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Rebatten und Verwaltungs Prag Relajante 18

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8. Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Kapitalistische Sumpf­blasen.

Ms in den ersten Jahren nach dem Striege die Geldgier in allen Ländern Orgien feierte und eine Standalaffäre die andere jagte, glaub. ten viele, daß es sich nur um vorübergehende Symptome einer franken Zeit handle und sie trösteten sich damit. der Kapitalismus und seine Träger würden schon wieder gesittetere Formen arnehmen, wenn wieder ruhigere Verhältnisse eintreten würden. Wir sind im zehnten Jahre nach dem Kriegsende, aber der Kapitalismus und sein Gößenpriester sind nicht tugendhafter geworden und noch immer häufen sich die Skan­

Dienstag, 7. Feber 1928.

Bergarbeiterstreit- 13. Feber.

Beschluß der Vertrauensmänner des nordwestböhmischen Reviers.

Teplit, 6. Feber. Heute hielten die im Lohnfampf in Nordwestböhmen beteiligten Bergarbeiterorganisationen mit ihren Vertrauensmännern Non­ferenzen ab. Der von den Bergarbeitervertretern bei den Lohnverhandlungen eingenommene Standpunkt wurde in allen Konferenzen gebilligt und dem gemäß wurden die beiden Anträge der Unternehmer abgelehnt. Gleichzeitig wurde beschlossen, daß die Arbeitseinstellung im nordwest­böhmischen Kohlenrevier am 13. Feber zu beginnen hat, falls im Laufe der Woche fein neuer für die Bergarbeiter annehmbarer Lohnvertrag zustande tommt. Ein Teil der Konferenzteilnehmer trat für die sofortige Nieder­legung der Arbeit ein.

dale. In der vorigen Woche waren es gleich die Entschließung der Revier die ausdrückliche Bedingung geknüpft ist, daß eine

fünf ausgewachsene Affären, welche die stumpf gewordene Deffentlichkeit beschäftigen.

tonferenz.

Entsprechend der am 9. Jänner 1928 erfolgien am 27. Feber 1928 ein vertragsloser Zustand Kündigung eines Teiles des Lohnvertrages tritt ein. Mit Rücksicht auf den Beschluß der Berg­

Bezugs Bebingungen:

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monatlich

к 16.­

vierteljährlich

48.­

halbjährig

96.­

ganzjährig....

192.­

Rüdft- lung von Mann­

( tripten erfolgt nur bei Ein­fendung der Retourmarten.

Erigeint mit Ausnahme des Montag( dalih rib

Nr. 32.

fationen den Konflikt im Laufe diefer Loche zu bereinigen und so die schweren Nachteile, die ein Streit für die gesamte Volkswirtschaft und das öffentliche Leben im Gefolge hätte, zu vermeiden. Die Bergarbeiter werden aufgefor dert, mit gewohnter Disziplin und ruhiger Entschlossenheit den durch die Verhältnisse aufgezwungenen Stampf zu führen, alle Vorbereitungen für dessen einheit lichen und genauen Beginn zu treffen und die von den Konferenzen beschlossenen Streikvor schriften überall einzuhalten."

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verlegung.

Sorthybanditen holen sich aus Desterreich ein Opfer.

Brü, 6. Feber. Auf den einzelnen Schäch­ten wurde heute früh vor der Einfahrt den Beleg­schaften von den Betriebsräten über die bisherigen Lohnverhandlungen Bericht erstattet und den Be­Einigung über den neuen Lohnvertrag auf Grund legschaften die gestern gefaßten Beschlüsse der des ersten Unternehmervorschlages erzielt würde. Organisationen mitgeteilt. Die Besprechungen Die Konferenz bezeichnet diesen Ergänzungsvor- verliefen auf einzelnen Schächten, besonders auf her der sogenannie Phoebus- Skandal über die gestrigen Beschlüſſe folgendes kommu- chefchlagen. Die Stonferens haft den von Schachtes Johann 1" die geſtern, gefaßten now, In Deutschland hatte erst wenige Tage vortionen im nordwestböhmischen Kohlenrevier haben Schlag als ein Locmittel, um die durch den Ünter Elly" und" Johann I" ziemlich erregt, doch wurden auf allen Schächten mit Ausnahme des beantragte Vertragsverschlech­von fidh reben gemacht, bei dem zutage trat, niquee ausgegeben: daß die Phoebus- Film- A.- G. in ganz unzu­den Bergarbeiterorganisationen am 4. Feber schlüsse genehmigend zur Kenntnis genommen, fömmlicher Weise aus Mitteln des Reichswehr - Nordwestböhmen beteiligten Bergarbeiterorgani bare Grundlage zur Bereinigung des Lohnfonam, daß an der Forderung einer 20prozentigen " Gestern hielten die an dem Lohnkampf in machten Kompromißvorschlag für eine annehm- wobei allerdings faſt allgemein zum Ausdruck ministeriums unterstützt, und daß Aktien dieser fationen mit ihren Vertrauensmännern Sonfe- flittes. Obwohl dieser Vorschlag der Bergarbei Gesellschaft von der Marine übernommen wur- renzen ab. Der von den Bergarbeitervertretern erorganisationen nur eine Lohnerhöhung von 10 Lohnerhöhung unbedingt" festgehalten werden müsse. den, wodurch dem Staate ein Schaden von bei den Lohnverhandlungen eingenommene Prozent enthält, wurde er doch von den Vertre­sechs Millionen Marf zugefügt worden Standpunkt wurde in allen Konferenzen einhellig tern der Unternehmer mit der Begründung ab- Eine flagrante Völkerrechts­war, und schon wieder frachte es im Gemäuer gebillig und sämtliche Anträge der Unternehmer gelehnt, daß sie zu einer Lohnerhöhung keine des Kapitalismus durch den aufgedeckten Mil- abgelehnt. Gleichzeitig wurde beschlossen, daß für Vollmacht befäßen. lionenbetrug des Bankiers Paul den Fall, als bis Ende der Woche kein neuer für Bergmann . Hier wie dort erscheinen verftande kommen sollte, am 13. Feber der Revier die Bergarbeiter annehmbarer Lohnvertrag zu schiedene Staatsstüßen, im letzteren Falle ein streit beginnt. Ein Teil der anwesenden Konfe­Staatsanwalt, ein Polizeipräsident und zwei rengteilnehmer trat für den sofortigen Streit ein. arbeiterorganisationen vom 9. Jänner 1928, der Wien, 6. Feber.( Eigenbericht.) Heute wird höhere Offiziere in die Angelegenheit verwidelt. Die Solidarität der Bergarbeiterverbände fard dahin lautet, daß, falls es bis zum Ablauf der bekannt, daß am 24. Jänner ungarische Gen­Bergmann, der den Ruf des größten Kava- ihren Ausdruck in der Annahme gleichlautender Kündigungsfrist zu keinem Abschlusse eines darme in dem Orte Rißing im Burgenland in liers von Berlin " genoß, entlockte zahlreichen Resolutionen folgenden Inhalts: neuen Lohnvertrages kommen fe, vertransl seinem Bergwerk erschienen und dort einen unga­Personen durch betrügerische Manipulationen ,, Die am 5. Feber in Brür tagende Revier- nicht zu arbeiten ist, kommt nach dem tatiäch- rischen Bergmann, der Flüchtling ist unter riesige Geldbeträge, wobei ihm der Staats- tonferenz nimmt den Bericht ihrer Vertreter über lichen Stand der Dinge nur die Frage der irgendeinem Vorwand holen ließen und, als er anwaltsrat Jacobi dadurch behilflich war, daß die im Laufe der letzten Woche nut den Unter- Arbeitsniederlegung als einziges irgendeinem Vorwand holen ließen und, als er er über ihn die besten Auskünfte gab. nehmern gepflogenen Lohnverhandlungen zur und letztes Mittel in Betracht, um den be- erschien, sich seiner sofort bemächtigten und mit Bu gleicher Zeit wurde in München der Kenntnis. Sie billigt den Standpunkt rechtigten Forderungen der Bergarbeiter Gel- ihm über die ungarische Grenze verschwanden. Präsident der Zugspiße A.-G. Dr. der Organisationsvertreter, womit tung zu verschaffen. Tas ganze spielte sich so überraschend und schnell Stern und mit ihm der christlichsoziale diese den Vorschlag der Unternehmer vom 1. e- Die Konferen; beschließt in Ausführung ab, daß die übrigen Arbeiter nicht dazu kamen, ber 1928 bezüglich des Entwurfes des neuen früherer Vereinbarungen den Streikbeginn im Bürgermeister von Reutte verhaftet. Lohnvertrages grundsäßlich abgelehnt und ihn nordwestböhmischen Braunkohlenrevier für Mon- einzugreifen. Der burgenländische Landeshaupt­weil sie sich bei der Finanzierung der Zugipiße für weitere Verhandlungen als ungeeignet er- tag, den 13. Feber 1928. bahn Betrügereien und Veruntreuungen zu flärt haben. Der Vorschlag der Unter- Obwohl die Unternehmer bei den Verhand­schulden kommen ließen. nehmer beinhaltet statt Verbesserungen wesent- lungen zwar ihre Bereitwilligkeit zu weiteren Auch England hatte seinen Skandal. liche Verschlechterungen der bisherigen Verhandlungen aussprachen und für die Ver­Aus einem durchgeführten Prozeß ging hervor, Vertragsbedingungen. Die Konferenz lehnt, handlungsdauer die Bedingungen des gekündig daß hohe Beamte des Foreign Of- ebenso wie es ihre Vertreter schon in den Ver- ten Lohnvertrages anerkennen wollten, erffär: en fice, das ist des englischen Ministeriums handlungen am 4. Feber getan haben, den Er- sie andererseits feine Vollmachten bezüglich fent­des Aeußern, an Geldspekulatio- gänzungsvorschlag der Unternehmer vom 3. Feber freter Lohnerhöhungen zu besitzen. Durch den Be­1928 ab, da die mit diesen Vorschlägen angebotene schluß der Bergarbeiter ist nun die Möglichkeit Paris , 6. Feber. Das Ansuchen Wiens, den n en teilgenommen haben, was dazu führte, daß Pauschalprämie für das erste Vierteljahr 1928 an gegeben, gemäß dem Vorschlage ihrer Organi- Siz des Völferbundes von Genf in die Haupt­der Ministerpräsident diese Mitglieder der eng­stadt Desterreichs zu verlegen, befindet sich, dent lischen Diplomatie in Untersuchung ziehen ata Excelsior" zufolge, in einem weit fortgeschritte­ließ. zu beweisen, daß es sich nicht bloß um vorüber-| Gesetze der Moral, des Rechts, wurden außer nerem Stadium, als allgemein angenommen In derselben Woche begann in Wien auch gehende Erscheinungen einer aus den Fugen ge- Surs gefeßt, jeder gewissenlose Schieber hatte wird. Eine beim Völferbund affreditierte hoch der Prozeß gegen die leitenden Funk- ratenen Zeit handelt. ja die besten Chancen, daher wurde nichts un- nannten Blattes auf Grund von im Völferbund gestellte Persönlichkeit soll dem Vertreter des ge tionäre der Allgemeinen Indu- Es ist allerdings richtig, daß der Entwick- versucht gelassen, die Quellen des Gewinns zu fefretariat erlangten Informationen mitgeteilt striebant, die eines der ersten Opfer der lungsprozeß der Gesellschaft durch die unge öffnen, und der von den Neureichen entfaltete haben, daß die Frage der Verlegung des Sitzes großen Frankenkatastrophe des Jahres 1924 heureren Erschütterungen der Wirtschaft eine Lurus wie auch ihre leichten Gewinnmöglich des Völkerbundes nach Wien, wenn sie den war. Auf der Anklagebant sißen Träger von Unterbrechung erfahren hat, und daß die ge- feiten wirkte ansteckend und demoralisierend auf Gegenstand einer Abstimmung in der Völker Namen, die in der Bank- und Finanzwelt wohl steigerte Möglichkeit für die Parasiten der Ge- viele andere Menschen, die nicht die Möglichkeit bundversammlung bilden würde, mit einer bekannt sind: Kommerzialrat Hans Bösbauer, sellschaft sich rasch zu bereichern, neue folossale hatten, durd; Ausnutzung der Not der Massen 3 weidrittel Stimmenmehrheit zu gunsten Wiens entschieden würde. Ing. Alfred Günther, Sektionsrat a. D. Dr. Fäulnisherde geschaffen hat. So war es nach Reichtümer zu erraffen. einen der Gründe für die Verlegung des Sitzes Emanuel Strasny, die Banfiers Arthur und allen fatastrophalen Einwirkungen auf den nor- Aber es geht doch nicht an, alle Fäulnis des Völkerbundes soll die betreffende Persönlich­Richard Kola, Generalkonsul a. D. Gustav Graf malen Gang der Entwicklung zur Zeit des erscheinungen der kapitalistischen Wirtschaft mit feit angegeben haben, daß die Schweizer Demo­Sizzi- Noris und andere. Die Bank hatte 52 Busammenbruchs der französischen Feudalherr der durch den Krieg herbeigeführten moralischen fratie es bisher abgelehnt hat, dem Völkerbunde Prozent Zinsen genommen, doch die leichtfertige schaft und im Anschluß an die große franzö- Verlumpung weiter fapitalistischer Kreise er- das Erterritorialilätsrecht sowie die damit zu Streditgewährung, die übermäßigen Tantiemen fische Revolution herrschte die gleiche unerjät: flären zu wollen. Das Uebel stedt im ſammenhängenden Begünstigungen anzuerkennen. für die Verwaltungsräte und die Franken- liche Gier nach Bereicherung wie nach dem Kapitalismus selbst. So wie die Aus- So z. B. sollen sich die Sowjetvertreter bei der ipekulation hatten ihren Zusammenbruch zur Kriege von 1870-71, als die fünf Milliarden beutung des Menschen durch den Menschen im jüngsten Tagung des Abrüftungsausschusses über die Art ihrer Ueberwachung beschwert haben. Folge, nach dem 52 Millionen Ke Pas- Striegsentschädigung in die deutsche Wirtschaft System der kapitalistischen Wirtschaftsordnung Außerdem wird angeführt, daß der Völkerbund siven zurückblieben. strömten und die ganze kapitalistische Wirtschaft begründet ist, so ist es auch mit der Korruption. bisher nicht die Schaffung eigener telephonischer Schließlich fehlte es auch nicht an einem des neugeschaffenen Reiches unersättlich nach Es nüßt nichts, den Divan hinauszuwerfen und und telegraphischer Verbindungen mit den wich fleineren Prager Bankskandal, denn immer weiteren Gewinnen gierte. Das waren gelegentlich einige derer, die es gar zu toll tigsten Weltstädten durchsetzen fonnte. Die bis nach einer im Amtsblatt enthaltenen Mit- die Zeiten des grandiosen Gründungsschavin- trieben, vor Gericht zu zitieren, denn kein herigen Verbindungen seien zu fostspielig, wäh teilung wurde gegen die tschechische Bankfirma dels, da Dußende Neureicher entstanden, die Sumpfwird dadurch trockengelegt. rend im Interesse der Pressepropaganda für den Böhmische kreditbank" das Ausgleichs- Attiengesellschaften wie giftige Pilze nach einem daß man die auf ihm wuchern der Völlerbund weit niedrigere Tarife zuerkannt werden sollten

mann hat dem Bundeskanzleramt Mitteilung von dem Vorfall gemacht, doch wurden von dort bis­her keine Maßnahmen ergriffen. -

Wien hat Aussicht, Residenz des Bölterbundes zu werden.

verfahren eingeleitet. Dem Večerni List warmien Regen emporschossen, bis eines Tages Sumpfpflanzen herausreißt. Wie Die erwähnten Schwierigkeiten sowie nod) zufolge wurde schon vor einem" Jahre auf die das ganze luftige Gebäude unter fürchterlichem die abgeschlagenen Köpfe der Hydra wachsen sie einige weitere, wie z. B. die Teuerung in standalöse Mißwirtschaft hingewiesen, die in Getöse zusammenbrach. Auch der Weltkrieg, der immer wieder nach, solange der Sumpf der Genf, würden durch die Verlegung des Völker­dieser Geldanstalt herrschte, was die Einleitung durch ihn bewirkte Warenhunger und die In- Nährboden für sie ist. Eine Gesellschaftsordnung bundes nach Wien behoben werden. Die er­der Untersuchung gegen den Direktor und gegen flation haben im Kreise aller Nationen Skan- deren Säulen Unterdrückung und Ausbeutung wähnte Persönlichkeit soll weiters die Mut­einige Mitglieder des Verwaltungsrates zur dalaffären gezeitigt, und in allen kapitalistischen sind, muß naturnotwendig solche Fäulnis- maßung, daß es sich um irgend ein politisches Folge hatte. Wirtschaften mit ganz wenigen Ausnahmen die erscheinungen hervorbringen, die gleichzeitig Manöver handeln würde, zurückgewiesen und In einer einzigen Woche eine solche Säu- Sumpfblasen der Kriegsgewinnler aufsteigen Symptome ihres Verfalles find. Erst die hervorgehoben haben, daß von Wien aus eine leichtere Verbindung mit den Hauptstädten der fung von Skandalen, das ist schon eine an- lassen. Die Jahre seit dem Kriege ſtanden über- Austrocknung des Sumpfes wird europäischen Staaten in dringenden Fällen, wie sehnliche Leistung des Kapitalismus . Einige der all unter der Parole des französischen Bürger- auch die aus ihm aufsteigenden. B. anläßlich des griechisch- bulgarischen Kon­Fälle reichen allerdings weiter zurück, aber die fönigs. Bereichert euch!" war der Ruf, der stinkenden Blasen zum Verschwin- flittes, herzustellen wäre. jüngst aufgedeckten wünden auch genügen, um durch alle tapitalistischen Gaue hallte. Alle ben bringen.