Donnerstag, 29. Mära 1928.

Das Bezirksgenesungsheim in Eichwald bei Sepliß Schönau ist, wie uns von dort mitgeteilt wird, vorzüglich eingerichtet. Arst int Bause. Tages­gebühr für Unterkunft, Arzt, Verköstigung( fünf Mahlzeiten) 25 bis 34 K pro Tag Für Kinder Grmäßigungen. Auskünfte erteilt die Verwaltung. Televhon: Eibwald 12.

Hochzeit mit einer Zoten.

Das junge Deutschland  .

Wanderung durch eine Ausstellung.

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Erst hatte Berlin  , dann Leipzig   und Han- viel größere Rolle als man gemeinhin angu nover Gelegenheit, eine bedeutsame Ausstellung nehmen geneigt ist. Es zeigt sich, daß in Deutsch  zu sehen, die noch weiter die Runde durch die land bei der männlichen Jugend durchschnittlich deutschen   Städte macht. Die Ausstellung heißt: 83 von 100 und bei der weiblichen 68 von 100 In der Frankfurter Zeitung  " lesen wir ein Das junge Deutschland  ." Sie zeigt das erwerbstätig sind. Die Forderung nach ausreis Geschichtchen, das ein nicht übler Stoff für ein Lust Leben der jungen Generation Deutschlands   und chendem Schutz der erwerbstätigen Jugend will spiel sein fönnte. Der in einem westdeutschen das, was durch sie und für sie geschieht. Vor also der überwiegenden Mehrheit des Bauernhof besaäftigte Landarbeiter Stanislaus W. allem aber ist bemerkenswert ihr jozialer Cha- Nachwuchses Hilfe bringen und damit dem hatte sich in ein Mädchen des Dorfes verliebt und rakter, der ihr überhaupt das Gepräge gibt. Die Volts ganzen nüßlich sein.( Die hier gen wollte es heiraten. Die Auserlorene war einverstan. Ausstellung hat nicht nur der Bevölkerung nannten Zahlen dürften auch auf die Tschecho­den, und schon am nächsten Tage ging Stanislaus Deutschlands viel zu sagen, sondern auch uns, slowakei   zutreffen und können jener Oeffentlich zu dem Standesbeamten, das Aufgebot zu bestellen. den Sudetendeutschen, und allen Kulturvölkern. feit zu denken geben, die sich unseren Jugend Der Beamte machte die vorgeschriebenen Eintragun Es ist darum recht erfreulich, daß der Reichsschutzforderungen gegenüber taub verhält, sonst gen auf Grund der Ausweispapiere, die Stanislaus verband für deutsche Jugendfürsorge einem seiner aber immer das Volkswohl im Munde führt.) vorlegte. Leider hatte Stanislaus vergessen, auch die Unterglieder, der Reichszentrale für Jugend- Der Arbeitstag der deutschen   Jugend beträgt in Dokumente der Braut mitzubringen. Das machte lichenfürsorge, die Möglichkeit gab, einige ihrer den Großstädten 10.35, in den Mittelstädten 9.45, ober weiter nichts. Der Standesbeamte war, wie Mitglieder zum Studium der Ausstellung nach in den Kleinstädten 9.05 und in den Landgemein­das auf dem Lande üblich ist, bereit, die Eintragun- Leipzig zu entsenden. Diese Studienreise fand den 10.40 Stunden. Und vier Millionen junger gen auch auf Grund der bloß mündlichen Angaben in den ersten Febertagen statt und hat bei allen Menschen stehen hinter der sich daraus ergeben­des Bräutigams vorzunehmen. Stanislaus war Teilnehmern tiefe Eindrücke hinterlassen. den Forderung, die dem Beschauer ununter­einigermaßen verlegen, aber schließlich gab er doch Der Reichsausschuß der deutschen   Jugend brochen eingehämmert wird: Die zur Er­die gewünschten Auskünfte auch über das Mädchen. verbände, der mit Ausnahme der kommunisti  - holung und Bildung notwendige Nachdem das Aufgebot drei Wochen lang pflicht- fchen Jugend alle Jugendorganisationen Deutsch   Freizeit ist viel zu gering, eine Er. gemäß im Staſten gehängt hatte, fam der Tag der lands umfaßt, bemüht sich vornehmlich unter weiterung der Freizeit gebt heute Trauung. Auch diese Zeremonie erfolgte in der lan dem Einfluß der sozialistischen   Jugend, auf Kosten des Schlafes, die Arbeits­desüblichen Weise ganz formlos. Aber als die Braut die im Reichsausschusse führend ist schon seit seit einschließlich der Zeit für Auf­den Trauschein unterschrieb, wurde sie ſtupig: da Jahren um den Ausbau der Jugendschutzgesez- räumungsarbeiten und für die Be war doch ihr Alter um zwei Jahre zu niedrig ange- gebung. Die Ausstellung will die Berechtigung acht Stunden beschränkt werden." rufsschule muß deshalb auf täglich goben, und auch ein andrer Taufname stand dort dieser Jugendschutzforderungen nachweisen. Hine als der thrige. Zuerst schwieg sie über ihre Wahr- ter ihr stehen.95 Reichs- Jugendverbände aller Aber in Deutschland   haben immerhin 77 Prozent sie ihren Mann auf diese Umstände aufmerksam. Der Deutschland   lebenden Jugendlichen zwischen 14 einen achttägigen Urlaub! Wir haben zwar ein nehmungen, aber auf der Straße draußen machte Richtungen, die von den 9.1 Millionen in der Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahre einen Urlaub von 3 bis 14 Tagen. 38 Prozent haben erinnerte sich nun mit Unbehagen, daß er selbst und 21 Jahren nicht weniger als 3.6 Millionen, damals beim Aufgebot die falschen Angaben gemacht aljo 40 Prozent untfaffen. Aber es ist zu berüdrlaubsgese B, das es in Deutschland   nicht gibt, habe, weil ihm Vorname und Alter des Mädchens sichtigen, daß dem Reichsausschußz Verbände nicht Teil des Urlaubes wirklich der Jugend erobern, aber wir könnten froh sein, wenn wir nur einen zu jener Zeit noch unbekannt gewesen waren. Im angehören, so z. B. die Arbeiter- Turn- und Sport- der in Deutschland   gewährt wird. Und nach einer Glauben, alsogleich die Richtigstellung auf dem belegung, die ebenfalls hinter den Jugendschutz neuerlichen Betrachtung der Arbeitswoche Ju­Trauschein durchführen lassen su fönnen, tehrte forderungen stehen und einen namhaften Teil der Stanislaus zu dem Standesbeamten zurüd. Aber da Jugend umfassen. Ungefähr die Hälfte gendlicher prangt wieder die Forderung: Frei stellte sich zum Schred des neugebadenen Eheman- der gesamten deutschen   Jugend ist seit ist not! Interessant ist, daß sich unter den männlichen Jugendlichen nur 17 Prozent nes heraus, daß er eine Tote geheiratet habe. alfo organisiert. Es ist bedeutsam, daß Ungelernte, unter den weiblichen aber 51 Prozent Denn Vorname und Geburtsjahr, wie sie im Trau- die gesamte Jugend Deutschlands  - auch die schein standen, paßten genau auf die vor zwei nichtorganisierte ist da mitzu zählen einig in chens überall! Es braucht nach der Meinung des einig in Ungelernte befinden. Benachteiligung des Mäd­Jahren verstorbene Schwester der jun- dem Bestreben ist, den erwerbstätigen jungen gen Fran. Und nun setzte sich der Amtsschimmel Menschen Schuß und Hilfe zu bringen. Und Großteils der Eltern mur lernen, einen Mann zu mit ſeiner ganzen Würde in Bewegung. Stanislaus es ist festzustellen, daß die Bestrebungen der finden.- Die Ausstellung über Berufsbe mußte eine regelrechte Scheidungsklage ge- Jugend weitgehende Förderung durch fast alle atung ist etwas dürftig geraten; trotzdem zeigt gen die Tote, die er nie gesehen, nie gefann. Reichsbehörden, durch die Länder und Städie er sie dem tschechoslowakischen Besucher, wieviel bei uns noch nachzuholen ist. Es gibt in Deutschland  nie geheiratet hatte, einleiten, und erst nach der fahren. Sie haben durch das Bereitstellen riesiger überall Berufsämter, die die Berufsberatung mit frist- und formgerechten Durchführung der Schei Mittel die Ausstellung überhaupt ermöglicht. In dem Arbeitsnachweis verbinden. Die Leipziger  dungsklage fann er von vorn anfangen, fein Mäd- Deutschland hat man eben erfannt, was ein ge- Berufsberatung erfaßt z. B. 70 Prozent der ins sunder, vor Gefahren geschützter Nachwuchs für Erwerbsleben tretenden Jugendlichen. das Volt bedeutet. Bei uns aber weiß man gegen­wärtig nichts befferes zu tun, als die Fürsorge­einrichtungen abzubauen und die Jugendlichen aus der Sozialversicherung zu entfernen.

chen zu heiraten.

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Gerichtsiaal.

Das unaufschiebbare Bedürfnis.

Prag  , 28. März. Fünf Uhr früh auf einer Prager Straße. Schon taucht eine vereinzelte Elet trische auf, die Zeitungsansträgerinnen beginnen bereits ihren Passionsweg von Haus zu Haus, von Stodiert zu Stockwerk. Arbeiter fahren von dem einen Ende der Hauptstadt zum andern, weil es in der Regel so ist, daß der Arbeitsplatz genau am andern Ende der Stadt liegt. Daher heißt es eine Stunde früher aufbrechen. Nur hier und dort jicht mon Passanten, Frühaufsteher, die zum Bahnhof eifen, und mitunter auch einen Bummler, der nach Hause tortelt. Noch ist die Großstadt nicht erwacht. Die Großstadt steht spater auf als das Land... etiva vierzigjähriger, vollbeleibter Mann sich: mitten auf einer bei Tage sehr verfehrsreichen, jet: nech menschenleeren Straße. Er erledigt ein unauffchico bares Bedürfnis und sicht dabei munter und zu­frieden aus. Eine Dame, die auf den Bahnhof eilt, bleibt stehen, und macht einen Schuhmann darauf aufmerksam, daß mitten auf der Straße ein Mann stehe, der hier in Prag   auf der Straße das Bedürf neis fühlt, den berühmten Brüsseler Brunnen zu er seben.

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Hier soll vornehmlich die Rede sein von dem jozialen Inhalt und Willen der Ausstellung.

Wir sehen gleich am Eingang eine graphische Darstellung der Bevölkerungsbewegung in den letzten Jahren. Diese Darstellung spricht eine erschütternde Sprache. Vor allem fällt auf die geringe Zahl der männlichen Bevölkerung zwi fchen 30 und 40 Jahren: diese ruht zumeist auf den Schlachtfeldern. Die Bevölkerungssäule sinkt in den entsprechenden Jahren durch den Gebur tenausfall auf die Hälfte und wir sehen, daß die fer Geburtenausfall dem deutschen   Volt jogar mehr Menschenleben entzieht als der Krieg direft

Ungemein eindrucksvoll ist die Abteilung der Ausstellung, die die Wohnungsverhält nisse zeigt. Diese sind nicht wenig durch die Aenderung der Siedlungsverhältnisse bedingt, die ununterbrochen weitergeht. 1875 lebten 61 Pro­zent der deutschen   Bevölkerung auf dem Land, 33 Prozent in Kleinstädten und nur 6 Prozent in Großstädten. Im Jahre 1925 jedoch sind die entsprechenden Zahlen 36, 37 und 27 Prozent. Die Bevölkerung siedelt also immer mehr in den Städten. Die Ausstellung zeigt Bilder der Stein schächte", in denen das Profetariat haust, und räumt dem Maler 3ile einen Plaß ein, der des Volkes Leben in diesen Höllen schildert. Und die Schilderung gipfelt in dieser Feststellung, die unermüdlich in die Sivne der Menschen gehämmert werden muß: Jeder fünfte Jugend

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,, Die mit dem Visan­Stern"

sag' Deinem Kinde, wenn es Feinkost- Milchmargarine für Dich holen soll. Das behält es und bringt das Richtige: Die unvergleichliche, schmackhafte Visan, die durch kein anderes Produkt ersetzt werden kann. Die mit dem Visan- Stern", das merkt das Kind sich leicht und bringt zuverlässig:

Visa

isan

täglich frisch gekirnt. Georg Schicht A. G., Aussig  

Volkswirtschaft.

Geite 5.

Die Leistung des Bergarbeitest.

Dem Tätigkeitsbericht des Sekretariats der Bergarbeiter in Choteschau( Pilsner Revier) zur Revierkonferenz, die am 1. April 1928 statt finden wird, entnehmen wir folgende interessante Ziffern: Im Jahre 1924 betrug die Förderung 8,962.148 Metergentner, im Jahre 1927 9,842.306 Weterzentner. Die Förderung ist also ge­stiegen. Dagegen betrug die Anzahl der Ar­beiter im Jahre 1924 6237, im Jahre 1927 4691. Die Zahl der Arbeiter ist also ge fallen. Die Leistung pro Kopf und Schicht be­trug 1924 5.42, im Jahre 1927 7.19 Meterzent ner. Die Leistungssteigerung beträgt in absoluten Zahlen 177 Silogram it pro Kopf und Schicht. Wie verhalten sich nun demgegenüber die Löhne der Arbeiter? Im Jahre 1924 betrug der Bruttolohn pro Kopf und Schicht K 33.56, im Jahre 1927 K 35.94. Die

ohnkosten pro Metergentner be trugen 1924 5.72 K, im Jahre 1927 da gegen nur 4.65 K. Die Bergarbeiter haben also in Gegenüberstellung mit dem Jahre 1921 für ihre Mehrleistung von 177 Stilogramm ur Lohnfosten der 177 Silogramm bes tragen nicht mehr als K 2.38.

Fünf Uhr früh auf einer Prager Straße. Ein an Opfern erforderte. Wer Zahlen zu lesen ver- li che hat fein eigenes Bett! Jeder einen Lohnzuwachs von K 2.38, das heißt die

Der Schuhmann wird sich seiner Amtswürde bewußt und schreitet ein. Eine Amtshandlung. Er verbietet dem Manne die Fortseyung seiner Tätig keit. Der Mann hört den Schuhmann ruhig an, ohne sich im geringsten stören zu lassen. Der Wach mann zieht sein Notizbuch hervor und notier: jich die Personalion des Mannes. Die Dame geht be friedigt weiter. Sie weiß. der Gerechtigkeit wird jest Genüge geleistet werden. Und die Sache geht jetzt ihren vorgeschriebenen Amtsweg.

steht, dem wird durch diese Darstellung einge 16. Jugendliche schläft mit rem hämmert, welches Verbrechen der Strieg ist. Hier den in einem Schlafzimmer! Jeder einige Vergleichsziffern: Im Jahre 1911 wurden 200. Jugendliche schläft mit Frem= 990.000 männliche und 935.000 weibliche Lebenden in einem Bett!" Man glaube nicht, geburten gezählt; davon wurden 1925 655.000 daß es bei uns besser sei.... Und die Folge iſt, männliche und 650.000 weibliche Personen aus daß die Tuberkulose bei der Jugend von allen der Schule entlassen. Im Jahre 1927 betragen anderen Krankheiten die meisten Opfer fordert. die Lebendgeburten: 486.000 männliche und In Berlin   starben im Jahre 1925 1069 Jugend­453.000 weibliche; die voraussichtliche Zahl der liche im Alter von 15 bis 20 Jahren. Bei 34.5 Schulentlassenen ist im Jahre 1931: 366.000 und Prozent wurde als Todesursache Tuberkulose   fest­gestellt.

347.000.

Die Jugend spielt im Berufsleben eine

( Schlitz folgt)

tung erfahren und vielleicht vor Schreck nochmals| Engelber: Wachacet heiße und den Zunec, mit dem er auf der Wanderschaft zusammenge in ein Bad reisen müssen. troffen war, im Walde erschlagen habe. Die Durchführung des Verbrechens schilderte er folgendermaßen:

Merkwürdig, daß die Prager   Polizei noch nich: zugelernt hat und mit solchen Sachen die Gerichte in Anspruch nimmt. Schon Jaroslav Hašek  , der Autor des Schivejk, frozzelt die Polizei in einer

Den Balzbruber am Lagerfeuer erfchlagen.

Aus diesen Ziffern geht wohl mit zwins gender Deutlichkeit hervor, wie berechtigt die soeben beendete erfolgreiche Lohnbewegung der Bergarbeiter dieses Reviers gewesen ist.

Kongreß der Bauarbeiterverbände.

Sonntag und Montag tagten im Narodni Dum in Smichow   drei Bauarbeiterfongresse, und szivar des Verbandes der Bau- und Keramarbei ter, welcher der tschechoslowakischen Gewerkschafts­Bauarbeiter, der ursprünglich kommunistisch war vereinigung angehört, des Zentralverbandes der und später sich wieder zu den Grundsätzen der Amsterdamer Internationale bekannt hat und des Zunee jaß auf einer Baumwurzel am Lager Deutschen Gewerkschaftsbunde in Reichenberg  Deutschen   Bauarbeiterverbandes, welcher dent Stizze in einem jeiner älteren Bücher mit dem feuer, während er, Machacer, einen schweren Stein angeschlossen ist. Auf allen drei Kongressen wurde Heute hatte sich der 35 Jahre alte Rudolf unaufſchiebbaren Bedürfnis", das er ausgere huet herbeiholte und sich vorerst darauf setzte. Alls Zune die Frage der Vereinigung der ore: Bauar­Renner aus Prag   Michle vor dem Berufungs   vor der Prager   Polizeidirektion hatte. Aber wie Holz in das Fener legte, trat er hinter ihn und beiterverbände beraten und auch grundsäß senate des OLGR. Červeny neuerlich wegen seines es scheint, tennt die Prager   Polizei Jaroslav Hašek   schlug mit einem handgroßen Stein solange auf ,, unaufschiebbaren Bedürfnisses" zu verantworten. noch nicht, da diefe Fälle immer wieder bei Gerich: Sunee' Stopf, bis Zunee bewußtlos zusammenlich beschlossen. Um diesen Beschluß durch­Die Sache war bereits den Amtsweg gegangen und auftauchen. stürzte. Nun erfaßte Machacek den fünfzehn Stilo uführen, wurde eine gemeinsame Vereinigungs­gramm schweren Stein und ließ ihn zweimal auf fommission gewählt, in welcher jeder der drei der Angeklagte war von einem Prager   Vorstadt­bezirksgerichte wegen Verlegung der öffentlichen den Kopf des Bewußtlosen niederfallen. Dann nahm Verbände durch zehn Mitglieder vertreten ist. Die Sittlichkeit, wie ein ,, unaufschiebbares Bedürfnis" ins er dem Toten die Dokumente, eine alte. Brieftasche. Aufgabe dieser 30gliedrigen Kommission besteht einen Schilling Bargeld und sechs Zigaretten aus darin, auf Grund der Kongreßzbeschlüsse einen Gerichtsdeutsch übertragen heißt, zu vier Tagen Innsbruck  , 26. März. der Tasche, bedeckte sein Opfer mit Tannenreißig Antrag auszuarbeiten, um die Vereinigung tat­Arrestes bedingt auf ein Jahr verurteilt worden. Der Angeklagte refurrierte. Also ging der Fall vor Im Walde bei St. Johann in Tirol fand man und verließ den Tatort. Nach zwei Tagen kehrte sächlich durchzuführen. Daraufhin soll auf einem den Berufungssenat. Schipmann Caitham eram 30. Oktober 1927 neben den Spuren eines Machacek nochmals an die Stätte des Ber  - gemeinsamen Kongresse aller drei Verbände, der schien wieder als Zeuge und sagte, daß sich die Sache Lagerfeuers die vollkommen entkleidete Leiche eines brechens zurüd, überzeugte sich, daß Zunec eben tagt, die Vereinigung beschlossen werden. wirklich tot ist, entkleidete nun die Leiche vollstän eben so und so zugetragen hätte. Die Dame. sie hätte ihn aufmerksam gemacht man hätte dig und zog Wäsche und Kleider des Ermorde: en Devisenturse. ganz deutlich gesehen. Der Angeklagte bestand an. Ueber das Motiv des Mordes befragt, gab Machacek in der Voruntersuchung an, er have des auf seinent unaufschiebbaren" Bedürfnis. Der Nich Brager Nurse am 28. März. Es währte längere Zeit, bis die Identität des Verbrechen verübt, um sich in den Besiß der besseren ter sprach den Angeklagten frei. Von einer Ver­Dokumente des Ermordeten zu 100 holländische Gulden lezung der öffentlichen Sittlichkeit könne nur die Ermordeten festgestellt werden konnte. Schließlich leider und der Machacek hatte sich heute vor den Ge- 100 Reichsmark. Rede sein, wenn jemand aus sexueller Lüsternheit wurde festgestellt, daß der Erschlagene Stephan setzen. Deutschland   stammte und schworenen wegen des Verbrechens des Mordes zu 100 Belgas. ein Delift begeht, das öffentliches Aergernis erregt. 3unec hieß, Der Angeklagte habe, wie der Wachmann selbst be Schlosser von Beruf war. Ueber den Mörder aber verantworten. Die Verhandlung dauerte nur drei 100 Schweizer   Frants Pfund Sterling Stunden. Machacek wiederholte sein umfassendes 100 Lire stätigt, seine dringende, unaufschiebbare Notdurft fehlte jeder Anhaltspunkt. Einige Monate nach der Auffindung der Leiche Geständnis aus der Voruntersuchung. 1 Dollar verrichtet, zu einer Zeit, da die Straße menschen­leer war. Es sei keine lobenswerte Tat gewesen. legitimierte sich ein Wanderbursche in einer Kärnt­Der Tatbestand für eine Verurteilung liege aber ner Herberge als Stephan Zunce. Er wurde an­nicht vor. Der Angeklagte dankte gerührt. Die Dame achalten. nach längerem Longnen legte er das wird das abgeänderte Ürteil jedenfalls aus der Bei- Geständnis ab, daß er nicht Bunec sei, sondern

unbekannten Mannes, dem der Schädel mehr fach zertrümmert worden war. Unweit der Leiche lag ein blutbefleckter, fünfzehn Skilograman scheverer Stein, anscheinend das Mordwerkzeug.

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Die Geschworenen bejahten die an sie gestellte Schuldfrage, und der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zu sechzehn Jahren schweren erters.

100 französische Franks 100 Dinar 100 Vengos. 100 polnische Bloth 100 Schilling

Geld 1356.37

War. 1362.27%

305.08

809.08

469.32

172.32%

648.65 651.65

164.25

165.25

177.70

179.10

38.65

83.85

132.25

138.45

59.10

59.60

588.

591.­

377.02

380.08''

478.50

476.80