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Freitag, 3. Feber 1928.

Zwei Kriminalbeamte lebensgefährlich verlegt. reichung der Gesuche folgender Vorgang einzuhal- und Rodel sehr gut, schwacher Schneefall. Lomniß:| Minuten der Personenzug Nr. 2339 auf den in der ten: Das Gesuch hat der Wehrpflichtige der Assent- 1 Grad, 40 Zentimeter Neuschnee, pulvrig, für Station Kolin stehenden Lastzug Nr. 8518. Der Nacht wurden hier zwei Kriminalbeamte, als sie gegeben wird, daß er afsentiert ist. Falls er fein Dortmund , 2. Feber. In der vergangenen kommiſſion sofort vorzulegen, sobald ihm bekannt ei sehr gut, für Rodel gut, schwacher Schneefall. Anprall war schwach. Acht Reiſende wurden leicht vor dem Burgwall- Theater den schon seit längerer schriftliches Gesuch vorbereite: hat, muß er wenige Schneefall.- Neuwelt- Harrachsdorf:-2 Grad, 65 Unfall wurde durch ein Berschen der Berkeh; s. Schneekoppe :-2 Grad, 61 Zentimeter Samce, verletzt. Der materielle Schaden ist geringfügig. Der Zeit gesuchten Bergmann Schwalm festnehmen tens mündlich der Assentkommission melden, daß Zentimeter Schnee, 12 Zentimeter Neuschnee, pulvrig, beamten verschuldet. Er wird von der Direktion der wollten, von diesem durch Schiffe lebensgefährlich er um Aufschub bittet, und das schriftliche Gesuch für Sti sehr gut, für Rodel gut, bewölkt. Neil Staatsbahnen untersucht. verletzt. Schwalmt ſteht im dringenden Verdacht, mit den zugehörigen Belegen spätestens innerhalb berg- Hotel:-3 Grad, 75 Zentimeter Schnee, 5 Zenti mit einem bereits festgenommenen Seffer die Autounglüd. Auf einer Fahrt von Berlin drei Ueberfälle auf die Reichsbahnkaffe der lichen politischen Behörde erster Instanz, das heiß: hältnisse sehr gut. Oberwiesenthal :-2 Grad, Frau Rose, die Besitzerin des Rose- Theaters, mit von 15 Tagen nach der Aſſentierung bei der heimat meter Neuschnee, andauernder Schneefall, Sportver nach At- Landsberg ist laut B.- 3. am Mittag" Station Litigen- Dortmund verübt zu haben. bei der politischen Bezirksverwaltung 13 Zentimeter Schnee, für Sti und Rodel sehr gut. ihrer Familie im Kraftwagen verunglückt. Wäh Weiter iſt er dringend verdächtig, am 24. Jänner einbringen. Die gleiche Frist gilt für die nachträg Naturfreundehaus Nollendorf meldet Donnerstag, rend der Heimfahrt löste sich das eine Vorderrad d. J. in Waltrop einen Chauffeur erſchoffen zu liche Erbringung von Belegen zu einem der Affent- 5 1hr früh, bis 20 3Zentimeter Schnee,-1 Grab und sprang ab. Der Wagen stürzte in den Stra haben. Das Polizeipräsidium hat auf die Er kommiffion überreichten Gesuch. Bei Wehrpflich leichter Schneefall. greifung des Täters 500 Mark Belohnung aus tigen, welche erst nach einer spitalsärztlichen Unter- nachnt.:+1 Grad, 35-40 Zentimeter Schnee, de herausgeschleudert. Während die drei Kinder mit Graupen, 2. Feber, 3 Uhr fengraben. Frau Rose und ihre Kinder wurden gefest. fuchung affentiert wurden, läuft die 15tägige Frist von 10 Zentimeter Neuschnee. Fichtelberg: 3 Quetschungen am Kopf und Schnittwunden im Schwalm wurde heute nachmittags wieder zur Einbringung des Gefuches, beziehungsweise zur Grab, 74 Zentimeter Schnee, für Sti und Rodel sehr Gesicht davonkamen, erlitt Frau Rose schwere von Beamten erkannt. Er versuchte zu fliehen; nachträglichen Erbringung von Belegen von dem gut. Moldau: 0 Grad, 30 Zentimeter Schnee, 10 innere Verletzungen. bei der Flucht wandte er sich plötzlich um und gab Tage an, an welchem ihnen das Assentergebnis zu Bentimeter Neuschnee, festtragend, für Sti sehr gut, sechs Schüsse auf die Beamten ab, ohne jedoch zu gestellt wurde. Nur dann, wenn sich die Gründe für für Rodel gut, starker Samneefall. treffen. Die Beamten erwiderten das Feuer und den Aufschub des Präsenzdienstes erst nach der men:-2 Grad, 96-100 Zentimeter Schnee, 5 Zenti Auf den Käm= verwundeten Schwalm schwer, der nun, als er Affentierung ergeben haben, kann das Gesuch auch meter Neuschnee, pulvrig, für Sri sehr gut, für Rodel jah, daß er nicht mehr entkommen konnte, die nachträglich bei den erwähnten Behörden überreicht gut, schwacher Schneefall. Waffe gegen sich selbst richtete und sich eine werden, spätestens jedoch bis zu jenem Tage, an 7 Zentimeter Schnee, 2 Zentimeter Neuschnee, feſt­- Eisenstein: 0 Grad, lebensgefährliche Wunde beibrachte. Er welchem der Wehrpflichtige den Präsenzdienst anzutragend, für Sti sehr gut, für Rodel gut, schwacher liegt jest in bedenklichem Zustande im Kranken treten hat. hause. Auch am Aufkommen eines der gestern Schneefall. Tscherchow:-2 Grad, 110-125 Senti Jedes Gesuch ist gehörig zu begründen und mit meter Schnee, 6 Zentimeter Neuschnce, pulvrig, für von ihm verwundeten Beamten wird gezweifelt. Belegen zu verfchen. Hochschüler legen einen Stuti und Rodel sehr gut, starfer Schneefall. dienausweis oder eine Bestätigung über ihren Masarykbande:-4 Grad, 70 Zentimeter Schnee, Schulbesuch im vergangenen Jahr und einen Be- gefroren, für Sti gut, für Rodel schlecht, bevölki. leg über die Fortsetzung der Studien bei. Bei anderen Hochschar:-3 Grad, 95 Zentimeter Schnee, pulvrig, Gesuchen sind die diesbezüglichen Belege über die für Sti und Rodel sehr gut, Nebel. Roter Berg: Vorbereitung für den fünftigen Beruf( bei Lehr- 2 Grad, 100 Zentimeter Schnee, etwas verweht, lingen die Bestätigung der zuständigen Genossen- für Ski und Rodel sehr gut, bewölkt. schaft, in der angeführt sein muß, wann der Ge­

Bürgerliche Altersfürsorge.

Das christlichsoziale Mitglied der Saazer Bezirksvertretung, Herr Tippmann, gegen die Gewährung einer täglichen Unterstßung von Kč 2. für einen alten Arbeiter! Der alte Arbeiter Herzig, wohnhaft in suchsteller mit der Lehrzeit begonnen hat, wie lange Die Massenerkrautungen in der Jägerndor Komotau , juchte bei seiner Heimatgemeinde sie dauert und dgl.) oder Belege über sonstige beion- fer Garnison. Genosse Seeger hat gestern den Seltsch( Bez. Saaz), um eine Altersunter ders berücksichtigungswürdige Umstände beizuschlie Abgeordnetenhaus einen Antrag überreicht, in dem stützung an, die ihm aber von der Seltscher Ben. Verspätete Gesuche werden abge- er auf die Widersprüche hinweist, die zivi Gemeindevertretung verweigert wurde. Der Re- wiejen. Die Gesuche haben keine aufschiebende schen der ersten offiziellen Mitteilung über die furs in dieser Sache wurde in der am Donners Wirksamkeit, der Gesuchsteller, der bis zu dem Tage, Erkrankung von hunder: Soldaten in Jägerndorf tag, den 26. Jänner stattgefundenen Bezirks an welchem er den Präsenzdienst anzutreten hat, und den Mitteilungen des Verteidigungsministers vertretung verhandelt. Die Bürgerlichen allerleine Erledigung seines Gesuches erhält, ist verim Wehrausschusse bestehen. Es ist deshalb not­Schatt.evungen und Farben nahmen gegen das pflichtet, rechtzeitig den Dienſt anzutreten. wendig eine it renge und unparteiliche Anjuchen des alten Arbeiters Stellung. Unsere Um Aufschub des Präjensdienstes kann auch Genossen, welche sich scharf für die Gewährung dann angesucht werden, wenn gleichzeitig das Gesuch einer Unterſtüßung einsetzten, ſtellten den An- überreicht wird. Falls der Wehrpflichtige in die Er um Einreihung in die Ersabreserve trag, diesem alten Arbeiter eine monatliche terstützung von 60 K zu bewilligen. Dies war fabreserve eingereicht wird, wird der eventuell be gewiß eine bescheidene Forderung. Aber immer willigte Aufschub des Präsenzdienstes aufgehoben. hin war es den Herren Bürgerlichen zuviel und jie verweigerten dieses Bettelgeld. Ganz beson ders tat sich der ehemalige t. u. t. Oberstleutnant a. D., err Tippmann, Tanzlehrer, hervor, der sich äußerte, daß der Betrag von 60 K monat lich viel zu hoch fei, denn das würde die Ge meinde nicht aushalten!!! Alle waren gegen un seren Antrag, nicht einer von den Bürgerlichen fand ein Wort für die Not des alten, abgearbei­teten Arbeiters. Dieser Fall erübrigt einen ve= sonderen Kommentar und wirst ein trasses Licht auf die Anschauung der Bürgerlichen in Bezug auf die Versorgung der alten Arbeiter und zeigt deutlich, wie diese Herren sich die Altersversor gung vorstellen. Die gefeßliche Altersversorgung soll novelliert werden, warum, wissen wir jetzt, damit nämlich nichts gegeben werden braucht. wogen sie Alten betteln gehen, wenn sie hungrig jind! Daß aber gerade ein Christlichsozia­ler so handelt, läßt bei allen Arbeitern die Mei­nung auffommen, daß die Devise: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! über Bord geworfen und mit dem Wahlspruch:„ Bete, arbeite und dann krepiere!" vertauscht wurde.

Den Profeffor und sich selbst erschossen.

Wilna , 2. Feber. Auf dem hiesigen Ringplatz hat der Student der 7. Gymnasialklasse Dalczynski feinen Professor Clembocki, der ihm eine schlechte Benjur gegeben hatte, durch Revolverschüsse schwer verletzt und sodann sich selbst erschossen.

Not und Verbrechen einer unehelichen Wutter. In Weinberge wurde Anna Kamsiy verhaftet, die das Geständnis ablegte, daß sie ihr damals zwei Monate altes Kind vor vier Jahren in die Moldau geworfen habe. Das sind, ein Junge, befand sich bis 6. Feber 1924 im Prager Findel haus, dann übernahmt es die Mutter. Als sie sich wandte, wurde sie von ihm abgewiesen Da an den Vater des Kindes um Unterstützung sie das Kind auch nach Hause nicht mit­nehmen durfte, warf sie es in die Moldau, wo es ertranf.

Fernlabel Lundenburg Wien . Die„ Neue freie Presse" erfährt, daß die Verhandlungen si schen der österreichischen und der tschechoslowakischen Telegraphenverwaltung wegen der Fernfabelverbin dung mit der Tschechoslowakei bereits soweit fortge­schritten sind, daß im Frühjahre mit den Bauarbei­ten auf der Strede Wien Lundenburg begonnen werden wird. Die Linie soll noch im Laufe des Jah­res in Betrieb gesetzt werden.

Bom Rundfunf.

Untersuchung des ganzen Falles durchzu- Empfehlenswertes aus den Programmen. führen. Genosse Heeger stellt deshalb den Antrag, Samstag. ordnetenhauses zu beauftragen, die Ursachen und tagskonzert, 17.00-18.26 Destine Sensines bette den Untersuchungsausschuß des Abge­Brag: 11.00-11.30 Smallplattenntafit, 12,05-12.55 die Verantwortlichkeit an den Massenerkrankunneniafeiten, blerauf wille Trent Trebill, Mitglied des deuts gen beim Infanterieregiment Nr. 15 zu erheben. e di iden Arbeiterfuratoriumá Landestheaters, Melodramen", 18.25 18.35 Vortrag des Gemeindewahlen im Hultschiner Land. I'm michova" Die Selbstbllie der Frau bei der Wirtschaft", 20.05 bis 21.00 Ronzert der Prager Gesangsvereinigung Smetana ". vergangenen Jahre wurden bekanntlich die Ge- 21.00-22.00 unterbaltungsmuft.- Brünu: 12.15-13.15 Edhallplattenmufit, 18.00-18.10 Dents de Breifenao. meindewahlen im Hultschiner Land in zwanzighten, 18.10-18.25 De utfde Sendung:. Truppe: und kommen im Jahre 1928 an die Reihe. Als Gemeinden durchgeführt, 14 sind noch ausständig! Biotincelo- Sonate cbur von Beethoven om klavier: Termine für die Gemeindewahlen sind angesetzt: im Monate März die Gemeinden Autoschowitz, Bolatik und Tröm, im April Buslawiß und Ro­how, im Mai Groß- Boschüß und Pischt, im Juni Selebsch und Ellgoth- Sultschin, im August Groß­Dartowiz. Nauthen, Marquartowiß und Schepan- Stuttgart : Meine Mammutausgrabungen", 19.30-20.00 lowitz und im Oktober die Stadt Hultschin .

Sechs Personen verbrannt. eines Wohnhauses in Westphiladelphia kamen in Philadelphia , 2. Feber. Bei dem Brande Erdbeben am Hallstätter See. In Hallstatt , den Flammen sechs Personen um, und zwar ein Obertraun , Lahn und Salzberg wurde Donners Ghepaar und vier Kinder im Alter von zwei bis tag früh um 3 Uhr 15 Minuten ein etwa drei acht Jahren, die im Schlafe von dem Brande bis fünf Sekunden dauerndes starkes, stoßartiges überrascht wurden. Ein fünftes Sind konnte ge- Erdbeben verspürt, das von der Seeſeite aus der rettet werden. Das Haus wurde durch das Feuer östlichen Richtung lam und so heftig war, daß der vollständig zerstört. Man nimmt an, daß der Großteil der Bevölkerung aus dem Schlafe aufge­Brand durch Explosion eines Petro- schreckt wurde, in den Wohnungen die Möbel leumofens verursacht worden ist.

Schnee- und Wetterberichte.

Schulhoff 20.25--21.00 Abendkonzert, 21 00-22.00 Relate Mufir Presburg: 18.00-18.10 Gallblattenmufit. 10.30

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Staichan: 19.15-20.30 Daventy: 23,20-24.15

22.30 Hebertragung aus dem flowafischen Rationaltheater chillers Tragödie von 3b. Fibid. in Breßburg Die Braut von Meffina", Over nam Friedrich Konseri bes Stoza- narletto. stammermusik. Berlin : 20.30 Das Band", Trauerspiel von August Strindberg . Suttgart: 18.15 Bilder aus dein eben unfeer Hochfeefifcher. 10.15 fons Baquet: 3ivei Städtebilder". Leipzig : 19.00-19.30 E. 2. Bizenmaher

auns Eriffen Tromsö : Als Gaft bel den Lofotenfischern", 20.15 Luftiger Abend. Breslau : 20.10 Sallo! Hie: Weite Erbball! Windhen: 17.30 Harmoniumkonzer: von Gustav Schöder, 19.30-22.00 Selterer st

Rundfunk Barletee. Langenberg: 19.15-0.45 Gri Grifer: Mus eigenen Werfen". 19.45-20.10 aus den Großfathe

Fortunios Lieb", Operette von Jacques Offenbad. 2000

ben von Walter Stordt, 20.15: Luftiger bend.- Röntge berg: 18.35 Sumor in der Weltdichtung( Die Mömer), Königsberg :" Carmen ". Over von Bizet . Wien :

2000 Ueberizaaung aus dem preußismen and 10.30 Das Bbotoarammariv mufifalifaber Weifierhandfchriften int der Mufitfammlung der Wiener Nationalbibliothe 1954 Konzert der Wiener Bbilharmonifer, Dirigent Grid Sici ver. Sürim: 10 32 Quer durch Bosnien und Herzegowina noch der dalmatinifaen stifte". 20,20„ Erster selaife", drauf in einem af von Ludwig Thoma . 21.00 of Schmid: Vortrag auf Bercelli Sandharmonika. Bern : 19.30 20.00 Die Ergebnisse der radiotelegarphischen Weltfonferens. Basel : 20.00-22.00 Sinfoniefonzert der Augemeinen Musikgeſellſchaff Basel, unter Zeitung von Felt Weingart Her.- Rom: 20.45 Rigoletto". Over von Berdi. Neapel : 21.00 Febora" Oper von U. Giordano.- Dato: 21.00 Uebertragung eines Schauspieles aus dem Theater. - gram: 19.00 Uebertragung einer Oper aus dem Nationalbeater bon ber Arbeiter Rabioamateur Beretni ang.

Uebertragung aus dem Mufirvereinsfaal Johann Strauß ".

schwankten und die Fenster klirrten. Schäden an Baulichkeiten sind bisher nicht gemeldet worden. Levine hat noch nicht genug. Wie aus Rich Spindlermühle: 0 Grad. 82 Zentimeter Schnee, mond in Virginia gemeldet wird, plant der gefroren, für Sti und Rodel sehr gut, schwacher ehemalige deutsche Flieger Otto Camo im Früh­Aufschub des Präsenzdienstes. Schneefall. Johannisbad: 1 Grad, 85 Bent- jahre einen Flug ohne Zwischenlandung von Amtlich wird mitgeteilt, daß durch die neuen meter Schnee, 5 Zentimeter Neuschnee, festtragend, Richmond nach Wien zu versuchen. Sein Passa­Wehrvorschriften die Bestimmungen über die Ein- für Sti und Rodel sehr gut, schwacher Schneefall gier werde Lewine sein. reichung der Gesuche um Aufschub des Präsenzdien Peterbande:-8 Grad. 110-125 Zentimeter Zugszusammenstoß in Kolin. Nach einer amt- in Laibach. Silversum: 19.10-23.10 sconzert, verauffaftet stes abgeändert wurden. Es ist jetzt bei Ein- Schnee, 2 Zentimeter Neuschnee, pulvrig, für Stilichen Meldung stieß am Mittwoch um 18 Uhr 39

Bor dem Kino.

Von Else Feldmann .

Ich sah die beiden in der Straßenbahn.

Er

gesicht

Mir kommt vor, du gingst nicht mehr so gern zu mir Aber Vielleicht irr ich mich.

Vielleicht irrst du dich.

Hab ich es dir erzählt, wird es wohl so sein. Und du wirst wahrscheinlich auch eine heira­ten, deren Eltern eine Villa haben.

Ich denk noch nicht ans Heiraten, Da muß ich dir auch sagen, wie es mit mei Und du siehst mich dann immer so fragend nen Familienverhältnissen steht. Mein Vater ist Briefträger.

alt.?-

Jetzt wieder.

Macht es dich nervös?

Nicht gerade nervös aber ich vertrag es

scharfgeschnittenes junges Technifer­Fein angezogen. Spitze Lackschuhe. Rod Hut tadellos. Hellgelbe Wildlederhand­schuhe. Seidnes Taschentuch. Sie hasenber bränites granes, billiges Mäntelchen, fonfektio­niert schlecht passeird, Samthütchen nenester Mode. Ungeschminkte Lippen, ungepuderte Wan­gen, ungefärbtes Haar. Im blassen Gesicht dunkle, Nein, das vertrag' ich nicht, so fragend an­glückliche Augen, Im geschüßten Winkel des halbleeren Wagesehen zu werden. Oder mut es dir vielleicht leid?

nicht.

gens finden sie zwei Plätze. Schüchtern schlägt sie ein Bein irber das andere, deckt gleich das seleid darüber. Und sieht ihn von der Seite an. Sie daß seßen ein Gespräch fort.

Du verträgst es nicht?

Sie schüttelt zaghaft den Kopf. Das wollt' ich eben wissen denn weißt du es wäre mir unangenehm das Bewuß sein. du ein Opfer bringſt.

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Opfer? nein- aber - Ich hasse es, dußendmäßig behan­

delt zu werden. Mir einreden zu wollen, eine solche Handtasche wäre schön. Phrasen zu gebrauch chen wie: Das ist sehr beliebt wir haben schon viele hundert Stück davon verkauf!.

Aergere dich deswegen nicht.

Einfach eine Gemeinheit, einem das zu erzäh

len fauftdicke Lügen.

Das macht ja nichts.

Aber?

Du mußt wissen, was ich meine. Sagen tann das nicht.

Schweigen.

Wir wohnen in der Vorstadt.

Ich weiß. Hab dich ja nach Hause begleitet. Was macht es mir, da du mir gefällst

Und ich habe zwei Schwestern. Die eine ist Stiderin, die andere Näherin. Der Bruder ist Schlofferlehrling.

Ich kenne nur dich

Ja, aber ich muß an die Zukunft denken. Wir alle müssen arbeiten, uns gesund erhalten an Leib und Seele.

Mache ich dich frank? Vielleicht.

Er lacht.

Ich versichere dir, daß du von mir nicht Du verlangst doch nicht, daß ich dir ewig trant wirst. Bin vorsichtig. Lebe sehr hygienisch. Liebe schwöre? Hätte dich auch vor acht Tagen im Kino nicht angesprochen, wenn ich nicht gewußt hätte, daß du ein anständiges Mädchen fann mich auf meinen Spürsinn verlassen.

Schweigen.

Ich hoffe, du bist nicht so altmodisch. Ich hab' dich gern; du gefällst mir, das muß dir genü­

Wiejo? Tut es dir nicht leid, daß ich dir die gen.

Tasche nicht gekauft habe?

Nicht ein bißchen.

Und die Zukunft?

Was für eine Zukunft? Was für lächerliche

Du siehst also ein, daß sie nicht schön war? Grillen! Wir sind beide jung genug

Ich sehe es ein.

Und daß sie nichts Ordentliches dori hatten? Ja- gewiß

In welches Stino wollen wir gehen? In irgend eines, wo es dir gefällt. Und nachher kommst du wieder zu mir? Wenn dit es willst Nur so auf Besuch Sie schmieg.

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nichts anderes,

Sag, was ist dein Vater?

Was hat das damit zu tun?

Ich möcht' es wissen.

Direktor einer Aktiengesellschaft.

Was für Branche?

Stohle.

Ihr habt eine Villa?

Eine Sommervilla auf dem Lande.

Und deine beiden Schwestern wohnen eben­falls im Sommer mit ihren Familien in Villen?

bor.

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Das meinte ich nicht. Brauchst nicht rot zu werden. Stommt alles Ich meinte, ich könnte jeelisch erkranken; es fönnte mir ergeben wie meiner Freundin, die sich

aus dem Fenster stürzte.

Weshalb?

Aus unglücklicher Liebe. Ach so.

Ja, das meine ich.

Wieso?

Weil wir doch ein so ungleiches Baar sind. Versteh ich nicht wir beide sind jung, haben einander gern ist das nicht genug?

-

Nein-

Weiß nicht, was du eigentlich willst? Ich hole dich täglich vom Geschäft ab, wir gehen ins Café. ins Kino, du kommst ein wenig zu mir dann begleite ich dich vor zehn Uhr nach Hause ge schicht nicht alles, was du willst?

Was du willst.

Was wir beide wollen. Ich frage dich noch. mals: tut es dir leid? Wenn es dir leid int, dann-

Sie wird plößlich totbleich- Lippen sahl, Augen wie gebrochen.

Sichst du, daß du nicht mehr von mir los fannst. Erspar es fünftig mir und dir, solche Ge spräche über die Zukunft wo doch die Gegenwart für uns schön ist. Nein.

Ist unsere Liebe nicht schön? Für mich nicht. Da sie mir feinen Frieden und fein Glück gibt. Ich bin viel zu unruhig. habe zu viel Angst und weiß niemals, ob ich dich morgen wieder sehe.

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der fomme, kannst du es mir glauben. Wenn ich dir verspreche, daß ich morgen wie­

Aber eines Tages wird du es nicht mehr versprechen.

Wie fann ich wissen, was eines Tages sein wird? Ich sagte dir bereits, ich fann nicht ewige Liebe schavören. Wenn du das von mir verlangit, ist es besser, du entscheidest dich...

beiden steigen aus. Der Mann voran, schreitet

iDe Straßenbahn hält vor dem Kino. Die

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zur Kaffa. Das Mädchen stand einen Augenblic im Lichtschein der Reklamen von grünen und roten Strahlen übergossen- unbeweglich, starr, mit halbgeschlossenen Augen wie eine Hypnoti­fierte.

Der Wagen fuhr weiter. Das Paar ent schwand meinem Blid.