Freitag, 3. Feber 1928.

Kabinettstrife in GHS. Demission der demokratischen Minister. Belgrad  , 2. Feber. Außenminister Marin Tovič und die übrigen demokratischen Minister, Dr. Kumanudi, Sumentovič, kovin covič, Mievič und Andjelinovič, über Ministerpräsidenten Vukičevič das motivierte De weichten heute nach einer kurzen Konferenz dem miffionsansuchen. Butičevič, der die Demission noch nicht annahm, erstattete dem König sogleich Bericht.

Beite 3.

Tagesneuigkeiten.

Laffalles Zodespistole versteigert.

Am 28. August 1864 knallte in Genf   ein Schuß,

Das politische System Sowjet Jbee der kommunistischen   Auslandspropaganda rußlands, in dem die Bürokratie der 1% bezeichnete er das Streben, die Industriegebiete Million zählenden kommunistischen   Partei über Westeuropas   in den Kreis der bolfchewistischen 180 Millionen Menschen herrscht, bezeichnete Volkswirtschaft einzubeziehen, wobei Rußland Gen. Weigel als Diktatur des Industrieproleta- selbst als Kornkammer fungieren sollte. Daß die ria's". Weigel gab zu, daß zwischen Stadt, bezwv. Veivirklichung der Weltrevolution", von dem alle Formalitäten eines ritterlichen Duells vor­der Regierung und dem weiten Bauernland der in Rußland   noch immer auch in Arbeiterfrei dem alle Formalitäten eines ritterlichen Duells vor­bauer) an Macht gewinne, die Landflucht zu hinaus eine Utopie ist und bleibt, wird außer den valadhifce Schindler" Janko v. Ralowitz und scharfe Gegenfäße bestehen, der Kulat"( Groß- sen gesprochen wird, heute und auf längere Zeit angegangen waren. Zwei Gegner standen einander und dem Tode gegenüber: der junge Bojar und nimmt, landwirtschaftliche Genossenschaften zu auch in der Tschechoslowakei   befindlichen Unent Ferdinand Laffalle. Die Kugel traf das glühende sammenbrechen und die Ablieferung des Getreides wegten faum ein ernster Politiker behaupten. nich: glatt vor sich gehe. Die Herrschaft der kom Herz Lassalles. Die Pistole, die dem jungen Achill munistischen Partei ist nur dadurch möglich, daß rußland zu leisten man fönne nicht ungestraft Dorotheum   versteigert. Wie die Pistole gerade Ungeheuere Aufbauarbeit sei noch in Sowjet das Leben ausgelöscht, wurde Mittwoch im Wiener  schaffenen Fürsorgeinrichtungen( Krankenhäuser, der Arbeiter eine ganze Stimme bei den öf- eine gefchichtliche Spanne der Entwicklung über- in Wien   unter den Hammer fam, entzieht sich der Stilltrippen, Küchen, Klubs u. dgl.), erwähnt fentlichen Wahlen habe, der Angestellte ein springen. den Ausbau des Sanitätswesens, der Ferien- halb und der Bauer eine Fünftelſtimme. Wie genauen Kontrolle. Man weiß nur, daß sie von heime und so manches andere, was aber nicht schwach die kommunistische Partei zahlenmäß gst, Soweit die bisherigen wichtigsten Darlegun ihrem letzten Eigentümer freiwillig zur Versteigerung allein typisch russisch ist, da sich derlei auch in zeigt das von Weigel angeführte Beispiel, daß in gen des Rußlanddelegierten Gen. Weigel, sofern bestimmt war. Auf die Frage nach dem Namen die­anderen Staaten mit einer starken Arbeiterbewe- ciner großen Fabrik von 600 Angestellten nur 13 sie die wirtschaftlichen, politischen und sozialen fes Eigentümers wurde die Antwort vom Funkmons gung findet. Vergleichende Betrachtungen in diefer politisch organisiert sind. Gen. Weigel gab auch die Verhältnisse der Sowjetunion   betreffen. leiter der Versteigerung mit dem Hinweis auf die Richtung werden von ihm nicht angestellt. Ein wachsende Zahl der Korruptionsfälle, Wiewohl seine Ausführungen vielfach nur Amtsversanwiegenheit verweigert Die Echtheit wird saften bei der Arbeit gebe es nicht, der Sieben- Bestechung von Beamten durch die das beſtätigen, was bei fachlicher Beurteilung durch einen der Kassette beigelegten Brief folgenden stundentag sei anläßlich des zehnjährigen Jubi Nepleute zu. Daß es außer der Regierungs- fchon früher gesagt und geschrieben wurde, be- Inhalts verbürgt: läums in einigen Betrieben eingeführt worden, presse keine andersgerichteten Zeitungen in Ruß- deu'en sie jedoch für die Kommunisten eine Ent­ob er allgemein eingeführt werde, bleibt abzuwar land gibt, bestätigte Redner. täuschung. Ihre Hoffnung. Genosse Weigel werde ten. Gen. Weigel sprach vom vielfach man Der Frage, ob es nicht im Interesse der sich für ihre irreführende Propaganda mißbrau gelnden Sinn des Russen für Kollektivis- Sowje union liege, daß eine geschlossene, fog'alischen lassen, war trügerisch." mus und bezeichnete es als unglaublich, wie stisch organisierte Arbeiterflasse in Westeuropa   ge= Unseren Genossen Freidenfern empfehlen schmußig und verwahrlost neue Arbet ivalisame Interventionen kapitalistischer Regierun wir, in Form von Fragen Aufklärungen in tenwohnungen nach einem halben Jahre sind. gen verhindere und dadurch die so dringend not- den Versammlungen von Gen. Weigel zu verlan Andererseits hob er auch den sichtbaren Bil- wendige ruhige Entwicklung dor selbst ermögliche. gen, wodurch sein Referat an Deutlichkeit wesent­dungshunger des vorgeschrittenen Brole: a bejahte Gen. Weigel vorbehaltlos. Als leitende lich gewinnt. riats hervor, aber auch die naiven Auffassungen über ausländische Zustände. Der erste Eindrud des öffentlichen Lebens in Moskau   war der der größten Armut.

Was die Löhne in Sowjetrußland anbelangt, so bezeichnet sie Gen. Weigel als aus reichend für russische Arbeiter, weil diese eine bei spiellose Bedürfnislosigkeit aufweisen und schon ühren oder Ringe als überflüssigen Lurus be­trachten. Die hohen Anschaffungskosten für Klet der, Schuhe etc. werden im Wege gemeinschaft­licher Beschaffung durch die Gewerkschaften her­abgedrückt. Auf die nicht unwichtige Frage,

ob sich reichsdeutsche, französische, amerika­nische oder auch nur tschechoslowakische Arbei ter in Rußland   wohl und zufrieden fühlen würden, antwortete Genosse Weigel mit einem glatten Rein!

Er bekräftigt dies mit der Erklärung des Direktors eines großen Staatsbetriebes, der den höchsten Rang im Wirtschaftsleben Sowjetrußlands er­font, der aber offen sagte, er möchte aus der Unfultur heraus, er sehne sich nach Wien  .

Briand   mißtraut den Deutschnationalen.

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Antwort an Stresemann  . Die Rheinlandbesehung auch für Frankreich  tein Bergnügen.

Paris  , 2. Feber.( Eigenbericht.) In der heutigen Kammerjißung hielt Poincaré   cin großes Exposé, in dem er einen Rechenschafts­bericht über die Finanzpolitik der Regierung er­stattete. Gleichzeitig sprach im Senat der Außen­minister Briand   über die Außenpolitik Frant reichs. Er betonte einleite:: d die Notwendigkeit, jedes zwischen Deutschland   und Frankreich   noch beft.yende Mikverständnis auszumerzen. In einer Antwort auf die jüngsten Reden Strese= Loyalität er überzeugt sei, v: rliere natürlich die manns erflärte Briand, Stresemann, von dessen Interessen seines Landes nicht aus den Augen. Die Franzosen und Engländer handelten genan so. Dr. Stresemann sei ein positiver Geist. Wenn Ebenso objetiv wie Gen. Weigel das Gute in so hätte er die Gewohnheit, die Hände mehr er sich in den Olivenhainen von Locarno   ergehe, Sowjetrußland schildert, besprach er auch unver- um Nehmen als zum Geben auszuftreden. hüllt deffen Schattenfeiten und die vielfach Es sei notwendig, daß Deutschland   sich davon total verwahrlosten Säuser Mo3- Rechenschaft gebe, daß es noch manche Schwierig laus, die schlechten Straßen die wachsende Zahl keit zwischen den beiden Böltern geben werde, be der Prostituierten, die große Wohnungsvor ein gerechter Ausgleich ihrer gegenseitigen not, die er an drastischen Beispielen aufzeigte, Interessen erfolgen fönne. Man vergesse, daß der die zahllosen Bettler, das unbeschreibliche Elend Locarno- Bertrag erst vor eineinhalb Jahren in der heimlojen Kinder, von denen manche sich schon 9 Jahre lang auf den Straßen herumtreiben ufw. Trotz allen Bemühens, die heimlosen Rin­der den Augen der Delegierten bei den Moskauer  Festlichkeiten zu entrüden, gelang dies nicht und auch die Prostituierten belästigten die Delegier­ten oft. Die Fürsorge für die heimlofen Stinder in einem aufgelassenen Kloster bei Moskau   war unbefriedigend und machte den denkbar un günstigsten Eindrud. Bei 30 Grad Säle waren die schlechtbekleideten und schlech genähr ten Kinder in den muffigen engen Kammern nachts nur mit einer fadenscheinigen Dede zuge­

beat.

Nachts trifft man viele heimlose Kinder in bitterer Kälte vor Haustüren und vornehm lich Stirchen schlafend an. An der Hand von Ziffern weist Gen. Weigel

auf das

ungeheuerliche Anwachsen des Alfohol. verbrauchs

Straft getreten fei. Der Zwed von Locarno ſci gewesen, den Frieden von Versailles   zu ver menschlichen. Inzwischen habe die Reparations= tommission den guten Willen Deutschlands   on­erlanni. Viele Franzosen und Deutsche   hätten hüben und drüben die friedliche Entspannung der Geifter feststellen können. Ueber diese Tatsache dürfe man nicht hinweggehen.

Der Redner wandte sich hierauf gegen die Ausführungen des Senators Eccard, die dieser über den militaristischen Geist gemacht hatte. Die von Eccard mitgeteilten Tatfachen, unter denen sich piele falsche befänden, habe er Stresemann mitge teilt. Man fönne aber naturgemäß nicht verhin dern, daß viele Elemente der alten Ar­mee in der neuengeblieben seien. Ferner habe er Stresemann auf gewisse Broschi­

ren hingewiesen, die in der Reichswehr  

verbreitet wurden. Stresemann habe sie be­seitigt. Man habe erklärt, daß General Seedt von einem Geist der Reranche beseelt gewesen sei. General von Seedt sei nicht mehr da, auch der Reichswehrmin ster Geßler sei ersetzt worden. Sein Nachfolger fei, wenn er. Briand  , recht unterrichtet fei, gewählt, um die Reichswehr   an die ihr zuge­teilten Aufgaben zu halten Ein gewisser Erfolg, werde man vielleicht fagen. Man fönne ihn fich vielleicht umfangreicher wünschen, aber er sei vor­banden.

in Sowjetrußland hin, was in Widerspruch zu den Behauptungen Stalins steh, daß man die Alfoholpeit erfolgreich bekämpfe. Denn im Jahre 1923 wurden 08 Millionen Weedros( zu 12.3 Liter) Schnaps gebraut, 1926/27 jedoch 31.5 Mil lionen. Der Verbrauch des Bieres stieg in der selben Zeit von 8 auf 27 Millionen Wedros. Das staatliche Branntweinmonopol bil­det in Sowjetrußland eine wichtige Einnahms­post der Regierung so ähnlich wie die Spiritus Franzöfifche Parlamentarier an das steuer in der Tschechoslowakei  . In Moskau  rumänische Parlament. allein starben 1926 nicht weniger als 144 Perso= nen an Alkoholvergiftung. Die Trunkenheits- Eine größere Gruppe von französischen  erzesse sind in Leningrad   weit zahlreicher als Linksparlamentariern wandte sich mit folgen­jeder anderen Großstadt, wie z. B. Wien oder dem Schreiben an das vumänische Parlament: Paris  .

Von den wegen Trunkenheit dort verhafteten Personen waren 20.7 Prozent Mitglieder der kommunistischen   Partei.

Während die Textilindustrie ihre Produktions­fäh gleit im befag en Zeitraum nur um 21 Pro­gent steigerte, wuchs die Schnapserzeugung um 227 Prozent! Gen. Weigel teilte auch mit, daß die Regierung die Prostitution dadurch bekämpf, daß sie

die verhafteten Dirnen auf die weltfernen Soloweskinseln verschicke. Bekannt als Ver­bannungsort der als Autirevolutionäre" be­

tämpften Sozialdemokraten. Gen. Weigel hob hervor, amtlich sei den De­legierten mitgeteilt worden, daß seit 1925 die Verschickungen der Sozialdemokraten dorthin ein­gestell: wurden, was jedoch in bezug auf die Nich­tigkeit nicht zu überprüfen war.

Die unterzeichneten Vertreter des französi­ schen   Volkes betrachten es als ihre Pflicht, ihre Stimme zu erheben zugunsten des gewesenen rumänischen Abgeordneten Boris Stefanoff, dessen außerordentliche Lage die französische öffent­liche Meinung immer mehr bewegt.

Briand   führte dann wörtlich aus:

Dr. Stresemann hat von Heuchelei gesprochen, wenn wir im Zusammenhang mit der Rheinlandräumung die Frage der Sicherheit berühren. Aber ich erwidere ihm:

Sic, Dr. Stresemann, behaupten, daß die Haltung Frankreichs   Deutschland   er niedrige. Ich habe sicherlich Ver­trauen zu Ihnen, aber morgen tann vielleicht die Partei des Herrn von Freytagh zur Macht tommen. Was wird dann geschehen? Es steht fest, daß sich in der Partei des Herrn von Freh tagh eine Wandlung in der Beur teilung der Locarno  - Politik voll­zogen hat. Aber es bleiben doch immer ge­wiffe Dinge, die unsere Sorge um eine Sicherheitsgarantie rechtfertigen. Ich lasse nicht zu, man an der völligen Loyali Frankreichs   zweifle. Dr. Strej u selbst hat anerkannt, daß bezüglia oes Rheinlandes teine Berpflichtungen übernommen wurden. In Locarno   habe ich erklärt, daß wir ohne Bedingungen unterzeich nen werden. Das weitere würden wir späterhin sehen.

,, Diese Pistolen waren Eigentum von Ferdi­ nand Lassalle   und wurden in dem für ihn tödlich verlaufenen Duell verwendet, welches er am 28. August 1864 mit Herrn Janko von Ralowig ausfocht. Lassalle   war ein Sohn des Seidenhändlers Her­mann Wolfsohn in Breslau  , welcher wegen seiner Abstammung aus Loslau   in Preußisch- Schlesien  nach damaliger Sitte der Loslauer" genannt wurde und diesen Namen später in Lassalle  " zibilisierte. Dieser hatte eine Schwester( Philippine Friedländer), welche außer einigen anderen Kindern eine Tochter Friederike und zwei Söhne, Mag, Gründer der Neuen Freien Preffe", und Julius, Direktor der Wechselbank in Breslau  , hatte. Der leggenannte war mit Ferdinand Lassalle   sehr intim und wurde deshalb nach Lassalles Tode von dessen damals noch lebenden Mutter zum Testamentsvoll­streder des Verstorbenen ernannt. Bei dieser Ge Legenheit erhielt er außer diversen anderen Ge­schenken auch diese Pistolenkassette, die er später seinen Bruder Mag schenkte Von diesem erbte sie dessen Sohn Felig Friedländer und von diesem habe ich sie im Tauschwege erworben. Als o für die zukünftigen Besitzer dieser Pistolen vielleicht interessantes Ruriosum lege ich hier die Photo­graphien Lassalles, seiner Eltern und seiner Schwe­ster bei. Wien  , am 22. Oftober 1910. Diese Pistolen übergehen nach meinem Tode in den Be­jizz meines Schwiegersohnes( derzeit Oberleutnant im f. u. f. Husarenregiment Nr. 13) Alfred von Mierka. Gezeichnet: Dr. Julius Baum."

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Der Verfasser des Briefes ist ein Enkel von Laffalles Schwester Philippine, und von ihm gingen die Pistolen verfügungsgemäß in den Besitz des in­zwischen mehrmals beförderten Obersten Micka über.

Die Versteigerung wurde um 3 Uhr nadmittags eröffnet. Nach antiken Statuetten, Porzellannippes und Perferteppichen kamen endlich die historisch Pistolen daran. Der Ausrufspreis betrug tausend

Späterhin habe ich in meinem eigenen Namen, und ohne meine Regierung damit chilling. Es ging ein nervöses Flüstern durch den zu binden, erklärt, daß der Bertrag von Saat, ein Büfettmädchen bot Soda mit Himbeer feil Locarno   gewisse Wandlungen und fand mehr Abnehmer für ihren rskei als der mit sich bringen würde, die ich versuchen Versteigerungsleiter für die freilich esas fojtipieti würde, bei meiner Regierung durchzusehen. geren Pistolen. Tausend Schilling zum zweitenmal," Herr Stresemann hat erklärt, daß er wiederholte er und stand dem Publikum mit der in gewissem Umfang befriedigt Gefte eines Duellanten gegenüber. Endlich bekant worden sei. Ich erkläre, daß er alles er vom Sensalentisch her einen Wink und erklärte erhalten hat, was versprochen die Pistolen für angefauft. Ein Glockenzeichen schloß wurde. Die Rheinlandbesaßung den Alt und tat lund, daß der Sensal Bäumel die hat ihren Charakter völlig ge- Bensteigerungsgegenstände rechtsgültig erworben wandelt. Sicherlich bleibt sie für die hatte. Deutschen   eine schmerzliche An gelegenheit. Sie ist ein Hindernis für die Verwirklichung gewisser Wünsche. Als ob die Beseßung für uns ein Vergnügen fet!

Die Behauptung Dr. Stresemanns, daß Deutschland   nichts gewonnen hätte, ist falsch. Deutschland   ist in den Völkerbund eingetreten, es arbeitet mit den anderen Mächten zusammen, es befindet sich in einer moralischen Situation, deren Bedeutung es nicht das Recht hat zu leugnen.

Angeklagten provisorisch auf freien Fuß gesetz: Unterzeichnet:

werden."

Ich hatte einen Staufauftrag bis 4000 Schilling. bekommen," sagte mir Herr Bäumel Auf meine Frage, von wenn der Auftrag herrühre, beries er sich allerdings auf ein striftes Verbot feines Silienten, der auf keinen Fall sein Infognito lüften wolle. Ich habe auf den Staufzettel einen Decnamen ge­schrieben: Mausi," schloß Herr Bäumel seine Auf­flärungen, und kann nur sagen, daß es sich um eine Privatperson handelt"

Die Versteigerung nahm ungestört ren Fort­lauf, die Sensalen und Kaufleute verwidelten sich in weitere Duelle, und es war vergessen, daß in der mit Geschäftsabschlüssen geschwängerten Luft des Versteigerungssaales wenige Minuten vorher die Gestalt eines riesenhaften Toten aufgedämmert war.

Sozialistische Senatoren: André Morizet  , Vollin. Tödliche Schüffe gegen Gendarmen. Radikaler Senator: Dherbecourt. Der Pofträuber Heim verübt einen neuen Mord. Der Fraktionsvorstand der soziali. stischen Parlamentsabgeordneten: Roburg, 2. Feber. Jm benachbarten Unter­Léon Blum, Hubert Roger, Locquin, Vincent fiemau wollte heute vormittags der Stationskom­Auriol, Bedouce, Paul Boncour  , Compere- mandant Säger auf der Landstraße in der Nähe Morel, Paul Faure, Lebas, Mistral, Moutet, des Dorfes einen verdächtigen Reisenden unter­

Pressemanne, Renaudel Radikale Abgeordnete: Cazals, Paul Marchandeau. Albert Milliau. Kommunist. Parlamentsfraktion: Cachin, Doriot  , Renaud Jean, Marty, Müller, Vaillant- Couturier etc.

suchen, weshalb er vom Rade stieg. In demselben Augenblick gab der Mann eine Anzahl Schüsse auf den Beamten ab die ihn tödlich verletzten. Der Täter ergriff das Rad des Beamten und floh in südlicher Richtung davon. Der Beamte ist be­reits gestorben.

Verfolgt wegen Zeitungsartikel, deren Ver­fasser er nicht ist, verhaftet unter unaufgeklärten Umständen, wobei einer seiner Mitangeklagten, Der Prozeß Boris Stefanoff wurde zum Pavel Matchenko, seinen Tod fand, zu Es steht unzweifelhaft fest, daß der Täter der verschiedenen Malen im Gefängnis miß- neunten Male für den 30. Jänner festgefeßt. Posträuber Hein ist. Nach der Mordtat wurde handelt, wartet Herr Boris Stefanoff seit 15 Die Verhafteten beginnen schon jetzt den Stampfer von einem Gendarmeriewachtmeister auf dem gegen die neuerlichen Absichten der Regierung, Rade verfolgt und in der Nähe des Dorfes Groß­Monaten auf das Urteil. den Prozeß zu verschieben. Die Regierung hat Heirath eingeholt. Hein sprang vom Rade und Aus diesem Grunde, tief ergriffen durch solche nicht den Mut, die Verhandlungen zu erlauben, warf sich in den Straßengraben, worauf er mit Tatsacheu, geben die unterzeichneten französischen weil sie weiß, daß die Frage der Ermordung einem Revolver auf den Beamten schoß. Es ent­Barlamentarier, ohne sich zu erlauben, in die tatschentos zum Inhalt des Prozesses wickelte sich ein Feuergefecht, in dem mehr inneren rumänischen Angelegenheiten einzugreifen, werden wird und weil sie sich bewußt ist, daß die als 30 Schüsse fielen. Hein gelang es abermals hrem Wuniche Ausdruck, daß der Prozeß des Nichtigkeit der Anklagen unmöglich vor der zu entfliehen, nachdem der Beamte feine Munition Herrn Voris Stefanoff ohne eine neue Vertagung alarmierten öffentlichen Meinung der ganzen verschossen hatte. Er wurde nach den Angaben des cine reguläre juridische Lösung finde oder daß die Welt standhalten bann. Wachtmeisters am rechten Handgelenk verlegt.