Samstag, 3. März 1928.

Die glücklichen Armen.

3u dem For- Film 3m Giebenten Simmet".

Zur Goziologie des Kinos.

Das Toppelleben des Geistlichen. Vor dent Gerichtshof in Old Bailey in London standen dieser Tage der Reverend Francis Bacon und feine Freundin Annie Bolton. Bacon , der 72 Jahre alt ist, hat durch zehn Jahre in dem schmutzigen East End von London mit Aufopfe rung seine priesterlichen Pflichten versehen. Gleich zeitig hat er aber unter dem Namen eines Dr. Brown schädliche Medifamente erzeugt und zwei Gefenschaften gegründet, die diese Gifte aut die weibliche Bevölkerung von East End abseßien. Bei der Gerichtsverhandlung spielte er eine klägliche Rolle und versuchte alles abzufeugnen, während seine Freundin Reute zeigte. Or wurde zu fündürfen nicht in den Himmel. zumindest nicht vor zehn Monaten Kerker verurteilt.

Eine neue Bollsbildungs- Zeitschrift. Der Son denusschuß für das Bolfsbildungswesen beim Ver­band der deutschen Selbſtverwaltungskörper gibt jetzt sine Voltsbildungszeitschrift heraus, deren erste Nummer soeben erschienen ist. Die neue Zeitschrift trägt den Titel„ Volksbildungsarbeit". Nach den Intentionen des Herausgebers soll in der neuen Zeitschrift keinerlei einseitige Beeinflussung der Volksbildungsarbeit vorkommen, sondern es fol len alle Richtungen, die sich ernstlich mit dieser dan­lenswerten Tätigkeit beschäftigen, zum Wort kommen. In der ersten Nummer der„ Volksbildungsarbeit" ist unter anderem auch ein lesenswerter Auffay des Ge­nossen Dr. Alfred Kleinberg aus Karlsbad über Arbeiterbildung und öffentliche Bildungspflege, der dieses Problem grundsätzlich behandelt. Es werden ouch in der fommenden Zeit in dieser Zeitschrift im mer auch unsere Genossen zum Wort lommen. Wir empfehlen allen Volkebildnern, vor allem auch den Arbeitervertretern in den Orts- und Bezirks Bi!- dungsausschüssen und Büchere räten, nachdrücklich die Beachtung dieser neuen Zeitschrift.

RADION

Seite 5.

sagt Fräulein Klug.. Viele ,, Ich bin umworben" Männer erweisen mir Ihre Aufmerksamkeit durch Geschenke, aber erst einer überraschte

RADION

wäscht allein

Überlegung, mit der er gewählt hatte: Er brachte RADION."

Schont

die Wäsche!

Wusfeln und unerschütterlichem Selbstvertrauen, retichon lange nicht gefehen. Er gibt sich als ganz ein Ein Pariser Stanalräumer, ein Junge mit harten Einen verlogeneren Film als diefen haben wir tet ein armes, geschlagenes Mädel vor dessen betrun fache Liebesgeschichte, die nur zum Herzen sprechen fener Stiefmutter. Er liebt das Mädel nicht, aber will, und ist doch einer der hinterhältigsten bür er fernt es lieben. Die Dachwohnung in der sieben gerlichen se laisenkampffilme, dice ten Etage einer Pariser Zinstajerne wird ihm zum die rührige For- Gesellschaft je bescher: hat. Sein „ Jiebenten Simmel". Doch Leute wie er, Lente ; die Trumpf ist die Einfachheit. Diese Einfachheit bedeutet sich nicht unterfriegen lassen wollen" und mehr an zwar noch nicht wahrscheinlichkeit, im Gegenteil, vie ihre eigene Straft glauben als an die Silfe Gottes, les an dem Film ist ganz grob unwahrscheinlich, aber diese Einfachheit vermag doch die Illusion natur einer gründlichen Läuterung. Der junge Wann war lidhen, selbstverständlichen Geschebens zu erweden. auf den Pfarrer nicht gut zu sprechen obwohl er der Das Find: n der beiden, die anfängliche Abweisung Empfehlung des Pfarrers den Aufstieg vom Stanal burd) den Mann, die stumm aufopferungsvolle Liebe Er hat die Amulette, die der Pfarrer ihm gütig in der Dachlammer, der ganze im Film ausgezeichnet räumerstand zu einem Straßenfehrerposten perdankt des Mädels, die einen Geschehnisse der ersten Nachi scheutte, nur genommen, um den alten Mann nicht zu gespiegelte Alltag der beiden scheinen so natürlich, daß verletzen. Dafür muß er bestraft werden. Als er dem Zuschauer dann auch alles weitere, die bedin sich auf dem Gipfel feines Glüdes fühlt, als er nach gungslose Liebe zum Vaterland. der Beweis der feiner Tagesarbeit die sieben Treppen emporsteigt und Straft des Glaubens, natürlich und gelungen scheinen feinen Mädel ein Brautkleid mitbringt, da bricht der lönnten. In Wirklichkeit ist an diesem Film alles Krieg aus. Von diesem Augenblick an wird der junge unwahr; das Glück der armen Leute in der sie­Straßenkehrer, den der Film bisher als wohl nicht benten Etage, der Charakter der beiden Liebenden unsympathischen, aber doch allzu eigenwilligen und und alle Gefühle, die in den Gestalten ausgelöst wer ungläubigen Menschen dargestellt hat, ein Musterbei den und im Zuschauer ausgelöst werden sollen. Men­spiel vaterländischer Pflichterfüllung, ein Muster- schen wie dieses Liebespaar gibt es nicht. Ste egemplar bürgerlich staatsbürgerlicher Eigen sind ein Wunschbild des Filmfapitalisten. Sie haben schaften. Seine einzige Stellungnahme zum Kriegs- gerade so viele Fehler, als der Stapitalist am Prole ausbruch ist der Say:„ Wir dürfen nicht dentarier sehen will und haben alle die Vorzüge, die fen, wir müssen gehorchen." Nichts weiß er der Kapitalist vom Proletarter verlangt. Nicht die über Ursache und Zwed des Strieges, nichts vom Sinn Wirklichkeit ist die Voraussetzung dieses Films, des Wordens; aus dem Traume seiner jungen Liebe sondern ein frommer Wunsch derer, die ihn hergestell: reinen anderen Gedanken, als stumm zu gehorchen. reißt ihn die Kriegsnachrich: jäh empor- und er hat haben. So will das Bürgertum, so will der bürgerliche Film Der Kanarienvogel als Zeuge. Wir lesen in den Broletarter! der Frankfurter Zeitung ": Vor dem Zivilgeridre Dieser musterhafte Staatsbürger ist aber noch in München hat sich in diesen Tagen eine furiose fein musterhafter Sohn der Kirche. Um glücklich zu Für einen großzügigen bürgerlichen Klassenlampf­Berhandlung abgespielt. Es war in einem Cheschei- sein, um den siebenten Himmel im fiebenten Stod film lohnt es sich schon, große Summen auzulegen, dungsprozeß. Der Eheherr gab an, von seiner Frau wert einer Wietkajerne zu verdienen, muß er noch bed. utende Stünstler zu engagieren. Ein Film dieser hat. Sie verfügt nun in Amerika allein über faft andauernd ins Gesicht geschlagen und gespüd: wor- from m werden. Also führt ihn der Filmautor in Art ist um so wirksamer, dachte die Filmfirma, je fünfhundert Lichtspielbühnen. Diese fünfhundert den zu sein, sobald er sich dann zur Wehr gejezt einen Sturmangriff und läßt ihn das Augenlicht ver- beffer er gentacht ist. Nun, man muß zugestehen, daß Minos der Fox führen natürlich den bürgerlichen habe, ſei ſeine Frau zum Fenſter gesprungen und lieren. Wer nicht sicht, glaubt. Zwar wird der dieser„ Siebente Himmel" vom Standpunkt des Films laſſenkampffilmt der For auf. Diese fünfhundert habe um Hilfe geschrien. Das bestritt die Frau. Sie junge Mann von einem Kollegen aufg funden. zum aus, trotz der grellen logischen Mängel des Buches. Ninos und die vielen tausend anderen der ganzen wollte vielmehr die Gemißhandelte gewesen sein. Ein Berbandsplay gebracht, ja er unterhält sich sogar mit gut 8 macht" ist. Er wurde von Frank Borzage Erde, alle als Stätten harmloser Unterhaltung be Zeuge war nicht vorhanden. Das Mädchen des Ehe- dem Priester und schidt seinem Wiädel das Amulett, ohne Theatralit inszeniert; unpathetische Liebe, Liebe zeichnet, alle angeblich von Politit so weit entfernt paares wat davongeloufen und galt als unauffind­das als Unterpfand ihrer in höchster Eile geschlossenen ohne Worte, wie sie hier gezeigt wird, ist cin' spezifisch wie die fiebente Etage vom Erdboden, rufen das Bu­bar. Nun hatte der Ehemann u. a. bemerkt, seine Che dient d.nnoch bekommt das Mädel die To filmisches Motiv, die Stomponisten der Bilder gedies blikum in den siebenten Himmel des Glüces und der Gattin hätte sich derart benommen, daß der Kana­desanzeige. Der junge Mann steht auf der Berlust gen, manch gutter optischer Einfall, vor allem die durch Herrlichkeit, so jenen winken, die da gläubig und terbogel ganz wild in seinem Bauer herumgelegen liste. Und es hat doch so sest geglaubt, daß er lebe! fieben Stawerte fahrende Kamera pusen den Film fromm dem Vaterland dienen und sich fernhalten von ſei, sobald sich die vor Gericht um Mitleid heischende Trügt der Glaube? Trügt der Himmel? Nein! Er auf, die Photographie ist meisterlich. Charles& ardem dreimal verdammten Klaſſenkampf. Rufen sie Ehchälfte auch nur ihrem Lebensgefährten genähert beschämt das Mädel, das au finer Güte zu zweifeln reit gibt die männliche Hauptrolle zwar ein bißchen in einen siebenten Himmel, in dem die Wunder hätte. Infolgedessen schlug der Rechtsanwalt vor, den gewagt hat! Wunder geschehen! Die Toten lehren zu selbstgefällig, aber Janet Gaynor ist eine Dar der bürgerlichen Geſellſchaftsordnung Leuchten. Armut Bauer mit dem Kanarienvogel zur Verhandlung zu heim! Blind, aber glücklich! stellerin, die in der Unmittelbarkeit und Schlichtheit die höchste Gnade, Bescheidenheit die erste Vorausset laden. Der gegnerische Anwalt lachte Sarüber( wie ihres feelischen Ausdruces, in der Weichheit ihrer zung des Glückes, Duiden die erste Vorbedingung alles es Anwälte in ungünstiger Situation gerne mn). Geſten an Lillian Gish h. ranreich ihre Rolle ohne Lebens ift. während die Frau verlegen schwieg. Beim nächsten Süßlichkeit gibt und sicherlich zu den stärksten jünge Termin war der kuriose Zeuae tatsächlich zur Stelle ren Begabungen des Fims zählt. Aber auch die Die Frau wurde nun aufgefordert, auf ihren Manu blendende Ausführung des Films war diesmal verge. zuzutreten, und als sie es tat, flatterte das Tierchen bens. Die Filmmacher mögen wohl, wenn sie ihren tatsächlich so ängstlich in seinem Käfig umher, daß Musterproletarier zeichnen, von der Erkenntnis der es in den Gitterstäben hängen blieb. Der erfinde Klassengeſellſchaft durch den arbeitenden Wienschen rische Rechtsanwalt triumphierte. Die Ehefrau aber feine Notiz nehmen, sie räumen dadurch die Tatsache brach in Tränen aus und der Prozez nahm auf nicht mehr aus der Welt, daß heute soziale Probl.me Grund der Zeugenaussage" des Kanarienvogels eine nur mehr vom Klassenstandpunkt ans betrachtet wer­für sie nicht günstige Wendung. den fönnen und jede noch so senumentale und ver­logene andere Darstellung sich von vornherein als b.wußte Mache entlarvi.

Der Bund proletarischer Freidenker, reis IV, tomotau, teilt mit: Der Streis veranstaltet am 7. und 8. Juli besondere Hus- Feiern in Brüy und Weipert . In den anderen Orten wie gewöhnlich am 5. bezw. 6. Juli.

Neue Jad London- Bücher. „ Ein Sohn der Sonne.“-„ Der Sohn des Wolfs." " Jerry der Infulaner."

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Der Universitas- Verlag( Berlin )*) ist in verdienstvoller. Weise bemüht, die Werle Jad Londons , die dem weitaus größten Teil der dent schen Leserschaft wahrhaft allzu lange unbelaun maren, nun in rascher Folge herauszubringen. Daß bei diesen, einander in fleinen Intervallen, folgenden Neuerscheinungen die äußere Form der sehr mohlfeilen Bücher( Drud sowohl wie Einband und Bapier) vorzüglich ist, sei dem rührigen Verlage besonders nachgerühmt...

Es liegt nun immerhin schon ein stattlicher. TCH des Gesamtwerkes Jad, Londons in deutscher Uebersesung vor, die Stoffgebiete der Romane und Sturzerzählungen sind vielfach verwandt, sie spielen

in den gleichen Landschaften, und doch bringt jede Erzählung eine Fülle neuer künstlerischer Werte. Mit jedem Werke rückt Jack London stärker aus der Sphäre des Journalistischen , in der allein man ihn vor der Ueberseßung seiner großen Erzählungen kamute, in die des Dichterischen; er steht hente schon in der Reihe der ganz großen Erzähler der Weltliteratur und fann ohne daß irgendwie ver­glichen, gewertet oder Klassifiziert werden soll- in einem Atem mit Balzac , Flaubert , Didens, Meller, Lagerlös genannt werden. In dieser Zeit, da im Ringen eines blassen, blutlosen Aesthetentums mit pseudorevolutionären Formverächtern die Dichtung

Der junge Mann hat zwar sein Augenlicht ver­Loren, aber den Glauben gefunden. Der vers.: be­fanntlich Berge. Und ist besser als alles Selbstver trauen. Reuig preist der junge Straßenlehrer den Simmel, der ihn beschützt hat. Mit seinem Mädel wird der Blinde weiterhin in seiner Dadammer hausen, die fiebente Etage wird endlich der siebente Simmel sein. Ob man in diesem siebenten Himmel von einer Invalidenrente leben kann? Cb der Glaube allein den Hunger der beiden stillen wird? Das verrät der Film wohlweislich nicht. Er b.guügt sich damit, das Liebespaar mit einem Strahlenbündel himmlischen Glanzes zu verklären. Soviel Licht ist bei den Armen, die da glauben und sich willig dem Vaterland opfern. Während doch in Wirklichkeit ſo­viel Licht in Armelentewohnungen nur ist, wenn das Dach ein Loch hat...

Deshalb läßt er auch falt. Es ist ein anderes, ob aus echter Gläubigkeit für den Glauben geworben oder mit der Routine amerikanischer Filmschreiber das Gehirn des Publikums verkleistert werden soll.

An d.mselben Tage, an dem der Film seine Wie­ ner Erstaufführung erlebte, erfuhr man, daß die Fox­Gesellschaft wieder hundertfünfzig- Kinos erworben

Wer da immer noch nicht erkennt, welche unge­heuerliche Wacht über das Bewußtsein der ganzen Menschheit in die Hand des Kinokapitals geleg: iſt, wer da noch immer nicht erkennt, mit welcher Sinter­ist das Kinokapital gerade, im harmlosen Unter­haltungsfilm für die Aufrechterhaltung der bürger­lichen Ordnung und gegen jeden zweifel an den Segnungen des Profitsystems, des Vaterlandes und des blinden Buchstabenglaubens kämpft, der verdient es wahrlich, mit weißen Flügeln als Englein in bie sen Siebenten Himmel" einzugehen.

Friz Rosenfeld.

stirbt und im dürren Walde der Literatur das des Raben", dem eingeborenen Indianer der Arts, I der Jerry rettet, den Alten, den Jerry diet. Daß wuchernde Gestrüpp die letzten tiefwurzelnden Schöß oft vergebens ringend mit den Naturgewalten Jad London nicht rassenstolz war, beveljen joint Linge echten Poctentums crstidt, ist die Erscheinung welches Grauen in der fleinen Erzählung von den Nordlandsgeschichten, in denen er Jud antern 1 des naturverwachsenen Vollblumenschen Jack Lon. beiden Verlassenen, die in der Einsamkeit des Win- Mestizen das Wort redet, in deren schönsten emer don ein Geschenk der Götter. Dieser Dichter schöpft| ters, abseits der Truppe, wahnsinnig werden, er das indianische ein des weißen Mannes ver­nur aus seinen ureigenen Sträften, er hat nie über Wahnsinn und Urleidenschaft, Mensch gegen Mensch, herrlich:, dessen der Weiße nicht würdig ist. Tendens und Form, über Stil und Mode nach einzige Lebewesen in hunder: Weiten Untfreis, in Ginzigartig in der Dichtung aller Zeiten denten müssen, er hat es nie nötig gehabt, mit der fahlen Polarnacht einander an den Leib gehen! ist der unde- Roman„ Jerry"; er hat man Mäßchen und Finessen der nervenidavachen Literaten Welche Tragödie auf ein paar Drudjeiten in der icinesgleichen und nur ein ganz großer Stünfter, em das aufzupuyen, was eine schöpferische Phantasie, schlichten, heroischen Erzählung von Mason, den ein gleich naturnaher Wienich nie Jad London me nas sein übervolles Herz, was seine reichen, emp- Baum todwund schlägi und der sich von dem ge- o Derrliches wieder schaffen! Wir kennen die e fänglichen Sinne ihm von Welt und Menschen verliebten Weibe, dem die Fruch: im Schoße feinu, von Tiergeschichten, in denen Tiere verment ricten. Or ist auch nicht der Amerikaner in dem trennen muß den Gnadenschuß erbittend von deur Sinne, den wir heute dieser Spezies zu geben pflegen, seine Welt ist noch das wilde, ungebändigte, natur nahe Amerika des Westens, von dem alle Wege ins Abenteuer führen, in die glutende Welt der Südice, in die Wälder des arktischen Nordens,

Freunde, der weiterzicht. Das Gesetz der Bild­nis in furchtbarer Strenge waltet hier, wo gött liches und menschliches Gesetz aufhören und aus Selbsthilfe, Egoismus, Faustrecht eine neue Ord nung entsteht; das Werden einer Gemeinschaft aus tausend widerstrebenden Atomen erleben wir mit den vielen Geſtalten, die der Dichter auf der Fahrt, im Quartier bei Arbeit, Stampf und Bergnügen seichnet.

weiden, von der einfachen Zehrfabel bis zu er epos; wir fennen glänzend geschriebene Studien. und Beobachtungen, aber hier zunt erstenmal wurde, die Seele des Tieres fünstlerisch entdeckt wir ihnen Jerry kennen und beobachten ihn zunächst, wie wir fonit Tiere zu sehen gewöhnt sind. Bach Beide, die ewige Sonne und das ewige denken wir mit ihm, fehen wir mit seinen stigen, is, der jengende Mittag der Salomons Inseln nehmen an feinen Frenden und Schmerzen tell be und die schwarze, tote Nacht von Alasta, mach er trachten die Menschen, wie sie Jeriy erleb: zer diesen Roman gelesen hat- end er follie Millionen uns gleich lebendig. Dabei arbeitet er nie mit lang atmigen Landschaftsschilderungen; in knappen Sägen, So groß der Landschaftsmale: Jack London ist. Lefer finden wird dem Tiere anders begegnen mit ein paar Worten stizziert er den Rahmen, in so groß ist er auch als Menschengestalter. Er als vorher; auch der größte Tierfreund, der geidjuſte den er seine Menschen stellt. Mit diesen Menschen, braucht feinen Roman zu schreiben, um einen Cha- Tierpsychologe leynt eine neue Welt tennen, wenn den Hunderten Gestalten, die in lebenswahrer Bunt rakter erstehen zu lassen, er umreißt ihn mit wenigen er die Lebensgeschichte Jerrys liest Diefer, noben heit durch seine Erzählungen und Romane gehen, Worten, stellt alle Typen verschiedener Rassen, bei durch eine reiche Fülle menschlicher Genatten erloben wir erst die Landschaft. Wir kreuzen mit Stlassen und Wöller leibhaftig vor uns, lebendig in und landschaftlicher Erlebnisse glänzende Hunde­dem braunen„ Sohn der Sonne", dem heroischen ieder Gebärde. Es gibt feine Nebenfiguren in den Roman ist die Offenbarung eines Gemütes, das Ueberwinder der Südseeleiden, im Passat, fühlen die Erzählungen Jad Londons; jeder Matrose, jeder jeglicher Sereatur nahe war dauf einer Naturver­Ballen des Schoners unter unseren Füßen brennen, Negerstiave, jeder einzelne im Kreis der Goldgräber bundenheit, die in unseren Zeiten fingulär und schon trinken das Weiß und Blau von Meer und Sand ist gleich plastisch und vollendet gezeichnet. darum erschütterndes Erlebnis ist.. mit geblendeten Augen, erleben die Tropennacht und Was an den Südseeromanen den europäischen Wir können nur immer wieder der Arbeiter. *) Im Rahmen der großen Jack London- Aus- ihre stets wachen Gefahren. Steiner hat so brutal Sozialisten befremdet, ist der Negerhaß Jack Bon- aft, unserer Jugend vor allem aber, die gabe des Universitas Berlage werden auch in diesem offen wie London das Grauen der Tropen gemalt, dons, das Gefühl unbedingter Ueberlegenheit über Werte Jae Londons empfehlen, in denen Jahre weitere sechs Bande erscheinen Zunächst Ende dieſes Leben zwischen Fieber und Stannibalen; feiner die Natives. Und doch sind vielleich: wir es, die hier sie alles finde, was wir von wahrer Dichtung, for Feber angelicht, eine Sammlung feltiamter hat wie er die Romantik der Südieeſchwärmer ihres falsch urteilen, ohne Erfahrung und Erleben; was dern: Schönheit, Phantasie, Abenteuer, Geschichten, Jock Sondon ven einer ganz neuen Baubers entkleidet, aber lein anderer hat die beals Rassenstol; des Angelsachsen erscheint, erfliekt tiefes Erleben und Erhebung. Seite zeigen. Es folgen„ MacI", das Geg, rauschende Schönheit disser Welt der ewigen doch gerade bei Jack London dem Erlebnis, das vei ſtud zum schönen Sunderoman" Jerry".." Der Sonnenglut so wundervoll besungen wie dieser starke der persönlichen Berührung zwischen den Trägern des Uebersepers Erwin Magnus , ber and die Gott seiner Väter", Kurzgeschichten aus Realiſt. zweier im zehntausend Jahre auseinanderliegenden Alasta, und im Sommer und Herbst einige der noch Nicht anders als die Südkee wird uns der Nor Kulturen eben in Stampf. Saß. Mißtrauen besteht unübersetzten berühmtesten Romane von Jad Lon- den levendig, in den der„ Sohn des Wolfs", der Seine Negerhäuptlinge find bei all dem so föstlich. don, darunter voraussichtlich„ Bölker des Ab- Weiße, unter übermenschlichen Mühen und Qualen mit wundervollem Sumor gezeichne!! Und hie sind grunds“ und„ Das Tal des Mondes". vordringt, kämpfend und schachernd mit dem„ Sohn da gibt es sogar sympathische Schwarze, den Knaben,

Nicht unerwähnt sei die hervorragende Leistung icpvierigsten Aufgaben ,, so die Wiedergabe der See­mannsausdrücke und die Uebersetzung des Trevang, des Neger Englisch , ins Deutſche meiſterhof: list. E.. Fr.