Sonntag, 12. Feber 1928.
Voltswirtschaft.
Den Lehrlingen gilt's. Fm Rampf gegen die soziale Versicherung der Arbeiter kennen die Unternehmer keine Hemmungen und es braucht deshalb niemanden zu wundern, wenn sie auch gegen die Unfallversiche. rung der Lehrlinge Stellung nehmen. Die Prager Unfallversicherungsanstalt hat immer den Standpunkt vertreten, daß als versicherungspfl chtiger Jahresarbeitsverdienst eines Lehrlings der Arbeitsverdienst eines voll bezahlten Facharbeiters zur Grundlage genommen wird. Diefen Standpunkt haben die Unternehmer belämpft, weil sie dabei einige Heller pro Jahr mehr als Versicherungsbeitrag zahlen müssen. Ihr Standpunkt ist, daß als Grundlage der Verficherung eines Lehrlings der Verdienst eines Ar beiters nach der Auslehre zur Versicherungsgrundlage genommen wird. In Verfolg ihres Standpunktes haben die Unternehmer im Verwaltungsstreitverfahren das Oberste Verwal tungsgericht angerufen und dieses hat in einer Entscheidung vom 3. Oftober 1927, Zahl 2124/27 ausgesprochen, daß als niedrigster Jahresverdienst boll entlohnter Arbeiter der Verdienst eines Arbei ters in demselben Betriebe unmittelbar nach der Auslehre anzusehen ist. Damit ist dem Standpunkt der Unternehmer Rechnung getragen und fie tönnen nun für jeden einzelnen Lehrling ein paar lumpige Heller pro Jahr an der Unfallverficherung ersparen.
-
Literatur.
Spannende Bücher.
Das Wort„ spannend" hat in der Literatur tei. nen guten lang;„ spannend" ist eben nur allzu oft Ausdruck für bedenkenlose Kolportage, billigen Ritsch, aufregende, innerlich unwahre Romantik, Appell on niedrige Instinkte. Aber wie doch das Leben selbst voll unerhörter Spannungen ist, so gibt es sehr wohl auch Kunst, die dieses Leben mit höchster Spannung echt und start widerspiegelt.
Sette B. zeug wird ohne Zweifel voll befeßt sein. Uebrigens I nichts mit der Braris gewöhnlicher Detektivgeschich ift feit einiger Zeit ein Luftbroschtenbetrieb zwischen ten gemein, die Hauptgestalten sind stark und mit 02 London und Paris oingerichtet. Reiche Damen oder viel Seelenkenntnis gezeichnet, Land und Lente nur einige Zweige der Industrie und hauptsächlich liebe Freundinnen" mieten eine solche Luftdrofde, glaubhaft- interessant festgehalten. Wirklichkeit und des Gewerbes betrifft, ein, kann ihr aber aus Gründen der Humanität und des sozialen Friedens fahren morgens in kaunt zwei Stunden nach Paris . Phantasie verschmelzen organisch zu einem Ganzen, machen ihre Einkäufe usw. und sind am Abend wie das eben darum als ein wirkliches fleines Kunstwerk wohl nicht zustimmen. Die Lehrlinge kommen in der zurüd in London . Wann kommt New Hort angesprochen werden darf. ihrer jugendlichen Unerfahrenheit und Leichtfer P. F. tigkeit oft zu schweren Unfällen und da der fiktive Lohn nach dem erwähnten Erkenntnisse des OBG. gering ist, ist auch deren Unfallsrente eine unbe deutende. Bei dem Verluste der rechten Hand z. B. und der diesem Verluste entsprechenden 75prozentigen Einbüße an Ertverbsfähigkeit beträgt die Unfallsrente bei einem einbekannien Lohne von 2250.- K etwa 93 K monatlich,( da die Höchstrente von 100 Prozent zwei Drittel des anrechenbaren Jahresarbeitsverdienstes 1500 K jährlich; 75 Prozent= 1125 K jährlich, bzw. 93.75 K monatlich). Diese Unfallsrente bleibt für den verlegten Lehrling sein ganzes Leben lang unverändert Es ist begreiflich, daß er mit diejer Rente nicht leben kann, trotzdem er normalerweise zeitlebens erwerbsunfähig bleibt. Die AUVA. Prag zahlt einem Vorkriegsrentner( Lehrling), dessen Rente bei dem damals maßgebenden Jahresarbeitsverdienstes von 600 K jährlich 360 K beträgt, freiwillig eine Subuße von 600 K. In Erwägung aller dieser Umstände wäre es wohl angezeigt, wenn die Industrie den Lehrlingslohn nicht im Sinne des Erkenntnisses des OVG. Her absetzen würde, sondern trotzdem nach den bis herigen Grundsäßen der AUVA einbekennen würde. Die Anstalt verpflichtet sich ihrerseits in einem jeden einzelnen Falle den verlegten Lehrling nach dem für ihn rechtzeitig einbekannten Arbeitslohn zu entschädigen."
Spannend, aufregend und reich an Ueberraschun. gen ist gewiß auch, was Edgar Wallace schreibt, heute einer der auch in Deutschland meistgelesenen englischen Autoren. Aber mit Kunst, mit guter Biteratur hat das gar nichts zu tun. Man hat jest auch in Prag und Teplitz seinen„ erer" aufge führt. Das Publikum war zum größten Teil von dieser friminalistischen dramatischen„ Kunst" begeistert. Das spricht jedenfalls von außerordentlichem Geschid und dieses kann man dem Romanschreiber Wallace auch wirklich noch weniger absprechen, als dem Bühnenautor. Der Wahrheit die Ehre: man fommt nicht recht zum Schlafen, wenn man Diese Kunst nun beherrscht in ganz außergeabends das Geheimnis der Tür mit den sieben wöhnlichem Maße der Engländer Liam O'Fla herty , von dem bei Th. Knaur in Berlin in deut- Schlössern zu lösen beginnt( das als Roman in deutscher Uebersetzung bei Wilhelm Goldmann in scher Uebersetzung ein Roman„ Die Nacht nach dem Verrat" erschienen ist:" ein Arbeiter hat Leipzig erschienen ist). Die Spannung des Lesers während eines Streits einen Unternehmersekretär iſt ſtellenweise sogar ungeheuer. Eine gewisse Kultur erschlagen; er flicht, nur ein einziger von den Rame- des Autors, sein Charakterisierungsvermögen und raden weiß um den Aufenthalt des Mörders. Dicier noch manch andere gute Eigenschaft fönnen sozusagen Minwisser, selbst Prolet. ausgestoßen aus der revo- als Entschuldigung geltend gemacht werden; denn der geistig sehr geringe Wert der Kriminalliteratur lutionären Organisation, arbeitslos, hungernd, verkommen, verrät den Freund um zwanzig Silberlinge haftet natürlich auch diesem Vertreter der Gattung ( lies Pfund) an die Polizei. Die Schandtat foltert an, mag er auch ihr derzeit bester sein. Davon über ihn; die revolutionäre Organisation findet rasch geugt man sich sehr rasch, wenn man ein zweites Buch derselben Art zur Hand nimmt: immer dasselbe. Daß durch die Entscheidung des Obersten heraus, daß er der Schuft ist, zwingt ihn vor ihr Bleibt also eigentlich nur der Wert gelegentlicher Berwaltungsgerichtes die Lehrlinge, die einen Tribunal, verurteilt ihn zum Tode. Er entkommt, Unfall erleiden, sehr schwer geschädigt werden, aber das Bewußtsein seiner Tat zerbricht ihn, er ist starter Ablenkung. Der geistige Arbeiter braucht versteht sich wohl von selbst und die Unfallver Es wäre zu wünschen, daß die Unternehmer längst gerichtet, da ihn die Rächer ereilen. Vom folche zuweilen in dieser Form. Jugendlichen und ficherungsanstalten müssen sich wohl oder übel an dieser billigen Anregung aus reinen Menschlich- Aufteimen des Verratsgedankens bis zur Sühne der Unfertigen darf man selbstverständlich auch die Bücher diese Entscheidung halten. Wenn nun von diesen keitsgründen entsprechen und als Grundlage für Tat verstreicht nicht mehr als eine einzige Nach: Edgar Wallaces nicht in die Hand geben. Aber der Versicherungsanstalten versucht wird, mit Ver- die Unfallversicherung der Lehrlinge den Jahres- Aber die ist so ausgefüllt von inneren und äußeren Erwachsene, der einmal zu solcher Abwechslung nunftsgründen auf die Unternehmer einzuwirken, arbeitsverdienst eines voll entlohnten Fach- Arbei- Geschehen, erschließt so sehr die ganze politiſche, ſo. greift, muß sich dessen nicht schämen, zumal wenn daß als Versicherungsgrundlage der Lehrlinge ters annehmen. Wenn schon das Organ des Un siale, feelische Welt um das Proletariat der irischen er nach der Lektüre fühlt, daß er nun wieder für doch der Jahresarbeitsverdienst emnes qualifizierternehmerverbandes seinen Standpunkt nicht Hauptstadt Dublin , daß der Leser von dem unerhör. zwei Jahre seinen Bedarf an Detektivromanen einten Arbeiters angenommen wird, kann man diese ändern will, dann sollten die Unternehmer, die ten Geschehen zu tiefft gepadt wird. Der Autor fel. gebedt hat. Bemühungen nur anerkennen. Die Arbeiterunfall- unter Umständen doch den Arbeitern näherstehen, ber, ein ungewöhnlicher Künstler, Psychologe, Schilversicherungsanstalt in Prag hat in richtiger Er- aus eigener Initiative eine andere Stellungnahme derer, läßt seine Stellung zu den Ereignissen, Menfenntnis der schweren Schädigung der Lehrlinge herbeiführen. schen, Klassen und Ideen nicht far erkennen; er an den Hauptverband der Deutschen Industrie nimmt nicht Partei für das Bestehende, ist aber auch Heilig, heilig, heilig ist das, was dem ein Schreiben gerichtet, das in den„ Mitteilun weder Sozialdemokrat noch Kommunist; wir und sie gen" des genannten Verbandes wohl veröffen:- fommen schlecht weg. Am Ende mag man unter der. licht, aber nur mit dem Zujak versehen wurde: ein wenig gelüfteten Maste so etwas wie religiösen Prag , 11. Feber. Vom Jahre 1920 bis 1922 Wir bitten unsere Mitgliedsfirmen und Arbeit- Der chinesische Kuß. In China ist der Kuß viel Revolutionarismus erkennen, aber auch das muß dienten beim 38. Infanterie- Regiment in Beraun geberstellen zu dieser Anregung Stellung zu neh- fomplizierter als bei uns. Er zerfällt in drei Zeiten: nicht stimmen, ist auch, jedenfalls künstlerisch, nicht die Infanteristen Vaclav David und Rudolf Kos. Men, um einheitlich vorgehen zu können". Rein 1 Die Nase nähert sich der Wange der Geliebten. entscheidend. Das Bedeutsame ist, daß hier ein le- Ros war Schneider in der Werkstatt, David Hilfs Wort weiter, um die Unternehmer zu veranlas- 2. Es wird langsam und lange durch die Naje ein- bensechtes, starkes, bezwingendes Buch geschaffen traft im Militärmagazin. Für das Umnähen und fen, dem Standpunkt der Arbeiterunfallversiche- geatmet, die Augen blinzeln 3. Die Lippen lassen wurde; der Stoff und seine Behandlung machen es Adjustieren der Uniform gab David dem Ros darungsanstalt doch zu entsprechen. Rein Hinweis, ein leises Geräusch hören, ohne die Wange zu be- zu einer durchaus einmaligen Erscheinung. In der mals als Vergütung eine Pistole, die der Mann daß diese Ausführungen beherzigenswert oder rühren. Das ist alles. Aber ist das nicht bibich? Reihe der Knaur- Bücher ist noch ein zweiter Roman| mit nach Hause nahm. Auf irgendeine Weise kam beachtenswert sind. Nur die bloße Registrierung und die Chinesen sehen mit Verachtung auf die erschienen, der besondere Erwähnung verdient und es heraus, daß Ros daheim eine ärarische Pistole des Schreibens, das man doch nicht gut verheim Europäer herab. die ihre Sippen wie aug. der durch die Herausgeberschaft Thomas Manns habenämlich nach sechs Jahren. Der Staatsan lichen fonnte. näpfe benutzen." gewissermaßen literarisch geadelt ist: ara wa walt erhob nach Einbernahme des Mannes die Annen in der Nacht" von Harry Hervey . Die flage wegen Diebstahles gegen beide ehemaligen InDa aber gerade dieses Schreiben der Arbe: Lugusreisen der Luftfahrt. Lugusreifen zur See ses Buch gehört mehr der phantastischen, romanti fanteristen. In der vor dem Straffenate Prag unter terunfallversicherungsanstalt recht fraß zeigt, nach dem Nordkap und Spipbergen, um die Mitterfchen, halb friminalistischen Literatur an. Die Hand dem Vorsiße des OLGR Lonser stattgefundenen welch schwere Schädigung verunfallten Lehrlingen nachtssonne zu schauen, nach dem Mittelmeer , dem lung spielt in Indien , ihr Kern und Ausgangs- Verhandlung verteidigte sich Kos damit, daß er durch die Entscheidung des Obersten Verwal- Orient, den Azoren usw. werden seit Jahren von punkt ist ein Milliardendiebstahl an Schmuck indischer nicht wußte, daß es eine äranische Pistole wa:, die tungsgerichtes zugefügt wird wollen wir es auch vielen Schiffsgesellschaften veranstaltet un fom Großer. Die Verfolgung der Diebe bis in den ferner als Entgelt von seinem Kameraden bekommen der breiteren Deffentlichkeit zur Kenntnis bringen, men die Zugusluftfahrzeuge und bald auch die Luxus- sten Teil Tibets ist voll der wunderlichsten Aben hatte. Sein Kamerad David hatte es inzwischen mit wird doch dadurch am besten aufgezeigt, welch luftschiffe. Die britische Reichsluftfahrt- Gesellschaft teuer. Aber das Kriminalistische ist dem Autor nicht der Ehrlichkeit auch nicht sehr genau genommen, fleinlichen Standpunkt unser Unternehmer um beginnt jest mit einer Qugustour über Frankreich Baupt- und Endzwed Ihm geht es um die Auf- da er in Sträflingsfleidern vorgeführt wurde. Er in dieser Frage einnimmt. Die Arbeiterunfall- Spanien, Maroffo, Algier , Tunis , Italien und zu spürung der romantischen Triebfräfte, die so tief auch büßt nämlich gerade eine sechsmonatige Strafe ab. versicherungsanstalt schreibt: rüd via Paris bis London . Die Fahrt dauert 35 in Menschen unserer Zeit wurzeln, um das Erkennen Der Senat schenkte der Verteidigung des bisher Tage und lostet einschließlich Hotel, Verpflegung, der geheimnisvollen Bande, die fremde Schidsale unbescholtenen Angeklagten Ros feinen Glauben und Autoausflügen uw nicht weniger als 9120 Mart. miteinander verketten, um die psychologische Ver. verurteilte ihn zu sechs Wochen schweren Nerkers Eine ganze Reihe Städten werden dabei berühr: bundenheit äußerer Geschehnisse und innerer Erleb bedingt auf zwei Jahre. Der Dieb der Pistole, der und besichtigt. Nur Leute der Klasse Krösus werden nisse. Zur Erhaltung der Spannung des Lesers iept gerade im Rerfer ist, ging dagegen straflos aus, sich derartige Luxusluftfahrten leisten. Aber die sind die Ereignisse geschickt tompliziert, die immer weil der Senat die Strafe, die er jetzt abbüßt, als Briten wissen schon, was sie tun und jedes Flug neuen Ueberraschungen bis zur lepten Seite haben hinreichend ansah.
Das OVG. hat in seinem Erkenntnis vom 8. Oktober 1927 ausgesprochen, daß für den fir tiven Arbeitslohn der Lehrlinge der Arbeitslohn eines voll bezahlten Arbeiters gleich nach der Auslehre maßgebend ist. Die AUVA. in Prag geht zwar auf diese Entscheidung, die übrigens
Fleine Chronit.
N. T.
genheit. Gasometer und Brüden, Förder'ürme| ihn mitzunehmen. Einer von den Bauern der und Kessel, alles Dinge, an deren Werden er sei- Gegend wird ihm sicher eine Mark oder ein nen ehrlichen Anteil hat. Essen dafür geben.
Jhm ist es, als habe er das ganze Revier Er flettert den Bahndamm hoch und ist mit seinen eigenen Händen erbaut. Selbst das schon oben. Er schwingt sich über das Geländer Eisen, das für fünftige Brüden und Maschinen der Brüde. Das fällt ihm schwer. Aber ist es in hellen Bächen aus den Hochöfen rinnt, ist noch denn das erste Mal, daß er fletter!? Ist er ein lebendige Frucht seiner Arbeit; denn auch die steifer Bock oder ist er ein Hein Lünnemann, der Windleitungen und Cowper an den Hochöfen sein Leben mit Klettern verbrachte und der eine wurden einft mit seiner Silfe gebaut. Brüde wie diese doch noch im Schlaf erklettert. Also!
Dreißig Jahre sind eine lange Zeit und man schafft viel in dieser Zeit, wenn man fleißig ist. Aber einen Ort zu schaffen, an dem er ausruhen fönnte, dazu hat es nicht gelangt.
war.
Damals ging es doch besser, denkt er. Aber das mach: der Anstrich, der macht das Eisen so glatt. Man hat leinen richtigen Halt.
Gerichtssaal.
Militärfistus gehört!
2. G.
Aber Arbeit findet er feine mehr. Die Jungen, die kaum auf der Erde gehen können, die nimmt man und wirft ihnen das Geld in den Hals. O, er hat schon Gründe, zornig zu sein auf die Welt, die ihn zugrunde gehen lassen will. Aber er wird nicht zugrunde gehen.
Sein Bünnemanns Leben war eine ewige Wanderschaft. Als Brückenbauer hatte er die Da, wirklich, da liegt der Hammer. Sein ganze Welt gesehen. Doch nun war das aus. Hammer. Er gehört ihm, denn er hat ihn nicht Seit zwei Jahren lag er auf der Landstraße. nur mit seinem Werte bezahlt sondern mit seinem Das war ein Leben für ihn. Er hatte immer Leben. Und das ist ein hoher Preis. Aber er wird feine Arbeit und sein Brot gehabt und nun mußte er für jeden Broden Brot und jeden Schluck einen noch höheren Preis dafür eintauschen. Er Suppe die Kappe in die Hand nehmen und den Bertikale flettert er hoch. Er schnauft. Krampf- ein Nachtquartier. Hingehen wird er zu seinem Schon geht's aufwärts. Im Fachwerk der wird ihn nicht für ein Essen hingeben. Nicht für Budel frumm machen. Dabe: war er ein gerader haft hält er sich fest. alten Monteur und ihm den Hammer unter die Kerl. Ha'te dutzendmal die Baustelle verlassen, Der Tag vergeht und es wird Abend. Das weil er lemnem Vorgesetzten in den Hintern krieNase halten. Und ihn fragen, ob er den Mut hat, chen konnte. Das war ja auch der Grund. Der Tagende Fachwert einer Brücke taucht plößlich aus ihn noch einmal Svißzbube zu nennen. Ihn rauszuschmeißen um dieses lumpigen Werkzeuges ihn mit fünfzig noch auf die Landstraße gebracht. der Dämmerung herauf. Wie kühn sich das über Vor einigen Tagen war er wieber einmal die Straße redi. Welche Gewalt in diesen TräSchnaufend lettert er weiter. Ratsch, da willen. Er wird diesem vollgefressenen Schieber, in das Industriegebiet gekommen. Viel log it gern liegt. Ja, das war noch eine Montage. Und reißt er sich die Sohle von den Schuhen. Ver- diesem Salunken, den Schädel einschlagen mit hier ja gerade nicht dachte er, als er diese Welt des mit Wehmut denkt er daran, daß es seine letzte dammt, denkt er. Na, irgend ein Schuster schlägt diefem selben Sammer Er wird aufräumen. Eisens und der Arbeit wiedersah. aber es ist für mir schon wieder ein paar Nägel herein. Dann Platz schaffen für Nachwuchs. Herrgott, waren das Zeiten. Er sieht sich geht's wieder. ihn ei te Welt der Erinnerungen. In jungen JahEine grenzenlose Wut ist über ihn gekommen. noch, wie er damals über den Obergurt lief und Nun ist er oben. Mit let'er Kraft legt er die Er hat vergessen, was er gelitten in diesen Jah ren hat er hier oft gearbeitet und auch seine letzte ohne auch nur anzuhalten über den schmalen Hand auf die Horizontale. Die Niete in den Kno- ren. Dat vergessen, wie schwach er wurde in dieBaustelle ist hier gewesen. Serrgott, wenn er zurückdenkt. Was war er Windverband nach der anderen Seite. Und dabei tenblechen geben seinen Füßen schwachen Halt. fer Zeit. Vergessen, daß er hungrig und daß er doch für ein Merl damals. Drüben am Safen lief unten schon der Zug über die Brüde, daß das Ein Rud, und er wird oben fein. Er feucht und auf dem schwankenden Gurt seiner Brüde steht. ſteht noch die Berlabebrüde. Die fie 99 gebau, ganze Netz von Eisen ziterte und bebte. Ja, da ſtöhnt. Dann wirft er ein Bein über den kantigen Er weiß nur noch von seinem Saß gegen diesen Träger. Menschen, der der Schuldige an seinem Schic Fränzten Düllten war doch damals so befoffen mals, da war er noch ein Sterl. gewesen. Da hatte er die Arbeit für ihn mitgetan Dann fällt ihm ein, daß er damals ja den Kenatsch. kratsch. Er spürt plößlich fühlen sal ist. und den großen Querträger. da oben fißt er noch. Sammer noch hatte, der nachher fehlte. Einen Wind durch seine Hose wehen. Nanu, denkt er, Er bückt sich, den Hammer herauszuholen ganz allein hochgezogen. Nachher ba'te Fränzlen schönen Strach hatte das damals gegeben. Fünf die Hofe auch laputt? Soviel ist der dumme Sam. aus dem Loch, in dem er liegt. Aber wie er ihn einen ausgroeben und zulet waren fie beide so mark wollte man ihm abziehen, und als er aufmer denn doch nich: wert. Aber jetzt ist er einmal greift stedt er fest. Eingeklemmt und mit Farbe verklebt. Er zerrt. aber der Hammer gibt nicht befoffen, daß der Monteur fie nach Hause schiden mudte, gab man ihm die Fleppen. Und eine Ar- oben. mußte. beit wieder, wohin er lam. Nun steht alles wie- Eine letzte Anspannung und er bat es ge- nach. Er zerrt. fester, nimmt seine ganze Kraft zuUnd da drüben. ei du heiliges Donnerlittchen. der vor seinen Augen. Da oben, zwischen den schafft. Mit schlurfender Sohle tappt er über den sammen. Da rudt es. Der Hammer löst fich. Gang Da steht noch ber steffel, ben er furz vor dem Gurtlamellen, gleich da wo der Windverband be- Obergurt. Langsam und mit ausgebreiteten Hän- leich ist er plöglich in seiner Hand. Er verliert Kriege aufstellen half. Am oberen Mannloch muß ginnt, muß der Hammer noch liegen. Er hatte den. Er schwankt, doch gleich hat er die Balance die Balance, läßt den Hammer los und saust zur doch die Marke noch zu sehen sein. die er damals doch noch Schrauben in die Löcher gedreht an wieder. Verdammich, früher war ich doch fiche- Erde. in feiner Wut in das Eisen geschlagen, als er die der Nieter nicht herankonnte und sie mit dem rer auf den Bemen. Aber das find blok bie Mit zerschmettertem Schädel liegt er am Bodas Auge verlor. Hammer verkloppt. Schuhe, denkt er dann und geht weiter. Die Luft den. Arbeiter fanden ihn so und schafften ihn fort. Immer mehr lebt er sich in die vergangenen weh ihm seltsam weich und frisch um die Nase. Um den Hammer fümmerte sich niemand. hm, da Es ist Frühling in der Welt und wie ein Rausch Den fand ein Bauer am nächsten Tage und nahm holen. kommt es über ihn. Ja, er steht seinen Mann ihn mit sich nach Hause. dalieg', noch. Er kann noch klettern wie ein Junger.
Er wanderte weiter. Die Batterien der Koksösen flammten. Die Walzwerke lärmten und die Schlote stehen schwarzen Rauch in den Himmel Wohin er sieht, sieht er Zeugen seiner Vergan
Beiten hinein, und der Wille erwacht in hinaufzuklettern und sich Gew ßheit zu Und wenn der Hammer wirklich noch