werden kann.
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Wenn in der Presse bisher die Militärvorlage und der Gesetz- 1 Von den außerordentlichen Ausgaben entfallen Wenn man weiß, daß von der Saar täglich ganze entwurf zum Schuße des gewerblichen Arbeitsverhältnisses" befonders 44 606 689.(+28 736 898) auf das Reichsheer, 33 879 000 m. Koblenzüge nach der Schweiz und Frankreich hervorgehoben wurde, so geschah dies wohl mit Rücksicht darauf,( † 4248 000) auf die ma Marine. gehen, dann begreift man nicht, daß trotz des undaß gerade diese beiden Vorlagen einen, Sonflitte stoff" in Bei den Einnahmen sind die Zölle und Verbrauchssteuern auf befriedigten Kohlenbedürfnisses in Süd- und sich schließen sollen. Man wird jedoch gut thun, erst die Vorlagen 742 260 960 m.(+40 771 500) angefegt, Matritulatbeiträge Südwest Deutschland täglich neue Lieferungs. ſelbſt abzuwarten, um über dieselben ein Urtheil zu fällen. Auch 489 953 828 2.(+14 227 260), außerordentliche Dedungsmittel verträge mit dem Ausland abgeschlossen werden. Wenn sich die Thronrede giebt für die Beurtheilung keine genügende Unter- 91 211 189 m.(+33 784 198), darunter Anleihe 89 921 189 m. das Bergamt in dieser Beziehung hinter die Grossisten versteckt, so lage. Wenn es darin heißt, daß das Koalitionsrecht der Arbeiter un-+34 291 198). möge es die Grossisten ebenso, wie es denselben die Art und Weise, angetastet werden soll, so wird sich ja die Erwägung des Wiederverkaufs förmlich diktirt, anhalten, den Kohlenbedarf im nicht absolut von der Hand weisen lassen, zu Einen geschickten Gegenzug beabsichtigen die Freifinnige Inlande zuerst zu decken. Es erweckt fast den Anschein, als wenn prüfen, ob nicht bei boller Wahrung der Volkspartei und die süddeutsche Volkspartei gegen die drei unseren durch den auf geschilderte Weise erzeugten ungeheuren Absak die Roalitionsfreiheit dem Streit Terrorismus Refern bekannten agrarischen Interpellationen zu toloffale Preiserhöhung begründet werden soll." durch schärfere Strafbestimmungen entgegengetreten machen. Sie haben beschlossen, gleichzeitig mit der Einbringung Das Verfahren ist nicht neu. Um die Preise zu steigern, verder agrarischen Interpellationen drei andere Interpellationen schleudert man die Produkte ins Ausland und entblößt den deutschen Das Zentrumsblatt spottet in gelinder Weise über die über dieselben Materien im Reichstage einzubringen Markt. Das nennt man dann nationale Politik. Wenn man deutsche politischen Tölpel, die etwa geglaubt haben, das Zentrum und zu beantragen, diese Interpellationen gleichzeitig mit den Erzeugnisse billig haben will, muß man ins Ausland gehen; wenn würde in den neuen Militärforderungen und in dem bezüglichen Interpellationen der Agrarier zur Verhandlung zu deutsche Bürger vom Staate ausgiebig geschützt werden möchten, Zuchthaus Gesez Konflittsstoff erblicken. Ueber die bringen. Die Interpellationen lauten: sollen sie auswandern. Das wirkliche Vaterland beginnt augenBeiten ist die ultramontane und jetzige Regierungspartei scheinlich erst jenseits der Reichsgrenzen.- längst hinaus. Daß das Zentrum in erorbitanten Militärvorlagen teinen Konfliktsstoff erblickt, das hat es ja im Laufe der letzten Jahre Umfall in üblicher Weise vorhergehenden„ Erwägungen" signalisirt, ob man nicht doch dem Streit Terrorismus durch Straf bestimmungen zu Leibe gehen müsse. Wir trauen hierzu dem Zentrum und der„ Germania " den besten Willen zu. Nur wissen wir nicht, ob es das Zentrum seiner Wählermassen wegen, die in den katholischen Arbeitertreisen zu suchen sind, nicht doch vorziehen wird, bei den bevorstehenden Berathungen über das Zuchthausgesetz die Nolle der Arbeiterfreunde" zu spielen.
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mall batch wie vorhergehenber,& ragungen"
Privatreifen auf Staatskoften?
J.
in welchem Umfange der Mangel einer Produktenbörse in Berlin 1. Ist der Herr Reichskanzler bereit, Auskunft darüber zu geben, Erschwerung des Getreideverkehrs im allgemeinen und einer natursowie das Verbot börſenmäßiger Termingeſchäfte in Getreide Sur gemäßen Preisbildung im besonderen die Interessen der Produzenten und Konsumenten benachtheiligt haben?
II.
and
zufolge einen Antrag auf Einführung eines Parzellen Agrarisches. Die bayerische Regierung hat der Franks. 8tg." ftüde abgelehnt, da sich die überwiegende Anzahl der befragten minimums für lands und fertigte Stellen dagegen ausgesprochen und namentlich die Abneigung der landwirthschaftlichen Bevölkerung, sich das Eigenthumsrecht gesetzlich beschränken zu lassen, betont haben.
2. Ist der Herr Reichskanzler bereit, Auskunft darüber zu geben, ob ihm bekannt ist, in wie großem Umfange das Reichs- Börsengeſetz durch Erschwerung der Termingeschäfte zur Vermehrung der KaffenDenunziationen. Weil die Ausweisungen dem Prof. Delbrück geschäfte und damit zur Steigerung des Geldbedarfs und zur Er- nicht behagen, und weil er den Zorn des gebildeten Politikers über höhung des Bankdiskonts der Reichsbant beigetragen hat diese Stöller- That nicht im Busen verschlossen hat, wird der Geschichtsgloffert forscher von der Demunziantenpresse an seine Staatsbeamtenschaft von Berliner Organ des todten Stanzlers stellt der Regierung die aus erinnert. Die Hamburger" und die„ Neuesten Nachrichten" schreien, wie gewohnt, am lautesten nach einer angemessenen Strafe. Das Berliner Organ des todten Kanzlers stellt der Regierung die aus dem Bismard- Museum entliehenen Daumenschrauben, Stred, Spid und Röstapparate bereitwilligst zur Verfügung: und Röstapparate bereitwilligst zur Verfügung: Herr Delbrück hat sich längst der Kategorie„ Arous" in bes
III.
antrefferuitusministerium Preußens hält, daß Anschauungen
Nach den mancherlei Enttäuschungen auch eine Ueber warum die Viehsperren gegen das Ausland in einem durch Seuchen Ist der Herr Reichskanzler bereit, Auskunft darüber zu geben, raschung! Der Berliner Vertreter der Franff. Ztg." ver- gefahren nicht entfernt bedingten Umfange aufrecht erhalten werden? fichert, daß dem preußischen Landtag eine besondere Ist der Herr Reichstanzler bereit, Auskunft darüber zu geben, Vorlage zur Dedung der Kosten der welche Maßnahmen die Regierungen ergreifen, um der herrschenden Orientreise des Kaisers zugehen würde. So Fleischtheuerung entgegenzuwirken, zumal gegenüber der Thatsache, interessant es auch wäre, bei solcher Gelegenheit zu erfahren, daß nach den Ergebnissen der reichsamtlichen Statistik eine Ver- dauerlicher Weise genähert und wir fragen mit den„ Hamb. mehrung der Viehbestände im Deutschen Reich und der Fleisch- Nachrichten", ob das Kultusministerium es mit den öffentDie viel die Reise gekostet hat, so darf doch diese Information einfuhr in das Reichsgebiet nicht einmal im Verhältniß zur Ver- wie die oben wiedergegebene an der königlichen Friedrich Wilhelmseinfuhr in bas vielchgeniet in nicht durch eine derartige Belastung der Steuerzahler erkauft mehrung und noch weniger entsprechend dem gesteigerten Fleisch- Universität zu Berlin cx cathedra vorgetragen werden dürfen?" werden. Wenn die Kosten, obwohl der Sultan einen Theil bedarf desselben stattgefunden hat? der Reise bezahlt hat, nicht aus der Krondotation gedeckt werden tönnen, die jährlich 15 719 296. Ist der Herr Reichskanzler bereit, Auskunft darüber zu geben, beträgt, so würde das nur beweisen, daß so theure ob und inwieweit der derzeitige hohe Bankdiskont der deutschen Reisen unthunlich sind. Auf keinen Fall sollte die Regie- Reichsbant, abgesehen von anderen klar zu tage liegenden Gründen rung die Verantwortung für eine Vorlage übernehmen, die der allgemeinen wirthschaftlichen Entwicklung, theilweise auch vervor dem Publikum Verlegenheiten bloßstellen und zudem mit anlaßt ist durch die seitens der preußischen Staatsregierung bezw. Recht dem entschiedensten Widerspruch des gesammten Volfes der Preußischen Zentralgenossenschaftstasse in den letzten Jahren geförderten treibhausartigen Gründungen von ländlichen Kreditgenossenbegegnen würde. Andererseits würde, falls die Forderung schaften, darunter auch von Pumpgenossenschaften" bedenklichster wirklich an den Landtag gestellt werden sollte, sich Art? konsequenter Weise der Anspruch erheben, daß künftig die Reisen des Kaisers in den Voranschlag des Etats aufgenommen und demgemäß über sie Beschluß gefaßt werde. Das Parlament fann im tonftitutionellen Geiste schlechterdings nur mit solchen Geldforderungen angegangen werden, zu deren Ablehnung oder Arinahme im Voranschlag es berechtigt ist.
Mac Kinley's Botschaft.
Die in der letzten Nummer telegraphisch stizzirte Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ist zwar keine Thronrede, gleichwohl erinnert sie in ihrer Unbestimmtheit und Nüchternheit an die verwandten offiziellen Kundgebungen der alten Welt. Aber es ist ein Unterschied zwischen der farblosen Unents schiedenheit, die durch die Plan lo sigteit erzeugt wird, und jener, die einer geschäftlich flugen Plan berhehlung entstammt.
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Soldaten wird uns geschrieben: Am Sonntag Abend hatten sich eine Militärischer Aufruhr. Ueber unerhörte Ausschreitungen von Anzahl Baterlandsvertheidiger in Neumünster ( Holstein) zum Tanz in der Reichshalle" eingefunden. Ein Soldat wurde vom Tanzordner zur Ordnung verwiesen, er fügte sich aber nicht. Und als darauf der Kellner des Etablissements sich ins Mittel legte, um dies Bollwerk gegen den inneren Feind zur Ruhe zu ermahnen, schaarten sich die Soldaten zusammen und machten von ihrer blanten Waffe Gebrauch. Die Vaterlands- Vertheidiger hieben alles nieder, was ihnen in den weg tam.
Auch die bürgerliche Presse bestätigt das oben Mitgetheilte. Einem Bericht des Holst. Kourier" entnehmen wir die folgenden Mittheilungen:
" Im Verlaufe des Streites sollen die Soldaten plöglich blankgezogen und vereint auf alle anwesenden Zivilisten eingedrungen sein, so daß lettere sämmtlich zu den Fenstern hinaus flüchten Die amerikanische Thronrede" hat weder große historische Ge- mußten. Eine größere Anzahl Fensterscheiben find dabei zerfichtspuntte, noch weltgeschichtliches Pathos. Sie ist ganz und gar trümmert und mehrere Zivilisten zum theil erheblich verwundet. schwunglos, spiegelt in nichts die imperialistischen" Erregungen Auf der Straße fezte fegte fich die Schlägerei noch eine Zeit und scheint feineswegs von dem Bewußtsein erfüllt, daß der Eintritt lang fort, da die Soldaten die fliehenden Zivilisten theils Amerifa's in das enropäische Konzert eine Geschichtswende bedeutet. recht weit verfolgten und dann noch mit dem Seitengewehr einRichtsdestoweniger spricht Mac Kinley mit dem Kraftgefühl eines schlugen. Auf die Wiedergabe weiterer Details verzichten wir für Mannes, der weiß, daß er genügende Mittel hat, um durchzusehen, heute, da sofort seitens der Militärbehörde eine strenge Unterwas er will. Er fordert nachdrücklich, daß man in China fuchung eingeleitet ist. Wir sind ermächtigt, alle diejenigen, welche Sen amerikanischen Interessen freies Spiel gewähre, und seine bei der Affaire verlegt oder beschädigt wurden, zu ersuchen, sich Wünsche" über die Einfuhrerleichterungen, die er von Deutschland schleunigst bei dem Regimentskommando zu melden und ihre Beerwartet, zeigen, daß die deutsch - amerikanischen Handelsvertrags- schwerden dort anzubringen, wodurch die Untersuchung gefördert verhandlungen noch längst nicht am Ende der Schwierigkeiten wird und die Schuldigen ermittelt werden können." angelangt find, zumal da unsere Agrarier um teinen Preis der Welt jemals zugestehen werden, daß irgend ein Land die genügenden Garantien in Hinsicht sanitärer Kontrolle bietet, um eine Eröffnung der deutschen Grenzen möglich zu machen. Ein auffälliges Zusammentreffen ist es, daß, gleich der deutschen Thronrede, die nichts von dem englisch - deutschen Vertrag erwähnt, die amerikanische Botschaft kein Wort über die angelsächsische Allianz" sagt. Der Auflösungsprozeß, in dem sich gegenwärtig die Beziehungen und Verbindungen der Staaten befinden, wird durch dieses scheue Verschweigen deutlich gekennzeichnet.-
Strengstes Geheimniß. Die römische Agenzia Stefani" veröffentlicht folgende Note:
,, Agitatorischer Mißbrauch" Die„ Post" ist schmerzlich durch unsere beinahe zynische Offenheit" berührt, mit der wir gestern die Wichtigkeit des Reichsfags für die freie Kritik betonten. Sie nennt diese unsere Pflichtbethätigung in der Aussprache der Wahrheit, was wir von ihrem Standpunkt völlig begreifen, einen Mißbrauch und eine Erniedrigung der Reichstags- Tribüne, wobei sie sich die fleine Umschleifung gestattet, daß wir von einer ausschließlichen Beschränkung auf unsere fritische Aufgabe gesprochen hätten. Indessen auf Genauigkeit in der Wiedergabe unserer Ansichten in der" Post" legen wir keinen Werth; das hieße ja dem Blatt eine Selbstverleugnung zumuthen, die an Selbstvernichtung grenzen würde. Wichtiger wäre schon, wenn uns die " Post" auf die Stelle in der Reichsverfassung aufmerksam machen möchte, aus der hervorgeht, daß es verfassungswidrig ist, im Reichs tag die Wahrheit auszusprechen. Gewiß, der Neid der" Post" über die agitatorische Wirkung jozialdemokratischer Reichstagsreden ist durchaus begründet; sie weiß ja längst, daß die Aeußerungen ihrer ParteiWir glauben schon, daß man das jämmerliche Fiasko am liebsten genossen ganz unwirksam sind, wenn sie nicht gar für uns sehr wider in absolutem Stillschweigen begraben möchte. Die dunklen An- Willen agitiren. Gleichwohl find wir nicht stolz auf unsere Erfolge, deutungen der deutschen Thronrede brechen zwar das absolute wir würden auf sie sehr gern verzichten und uns ausschließ Stillschweigen, dienen aber wohl demselben Zweck: den Mißerfolglich der gesetzgeberischen Thätigkeit widmen, wenn wir nur erst start genug wären, fruchtbare Arbeit zu leisten. Bis zu diesem zu verhüllen.- ersehnten Augenblicke wird sich die" Post" über unsere verfassungswidrige" kritische Wirksamkeit, die unsere positive begleitet, noch mit allem erschwinglichen Anstand beruhigen müssen.-
Hiefige und auswärtige Blätter verbreiten über die Arbeiten der Anti- Anarchisten- Konferenz die verschiedensten Nachrichten. Da die Konferenz absolutes Stillschweigen beschlossen hat und solches bewahrt, find alle diese Nachrichten willkürliche Annahmen, die jeder Begründung entbehren.
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Vom Petitionsrecht der Beamten. Von Vertrauensmännern der preußischen Gerichtsvollzieher war eine Petition an das Abgeordnetenhaus ausgearbeitet worden, in der um eine Verbefferung der wirthschaftlichen Lage und dienstlichen Stellung der Gerichtsvollzieher gebeten wird. Die„ Gerichtsvollzieher- Zeitung" batte den Entwurf veröffentlicht und gleichzeitig die Gerichtsvollzieher ersucht, ihre Zustimmung auf einer beigelegten Karte mitzutheilen. Darauf hat der Oberlandesgerichts- Präsident, Staats minister a. D. Fall ein Rundschreiben an die Gerichtsvollzieher West falens gerichtet, worin es heißt:
Der Reichshaushalts- Etat für 1899 beläuft sich in Einnahme und Ausgabe auf 1 554 530 650 m. Von den Ausgaben entfallen 1 300 845 810 M. auf die fortdauernden, 162 473 651 M. auf die einmaligen Ausgaben des ordent lichen Etats und 91 211 189 M. auf den außerordentlichen Etat. Die gesammten Ausgaben übersteigen die des Vorjahres um 112 952 042 m. und zwar entfallen von dem Mehr auf die dauernden Ausgaben 59 008 913 M. und auf die einmaligen 53 943 129 M. Werden von der Gesammtsumme der Ausgaben die des Reichs- Invalidenfonds mit 27 938 539 M. und die Ueberweisungen an die Bundes- Dieses gemeinschaftliche Vorgehen, insbesondere auch der zusammen 504 676 539 M., als durchlaufende Bosten, welche die Höhe der Matrikular beiträge und das Abschlußergebniß nicht beeinfluffen, abgezogen, so stellt sich für die verbleibenden fortdauernden die Ausgaben und des einmaligen Ausgaben ordentlichen Etats ein Gesammtbedarf von 958 642 922 m. oder ein Mehrbedarf von 44 465 859 M. heraus, während der außerordentliche Etat mit einem Gesammtbedarf von 90 844 193 M. und einem Mehrbedarf von 33 417 202 M. abschließt.
Staaten mit 476 738 000
M.,
Von dem Mehrbedarf des ordentlichen Etats entfallen auf das Auswärtige Amt 641 443 M. fortdauernd und 5 850 428 m. einmalig, auf das Reichsamt des Innern 3 592 385 W. und 3 060 700 m., auf die Verwaltung des Reichsheeres 2091 019 Mark fortdauernd( und bei den einmaligen Ausgaben ein Weniger bon 16 829 363), auf die Neuorganisation des Reichsheeres 6378491. fortdauernd und 16 283 257 M. einmalig, auf die Verwaltung der kaiserlichen Marine 6 352 221 M. und 763 850 M., auf die Verwaltung des Gouvernements Kia utschou $ 500 000 M. einmalig.
durchaus agitatorische Inhalt und die höchst unangemessene Forin der Petition erscheint als eine nicht zu duldende Untergrabung der dienstlichen Ordnung. Einer Weisung des Herrn Justizministers entsprechend, untersage ich daher hiermit die Betheiligung an der Petition bei Vermeidung disziplinarischer Maßregeln. Dabei eröffne ich aber, daß es jedem Gerichtsvollzieher unverwehrt bleibt, von dem ihm verfassungsmäßig zustehenden Petitionsrecht für seine Person in einer Einzeleingabe Gebrauch zu machen, daß aber die Betheiligung an derartigen Sammelpetitionen nicht wird geduldet werden.
ministers einer Erörterung zu unterziehen, damit Klargestellt werde, Der Landtag wird nicht umbin können, die Weisung des Juftig was der Verfassung gemäß Rechtens ist.-
Schutz der nationalen Produktion. In dem durch die Saarfohlen beherrschten Gebiete Süd- und Westdeutschlands wird über empfindlichen Kohlenmangel geklagt. Das Saarbrüdener Bergamt behauptet, daß nicht mehr stohlen gefördert werden können. Zu dieser Behauptung erhält der Pfälz. Kur." eine Zuschrift, in der es heißt:
Es ist in der That ein todeswürdiges Verbrechen, wenn ein Mann der Wissenschaft die Wahrheit auszusprechen sich erdreistet. Ein solches Individuum ist an der Ausübung seiner Arbeitswilligkeit gewaltsam zu hindern! Die Preise besorgt die nöthigen terroristischen Drohungen, und der Regierung wird angefonnen, die Arbeitsverhinderung durchzuführen und das in den Tagen der Zuchthausvorlage. Es scheint, als ob man gegen einen Wahrheits- und Ehrlichkeitsstreit nichts einzuwenden hat.
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Die bethlehemitische Kaiserrede. Die Rede, die der Kaiser in Bethlehem gehalten hat, liegt jezt nach den Aufzeichnungen des Pastors Schneller wörtlich vor. Der Kaiser sagte:
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Wenn ich die Eindrüde dieser legten Tage wiedergeben soll, so muß ich sagen, daß ich doch vor allem sehr enttäuscht bin. Ich wollte das eigentlich hier nicht aussprechen. Aber nachdem ich gehört, daß es auch anderen, zum Beispiel meinem Ober Hofprediger, nicht anders ergangen ist, so will ich das doch vor Ihnen nicht zurückhalten. Es mag ja auch sein, daß die fehr ungünstige Zufahrt zur Stadt Jerusalem mit dazu beigetragen hat. Aber wenn man diese Zustände an den heiligen Stätten sieht, wie es da zugeht, das fann einem das Herz durchschneiden. Es ist doch eine gewaltige Thatsache, an deren Schauplatz wir stehen, die Emanation der Liebe des Schöpfers, und wie wenig entsprint dem das, was wir gesehen haben! Ich bin darum doppelt froh, hier in Bethlehem den ersten erhebenden Eindruc im heiligen Lande durch die Feier in Ihrer Mitte empfangen zu haben. Gerade dies Beispiel von Jerusalem mahnt uns dringend, daß wir die kleinen Abtheilungen bei unserer Konfession möglichst zurüdstellen, und daß ganz fest geschlossen hier im Orient die evangelische Kirche und das evangelische Ber tenntniß auftrete. Sonst fönnen wir nichts machen. Wir können nur durch das Beispiel wirken, durch das Vorbild und den Beweis, daß das Evangelium ein Evangelium der Liebe ist nach allen Himmelsrichtungen hin, und daß es andere Früchte trägt. Auf die Muhamedaner kann nur das Leben der Christen Eindruck machen. Das kann ihnen fein Mensch übel nehmen, wenn sie vor dem christlichen Namen feine Achtung haben. Stirchlich spalten sie sich, fie müssen fogar durch äußere Gewalt der Waffen von den Streitigkeiten zurüc gehalten werden. Politisch reißt man unter allen möglichen Vors. spiegelungen ein Stück von dem anderen von ihnen weg, wozu man gar feine Berechtigung hat, so daß ihre Einwirkung boll ständig gesunken ist und man auf dies tiefe Niveau heruntergekommen ist. Jetzt sind wir an die Reihe get̃omment: Das Deutsche Reich und der deutsche Name haben im ganzen osmanischen Reiche jetzt ein Ansehen gewonnen, wie es noch nie gewesen ist. An uns liegt es mun, zu zeigen, was die christliche Religion eigentlich ist, daß die Ausübung der christlichen Liebe a u ch gegen die Muhamedaner einfach unsere unsere Pflicht Pflicht ist, nicht durch Dogmen und Belehrungsversuche, lediglich durch das Beispiel. Der Muhamedaner ist ein sehr glaubenseifriger Mensch, so daß es mit dem Predigen allein nicht gemacht ist. Aber unsere Kultur, unsere Anstalten, das Leben, das wir ihnen vorleben, die Art unjeres Verkehrs mit ihnen, der Beweis, daß wir untereinander einig sind, darauf kommt es an. Es ist jetzt eine Art Examen, das wir abzulegen haben für unseren protestantischen Glauben und unser Bekenntniß, worin wir ihnen den Beweis geben müssen, was Christenthum ist, und wodurch sie ein Intereffe für unsere Religion und für das christliche Bekenntniß gewimen können. Sorgen Sie, daß es so bleibe!"
Der Kaiser dürfte bei einer Reise im engeren Vaterlande leicht ähnliche Enttäuschungen erleben.
In dichterisch veranlagten Kreisen ist man namentlich wegen der Damascener Rede start begeistert. So fingt ein Dr. Kratt, Poet zu Durlach , ansprechend, wenn auch ein wenig zu kühn: Der Duldung Evangelium Thatst Du, o Kaiser, tund:
Christ, Jud' und Moslem, Dir zum Ruhm, Eint nun ein großer Bund. Wie Lessing , hast Du Saladin , Den Edlen, schön geehrt,
Und daß er seinem Gotte dien', Dein Wille keinem wehrt.
Von der Reichspreßküche. Die Reorganisation der offiziösen Bresse in Berlin hat, wie man in journalistischen Kreisen erzählt, damit begonnen, daß zunächst der eine der beiden Parlaments Berichterstatter für den Kaiser, Herr Kukutsch, außer Thätigkeit gefekt worden ist aus Ersparnißrücksichten. Künftig soll einer den Bericht für den Kaiser über Reichstags- und Landtags- Verhandlungen zufammen machen und der Parlamentsbericht der„ Berliner Korrespondenz" soll ganz wegfallen.-
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Fenerdienst. Das Christenthum ist todt. Abermals hebt eine Götterdämmerung an. den Herrschersiz der Welt und die semitische Eingoftgläubigkeit wird Wotan, der Entthronte, steigt wieder auf steigt im Preise und die Bärenhäute sind unerschwinglich. Altnordisch aus den Herzen und Köpfen der Menschen getilgt und das Zeitalter einer neuen ganz germanischen Heidenheit beginnt. Der Eichelkaffee wird die Sprache der Salons, und statt der Bibel die Edda als Grundtegt bei den heiligen Gößendiensten in den Eichenwaldungen.
Wie vor Zeiten die alten Sachsen und Normannen über den Leibern ihrer gefallenen Reden schmudlose Felsensäulen aufthürmten, deren Spigen Feuerfanale trugen, so wollen wir unserm Bismard zu Ehren auf allen Höhen unserer Heimath.