Dienstag, 24. April 1928.

Eine grauenhafte Statistik. Morde, Folterungen, Verhaftungen, Aus­weisungen und Berurteilungen in Jugoslawien  . Seit dem Zusammenbruch der österreich  | froatischen Nationalisten Bovloc und Rozie von dem ungarischen Monarchie beherrschen die großfevbi Fascisten Andjelinovic ermordet. ichen Machthaber Jugoslawien   mit Terror und Vor den Parlamentswahlen im Feber 1925 Foltermethoden einer offenen Diktatur gegenüber wurden über 3000 Bauern, Anhänger der Radie­den Arbeiter und Bauernmassen und ihrer Partei verhaftet. Zu gleicher Zeit wurden zivta 3000 Führer. Mazedonier, banier, Ungarn   und Deutsche, sowie Anhänger anderer Oppositionsparteien verhaftet.

Ungeheuer ist die Zahl der Gräber bekannter und unbekannter Kämpfer, welche in der neun­Am 16. Jänner 1925 zerriß der Lehrling Pavle jährigen Herrschaftszeit der jugoslawischen Bour- Ursic sin Wahlpialat. Er wurde verhaftet und geviste im Kampfe um politische, wirtschaftliche fürchterlich gefoltert. Bei den Folterungen wurde and nationale Befreiung gefallen sind. Noch grö- ihm der Brustkorb eingedrückt. Dann wurde er ver­jer ist die Zahl ihrer Waisen und ins tiefste Elend urteilt. gelangten Familien. Sie alle sind Opfer des wei­zen Terrors und der fascistischen Gewalttaten. Seit Beendigung des Weltkrieges gab es in Jugo­

flarien

15 politische Todesurteile. 5.800 offene und geheime politische Morde.

30.000 politische Verhaftungen und Berurteilungen. 3.000 politische Emigranten. Alle diefe furchtbaren Tatsachen zu beschrei ben ist unmöglich. Nur einige Beispiele:

Am 10. Oktober begann der Hungerstreik von 4 Verhafteten im Zagreber   Gerichtsgefängnis.

Im Oktober 1927 wurden in Belgrad   20 jugend­liche Arbeiter berhaftet.

Im selben Monat wurde in Ogulin   der Revo

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Tagesneuigkeiten.

Ein tleritales Kulturdokument.

An den Glaubenssäßen der römischen Stirche

Iutionär Dujumic zu einem Jahr, Broz zu 7 Mona- find viele Schäflein wankend geworden. Sind doch ten und Pravdica zu Dionaten Gefängnis verurteilt, bisher seit der Provokation des Prälaten Feier nachdem sie 8 Wonate in Untersuchungshaft waren. feil in April 1927 im Bezirke Elbogen  Im Dezember 1927 wurden in Skoplje   9 maze allein gegen tausend Austritte aus der röm.- kath. donische Studenten zu insgesamt 105 Jahren GeStirche erfolgt. Die Politit treibenden Geistlichen, fängnis verurteilt. die den Armen Hungersölle gebracht, ihnen das Brot verteu haben, das Dach über den Kopf

Ant 3. Dezember wurde in Zagreb   der Arbai ter Soric zu 6 Monaten Gefängnis berurteilt. Am 13. Dezember wurden in Zagreb   der Arbei­Am 13. Dezember wurden in Zagreb   der Arbei ter Sitlovic zu 1 Jahr und Boli zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt.

Im Jänner 1928 wurden in Stip 5 iu­gendliche Stommunisten zu zusammen 14 Jahren Gefängiris verurteilt.

Im Feber 1928 wurden in dent Belgrader Stom­muniſtenprozeß 5 Jugendliche zu je 5 Jahren, 8 zu 6 Monoten und 4 zu je 3 Monaten Gefängnis ver.

Im Feber 1925 wurde der Künstler Mosche Bijada zu 20 Jahren Sterker verurteilt. Seine Strafe wurde später auf 12 Jahre herabgesetzt. Mit ihm zugleich, wurden drei Revolutionäre zu je 10 Jah ren, einer zu 6 Jahren und einer zu 2 Jahren Ster- urteilt.

fer verurteilt.

Am 2. August 1925 schossen Gendarmen auf Wähler in Stajnica. Drei Personen wurden erschos sen, 6 verwundet.

Im Feber 1925 wurden die Genossen Mavrat und Pollizer drei Monate ohne Untersuchung und Verhör gefangen gehalten. Sie wurden im Polizei gefängnis von Zagreb   gefoltert.

Jm März 1928 wurde der Mediziner Rada Vujovic zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt.

Zusammen wurden im Jahre 1927 in Jugo flawien 4842 Personen wegen politischer Delitte verhaftet und waren 203 Jahre, 2 Monate und 9 Tage im Gefängnis. Sie hatten 3029 unver fouge Familienmitglieder. 55 wurden gerichtlich zu insgesamt 202 Jahren Gefängnis verurteilt. In 6 Provinzen wurden 173 Personen auf 848 Jahre in ihren Heiniatsort ausgewiesen. In den meisten Fällen waren die Ausgewiesenen gezwun­Im März 1925 begann die Untersuchung gegen gen in avmen Dörfern zu leben, wo sich ihrem die Funktionäre der Roten Hilfe. Desanka Svetkovic Berufe feinerlei Verdienstmöglichkeit bot. In und Kamillo Sorvatin waren 8 Monate in Unter- zwei Provinzen waren allein 92 Häftlinge, 760 suchungshaft. Tage in Hungerstreif.

Im März 1923 wurde der Arbeiter Radica und Arbeiterin Ljubicac Milica zu je 5 Jahren Ge fängnis verurteilt.

Am 19. April 1919 wurden in Ljubljana   14 Ardie beiter beim Generalstreit der Eisenbahner ermordet. Fm November 1920 wurde in Djakovica( Ser­bisch- Mazedonien) Genosse Zef Ljus Marko vom Be­zirlsvorsteher meuchlings ermordet. Der Bezirksvor fteber wurde niemals zur Verantwortung gezogen. Jm Dezember 1920 wurde das berüchtigte Ter­rorgesetz Obznana" proklamiert. Bei dieser Gelegen heit wurden 300 Arbeiter und Arbeiterfunktionäre berhaftet.

Jm Fober 1922 wurden die kommunistischen  Parlamentsabgeordneten Filipovic, Copic, Markovic, Salaj, Kovacevic, Stefanovic, Miric und Marjano bic zu je 2 Jahren Kerker verurteilt.

Im Jahre 1922 wurde der Funktionär von Ar­beiterorganisationen Ingenieur Supanc ermordet. Am 8. März 1922 wurde der Jungkommunist Alija Alijagic, der Attentäter auf den Minister Draskovic in Zagreb   gehendt; mit ihm wurde der Jungkommunist Colakovic zu 15 Jahren Sterfer und Petrovic zu 10 Jahren Kerfer verstrteilt.

Im Jahre 1922 wurde anläßlich des Vergarbei­

Im Wai 1925 wurde der Journalist Vladimir Copic zu 3% Jahren Kerker verurteilt. Es gelang ihm, zu flüchten.

Am 4. Mai 1925 vergewaltigten die Gendar men Bakovic und Kresoja das Mädchen Marija Bralic. Bancon versuchten sie zu schüßen. Daraufhin wurden 15 Bauern verhaftet und gefoltert. Dem Bauern Anton Stoveljak wurde mit Gewehrkolben der Brustkorb eingeschlagen; er starb unter entseg lichen Qualen.

Im Mai 1925 ermordete der Gendarmerieleut­nant Ugarkovic die Soldaten Gorupac und Dojcic und verwundete zwei andere Soldaten. Dann zün­debe er das Haus des Bauern Princic in der Nähe

von Nova Gradiska an.

Am 2. Juni 1925 drangen Fascisten in die Woh

Jn 13 Strafgefängnissen sind 41 politische Sträflinge, zu 325 Jahren verurteilt. Drei von ihnen sind bereits vahnsinnig geworden. Die furchtbare Behandlung in den Gefängnissen führt oft zu Burgerstreits. In Mazedonien   wurden m Jahr 1927 über 50 Bauern ermordet.

Das tote Kind.

Von Paul Haupt  .

Sterbensmatt, fiebernd lag die Wöchnerin in dem ärmlichen Bett. Ihre Sände strichen angst­voll, traurig den gestopften Bettbezug glatt, in aufhörlich, bis sie

terſtreiks in Tuzla   der Arbeiter Kerojevic zum Tode nung des Arbeiterführers Dr. Lemez in Ljubljana   Tröjang tebete si a die cheſter fan fethielt.

verurteilt und dann zu lebenslänglichem Kerker be gnadigt".

Im selben Jahre wurde in Banja Luka   der Typograph Arbeiter Breie wegen Kolportage kommu nistischer Literatur zu 2 Jahren Kerfer verurteilt. Im Oktober 1922 wurden in Osijek   Professor Maslaric und die Jungkommunisten Schuller und Weiß zu je 2 Jahren Kerker veruricift.

Im Jahre 1923 wurde der Arbeiterführer Pavle Boblovic zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

Zur Zeit der Parlamentswahlen im Jahre 1923 wurden 200 Arbeiter und Bauern verhaftet. Am 12. August 1923 wurden in Zagreb   zahl reiche Gewerkschaftsfunktionäre verhaftet.

Am 1. Juni 1924 fam es in Trbovlje zu einem fürchterlichen Blutvergießen. Fascistische Meuchel­mörder ermordeten den Arbeiter Fakin und noch drei andere Arbeiter, während 15 Arbeiter schwer ver toundet wurden.

Am 13. Juni 1924 wurden im Belgrader   Boli seigefängnis Glavnjaca" die Arbeiterin Ljubica Ljubicic ermordet. Niemals wurde eine Untersuchung gegen die schuldigen Polizeibeamten angeordnet. Im Jahre 1924 wurden in Zagreb   die jungen

Vom Rundfunt. Empfehlenswertes aus den Programmen.

Mittwoch.

ein. Die ganze Wohnung wurde durch Revolverschüsse fürchterlich verwitſtet.

Am 20. Jänner 1926, zur Zeit der Regierung Radic( Radikale Partei) wurden in Belgrad   die Arbeiterführer Sima Miljus, Laza Stefanovic, Sima Markovic   und über 100 Arbeiter verhaftet, in Ketten geworfen und gefoltert.

Mutter ein:

Ist es denn gar so schlimm? Es hat doch auch sein Guttes, daß das sind tot ist. Ihr habt doch gerade genug daran zu beißen, daß ihre eure zwei durchfüttert."

Die Wöchnerin suchte Ordnung in die trau rigen und bitteren Gedanken zu bringen, die ihr Im Jänner 1926 wurden in Montenegro die Im Jänner 1926 wurden in Montenegro die wir durch das Gehirn liefen. Zögernd, als müsse Arbeiterführer Stoje und Jole Markovic zu 15 Jahie erproben, ob sie noch Worte formen könne, sprach sie in das beginnende Dämmern, das mit ren Sterker verurteilt. Stoja Markovic gelang es am leidig alle Aermlichkeit der Wohnung, alle nadten Häßlichkeiten der vergangenen Entbindung be­deckte, hinein:

12. August 1927 aus dem Zagreber   Frauengefängnis zu entfliehen.

Ji Jänner 1926 wurde in Split der Prozeß gegen die Revolutionäre Strstulovic und Genossen abgehalten.

Am 31. März 1926 wurden in Zagreb   drei Ar beiter wegen Flugzettelauflebens zu je 6 Monaten Gefängnis verurteilt.

Am 12. April 1926 wurde in Split   Genosse Diego Riov zu 6 Monaten Sterker verurteilt. Im Mai wurde Gen. Kosta Novakovic zu 5 Jay­ren verurteilt.

Im Jänner 1927 fam es anläßlich der Bezirks­ratswahlen zu Wassenverhaftungen.

Am 1. Fober 1927 wurde Genosse Zlatko  , Schnei der in Belgrad  , zu 5 Jahren verurteilt. Mit ihm wurde Vlada Milenkovic zu einem Jahr verurteilt. Beide waren 14 Monate in Untersuchungshaft ge

jeffen.

Im April 1927 begann im Sterker von Witto­vica ein Hungerstreik von 8 politischen Gefangenen wegen schlechter Behandlung.

Am 1. Mai 1927 fam es in gan; Jugoslawien  zu Massenverhaftungen.

,, Du hast ja recht. Aber nun war es so weit gefommen. Nun haben wir doch alles an­geschafft."

Der Mann trat hinzu: Martha, weißt dn noch, wieviel Schulden wir für die Windeln und Wäsche gemacht haben? Jest verkaufen wir das Zeng, dann können wir das Sofa einlösen und unsere beiden Bengels können wieder rechts und links von Mutter sizzen und müssen artig sein, sonst bekommen sie einen Slaps."

Sie lächelte, noch etwas ängstlich: Du woll­test aber so gern ein Mädchen haben."

Die Schwester beugte sich zu ihr, flüsterte: Weißt du noch, wie du bei mir so oft geweint hast, weil doch ein seind lam und ihr euch fest vorgenommen hattet, in der teueren Zeit teins But friegen?"

Sie erinnerte sich wohl der Tränen, der schlaflosen Nächte, als sie die Gewißheit hatte, wieder Mutter zu werden und kein Ausweg mehr war, das zu vermeiden. Ihr Mann strich thr mit harter Hand, so leicht er konnte, über die Wangen; er dachie an die furchtbare, zwiespältige Angst, an die vor dem Zuchthaus, an die vor dem erschwingen war. Und er sagte trokig: ,, Ganz gut, daß es so gekommen. Die Sorge sind wir los." Die Wöchnerin weinte in die Stiffen. Der arme Wurm. Mußte es geboren wer den, um tot zu sein? Wozu waren denn die Schmerzen?" Plößlich erstand ein Bild vor hr: Ein Kind mit großen ungeraugen, verkrümm tem Körper, aufgeblasenem Leib. Sie flammerie sich an die Hand ihres Mannes.

Brag: 12.05-12.55 Millagskonzert, 16.30-17.30 Radmit­tagsfonsert, 17.50-18.15 Deutfe Sending: Tages. neuigkeiten, hierauf Arbeitersendung Emil Blajat, Starlsbad: Die Uhr im Wandel der Seiten", 18.25-18.35 Bortrag des fedifchen Arbeiterfuratoriums E. Bahura: -Sozialer Arbeiterfony in den franzöfifchen stolonien", 19.15 oberne Lanze, 21.00-22.00( Sendung nad) Brünn   und Ani 17. April 1927 wurde Martincevic in Sare Breßburg) Gollwells heiteres Stübden. Brünn  : 1.15 jevo verhaftet und gefoltert. Er starb an den Fol bis 13.15 Schallplattenmusif, 18.00-18.10 Deutsche Breffenachrichten, 19.10-18.25 Deutfde en gen der Mißhandlungen im Strankenhaus. dung: Dr. Robert Stocourer: Das Mopfbroblem", 19.00 Am 28. Mai wurde der Arbeiter Todor Zaricinde, für das weder Nahrung noch Kleidung zu bis 10.40 benbfongert oes it. 3. Drdelters, 20.00-21.00 ( Genbung nach Brag und Breßburg) Chorfonzert der freien von der Zagreber   Polizei gefoltert. Ronzertbereinigung aus Byfob. Brenburg  : 18.00-19.00 Am 19. Juni wurde der Holzarbeiter Petar Stonzert. Daventry  : 19.15 geichte ufir, 20.30 Coft fan tutte. Oper von 23. A. Mozart. London  : 20.15 Beethoven  : Jelusic in Starigrad von den Gendarmen Segan Sonaten für Geige und slabier. Barts: 21.30 Stonzert. und Svalina meuchlings ermordet, der Arbeiter Berlin  : 18.30 Rheumatismus   und Gelentskrankheiten", 20.30 Bortrag, 21.00 Opernftunde. Stuttgart  : 20.00 Aufführung Partul Tadic durch Bajonettstiche schwer verwundet. Der Kammeroper Don Juan", Pantomimisches Ballet:, Mustr Jm Juli 1927 begann der Hungerstreik, der in bon Glud, anschließend der betrogene Stabi", Oper von Glud. Leipzig  : 19.00-19.30 Der Denter, Viufifer und den Belgrader Glavnjaca" verhafteten Revolutio Urmalbarat Albert Schweiber, 20.15 Sörfpiel" Die amelien näre Horvaj und Genossen. bame", dramatisajes Gemälde von. Dumas' Sobn Am 8. Juli fam es in Zeitfi Bedevet zu Mai Breslan: 18.00-18.25 Dr. Rob. Edheller spricht über Baf­ferien", 19.50-20.15" Die Bedeutung des Schlichtungs- senverhaftungen. Defens", 20.15-21.30 stammermufif, 21.30-22.00 Uebertro gung aus Gleiwiy: Das Rufen in Eduot. Gedichte und

Am 20. Juli fam es im kroatischen Stüstenlande 31, Majsenverhaftungen.

Im Juli 1927 kam es in Bjelovar   zu Massen verhaftungen.

Es hätte sich furchtbar qualen müssen. Gher wäre ich verhungert, als mein Kind!"

Gefchichten von Walter Vollmer  . München  : 19.15 3iber borträge, 19.35 Echidsalsbogel der Indianer, 20.00 Abend Tongert, 21.30 Grit Bafil in Szenen des Falstaff aus Ebatespeares Stönig Heinrich der Bierte". Samburg: 17.00 Bläferbereinigung des Hamburger Boilbarmonischen Orche fters, 18.00 Unterhaltungstongert, 18.00( aus Hannover  ) Electrola Konzert, 19.25 Woderner Aberglaube, 20.00 Der beilige Morgen", Over von Sorit Blaten. Langenberg: Am 8. August wurde Ilija Sumanovac in 3agrief die Stranke selbstquälerisch in fich wach: ber 18.00-18.55( bon Köln  ) Intendant Ernst Bardi: 2 1 8 einer Arbeiterbiographic" 19.45 20 10

Im selben Monate wurde im Belgrader Poli zeigefängnis Rada Vujovic entjeßlich gefoltert.

iceb zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt.

Der Mann beschwichtigte: So braucht feines 31 hungern." Dräuende Priestertvorte aus der Kinderzeit

wegnehmen, Milliarden für den Wilitarismus bewilligen, sorgen schon selbst dafür, daß diese Austrittsbewegung nicht ins Stoden kommt. und ihren Seelenhirten begreifliche Sorgen. Noch Diese Erscheinung macht der heiligen" Kirche bazu, wenn man weiß, daß in der Osterzeit die Kirchen gähnende Leere aufviesen und die Oster­beichte nur von ganz wenigen Schäflein abgeleg wurde. Um dieses Fiasto auszugleichen und um ferner jenen, die das alles in der Osterzeit ver­äumt haben, doch ihre ewige Seligkeit zu sichern, gingen die einzelnen Pfarrämter im Bezirke daran, an die Bevölkerung folgendes Schreiben zu chicken:

Herzliche Einladung

zur hl. Oster- General- Kommunion am Sonntag, 15. April 1928, früh 8 Uhr. Gelegenheit zur hl. Beicht( auch bei fremdem Beichtvater) ist am Abend vorher, 6 bis 8 Uhr.

Die Kuttenmänner mögen aber doch dieser, ihrer neuen Methode ob ihrer unbedingten Zig fräftigkeit selber nicht ganz vertraut haben, denn sie schickten mit der Einladung- höchstwahrschein lich um den Frommen die Gewissensforschung zu ersparen auch einen vorgedruckten Beichtzettel mit zu, der nur ausgefüllt werden braucht, und den man dann, so ausgefüllt, dem Beichtwater ein­fach zur Verlesung bringt. Diesem Beichtzettel ent nehmen wir folgende Stellen:

Hast Du Deine Osterbeichte schon abgelegt? Jm Beichtstuhl sprich andächtig: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Ich habe vor...( Mo naten) zum leptenmal gebeichtet.

Dann sage Deine Sünden! Bei... X, womöglich die Zahl wie oft?

Ich habe gegen den Glauben durch Gedanken, Re­den und Losen glaubensfeindlicher Zeitungen(!!) ( Bücher) gesündigt.

Ich habe freiwillig Unteusches... X gedacht, .... X begehrt,.... X gesprochen,.., x ange sehen,... X getan,... X allein,... x mit anderen.

Ich habe meine Berufspflichten( sehr?) vernach Täffigt

Ich habe in der verbotenen Zeit an Tanzunterhal timgen teilgenommen usw.

Dieser Beichtzettel spricht von selbst gegen die von uns schon oft zur Genüge gegeißelte Unsinnig­teit der Ohvenbeichte. Vollständig freilich, ist die jer Beichtzettel nicht. Denn das, was wit als Sünden und Verbrechen ansehen, finden wir auf diesem Beichtzettel nicht verzeichnet. Oder sollten doch die Führer der christlichsozialen Volkspartei eigene Beichtzettel mit folgenden Fragen erhalten haben:

...

Ich habe X mein christliches Bolt verraten. Ich habe... X teine christliche Milde walten lassen. Ich habe... X armen Christen das Brot ver tenert.

Ich habe... Mordwassen gesegnet und deshalb ... X das Gotteswort Du sollst nicht töten" durchbrochen.

Ich habe... X dem Profit gedient.

Ich habe... die Armen in Not und Glend, ge stoßen.

Ich habe... X gegen die Gebote der christlichen Nächstenliebe verstoßen usw.

Da wir nicht glauben, daß die Pfarrämier Beichtzettel mit diesen Fragen an die Politik trei benden Geistlichen, an Mayr- Harting und an die Christen im Bund der Landwirte verschidt haben, so tragen wir dies nach, im guten Glauben daran, daß die Arbeiterschaft diese Fragen en sprechend ausfüllen und ergänzen wird, um den Herrschaften bei den nächsten Wahlen mit dem sozialdemokra tischen Stimmzettel eine General Kommu::: on ab zuhalten und eine General Absolution zu erteilen Volkswille".

Der Nordpol   zum dritten Male überflogen.

Kopenhagen  , 21. April.  ( Eig. Bericht.) Die amerikanischen   Flieger, Sapitän Wilkens und Leutnant Eyelson, waren vor sechs Tagen von Stap Barrow in Alaska   aufgestiegen, um den Nordpol   zu überfliegen. Sie sind vor fünf Tagen bei Green Harnour in Svalbard   auf Spißbergen in wildester Wildnis gelandet. Erst nach fünftägi­gem Suchen ist es ihnen gelungen, norwegische Solonisten anzutreffen. Der Flug von Point Bar row nach Svalbard  , der über den Nordpol   führte, währte 21 Stunden. Damit ist der Nordpol   zum dritten Male era

führt man den ungelehrten Menschen aur Philosophie, 20.15 Anläßlich der Parlamentswahlen im September es ist Sünde, über ein totes Kind glücklich zu reicht und überflogen worden. Unwillkürlich er

bis 21.20 Die lette Reise und das Lächeln. Mönigsberg:

18.50 Die Gruvinien des moderne Staaten bitems, 20.05 1927 tam es in ganz Jugoslavien zu Massenverhaf­Franz Grillparzer es wieeres und der Liebe Wellen"

Frantfurt: 10.15-20.00 Der tropische Urwald". 20.00 Gintungen. beiteres Hörspiel von Curt Beifer, 21.30 Bunter Abenb. Blen: 19.30 Sygiene der Sprache und Stimute, 20.30 Dic flerische". Steffm bon Beba, Leichte Abendmusit. Surich: Gefangenen in Zagreber   Polizeigefängnis mit dem 21.00 Populäres Stonzert. Bern  : 10.30-20.00 Cine Plan berei über große uno ficine sablen, 20.00-21.00 Stammer Hungerstreik. Der Streik dauerte 7 Tage.

mufit. Basel  : 2000-20.30 Die Ballade vom Suchthaus

au Reading" von Oscar Wilde   20.30-21 50 Stammermusif.

fein." Der Mann begehrte auf: Sünde? Ist es innert man sich des Jahres 1926, in welchem Am 23. September 1927 begannen die politischen nicht viel mehr Sünde, Sinder gebären zu müf- nicht weniger als acht Expeditionen die Jagd nach dem Nordpol   unternahmen. Als Erster wurde der sen, für die kein Brot da iſt?" Sie schwiegen. Ihre Seelen schluckten die Bol durch den Amerikaner Byrd überflogen. letzten Worte gleich schmerzſtillendem Balsam. zwei Tage später erreichte Amundsen   in sei­Weich und milde umwob die Dämmerung die brei, schläferte die Wöchnerin ein zu erquidendem nem Luftschiff Norge  " den Pol, umkreiste ihn, Schlaf. fonnte aber durch die weiten Eisflächen nicht lan­Die Schwester flüsterte: Es ist das Beste den. Jetzt rüftet sich General Nobile, um den gewesen, für euch, für das Kind." Nordpol   als Vierter zu überfliegen.

Am 2. September fam es in Susak zu Massen­tragung aus einem beater. Dialland: 21.00 saciante Wu­Lausanne: 20.30 Bolales Stonzert.- Mom: 21.00 Ueber verhaftungen. Ju September 1927 begannen im Bergivert Rovenhagen: 22.15 veier in Hrvatsko Zagorje große Verhaftungen.

fit.

Neavet: 20 50 Vokal und Instrumentalfonzert. Stodholat 20.05: Brahms  : Requiem.

bis 23,00 Franzöfifche Operettenmufif. Hilversum  : 20.45 Am 4. Oktober begannen 4 Verhaftete in der bis 23.40 Bbamalion". Komödie von B. G. Shaw Bu. bapest: 19.00 Uebertragung aus dem son..ung. Opernhaus. Belgrader Glavnjaca" mit dem Hungerstreik.