Freitag, 6. April 1928.
ber Mitglieder des J. A. V.
50 zwei Stronen wochentlich. Dazu
Seffe 8.
de gellern, bis zuri stroves apogantlid, Wie die Kommunisten für die Einheitsfront ablerol ber Arbeiterpartei
tämpfen!
London , 5. April. Bei den Nachwahlen in Linlithgow ( Schottland ), die durch den Tod des bisherigen konservativen Inhabers des Mandates notwendig geworden sind, wurde der Kandidat der Arbeiterpartei, Shinwell,
tommt noch, daß, wie aus dem angeführten Bericht des Vorwärts" hervorgeht, die Hälfte ber tommunistischen Gewertschaft& mitglieder überhaupt feine Bei träge bezahlt. Es ist also die Frage be rechtigt, ob eine solche Gewerkschaft noch den Und wie fich das Bürgertum darüber freut! Namen einer Kampforganisation verdient. Solch niedrige Beiträge fönnen faum für die und wie selbstverständlich ist die Sozialdemokratie Mieten, der Zölle, der Steuern, der Kultur- Kidd, die für die Konservativen Kandidierte, cr Deutschland steht vor Wahlen. Wie immer sonst keinen Anwalt in eben jenen Fragen der mit 14.446 Stimmen gewählt. Mi Propaganda reichen, geschweige denn zur Unter- Mittelpunkt des Kampfes. Sie niederzuringen ist reaktion, furgum in allen für die Arbeiterschaft Stimmen. Bei der vorigen Wahl hatten die Konhielt 9268 Stimmen, der Liberale Young 5690 ftützung der Witglieder. Es steht ferner fest, daß trotz sonstiger Gegensätze zwischen den Bürger wichtigen und altuellen Fragen als die Sozial- Stimmen. Bei der vorigen Wahl hatten die Kondie kommunistische Organisation fast 40 Prozent parteien ihrer aller gemeinsames Hauptziel. und demokratic. Aber statt den sozialdemokratischen fervativen 14.765 Stimmen und die Arbeiterpartei ihrer Einnahmen für die Gehälter ihrer vielen die wirksamste Unterstützung in ihrer von allen Rampf etwa zu verstärken, verleumben die Stom- 14.123 Stimmen erhalten. Das Wahlergebnis Angestellten verwendet. In den Jahren 1923 trupeln freien Seke gegen die Sozialdemokratie munisten die Sozialdemokratic als Schuldige oder stellt einen Erfolg der Arbeiterparund 1924, für die Angaben vorliegen, hat die erhalten die Bürgerparteien von den kommn- Mitschuldige an eben jenen Dingen, um die jetzt tommunistische Organisation je dreieinhalb mil nisten. lionen Kronen für ihre Angestellten ausgegeben. Es ist wohl auch für die Arbeiterschaft in der n Deutschland entbrannt ist! der Kampf zwischen Bourgeoisie und Proletariat O Es dürfte in der ganzen Gewerkschaftswelt faum Tschechoslowakei, die jetzt neuerdings von den eine Gewertschaft geben, die auch nur annähernd Kommunisten mit dem Einheitsfrontgedanfen ist den Kommunisten tein Mittel zu schlecht, feiIn diesem Kampf gegen die Sozialdemokratie fo enorm hohe Summten für ihre persönlichen umbuhlt wird, wissenswert und interessant, zu nes zu erbärmlich. Diesmal wollen sie den Ar- i Berwaltungsfosten ausgibt, wie die kommu- erfahren, wie diese kommunistische Einheitsfront- beitern Deutschlands buchstäblich eine Komö nistische. Tatsächlich hat die kommunistische Ge- politik nun in Deutschland aussieht, wo die Ar- die, öffentliches Theater auf Straßen und Höfen wertschaft in der Tschechojiowatei fast do p beiterschaft in einem gewaltigen Ringen gegen zur besseren Darstellung ihrer Verleumdungen pelt so viel Angestellte als die ein immer dreister werdendes Bürgerregime steht. gegen die Sozialdemokratie vorspielen: freien Gewerkschaften.
Untersuchen wir einmal, wie hoch der Be trag sein kann, den der J. A. V. seinem Streif Jonb zuführen lann. Bei einem Wochenbeitrag bon zwei Kronen können nach allen Erfahrungen bestenfalls 30 Seller für die Streiffasse zurüdgelegt werden. Das ergibt jährlich pro Mitglied 15 kronen 60 Seller oder in zehn Jahren 156 Kronen. Wenn Wenn also ein Mitglied durch zehn Jahre hindurch jährlich volle 52 Wochenbeiträge bezahlt, so würde die kommunistische Streiffasse erft den Betrag von 156 Kronen reservieren tönnen, fie tönnte also alle zehn Jahre einmal einen Streit führen, der aber nicht länger dauern bürfte, als 14 Tage, denn die Kommunisten zahlen eine wöchentliche Streifunterstützung von 70 Kronen.
Daraus geht also hervor, daß die Kommunisten das Geld nicht aus den Beiträgen ihrer Mitglieder aufbringen können. Der große Verwaltungsapparat des J. A. V., der mehr als 180 Angestellte hat, fann nur mit dem Gelde des russischen Staates aufrecht erhalten werden. Wieviel Geld die russische Staatslasse spendet, ist allerdings ein Geheimnis, das auch bor den tommunistischen Arbeitern ängstlich gehütet wird. Die fommunistischen Enpfänger legen über die Verwendung der Beiträge der Bergarbeiterschaft feine Abrechnung ab, genau so, wie eine Verrechnung der Beträge, welche die Rote Silfe" für die streifenden Berg arbeiter gesammelt hat, nicht vorgelegt wurde. Dieses russische Geld wird aber nicht etwa dazu berwendet, das Rapital zu bekämpfen( das darf nicht geschehen, weil das die russischen Handelsbeziehungen mit den ausländischen Kapitalisten fchäbigen würbe), sondern Rußland gibt das viele Gelb ber, damit die freien Gewerkschaften und bie Sozialdemokratie belämpft werden können. Eine Gewerkschaft aber, die zu diesem Zweck vom Ausland Geld bezieht, und ihre Aufgabe in der Bekämpfung der freien Gewerkschaften sieht, fann feine Organisation für die Arbeiter sein, sondern ist eine Organisation gegen die Arbeiter. Sie ist ein Hindernis für den getwerkschaftlichen und fulturellen Aufstieg der Arbeiter.
Die Kommunisten haben, wie wir schon furz meldeten, Richtlinien für den Wahlkampf ausgegeben.
In diesen Richtlinien, die volle sechs eng geschriebene Schreibmaschinenseiten umfassen, werden die großen Bürgerparteien, alfo Deutschnationale, Bollsparteiler, Zentrum und Demokraten kaum erwähnt. Ihr ganzer Inhalt richtet sich gegen die Sozialdemokratic!
,, An einem Tage tritt vor etva 40 Betrieben Berlins je ein republikanischer Esel auf Leinwandverkleidung wird durch uns geliefert), bzw. ein anderes Tier, das eine Wahlrede hält, natürlich mit entsprechender Bedeckung.
Ein Trupp von 5-10 Genossen mit Klapp stühlen, jeder Vertreter einer olitischen Partet, hält stehend eine Wahlagitationsrede, nachher jitend eine Parlamentsrede, um den Gegensat zwischen Versprechungen und ihrer Nichteinhalfung zu demonstrieren."
Da heißt es beispielsweise: Wo der republikanische Esel" nicht hilft, " In der Agitation ist eine ständige, sorgfäl. sollen sogar tommunistische Wahr tigere Beobachtung der Gegner, in erster jagerinnen in Aftion treten! Reihe des Hauptfeindes innerhalb des Prole- In Deutschland werden es Wahlesel sein, tariats, der Sozialdemokratic, notwendig." bei uns waren es einmal Wahlochsen. Es Wir fragen die Arbeiter: was für einen fommt ihnen nicht darauf an; LeinwandverkleiCharakter hat denn diese fommunistische Partei, dung und sonstiges Zubehör für die politischen Broletariats erklärt und sich gleichzeitig immer die uns immer wieder als den Hauptfeind" des Clowns stellt die Parteileitung und wieder an diesen Hauptfeind anzubiedern versucht?
An anderer Stelle wieder heißt es:
Unser Gegenangriff gegen die Preußenpolitik als die verlängerte Front des Bürgerblods muß ich zu 75 Prozent auf die Schlichtungspolitik der Preußenregierung lonzentrieren, in der sie( näm lich die Sozialdemokratic) ihre Rolle als Agent der Bürgerblodregierung und des Unternehmertums auch dem rückständigsten Arbei
das Geld dazu kommt aus Rußland , dessen Arbeitern es ja bekanntlich bereits so gut geht und dessen Boltswirtschaft in so hoher Blüte steht, daß man dort gar nicht wüßte, was man mit den vielen überflüssigen Millionen Rubeln anfangen soll, wenn man sic eben nicht den Kommunisten anderer Länder zur Bekämpfung der Sozialdemokratie zur Verfügung stellen könnte.
Uefere und die reichsdeutsche Arbeiterschaft ter bewiesen hat. Wir müssen die Sozial. weiß natürlich längst, daß diese Stampfmethoden, demokratie in den Fragen der Wiete, mögen sie selbst hier und dort den Kommunisten Steuern und 3ölle, der Kulturreat. zu ein paar billigen Wahlerfolgen bei Nichtdentention, der Reichswehr , der Personal, den verhelfen, dennoch in erster Linie dem politik angreifen, aber die entscheidende Frage Bürgertum zugute fommen. Und das ist die tatsächliche Aufhebung des Streit- und Koa- Bürgertum, das sich seiner Kommunisten sicher litionsrechts durch die für verbindlich erklärten ist, unterdrüdt auch gar nicht mehr seine Freude Schiedssprüche. Dieses abgekartete Spiel der sozial- über diese kommunistische Tattit, da es ja allzugut demokratischen Gewerkschaftsbürokratie, weiß, daß lein bürgerlicher Freudenausbruch der sozialdemokratischen Schlichter, der Brenßen- diese Gesellschaft von der Fortsepung ihrer er regierung, der Bürgerblodregierung und des bärmlichen Politik zurüdhalten wird. Mehr als Unternehmertums, in dem die Schlichter die alle unsere Stommentare sagt vielleicht das Urteil Zentralfigur sind, bieten die beste Angriffs- der Dresdner Nachrichten", die aus fläche gegen die Preußenregierung." dem Berliner Vorwärts" den Inhalt der fommunistischen Richtlinien erfahren haben. Das bürgerliche Blatt schreibt:
Die Sozialdemokratic angreifen, die Sozialdemokratie verleumden- das ist das um und Auf Um des kommunistischen Stampfes. Die deutsche Ar beiterschaft hat feinen besseren und überhaupt
„ Au den Auslassungen des Vorwärts taun man die Betrübnis darüber hinaus hören, daß
tei dar.
die Sozialdemokraten, die sich den Kampf gegen Reaktion, Rapitalismus"," Bürgerblod" usw. so schön leicht und aussichtsreich vorgestellt hatten, infolge der Kampfziele ber Sommunist en gezwungen sind, zu m großen Teil eine andere Front zu be ziehen, nämlich die Front gegen den starken Vorstoß der kommunistischen Agitation, die sich, wie der Vorwärts feststellen muß, aller Mittel bedient, um den sozialdemokratischen Gegnern bei. zukommen. Aus der Tatsache, daß sich im tom menden Wahlkampfe die beiden roten Parteien schwer in den Haaren liegen werden, ergeben sich für die bürgerlichen Parteien Vora teile, die, voll ausgenußt, sehr von Rußen sein können."
Die Sozialdemokraten sind zum Teil ge zwungen, eine andere Front zu beziehen, nämlich die Front gegen die fommunistischen Verleumder! Damit haben die Bürgerlichen leider den Nagel auf den Kopf getroffen. Die gewaltige Front der Sozialdemokratie fann nicht unberührt von der fommunistischen Heze bleiben, zumindest zur Ber teidigung muß sie sich ja zuweilen nach der kom munistischen Seite umbiegen und so den Bürgerparteien die Möglichkeit zum Einfall freigeben. Allerdings, der Jubel der Reaktion über die Kommunisten ist etwas zu laut: die Sozialdemo fratie wird jetzt noch mehr als bisher aus allen guten Köpfen ist ja der kommunistische Nebel schon gewichenden gewaltigft ett Teil ihrer Kraft gegen das Bürgertum und, troß der fommunistischen Hilfe für die Reaktionäre, siegreich einfeßen. Daß dennoch, wie das bürgerliche Blatt richtig schreibt, der Bourgeoisie gerade durch die kommunistische Agitation fehr nüßliche Vorteile erwachsen werden, wird eben Verdienst dieser„ Revolutionäre " blei
ben, die
denn
wirklich im proletarischen Lager die einzigen Träger einer gewissen Einheitsfront sind, der Einheitsfront nämlich, mit dem Bürger tum gegen die Sozialdemokratie!
Start der Bremen "? Dublin , 5. April. Wie aus Baldonnell gemeldet wird, lassen die Berichte über die Wetterlage eine erhebliche Wendung zum Günstigen erkennen. Man erwartet, daß morgen früh die deutschen Ozeanflieger nunmehr den Flug nach Amerika antreten. Die Brennstoffvorräte der ,, Bremen " sind aufgefüllt worden und das Flugzeug bereitgestellt, so daß es jeden Augenblic starten kann.
zeigten.
heimgraute oder nicht, das Wort des Familien- Sein Instinkt war so groß wie feine Naivität, Wie unbedeutend sind neben diesen Werken oberhauptes hatte Gefeßestraft. Auf den Wunsch die keinen Augenblid zögerte, auch die nur die Arbeiten für den kaiserlichen Auftraggeber! des Vaters heiratete Dürer die Bürgerstochter ahnungsvoll vernehmbaren Dinge in die alltäg Maximilian, den man den letzten ritterlichent Zu seinem 400. Todestag am 6. April Agnes Fren. Diese Ehe war bereits beschlossene liche Erscheinungsform zu übersehen. Er nahin Naiser nennt, ließ Dürer ein großes Holzschnit Sache, che der Maler nach Nürnberg gekommen alles beim Wort, ließ die phantastischste Vision wert anfertigen, das der Monarchie zum Ruhme Von Erich Knauf . war. Aus dieser Ehe, in der es Dürer immer sofort wahr werden, die fremdeste Sage erhielt dienen sollte: einen Triumphbogen und einen Einer Zeit, die nichts music vou den Ur nach der Sonne Italiens und der lächelnden ihren Platz in der Gegenwart und vor den Toren Triumphaug. Ein unfreiwilliger Witz, denn beide fachen und wegen der sozialen Revolution und Schönheit einer lebensfreudigen Sunst fror, floh von Nürnberg . Er diskutierte mit den rebelli- standen tatsächlich nur auf dem Papier, die Monberen gesamtes Weltbild deshalb erschüttert er später noch einmal nach Benedig. Noch ein- fchen Bauern, prunfte mit den Serren, philoso- archie war damals in Deutschland das fünfte wurde, die hilflos in den Wirbel zwischen Mittel mal bolte er sich einen Vorrat an Wärme und phierte mit den Humanisten, betete mit den Rad am Wagen. Ein undankbarer Auftrag, denn alter und Neuzeit geriet, dieser Zeit wurde am Begeisterung, um davon zehren zu können bis an Stirchengläubigen als Dürer die Zeichnungen zu dem allegorisch 21. Mai 1471 der Künstler geboren, der ihre sein Ende. Neben einer lieblosen, unzärtlichen Biblische Motive lagen ihm am nächsten. überladenen Werf vollendet hatte, da starb der Verzweiflung und ihre Sehnsucht, ihren Schatten Frau mußten ihm die deutschen Zustände doppelt Dafür sorgte feine Erziehung und die Unflar- Auftraggeber, und prompt weigerte sich die Stadt und ihr Licht, ihr ganzes verivirrendes Wesen verdrießlich werden. beit gegenüber all den Ereinissen der Zeit. Den Nürnberg , die vom Staiser ausgesetzte Jahres aufzeichnete und der Nachwelt überreichte. Die Stadt Nürnberg tat nicht viel, ihren Erlöser" liebte er wie einen Bruder und gab rente von hundert Gulden weiterzuzahlen. Dürer Es gibt ein Selbstbildnis des 13jährigen späteren Ruf als Dürerstadt zu Lebzeiten des ihm sein Antlitz. Der Schmerzensmann wurde mußte im Jahre 1520 nach den Niederlanden Dürer , das berühmt gewordene Silber stift- Malers einigermaßen zu verdienen. Nicht für Dürer zum Ausdrud einer gequälten Menschheit. reisen, um den Nachfolger Marimilians an die blatt aus der Wiener Albertina . Ein Jugend- 500 Gulden Aufträge belam Dürer während Auf unzähligen Bildern schilderte er die leidvollen Einlösung eines faiserlichen Versprechens zu era werf, und doch bereits ein ganzer Dürer, das einer dreißigjährigen Ansässigkeit. Es war ein Episoden eines von den Wachthabern gepeinigten innern. Ein unrentables Geschäft! Der Maler Bild eines Stindes und doch der Ausdruck einer dreißigjähriger Strieg mit der Klasse, deren erstes und hingerichteten Dulders. erntete viel Lob, aber die hohen Gerrschaften ganzen Zeit: Aufdämmerndes Selbstbewußtsein Auftreten als Herrschende er verewigt hat. Als Mit derselben Liebe ging Dürer in den Ge- ließen sich mehr schenken als sie zu laufen Zust und religiöse Furcht, realistische Einfachheit und ob er diese Ratsherren und Gelehrten in ihrer deforativer Formwille vereinigen sich in diesem weltgeschichtlichen Bedeutung erkannt hätte, so schichten um Maria auf. Die Darstellung der Eine Krankheit hatte sich Dürer zu allem ersten Dokument eines großen Künstlers. Bor - malte er fie: Stöpfe voll Starrsinn und Energie, Kirche veränderte er ins Bürgerliche. Wentg läufig freilich erkannte die Umgebung des jungen grüblerisch und voll Mißtrauen, die Augen voll erinnert er in diesen Szenen aus dem Marien- Verdruß auf dieser Reise geholt. Störperliche Dürer in den frühen Arbeiten nicht viel mehr avgwöhnischer Schärfe, harten Egoismus in allen leben an eine Gottesmutter. Die erste Darstel- Schmerzen trübten seinen Lebensabend. Die losals die Gaben rafcher Auffassung und zeichner- Zügen, fampfentschlossene Gesichter von Leuten, lung des bürgerlichen Familienlebens entstand brechende Revolution des geknechteten Volkes cher Sicherheit. 1486 tourbe Albrecht Dürer zu die nicht gefonnen sind, ihre faum eroberte foziale in Dürers graphischer Werkstatt. Des Meisters fonnte ihn nicht mehr mitreißen. Aengstlich ge Dürer war mit fabulierende Stunft vervendete aus dem reichen worden durch die Ausweisung seiner drei besten bem Nürnberger Meister Michael Wohlge- Stellung wieder zu räumen. mut in die Lehre gegeben. Drei Jahre lang ihnen Patrizier, mit ihnen Humanist, mit ihnen Schatz der reichen Erinnerung landschaftliche Schüler, die gottlos" genug gewesen waren, es erlernte er folide handwerkliche Gewohnheiten protestantisch, aber alles dics nie bis zur letzten Motive, nordische und südliche Architektur, Nach mit den aufrührerischen Bauern zu halten, zog und schematische Formeln, um dann hinauszu- Sonfequenz. Er zählte nicht voll zu ihnen, hatte barinnen und Nachbarn und frühere Begegnun sich Dürer von den Aufregungen der Straße gehen in die Fremde", Erfahrungen zu sammeln fein Stimmrecht, und diese Stellang mischen den gen. Das Schönste jedoch, was Dürer geschaffen zurück. Noch nicht ganz 57 Jahre alt, stavb er als Mensch und Künstler und das geheimnisvolle gesellschaftlichen Schichten ließ seine Teilnahme hat, sind seine Bilder von der Mutter mit den am 6. April 1528. Mit dem Rufe der deutsche Dürer - Alphabet der Zeichensprache vollkommener zu be- an den großen sozialen Stämpfen nicht über hilf- Kinde Auf wenigen legt sich der Heiligenschein um unser Dürer!" ziehen die Wortführer des herrschen. In Solmar, vor den Kupferstichen des lose Anfänge hinauskommen. Martin Schongauer , begriff er, wieviel Von den mageren Einfünften seiner Malerei das mütterliche Haupt, selten erscheinen die Zu- Deutschtums vor diesen Maler, dessen Leben in er noch hinzuzulernen hatte, und damn fam er fonnte Dürer nicht leben. Deshalb wandte er sich taten, die an die religiöse Behauptung des Bildes Wahrheit eine Anklage gegen die deutschen Zu über Basel bis nach Venedig . mehr dem Holzschnitt, dem Kupferstich zu. Die erinnern. Das sind Mütter, die auf ihr Stind stände war. Der Düterfult ist nicht viel mehr Albrecht Dürer erlebte in der zauberhaften aufgeregte Zeit verlangte nach Berichterstattung, stola find, Nürnberger junge Frauen und Kinder als die Neuauflage der alten Zügen, die den Be Stadt der Bagunen das Wunder, die Stunst, die die Menge der Analphabeten nach dem Bild. ohne die Pracht des Ueberirdischen, lebendige stand der bürgerlichen Stultur unserer Tage bil babeim eine Bettlerin war, erhoben zu fehen Dürer arbeitete für den Markt. Er war zugleich fleine Sterle, die mit Tieren spielen oder sich an den. Dürer ist vor allem als Zeiterscheinung be als Königin. Sie faß am vollen Tisch des Reich- der Verleger, der Händler seiner Bücher. Su be- die nahrhafte Brust der befeligt lächelnden Mute deutend. Sein Leben und fein Schaffen machen hems und teilte selbst Gunst aus. Der Vergleich richten gab es ohne Mangel. Neue Länder, andere ter preffen. Das Menschliche erhob Dürer so einen Abschnitt der sozialen Geschichte deutlich. mit der dienenden Rolle der Kunst daheim war Menschen, seltsame Tiere, wiederauferstandene über das„ Ewige", unbewußt vielleicht brach der Mit Dürer schreitet der Mensch aus dem Mittelnicht dazu angetan, die deutschen Besonderheiten Perfonen und Fabeln des Altertums, alte und Mensch der Neuzeit in ihm durch die vlaßende alter in die kapitalistische Epoche. 400 Jahre nach stols gegenüber den überwältigenden Einflüssen neue Heilige. Kriegstaten und Ereignisse am Kruste des Mittelalters. Die Sehnsucht des un- Dürers Tob steht die Menschheit an einer neuen des italienischen Wesens zu vertreten. Simmel, der im allgemeinen Umsturz auch von befriedigten Mannes einer finderlosen Frau nab Weltwende. Aus dieser Tatsache ergeben sich der Ein Heimruf des Vaters beendete den ersten feiner feierlichen Phe eingebüßt hatte. alles das der Welt die zärtlichsten aller Bilder von derbstand zu Dürer und die Begegnung. venetianischen Aufenthalt Dürers. Ob es ihm nahm unter Dürzeichnender Hand Gestalt an. Mutter und ihrem Kinde.