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8. Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentr

BB N 28

80 Jahre.

Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei der Tschechoslowakischen Republit.

ber

Dienstag, 13. März 1928.

Sie lernen nichts, sie lernen nic, die Kron' und Purpur tragen; des Schicksals Rächerfaust hat sic mit Blindheit ganz geschlagen. Sie träumen noch die alte Zeit: im Blut des Volfs die Herrlichkeit des Purpurs neu zu baden,

die Herrn von Gottes Gnaden!

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Nr. 62.

Stn.

die Barrikaden zogen, als legte die Stellungen Sirn der Rebellion waren. Ihnen hat 2. A. räumten, gegen die der Kartätschenprinz WilrantI in der Nacht vom 14. zum 15. März, helm von Preußen, nachmals Deutscher Kai- als die ersten Stürme vorüber, Metternich ge­jer", gegen die Fürst Windischgräß und der stürzt, die Verfassung versprochen war, das un­Banus Jellachich ihre Geschüße aufführten, um vengängliche Lied geweiht Was kommt heron eine Idee mit Granaten zu töten. Gin Men- mit fihnem Gange? Die Waffe blinkt, die schenalter tapitalistischer Entwicklung hatte ge- Fahne weht", in dem er sagen konnte: nügt, um in den deutschen   Großstädten Prole- Bezahlt hat mit den ersten Zeichen tarierheere zu schaffen, um in Proletarierhirne die univcriitä t." Und heute, da eine rüd­den Gedanken der Revolution zu pfangen um wärtsgewandie, ungeistige, versumpfte Jugend die Arbeiter in Berlin  , in   Wien und am Rhein  , tagtäglich durch ihre Tat das Andenken der zu den Avantgarden der Revolte zu machen. Studenten von 1848 schändet, gilt um jo mehr, und eben diese Teilnahme der Arbeiter an der was Frankl seinen Stommilitonen verhieß:

Was, dieser Revolution Schwung und die mit ihrer Idee nicht durchdvangen, weil sie Sonsequens gab, was sie in   Wien über das nur der Gewalt der Idee vertrauten und die parlamentarische Zwischenspiel des Sommers in Idee der Gewalt verwarjen, der Verfechter des März und November sind die Aus. Exempel von 1848 hatte sie sicher und übertrug, was ihr in Baden, am Niederrhein  , in Frankfurter   Linken, jei chrend gedacht, wenn den Verzweiflungskampf des Oktober hinüber- reinen, unverfälschten Einheitsgedankens in der sichzeiten für jenen Hausherrn, dem mütig gemacht, die damals mit Startätschen und Sachsen   den Mut zum letzten Einsatz und zum wir die Männer von 1848 feiern. Radialer der Wieler tündigt beim Belgericht. Galgen den Völkern aufgewartet und mit dem Spiel um das Ganze gab, war die Teil- als die Frankfurter   Professoren, denen dosjekte Einjaß Karl Straus. Blute der Besten den Durst der Millionen nachnahme der Arbeiterklasse an der Bürgertum, das die Einheitsidee verriet, jein Die om 13. März 1848 vor das Wiener   Freiheit und Menichemoürde geſtillt hatten. Erhebung. Nicht nur in Paris  , wo die Arbeiter erstes Parlament schändend, den Fluch der Landhaus zogen, Bürger, Studenten, Arbeiter. Nach siebzig Jahren, als die Geister ihre Junischlacht schlugen, auch in Deutschland   Lächerlichkeit nachschleuderie, waren die Stu entfacht und ermutigt durch die frohe Botschaft der Vergangenheit sich erhoben, golt von ihnen, waren& Proletarier, die als erste auf denten, die in   Wien vor allem Herz und der Pariser   Feberrevolution, die an diesem was am Vorabend der Olioberrevolution das ersten blutigen Tage und an den späteren mit radikale Blatt der Wiener   Studenten schrieb: fämpften, forderten, jubelten, sie sind längst ins Grab gestiegen. Sieger und Besiegte des großzen Sturmjahres dedt der gleiche Rasen, umgibi Mythos und Legende der Geschichte. Was cr obert und verloren wurde in dem blutigen Spiel der acht Monate zwischen Metternichs Sturz und Windischgräts Einzug, zwischen dem sieg­reichen Frühling der Revolution und dem bitteren Allerjeelentag, da die Kroaten durd). 1848 war die Revolution des deut die Straßen Wiens lärmten, das hielt fich fast schen Bürgertums. Um die Befreiung die Wage. Wenig blieb von den Erfolgen des der fapitalistischen Wirtschaft aus den Fesseln ersten Anrennens gegen die Bastionen des Ab- des Stapitalismus, um die Beseitigung der wirt- Emeute, die ihr Schwung und den Willen zum jolutismus, und die alten Mächte schienen um fchaftlichen Privilegien des adeligen und firch Aeußersten lich, wurde zu ihrem tragischen 1850 ficherer im Sattel zu fißen als am Vor- lichen Großgrundbesitzes, um das freie Spiel Verhängnis. Die Furcht vor dem Bundes abend der Revolution. Jahrzehnte zähen der Sträfte ging es vor allem. Was aber der genoffen, der in die Varolen der Geschäftemacher Kampfes haben Stüd um Stüd der Forderun- bürgerlichen Revolution die breite foziale Basis die Forderung nach Brot und Arbeit rief, trieb gen verwirklicht, die man 1848 im Sturme er- ichuf, was sie in dem kapitalistisch unentwickelten das deutsche   Bürgertum in die Arme seiner alten füllt fehen wollte, haben die Privilegien der Desterreich zu einer so elementaren Bewegung Feinde, zwang es zum schäbigen Kompromiß mit Arone, des Adels und der Stirche niedergerissen. Aber unser Stolz find nicht so sehr die mühe­hollen Schritte, die das Volk seit 1867 auf dem Wege zur Freiheit tot, als die Erinnerung an den mächtigen Anlauf, den es im März 1848 nahm; unsere Sehnsucht fliegt zurüd zu den Barrikadentämpfen der Wiener   Arbeiter und Shedenten, zum Abenteuer des badischen Auf­standes, zu der Revolte der Berliner   und der niederrheinischen Proletarier, als ob in der einen Revolution jede frühere sich wiederholte, jede kommende sich ankündigte, wir trauern an den Gräbern der Märzgefallenen, als ob in diesen Gräbern die Opfer aller Rebel= lionen der Menschheitsgeschichte ihr Denkmal gefunden hätten.

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Achtzehnhundertvierzigundacht.

Achtzehnhundertvierzignndacht,

als im Lenze das Eis gefracht, Tage des Februar, Tag des Märzen, waren es nicht Proletarierherzen, dic voll offnung zuerst erwacht, achtzehnhundertvierzigundacht?

Achtzehnhundertvierzigundacht, als du dich lange genug bedacht. Mutter Germania  , glüdlich verpreußte pwaren es nicht Proletaricrfänste, die sich ans Wert der Befreiung gemacht achtzehnhundertvierzigundacht?

Achtzehnhundertvierzigundacht, als du geruht von der nächtlichen Schlacht,

waren es nicht Proletaricrfäuste, dic du, Berlin  , vor den zitternden, bleichen, barhaupt grüßendeu Cäsar gebracht, achtzehnhundertvierzigundacht?

Achtzehnhundertficbzigunddrei, Reich der Reichen, da stehst du, juchheit Aber wir Armen, verkauft und verraten, denken der Proletariertaten. Noch sind nicht alle Märze vorbei, Achtzehnhundertficbzigunddrei.

Doch, wird dereinst die Nachwelt blättern, im Buche der Geschichte steht

die lichte Tat, mit goldnen Bettern: die Universität.

Das ideologische Band, im schwarzroigol­denen Dreifarb sein Sinnbild findend, hielt dif Sträfte nicht zusammen, die mit maturgefeßlicher Gewalt auseinanderstrebten. Im Anfang des Maschinenzeitalters, bei unentwidelten Sajjen gegensäßen zwischen Bourgeoisie und Profe tariat, fonnte die große französische   Revolution alle Kräfte der Nation zum Kampf gegen Ari­ftokratic und Königtum einjeßen. Ein halbes Jahrhundert später mußte die deutsche   Repo tion an ihren inneren Gegenfäßen scheifern.

Auf die unorganisierte, spontane, drauf­gängerische Märzrevolte folgte in   Wien die Er. hebung vom Mai, die Reichstag   und Ver fajjung erzwang. Nach der Bauernbefrei ung, noch Radetzkys Siegen über die nationale Revolution in Italien   jezte der Gegenstoß ein. Nur das proletarische   Wien, Arbeiter. stleinbürger, Studenten focht den Ottober aus, hielt drei Wochen gegen die Armee der Habsburger   stand. lud als die Kroaten bas Burgtor ftürmten, da waren es ein Halbbousend wwwwww2rbeiter, die es bis auf den leßten Mann ver­

Georg Herwegh.

Die Große Revolution von 1789, in Um­fang, Temperament und Folgen weitaus gewal­tiger als die von 1848, verebbie langjam, und ihre Parolen verklangen als einsame, halb ver­geffene Motive einer mächtigen Symphonie, deren lester Saß, das grandiose Schauspiel des M napoleonischen Staisertums, sich von den anderen machie, das war die Erhebung der den alten Mächten, machte es zum Verräter teidigten. löste und ihre Fanfaren übertönte durch die Bauern. Gegen Robot und Zehent, für die an der Sache der Freiheit und Einheit. Neue

Die Banden der Blutgeneräle beherrschten

zwanzig Jahre war die Emanzipation des Bür Bertus verbagt, auf ein halbes Jahrhundert der Befreiungstompf der Arbeiter, auf sieben Jahrzehnte, fast auf den Tag genau, die natio Jahrzchnie, faſt auf den Tag genau, die natio­

Bojaunen des Schlachtenruhms. Bei Leipzig   vollständige Lösung des Bauern aus der Erb- Privilegien sollten an die Stelle der alten   Wien, die Standgerichte arbeiteten, vom und Waterloo   endete die französische   Revolution untertänigkeit, für die Wiedergewinnung der freien, das Bürgertum sollte der neue Adel sein Stephansturm holte man die schwarzrotgoldene auf dem Schlachtfelde, und der Ruhn, die Aimende marschierten die Hunderttausende auf, das war das Ziel der revolutionären Bour- Fahne herunter und zog die schwarzgelbe der Legende, der Name Napoleons   waren Jahr entfandien auch die flawischen, rein agrarischen geoisie vom 13. März. Und weil diesem Ziele Reaktion wieder auf. In dieser Stunde baite zehnte hindurch die revolutionären Idole der Gebiete der Habsburgermonarchie ihre Fähnlein die Arbeiter widerstrebten, ging das Bürgertum sich das Schicksal Deutschlands   entschieden: auf französischen   Volksmassen. ins Treffen, ihre Vertreter in den Wiener   im Oktober mit dem Abfolutismus. Schon am Die deutsche   Revolution von 1848 Reichstag  , der, wie selten ein Parlament der 5. März hatte Friedrich Seder das Belenni aber verlief und endete als echte Tragödie. Geschichte, eine Bauernversammlung war. Auf nis abgelegt. für das hernach Tausende starben. Als zwei Jahrzehnte später das allgemeine der Höhe der revolutionären Entwidlung, als und das. noch ehe der Stampf begonnen hatte. Wahlrecht im neuen Deutschland  , das Privi- Sabsburgs Sache noch im ungewissen und sein die tiefe Seluft im Lager der Revolution ſichtbar legienwahlrecht in Desterreich. Preßfreiheit und Schicksal beim Volke stand, setzte der österreichische machte: Ich will die Freiheit, die ganze Nach 80 Jahren ist vieles von dem erfüllt, einen schüchtern- schwachen Parlamentarismus Reichstag   seine erste, einzige und dauernde Zai: Freiheit für alle, gleich viel in welcher als Abschlagszahlung an das nun doch mündig er hob die Robot der Bauern auf. Noch im Staatsform sie zu erreichen ist. Aber keine wofür die Opfer von 1848 starben. Daß die gewordene Volt brachten, fehlte im Bewußtsein Laufe der Verhandlungen, je stärker das Echo Freiheit nur für die Privilegier deutsche   Einheit, daß die Befreiung der folgenden Geschlechter der Zusammenhang wurde, das die lombardischen Siege Radepknsten oder für die Reichen; ich bin, wenn ich der Arbeiterilasie noch nicht vollendet mit 1848. Die Revolution blieb eine in sich in   Wien und am Hofe auslöften, je sicherer es mit einem Wort benennen soll, Sozial- find, ist die Tragik der deutschen   Revolution, dic, weil sie 1848 nicht siegen fonnte, den Um­abgeschlossene Tragödie, ein Wunschtraum der Habsbung wieder auf die Bajonette und je demokrat."

male Revolution.

Bölfer mit schmerzlichem Ende. So jidher weniger es auf die Liebe des Volkes zählte. Seit dem Augusttage, do Wiener   Bürgerweg über die Schlachtfelder Rußlands   und glaubte man den revolutionären Geist über- desto gründlicher wurde Hans se udlich's An- garden auf demonstrierende Arbeiter schaffen, Flanderns  , über die Irrtümer der Bismard­wunden, daß die Mächte des Absolutismus trag verwässert. Im September aber stand er tobte der Stampf zwischen Armen und Reichen, fchen und der Wilhelminischen Aera gehen gegen ein pietätvolles Gedenken, gegen die ver- doch als fertiges Gesetz da, wurde die Ernte Ausgebeuteten und Ausbeutern als offene mußte.

Und weil wir wissen, es fommi wohl alles tlärende Feier des tollen Jahres kaum etwas unter Dach und Fach gebracht, ehe das Unge- Fehde. Die Marschälle der Habsburger   zögerten einzuwenden hatte. Eine tragische Episode witter über das Land hereinbrach. Denn nun nicht, ihn zu müßen. Der Herbst war ange- fo, wie sie es 1848 träumten, aber es hätte unserer Geschichte, schien den Siegern von 1848 beginnt die eine Wendung zum Tragischen in brochen, von dem Freiligrath in dumpser anders, frither, vadikaler fommen fönnen, wäre wie dem einen Zeil der Besiegten der Traum diesem denkwürdigen Jahr. Der fatte Bauer, Vorahnung des nahenden Verderbens jang, das tolle Jahr nicht neben dem Bauernkrieg auf ewig verscheucht, die Begeisterung im Blute der befreite Bauer. weigert der Revolution die Deutschland   fand kein Erheben, teine Tat für die zweite große Tragödie des erträntt. Die Senfer und Blutrichter von Ra- Gefolgschaft. Ungestört zichen die Beerjäulen das proletarische   Wien, und der Delegierte des deutschen   Volkes geworden, pilgern wir statt,   Wien und   Arad starben, und ahnten nicht, der Windischgrät und Jellachich gegen   Wien, Frankfurter   Parlaments, Robert   Blum, starb in Schmerz und Genugtuung, in Trouer und Stolz zu den Gräbern der Märzgefallenen, daß der Geist der Opfer in den Völfern fort- vergebens ruft Studlich den Bauer zur Verteidi- unter dem Blei der reaktionären Würger. lebte und daß die Entel vor dem Weltgericht gung der rebellierenden Hauptstadt auf, mit

Was die von Anfang an auseinanderstreben nähren wir unsere Sehnsucht mit dem Gedanken verantworten sollten, was die Ahnen gesündigt. vollen Fuhren kommen die Trainzüge der Be- den Faktoren, Bürger, Bauern und Arbeiter, an die heldenhafte Boltserhebung vor 80 Jah So schien vielen die letzte Erinnerung an 1848 lagerungsarmee aus dem Böhmischen und aus zuſammenhielt, was sie ideologisch band und ren, kleiden wir noch heute unsere Hoffnung in begraben, als man Franz Josef  , der als Acht dem Marchfeld   heim; der befreite Bauer nährt auf eine Fahne schwören ließ, das war die die Parole, daß noch nicht alle Märzen zehnjähriger über Gräber zum Throne gefchrit- die Kroaten und Tschechen, deren Bajonette und Idee der deutschen   Einheit, getragen vorbei sind, und in Rückschaut des wechsel­ten war, nach 68jähriger Regierung in die Stanonen einen eisernen, feuerspeienden Ring und propagiert von der Intelligenz, von der vollen Weges von 1848 über 1918 bis heute. Stapuzinergruit trug, und doch hatte wenige um die rebelliiche Staiserstadt legen. An ihrem akademischen Jugend, von den Gebildeten der wissen wir, daß die Botschaft von damals Er­Bochen vorher der Schuß Friedrich Adlers die größten Sieg stirbt die österreichische Revolu- Nation. Und ihrer, der erfolglosen, vielverlach- füllung finden wird, denn wir kehren reisiger Wiederkehr der Revolution verkündet. Das tion. ten Professoren der Frankfurter Paulskirche  , wieder!

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