen. Bei Beginn unserer Tätigkeit steht zehnjährigen Schülerin losschlug, des Beifalls Wie lange die Arbeiterschaft von Nestomin, dar unter auch die wirklich fommunistische, der Tätig uns eine Mill on diefer Nagetiere zur Verfügung, mancher Edelmenschen sicher iſt: feit des Gemeindevorstehers zusehen wird, ist sodaß jede kaße täglich vier Ratten natürlich eine andere Frage. zur Sättigung zugeteilt erhalten kann. Diese Ration genügt vollauf, um ein rauchiges und seidenglänzendes Fell zu erhalten. Den Ratten dienen gefallene kazen zur Speise. Kontrafte mit Pelezurichtereien, die Razenfelle zu Luguspelzen verarbeiten, sind in die Wege geleitet, und wir eröffnen die Farmen bei andauerndem, bereits erwachtem Interesse in der Pelzbranche
Noch nicht dagetvesen. Aus Olmüz wird berichtet: Jm November vergangenen Jahres wurde die Frau eines Geschäftsleiters zum Steueramt vorgeladen, woselbst ihr mitgeteilt wurde, daß sie auf dem Amte ein Guthaben besitze. Die Frau, ganz erstaunt, ersuchte, man möge den Betrag für etwaige Steuerschulden ihres Mannes gutbuchen. Wer beschreibt die Verblüffung der Frau, als ihr am 23. Jänner durch die Landesfinanzdirektion in Brünn im Wege des Postspartassenamtes ein Betrag von 24 0.02 Stronen angewiesen wurde. Ein pensionierter hoher Finanzbeamter sagte, ein solcher Fall, nämlich, daß die Steuerbehörde Geld, das sie einmal in Händen habe, wieder herausgebe, sei ihm während feiner 50jährigen Dienstzeit noch nicht vorgekommen( was jedermann ohne weiteres glauben wird).
Rapenfarmen und Rattenzuchtanstalten. Die bekannte Anekdote von dem Mann, der in einer Gruft zusammen mit einer Ziegelebend begraben wurde, aber mitsamt der Ziege jahrelang fortlebte, indem sie sich gegenseitig einer von des anderen Stoffwechsel ernährten, feiert Auferstehung in dem Offert eines tühnen Unternehmers, der allen großen Finanzleuten, Industriellen und bürgerlichen Politikern der französischen Hauptstadt folgenden Brief geschrieben hat:
Sehr geehrte Herren! Ein Konsortium befindet sich zur Zeit beim Aufbau der Organisation eines neuen Unternehmens, das einen völligen Umschwung auf dem Pelamarft hervorbringen dürfte und fraglos sehr lohnende Gewinne abwerfen kann. Auf den weiten Flächen 3entral afrikas sind wir im Begriff, große Katzenfarmen zu errichten. Als erste Etappe sollen
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Das gibt vielleicht eine einfache und glatte Rechnung. Die Staßen fressen die Ratten, die Ratten die Staßen, und was übrig bleibt. wirft einen Reingewinn von 49.000 Franken täglich ab. Für wahr, ein Geschäft, das nicht für die Katz' ist.
Das gesamte Grazer Theaterpersonal gekündigt. Da über die Weiterführung des Theaterbetriebes in
Sehr geehrter Herr Klassenlehrer! Nun weiß ich aber tatsächlich nicht mehr, was ich denken soll. Anstatt, daß so einem Lümmel, der irgend so etwas gemacht hat, das Leder voll gehauen wird, daß er an den Wänden hochgeht, da bekommt der Vater, der so schon genug Sorgen mit solchem Verstandeskrüppel hat, extra noch ein Schreiben. Meinen Sie oder die wohllöbliche Schulbehörde, daß damit eine Besserung erzielt wird? Was nüßt es, wenn ich dem Lumpen den Balg vollschlage, und seine Wutter ist zu weich und vertritt so' n Schuft noch die Brücke. Glauben Sie mir, was ich mit diesem Menschen schon durchgemacht habe.
1500 Paar Seidenstrümpfe im W. C. In einem Stopenhagener Warenhause hat man vor eini gen Tagen eine originelle Entdedung gemacht. Die ausgedehnte Klosettanlage des großen Unternehmens verweigerte plötzlich ihren Dienst und zeigte unan genehme Symptome einer hartnädigen Verstopfung. Nach einer umständlichen Untersuchung des Schadens fam man hinter die Ursache dieser ungewohnten Erscheinung. In einem Knie der Spülleitung in der Nähe der Senkgrube fand man nicht weniger als 1500 Paar gebrauchte Damenstrümpfe. Wie festgestellt wurde, hatten hunderte junger KopenhageAber mit der ganzen Einrichtung in dieser nerinnen die von ihnen im Warenhaus gekauften Beziehung, ich meine die Jugenderziehung in unse- Strümpfe gleich im W. C. des Warenhauses anrem neuen Deutschland , kann ich mich nicht zugezogen und die defekten Seidenhüllen mit einem friedengeben. Die Jugend wird mit Glacehand distreten Rauschen fortgespült.
wissenschaftlich, sondern auch Musik, Zeichnen und daß nicht blinde Unterwerfung, sondern freiwillige liegen der Glanz und die Stimmung des„ Drau
Malerei, Turnen und Körperpflege finden eine Anerkennung der Gefeße angestrebt werden müſſe. Ben", die der Dichter mit den einfachsten Künſtle
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verständnisvolle Beachtung. Nach Absolvierung Er fämpft für eine auf Menschlichkeit und Ver- rischen Mitteln festzuhalten verstand. Wer einmal des Gymnasiums studiert Stifter an der Univer- nunft aufgebaute Erziehung und für eine aus mit Rucksack und Wanderstab durch den Böhmersität Wien , verfäumt jedoch aus unerklärten reichende Besoldung der materiell arg bedräng.en wald gezogen ist, in steter Berührung mit seinen Gründen vielleicht nur aus Examenangst" Lehrer Desterreichs. Auch seine religiöse Ein- so gasifreundlichen Bewohnern, der kann Stifters die abschließende mündliche Prüfung nachdem er stellung ist auf Grund der Humanitätsgedanken Wesen am besten nachfühlen. Für die hier wohnen die schriftliche bereits bestanden hatte. Deshalb wird er ders, der ihn stark beeinflußt hatte, weit- den Menschen ist Stifter noch heute einer der er erst nach langen Jahren der Weiterbildung und herzig und loyal. In einem Briefe an die Schwe- Ihren. Auf der Plöckenstein- Seewand, der des dichterischen Schaffens zum Beruf eines Schulster des Dichters Eichendorff betont er frei- unvergleichlich gelegenen Anhöhe des Böhmerrats zugelassen, den er bis in seine legten Lebens- mütig, daß er den katholischen Sandpunkt in der waldes, steht das Denkmal des Dichters, ein jahre ausgeübt hat. Kunst nicht als den, sondern nur als einen schlichter Obelisk. Von hier aus umfängt der Blick
Einen Todestag zu einem Gedenktage werden zu lassen, hat nur dann Sinn, wenn lebendige Berührungspunkte zwischen dem Toten und den Lebenden bestehen, wenn der Verstorbene ein Weg weiser, ein Vorkämpfer oder Bereicherer der leben den Genera.ion war. Ist Adalbert Stifter ein solcher Quell, aus dem die Gegenwart gespeist werden kann? Vermag er vor allem dem schwer Ein solches ganz und gar nicht dramatisch Standpunkt anerkennen könne und überhaupt herrlich geschwungene waldige Höhen; von unten um das tägliche Brot ringenden Arbeiter, dem verlaufenes Leben hat äußerlich scheinbar kaum einen anderen Begriff von„ katholisch" habe als leuchtet das geheimnisvolle Wasser des sagenumProletarier von heute noch etwas zu sein? etwas mit dem Dasein eines modernen Arbeiters Eichendorff . Von Politik verstand Stifter nach den sponnenen Sees herauf, und in der Ferne schlänAdalbert Stifter konnte seiner Abstammung, gemeinsam, der sich von frühester Stindheit an täg- Aussagen seiner Freunde nichts. Er war viel zu gelt sich die Moldau durch die liebliche Landfeiner Erziehung und Umwelt nach weder Soz al st lich mit unzähl gen politischen und wirtschaf lichen sehr mit den Geſtal en seiner dichterischen Phan- fchaft. Sie fließt an Oberplan vorbei, wo Stifters noch Revolu.ionär sein. Sein Geburtsort, das Fragen auseinandersetzen muß. Und doch gibt es tasie beschäftigt und überdies hemmte ihn eine an- Gebur.shaus steht, ein kleines, einstödiges Häusfleine Städtchen Oberplan in der tiefen idyl- Berührungspunkte zwischen den beiden Welten. geborene und durch Erziehung und Umwelt noch chen mit einem unendlich friedlich anmutenden lischen Einsamkeit des Böhmerwaldes. war fein Stifter hat jahrelang in Verhältnissen gelebt, die verstärkte Scheu vor allem Umstürzlerischen und alten Brunnen davor. Auch in dem vor einigen Rahmen für weltumsrannende, umstürzler she alles andre als glänzend waren. Schon auf dem Maßloser zu sehr, als daß er sich der Revolution Jahren entstandenen Böhmerwald - Museum ist Ideen und revolutionäre Baten. Bescheideres, Cyninajum bat er Nachhilfeunterricht erteilt um von 1848 hätte anschließen können wenn ihn auch einer der 14 Räume dem Gedenken des Dichters friedliches Kleinbürgertum umgab das sind. Die der verw tveien Wutter nicht zur Last fallen zu die Stonservativen als zu liberal" bezeichneten. gewidmet. So lebt Stifter in seiner Waldheimat Erziehung im Elternhaus in dem besonders d'e müssen. Als Student hat er sich ebenfalls durch Immerhin ist uns Menschen von heute sein Wort weiter, und wenn heute sozialistische Arbeitervielen Erzählungen und Geschichten der Groß- Stundengeben die Mtel für seine Weiterbildung aus der Seele gesprochen: Jenes Scheufal Strieg, jugend, Naturfreunde oder Wanderbünde durch mutter Ursula Stary auf die Begabung des jun- erarbeitet. Auch nau) seiner Verheiratung wäre wenn es so leichtfertig erhoben werden kann, diese Gegenden ziehen, so gedenken auch sie des gen S.ifter einen nachhaltigen Einfluß ausübten, fein jurger Haushalt aus Mangel an Mittel mehr macht daß man mit Sham sein Haupt vor der Dichters, der wie kein anderer die verborgene wurde durch eigene naturwissenschaftliche Beob- als einmal zusammengebrochen, wenn nicht seine Menschheit, die sich vernünftig schilt, verhüllen Schönheit der schweigsamen Berge des Böhmerachtungen beim Viehküten auf der einsamen Heide äußerst sparsame Frau ihn mit größter Energie möchte. Europa hat mich in der letzten Zeit an- waldes zu schildern wußte. und fräter durch die Anregungen des ausgezeich zufammergebal.en bätte. geefelt...." Jahrzehnten konnte Stifter dem Arbeiter faum neten Lehrers Josef Jenne ergänzt. Acht Jahre Vor allem aber sind es seelische und künstle- Der bedeutsamste Rug am Wesen dieses Men- etwas bedeuten. Heute jedoch, wo auch der Proverbringt Stifter auf dem Gymnasium von rische Eigschaften die uns Stifter auch heute schen und Künstlers ist jedoch seine unglaubliche letarier hinauszieht ins Weite, wo er immer Srem 3. das von den Benediktinern geiei et wird. noch nahe bringen. Troß seiner auf unbedingtem Liebe zur Natur. Ob wir nun den Waldste i g" stärker sein Recht auf Freizeit gel end macht, geDer weltanschauliche Horizont der Sehrer ist durch Autor tätsglauben aufgebauten Erziehung hat er oder die" Mappe meines Urgroßwinnen auch die Werke Adalbert Stifters für ihn die Schranken des Katholismus begrenz aber ich ein oft erfrischend weitherz ges und freies Ur paters" den Sochwald" oder den Nach Leben und Bedeutung. Dr. Else Möbus. innerhalb dies rant- n wird tig und er stil bewahrt In femen Beratungen mit dem Sommer" aufschlagen immer weht uns reine, haft gearbeitet, und zwar nicht nur theore.isa,- Unterrichtsministerium betont er immer wieder, köstliche Bergluft entgegen, und auf allen Wegen