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wenn sie nicht auch einen politischen Hintergrund entziehen. Die Beratungen der Osmicka sind ja Ein neues Fressen für die Groß­

hätte. Die Drahtzieher der Stoalition verlegen das geheim, warum soll man nicht gleich den ganzen Schwergewicht der Verkandlungen, soweit es Parlamentarismus für geheim erklären? Jm

agrarier!

Sonntag, 5. Feber 1928.

Amerita gegen die U- Boote. Washington , 4. Feber. Staatssekretär Rel. logg benachrichtigte den Ausschuß des Repräsen die amerikanische Regierung sei, Ver trag mit allen Weltmächten zu unterzeichnen, durch den die Verwendung von Unterseebooten gänzlich verboten wird.

nicht ohnehin ſchon in den Koalitionsfondentikeln Dunkeln ist gut munkeln, war immer ein Grund- ,, Pauschalierung" der Einkommen- tantenhauſes für auswärtige Angelegenheiten, daß

liegt, immer mehr in die Ausschüsse. Die Herren fag der Realtion. Minister, wenn sie schon reden müssen, tun dies

Das Präsidium hat nach dem Gejeze über

mit Vorliebe gleichfalls im Ausschuß, so daß die die Auslegung der Geschäftsordnung zu entschei Prag , 4. Feber. Wie die Narodni Po­leerer und inhaltslofer den. Es hat aber auch die Würde des Parlaments Litika" erfährt, wird in der nächsten Zeit über werden. Da würde es den Herren von der Stoalizu wahren und den Parlamentarismus zu die Pauschalierung der Einkomme t tion sehr gut in ihr reaktionäres Konzept passen, schützen. Seine Entscheidung in der vorliegenden ste ner für Landwirte verhandelt werden; als das ja auf Verwirrung und Desorientierung der Frage ist daher nicht bloß ein juristisches Votum, Grund wird angeführt, daß die Vorschreibung Massen gerichtet ist, auch die Ausschußberatungen sondern ein politischer Aft. Unsere Parlamen der Steuer analog wie bei Kaufleuten und ande­fonfistabel zu machen und so die Auseinander- tarier werden also auf der Hut sein und sich ge- ren Unternehmern angeblich auf Schwierigkeiten setzungen zwischen Mehrheit und Minderheit der gen eine realtionäre Entscheidung zur Wehr zu stoßen würde, da die Landwirte feine Bücher Kenntnis der Bevölkerung nach Möglichkeit zu setzen wissen. führen. Das Pauschal foll mit einem bestimmten Vielfachen des Katastralreinertrages festgesetzt joerben.

Das Finanzelend der Bezirke.

Die deutschen Vertretungsbezirke Böhmens fordern bisher 52 Millionen Kronen vom Ausgleichsfond. Auch die agrarischen Bezirke verstehen Das Sparen nicht!

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Der furchtbare Streich, den das c- 1 meinde finanzgesez des Herrn Eng­Tisch gegen die finanziellen Grundlagen der Selbstverwaltung führt, zeigt bereits seine tata­strophalen Auswirkungen, die alle pessimistischen Boraussetzungen zu übertreffen scheinen. Nicht nur eine große Anzahl von Gemeinden, sondern die übergroße Mehrzahl der autonomen Bezirke Böhmens stehen angesichts der gewaltsamen Drosselung ihrer Einnahmen vor unlösbaren Fi­nanzschwierigtetten. Die folgende, und wie wir bemerken, unvollständige Aufstellung der

Ansprüche der deutschen Vertretungsbezirke Böhmens an den Ausgleichsfond für das Jahr 1928

zeigt ein erschreckendes Bild der Bedrängnis unserer Selbstverwaltungskörper:

Bezirksverwaltungs.

tommiffion

1. Aussig

2. Asch

3. Auscha

4. Bilin

5. Böhm.- Namnit

6. Braunau

8. Buchau

7. Brür- Katharinaberg

9. Elbogen

10. Faltenau a. d. E.

11. Friedland i. B.

12. Gablonz a. d. N.

13. Görfau

14. Graslit

15. Graßen

16. Grulich

17. Hartmanit

18. Sobenelbe

19. Jechni

20. Raaden- Duppau

21. Sostau

22. Salsching

23. Sarbin

24. Landskron

25. Leitmerih

26. Lobosit

27. Ludit

28. Mies

29. Neudet

30. Oberplan

31. Pfraumberg

32. Bostelbera

33. Preßniz- Werpert

34. Rochlitz a. d. J..

5

Ibylus.

Aus dem Ausgleich. Betrag in Ke 3,147.350.76

859.465.­931.291.­

1,051.799.­1,655.328.. 366.387.­

182.148.­775.607.-­2,939.668.­915.339.­

348.167.32 1,079.208.

35. Ronsperg 36. Rumburg 37. Saaz

38. Staab

39. St. Joachimsthai 40. Steden

41. Schluckenau 42. Tachau

43. Tannwald 44. Teplit

45. Tepl- Marienbad 46. Tetschen 47. Trautenau

48. Weferit 49. Wildstein 50. Zwidau

439.833.­401.598. 1,920.417.84

961.999.­1,188.632.­841.427.30 1,803.525.­451.047. 6.174.793.­

2 439 576.­4,661.666.­1,035.984.­518.743.­831.463.85 487.999.73

52 073.537.12

Die Aufstellung ist wie schon vorausges fono angesprochenschickt unvollständig und der Betrag von 52 Millionen ist feinesfalls als Schlußzziffer anzu sehen, da noch eine ganze Reihe fleinerer und größerer Bezirke nicht mit angeführt ist. Es geht aus der Tabelle aber jetzt schon flar hervor, daß sich die finanzielle Krise der Selbstver waltung fast gleichmäßig auf die industriellen und agrarischen Vertretungsbezirke verteilt. Man hat doch bei der Begründung des Ge­meinde finanzdrosselungsgesetzes immer behauptet, daß man der Berschwendungspolitik der soziali stischen Selbstverwaltungsfunktionäre Einhalt ge­bieten müsse. Nun, besondere Sparkünstler schei­nen die Agrarier auch nicht zu sein, sonst müß: en doch ausgesprochen landwir schaftliche Bezirke wie Auscha, Buchau, Graßen, Jechniß, Hostau, Kal­sching, Ludis, Mies, Pfraumberg. Postelberg. Ronsperg Steden, Tepl- Marienbad und Weseriy mit den 110% Umlagen herrlich auskommen, z= mal da sie sich mit sozialen Ausgaben kaum über­anstrengen. Soweit haben es die deutschen Regre rungsparteien gebracht, daß auch ihre Domänen in der Selbstverwaltung vor dem finanziellen Bankrott stehen und daß auch ihre Vertrauens männer den Bettelsack vor den Ausgleichsfonds­verwaltern schwingen müssen. Wenn zu dieser wirtschaftlichen Situation der Vertretungsbezirke noch die Durchführung der Verwaltungsreform tommt, kann die Sache ja noch gut werden. Man braucht kein Prophet zu sein, um vorauszusagen, daß die Zahl der in Grund und Boden reformier ten Bezirke nicht gering sein wird, wo sich die neuen aus Bürokraten, Ernannten und Att visten gebildeten Mehrheiten sogleich als Konkursmasse­verwalter etablieren können."

437.592.88 14.566.--­127.184.81 1,477.163.­324.000. 1,421.841.­

294.836. 150.194.--­650.872.02 877.132. 1,488.494.---­1,043.563.27 1,312.040.74

801.546.74 882.773.11

-

164.125 85 678 882.--­1,187.726.64 424.941.­

Der Roman eines Revolutions- Abenteurers

von

Alexej Tolstoj.

Es handelt sich hier offenbar wieder um riesige Steuerermäßigungen für die Großbauern, die ohnedies schon bei der Steuerreform ausgezeichnet abgeschnitten haben, weil ihre Grundsteuer als einzige von allen anderen Steuern fast auf dem Vorkriegs­stand belassen und nicht valorisiert wurde. Selbst daran haben die unersättlichen Agrarier nicht genug und darum gehen sie daran, sich neue Steuergeschenke machen zu lassen. Dafür wird ja das Lohneinkommen des Arbeiters und des Angestellten bis zum legten Heller erfaßt und besteuert!

Eine Gefahr aus dem Gefeß zum Schuße des heimischen Arbeitsmarktes. Ein Brief des Klubs der deutschen sozialdemokra­tischen Abgeordneten an den Ministerpräsidenten Svehla .

Der Klub der deutschen sozialdemokratischen Abgeordneten hat an den Ministerpräsidenten Svehla folgendes Schreiben gerichtet:

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! In der nächsten Sigung des Abgeordneten hauses soll das Gesetz zum Schuße des heimischen Arbeitsmarktes in Beratung gezogen werden. Der gefertigte Klub ist der Auffassung, daß dieser Ge­sebentwurf, wenn er zum Beschluß erhoben wird,

geeignet ist,

die Interessen der im Auslande lebenden tsche­choslowakischen Staatsbürger aufs schwerste zu beeinträchtigen.

haben, haben deutlich bewiesen, daß protektioni stische Maßnahmen als Kompensationsobjekt eine sehr zweischneidige Waffe sind.

Von unserem prinzipiellen Standpunkt, der die volle Freizügigteit fordert, ganz ab gesehen, erwarten wir also von der Beschließung des erwähnten Gesetzes schwere Gefahren und Nachteile für die im Auslande beschäftigen Staatsangehörigen.

Wir erachten es als unsere Pflicht, noch im letzten Momente auf die Gefahren aufmerksam zu machen und das Verlangen zu stellen, daß sowohl seitens der Regierung, als auch seitens des Herrn Ministers des Aeußeren im Plenum des Hauses Aufklärung gegeben wird darüber, wie sich das Schicksal der Tschechoslowaken im Auslande rach parlamentarischer Verabschiedung der Vorlage ge­stalten wird, welche handelspolitische Auswirkun gen zu gewärtigen sind und ob und welche Siche­rung die Regierung hat, daß seitens unserer Nuch. barstaaten nicht Retorsionsmaßnahmen angewendet werden. Für

den Klub der deutschen sozialdemokratischen Abgeordneten :

Dr. Ludwig Czech, Vorsitzender.

Ein neuer Bodenreformstandal.

Die Přitomnost" berichtet über einen Standal in der an Skandalen so reichen Boden­reform. Im Mittelpunkt dieser Affäre steht der pensionierte Pfarrer Ignaz Diera aus Jllava in der Slowakei, der dem ehemaligen Sefre är der deutschen Großgrundbesitzer in Prag, Dr. Al­brecht 3ettwit, sich angetragen hat, er lönne viele Großgrundbesitzer vor viele Großgrundbesitzer vor der Parzellierung ihres Besitztums bewahren. Dr. Zettwitz teilte das dem Großgrundbesitzer Metternich mit, der mit Diera verhandelte. Der Herr Pfarrer in Pension bedang sich aus, daß er für jeden Hektar Grund und Bodens, den er retten" werde, ein Honorar von 500 kronen bekommen Der Bericht des sozialpolitischen Ausschusses, der müsse. Nach 14 Tagen verlangte Diera eine An­ausdrücklich zugibt, daß ide Zahl der im Auslande zahlung von 500.000 Stronen, welche Metternich beschäftigten tschechoslowakischen Staatsbürger auch leistete. Außerdem zahlten ihm die Groß­arößer ist als die Zahl der Ausländer in der grundbesizer Sigismund Schönberg eine Mil­Tschechoslowakei, jucht allerdings diese Bedenken lion, Adolf Waldstein zwei Millionen, durch den Hinweis zu zerstreuen, daß in den be- Clary- Aldringen 250.000, Allen­nachbarten Staaten bereits der gefeßliche Schutz Rohan 500.000 Stronen. des inländischen Arbeitsmarktes bestünde und daher die Einführung dieser Maßnahme in der Tschecho. slowakei cher geeignet ist, die Nachbarstaaten zu Verhandlungen über die Milderung der bestehen den Beschränkungen zu bewegen. Dieser Darstel lung muß aber entgegengehalten werden, daß wir uns in einer aufsteigenden Konjunktur entwidlung befinden, welche die allmähliche Aufhebung aller Verkehrsbeschränkungen erlaubt und erfordert, was übrigens ganz im Sinne der Beschlüsse der Genfer Weltwirtschaftskonferenz ge­legen ist. Es hat denn auch Deutschland bereits damit begonnen, die Maßnahmen zum Schutze des inländischen Arbeitsmarktes abzubauen und es ist - ganz im Gegensaße zur Auffassung des Aus­schußberichtes sehr zu befürchten. daß eine pro­teftionistische Gesetzgebung in der Tschechoslowakei diese wünschenswerte Entwicklung hemmen, aber nicht fördern würde. Die Agrarzölle, die alle in der letzten Zeit geführten Handelsvertragsverhand- Zu diesen Angaben hätte vor allem der Herr lungen erschwert und den Abschluß von Verträgen Minister Dr Gažik die Pflicht, sich zu auf erhöhtem Tarifniveau notwendig gemacht äußern!

Am 15. März 1927 wurde Diera von der Prager Staatsanwaltschaft angeklagt, daß er die genannten Großgrundbesizer um die erwähnten Beträge geschädigt habe. Beim Verhör gab Diera zu, daß er die angeführten Gelder erhalten und zum Teil für persönliche Ausgaben verwendet habe; den Rest habe er für Advokatenpal­mare ausgegeben. So habe er dem gegen wärtigen Minister Dr. Gažik, der Advokat in Preßburg ist, im Inter­lesse Waldsteins und Rohans 300.000 Seronen ausbezahlt, während nach einer anderen Angabe Gažit bloß 250.000 Kronen be­fommen habe. 500.000 Stronen gab der Herr Pfar­ rer einem gewissen Dr. Arnstein mit dem Auftrag, diefer möge ihm ein Gut kaufen. Interessant ist, daß gegen Diera die Anklage erhoben, aber später zurückgenommen wurde. so daß der Prozeß nicht stattfinden wird.

der begann der Antiquitätenhändler unter dem! Gilette- Rafierflingen und einen Spazierstod. In Schlafwagengesellschaft. saß im samtgepolsterten Diwan zu ſtöhnen: Ohohohoh..." Semjon der Dämmerung brachte er all diese Dinge mit Abteil, wo er einen Waschtisch und sogar ein Iwanowitsch ergriff einen Teppich, warf ihn einer Droschfe nach Hause, legte alles aufs Bett, Nachtgeschirr in Gestalt einer Sauciere vorfand. über den Diwan, wobei er auch den Bücherschrank auf die Stühle, bewunderte und liebkoste die ge- Die Riemen quietschten, das elektrische Licht umstieß. Er eilte zu dem bewußten Schreibtisch. drückte an den Knopf zum Geheinfach, dieses sprang auf, und in der Tiefe der Lade fühlte er bereits die dicken Bündel Banknoten...

*

"

brannte und die kupfernen Scharniere glänzten. Semjon Iwanowitsch fühlte einen merklichen Genuß, den ihm diese komfortable Reise bereitete.

*

fauften Sachen. Dann zählte er wieder das Geld nach. Lange faß er beim Tisch, den Stopf in die Sände gestützt, und starrte wieder auf die gekauf­ten Sachen. Dann probierte er seinen neuen Hut, Ohne es selbst zu merken, fam er wieder vor versuchte, sich vor dem Spiegel selbst zuzulächeln, Nun spazierte er auf der Twerskaja. Hier das ihm wohlbefannte Antiquitätengeschäft. Blieb Sechs Wochen lang hielt Semjon Jwano- aber die Lippen verzogen sich nur mühselig zu war es wuhiger als in Petersburg, aber trotzdem stehn, lächelte, schüttelte mit dem Kopf, nein, das witsch das Geld teils in der Ofenröhre, teils au zwei ärmlichen Streifen. Lange stand er vor der quälte ihn diese unerklärliche Langeweile und Zer­tann man denn doch nicht tun. Das muß man einer Schnur in der Ventilation verborgen. Kommode und lauschte dem erregten Klopfen sei- rissenheit. Statt ausgiebiger Zerstreuungen überdenfen. Die Straße, die im jilbernen Licht Schrecklich war es bei Nacht: wenn plößlich Haus- nes Herzens. Dann nahm er den neuen Hut ab, Beitungen, Affichen, Bulletins. Streitereien. Oft der Nacht vor ihm lag, war leer. Semjon Iwano durchsuchung fam? Auch tagsüber, während des fetzte den alten auf, zog den Mantel an. Fuhr besuchte er das Café Bom" auf der Tweritaja, witsch faßte das Geschäft näher ins Auge. Dienstes, war ihm ängstlich zumute: wenn auf auf den Newsfij- Prospekt. Dort ging er lang wo hauptsächlich Schriftsteller, Maler und Sonderbar, die Tür war nur angelehnt, öffnete feine Wohnung ein Raubüberfall gemacht wurde? samen Schrittes auf und ab, blickte vorsichtig um Straßendirnen verkehrten. Das ganze Café sich ein wenig, so daß man sehen konnte, daß Vorsichtshalber ging er noch immer in sein sich und betrachtete mißtrauisch die Prostituerten. Bom" war für eine Fortießung des Krieges innen Licht war. Er spähte durch die Rize, stieg Transportbüro.) Aber es ging alles ganz glatt, Blieb an den Streuzungen stehen, fragte die Mäd gegen die Deutschen. Merkwürdig: scheinbar hat­die vier Shufen zu dem Geschäft hinauf und es konnte gat nicht beffer fein. Eines Morgens. chen aus, wo sie wohnten und ob sie auch gesund ten alle diese Leute feinen einzigen Groschen int schrie auf. als Semjon Iwanowitsch seinen Primus" feien. der Tasche, denn vom frühen Morgen an saßen Schreibtische, Diwane, Lehnstühle, Vasen Kocher anzündete. lachte er plötzlich: So eine Die Morgenröte berührte milchrosa die Kup fie schon auf den gepolsterten Sesseln des Cafés alles das war umgeworfen, stand auf dem Kopf, Dummheit selbst wenn heutzutage einer die pel der Stathebrale, auf dem Gehsteig sah man herum. rauchten, weßten den Mund. Es wäre lag im Schmutz herum, auf dem Fußboden waren Alexandersäule wegtragen würde, niemand würde Papierfeßen umberliegen- Millionen von Wahl- gut," dachte Semjon Iwanowitsch der abfeits Papiere und Scherben von Fayencen verstreut. es bemerken." Er verhängte das Fenster, nahm zetteln, abgerissene Fetzen von Plakaten, die Ueber- vor einem Aufsatz mit Gebad faß in einem Es war flar: hier hatte man einen Ueberfall das Geld aus dem Ventilator und begann zu reste des vergangenen. lärmenden Tages. Semjon Restaurant ein großes Extrazimmer zu mieten, gemacht und geraubt. Semjon Janowitsch zählen. Iwanowitsch konnte sich faum mehr auf den Bei- die ganze Gesellschaft einzuladen und sich besaufent sprang wieder auf die Straße hinaus. Und wie. Je weiter er zählte, um so mehr zitterten seine nen halten. Der Newffij- Prospekt wurde immer zu lassen. Dann gäbe es Schlägereien. Tang und der schien es ihm, als wollte sein Atem versagen. Hände. Von großen Banknoten der provisorischen leerer. Nur ein befoffener Schauspieler, der den allerlei Sturzweil mit einem Schlage! Ach. Aber die Kühle der Nacht ernüchterte ihn. In Regierung waren dreihundertachtzigtausend Rubel Norf bängen ließ und in der Faust frampfbaft wie langweilig. meine Herrschaften, ist doch das dem er sich nach allen Seiten vorsichtig umfah, da- und außerdem noch an die zehntausend ein Bufett Nelten hielt, fuhr in einem einsamen Leben. das ihr führt!" trat er wieder in das Geschäft. schloß die eiserne Rubel Kleingeld. Semjon Janowitsch erhob sich Wägelchen vorüber. an dem ein seniles Pferd Tür hinter sich und schob den Riegel vor. und so wie er war in dicken Unterhosen und seine letzten Kraftproben zeigte. Sich vorsichtig durch die umgeworfenen Soden- begann er im Zimmer Freudensprünge Gegenstände taſtend, ging er auf die Wand zu. zu machen. Mit zufammernebreßten Zähnen und an der der Schreibtisch aus tarelischer Birke stand. in die Ballen gedrückten Fingernägeln.. Plöblich hörte er furchtbares Stöhnen, so laut, Diefen Tag verbrachte Semion Iwanowitsch daß es im ganzen Geschäft hörbar war, und im von morgen bis abends auf dem Newsti- Prospekt nächsten Augenblic trat Semjon Iwanowitsch laufte sich einen Anzug. Mantel. steifen but und auf etwas Weiches. Er sprang zurück, biß fich gelbe Handschuhe. In der Tabattrafik taufte er witsch seiner Hausbesorgerin, er werde geschäftlich Ausbrucksweise steif und gezwungen, die Manies in die Nögel. Aus dem umgestürzten Diwan sich eine Meerschaumspiße und eine Schachtel für längere Zeit verreisen, und fuhr tatsächlich ven eckig- fbießbürgerlich. Er fühlte. daß er sich ragten ve Füße in Galoschen hervor, in den Savannaz garren. Marte Bolivaro". Ferner mit dem Schnellzug nach Moskau. Er okfupierte noch in verschiedener Sinficht vervollkommnent ihm wohlbekannten, karierten Hosen. Und wie- laufte er sich zwei Garnituren Seidenwäsche, einen Platz im Schlafwagen der Internationalen müßte.

So also sieht das Leben aus." dachte Sem­ion Janowitsch. Papierfeben Meetings, wider­licher Mob und schmierige Soldatenmäntel ein Irrenhaus. Man muß diefe Gegend verlaffen. nichts als Niedrigkeit ringsumher." Am nächsten Tage sagte Semjon Ivano­

-N

Es tat ihm leid aber es war Semjon Jiva nowitsch unmöglich. mit iraend jemand Bekannt fchaft zu machen. Er versuchte wiederholt, mit verschiedenen Beuten ins Gespräch zu kommen, aber man musterte ihn von oben bis unten, forach so halb über die Schulter mit ihm, dann wandte man sich wieder ab. Troßdem er gut an­nezogen war und sehr sauber aussah. war feine

( Fortsetzung folgt.)

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