Gelte 2.
Wichtig ist die nachstehende Frage: ,, Erscheint der russischen Regie rung eine Vereinigung der II. und III. Internationale möglich?"
Prompt antwortete Stalin :„ Nein, sie berfolgen ganz verschiedene Rich. sungen der Politit."
Wie es in den Fabriken aussieht.
Aus den Berichten der Gewerbeinspektoren. Stiegen.
Mit dieser Antwort ist die Hoffnung der Naiven, mit den Kommunisten ließze jich reden, Die Stiegen aus dem ersten Stockwerk einer Kommunisten die Einigung herzustellen, glatt und die Arbeiter, ſelbſt Frauen benüßten deses fei möglich, zwischen Sozialdemokraten und Gemüsekonfervenfabrik lagen ein wenig abseits erledigt. wegen zum Abstieg lieber eine Leiter, die im Schacht des Aufzuges aufgestellt wurde( Tetschen ). Auch aus anderen Aeußerungen führender Die Verwaltung einer anderen Fabrit beschäf Kommunisten Rußlands ist zu ersehen, daß es tigte Sattler auf dem Boden einer Werkstätte, fich den Kommunisten absolut nicht darum han banigte belt, irgendwie eine Verständigung mit den welche bloß mit der Leiter erreichbar war( Neutra). Sozialdemokraten herbeizuführen. Notausgänge.
Sonntag, 22. April 1928.
Unangebrachte Scherze des Herrn Mayr- Harting.
Wie sich unsere demokratische" Regierung freie Wahlen vorstellt. Am 25. Oktober vorigen Jahres haben die lichkeiten betreffen das Lagern der Exploſivstoffe, Abg. Pohl, Taub und Genossen an die Miniwelche öfters an frei zugänglichen Stellen gefun- bg. den wurden... Der Funktionär des Taborer ſter des Innern und der Justiz eine InterpelSteinbruches Dynamit und Zündschnüre im offe- Wahlkampfes aufzeigten, eine Praxis, die sich nur inspektorats hai in der Kleiderablage eines lation gerichtet, in der sie die willkürliche Stone fislationspraris der Behörden während des nen Korbe gefunden, anderwärts wurde als ausgesprochene Wahlhilfe für die deutschen Aftivisten und als Behinderung der oppositionel len Agitation charakterisieren läßt. Nach enva einem halben Jahre, statt, wie die Geschäftsord nung vorschreibt, binnen zwei Monaten, haben nun die Herren Cerny und Dr. Mayr- Har. ting eine Antwort evteilt, die man fchon tiefer Regimes ungemein bezeichnend ist. hängen muß, weil sie für den Geist unseres
Sprengpulver im Dachvorsprung neben einer Schmiede zusammen mit einigen Fässern Benzin aufbewahrt
und in einem weiteren Steinbruch lag in einem
über- armfelgen Schrank mit diesen gefährlichen Stof: einer überraschenden Revision eines Lagers von fen bicht neben der Esse eine Schmiede. Bei Explosivstoffen tam zutage, daß der Eigentümer des Steinbruchs 25 Silogramm
Die Delegierten bekamen auch die Broschüre Manchmal fehlten die Notausgänge A. Losowskys Was ist die Note Gewerkhaupt, oder sie waren durch verschiedene Gegen fchafts- Internationale?" in die Hand gedrückt, in stände verstellt, oder mit Brettern verschlagen. Es welcher nach allen Regeln bolichewvistischer Ver wurde auch ein Notausgang gefunden, der so ge drehungskunst die Amsterdamer Gewerkschafts- dantenlos angelegt war, daß seine Tür, nachdem Internationale heruntergemacht wird. Auf der man sie aufgemacht hatte, ben Abstieg aus Seite 39, im Schlußkapitel, steht der charafteri Sem oberen Stockwerk über die stische Sap:„ Was bedeutet aber in Wirklichkeit Stiege unmöglich machte. In drei Unter der Reformismus in der Arbeiterbewegung? nehmungen waren die Schlüssel zu den NotausDas ist eine Theorie und eine gängen entweder überhaupt nicht bei der Hand, Braris, welche sich die Aufgabe, die oder waren in den Kanzleien hinterlegt. Arbeiterklasse in ein Werkzeug des Rapitalismus zu verwandeln, zum 3iel gesezt hat." Welch' niedrige Bere leumdung!
Man ficht: Die Kommunisten fennen gegent= über der Sozialdemokratie mir eines: ride dichtslosesten Kampf. Das ist hr eigentliches Lebenselement. Der Kampf gegen den Kapitalismus tritt dabei eigentlich in den Hintergrund.
Diese Tatsache darf in keinem Falle über fehen werden. Das kommunistische Gerede ven der proletarischen Einheitsfront" ist und bleik unter diesen Umständen ein heimtüdisches, tattisches Manöver der Moskotviter.
Alle Sozialdemokraten. bie, in den diversen Organisationen mit den Kommunisten zusammengeraten, dürfen diefe Tatsachen niemals aus dem Auge laffen. Auf die Dauer ist ein Zusammenarbeiten mit ihnen völlig ausgeschlossen.
Aus einer Dachbodenkammer( Arbeitsraum) in einer Tuchfabrik, welche bloß auf Holzftufen erreicht werben konnte, führte der Weg zu den Rettungsleitern durch das Lager, welches jedoch zugesperrt war( Brünu).
Beheizung.
Die Montierungswerkstätte einer Maschinen fabrit hatte überhaupt feine Heizung oder Heiz einrichtung, in zver Gießereien benüßte man offene Kövbe mit brennendem Stols, in einer Tischlerei wurde ein kleiner löcheriger Ofen ausgestellt, aus dem der Rauch aufstieg
Explosivstoffe.
Die Gefahren, welche Explosivstoffe und Arbeiten damrit hervorrufen, werden oft übersehen, trotzdem jeden Augenblid Unglüdsfälle, ja töd liche Unfälle auf fie aufmert am madjen. Berichte aus acht Aufsichtsbezirten bringen Belege über den unbegreiflichen Leichtsinn von Menschen, denen der Sinn für die eigene Sicherheit und die ihrer Mitarbeiter durch den täglichen Umgang mit diesen Verderben bringen. den Material abgeht. Die häufigsten Unzufömma
Schießpulver in einem Steintopf aufbes wahrte, der auf einem bewohnten Gange etva ein Meter vom brennenden Sparherd aufbewahrt war. Auf diesem Sparherd war eine Schachtel mit 30 Zündschnüren ,,, damit fie austrocknen".
Aborte.
Für die Sorge um gute Aborteinrichtungen, die unter Kulturmenschen selbstverständlich sind, haben viele Unternehmer fein genügendes Verständnis. Insbesondere, so weit es sich um Bauten, Steinbrüche, Ziegeleien handelt, ivo c selbst an den primitivsten Einrichtungen mana gelt... In einem Unternehmen haben 56 Arbeiter einen einzigen Abort benützt und
in einer Glasfabrit, die 266 Arbeiter beschäf tigt, waren nur zwei kleine unreine Aborte. Abhilfe wurde erst nach einer Anzeige bei der Gewerbebehörde geschaffen( Tetschen und Tep 1). In zwei Glasfabriken waren die Arbeiter, die in der Hiße arbeiteten, gezwungen um ihr Bedürfnis zu stillen, über den Hof zu gehen, was bei falter Witterung äußerst ungesund war( Tetschen ). Im übrigen betrafen unzählige Unzufömmlichkeiten mangelnde Beleuchtung in den Aborten, unver glaste Beleuchtungskörper, Eintritt zum Frauenabort beim offenen Pissoir, ungenügende Anzahl von Aborten und Errichtungen von
Pissoiren auf dem Dache, mit der Ableitung in die Traufe( Preßburg und Neutra).
Die Herren Minister behaupten zunächst trocken:
„ Das Ministerium des Innern und das Justisministerium haben keine Weisungen für den Vollzug der Zensur der Wahlplafate gelegentlich der letzten Gemeindewahlen herausgegeben."
Worauf wir nur ebenso trocken erklären können, daß wir dieser Behauptung den Glauben versagen. Dann folgt die Verteidigung der verübten Konfiskationen:
Sofern die politeschen Bezirksverwaltungen je nach den örtlichen Verhältnissen die Afficherung einzelner Wahlbildplakate der deutschen sozialdemo fratischen Partei verboten haben, taten sie wes bloß aus dem Grunde der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung, weil dieje Plakate entweder durch Abbildungen oder durch den Worttegt scharf gegen andere sehr zahlreiche Grup pen und Stände der Bevölkerung zugespist waren oder eine Kritik der Gesetze ent hielten, wodurch öffentliches Aergernig erregt werden konnte."
Balesti über seine Romreiſe. Die unerschütterliche Kleine Entente . Warschau , 21. April. Außenminister 8alesti, der gestern abends nach Warschau zurüdfehrte, äußerte sich in einem Interview über den Swed seiner Reise nach Rom . Der Minister er Der Kampf um die Sozialversicherung. Wie die Kommunisten den 1. Mai gespi" war und in der gewiß ärgernis
Große Kundgebung in Arnau.
Eine Preisfrage an den Heren Minister Cerny, der em erfahrener politischer Beam: er, und an den Herrn Dr. Mayr- Harting, der immer. bin über einer politischen Partei ist: Wie stel len sich die Herren eine Wahlagitation vor, die nicht scharf gegen andere Gruppen zugesp ist. Auch daß eine bloße Stritit von Gejpen unterdrückt werden mußte, ist sehr schön und äußerst demokratisch. Wenn die Herren aber at. sächlich der Meinung sind, daß eine Stritif be stehender Gesetze unter Umständen öffentliches Aergernis erregen könne, warum haben sie dann die schamlose Heße der Hausbesitzer gegen den Mieterschutz geduldet, die wahrhaftig gegen eine sehr zahlreiche Gruppe der Bevölkerung scharf flärte unter anderem, während der Begegnung mit erregenden Parole gipfelte, daß der Mieterschutz feiern wollen. Mussolini habe es sich um die Besprechung der raur die Haderlumpen schüße. Auch sonst erregen allgemeinen internationalen Lage und um Era Arnau, 21. April. ( Eigenbericht.) Heute fand Die kommunistischen Blätter veröffentlichen die Mehrheitsparteien wahrhaftig genug Aergers örterungen über die Möglichkeit der Zusammen hier eine große Demonftration der gesamten Ar- den Aufruf des Erefutivkomitees der fommuni- nis, wogegen wir nicht enva den Zensor mobilie arbeit in der Zukunft gehandelt. Der Minister beiterschaft gegen die Verschlechterung der Sozial- ftischen Internationale zum 1. Mai, in welchem sieren wollen, sondern wogegen wir nur die Frei habe mit Genugtuung fonstatiert, daß die Politik versicherung statt. Die Arbeiter hatten um 9 Uhr zum Schlusse unter anderem die folgende Parole heit unserer Propaganda verlangen. Aber die Italiens und Polens in ihren Hauptzügen in der vormittags die Arbeit niedergelegt und waren steht. Nieder mit den Sozialdemo- Rogierung deckt jeden Willfürakt der Bürofrate. selben Richtung gehe. Auf den Hinweis, daß die aus den Betrieben direkt zum Versammlungsplatz fraten, den Agenten der Bourgeot. Sie stellt den Bezirkshäuptlingen folgendes Zeug ausländische Presse den Besuch des Außenministers gezogen. Enva 1300 bis 1400 Personen waren sie!" Die sozialdemokratischen Arbeiter, welche in Rom als einen Wendepunkt in der versammelt, als Genosse Rind. Trautenau , die mit fommunistischen Arbeitern in einem Betrieb Außenpolitik Polens bezeichnete, ant- Versammlung eröffnete. Gen. Abg. Schäfer, arbeiten, mögen ihre kommunistischen Kollegen wortete der Minister, daß diese Behauptung voll Reichenberg, hielt das Referat. Nachdem er geendet einmal fragen, ob die kommunistische Partei auf tommen unbegründet ist. Auf eine Be- hatte, versuchten die Kommunisten zu stören. Der diese Weise die Einheitsfront des Porletariats merkung der Pressevertreter, daß seitens der fommunistische Redner, der sich auf den Tisch ge- herstellen will. Man wird sich diesen Passus aus Staaten der Kleinen Entente in Verbindung mit schwungen hatte, konnte jedoch nur einige Minuten dem Malaufruf der Kommunisten gut merken der italienischen Reise des Außenministers ge- sprechen. Zum Schluß stimmten die Kommunisten müssen und wird ihnen denselben überall entwisse Befürchtungen geäußert wurden, für die Resolution, welche die Gewerkschaften vor- gegenhalten, wo sie mit ihrer Einheitsfrontparole antwortete der Minister, daß das Interview, gelegt hatten. Die Arbeiterschaft Arnaus hat damit kausieren gehen werden. Die abgrundtiefe Demawelches er am Tage seiner Abreise der rumä zum Ausdruck gebracht, daß sie mit aller Kraft gogie der Stommumsten, der Unernst, mit dem nischen Agentur ,, Rador" gewährt hat, solche den Kampf gegen die Bürgerblockregierung zu sie Politik machen, das moralische Niveau dieser Befürchtungen nicht bestehen lasse. führen entschlossen ist. Partei wird daraus offenbar.
Nachbruck nerboten.
nis aus:
,, Die Behörden waren in den Grenzen der Geseze pflichtgemäß bemüht, darauf zu achten, daß - bei der bis zu einem gewissen Grade aufgeregten Stimmung der Bevölkerung- tein Anlaß zu unüberlegten Handlungen gegen einzelne Gruppen der Bevölkerung und zur Verlegung der öffentlichen Ruhe und Ordnung überhaupt gegeben werde."
Dieser Satz enthält ein wichtiges Eingeständ nis, da bisher immer behauptet wurde, daß die Bevölkerung von den Regierungsmaßnahmen geradezu entzückt sei. Der sachliche Inhalt dieser
Der Baldamus und seine Streiche früheren Angestellten, der jetzt weiter einer großen doch nicht herum. Meinen vielen Einwänden guten, überquellenden Gebe- Herzen. Ob Hure
22
Da ich anstellig war, fonnte ich ihm bei die lam und am Glodenfeil zog, hatte ich erst einen merkwürdigen 3aitüden gefüllte Pack, den überall zeigen und brauchte nicht mehr verschämt
Der
lassen? Oder plätschert sie noch heute auf der Oberfläche des Luxus dahin? Ich weiß es nicht. Aber das weiß ich: sie war ein Mensch mit einem oder Maitresse, Ehefrau oder Ausgehaltene, was gilt mir die Klasifikation der Welt! Ich habe nie einen Menschen getroffen, der zu mir barmherziger gewesen wäre, als diese unbekannte Frau. Mit den frischen Kleidern konnte ich much ich nachher mitbekam, war so groß, daß ich ihn hinter den Plakatsäulen zu stehen. In meiner faum zu schleppen vermochte. Ich bedankte mich freien Zeit bummelte ich nicht, sondern half dem recht schön zum Abschied. Sie nahm meine Hand, alten Thiel bei seinen Muschelarbeiten. Nachts hielt sie lange in der ihren, sah mich an und fagte: riß ich meine vier Stunden Bumsmusik herunter „ Wenn ich einmal in Not und Glend wäre, wür- und ging dann schlafen, bald hierhin, bald dort den Sie auch lieb und gut zu mir sein?" Ich bin, meist in ein fleines, abgelegenes Hotel. Oftwar erschroden, wie ernsthaft sie das sprach. Mich mals wurde ich von Frauenspersonen angespro selber würgte es nicht let im Sals, als ich Ja chen, ich sollte mitgehen, um eine Viertelstunde ja!" zur Antwort gab. Sie fehrte sich in der lang glücklich zu sein". Müßte wirklich ein son Türe rasch um und erwiderte: Ich glaube derbares Glück geworden sein; denn die meisten Ihnen!" dieser Gaffendinnen waren alt, edig, häßlich, verName und Wohnung dieser Frau habe ich runzelt, verfchminkt, und hingen sich an einen, eine Beit lang gewußt, aber iräter bei meinem wie die Kletten, wenn man über einen Buschhang unruhigen Leben schnell vergessen. Doch in den geht. Ich konnte zu keiner grob sein, die armen stillen Stunden, die mich später ankamen, mußte Menscher dauerten mich. ich oft on sie denten. Erst da ist mir der Sinn Manchmal standen sie zu Fünft und Sechst ihrer Rede recht klar geworden. Sie war sicher in den dunklen Hausgängen, wifperten und lauernicht die Frau jenes reiden Manns, sondern ten auf Bente. Sted wie die Ratten sprangen nur seine Geliebte; denn eine Hausfrau verschenkt sie einen an, wenn man vorbeikam: Komm mit, nicht so ohne weiteres derart großzügig lei Freund, fonum mit!" dungsstücke ihres Eheherrn. Ich habe gefunden, Hausfrauen sind im Grunde ihrer Herzen eine nörglige, fnidrige Nation, voller Schrullen und Safen, denen schier ein Stück vom Herzen bricht, wenn sie sich von einem Gewand trennen müssen. ein Hausfrauen sind eifersüchtig auf den Besitz und vergeuden nicht in der Art, die es diese Französin tat. Wie ists ihr wohl später ergangen? Wurde sie von ihrem Freunde" im Elend gelassen und gehört sie ießt zu den Bielen , Bielen. den Namen losen. den Ausgestoßenen? Oder ist das Leben barmherzig gewesen und hat sie im Glück sterben
Sprüchlein hast herbeten können!" Um mich mit es doch aus mir heraus und machte ein ganz mita anständiger Kleidung zu versorgen, ging Papa leidiges Gesicht. Doch mochte ich rot werden, wie Thiel nach dieser Rede mit mir zu einem feiner eine Jungfer, um das Hemidanprobieren fam ich Firma war. Diesen fragte er um abgelegte machte Madame ein schnelles Gnde, indem sie Sachen. Der Herr sagte, er wolle sehen, was lachend sagte:„ Ja, glauben Sie, Bester, Sie sich für mich finden ließe und bestellte mich auf feien erva der erste Mann, den ich nadi oder den nächsten Tag in seine Wohnung. Als ich balónackt fehe?" Da fapitulierte ich vor dem ihrer Augen. sen Arbeiten helfen. Er lobte mich und sagte, das Stampf mit dem Pförtner zu bestehen, der wie ein batte, ich hätte eine leichte und geschickte Hand. Wilder aus seiner Loge herausgerannt fam und An Geld zahlte er mir pro Arbeitstag einen Fran. mich nicht ins Haus hineinlassen wollte. Diese fen fünfzig aus. Effen fonnte ich bei ihm um Sorte Mensch ist besser auf den Mann dressiert, jonst; fürs Schlafen aber mußte ich selber sorgen. als der bisfiafte Bluthund. Schließlich, nach lan Weist ging ich in das Lotal der Heilsarmee in der gem Parlamentieren, gelang es mir doch, feinen Rue de Chabrol. Weil ich sah, daß sich die an- Fängen und feinem Gebelle zu ennoifchen. Aber deren nadt ins Bett legten, um keine Läuse zu be- der Herr, der in violetten Unterhosen an die Tür kommen, tat ichs auch. Effekt: am Morgen war fam, batte noch nichts gerüftet und rug mir auf mein Hemd weg, gestohlen. Ich fonnte reklamies eine Stunde später wieder vorzusprechen. ren, wie ich wollte, es nüßte alles nichts.„ Paß Ich schellte, nachdem die ausgemachte Zeit besser auf, du deutscher Schafskopf!"" Dies abgelaufen war, ein zweites Mal. Ein junges Sprüchlein war der gange kümmerliche Hemd- Madchen ließ mich eintreten, wahrscheinlich wußte ersatz. Wohl oder übel mußte ich hemdlos ab es schon, was ich wollte; denn sie zeigte ein unzittern. Ich knöpfte den Rock bis oben zu, so daß verschämt hochmäßiges Benchmen. Als meine Beman nichts merken fonnte. Herr Thiel ging an fangenheit so weit gewichen war, daß ich mich ein dem Tag mit mir zu einem Friseur, der mir die wenig in dem Raum umschen konnte, ag ich die Haare richtete. Dann mußte ich die Geige holen Augenbrauen nicht wenig hoch. Eine solch vor und einem Bekannten des Herrn Thiel, einem nehme Einrichtung hatte ich noch nirgends geStapellmeister vorspielen. Dieser stellte mich ein. fehen, mucht einmal beim Herrn Schlumberger in Jede Nacht von zehn bis zwei Uhr sollte ich in Mülhausen , der die Schilfsjungenafpiranten zu feinem Streichorchester, das Tanzmusik machte Serbergshausknechten umſtimmite. Statt der mitspielen. Für jeden durchgespielten Abend Türen hingen hier überall feine Teppiche. Die zahlte er vier Franfen. Davon konnte ich bei Möbel, die altertümlichen, glänzten, daß es nur meinen winzigen Ansprüchen bequem leben. so eine Pracht war. Als Madame selber fant. Weil meine Stleider schier bis auf den Ein- war ich wie verhert und trante faum noch zu schuf abgebraucht waren und ich nicht gut so schnaufen, so schön und geschmeidig war diese schäbig unter die Menschheit konnte, fagte Thiel: Frau. Alle Kasten und Kommoden schloß fie auf. Da muß Abhilfe gefchaffen werden, junger und suchte passende Sachen für mich heraus. Bu Freund; denn Paris beurteilt alles nur nach der erst einen Stoß Wäsche, weiß wie der Schnee. Schale. Ist die intakt, dann gehen alle Türen Diefe follte ich anprobieren. Ich wollte den Stit von allein auf. Bist du zerrissen. so schmeißt d'ch tel nicht ausziehen; denn ich war ja ohne Hemd schon der Türhüter hinaus, noch che du dein schämte mich aber, das zu sagen. Madame brachte
Ich kann nicht mitkommen. Ja, warum denn nicht, Liebling?" Ich habe kein Geld.
Ah, und doch hast du Geld!" Und schon hatte unverschämter Griff nach der Tasche gelangt. Viel ist nicht drin, Mädchen, und selbst wenn das Portemonnaie mit lauter Louis gespidt wäre, könnte ich doch nicht mit dir kommen. ,, Und warum nicht?" Weil ich krant bin.
( Fortsetzung folgi.,