Gelte 2

Die Brüger Sohnverhand­lungen.

Das offizielle Kommunique über die heutige Sigung lautet: Die Verhandlungen haben bis 2 Uhr gedauert und werden in den nächsten Tagen fortgesetzt werden."

Die Schulreform unannehmbar! Feststellungen einer Konferenz des Deutschen Lehrerbundes.

Sowjetrußland im Lichte der Kritik.

Was ein sozialdemokratischer Rußlandsdelegierter sah.

Hier sind wir im Hotel International unter­gebracht und unser Dasein erinnert vielfach an Multimillionäre..."

greling, 8. Feber 1928.

ter meist aus Deutschland  , zum Teil aus dem weiteren Auslande( Belgien   und Frankreich  ). Gen. Weigel schildert lediglich seine persönlichen Ein­brücke und überläßt die Schlußfolgerung dem Hu­hörer. Man gewinnt dabei den Eindruck erstrebter Objektivität.

Die Unternehmer ändern ihre Borschläge ab. Die Kommunisten werden nicht müde, die einflußtes, wie gründliches Urteil über die wirt­Gen. Weigel bemerkt einleitend, daß die Brix, 2. Feber.( Č. P. B.) Heute wurden Einheitsfront von untenauf" zu organisieren, fchaftlichen, politischen und kulturellen Zustände Presseberichte über die russischen Zustände oft in Brüg die am Montag unterbrochenen Lohn- um auf diese Weise an die sozialdemokraSowjetrußlands zu bilden, kaum gesprochen irreführend sind, er hebt hervor, daß von einer verhandlungen im Brüger Bergbaurevier fort- tischen Anhänger herankommen und sie werden kann. Es konnte nicht mehr als eine Art Unfreiheit der Delegationen, einer sichtbaren gesetzt. Die Verhandlungen, denen ein gestern womöglich für ihre Parteizwecke einfangen zu Propagandareise sein, bei der man vom besten Frre führung nicht die Rede sein könne. Das von den Unternehmern überreichter fonfreter Bor- fönnen. Diesen dunklen Absichten, deren lehtes das beste bieten wollte. Tagesprogramm stellte die Delegation allerdings schlag zugrunde lag, dauerten vier Stunden und Ziel die Zertrümmerung der sozialdemokratischen An einer der Delegationen nahm auch der unter Beziehung eines russischen Beraters, ſelbſt führten zu feinem Ergebnis. Der Bewegung ist, dienen auch die sorgfältig vorberei- Angestellte des Proletarischen Freidenferbundes" zusammen, man unternahm auch unangemeldete Vorschlag der Unternehmer wurde als unan teten Rußlanddelegationen. in Bodenbach   Gen. Gustav Weigel teil.( Die Besuche und konnte sich infolge des Umstandes, nehmbar von den Vertretern der Bergarbeiter Die zehnjährige Wiederkehr der russischen Art und Weise, wie er dazu kam, an der Sowjet- daß einzelne Delegierte russisch sprachen und viele organisationen abgelehnt. Die Bergbauunter- Oktoberrevolution gab den erwünschten Anlaß, reise teilzunehmen, ist hier Nebenfache.) Unter Ruffen etwas deutsch   verstehen, halbwegs gut mit nehmer erflärten sich hierauf bereit, bis morgen im größten Maßstabe aus aller Welt mit Hilfe dem ersten Eindruck des begeisterten Empfanges den Arbeitern usw. verständigen. abends eine teilweise Aenderung ihrer der ,, Internationalen Arbeiterhilfe" und des Neuartigen schrieb Gen. Weigel aus Gen. Weigel gibt aber freimütig zu, daß Vorschläge vorzunehmen. Die Verhandlungen wohlaffortierte Delegationen nach Sowjetruß Moskau   nach kurzem Aufenthalt für den Freien man ihn als Vorsitzenden der Delegation, in der werden noch diese Woche fortgefeßt werden. land zu bringen. In der Tschechoslowakei   besorgt Gedanken" Briefe, die neben manchen kritischen sich nur zwei Sozialdemokraten befanden, Die Frage, ob die von den Organisationen diese Arbeit die tschechoslowakische Abteilung der Bemerkungen einige überschwängliche Behaup für kommunistische Parteizwecke ausnüßen vor dem 6. d3. in Aussicht gestellte Stillegung 3.A.-H. in Prag   Karlin  , Kralovsky 13/4 tungen enthielten. Unter dem 26. Otober 1927 wollte, der Arbeit zur Tatsache werde, hängt von dem( dem kommunistischen   Parteihaus). Man bemühte schrieb er z. B. im Freien Gedanken" vom 15. Maße der Verständigungsaussichten ab, die sich sich auch mit Erfolg, einige Sozialdemo- Nov. 1927: was er mit der Niederlegung des Vorsitzes be­in der nächsten Zeit ergeben werden. fraten als Delegierte aufzugabeln. Welche Mo­antwortete. Er gibt auch zu, daß man eine Reso­lution inbezug auf die Freidenkerbewegung vor­tive die Betreffenden veranlaßte, der an sie er­legte, in der man erklärte, daß sie nur unter fom­gangenen Einladung Folge zu leisten. soll nicht näher untersucht werden. In einem Falle munistischer Führung stehen könne. Auch das ist es evident, daß die Rußlandfahrt damit moti- Die J.-A.., refp. die kommunistische Partei lehnte Gen. Weigel ab, resp. verweigerte feine viert wurde, daß es sich um eine billige weiß, was sie tut: auch bei den Rußlanddelegier Unterschrift unter der diesbezüglichen Deklara­Vergnügungsreise handle. In den Zu- ten geht die Liebe durch den Magen. Ohne tion.( Genosse Weigel trennte sich dann von der schriften der" Internationalen Arbeiterhilfe" jeden 3weifel ging es den Rußlant d- Delegation und studierte die Verhältnisse in bezug hieß es: Sämtliche mit der Delegation verbun- belegierten ausgezeichnet. Was Wun- auf die firchlich- staatlichen Einrichtungen und die denen Kosten werden von der J.-A.-H. getragen." der, wenn sie manches allzu rosig jahen? Der Freidenkerpropaganda.) Die J.-A.-H., die vorgibt, im Falle von wirt- schon genannte sozialdemokratische Delegierte Ge- Der Redner gesteht ohne weiters, daß er in Am 1. Feber fand in Prag   unter dem Vor- schaftlicher Not die Arbeiter zu unterstützen, ver- noffe Weigel, dessen Porträt die November- den 5 Wochen, die er in Rußland   zubrachte, na size des Obmannes Rohn eine erweiterte Ge- autegabt also das Geld auch zu ganz anderen, rein Dezembernummer des Organs der J.-A.-H. betürlich keinen umfassenden Einblick gewonnen hat, schäftsleitungsfiyung des Deutschen Lehrerbundes politischen Zweden. Sie finanziert u. a. den reits triumphierend brachte, hatte in seinem schon glaubt aber feststellen zu können, daß sich die wirt statt, an der auch Vertreter des mährischen und Sekretär Beran der tschechisch kommunistischen erwähnten ersten Brief aus Moskau   wörtlich schaftliche Entwicklung im Vergleich zu früher in Schlesischen Landeslehrervereines teilnahmen und Freidenker mit einigen zehntausend Kronen. bemerkt, daß die Verdienstmöglich leis aufsteigender Linie bewegt. Und zwar nach dent zu der alle deutschen Parteien geladen waren. In dem beigegebenen Programm hieß es ten der russischen Arbeiter glänzwangsweisen Verzicht auf den ursprünglichen Vertreter hatten entfandi: Der Bund der Land- einleitend, daß zirka 25 Personen aus der Tsche- zende find". Von den rund drei Millionen strengen Striegskommunismus und Einführung wirte, die deutsche   christlichsoziale Partei, d'e choslowakei am 19. Oftober 1927 in Moskau   ein- Arbeitslosen Rußlands   wußte Gen. Weigel der Neuen ökonomischen Politik  ", der Heranzie deutsche Nationalpartei, die deutsche   sozialdemo- treffen und der Aufenthalt beiläufig 25 Tage damals vielleicht noch nichts. Er schrieb ferner: hung des Privatkapitals, der Beseitigung des Ar­fratische Arbeiterpartei, die deutsche   nationa! währt. Die Zeit vom 19. Oftober bis 12. Novem- ll n zufriedene find felten, aber doch beitszwanges, Verbot des Erbrechts usw.( In fozialiſtiſche Partei und die deutschdemokratische ber 1927 war ganz genau eingeteilt. vorhanden." Wenige Tage später lagen Moskau   allein existieren nach Angaben anderer Freiheitspartei. Außerdem waren Vertreter des Wenn auch nachträglich an dieser Einteilung Trotzky und eine Reihe anderer Oppositionsfüh- Rußlandreisender, z. B. René Filöper, Mil Reichsverbandes deutscher Mittelschullehrer und Aenderungen vorgenommen worden sind, so ist rer auf der Straße und wenige Wochen später ler in Wien   mindestens 10.000 Nepleute, d. h. des Reichsverbandes der deutschen Bürgerschul- es doch äußerst charakteristisch, wie peinlich befanden sie sich auf dem Wege in die Ver- Neureiche, die es sich in seinen Restauran: s, lehrer sowie einige dem Lehrstande angehörende vorsichtig den Delegierten die Wege gewiesen bannung. Ganz hingeriffen von der Pracht Spielhöhlen, bei Rennen etc. gutgehen lassen.) deutsche   Abgeordnete und Senatoren erschienen. wurden. Da war für jeden einzelnen Tag bis und Größe der militärischen Parade bei der Wo Genosse Weigel Ziffern bringt, nennt er zu Oberlehrer Bruscha und Oberlehrer Stat3 Uhr nachmittags die Besichtigung von Sädten, großen Feier schildert sie Weigel ganz ausführlich. gleich die Quellen, aus der sie stammen. Es sind schinta berichteten in eingehender und fach Fabriken, Besserungsanstalten, Re- Er vergißt auch nicht hervorzuheben, daß für die fast in der Regel amtliche Mitteilungen. licher Weise über den bekannigewordenen Entierungseinrichtungen vorgesehen. Von Feiern ein umfassender Sicherheitsdienst vorge- Der Redner beschränkt sich auf die Mitteilung der wurf zu einem neuen Schulverwaltungsgefez. 3-4 Uhr war in Moskau   das Mittagessen. Nach- fehen war, eine allerdings nicht unberechtigte Ziffern, mit der Bemerkung, daß er selbstver­Siebei hoben sie besonders hervor, daß dieser Ent- mittags und abends gabs Besichtigung von Mu- Spionenfurcht besteht und auch mit ständlich nicht die Möglichkeit hatte, ihre Richtig­wurf den Grundsäßen der Demotra- seums. Kasernen, Lehranstalten und Attentaten gerechnet wurde. Von dem Auf- feit zu überprüfen. tie aufs schärfste widerspricht und die Theatervorstellungen. In einer An- treten der Opposition, der teilweise blutigen Da sich Gen. Weigel im ersten Teil seines wichtigste Frage, die Frage der natio merkung hieß es: n den ersten sechs Tagen des Keilerei zwischen den einzelnen Gruppen fah Gen. Berichtes auf wirtschaftliche, politische und soziale nalen Selbstverwaltung des Schul- Aufenthalts der Delegation in Moskau   sollen ihr Weigel wahrscheinlich nichts. Die vielen Auf- Fragen einstellt, schildert er vor allem seine Beob­wesens, nicht nur nicht löst, sondern die be folgende Theater zur Verfügung stehen: Großes schriften im Festzuge, die sich gegen die Trotzkisten achtungen in den großen staatlichen Musterbetrie stehenden Ansätze hiezu vernichtet. In der darauf Theater, Künstlertheater, Meyerholdtheater, Kam- richteten, waren leichter zu beobachten. ben, die zum Teil ganz modern nach dem System folgenden eingehenden fast zweistündigen Wechsel mertheater, Jüdisches Theater und Kino. Weit interessanter sind die mündlichen der Rationalisierung aufgebaut sind, teils aber mit rede sprachen auch die meisten Abgeordneten, dar- Programm sollten dann Charkov  , Simferopol   und Darlegungen Weigels in den Ortsgruppen- total veralteten Maschinen arbeiten, die anderswo unter die Vertreter der beiden deutschen Regie- Sebastopol( mit der Kriegsflotte) besuch werden. versammlungen der Freidenker.( Nebenbei be- längst ins alte Eisen gekommen wären. Nach An­rungsparteien. Allgemein tam die Anschauung vom 30. Oftober bis 3. November 1927 follte merkt, hat der Bundesvorstand der Freidenfer die gaben von Regierungsleuten mangle es an dem zum Ausdruck, daß der vorliegende Entwurf undas ganze Südufer der Krim  , die Heilanstalten zirka 3000 K betragenden Reisekosten Weigels nötigen Rapital, um die so heißerstreble amerika­annehmbar ist. und sonstigen Sehenswürdigkeiten der Delegation nach Rußlands   Grenze später der J.-A.-H. rück nische Spitzenleistung der Industrie und Land­gezeigt werden. Vom 4. bis einschließlich 9. No erstattet. Weigel darf über Beschluß des Bundes- wirtschaft zu erreichen. Gen. Weigel zieht keine Zwölf angebliche Spione in Kaschau. taut bougeſchett. Drei Tage sollen die Dele- gen nicht sprechen.) Gen. Weigel, der schon im der ruffischen Produktionszweige und der auslän vember waren die Behujahrfeiern in vorstandes in anderen als Bundesversammlun- Bevgleiche zwischen der Leistungsfäh: gleit Moskau   vorgesehen. Kaschau  , 2. Feber. In der Haft der Kaschauer gierten in Leningrad   verbleiben und die Sehens- Freien Gedanken" hervorgehoben hatte, daß die dischen Stonkurrenz, die sehr zu Ungunsten Sotv Staatsanwaltschaft befinden sich jetzt zwölf Per- würdigkeiten in der Stadt und der Umgebung Delegation, der er angehörte, alles andere denn jetrußlands ausfallen müßten. Auf Anfrage gibt sonen, die verdächtig sind, zugunsten Ungarns  ( Krasnoje Selo, Kronstadt   usw.) kennen lernen. freidenkerische Zwecke verfolgte, war in einer Gen. Weigel jedoch zu, daß im offenen Wet be Was geht aus dem gesamten, uns vorliegen- Grippe, die aus 6 Doktoren( Advokaten und werbe die russische Volkswirtschaft heute unbe­gegen den tschechoslowakischen Staat Spionage ge- den Programm mit zwingender Logik hervor? Aerzten), 2 Ingenieuren, 2 Lehrern, 2 Journali- dingt auf dem Weltmartie unterliegen müßte. trieben zu haben oder denen dieses Delift bereits Daß von einer ernsten Studienreise, sten, 2 Schriftstellern, 6 kommunistischen Setres( Deshalb auch die denkbar höchsten russischen nachgewiesen wurde. Unter den Verhafteten be- die es ermöglicht, auf Grund von selbständigen tären, 5 anderen Intellektuellen und nur fünf Schutzzölle gegen die ausländische Konkurrenz.) finden sich auch zwei Frauen. Erhebungen und Vergleichen sich ein völlig unbe- Arbeitern bestand. Die Delegierten stamm- Gen. Weigel beschreibt die in den Betrieben ge­

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Ibylus.

Der Roman eines Revolutions- Abenteurers

von

Alexej Tolstoj  . Semjon Jwanowitsch fagte ein paar tröstende

Worte.

Ebbe und Flut im Ozean. Die Besucherin im feidengefütterten Pelz drehte sich herum: Es ist fürchterlich! Machen Sie Licht! Es ist falt hier." Semjon Jwanowitsch drehte das Licht auf( das flene Lämpchen an der Decke). Sie: Natürlich, Sie liegen da und denken weiß Gott was von mir..." Sie wandte ihm das Gesicht zu: Nur die Revolution hat mich zu Ihnen getrieben. Seien Sie nicht so hochmütig! Löschen Sie das Licht aus!"

Semjon Jwanowitsch drehte ab. Er wagte es nicht einmal, sich die Schuhe auszuziehen. Tropdem legte er sich nieder- und wieder famen die Nadelstiche, und das Blut wallte und erstarrte im selben Augenblick.

Sie richtete sich auf, faltete die Hände zwi schen den Knien: Wer sind Sie?" Er erklärte ihr alles kurz. Ich werde über Nacht hierblei­ben. Oder glauben Sie kann man mich auf die Straße werfen? Ich bin doch keine Kate!" ,, Verzeihen Sie, Gnädigste, an Ihrer Klet  - Hören Sie denn nicht, daß ich weine?! dung. Ihren Umgangsformen erkenne ich doch, Einem anderen hätte es das Herz in Stiüfe zer­daß Sie eme Aristokratin sind!" riffen angesichts einer solchen Tragödie " Denken Sie wirklich so von mir? Stann Machen Sie Licht!"

kochen."

"

"

habe. Sinter seinem Rücken er sah es nicht, der Straßenkreuzung, dort, wo früher der be­aber er fühlte estauchte der kahle Stopf Jbyfus häbige Polizeiinspektor mit seinem langen auf und blieb in der Luft stehen. Schnauzbart stand, rumort jetzt ein Student mit

,, Bestimmt werde ich vielleicht schon morgen schiefem Zwider auf der Nase, und ganz gewöhn mit" gefalteten Händchen irgendwo im Schnee liche Banditen und allerlei sonstiges Gesindel liegen", flagte herzzerbrechend seine Besucherin, gehen ruhig auf ihn zu, um bn um Feur zu und dabei gehn ein ganzes Reich in Trüumer.." bitten. Auf den Boulevards eröffnete man Buden, Ich bin aus ganzem Herzen bereit, Sie zu wo Sonnenstumenkerne verkauft wurden. trösten. Wenn es sie friert, gestatten Sie mir Muschits in Uniformmänteln frochen auf die vielleicht, Ihr Händchen zu füssen!" Denkmäler und schlugen sich an die Brust: Wo Sie sind verwegen!" Sie drehte sich auf für haben wir unser Blut vergossen...?" Auf den Rücken herum. In der Finsternis sah man dem Balkon des Palais stand der provisorische nur den weißen Fleck ihres lächelnden Gesichtes. Reichsverweser, in schwarzen Handschuhen, auf­Semjon Iwanowitsch rückte näher, faßte plötzlich geblasen. den Entschluß. zu riskieren und begann ihr Gesicht mit Küssen zu bedecken..

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Semjon Jwanowitsch ging, innerlich lächelnd, einher, lauschte, beobachtete. Großfürsten, Sel­daten, Gesindel, schöne Fräuleins, Generale, Frühmorgens lief feine Unbekannte davon, Bapiergeld, Herrscherkronen- all das vera fein. Sind Sie fein Betrüger? Das ist gut. Er drehte wieder das Licht auf und sah auf sogar ohne sich zu bedanken. Vergebens wartere schwomm, wurde durcheinandergetrieben wie zur Sonderbar, daß ich gerade zu Ihnen kommen dem Diwan ihr wirres Haar und aus dem Semjon Iwanowitsch auf ihre Rückkehr eine Zeit des Hochwassers. ,, Das ist die beste Gelegenheit, das Glück mußte! Ich bin ganz von Sinnen über die schwarzbraunen Pelz hervorlugend die nackte Woche, zwei, einen ganzen Monat. In der Kom­Straße gelaufen und fehe: ein Fenster ist erleuch- Schulter. Er preßte die Zähne zusammen und mode- gemeinsam mit den Karten de3 Frän- einzufangen", dachte Semjon Iwanowitsch und tet. Ach, ich bin so müde, ich sterbe vor Midig legte sich wieder hin. Die Unbekannte aber be- leins Lenormand lag ein Toilettegegenstand, biß fleißig an feinen Nägeln, mit den bloßen Zeit... gann sogleich wieder mit dünner Stimme in ihre den fein unbekannter Besuch vergessen hatte. Es Sänden, so gut wie umsonst greif zu, nimm, Semjon Jwanowitsch bereitete seiner Ve- Kissen hineinzuwimmern. fam jetzt häufig vor, daß Semjon Iwanowitsch was dir beliebt. Nur den Augenblick nicht ver­sucherin ein Lager auf dem Diwan. Auch bo: dann sprang er auf und starrte wild auf den Ganz durchgeblasen von dem Frühlingswind, er ihr Tee an. Sie schüttelte den Stopf, so daß Tee nädigste, wenn Sie gestatten, werde ich sich nachts in seinem Beite hin- und herwälzte paffen!" ihr fastanienfarbenes Haar nach allen Seitent flog. Meine Füßchen, meine Füßchen sie sind leeren Diwan. In solchen Nächten ereignete es hungrig und unschlüssig, mit einem langen Gesicht Seine Matraße trug er in die Küche. Die Un- ganz erfroren" weinte sie im mit ihrer Mücken- sich, daß er wie damals aufsprang ins Leere, trieb er sich in der Stad: herum, und mit weit­bekannte aber schrie: Um nichts in der Welt! timme vor. Ich kann mich jetzt überhaupt n cht wozu der Wind in dem Fensterloch fein Lied pfiff. geöffnetem Herzen gab er sich dem Entzücken der Ich fürchte mich. Legen Sie sich auch hier im mehr beruhigen. Mit zwenundzwanzig Jahren Sein freundnachbarliches Verhältnis zum zweiten Kombination unbegrenzter Möglichkeiten hin. Bimmer schlafen! Sonst werde ich noch verrückt! auf die Straße hinausgejagt! Zu fremden Leu- Sof war wie mit einem Schlage abgerissen Ein gebeugter Herr mit einem Velourhu Bringen Sie Ihre Matraße wieder herein!" ten! Löschen Sie das L- i- cht a- a- 1-1-3!!" und vorbei war's mit den melancholischen Sibun­Semjon Iwanowitsch löschte das Licht aus, Semjon Janowitsch nahm seine Decke und gen am Fenster, wo er immer mit der Schachtel wurde von drei Soldaten an die Mauer gedrängt. Sie schrien: Ich habe Länse, Tausende von Län legte sich nieder und hörte, wie auf dem Diwan deckte ihr damit die Füße zu. Nachdem dies ge- Tabak und den Zigarettenhülsen gesessen. rr die Druckknöpfe ihres le des mit einem schehen war, blieb er bei ihr auf dem Diwan Wenn er dienstfrei war, wanderte er jetzt sen habe ich unter meinem Hemd, ich weiß, was Rud auseinandergingen, wie die Schuhe auf den sitzen. Sie hörte auf zu weinen. Seine breit durch die Straßen, die aber ganz wild und un- das bedeutet: kämpfen!" Sie saugen an meinem Blut, das müssent Boden fielen. Im Zimmer begann sich ein geöffneten Nüstern spürten die Wärme, die unter rubig geworden waren. Menschenmengen sam­Parfümaroma zu verbreiten. Es begann ihn dem Pelz hervorkam. Aber er war furchtbar melten sich an, es wurden Reden gehalten von Sie fühlen, Bürger, wenn Sie nicht schon ganz längs der Wirbelsäule wie mit spiken Nadeln zu schüchtern, da er nicht wußte, wie man sich in frühmorgens bis spät in die Nacht hinein. Flag gewiffenlos sind!" stechen, das Blut in seinen Adern rauschte wie solchen Fällen mit Aristokratinnen zu benehmen gen, Fahnen, Losungen, rasende Motorräder. An Fortfehung folgt.)

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