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Sonntag, 5. Feber 1928.
Heber Erziehungsfragen spricht Univ.- Prof. Dr. Ernst Otto in einem fünfstündigen Kurs im Bil bungsverein deutscher Arbeiter. Erste Stunde am Montag, den 6. Feber, von 7-8 Uhr abends. Sturslotal Prag II., Smečky 27, linke Stiege, 3. Stock, Bildungsverein deutscher Arbeiter. Kurs beitrag für fünf Stunden K 10.- Anmeldungen werden bis zum Beginn des Kurses entgegen Dampfer in Seenot. Seenot. Ein unbekannter Dampfer ist auf dem nördlichen Teile der Goodwin- Sandbänke aufgelaufen. Wie es heißt, ist das Schiff unbeweglich festgerammt und in einer gefährlichen Lage. Schlepp- und Motorboote sind zur Hilfeleistung unterwegs.
genommen.
Gerichtssaal.
Gin ehemaliger tschechoslowakischer Minister vor Gericht.
Die Sinte( Zigeuner) finden noch am besten oder Gitarre spielt er ebenso gewandt wie jener ihr Fortkommen durch die Musik. Neben ande- mit dem untadelhaftesten teuersten Instrument. ren Beschäftigungen erwarben sie sich von jeher hier sei noch auf eine interessante, die Zigeu am liebsten ihren Lebensunterhalt durch diese ner betreffende Notiz in einer alten türkischen schöne Kunst. In Wahrheit sind sie ja auch das Chronik hingewiesen. Nach Erepohl stammt diese einzige Volk der Erde, das durchweg, mit weni- aus dem Jahre 991 der mohammedanischen Zeit gen Ausnahmen, musikalisch ist. Daß die Zigeu- rechnung, also vom Jahre 1584 n. Chr. Diese ner in ihrem Nationalberuf Bedeutendes leisten Notiz beweist, daß sich im Gefolge des türkischen und sich darin zu allen Zeiten erfahren zeigten, Heeres Zigeuner befanden, die als Musiker verauch eine große Reihe Künstler und tüchtiger wandt wurden, Streichmusik betrieben und als Kräfte überall aufweisen können, ist bekannt. Instrumente Geigen und Lauten besaßen. Blechmusit, Blas- und dergleichen Instrumente sind bei den Zigeunern im allgemeinen nicht be- äußerte Meinung, die Verbindung der Magyaren Hiernach scheint die von Franz Liszt ge liebt, doch gibt es kein Musikinstrument, das der mit den Zigeunern habe erst die Schaffung der Bigeuner, dank seinem staunenerregenden musika zigeunerstreichmufit ermöglicht, nicht ganz zulischen Talente, nicht schon in ganz kurzer Zeit anzunehmen, der Zigeuner verstehe ein Piano anlagung der Zigeunerfunst entgegentam und meisterhaft zu spielen vermag. Es ist ein Frrtum, treffend zu sein. Wohl mag aber die Vermutung von Liszt , daß die ungarische musikalische Veroder Klavier nicht zu spielen, weil er es auf sei- dadurch den Zigeunern Gelegenheit gegeben sei- anlagung nen Wanderungen nicht mitführen könne und so wurde, ihre Kunst weiter zu entwickeln und ausmit der Uebung mangele. zudehnen, richtig sein. Allein auf die Ausbildung dieser Naturanlage der Zigeuner war das Ungartum dann ohne Einfluß.
Schon von Kind auf muß sich der Zigeuner gleich praktisch üben und bekommt Unterricht zur Ausbildung feines Mufiftalentes. Ein theoretischer Unterricht kann aus dem einfachen Grunde Die meisten Zigeuner sind auch vorzügliche nicht gegeben werden, weil die Zigeuner so wenig Holzschniper. Bei diesen Arbeiten verraten sie Noten kennen, wie Lesen und Schreiben. Die einen sicheren Kunstsinn. Die Puverhörner, Unterweisung besteht daber nur aus Nachhören hölzernen Löffel und Gabeln, Teller und Becher und Nachahmenlassen. Man muß es gesehen ha- versehen sie mit phantasiereichem Schmud. Und ben, wenn man dem Zigeunerfinde eine die Tabakspfeifen, Bigarenspitzen, Stöcke und Weliona( Geige) in die Hand gibt und ihm die Stockgriffe, die sie verfertigen, alles mit EichenMelodie einfach vorspielt oder fingt, und wie es laub, Köpf envon Schlangen, Eidechsen und ande dann das Stück nach zwei- oder dreimaligem Pro- ren Figuren verziert, zumal die Heiligen- Stabieren mit ganzer Sicherheit und der Fertigkeit tuen, Seruzifixe, Köpfe und ähnliche Bildnisse sind eines durchgebildeter Musikers zu spielen ver- besonders hervorzuheben. Auffallend ist dabei wie steht. Solche Gelehrigkeit ist geradezu erstaunlich, sie auch das schlechteste Material mit einer unge und man sieht und fühlt deutlich, daß die Zigeu- meinen Feinheit bearbeiten, trotz ihren einfachen ner geborene Musiker sind. Werkzeugen. Beispielsweise wird zum Schnißen einfach nur ein gewöhnliches Taschenmesser mit scharfer Klinge genommen. Mit diesen Schnitz arbeiten treiben sie einen einträglichen Hausier handel. Auch als Publik- und Marionettenspieler ( Kelabaugere) suchen die Zigeuner zuweilen ihr Glück zu machen. Schließlich sei noch erwähnt, was weniger bekannt sein dürfte, daß es auch mit ungewöhnlichem Geschick und Talent begabte Zeichner sowie Malerinnen unter ihnen gibt, die ohne Schulung und Unterricht in ihrem Fach Lobenswertes leisten.
Auch der erwachsene Sinte( Zigeuner) lernt die Musitstücke nur dadurch, daß er sie vorpfeifen oder vorspielen hört. Gewöhnlich besteht ein Zigeunerorchester aus einer ersten und zweiten Bioline, einer Baß-, bezw. einfachen Gitarre und einem Cello. Dazu fann noch eine Harfe oder eine Zither kommen. Aber wie sehen die Instrumente oft aus? Kaum verdienen sie diesen Namen noch. Der geschulteste Musiker könnte nichts mehr mit ihnen anfangen. Anders der 3igeuner! Mit zwei, drei Saiten auf der Violine
Prag , 4. Feber. Ein Bruder des chemaligen tschechischen Ministers Vrbensky ließ sich von jeiner Frau scheiden. Seine Frau lebt am Lande, die beiden Kinder, welche dieser the entsprossen, gab der geschiedene Gatte seinen beiden Brüdern, dem Miniſter a. D. Bohuslav Vrbensly und Ottokar Brbensky, Obergrubenkontrollor, in Pflege. Beide Brüder bewohnen eine Villa in den Weinbergen. Die geschiedene Gattin protestierte dagegen, daß man ihr die Kinder wegnahm. Es fam zu einem Prozeß. der im Vorjahre stattfand, bei welchem die geschiedene Frau in Begleitung einer Frau Slaby beim Ger hr erschien, während der geschiedene Bai: e mit seinen be den Brüdern, dem ehemaligen Minister und dem Hüttenkontrollor, zur Verhandlung tam. Als die Mutter am Gange ihre beiden Jungen erblickte, wollte sie sie umarmen und dabei rügte sie, daß die Kinder nicht gut gewaschen seien. Der Minster a. D soll nun die beiden Kinder vor der Murter mit dem Ausrufe:„ Pojdte pryč, ona se vali s choinity"( Rommt fort, sie wälzt sich mit Handwerks. burschen herum) weggezogen haben. Der Prozeß wurde wegen angeblicher Untreue der Frau geführt Im Verhandlungsfaale wiederholte der andere Bruder des Ministers diese Beleio gung uns verdächtigte auch einen Gendarmeriewachtmeister des Ortes, wo die Frau ihr Domis' hat, daß er sie aufgehebt hätte, die Kinder dem Gatten abzufordern. Die Gattin flagte wegen dieses Ausspruches vor ihren Buben sowohl den Hüttendirektor, wie auch den Winister auf Ehrenbeleidigung. Die Verhandlung gegen den Hüttenkontrollor fand bereits statt und endete wit der Verurteilung des Bruders des Ministers zu zehn Tagen Arrest, bzw. 100 K Geldstrafe Die Verhandlung gegen den ehemaligen Minister Dr. Vebensty fand vor dem Bezirksrichter Dr. Zižef ſta:: Der ehemalige Minister leugnete, den Ausspruch getan zu haben, sondern erklärte, er hätte folgende Worte gebraucht:„ Pojdie pryč. ona si chválf chasnity"( Kommt fort, sie lobt sich Handwerksbur- wird die von den Sportlern und vielen Sportfreun schen), also eine Aeußerung. die im Tschechischen fast den sehnlichst erwartete Veranstaltung des Bunganz gleich flingt Diese Verteidigung wurde aber deswintersporttages in Eichwald am durch die Zeugin der Gattin, der Frau Slaby, wider 11. und 12. Feber I. 3. durchgeführt. legt. die behauptete, ganz deutlich den inkriminierten Ausivruch gehört zu haben. Der Nichter verurterite den Minister zu zehn Tagen Arreft. wel te Strate er ihm in eine Geldstrafe von K 1000- umwandelte wobei die Strafe bedingt auf ein Jahr verhänat wurde Herr Minister a D Vrbenity war so aufgeregt, daß er nicht, wie andere Angeklagte, den Ausspruch des Richters abwartete. sondern kaum daß der Richter die Worte:„ Der Angeklagte Dr Bohu slav Vrbensky ist schuldig.." ausgesprochen hatte, seinen Mantel ergriff. den Verhandlungsfaal verließ und die Tür nicht besonders leise hinter sich ins Schloß warf Jedenfalls ein Benehmen vor Gericht. das eines ehemaligen Ministers nicht besonders würdig ist
Turnen und Sport.
Wenn es Schnee gibt,
J.
Es wäre schade, wenn wir diese interessanten Sportkämpfe abjagen müßten. Unsere Wintersportler haben bei verschiedenen Wettkämpfen der letzten Zeit gezeigt, daß sie etwas zu leisten verstehen und wenn auch der Einzelkampf bei uns nicht das Um und Auf des Uebungsbetriebes ist, werden doch diejenigen Sportler, die in der Körperbeherrschung weit genug vorgeschritten sind, schöne Vorführungen bringen
Wir alle wünschen also für den 11. und 12. Fsber schöne Wintertage im herrlichen Eichwald damit das weiße Dreieck der Arbeiterturner- Stiläufer auf allen Straßen und Bergen leuchtet.
Der Fadellauf wird selbstverständlich auch am 11. Feber durchgeführt.
Wir machen alle Freunde nochmals auf dieses sportliche Ereignis aufmerksam.
Der Bundesvorstand.
Geite 5.
durch zu deren Schwächung beitragen und endlich den sozialdemokratischen Gewertschaften immer wieder Gelegenheit geben, darauf hinzuweisen, daß auch„ Völkische "( wenn auch nur noch in geringer Bahl) thnen zugehören.
Als Leitsatz jedes völkischen Turners kann wohl das Wort gelten: Es soll jeder Turner verhalten sein, seine Lebensführung auch außerhalb seiner turnerischen Betätigung mit den och zielen der deutschen Turnerschaft: Rafsenreinheit, Woltseinheit, Geistes. freiheit in Uebereinstimmung zu bringen!
Jeder Turner, der sich diesen Grundsatz zu eigen gemacht hat, wird wohl flar erkennen, daß für ihn die Mitgliedschaft in sozialdemokratischen Gewerkschaften unvereinbarlich ist mit seiner völkischen Gesinnung. Wo aber diese Erkenntnis noch nicht durchgedrungen ist, wäre es Aufgabe der Amtswalter, vor allem aber der Dietwarte, aufklärend zu wirken und Turnbrüder, die noch Mitglieder sozialdemokratischer Gewerkschaften sind, auf das Bestehen völkischer Gewerkschaften aufmerksam zu machen. Heute bestehen für fast alle Berufsgruppen gewerkschaftliche Verbände auf nationaler Grundlage. Insbesondere trifft dies wohl für die deutschen Privatangestellten zu, die sich im DHV ( Deutscher Handels- und Industrieangestellten- Verband, Siz Aussig, Bielagasse 22) eine mächtige Berufsgewertschaft geschaffen haben, die auch schon rein zahlenmäßig( 15 000 nur männ liche Mitglieder) den sozialdemokratischen Gewer schaften der gleichen Berufsgruppe weit überlegen ist, abgesehen von den auch tatsächlich weit überragenden Leistungen
Es gibt heute nur noch wenige Betriebe, in denen die völkische Gewerkschaft noch nicht Fuß gefaßt hat. Der Austritt aus der sozialdemokrati shen Gewerkschaft fann heute, ohne befürchten zut müssen, dem Terror zum Opfer zu fallen und den Arbeitsplatz einzubüßen, wie es früher der Fall war, vollzogen werden. So darf wohl auch die Hoffnung ausgesprochen werden, daß alle deut schen Turner, soweit sie Arbeitnehmer sind, die vorstehenden Zeilen beachten und Weitglieder der völfischen Gewerkschaftsbewegung werden. Eines wenigstens ist unumgänglich notwendig: Deutsche Turner sollen nicht sozialdemokratischen Gewerf schaften ihre Arbeitskraft leihen, die sich letzten Endes auswirkt gegen gut völkisch gesinnte und völkisch organisierte Turnbrüder!
Bodenbach, am 1. Julmonds 1927. Josef Walther, Kreisvorsteher des DHV. in Bodenbach und Mitglied des Deutschen Turnvereines in Krochwitz
Ferd. Ellmerich, Ganturnratsmitglied des Nordwestböhmischen Turngaues. Die teutsche Turnerschaft im Dienste des Kapitalismus, das ist an und für sich ja nichts Neues. Die freien Gewerkschaften sind den Völtischen ein Die teutsche Turnerschaft im Dienste Dorn im Auge Darum der Aufruf: Hinein in die des Rapitals.
Ein bemerkenswerter„ Aufruf".
gelben Gewerkschaften! Der Kampf gegen die verhaßten freien Gewerkschaften und die Methoden, die hier angewendet werden, zeigen deutlich, daß die In der Turnzeitung des Deutschen Turner- teutsche Turnerschaft immer mehr ein arbeiterfeind verbandes vom 15. Julmonds 1927, 8. Jahrgang, liches und reaktionäres Tun an den Tag legt. Die Folge 24, ist nachstehender Aufruf an die deu t- sozialen Errungenschaften, Achtstundentag usw, welche dhe Turnerschaft enthalten: von den freien Gewerkschaften unter großen Opfern Es besteht längst fein Zweifel mehr darüber, erfämpft wurden, sind heute die Angriffspunkte des es kann auch jederzeit bewiesen werden, daß die vereinten Bürgertums. Daher gibt es für die klassogenannten„ freien Gewerkichaften" ausgesprochen senbewußte Angestelltenschaft nur die eine Pflicht, sozialdemokratisch eingestellt sind und eine Stoß daß sie den Absichten des DHV. ihre größte Aufmerktruppe der sozialdemokratischen Partei darstellen. famkeit schenkt und sie zunichte macht. Bedauerlich ist, daß dennoch heute noch Angehörige völkischer Verbände und auch solche unseres Ver
bandes in den Reihen der fremdvölkisch geleiteten Genoffen! freien", also sozialdemokratischen Gewerkschaften
stehen, diese durch Mitgliedschaft, Mitgliedsbeiträge Traget bei jeder Gelegenheit Euer und vielleicht auch durch Mitarbeit stärken, sich der völkischen Gewerkschaftsarbeit entziehen und da
Parteiabzeichen!
Zeit Menzels etwa) das Ziel der bildenden Kunst;| weitere Frage, wie das Erlebnis im Geiste desitiefster Erlebnisse sind, mit dem einzigen Unterschied einen Kohlkopf zu malen, bedeutet, das Erlebnis der Künstlers Gestalt als Kunstwerk gewinnt und vor von den„ Modernen", daß diese ihre Erlebnisse in
Einführung in die heutige Kunst. wiederzugeben. Der Impreſſion: smus bringt uns tritt, bleibt natürlich problematisch und läßt einer unvollkommenen Form ausdrücken die sie ter In der Prager Urania hat der bekannte Stunst- nene Probleme: das flutende flimmernde Sonnen sich nur am einzelnen Kunstwert annähernd auf Mitwelt unverständlich macht, während jene zu fritiker Dr. Ostar Schürer, ohne Zweifel einer licht( bei den Franzosen vor allem), die Bewegung flären. jedem Auge und zu jedem Herzen sprechen, das für der besten Kenner und eifrigsten Förderer moderner( bei Liebermann ) sollen festgehalten werden. Das Dr Schürer steht der modernen Kunst über- Sunstwerke überhaupi empfänglich ist Aehnlich wie bildender Kunst, vier Vorträge zur Einführung in beginnende 20. Jahrhunder: jetzt sich in diametra haupt und einzelnen ihrer Vertreter im besonderen für Klinger, der in Wahrheit der größte Ausdrucksdie moderne Kunst gehalten, die in vorbildlicher len Gegensatz zu der überlieferten Stunft Abstrakte( Picasso , Paul Selee, Cart Hofer, Mare tünstler der Jahrhundertwende iſt, gilt diese BehaupWeise Einführung, Uebersicht und Versuch einer Farben und Linien treten an die Stelle der natür- Chagall, Nolde, Kokoschka seien erwähnt) tung für die toll wit, für Slevogt , und in Wesenserklärung boten. Dr. Schürer geht ähnlich lichen Objekte, das innere Erleben des Künstlers bejahend gegenüber. Seinen von Hingabe an das Abstand und mit aller Vorsicht auch für Fidus wie Lu Märten davon aus, daß Kunst zu allen soll in dem Bilde ausgedrückt, nicht ein Stück Natur Thema getragenen Ausführungen ist es wohl auch und seine Richtung. Zeiten ein Sichbewußtwerden der Form" war. Die soll wiedergegeben werden. Dr. Schürer zeigte an gelungen, das Verständnis für die Kunst der Gegen. Ein Gedicht, ein Drama, ein Bild, eine Skulp. Mutter aller bildenden sdünste ist daher die Archi- Bildern und Skulpturen dieser Epoche, daß auch wart zu wecken und die Hörer von manchem Vorteil tur der Jüngsten und Modernsten kann jeder sige tektur, die Raumgestaltung, von deren dort, wo der Künstler an ein natürliches Objekt zu befreien. Zweifelhaft bleibt aber, ob damit der Handwerker der Sprache oder des Pinsels, ja selbst Entwicklung die der Malerei und Skulptur wesent- anknüpft, wo er scheinbar etwas abbilden will, es Wert der Gegenwartskunst erwiesen ist. der in der Technik unbewandte, zustandebringen. Er lich beeinflußt wird. Es ist charakteristisch für die ihm nur auf gewisse Linien, Kurven, Diagonalvir Im Grunde woren alle großen Künstler Expreffio muß nur das Geschick besigen, nachher Ideen, Er heutige Stunst, daß sie vor allem in der Architektur fungen, Gegenkurven oder auf Farben und Farben nisten, die Erlebnisse zum Ausdruck brachten. Nur lebnisse, irgendetwas Geballtes" hineinzudich: en, ist der Expressionismus der Antike, der großen Ita den Quark mit dem entsprechenden Reklamegeschrei die neue Form gefunden hat. Schon vor dem Striege kontraste ankommt. hatten sich führende Architekten( Wagner, Behrends) Diese Ausdrudskunst( Expressionismus), die in liener und Niederländer, der Realisten und noch der zu servieren. Damit soll nicht gesagt sein, daß Künst von der überkommenen Stilverwilderung des 19. schroffer Verneinung jedes Realismus Extreme sebt Impressionisten mit überlegener Technit gepaart, ler wie die von Dr. Schürer verteidigten, es aicht Jahrhunderts gelöst und die neue Form der Raum- wird während des Krieges schon überwunden und die den Ausdruck des Erlebnisses in schöner und ernst meinten und nicht anders könnten. Die Richgestaltung, vom Prinzip der Zweckmäßigkeit aus von der neueren Form abgelöst, die zwar ebenfalls vor allem verständlicher Form gestaltet. tung felbft beruht aber doch auf Mäßchen, ihre Wirgehend, in Fabriks, Brücken- und Wohnbauten ge- antirealistisch ist, aber doch die Anknüpfung an Dinge Expressionismus war vor allem die Gotif, aber sie tung auf Manic und Ungeist. Wozu brauchen wir der äußeren Sinnenwelt liebt. Das Bild, die Stulp war sich bewußt, daß der Ausdruck sublimster see- Künstler, wenn sie uns nur das vorsepen, was der Eine stattliche Reihe sehr gut gewählter Lichttur, wächst irgendwie aus sich selbst, aus seinem lischer Regungen nur durch die Sprache des Sinn kommune Mitbürger und Zeitgenosse auch fönnte bilder begleitete den fesselnden Vortrag. Erwäh Problem heraus, das Spiel der Linien und Farben lichen möglich ist( hier sei auf die grundlegenden und nur unterläßt, weil ihm die Gabe fehlt, das nung verdient, daß Dr. Schürer neben Wiedergaben beherrscht wohl das Kunstwerk, doch nicht mehr so Forschungen May Dvořats auf diesem Gebiete Lächerliche zum Erhabenen zu stempeln?! Ein Bild architektonischer, plastischer und malerischer Werte einzig und so start, daß nicht das Objekt der Dar- verwiesen). Die Tragikomödie unseres gegenwär- von Klinger, ein Gedich: von Barthel, eine Glosse auch Maschinenbilder in großer Zahl vorführte, nicht ſtellung eindeutig verständlich wäre. Wenn etwa ein tigen Expressionismus ist es, daß er in der Dichtung von Karl Kraus die ahmt man nicht nach, die um hier eine Art von Kunst zu zeigen, sondern des Berg dargestellt wird. so handelt es sich natürlich die Sprache, in der bildenden Kunst die Welt unserer sind einmalig, einzig, cwig, die werden Beugnis gehalb, weil der Anblick der Maschine den Blick des nicht um die Nachzeichnung eines Berges, aber das äußeren Erfahrungen preisgibt, die allein die allen ben vom Erlebnis unserer Zeit, wenn die Irrgänge Beschauers mit der Welt von heute vertraut macht. Erlebnis des Malers kommt doch in einer Form Menschen gemeinsame Grundlage der Vorstellung des berufsmäßigen Expressionismus längst nur noch und Gedanken. oder Gefühlsübertragung darstellen. Objekt der Kulturgeschichte und der Psychologie sein wie er auch dem Blicke des bildenden Künstlers neue zum Ausdruck, die uns den Berg sehen läßt. Möglichkeiten erschließt. Der legte der vier Vorträge diente, in bewußter Darum kann man wohl die Ansicht vertreten, werden. In Stulptur und Malerei sieht Dr. Schürer Anlehnung an Dilthey. der Erörterung des daß Stünstler, die heute als unzeitgemäß und verseit dem Kriege die erste Epoche der neuen, um 1900 eigentlichen Problems, des Verhältnisses von Eraltet abgetan werden, die große Galerie jener über. einseßenden Stunft abgelöst von einer reiferen zwei- lebnis und Kunstschaffen. Der Vortra- leben werden, die sich zur expressionistischen Schule ten. Das 19. Jahrhundert stellt sich auch in der gende versuchte, ein optisches Erlebnis zu schildern bekennen. Es ist zu bedauern, daß Dr. Schürer in Kunst als das der Naturwissenschaften dar. Sie und stellte nun die Frage, wie es wohl dichterische seinem Kurs nicht einen Slinger zeigte, dessen sind die eigentliche Religion, das Grundgefühl der Gestalt gewinnen fönnte Er verneinte entschieden Quelle", dessen Blaue Stunde", deffen große Dich Beit Die Natur mit peinlicher Genauigkeit wieder die Möglichkeit, ein Erlebnis durch Nachzeichnen tungen der Radiernadel doch alles andere als„ Nachzugeben ist auf der Höhe des 19. Jahrhunderts( zur oder Nachmalen fünstlerisch gestalten zu können. Die zeichnungen der Natur", vielmehr Offenbarungen
funden.
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Die Rechtfertigung der modernen Kunst durch
Dr. Schürer blieb also halb, weil sie eigentlich auf die Auseinandersetzung mit den unmodernen" Interpreten des Beitgeistes verzichtete. Troß diefen Einwänden bleibt der Kurs einer der fesselndsten und fruchtbarsten, die seit langem in Prag gehört Dr. E. Franze I. wurden.