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8. Jahrgang.
Scialdemokrat
Streit- Ende.
Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.
Samstag, 3. März 1928.
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sierteljährlich
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balbjährig
ganzjährig.
48.
96.
192
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Ericheint mit Ausnahme des Montag täglig( re
S
Nr. 54.
Allgemeine Arbeitsaufnahme Dienstag.
Sonntag Revierkonferenzen.
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Montag Borbereitungen zur Arbeitsaufnahme.
aus je zwei Vertretern der Bergwerksbesitzer und Bergarbeiter bestehende Rom Prag . 2. März. Heute vormittag trat im Arbeitenministerium die engere mission zusammen und stilisierte das getroffene Abkommen. Nachmittags traten dann die Unterhändler zu einer letzten Sihung zusammen, in der von allen Anwesenden ein Protofoll über die Ausführung der getroffenen Vereinbarun= gen unterzeichnet wurde. Nach Beendigung der Beratungen hielt Minister Dr. Spina eine Schlußzansprache.
wenn und das ist das entscheidende die er in Ehren für die Streifenden abgeschlossen, ihr Handeln einrichten. Das ist wohl die größte Bergarbeiter nicht in sechs Gewerkschaftsorgani- werden konnte, das ist der 3ähigkeit, der Rithe, und wichtigste Lehre, welche die Arbeiter aus fationen zeriplittert wären. Das war es auch. die sich nicht verwirren ließ, der Festigkeit und diejem Lohnkampfe ziehen müſſen: daß sie erst Wenn die Revierkonferenzen der Berg was die Verhandlungen so ungleich gestaltete: Gewandtheit jener zu danken, die zu begeifern dann ungehindert ihre Kräfte gegen das skapitol arbeiter dem von ihren Unterhändlern ge auf der einen Seite die eine, einige und einzige und zu verdächtigen die Werkzeuge Moskaus tonzentrieren fönnen, wenn die Kommunisten schlossenen Bergleich zustimmen werden was Organisation der Unternehmer, auf der anderen als ihre Hauptaufgabe erachteten. Das werden sie nicht mehr von der Flante anfallen und wahrscheinlich der Fall sein dürfte so wird die Vertreter von nicht weniger als sechs oft wohl die zur Arbeit zurückkehrenden Berg- daran gehindert werden, jeden Kampf der zu Beginn der kommenden Woche nach drei- untereinander konkurrierenden Organisationen arbeiter Nordwestböhmens, das werden aber Arbeiter zu benüßen, um schäbigen Parteiwöchiger Streifdauer die Arbeit im nordwest der Arbeiter, darunter jene der Kommunisten, auch die übrigen Arbeiter erkennen und darnach| geschäfte dabei zu betreiben. darnachgeschäfte böhmischen Kohlenrevier aufgenommen werden. deren politische Führer die kommunistischen Es hat felten einen Streif gegeben, bei dem Bergarbeiterführer am Schnürchen hielten und so allgemein die Sympathien der Bevölkerung denen der Lohnkampf Wurst, die Sucht dagegen, - nicht nur jene der Arbeiterschaft auf eine Gelegenheit für ihre frivolen Enilarvungsder Seite der Streifenden zu finden waren, manöver zu finden, alles war. wie bei diesem Streif. Auch wer feinen tieferen Aus diesem Grunde, aber auch noch aus Einblick in die wirtschaftlichen und sozialen einem anderen muß der errungene Erfolg um Berhältnisse besiẞt, mußte aus der Tatsache des jo höher gewertet werden, das ist unter Berüdschreienden Gegensatzes zwischen den ungeheue- sichtigung der Saltungber Regierung. ren Profiten sowie dem Lurus der einen und die vom ersten Augenblide an eine deutliche bem kümmerlichen Leben der andern die Ueber- Abneigung gegen die Rolle als unparteiischer zeugung von der Gerechtigkeit dieses Bohn- cittler zeigte und sich mit ganzer Seele als fampfes der Dreißigtausend schöpfen. Traurig Exponentin der Bergherren fühlte. Schon als, genug, daß es erst des Streites bedurfte, um die Forderung einer Teuerungszulage gestellt ben gegenüber den Bergarbeitern anderer Re- wurde, betätigte sie ihre Unparteilichkeit daviere schlechter entlohnien nordwestböhmischen durch, daß sie auf den staatlichen Gruben diese Bergarbeitern zu einem größeren Stüd Brot Teuerungszulage wohl den slowakischen Bergzu verhelfen. Auch das leuchtete jedem ein, daß; arbeitern gewährte, um der in der Regierungsdie Verhältnisse seit dem Abschluß des letzten mehrheit stehenden Ludova strana Entgegen Lohnvertrages infolge der Steigerung der Tommen zu zeigen, nicht aber auch den Arund die Annahme des neuen Bertrages beantragen werden. Lebensmittelpreise eine wesentliche Verände beitern der anderen staatlichen Bergwerte. Viele rung erfahren haben, und daß daher die Berg- Wochen vorher wußte die Regierung, daß die arbeiter in vollem Maße berechtigt waren, für Gefahr des Streifes bestehe, aber sie blicb völlig ihre gefahrenumbrohie Arbeit eine bessere Ent untätig, denn daß sie an die staatlichen Anlohnung zu verlangen. Wäre bei den Bergstalten die Weisung herausgab, für die Einherren und bei der Regierung so etwas wie bedung mit Kohlenvorräten zu sorgen, wird nie. joziale Berſtändnis lebendig, fo hätte es nicht mandals eine Aktion zur Verhütung des zum Streif fommen brauchen, aber Regierung Streits anschen können. Die Unternehmer mie Unternehmer scheinen erhofft zu haben, die haben alle Ursache, den Herren Spina und gewerkschaftliche und politische Zersplitterung Sramet zu danken, um so weniger Grund haben merde ein halbiges Ende des Streits herbei dafür die Arbeiter. Die Regierung hat zur Verführen, darum taten sie nichts, um, solange es hütung des Streifs nichts, zu seiner Beilegung Zeit war, eine friedliche Einigung zu ermög- nur das getan, was zu tun ihr die Bergwerf lichen. Die bewundernewerie Difzeplin derStrei- befizer erlaubten. fenden während der drei Wochen Streif fond
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Für Sonntag, den 4. März haben alle sechs Bergarbeiterorganisationen Reviertonferenzen nach Brür einberufen, auf denen die Unterhändler über die letzten Verhandlungen und den Inhalt des neuen Vertragsentwurfes referieren
Sodann wird Montag um 2 Uhr nachmittags der neue Vertrag im Gebäude des Revierbergamtes in Brür unterzeichnet werden.
Nach den Bestimmungen des Schlußprotofolles, das wir im Wortlaut ver: öffentlichen, wird die Arbeit am Dienstag, den 6. März aufgenommen; cs werden jedoch schon Montag genügend Mannschaften einfahren, um alle Vor: bereitungen für die normale Arbeitsaufnahme am Dienstag treffen zu fönnen.
Das Schlußprotokoll.
Den Arbeitern, welche nicht rechtzeitig von der Beendigung des Streites in Kenntnis geset: werden konnten, wird die Friſt zur Arbeitsanmeldung bis zum 8. März verlängert. Wegen des Streites wird niemand durch die Betriebsleitungen bestraft oder aus der Arbeit
cutlassen.
Die durch den Streit versäuviten Schichten werden als cutschuldigt angeſchen und bedeuten feine Unterbrechung des Arbeitsverhältnisses.
a) für die Häuer eine Lohnnachzahlung von 100 K,
b) für Regiearbeiter, die verheiratet jind oder im Bezuge einer Familienzulage stehen 80 K.,
und dieses Protokolls auch auf die Arbeiter der fremden Bagger- und Abraumunternehm: gen ausgedehnt werden.
Die Bertreter der Bergbauunternehmer erklären sich derzeit schon bereit, auf die Sogger. und Abraumunternehmungen einzuwirken, vat
diesem Bestreben keine Schwierigkeiten bereitet werden und daß sohin die Bestimmungen des neuen Uebereinkommens auch auf die Beleg schaften der Bagger- und Abraumunternehmun gen Anwendung finden tönnen. Prag
, 2. März. In der Schlußjigung der Unterhändler wurde nachstehendes Prototo II unterzeichnet: Aus Anlaß des Abschlusses der Berhand- e) ledigen Schichtlöhnern und Arbeiterinnen lungen über ein neues Lohnabkommen zwischen 60 K. Das allergeringste Verdienst an dem ber dem Verein für die bergbaulichen Interessen im Die Zahlung dieses Pauschals erfolgt späteſich nicht ein einziger Streitbrecher machte hältnismäßig günstigen Abschluß; des Lohn- nordwestlichen Böhmen einerseits und den Bergstens innerhalb einer Woche vom Zeitpunkt der einen Strich durch diese Rechnung. fampfes der nordwestböhmischen Bergarbeiter arbeiterorganisationen andererseits wurde noch Wiederaufnahme der Arbeit. 3. Ueber Verlangen der Bergarbeiterorgant Der Streit schließt mit einem Er- fomint aber den kommunisten zu, die nachstehendes Webereinkommen getroffen: 1. Unter der Voraussetzung, daß das nene sationen wird von beiden Teilen vereinbart, folg ab. Er hat nicht alle Hoffnungen erfüllt. baran unschuldig sind, daß der Streit nicht mit nicht jene der Arbeiter, aber noch weniger und einer schweren Niederlage der Bergarbeiter Lohnübereinkommen bis zum 5. März unter das Ministerium für öffentliche Arbeiten zu ichon gar nicht jene der Unternehmer, die es endete, denn eben darum haben sie sich bezeichnet wird und die Arbeiter auf den Gruben ersuchen, dasselbe möchte im Laufe der nächsten offenkundig nicht nur auf eine Machtprobe, jon- wußt oder unbewußt redlich bemüht. Wenn ich am 6. März zur Arbeit melden, tritt das Woche die Vertreter der Bagger- und Abraum dern auch auf eine Verschlechterung der Arbeits- sie jest prohlerisch verkünden, der Erfolg jei neue nebereintominen rückwirkend vom 1. März unternehmungen einerseits sowie die Bergbau 1928 in Kraft. unternehmungen und Bergarbeiterorganisatio verhältnisse abgesehen hatten. Die Erhöhung ihnen, ihrer Wachsamkeit zuzuschreiben, so gehandlung einberufen. nen andererseits zu einer gemeinsamen Ver der Löhne der Häuer um fünf Prozent, der hört das in das Gebiet jener Heuchelei und handlung einberufen. Bei dieser Berhandlung Löhne der Regiearbeiter um fünf bis sechs Pro- Demagogie, von der auch schon der unaufge. soll die Bereinbarung getroffen werden, daß die jent ist, auch unter Hinzurechnung der ein- Härteste Arbeiter bis zum Halse genug haben Bestimmungen des neuen Zohnäbereinkommens malig zu gewährenden Aushilfe von 60 bis ſollte. Es ist bezeichnend, daß ein Bourgeois. 100 Stronen, feine große, aber sie beseitigt blatt in seiner Nachbetrachtung zum Streit immerhin einen Teil der Spannung, die bisher sporten darf, die eigentliche Stampffront bei zum Nachteil der nordwestböhnischen Berg- biejer Lohnbewegung sei die zwischen Stommarbeiterschaft zwischen den Lohnverhältnissen in nisten und Sozialisten gewesen. Ihre eigenen den anderen Stohlenrevieren und jenen im norb- und einzigen Revolutionäre schiden die Stali westböhmischen Nevier bestanden hat. Als Er- niften nach Sibirien , aber von den Refor. folg der Arbeiter ist inzweifelhaft auch zu misten" fönnen sie nicht genug revolutionären buchen, daß die Unternehmer ihre Forderung Elon verlangen. Während der Dauer des nach Berlängerung der Samstagschicht und der Streifs liefen fie täglich Amot: in der einen Arbeitszeit fallen lassen mußten. Hand den Jaucheneimer zur Besudelung der Es mag vielleicht die Frage aufgeworfen Bertrauensmänner der Arbeiter, in der anderen 2. Die Unternehmer haben sich im Laufe der werden, ob das Errungene nicht auch unter Ver Hand die Brandfodel, bereit, alles anzuzünden, meidung des Streifs auf dem Verhandlungs was sie nicht zu verantworten brauchten. Es Verhandlungen bereit erklärt, den Belegschaften wege hätte durchgesetzt werden können, und jesi, ist das beschämende Verdienst der fommuni- eine Lohnnachzahlung für die Monate Jänner nach Beendigung des Stampfes, besteht tein fifchen Führer, wenn die Deffentlichkeit wäh- und Feber in folgendem Ausmaße zu gewähren: Anlaß, dieser Frage auszuweichen. Unzweifel- rend des Ringens der Bergarbeiter um die haft haben die Unternehmer eine friedliche Ver- Verbesserung ihrer Lebensbedingungen das einbarung nicht gewünscht, denn die erste For- iraurige Schauspiel eines erbitterten Stampfes derung der Bergarbeiter nach einer Zeuerungs der Arbeiterparteien untereinander erlebte, und zulage von 400 Stronen wurde von ihnen mit wenn die Sapitalisten die Genugiuung erfuhren, einem glatten Nein abgelehnt und auch die daß, die Kommunisten diese wirtschaftliche Ausspätere Forderung nach Gewährung einer Lohn einanderseßung zwischen Kapital und Arbeit Schlichtungsausschusses für Groß- Berlin, Ge zulage fcheiterte an ihrer Salestarrigkeit und benüßten, um den sozialistischen Vertretern werberat Störner, fanden heute Vorberhandan ihren Berschleppungsversuchen, worauf sie nüppel zwischen die Füße zu werfen. Wenn lungen zur Schlichtung des Konfliktes in der auch noch die provokatorische Stühnheit besaßen. dennod) der Streif nicht verloren ging und die Berliner Metallindustrie statt, die sich auf die nach der Sündigung des Lohnvertrages einen Streifenden nicht kampfunfähig gemacht nur Firmen Siemens& Halske und Sie neuen Lohnwertrag vorzuschlagen, der eine den, so ist dies nur ein Beweis, daß die lum- mens- Schudert beschränkten, wo die Still. Basra , 2. März.( Reuter.) Britische Flugwesentliche Verschlechterung der bisherigen Ar- pige Demagogie der abgetafelten Weltrevolu- legung der Betriebe infolge des Streikes der beitsverhältnisse bedeutet hätte. Puf solcher tionäre ihre Bauberkraft eingebüßt hat, und daß Werkzeugmacher besonders nahegerüd: ift. Ge- seuge verfolgen in der Wüste täglich die AufGrundlage war ein Verhandeln ohne den Nach der größte Teil der Arbeiterschaft auf das mißwerberat Störner betonte, daß es sich vor allem ständischen, doch wachsen die Schwierigkeiten bei druck des Streit's natürlich unmöglich geworden, tönige Gekreisch der Stalinisten zu hören sich darum handle, die Stillegung der beiden Fir- der Verfolgung der Marodeure infolge von aber von alledem abgesehen kann man dennoch abgewöhnt hat. Darum soll den Marodeurenschen brotlos werden würden. Von Arbeit in den letten 14 Tagen durch Bomben und men zu verhindern, durch die etwa 65.000 en Sandstürmen. Vom Stamme Athwan wurden ihr doppelzüngiges Vor
Die Arbeiterschaft wird zur Arbeit nach Maßgabe des Betriebszustandes der Gruben und des Fortschreitens der Arbeiten zweds normaler Wiederinbetriebsetzung der Anlagen herangezogen werden, wobei im Einvernehmen mit den Be triebsräten vorgegangen werden wird.
Der Schlichter in Tätigkeit. 65.000 Arbeiter von der Aussperrung bedroht. Berlin
, 2. März. Vor dem Vorsitzenden des
4. Das neue Bohnübereinkommen wird je in zwei Gleichschriften in tschechischer und dentscher Sprache ausgefertigt und unterschrieben werden und ist je eine Gleichschrift beim Nebier rat in Brür und beim Bergbaulichen Verein in Teplik zu hinterlegen.
Arbeitgeberseite wurde angeführt, daß einer jolchen generellen Regelung sehr große Schwie. rigkeiten im Wege ständen. Die Verhandlungen dauern noch an. Es ist sehr fraglich, ob man überhaupt zu einer Einigung fommen wird.
Heziagden auf Aufftändische.
300 Leute in vierzehn Tagen durch Fliegerbomben getötet.
auch ohne Streif durch Verhandlungen infolge achen aber nicht vergeben und vergessen werden. Beseitigung der Schwierigkeiten eine gene. Maschinengewehrfeuer der britischen Avions Der große Lohntampf ist zu Ende, und daß relle Regelung erfolgen müsse. Von ungefähr 300 Marodeure getötet. ber günstigen Sonjunktur zu erreichen gewesen,