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( die Demokraten fanbiblerien nicht). Nun haben die vier vereinigten Parteien, Aktivisten und Demokraten, um 541 Stimmen weni ger, also 3145, erhalten. Trotz Wahl­bündnis mit einer bisher oppositionellen Partei berliert der Hausherrenblod ein Siebente! feines Besisstandes. Es wird also den Aftivisten wen g nügen, daß sie deutsch demokratischen Suffurs er halten und die Deutschdemokraten werden nur die Ehre haben, mit den Regierungsparteien die Prügel zu teilen.

Chriftliche Arbeiter gegen ihre Sührer. Der chriftlichsoziale Abg. Dr. Peterfiska in der Klemme.

Im Lager der deutschen   Christlichsozialen gärt es. Die arbeiterfeindliche Politik der christ lichsozialen Parlamentarier stößt in den Reihen der christlichen Gewerkschaften auf beftige Oppo fition. Die zweideutige Haltung, die in diefer Partei gegenüber den Interessen der Arbeiterschaft

Das Ende der Dolchstoßlegende.

Donnerstag, 22. März 1928.

Schloß die Auslieferung der Abgeordneten Schol­lich, Stětla, Sarus und Culen.

Im Budgetausschuß wurde die Aenderung,

Berlin  , 21. März.( Eigenbericht.) Der sam Zusammenbruch im wechselseitigen Zusam- die der Senat im§ 4 des Gesetzes über die We ch Untersuchungsausschuß des Reichstages hat nach menwirken verschiedenartiger Ursachen au fin- felgebühren vorgenommen hat, gut geheißen mehrjähriger Arbeit seine Untersuchungen über den fei. und dann die Vorlage betreffend die Uebernahme die Ursachen des Zusammenbruches der Front in Eine zweite Resolution befaßt sich mit den der nicht sichergestellten Vorkriegsschuld geneh­den Novembertagen des Jahres 1918 beendet. Unruhen bei der deutschen   Flotte im migt. Diese Schuld wird in eine Rente umge Bemerkenswert ist es, daß sich der Ausschuß in Jahre 1917 und mit der Gehorsamsverweigerung wandelt; damit ist die Umwandlung der Vor­einer Entschließung, die mit den Stimmen im November 1918, die den ersten Anstoß zur friegsschuld, die die Tschechoslowakei   nach den der Rechtsparteien, angenommen Revolution gegeben hat. Es heißt darin, daß die Friedensverträgen zu übernehmen verpflichtet ist, worden ist, gegen die sogenannte Bewegung bei der Flotte erst im Laufe der Zeit beendet. Dolchitoßlegende wendete. Von Rechts- politischen Einschlag erhalten hat und daß von Freifen ist immer wieder behauptet worden, daß einer zentralen Leitung der Bewegung oder von der Zusammenbruch des deutschen Heeres im irgendwelchen Rusammenhängen mit politischen Herbit 1918 auf die Erdolchung der Front durch Stellen nichts bemerkt worden wäre. Damit die Vorgänge im Hinterland zurückzuführen fei. wird auch die Behauptung widerlegt, als ob die Dieser Auffassung wird von der genannten Refo- damaligen unabhängigen die utopische fution widersprochen. Als Ereebnis der Unter- Absicht gehabt hätten, durch einen Putsch bei der uchung wird lediglich festgestellt, daß die Schuld, Marine die politische Macht an sich zu reißen.

bei den parlamentarischen Verhandlungen zum Reichstanswahlen am 20. Mai.

Ausdrud fommt, macht einen Großteil der christ lichen Gewerkschaftler stupia und die Besorgnis, baß diese Mitglieder möglicherweise den christlichen Gewerkschaften den Rücken fehren, veranlaßt Letztere, wie wir dem Fachblatt der Union   der

gu fehren.

Bergebliche Intrigen der Deutschnationalen.

Noch drei deutsche   Ingenieure in Haft. Berlin  , 21. März. Wie in politischen Kreisen verlautet, ist von der deutschen   Botschaft in Mostau ein neuer Bericht eingetroffen, in dem bestätigt wird, daß der verkaftete Ingenieur Stester nicht Deutscher, sondern Russe ist. Dem nach befinden sich also noch drei Teutsche in Haft. beringenieur Goldstein wird morgen in Berlin  eintreffen und übermorgen der A.E.G. und dem Auswärtigen Amt   Bericht erstatten.

Beschleunigung des Prozesses.

Berlin  , 21. März.( E genbericht.) Bei einer Textilarbeiter entnehmen, fich offen gegen Besprechung, die der Reichstanzler mit den Füh diese arbeiterfeindliche Politik der rern der großen Reichstagsfraktionen über die deutschen   christlichsozialen Partei Erledigung der noch ausstehenden Arbeiten abhielt, wurde mitgeteilt, daß die Neg'erung am 20. Mai Ein Fall dieser Art tritt in Erscheinung in als Wahltag für die Reichetagswahlen festhalte. der christlichen ,, Tertilarbeiter- Zeitung". In Nr. 7 Die Deutschnationalen hatten versucht, die Neu­diefes Organes   ist unter anderem auch ein Arwahlen bis zum Herbst hinauszuschieben, sind beiterbrief abgedruckt, dessen Verfasser zu aber bei den andern Regierungsparteien' cht bem Verhalten der chriftlichen Barlamentarier in durchgedrungen. Auch ein anderer Vorstoß der meldet aus Mostau: In der letzten Besprechung Berlin  , 21. März. Die Bossische Zeitung" der Frage der Novellierung des Sozialversiche Deutschnationalen wurde von der Regierung zu des deutschen   Botschafters mit dem Volkskommissär rungsgefeßes Stellung nimmt. Der Briefschreiber rüidgewiesen. Sie hatten verlangt, daß eine größere Tschitscherin wurde die Zusicherung gegeben, wendet sich besonders gegen den christlichsozialen Anzahl von Beamten in höhere Gehaltsstufen daß das Verfahren gegen die verhafteten In­Abgeordneien Dr. Petersilka. der in der eingereiht werden sollte, und glaubten dadurch für genicure so beschleunigt werden wird, daß der Grenzpost" versucht, die Saltung der deutschen   ihre Parte gänger e ne bessere Versorgung schaffen Prozeß in etwa drei Wochen stattfinden Christlichsozialen zur Novellierung des Sozialu fönnen. Tae Kabinett erflärte sich jedoch negen fann. Ferner wurde für die nächsten Tage einem versicherungsgefeyes zu rechtfertigen. Dieser Recht dieses Verlangen, und auch die einzelnen al- Botfdaftsbeamten die Erlaubnis in Aussicht ge­fertigungsverfuch scheint aber wenig stichhältige tionen werden nach den heutigen Erklärungen der stellt, die verkafteten Deutschen   im Untersuchungs­Argumente zu beinhalten, und der Verfasser des Fraktionsführer nicht nachgeben. Arbeiterbriefes jagt dem Herrn Dr. Peteriilfa, gefängnis aufzusuchen.

beiterschaft" ift.

Parlamenisausschüffe.

wenn auch mit wenig Worten, so doch aber gründOTTONATLI SCC00050009200 lich, feine Meinung. Aus feinen Worten geht dent Petersilka eine Reihe auf die Verschlechterung der| lich sein Zweifel in die Ehrlichkeit christlichsozialer Sozialversicherung bezugbabende Fragen vor, Parteipolitik gegenüber der Arbeiterschaft hervor. beren Beantwortung diesem Apostel der christ­Gestern, Mittwoch, tagien im Abgeordneten Bezeichnend ist folgende Stelle des Arbeiterbriefes. lichen" Lehre nicht möglich sein dürfte. In der haus vier Ausschüsse. Der verfassungsrechtliche worin der Verfasser unter Anspielung auf Herrn Polemik gegen die Ausflüchte Dr. Petersiltas ver Ausschuß sette die Debatte über das Paßgese Dr. Peterjilla, der nebenbei bemerkt, and Briefter steigt sich die Christliche" sogar zu der Drohung, fort und nahm den§ 7, der offen geblieben war. ist, folgendes jagt: Der Artikel( in der Grenz daß man nicht gesonnen ist, mit den christlichen mit den vom Referenzen beantragten Aenderun poſt". D. R.  ) zeigt, daß selbst bei Leuten, die es post". D. R.  ) zeigt, daß selbst bei Leuten, die es Parteipolitikern durch dick und dünn zu gehen und gen an; ebenso wurde eine Ergänzung zu§ 16 wiffen sollten, noch ein großer Mangel an sozialem es wird offen zugegeben, daß die Novellierung des vorgenommen, die Abänderungsanträge der Verständnis anzutreffen ist. Ich weiß es, daß Sozialversicherungsgesetzes in ihrer jet gen Gestalt Opposition jedoch jämtlich abgelehnt. Genosse Partei und Gewerkschaft nicht das Gleiche ist, aber jagen Sie mir einmal, zu welcher Partei follen einarger Schachzug gegen die Ar- Saufmann verwies darauf, daß trotz der Ab dein die christlichsozialen Arbeiter gehen! Die So änderungsvorschläge des Referenten die Härten zialisten verhöhnen und verspotten unseren hei- Herr Dr. Petevsilia und seine riftlichen der Vorlage feineswegs gemildert wurden, und ligen Glauben und die anderen wissen iubkollegen werden sich, davon sind wir über- führte des Näheren aus, wie durch die unitare nichts von unserer Not. Wir Arbei- zeugt, durch die grollenden Stimmen aus dem Jaffung der wichtigsten Bestimmungen der Will ter müssen verlangen, daß hier Lager der christlichen Gewerkschaften in ihrer are für der Behörden ein unbegrenzter Spielraum einmal gründlich klärung geschafbeiterfeindlichen Haltung nicht beirren lassen. Sie gelassen werde. Ohne Dekaite wird der Regie­fen wird... werden weiter Hand in Sand mit den anderen rungsentwurf betreffend die lebernahme Diese, an die Adresse des Herrn Dr. Peter- toalitionsparteien die Politif der Gelder nicht sichergestellten Vorfriegs filla gerichteten Worte, sind nicht mißzuverstehen. ia dinteresien machen, ohne Rücksicht auf child und der vom Senat abgeänderte Ent Das hat dieser Abgeordnete und Priester auch so ihre Arbeiterwähler und ohne Rücksicht auf die purf über die Tilgung von Verurte fort tapiert. In Nr. 8 der christlichen Textil- christlichen Gewerkschaften, denen es immer schwie- ungen, in den die reaktionäre Senatsmehrheit arbeiter Zeitung" versucht er allerdings ohne riger wird, die ob solcher rüdichtsloser Preisgabe bekanntlich einige wesentliche Verschlechterungen Erfolg zu beschwichtigen. Seme Argumenta- der profetarischen Interessen seitens ihrer Führer eingefügt hatte, angenommen. tion, mit der er in der chriftlichen Tertilarbeiter- immer störrischer werdenden Anfänger zu be Zeitung" feinen Standpunkt in der leidigen Frage beschwichtigen und sie bei der Stange zu halten. zu rechtfertigen sucht, ist sehr fadenscheinig. das Denn schließlich müssen ja doch dem Arbeiter im wird ihm ziemlich unverblümt vorgehalten, und christlichen Lager einmal die Augen aufgehen und das Blatt erklärt, daß es dem ob ihm zum Bewußtsein fommen, welch ein unge crwähnten Arbeiterbriefe benerer Widerspruch zwischen den stimmt. Die driftliche Textilarbeiter Zeitung" 23orten und Taten ihrer Führer­geht aber noch weiter und legt dem Herrn Dr.schaft besteht.

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300s.

fund Börsenmakler zeigte ihm, daß dies darchivegs Gwnright bel Merlin- Vering G. m. b. S., Seidelberg." aussichtslose Beschäftigungen waren. In einem Restaurant Dienst zu tun, Arbeit im Safen anzunehmen oder Stiefel zu puten schien im langweilig, ermüdend und ebenfalls wenig ein­träglich zu sein. Es blieb nur Kommissionsarbeit, die feinem Geschmack und seinen Fähigteten am cheften entsprach.

Der Roman cines Revolutions- benteurers

von

Alerej Tolstoi.

Semjon Iwanowitsch begann im kleinen. Seiner Nachbarin Ischat Mamek, einer Mand, Zwei Wochen sind seit dem unglücklichen die vom rechten Weg abgekommen war und die Abend im Wald vergangen. Die Russen auf man am Vorabend im Hafen bis aufs Send Chalti hatten, nicht nur die Erlaubnis bekommen, ausgezogen hatte, schlug er vor, ifr einen Kava Sonstantiopel zu besuchen, sondern auch dorthin fier zuzuführen. Sie Fatte nicht einmal Sleider, überzusiedeln, falls sie auf die Nahrungsmittel um auf die Straße zu gehen. faffung verzichten wollten. Nun lebte" Semjon Iwanowitsch bereits die zweite Woche im Zen­trum von Galata  . Die Brieftasche mit dem Geld katte man ihm wohl geraubt, aber feine Peiniger Fatten nidst scant, daß er in seinen Hosen taschen noch ein Sädchen mit dem Neft   tes Banditengoltes versteckt hatte fünfzehn gol

Njewsorow lief zu den Landungspläßen der Schiffe, und radebrechend wandie er sich auf levantinische Art an einen bartlosen jungen Russen mit aufgenähter Junkerdistinktion, der eben ans Land gestiegen war, um das geschäftige Treiben zu beobachten: Russe, willst Mädchen aus dem Sultansarem? Waj!" Und er schnale Mit diesem flöglichen Nest lebte jetzt@ember Runge, verdre te die Augen nach oben. jon Iwanowitsch im Hotel Die Perle des Sympathisch, aromatisch), gan; Rachat- Pukum. Ditens", einem verfaulten alten Vau, überfüllt ppig, weiß, figaj, aj... Felge mir!" mit Prostituierten, Dieben, Zuhältern, befoffe­nen Matrofen und einer Menge unsicherer Per sönlichkeiten von brauner Gesichtsfarbe.

dene Zehnrubelstücke.

Von den fünfzehn Goldstiden hatte sich Semjon ranowitsch zwölf in einem Sädchen

Der Junge wurde ganz rot, dann murmelte er lächelnd:" Was ligst du mir da vor, du türliches Scheufa?" Aber er folgte Semjon Iwanowitsch in die Perle des Ostens".

Bei seinen Versuchen, diese Kommissions um den Hals gefängt, wo er fie geisig ver- tätigfeit mehr zu entfalten, stieß Semjon Jwa wahrt fielt: sie waren fein letter Einsatz fürs nowitsch auf starte Stonkurrenz. Ein Kerl aus Leben. Er närte sich von allem, was ihm gefutari drobte segar, ihm die Gedärme aus dem rade unterfam, trieb sich den ganen Tag bei Reib zu reißen. Es blieb nichts anderes übrg, als den Wechslergeschäften umber, bei den Zelten sich mit fleinen Stuppeleien zu begnügen. und Tragbrettern, wo die Händler ihre Waren ausschrien, hörte zu, erlernte ben levantinischen Jargon, lernte mit der Zunge sehnatzen und die Augen nach oben verbreken.

Die Betrachtung all dieser Händler, Wechsler

Außer Ischak Mameh lernte er noch zwei Schwestern fennen Mulattinnen, mit Namen Chae und Samba. Manchmal verdiente er be reits fünf Live pro Tag.

der Mieterschuß im Senatsansschuß.

Prag  , 21. März. Der sozialpolitische Ausschuß des Senates behandelte heute in ganztägiger Sigung unter dem Vorsitz des Senators Jaroš die Mieterschußvorlage, über die Dr. Saras referierte In der Generaldebatte sprach Genosse Löw, der auch im Laufe der Spezialdebatte, die nachmittag abgeführt wurde, wiederholt das Wort

ergriff. Er geriet dabei mit dem Chriftlichozialen ilgenreiner bart aneinander, dem er vor­warf, daß die Christlichsozialen durch Un: cr flüßung der Mieterschutzvorlagen ihre eigenen An­hänger unter den fleinen Gewerbetreibenden und Kaufleuten den Hausherren ausliefern; die Fol­aen diefer Politik hätten sich bereits bei. den Wahlen in Karlsbad   und Fischern in einem Rückgang der Christlichsozialen gezeigt. Hilgenreiner operierte mit der Behauptung, daß die Chriftlichsozialen in Karlsbad   17 Prozent ge wonnen hätten, verschwieg aber dabei, daß diese 17 Prozent einfach durch den Zuwachs der wurde dann auch noch die Vorlage über den Auf­Donizer Wähler zu erflären sind. Spät abends schub der exekutiven Räumung behandelt und beide Vorlagen unter Ablehnung aller Abände rungsanträge der Opposition genehmigt. Morgen vormittag wird dann das Bauförderungs­gesetz in Beratung gezogen werden.

Freispruch im Stransky- Stribrny­Prozeß.

Brünn  , 21. März.( Eigenbericht.) Heute fand vor einem Schöffengericht die dritte Verhandlung in der Ehrenbeleidigungsklage des Abgeordneten Stříbrny gegen den Besizer der Lidové No viny" Dr. Jaroslav Strausty und gegen den Herausgeber des Blattes Profeffor Paul Váš a statt. Man erinnert sich noch, daß Dr. Stransth einige Tage vor dem Brünner Parteitag der tiche chischen Nationalsozialisten im September 1926, der Stribrny aus der Partei ausschloß, ihn in feinem Blatt beschuldigte, daß er am 26. Juli 1914, aljo zur Zeit des Kriegsausbruches, mit einem Blatt beschuldigte, daß er am 26. Juli 1914, aljo zur Zeit des Kriegsausbruches, mit dem damaligen Abgeordneten Vojna   in der Statthalterei in Prag   erschienen sei und dort eine loyale Saltung des Česté Slovo" für den Fall versprochen habe, daß er vom Militärdienst enthoben werde. Im Verlaufe des Prozesses legte Stransfh Aften( Phonogramme usw.) aus dem ehemaligen Ministerratspräsidium in Wien   vor, in denen sich tatsächlich Angaben über die

Stribrnys und Vojnas befanden. Hingegen be­hauptete Stříbrny, an diesem Tage die Sommer­frische Bürglis nicht verlassen zu haben, was auch einige Zeugen bestätigten. Zwecks Einvernahme Ter sozialpolitische Ausschuß sette vor und neuer Zeugen wurde die zweite Verhandlung im nachmittags die Generaldebatte über die So- September 1927 vertagt. ialversicherungsnovelle fort; es famen die Abgeordneten Langr und Stetta u Wort; dann wurde die Debatte auf heute. Donnerstag, 9 Uhr vormittags, vertagi. Der Immunitätsausschus behandelte mehr als ein Duvend Auslieferungsbegehren und be

Zu Beginn der heutigen Verhandlung wur­den die Alten neuerdings verlesen, da die Zu­sammensetzung des Senates geändert ist. Der erste Zeuge Dr. Sirovy aus Bürglit, bestä tigte, daß sich Stribrny an dem betreffenden Tage in dem Ort aufgehalten habe. Der Beamte der

Ein anderer an seiner Stelle hätte sich wie Aber der Russe fluchte auf gut heimatliche im Parodies gefühlt, sich gut angezogen, vornehm Art und ging feines Weges weiter. Auch ein gefpeift, Ladschuhe gekauft. Semjon Iwanowitsch Versuch an einem franzöfifchen Storporal m. aber war, wie schon bekannt, eine träumerische, glückte, der mit Njewsorow in seiner Sprache zu unruhige Natur. Er konnte die Prophezeiung reden begonnen hatte, ihm sogar wohlwollerd auf der Zigeunerin nicht vergessen und scharrte die Schulter flopfte und seine wie mit rotem immerzu feine fümmerlichen Einnahmen zufam- Wein übergossenen Augen rollen ließ Semion men, um sie in dem Säckchen an der Brust zu Iwanowitsch verpaßte den richtigen Augenblick verwahren, in der festen Ueberzeugung, daß ihn und auch dieser Silent ging om verloren. Grie­das Schidal wenigstens noch einmal im Leben chen, Armenier. Italiener Rumänen. Levan­in de Söke bringen werde. Aber bisher war tiner hufchten vorbet. zwinkerten mit den Augen das Schicksal erbarmungslos gewesen. Es gab und spuckten infolge des heftigen Staubes. Tür­Minuten, wo Semjon Iwanow tsch müde wurde. Ken kamen nur selten vorbei, da um jene Zeit so auch jetzt, wo er an eine Laterne gelehnt fast überhaupt keine Türken in Konstantinope! dastand und angeckelt aus halfgeschlossenen Lidern waren. auf das Menschengesindel fah das von Pera über die Brüde nacy Stambul girg- und von Slam- Standort ändern, als plöglich ein riesiger, glatt­Semjon Janowitsch wollte schon seinen bul nach Pera, sich bei den Tragbrettern Wech- rafierter Mensch in schmier gem Segeltuchmantel flergeschäften und Haltestellen der Tram herum in Schweiß gebadet und aufgeregt auf ihn los­trieb. Die Sonne brannte, der Wind trug den stürzte. Er blieb steken. fah ihn prüfend an, Mist über das holprige Pflaster, an den Lan öffnete den Mund, der voll mit Goldzähren war, burgspläßen knarrten Barten und Boote. Alles und brach in ein riesiges Gewicher aus. Es war war ihm zuw ber. Ntistschew.

So

" Parasiten," dachte Semjon Jwanowitfd), Gauner nicht ein einz ger anständiger Mensch unter ihnen mit Petroleum übergießen und anzünden, alle, samt der Stadt und samt der sogenannten Zivilisation..."

Heute ging das Geschäft besonders schlecht. Eben gingen zwei englische Matrofen vorbei. Semjon Iwanowitsch fagte ihnen in ausdrucks­voll europäischem Ton: Hau du ju du, guter Thanum, tſchik. tschik- wule wuh?"

Aber sie wandten sich nicht einmal nach ihm um. Bei der Laterne blieb ein schmächtiger Russe stehen, um sich die Zigarette anzuzünden, mit Strengen Zügen graumeliertem Haar und einer lichten Schramme auf der Wange. Semjon Ja

owitsch fagte zu ihm: Wohlan. Ruß, ich habe Odaliske, sympathische, aromatische..

ren laffen, Hundesohn?! Was treibst du hier?" ,, Graf!" schrie er, du bist's? Hast dich rasie­Ich handle mit Frauen," antwortete Sem­jon Jwanowitsch solid.

,, Ach, laß das! Ich habe einen prächtigen Plan. Komm, laß dir erzählen!"

Iwanowitsch einbogen, befand sich im Zentrum Die Straße, in die Rtistschew und Semjon von Galata. Sie war schmal, hatte keinen Geh­steig und war mit alten Steinplatten gepflastert. Es war ein recht verrufener Ort.

Fortsetzung folgt.)