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Opfer des Militarismus.

Olmih, 23. März. Auf der Militärschieß stätte bei Prasla wis bei Olmüß entfernten heute nachmittags Soldaten eine nicht explodierte Mine, bei deren Demontage die Mine explo dierte. Durch die Explosion wurde der Soldat Paleček schwer und der Soldat Stana leicht verletzt. Paleček wurde im Gesicht so ernst lich verlegt, daß er wahrscheinlich ums Augenlicht kommen wird. Das Gar­nijonskrankenhaus entfandte sofort an die Un glüdsstätte ein Sanitätsauto.

prozeß gleichzeitig immer neue Schichten auf den Arbeitsmarkt bringt.

Die Tüden des neuen Paßgefeßes.

Für Arbeiter gilt die Freizligigkeit nicht!

Genosse Heeger.

ve­

Samstag, 21. März 1928.

ift. Sicherlich) jonen dadurch nicht das Bürgermm oder die industriellen Kreise betroffen werden, denn die haben es verstanden, durch internationale Ver­träge, Startelverbände ustv. für ihre wirtschaftlichen Interessen ausgiebig su sorgen. Es tann also diese Bestimmung über die wirtschaftlichen Intereffen" nur auf besonders qualifizierte Ar. beitskräfte wie die Glasarbeiter, gentünzt fein, deren Auswanderung man durch solche Polizei­schikanen verhindern will! Wer glaubt, durch Ver­Auslandspässen diese Menschen Er stellt fest, daß mit Ausnahme einiger Erweigerung von leichterungen, die aber durch die im Gesetze enthal- wingen zu können, ihre Fähigkeiten tros elender tenen Ermächtigungen jederzeit wieder besei Bezahlung der heimischen Wirtschaft zur Verfügung tigt werden können, an dem bisherigen Zustand zu stellen, irrt sehr! Ein Staat, der nicht die Mög nichts geändert wird und daß die Borlage lichkeit hat, allen Arbeitern eine Beschäftigung reft­nichts dazu beiträgt, die Hindernisse der Verkehrs. los zu sichern, darf doch nicht durch Polizeimaßnah­freiheit, die mit dem Paß und Visummzwang im Zu- men verhindern, daß die Arbeitslosen anderswo jene fammenhange stehen, irgendwie abzuschaffen oder Arbeit suchen, die sie zur Friftung ihrer Existenz auch nur zu mildern. In einer Zeit, in der man benötigen! Durch eine falsche Soll- und Handels­soviel von der endlich vollzogenen Konsolidierung politik nach dem Umſturz, sind unserer Induſtrie des Staates" und davon spricht, daß wir mit der eine Reihe von Absatzgebieten verloren gegangen ganzen Welt in Freundschaft leben, müßte, man doch und der Inlandsbedarf selbst ist viel zu klein. Die endlich daran denken, die hemmenden Verkehrsschran Folge war die Einschränkung oder Stillegung ganger fen aufzuheben und den Baß- und Visumzwang voll Industrien und Betriebe und infolgedessen auch die ständig abzuschaffen! In der Vorkriegszeit wurde berufliche Umstellung zehntausender Mensch, bzw. niemand durch Paß. oder Visumzwang gehindert, der zwang zur Auswanderung. die Verkehrsfreiheit war nicht eingeschränkt und doch fann fein Mensch behaupten. daß dadurch die wirtschaftlichen Verhältnisse oder die Sicherheit irgend eines Staates gefährdet worden wäre. In Striegszeiten fonnte man die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit ja verstehen, aber

heute könnte man doch endlich einmal die Ver­fehrsschranken abbauen.

Das ganze Auswanderungsproblem ist zum größten Teil ein soziales Problem, das nur durch eine Besserung der sozialen Lage der Ar­beiterschaft gelöst werden kann. Für die soziale Besserung der arbeitenden Menschen hat aber weder die Bürgerregierung, noch der größte Teil der Unternehmer das notwendige Verständnis. Wir haben es ja in der letzten Zeit erlebt, daß durm

Prag, 28. März. Das Abgeordnetenhaus der Kommunist Saken kritisiert scharf die hielt heute feine lehte Sigung vor Ostern ab, aktionäre, gegen die Arbeiterschaft gerichtete Ten in der u. a. noch das Paßgefeß in einer vom benz der Vorlage. Nächster Redner ist Senat abweichenden Fassung verabschiedet wurde. Genosse Heeger verwies auf die schweren Gefahren, die der Arbeiterschaft durch die Verweigerung eines Passes aus wirtschaft­lichen" Gründen drohen; die Arbeiter werden dadurch noch mehr als bisher zu Lohnsflaven der Kaschau , 23. März. Bei einer Bataillons Unternehmer degradiert. Es kann und wird Nebung, an der auch Flugzeuge teilnahmen, leider auch vorkommen, daß hochqualifizierte türzte ein Beobachtungsflugzeug in der Nähe Arbeiter eiwa in der Glasbranche, die im In­der Radiostation Hanyita bei Saschau ab. Das land infolge einer Wirtschaftskrise feine Beschäf­Flugzeug wurde vollständig zer- tigung finden können, aber im Ausland eine Der Pilot und der Beobachter Stelle antreten fönnten, feinen Paß er wurden in verleẞtem Zustande ins Kranken- halten, weil die Entwicklung einer konkur­haus überfühtr. rierenden Industire im Ausland aus wirtschaft lichen" Gründen verhindert werden soll. Auch die Paßverweigerung aus Gründen der staat lichen Sicherheit" kann die Quelle aller mög­Was an jozialem Schutz im allgemeinen lich Schikanen gegen Arbeiterbelegierte sein, und für die Frauen im besonderen erkämpft die etwa einen internationalen Kongreß im Aus worden ist, das danken wir dem zähen Stampje land besuchen wollen. Dabei ist die Berufung an der Sozialdemokratie und nur ihr allein. Das eine höhere Instanz im Falle der Paßverweige­haben die Frauen zu bedenken und es muß in rung ausdrücklich ausgeschlossen, als ob es über ihnen auch die Ueberzeugung gewedt werden, daß haupt keine Verfassungsbestimmungen über die die Verteidigung des Errungenen, wie fein Ausreizügigkeit gäbe! Diesen abfitchlich in die Vor­bau gleichfalls am erfolgreichsten durch die Sozial- lage einoefügten reaktionären Bestimmungen demokratie erfolgen fann. Die Sozialdemokratie gegenüber bedeuten die wenigen Verbesserungen, wirft und fämpft für eine bessere Gegenwart, die der Ausschuß vorgenommen hat, rein gar aber ihr Ziel ist weiter geſtedt: Aller Menschen nichts. Unser Klub hat deshalb auch gegen die Hände, die aus den Quellen der Erde schaffen, Borlage gestimmt. sollen sich ihres Segens freuen! Eisen und Kohle, aus Schächten tief unter der Erde ans Licht ge­fördert, Urstoffe des Werkzeugs, mit dem am end- Um 10 Uhr vormittags ging das Haus zu losen Band Männer, Frauen und Kinder schaffen, nächst in die Debatte über die Anleihe der find heute noch Eigentum einzelner Menschen. Stadt Troppau cin. Dr. Roberg( D. Nat.) Quelle ihres Reichtums und der Armut von erklärte, seine Partei werde sich niemals des An­Millionen. Untertan ist dem Reichen nich: nur spruches auf die Verwaltungshoheit Schlesiens be des Armen Hand, sondern auch sein Geist. Nach geben; auch die Sultschiner würden sich nie aus dem Bilde des Reichen ist der Gott geschaffen, dem deutschen Kulturkreis reißen lassen. Sladky der sagt: Reiche und Arme müssen unterein-( tsch. Nat.- Soz.) fordert daß die Liquidierung der ander wohnen!" Wenn Ihr vor Eurer Armut fchlefischen Landesverwaltung, die störend in die Unter Berufung auf diese Kautschulbestimmun­in den Schatten der ikrche flieht, so flieht Ihr ich fonsolidierenden Verhältnisse im Lande ein gen kann natürlich jeder Beamte ohne nähere vor Euch selbst! greift. vernünftig durchgeführt werde, damit keine Angabe von Gründen die Ausstellung eines Frauen und Mütter aus dem Reichtum Annektion daraus werde, und daß man auf die Basses verweigern und die Bevölkerung ist voll­der Natur am höchsten begabt ist der Mensch, Bedürfnisse der schlesischen Bevölkerung ent- lommen der Willkür und der Laune des betref­denn sie gab ihm die Kraft, sich ihre Kräfte und sprechend Rücksicht nehme. Der Referent Rypar senden Beamten ausgeliefert; erschwerend ist, Reichtümer dienstbar zu machen. Alle Wunder fiert pathetisch die Geschichte, um den Raub der daß gegen die Verweigerung eines Passes der der Technik flossen aus dieser Kraft und machten Selbständigkeit Schlesiens noch nachträglich zu Rekursweg unzulässig ist. uns elend und arm, weil ihr Nußen sich bindet rechtfertigen; er glaubt die Angelegenheit muit er glaubt die Angelegenheit mit Der§ 3 enthält insofern eine fleine Erleichterung am Besitz der Rohstoffe, des Werkzeugs und einer von ihm empfohlenen Resolution ab- gegenüber dem bisherigen Zustand, da fünftig Pässe der schaffenden Hände. Erwartet nicht vom Be tun zu können, daß nach Troppau neue Aemter auf einen Zeitraum von fünf Jahren ausgestellt fizenden, daß er verzichte! Das Werk der Er verlegt und die Wirksamkeit der bisherigen Aemter Lösung ist dem Gefesselten selbst vorbehalten. erweitert werde. Bei der Abstimmung wird die Was täglich Ihr einfam im fleinen mühevoll Bupillarsicherheit der Anleihe der Stadt Troppau erprobt: Leben zu formen im technisch erstarrten in erster Lesung zuerkannt. Getriebe, wird Eure Kraft vervielfältigt in der gläubig geeinten Masse schaffen. Eine Menschen­gemeinschaft gilt es zu gestalten, die Schäße der für alle. Millionen tragen im Herzen das Bild Er erläutert die Aenderungen. die der Ausschuß Personen Pässe ausgestellt werden fönnen, die wegen fann man auch internationale Rongresse Erde verwaltend als Besitz aller und schaffend referiert der slowakische Volksparteiler Dr. Friz. müssen wir die Forderung erheben, daß auch solchen im Auslande über die Auswirkungen der schechoslo. einer glüdlichen Erde und schaffen am heiligen an der Senatsfassung vorgenommen hat, Werte. Millionen fehlen noch Ihr Frauen der unterstreicht die angeblichen Verbefferungen. Ge­

Ueber das neue Paßgefeß

Mit dem vorliegenden Gesetz wird unfere Forderung eine Reihe von Gesetzen, vom Zollgesetz bis zu den nach gänzlicher Abschaffung des Pak- Steuervorlagen, alles getan wurde, um den Lebens. und Bisumzwanges auch nicht annähernd er- standard der Arbeiterklasse noch bedeutend zu ver­füllt. Es schafft zwar einige Erleichterungen, ändert schlechtern. Auch die Unternehmer gehen mit der aber im großen ganzen an dem bisherigen Zustand hebben Verständnislofigkeit an diefes Problem heran und suchen die Löhne, wo es nur halbwegs. möglich verdammt wenig. Dabei enthält die Vorlage Ermäch tigungen an die Regierung, an einzelne Minister und ist, abzubauen und die Arbeitsbedingungen zu ver­fogar an einzelne Beamte der Staatsverwaltung, schlechtern, und das in einer Zeit guter Ronjunktur, unter gewiffen Voraussetzungen die Ausstellung der die Bilanzen der Aktiengesellschaften und Indu Bäffe zu verweigern, besonders wenn es die foge- ſtriekonzerne und der Banken ungeheure Reinge­nannten wirtschaftlichen Interessen" winne ausweisen! Trok des guten Geschäftsganges oder die staatliche Sicherheit" erfordern. und der zweifellos reichlichen Gewinne der Unter

werden können Daraus ist aber auch ersichtlich, daß man noch lange nicht daran denfi, diese Verkehrs hindernisse ga nz zu beseitigen. Zu den Bestimman gen des§ 5 über

Bässe für staatenlose Personen

mußten. Wir hoffen, daß auch die Herren von den Mehrheitsparteien anerkennen, daß ein demokra pflichtung hat, politischen Fiüchtlingen das

nehmer muß die Arbeiterschaft um die geringste Lohnerhöhung schwere Rämpfe führen. In Anbetracht all dieser Erscheinungen darf man sich nicht wundern, wenn auch qualifizierte Arbeiter den Versuch machen auszuwandern, um sich ihre soziale Lage zu verbessern. Das will nun das neue Paßgesetz verhindern und

im Interesse der Profitgier verständnisloser Unternehmer sollen auch qualifizierte Arbeiter gezwungen werden, diesem Unternehmertum ihre Dienste ohne jebe foziale Besserstellung zu leiften!

arbeitenden Klaffe alle, die Ihr tragt an viel- nojje Klein( tsch. Soz.- Dem.) weist auf die unischer Staat nicht nur die moralische Berber Arbeiter in derselben Zeit, in der man sich mit

Genossen!

Pässen Ausstellung von Käſſen die Berkehrsfreiheit in andere Staaten ermöglichen soll.

Ebenso gefährlich ist die Bestimmung, daß Aus­landspässe verweigert. werden fönnen, wenn es das Interesse der staatlichen Sicher heit erfordert." Diese Bestimmung soll wohl nur gegen jene Anwendung finden, die sich erfühnen, wakischen Demokratie zu reden; unter Umständen als Gefährdung der staatlichen Sicherheit betrachten wird der Innenminister ermächtigt, für die Pässe und die Arbeiterdelegierten schifanieren! Im§ 10 der Abschaffung des Visumzwanges beschäftigt, den Visumzwang beizubehalten. Erleichte­rungen im fleinen Grenzverkehr bleiben den gan­desbehörden vorbehalten. Wir müssen die gesep­liche Regelung des Grensverfehrs verlangen, weil wir in der legten Zeit, insbesondere dort, wo die Staatspolizei diese Frage zu lösen hat, eine be deutende Erschwerung des Grenzverkehrs zum Nach teil auch unserer Wirtschaftsinteressen beobachten fönnen. Zu erwähnen wäre noch der§ 12, der außer he its strafen vorsicht; auch dagegen müssen wir

facher Bürde, vernehmi den Ruf: günstige Wirkung hin, die der Weiterbestand der " Proletarier aller Ränder, ver- Paßformalitäten auf die Entwicklung der Tsche- Asylrecht zu gewähren, sondern ihnen auch durch einigt Euch!" choslowakei als mitteleuropäisches Wirtschaftszen trum haben muß und verlangt völlige Ab schaffung der Bässe: ein ehrlicher Mensch Ihr müfet un braucht teinen Paß und ein unehrlicher ebenfalls ausgesetzt nicht, weil er Mittel und Wege findet, um oh ne Die Berbreitung unserer Zeitung agitieren. Paß über die Grenze zu fominen. Redner wendet Seht euch überall für unsere Parteipresse sich dann scharf gegen die verschiedenen Ermächti gungen an die Regierung und bespricht eingehend mit dieser Kautschutbestimmung läßt sich ein. In das Heim des Arbeiters gehört die die Gefahren, die aus einer engherzigen Aus- natürlich alles begründen, um so mehr, Beholder einen agitierter Bestimmungen über die Bauerteige- als weder im Gejet, noch im Motivenbericht klar Geldstrafen wegen Uebertreiungen auch noch Frei­Genoßen u.Genoßinnen rung für die Arbeiterschaft entstehen können. Auch festgelegt wird, was darunter eigentlich zu verstehen

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Ibylus.

Der Roman eines Nevolutions- Abentenrers

von

Alexej Tolstoj .

Der§ 7 gibt den Behörden das Recht, die Aus­stellung von Pässen aus wirtschaftlichen Inter. effen" oder im Interesse der staatlichen Sicher­heit" zu verweigern.

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Der Dentist, der hatte einen Wahn, Und jetzt mir ein' nen ganzen Zahn; Dann nahm er einen Rub'

Schwupp schwupp, schwupp schwupp.. Rtistschew seine Sände an den Turban führte, Semjon Jwanowitsch sah undeutlich, wie als wollte er sich an den Stopf greifen. Tropdem beendete er sein Couplet. Setzte sich.

Der besoffene Offizier sagte ruhig: Er­schief!"

" Copyright bei Merlin- Berlog G. m. b. S., Heidelberg ." trug Cutavay und Turban mit Glasfedern.[ von Galata . Jschak Mameh und die beiden Mu­Alle Minuten lief er auf die Straße und stellte lattinnen setzten sich sofort, an seinen Tisch. Aus fich neben sein Porträt, blickte die Passanten nächster kam ein fast bis zum Fieber besoffener durchdringend an und blinzelte ihnen zu. Dieser Offizier der Denitinarmee herein, der sich aber Mensch hatte einen unermeßlich starten Ehrgeiz. mit aller Gewalt fest auf den Beinen hielt. Er Semjon Iwanowitsch putzte sich sauber ab, bestellte Kaffee mit Zitrone und Benediktiner­rasierte sich, band sich eine bunte Strawatte um schnaps. Während er mit seinen irren Augen vor ben Gummifragen, Chae und Samba puderten fich hinftarrte, murmelte er mit eigenartigem Den Tisch fürs Kartenspielen stellte man sich eifrig und rückten eine Menge von Amuletten Lächeln: Mohamedaner, Janitscharen, Wanzen­allesamt werden wir euch kurz und in den Fond des Kaffeehauses, hinter einen Tep- und Straußfedern zurecht, welch letztere schon fresser pichvorhang. stark vom Regen mitgenommen waren. Ischak flein schlagen!" Sier das Allerheiligste!" sagte Rtist- ameh erschien betrunken in halbzerfetztem Das Kaffeehaus wurde nach und nach. voll. Semjon Jwanowitsch hatte von selber ver schew, nach zwei Uhr morgens, wenn nur mehr Stleidchen, aber frisiert und geschminkt wie eine Es wurden wenig Getränke bestellt sichtlich standen, daß er mit seinem Couplet durchgefallen das jolide Publikum zurückbleibt, erscheine ich Puppe. Alles war in bester Ordnung. Im Raf- wartete man allgemein auf die angekündigte var. Man mußte unbedingt die Situation retten. vor dem Vorhang und schnalze mit den Starten!" feehaus wurde eine Petroleumlampe angezündet. Ueberraschung. Die blinden Türken zogen und Rtiſtschew ging für einen Augenblic nach der Außerdem wurden noch zwei Musikanten Nachdem sich die Invaliden mit Staffee gestärkt zogen an ihren traurigen Dudelsackweisen. Die Straße und kam mit der Alarmnachricht zurüd, engagiert, invalide Türken, die im Strieg die hatten, begannen sie zu spielen: der eine auf Stimmung fiel ab. daß gegenüber dem Kaffeehaus ein Polizeimann Augen verloren hatten. einem Saiteninstrument, der andere auf einem Da erschien Rtistschew, lächelte aus seinen stand, der sich durchaus nicht vom Platz rühren Wenn wir nur mehr Geld hätten, mehr. Sörnchen, klagend und ziehend. goldenen Zähnen und verkündete in französischer wollte. Nun mußte man eben vistieren. Geld," wiederholte Rtistschew immerzu, id) Endlich erschienen die ersten Besucher. Mit Sprache:" Chanson national à la Russe"- vor- Unerwartet schob er den Vorhang zur Seite ,. würde ganz Konstantinopel auf den Kopf stellen! der Flanke nach vorn durch die Tür gleitend, er- getragen von Semjon Iwanowitsch, dem Lieb- der den Startentisch verdeckt hatte und erschien Graf, für die Eröffnungsfeier müssen wir ein schienen zwei braunhäuptige Sterle mit Vogel- ling opn Petrograd ." vor dem geehrten Publikum mit einem Karten­Semjon Jwanowitsch wurden Hände und spiel in den erhobenen Händen ganz wic besonderes Programm entwerfen! Du mußt auf- gesichtern und faltigen Stirnen- Zuhälter. treten und ein paar Couplets fingen!" Sie bestellten je ein Gläschen Dusik und flüster- Füße wie Holz, die Stimme kroch in den Bauch, sein Porträt an der Eingangstür. Faltes vos Ich kann nicht! Seit meiner Geburt babe ten miteinander, indem sie unablässig die Augen und die Besucher verschwammen vor seinen Au- jeux messleurs, madames! Wir fangen an!" ich nie im Leben gesungen! Ich werde mich nicht im Lokal kreisen ließen. Ein großer, furchtbar gen. Aber die Mädchen begannen zu freischen und blasser Mensch in Matrofenhofen und nur mit flatschten in die Hände. Er ging bis zur Witte Finanzgenie mit dem Mädchen erhoben sich von Die Zuhälter, der besoffene Offizier und das bloßstellen!" Wenn die Sache so steht, dann befehle ich einem Ruberleibchen am Oberkörper teat ein. des Lokals, verneigte sich, wodurch sein Fes auf ihren Plägen. Wan zog den Vorhang zur Seite. es dir! Sonſt ſchmeiße ich dich aus dem Geschäft Der Schädel war bis auf ein kleines Haarbüschef die Stirn hinabglitt und dort blieb. Er machte Die blinden Türken spielten nach wie vor herz­hinaus! Ich selber werde mich ebenfalls zu eram Scheitel kahl abrasiert, ein Ohr bis aufs mit seiner fast erstarrten Hand eine Bewegung serveißend weiter. Semjon Iwanowitsch, ber innern versuchen, um ein französisches Chanson Blut zerschlagen. Er legte die geballten Fäuste und sagte in einer Stimme, die aus einem Fah nichts Gutes ahnte, räumte die schmußigen zu fingen. Und du, Flegel, wirst russisch singen!" auf den Tisch und flüsterte voll Wut etwas vor zu kommen schien:" Ruſſiſches Nationallied." Schnapsgläser weg. Man hörte nur die furgen Dann hustete er. Die Worte, die ihm Rtist­Semjon Iwanowitsch zuckte mit den Achseln. sich hin, zähneknirschend. Dann kam ein eleganter ,, Gut, ich werde also auch singen." junger Mann, faum älter als fünfzehn Jahre schew morgens eingelernt hatte, gingen in seinem Ausrufe der Spieler, das Schnalzen der Karten Er arbeitete, lief hin und her, aber in der scheinbar ein erfolgreicher Börsenspieler, zu- Kopf hin und her. Mit wilder Stimme begann und die fobbalistischen Bemerkungen Rtiftschews: Machen Sie Ihr Spiel! Ausgeschieden, Freund Tiefe seiner eingeschüchterten Seele glaubte er fünftiges Finan genie. Seine Nase war wie ein er: nicht an einen Erfolg. Er fühlte, daß es mit Senöppchen, die Lippen wulstig. Er trug einen diesem Unternehmen irgendwie einen Saten habe, steifen Sut, eine Brillantnadel in der Krawatte doch konnte er nicht darauf kommen, wo. und einen Stod a la Charly Chaplin . Der Junge vertrieb sich seine Zeit in den Spelunken

Es kam der Abend der Eröffnung. Rtistschew

-OVO

Ich war bei einem Dentisten, Man sagt: bei einem Spezialisten, Ginzuseben einen Bahn

Trampan, trampan, trampan

-

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chen! Vier daneben verloren! Tja, so ist's...." Fortsetzung folgt.)