Selte 2.

Donnerstag, 29. 1928,

genommen ist, fordert zu verstärkten Zwischenrufen wortet. Aus dem Getümmel versteht man nur so könne er doch nicht die Anfäße zu Gewalt mung, daß unbermietete Wohnungen fünftig nicht auf. Dann kommt der Mieterschuß an die einen besonders lauten Zurus: So ein Fre ch tätigkeiten seitens einzelner Senatoren billigen, mehr unter dem Mieterschuhe stehen, werden aut Reihe. Hier kommt es beim Paragraphen 32, der da ch s! und ähnliches. und er behalte es daher dem Präsidium vor, meisten die Gewerbetreibenben leiben, denn heute die Aufhebung des Mieterschußes in den kleineren Diese Lärmszenen, in die sich gelegentlich eventuelle Schritte zu unternehmen. Die Koalition find gerade Bäben und Werkstätten am meisten ge Gemeinden vorsicht, zu lebhaften Auseinander auch grelle Pfeifentöne mischen, dauern fast eine flatscht Beifall, während auf den oppositionellen sucht und die Hausherren trachten, diese Räume leer zu bekommen. Nun liefert die Mehrheit mit dieser setzungen, die sich wiederholen, als auch diese Vor- Viertelstunde an. Endlich flaut die Er- Bänken neuerdings ein Lärm entsteht. lage angenommen ist. Inzwischen entspinnt sich regung ab und die Abwürgung der Resolutionen Bestimmung alle Klein- Gewerbetreibenden den Schi­zwischen den Genossen Jarolim, Start, geht weiter. Der Referent Rohaček, der an allem Die Dringlichkeit der tschechischen sozialdemo- lanen der Hausbefizer aus und die Gewerbepartei Beutel usw. eine Diskussion mit den benach- fchuld ist, verschwindet bald vom Schauplatz und kratischen Interpellation bezüglich des Verhaltens wird ihre blauen Wunder erleben, welchen Sturm diese Maßnahme in den barten Christlichsozialen, bei der Böhr be- der nächste Referent,& ar as, bequemt sich dazu, des Vizepräsidenten Kremery in der Tuba  - der Entrüftung gerabe schwörend mit den Händen herumfuchtelt. Unsere die Ablehnung jeder Resolution wenigstens mit Affäre wird mit 70 Stimmen gegen 51 abgelehnt. Reihen der Kleinen Gewerbetreibenden auslöſen wird. Genossen überschütten die Regierungsparteien mit ein paar Säßen zu begründen. Aber noch öfters Genosse Dr. Soukup ruft dazwichen: Das ist Wir werden dafür sorgen, daß der Bevölkerung der Vorwürfen, auch die Kommunisten schlagen Lärm, femmt es zu Reibereien. noch nicht das Ende! Nieder mit Tula  ! Schande! wahre Charakter der Gewerbepartei enthüllt werde! doch hält sich alles noch in parlamentarischen Wir bringen zu diesem Gesetze eine Reihe von Zum Schluß bringt der Vorjißende noch ein- Kurz nach 7 Uhr wird die stürmiche Sitzung Grenzen und der Vorsitzende kann durch mal die Opposition in Harnisch, als er sein Begechloffen. Die nächste und letzte Sibung vor den Abänderungsanträgen. Wir wissen, daß energisches Läuten die Rühe wieder herstellen. dauern über die letzten Vorfälle ausspricht und stern findet morgen, Donnerstag. um halb sie abgelehnt werden, aber wir wollen die Mehrheit

Auch die Vorlage über die exekutive Räumung erklärt, auch wenn er die Erbitterung begreife, 111 Uhr vormittags statt. wird angenommen und dann den drei Vorlagen das abgekürzte Verfahren zuerkannt.

Genosse Dr. Heller ruft in den Lärm: Jetzt werden die Leute auf die Straße gefeßt mit Eneren elenden Gesetzen!

Genosse Reyzl über den Mieterſchuß.

vor der ganzen Oeffentlichkeit zu einer klaren Stellungnahme diesen Abänderungsanträgen gegenüber zwingen. Wir wissen mit Bestimmtheit, daß sie das wieder einen großen Teil des Vertrauens, das sie bei ihrer Wählerschaft besaß, fosten wird; Prag  , 28. März. In der gestrigen Sißung| Mieter hinauszuwerfen, wird vergrößert und dazu das wird bei allen politischen Kämpfen der nächsten des Senates hielt Genosse Rey 31, wie wir beschafft man noch die Bestimmung, daß die Gemein Zeit sicher schon zum Ausdrud fommen! sollen, nach einem Jahre die Genosse Retzl bespricht dann ausführlich ein reits furz berichteten, eine mehr als einstündige den berechtigt fein Rede, in der er in erschöpfender Weise, von zahl ihnen zur Aufbewahrung übergebenen Sachen delo- Memorandum der tschechoslowakischen Mieterschutz­reichen Beispielen unterstüßt, die Tüden der neuen gierter Personen zu versteigern. Haben Sie nicht vereinigungen und kommt dann auch auf die Bai­Mieterschußvorlagen bloßlegic. Wir bringen nach überlegt, daß Sie damit die Existenz dieser Familien tung der tschechischklerikalen Partei zu sprechen, deren gewerkschaftlich organisierten Mitglieder dieser lehend einen kurzen Auszug aus seiner ausgezeich für immer- zerstören? neten Rede: Die Hausherren haben heute gar kein Interesse Tage in Brag einen Rongreß abhielten. Auf diesem daran, daß Wohnungen gebaut werben, denn sie Rongreß hat ihr Gewerkschaftsführer Abg. Petr die wissen, je weniger Wohnungen gebaut werden, Bemühungen der Tschechischtleritalen auf dem Be­desto besser ist für sie die Ronjunttur, biete der Sozialgesepgebung herausgestrichen und die desto mehr Miete fönnen sie in den alten Säufern Partei direkt als die einzige Vertreterin der Rechte verlangen. Man darf daher nicht erwarten, daß und Forderungen des gesamten arbeitenden Bolles durch die Aufhebung des Mieterschußes eine regere in der Regierung hingestellt! Es gibt keine ärgere Bautätigkeit einsetzt. Diese könnte nur durch eine Verhöhnung als diese Rede des Abg. Petr und wir viel gesündere Wohnbaupolitik möglich gemacht bedauern nur diese Schäfchen, die sich diese Rede an­Sie müssen tatsächlich von der werden; in dem vorliegenden Baugeset aber werden hören mußten. bloß Bestimmungen zusammengetragen, welche das Politik in diesem Staate nichts hören, nichts lesen Bauen erschweren und unmöglich machen. Das und nichts wissen, sonst hätten sie diesen Menschen nennt man bei uns Vauförderung! von der Tribüne herunterreißen und ihn himans werfen müssen. Wenn sich diese Partei ebenso wic die deutsche christlichsoziale Partei heute noch an­maßt, zu erklären, daß sie die Interessen der arbeitenden Bevölkerung vertritt,

Erst bei der Abstimmung über die von der Opposition eingebrachten Resolutionen flammt mit einem Male die in der Opposition schlum mernde Empörung mit elementarer Gewalt auf. Schuld daran ist der Referent der Mehrheit Rohačel, der nach der Verlesung der ersten Resolution des Senators Zimat breitspurig auf Wir deutsche Sozialdemokraten halten die Novel der Tribüne steht und mit einem vergnügten lierung des Mieterschutzes ebenfalls für dringend Lächeln erklärt, er beantrage die Ablehnung notwendig, nur geht unsere Forderung in um der Resolution, ohne auch nur ein einziges Wort gelehrter Richtung. Wir verlangen den Ausbau des zur Begründung anzuführen. Diese offen= ieterschußes, weil wir wissen, daß die Zeit für den fichtliche Mißachtung der Opposi Abbau des Mieterschutes durchaus noch nicht gekom­tion löst explosivartig Krawall- men ist. Darauf kommit es an, ob die breiten Massen szenen aus, wie sie im Senat schon der Mieter durch die Vorlage hinreichend zufrieden lange nicht mehr üblich waren. gestellt sind; erst in zweiter Linie kann die Frage aufgeworfen werden, ob auch die Sanseigentümer eufriedengestellt sind.

Genosse Dr. Heller ruft dem Vorsitzenden erregt zu: Herr Präsident, er hat doch zu be= gründen, warum er die Resolution ablehnt!

Genosse Jarolim: So viel Anstand könnte er schon noch aufbringen!

Im selben Augenblick jeßt auf den Bänken unserer Genossen, der tschechischen Sozialdemo fraten und der Kommunisten, die in der linken Ede des Saales beisammenfißen, ein ohren betäubender Lärm ein, der sich gegen das ungehobelte Benchmen des Referenten richtet. Genosse o läßt seine Attentasche mit voller Wucht auf sein Pult niedersausen; der Knall gibt das Signal zu einem

Pultdedeltonzert,

Die Hansbefizer sind eine Klasse, die aus den Wirrnissen des Krieges von allen Schichten der Bevölkerung mit der heilsten Haut davongekom­men sind. Ist es da nicht recht und billig, wenn man verlangt, daß nicht auf sie, sondern auf dic großen Massen Rücksicht genommen wird, die so unendlich viel während und nach dem Kriege zu leiden hatten? Die Mieter sind ja ohnedies der wirtschaftlich stärkeren Hausbesizer geschützt werden sollte. Statt where Teil, der gegen die wirtſchaftlich dessen fügt man zu den bisherigen sechzehn Stündi­gungsgründen noch weitere drei hinzu, damit der Mieter vollends der Willkür des Hausbesitzers aus gesetzt ist. Der Mieter muß fortwährend in der Furcht leben, daß der Hausherr Mittel und Wege findet, um ihn hinauszubringen, und darf gegen die

Macht des Hausherrn nicht einmal aufmuden!

Den größten Sturm in Mieterkreisen hat die Bestimmung ausgelöst, daß in Gemeinden unter 2000 Einwohnern die Gemeindevertretung durch einfachen Mehrheitsbeschluß den Mieterschuh aufheben kann.

so ist das der größte Schwindel, den es geben tann, und auch für diesen Schwindel wird der Lohn seitens der Bevölkerung nicht ausbleiben, Wir Sozialisten werden dafür sorgen, daß in die großen Waffen der Bevölkerung die entsprechende Auftlärung getragen wird und daß die nächsten Wahlen ein Vollsgericht über Ihre reaktionäre Politit sein werden!( 2ebhafter Beifall.)

Uns deutsche Sozialdemokraten interessiert in erster Linie, wie sich unsere deutschbürgerlichen Regierungsparteien zu diesem Gefeße stellen. Obwohl in den deutschen Randgebieten fast gar nicht gebaut wurde und die Wohnungsnot dort heute ärger ist als je zuvor, stimmen auch diese deutschen Par­feien für die Verschlechterung des Mieterschutzes. Interessen der Wieter vertreten! Herr Kollege dazu sind es noch Parteien, die angeblich auch die Böhr hat sich bemüßigt gefühlt, auf meine Rede im Ausschuß in oner Art und Weise zu antworten, wie man sie von einem Jesuiten   nicht anders berlangen fann. Er hat erklärt, daß bei uns die Für gänzliche Abschaffung der Päffe. Bautätigkeit schon deshalb nicht einsetzen könne, wol das allen anderen Lärm übertönt. Schließlich Mangel an Maurern besteht, die lieber nach Deutsch  Ein Erfolg des Genossen Dr. Heller. springen unsere Genossen, voran Dr. Heller land hinausgehen, wo sie bedeutend besser bezahlt Im Verfassungsausschuß des und Polach, aus den Bänken und laufen vor werden. Auf meine Zwischenrufe, warum denn die Senates stand gestern das Paßgesetz zur Be­die Ministerbank, von dort aus den Referenten, Maurer   in Deutschland   besser bezahlt werden, währatung, das vom Abgeordnetenhause in einigen dem etwas plößlich das Grinsen vergangen ist, rend durch unsere Regierungspoletit die Lebenshal Punkten geändert und verbessert wurde. Die mit einem Hagel von Zurufen über­tung der Arbeiter von Tag zu Tag schlechter wird, Aenderungen wurden angenommen. Genosse Dr. schüttend. Im Nu ist die ganze Opposition vor wußte er allerdings teine Antwort, hat aber Seller fragte die anwesenden Regierungs­den Bänken beisammen und schreit wütend auf Dadurch werden vor allem die Industriege- in seinem gut christlichens inn folgendes erklärt: Die vertreter, wie weit die Verhandlungen mit den Redner und den Präsidenten ein. Plößlich meinden betroffen, wo die sozialistischen   Parteien heutige Gesellschaft sete sich zuſammen aus Reichen Desterreich und den anderen Staaten wegen Auf­fliegt eine Schreibmappe von der Miniſterbant knapp an die Mehrheit heranrüden. Es ist ein sehr und Armen und ganz Wohnungslosen und man hebung der Visa gediehen sind. Er überreichte gegen die Rednertribüne; Genosse Löw erwischt schwacher Trost, wenn es im Motivenbericht heißt, müſſe halt, wenn man gerecht sein wolle, auf die ferner eine Resolution, in der die Regierung auf­cine Attentasche und stürmt damit gegen die daß die politische Landesverwaltung die Genehmi Eimvendungen aus allen drei Lagern hören. Es gefordert wird, nunmehr auch Verhandlungen Rednertribüne; erst im letzten Augenblick wird er gung derartiger Beschlüsse erst von einer genauen ist aber merkwürdig, daß die Parteigenoffen des wegen Abschaffung der Bässe über­davor zurückgehalten, sie dem Referenten an den Prüfung der Verhältnisse in dem betref Herrn Böhr nur auf Einflüfterungen aus dem Lagerhaupt einzuleiten. Weiters brachte er die Stopf zu schleudern. Sofort poſtiert sich eine Reihe fenden Wirtschaftsgebiet abhängig machen wird der Reichen hören und nicht auch auf die andern, Schikanen der Behörden bei Verleihung der von Senatsangestellten schüßend vor den Refe- In der Praxis wird es doch so sein, daß die politi für die fie als gute Chriften in Wirklichkeit ein Staatsbürgerschaft zur Sprache, die den ein­renten und sperrt den Zugang zum Präsidium sche Landesverwaltung dort, wo Hausherreninteressen treten sollten. Wir sind überzeugt, daß diese Halſtimmig angenommenen Resolutionen beider ab. Ein Kommunist padt einen der Ministerin Frage kommen, zu Gunsten der Haus- tung der Partei des Herrn Böhr von der Bevöl- Säuſer widersprechen. sejfel und will ihn in die Höhe schwingen, doch herren entscheiden wird! Wir wissen sehr gut, ferung wirklich gut angerechnet werden wird! Das Der Regierungsvertreter teilte mit, daß die schreiten die Angestellten noch rechtzeitig ein. was die Erhöhung der Mieten um 40 höchste war aber unstreitig die Erklärung Böhrs, Visa im Verkehr mit Desterreich und Deutsch­Der Referent steht blaß wie eine Leiche auf Prozent bedeutet und was die Bestimmung in das vorliegende Gesetz sei der mildeste Ueberland am 5. April aufhören werden; mit deir seinem Plaß, der Vorsitzende bemüht sich ver- sich birgt, daß auch noch alle andern Ausgaben aufgang, den man auf dem Wege zur gänzlichen Auf anderen Staaten, besonders Polen   und England, gebens, Ordnung zu schaffen und die erregten Ge- die Mieter überwälzt werden können, so daß wir hebung des Mieterschutzes überhaupt finden konnte! gehen die Verhandlungen noch weiter. Die von müter zu beschwichtigen. Jeder derartige Versuch mit einer faktischen Erhöhung um 60 Köstlich, weil fast unglaubhaft, ist die Stellung Genossen Dr. Heller beantragte Resolution wurde wird mit verstärktem Krawall beant Prozent rechnen müffen. Die Möglichkeit, die der Deutschen Gewerbepartei. Unter der Bestim einstimmig angenommen. einer guten Stunde bei dem Vorsteher eines| Die Buben mußten schon früh ins Geschirr hatte viele Freunde, die ihm beim Saufen treu­Ortes um die Wegzehrung anhielt, sagte der und mithelfen: in den Wald gehen, Holz holen, lich halfen und die ihn hintennach ebenso treulich frisch aus seinem grauen Schnauzbart heraus: Roßbollen von der Straße auslesen, auf dem wieder auslachten. Aber wenn man ihm dies Der Baibamus und seine Streiche Eben und grad seid Ihr gewachsen, und gesund Feld ſchaffen, spaten, jäten, daheim die Schuhe fagte, so lachte er nur und wollte es nicht glau­seid Ihr auch. Der österreichische Staat braucht austragen, für fremde Leute allerlei Dienstleiben. Er war weitaus der Stärkste im ganzen Ansiedler in die Wallachei hinunter; wollt Ihr stungen verrichten. Doch wen einmal die Armut Ort; einen Vierundzwanzigpfundstein warf er da nicht mittun?" Niemand sagt schneller zu in den Klauen hat, der kriegt feinen Sped an vom Stand aus seine geschlagenen achteinhalb etivas" Ja" als der, dem der Kohldampf in den die Rippen. Die Bissen blieben inner gleich Meter weit, und wenn er zu stemmen anfing, Baldamus ist kein schöner Name. Aber mein Gedärmen jodelt, und so kam denn der Baldamus mager, und Fleisch gar kam nur dreimal im da spritten noch teine fünf Minuten, und von Gott, Spinnhivny, Großhans, Raßenwadel, auf Kosten des großmächtigen Brotgebers Staaf Jahr auf den Tisch, und zwar an den hohen den Konkurrenten kam feiner mehr mit. Bei Wucherpfennig oder gar Affenschmalz klingt auch in wochenlangen Fahrten mit anderen Ansied Festen, wenn Jesus  , Maria und Joseph das jedem Feste war er dabei und holte sich seinen nicht schön, und doch braucht sich feiner zu lern hinunter in den verrufenen Urwald Wal- Effen gesegneten.Kein Wunder, daß auf solchem Preis, einen Stranz oder ein Diplom. Even schämen, der so heißt, wenn er nur schafft, was lachiens, wo sich ihm unter wildfremden Men Boden die Seplinge nicht lange ausdauern. Der weil er von allen die meisten Schaumünzen und seine Sache ist, die Leute Leut sein läßt und im schen Arbeit und Verdienst auftat. Aeltefte ging eines Tages ohne Abschied fort. Auszeichnungen hatte, machten sie ihn zum Vor­übrigen einen ganzen Kerl stellt. Viele wollen wissen, er sei nach Amerika  . Manche stand vom Athletenklub. Arme schwang er wie behaupten, er sei auf der Ueberfahrt ertrunken, ein Roßmetger; wo er auf einen Tangboden tam, andere wieder, er sei in den Goldfeldern verdor- trant mancher verstohlen seinen Schnitt Bier ben. Gttvas Genaues und Sicheres weiß aber aus und drückte sich durch die hintere Tür, und niemand. Doch ist das für die Binzacher Tal- selbst die größten Gröhli und Strakehli waren hengste nur ein Grund mehr, ihr Maul bis an mausstill. Jeder wußte, daß der Schorsch keine den Hundsstern hinauf zu verreißen. Händel   scheute und zünftig dreinschlug, wenn

Nachdruck verboten.

Verlegt vom Bücherkreis in Berlin   1927.

Von Oskar Wöhrle  .

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Jahrelang stemmie er sich als Solstuecht Das taten die Baldamusse von jeher, frei- und Flößer durch: Winters schlug er die schlan­lich auf gar verschiedene Weisen. ken Tannen, daß sie krachend niederstürzten, jagte Schon der Großvater galt als Quertopf und Bären und Wölfe; im Frühjahr fuhr er auf den Eigenbrötler; überall, wo es drauf ankam, haite Flößen die Flüsse hinunter bis in das große er eine besondere Meinung, mit der er nicht Meer, das man das Schwarze" heißt, daß aber hinterm Berg hielt. Doch die Wahrheit ist ein unbekümmert um seinen Namen so blan ist, wie nadt Weib und niemand will sie beherbergen; Gottes bestgerateuer Silbetag; im Sommer und darum, weil er ihr Unterschlupf gab, war er bei Herbst half er den Bauern und betrieb daneben und blieb daheim im Schatten der Tannen. Er Augen beulen, das konnte er, das mußte ihm Der zweite von den Buben wurde ein Gipser ihm einer dummm lam. Ja, wamsen und blaue vielen im Dorfe verhaßt; der Pfarrherr schimpfte die Schuhmacherei. Ja, mit der Zeit lebte er verdiente ein schönes Geld; den meistens arbei- auch der ängste Feind lassen; nur beim Saufen ihn offen von der Stangel   herunter Demokrat", sich so ein, daß eines Tages das bunte Hochzeits- tete er im Akkord und schuftete darauf los wie fiel er fläglich hinunter, da wollte er sich zeigen und als in den achtundvierziger Jahren bei dem bäumchen über der Tür flatterte. Beim dritten ein Beseffener. Aber er war ein Heimlichfeister. und fraß, oft Biergläfer. Wer zuschaute und großen Rumpel die preußischen Soldaten ins Buben starb seine Frau im Seindsbett. Ihn, er wenn er wochenlang gefchinagelt hatte, daß ihm, hörte, wie er das Glas mit den Zähnen zer­Land famen und das Hauptlied der Heckerianer: war nun doch schon vierzig Jahre alt und trug schier die Schwielen von den Händen fielen, und nadie, der bekam eine Gänsehaut und es wurde Schmiert die Guillotine, schmiert die Guillo- schwer an seiner Einsamkeit, packte das Heimweh er jeden Pfennig dreimal umgekehrt und auf die ihm übel. Einzig und allein dem Gipserschorsch [ tine, immer stärker. Als er bestimmt wußte, daß die mit Flinten und Kartätschen totknallten, so daß Revoluzzergeschichte abgetan sei, verkaufte er den hohe Mante gelegt hatte, dann kam ihm upplöß machte es nichts; der schluckte das Gescherbe hin­lich aus dem größten Schaffenstrieb heraus der unter, als wenn es Gallerie wäre. Der Bursch das rote Blut über die Barrikaden quoll, war ganzen wallachischen Krempel und zog mit seinen Rappel an, und er verlumpte und verjuchhute muß einen Magen gehabt haben wie ein Vogel er einer der ersten, die verhaftet und nach der Buben heim in den Schwarzwald  , ins Binzachtal. in furzer Zeit alles. Strauß; es nahm nie ein schlimmes Ende. Festung Rastatt   abgeführt wurden. Hier übernahm er ein kleines Bauernwerk Wenn er besonders gut aufgelegt war, laufte war mein Vater, der erlernte die Schuhmacherei. Der dritte von den Baldamusföhnen, das er aus nach der Schweiz  . Dort konnte er nicht ihn die Arbeit schier auffraß, konnte er für die er sich ein Faß Bier, daß zwanzig, fünfundzwan Aber ce ſtedte etwas vom Helteſten in ihm. fo Doch bevor sein Prozeß entschieden war, riß und besorgte den Nachbarn das Schuhzeug. Da bleiben: das Geld, auf das damals die freie Buben nicht recht sorgen und heiratete darum ein zig Liter faßte und trug's hoch oben hinauf auf Republik   so sehr sah, fehlte; dazu kamen die zweites Mal. Das tat nicht gut; auch von der den Schloßberg. Dort legte er sich ins Gras, sehr er sich auch zvang, so lange er jung war, Maleſten mit dem Heimatschein, und so feßte ihn Seite famen Seinder, drei Mädchen. Wenn die zapfte das Fäßlein an und trant, bis tein Tropfen konnte ers zu keinem Sihleder bringen. denn die fürsorgliche Polizei eines schönen Tages Mutter nun auf der einen Seite 30g, tat er's auf mehr darin war. Dem leeren Faß gab er einen Fortsetzung folgt:) in den bekannten grünen Wagen und schubte ihn der andern. Das gab Unfrieden, Streit und un- herzhaften Tritt, auf daß es den Berg hinunter­donnerte, mochte es sausen, wohin es wollte! Ev ab an die österreichische Grenze. Als er da zu gute Worte.

schmiert sie mit Tyrannensett!"