Samstag, 28. Jänner 1928.

Bette 11

Telefon 513.51 Serie

GEC

VERBAND

EIN-, VERKAUFS- U. PRODUKTIONSGENOSSENSCHAFT FUR ERWERBS- UND WIRTSCHAFTSVEREINIGUNGEN registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung

ZENTRALE:

PRAG II., Fügnerovo n. 4.

POSTFACH 529

Drahtanschrift: GEC- Prag .

DIE GENOSSENSCHAFTLICHEN EIGENBETRIEBE UND IHRE

ERZEUGNISSE:

NÄHRMITTELWERKE NERATOWITZ:

OBSTVERWERTUNGSFABRIK: Sämtliche Sorten Marmeladen und Frucht­säfte wie: Apfel, Aprikosen, Hagebutten, Ribis, Himbeer, Heidelbeer, Melange­marmelade, Paradeismark, Himbeersaft, Heidelbeerwein, Spitzwegerichsait. KAFFEE- SURROGAT- FABRIK: Zichorie, Mandel- u. Feigenkaffee, Gerste und

Korn gebrannt, Malzkaffee.

KANDITENFABRIK: Kanditen aller Art, Fourée, Malzstangen, Menthol­

bonbons, Karamellen.

SCHOKOLADEFABRIK: Schokoladen aller Art, Kakaopulver, Kakaobutter. SUPPENWÜRZEERZEUGUNG

SENFERZEUGUNG

KRAUTFABRIK

TEIGWAREN-, SÜSSWAREN - UND MÜHLEN­BETRIEB HERBITZ:

Nudeln, Maccaroni, Suppeneinlagen, Schnecken, Lebkuchen, Keks, Lebzelt­waren, Waffelwaren aller Art, sämtliche Sorten Bäckerei. Roggenmehle, Futter­mehle, Kleie.

LEBENSMITTELBETRIEB BODENBACH:

Teeabpackerei, Gewürzmühle- und Packerel, Kaffeerösterei, Spirituosen­erzeugung( Rum, Liqueure etc.), Speckräucherei.

KONSERVENBETRIEB IN ZNAIM :

Gewürz- u. Salzgurken, Pfefferonl, Paradeiser, Sauerkraut, Eierkonservierung.

DAMPFM OLKEREI U. KÄSEREI ČERNČITZ:

Teebutter, verschiedene Sorten feinster Tafelkäse, Tilsiterkäse, Limburgerkäse, Ia Olmützer Quargeln, Schmetten, Joghurtmilch.

CHEMISCHE FABRIK BODENBACH:

Schuhcrème in Dosen u. Flaschen aller Farben, Lederfett, Gummitran, Näh­maschinenöl, Metallputzmittel, Scheuerpulver, Waschpulver. Waschblau, Vase­line, Lanolincrème, Kölnischwasser, Toiletteselfen, Zahncrème, Mundwasser, Franzbranntwein.

Backpulver und Vanillins Limonaden- Essenzen.

BEKLEIDUNGSWERKE BÖHM.- KAMNITZ:

SCHUHFABRIK: Bagantschen, Kinder-, Mädchen-, Damen- und Herren- Leder­schuhe, Touristenschuhe, Stramin- und Tuchpantoffeln, Kamelhaar- Filzschuhe, m. Filz- u. Ledersohle, Turnschuhe etc.

BANDWEBEREI : Hosenträger, Turnergürtel, Strumpibänder, Strumpf- und Sockenhalter, Köperband, Baumwollbörtel, Gummilitzen, Dochte etc. STRICKEREI: Strümpfe und Socken in allen Ausführungen.

WÄSCHEFABRIK BARRINGEN:

Herren-, Damen- und Kinderhemden, Babywäsche, Herren-, Knabenhosen, Damen - u. Mädchenhosen, Unterröcke, Miederleibchen, Kombinationen, Nacht­jacken, Hausjacken, Damen- und Kinderschürzen, Männerschürzen, Wasch­kostüme, Kinderanzüge, Arbeitsmäntel, Arbeitsblusen, Schlosseranzüge, Ober­hosen, Janker, Windjacken, Kinderkleidchen, Krägen, Markttaschen, Kaffee­sackel etc.

GEC- WARENHÄUSER:

BODENBACH a. E. BÖHM.- LEIPA KARLSBAD KOMOTAU FALKENAU EGER ZNAIM

Poststraße 813

Langegasse 122 Schmeykalstr. 19

Hauptstraße Haus Dürer

Marktplatz 93 Bahnhofstr. 32

Ringplatz 9 Bahnhofstr. 9 Wienerstr. 31

ZENTRAL- MAGAZIN: Prag - Smíchov , Kartouzká Nr. 204.

5239

DIE IN DEN GENOSSENSCHAFTLICHEN PRODUKTIONSSTÄTTEN ERZEUGTEN WAREN TRAGEN DIE MARKE

Der Blinde.

> GEC

Paradies!

Senoffen! Geoffnen!

Ich hörte Dinge nennen, die ich nicht kenne bis dieser nur erkennen, ob es Frauen, Männer oder kurzes Trennungszeichen, das die Ewigkeit des zum heut'gen Tage: ich hörte, wie die Menschen Kinder sind. Sonst nichts... Nichtgeboren- Seins vor der des Totseins scheidet. sprachen von Farben, von dem Grün der Wiesen, So schleiche ich durchs Leben mich dabin: ein Es ist ein köstliches Geschenk, das uns geworden, Von Heinrich Holet, Wien . auch vom Blau des Himmels, dem Glanz der Mensch bin ich und dennoch keiner, weil mir die wenn unser Leben noch so clend ist. Drum ist Die Menschen sagen es, daß ich ein Blinder Sonne und der Purpurpracht des Morgen- und herrlichste der Gaben, das Licht der Augen, ist mir auch mein elend' Leben teuer. Ich lebe gern, des Abendrotes, von Wolfen, Blumen, Sternen versagt. Wie wunderbar muß diese Gabe sein. wenn ich auch elend bin. Ihr aber, die ihr bin. Als Kind schon hörte ich sie es sagen, noch und dem Mond. Und da begriff ich erst, was ich Was hab ich begangen, daß ich durchs Leben ganze Menschen feib, ihr sollt das Leben noch) che ich den Sinn der Worte hab' verstanden. entbehre! Die Schönheit dieser Welt fann ich nur ohne sie muß schleichen? tount ich euch sagen, viel höher schäben, weil es euch mehr bietet als Doch ließ der mitleidvolle Slang der Stimmen ahnen, weil ihre Pracht mein Auge nicht erfaßt. die ihr glüdlich seid, sehenden Auges durch die mir Blinden und alles bieten wird an Glück und mich empfinden, daß mir das Schicksal eine Gabe Wohl fühle ich der Sonne warme Strahlen, doch Welt zu gehen, wie fehr ich euch beneide, wie ihr Wonne, wenn ihr die Erde macht zu curem schuldig geblieben: der Augen straft, das Licht ihren Glanz zu seh'n vermag ich nicht! Ich hör glücklich seid, und wie ich clend bin! der Welt zu sehen, in der ich lebe. Ich weiß nicht, der Vögel lustiges Gezwitscher, ich fühl des Und dennoch hänge ich an diesem Leben? Ich was das ist: die Welt zu sehen und die Dinge, Waldes würz'ge Luft und kann die rauhen höre seiner Brandung dumpfen Lärm, der Men die mich ungeben, anders wahrzunehmen als Stämme feiner Bäume mit meinen Händen greischen und der Tiere Laute, das Stampfen der mit dem Tasten meiner Hände... fen, tasten, der Wipfel Rauschen hör' ich über Waschinen, Räder, Wagen, den Wind, der heu­Als kleines Kind schon fühlte ich nur den mir und fühl den Wald, doch seh' ich nicht die lend durch die Gassen fegt, das Grollen des Ge Rand der Wiege und meinen eigenen Störper, der Bracht, die ich nur ahnen kann... witters und der Bäume Rauschen, des Wassers Mutter Brust und ihre milde hand, ich fühlte Die Menschen hör' ich sprechen rings um nimmermüden Lauf int Bach und Strom und ihre Nähe und vernahm des Vaters Stimme und mich, und wenn sie auf der Gasse geh'n, fagt mir fühle: Das Alles hat doch seinen Sinn und Zwed. jene der Geschwister; ich lauschte auf der Wand- ihr rascher, fester Schritt, daß sie den Weg vor Doch welchen? Warum bin ich! Und uhr monotones Tiden, ihren Schlag, und fah" sich viel sicherer finden als ich es vermag, mit warum bin ich blind? Das alles könnte nichts als Finsternis, die undurchdringlich mich meinem Steden vorwärts mich zu tasten. Wie sein ohne mich... so wie es war, als ich noch feit jeher schon umgibt. So wuas ich auf und gerne möchte diesen Menschen ich nur einmal in nicht gewesen und wie es sein wird, wenn ich wußte es nicht anders weil ich glaubte, daß allen ihr Antlig sehen, wenn sie lachen! Oft höre ich nicht mehr bin. Dann werde ich in Staub zer­Menschen so geschah wie mir, und sie sich so wie von schönen Frauen sprechen und ihre Heize fallen, der weiter sein wird, wie er vordem war, ich durchs Dasein taſten. rühmen und höre auch sagen, daß es auch eh' ich aus ihm geworden, wie ich bin. Nun aber Männer gibt, deren Körper wohlgestaltet sind. bin ich, lebe, fühle, bulde. Viel stärker als Ich aber höre ihre Stimmen nur und kann an ihr Sehenden empfinde ich: das Leben ist ein

So wurd' ich größer und vernahm so manche Rede, deren Sinn mir lange ein Geheimnis blieb.

In

Jeber Betriebsberjammlung, eber Bewerffchaftsverfammlung, eber Genoffenschaftsversammlung. eber Wählerverfammlung eber Frauenverfammlung. jeber politifchen Verfammlung, jeber Beriammlung oder Sigung eine proletarischen Organisation fellt hr für dic

fozialdemokratische Parteipreſſ

intenfibfte Werbearbeit leisten