Scite 8
Ein Tag Tag das Leben.
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Von Béla Révesz.
Cervenka, die Beschuldigten in den Glauben zu Dienste geleistet hat, wiederholt. Kramár hat die digungsantrag zu stellen, für die andern aber die wiegen, als ob er ihre Saft abkürzen wollte. Beschuldigung des Hochverrats das Zeugnis Umwandlung in lebenslänglichen Kerker zu beWörtlich sagte er einmal:„ Sie wissen gar nicht, muß man ihm allerdings ausstellen auch im antragen. wieviel Nächte ich opfere, damit Kramár und Prozeß mit Würde zurückgewiesen. Aber am nächsten Tage starb Franz Josef , Rašin bald nach Hause kommen und die arme Friedrich Adlers Attentat auf Stürgth. und der neue Kaiser beguadigte alle, und zwar Frau Kramár nicht so viel leiden muß!" Wenn Bon Interesse ist in diesem Buche auch die Kramár zu fünfzehn, die andern zu sechs und er auf Preminger zu sprechen kommt, kann ich Darlegung des Zusammenhanges zwischen dem sehn Jahren Kerters. Im Juli kam dann die Cervinka schwer zurüdhalten und man kann fid Schicksal von Kramár und dem Attentat Fried. Cervintas von den Amnestierten als ein Beweis vollständige Amnestie die nach dem Zeugnis da vorstellen, wie sich der Herr Anditor gegen ihn rich Adlers auf Stürgth. benommen haben mag. Einmal brauchte Pre- Stürgth hatte sich im Prozeß als Zeuge sehr angesehen wurde, daß Desterreich nicht weit von minger für seine Anklage eine ruffische Zeitung, warm für Kramár eingesett, und es ist bekannt, der Kapitulation sei. Gustav Pollatschef. " Nowoje Zwen". Er überredete nun die Frau daß die Deutschradikalen, die seine getreuen Hel Kramár, fie möge Cervinka schreiben, daß sie fershelfer bei der Beseitigung des Barlaments diese Zeitung zur Abkürzung der Untersuchungs- waren, deshalb einen heftigen Stampf gegen ihn baft ihres Mannes dringend brauche. Ich suchte einleiteten. Und es ist interessant, daß zu der nun, fagt Cervinia , in ganz Prag , endlich fand felben Zeit, da Stürgth der Abgott aller DeutschHeben wir doch heute unsere blassen Antlike ich die Zeitung, die erst jeit ganz furzer Zeit er nationalen war im Anfang des Krieges, su den Alazienblüten, damit sie liebkosend auf schien, in der Bibliothek des Museums. Man auch Kramár von ihm sehr begeistert war. In uns niederfallen. wollte sie nicht bergeben. Ich bat und flehte, einem Brief an den böhmischen Statthalter, Für schließlich wurde eine Sigung des Verwaltungssten Thun, zum 1. Jänner 1915 sprad) Stramár ausschusses einberufen, und so bekam ich die Zei von dem„ chrlichen Grafen Stürgth" und Certung geliehen. Auch einige russische Broschüren, vinfa spricht gar von dem„ politisch erfahrenen, die Preminger verlangte, trieb ich ihm auf. Aber aber schwachen Stürgkh, der gern, wenigstens die Untersuchungshaft wurde darum nicht abge nach außen, einen gewissen Schein von Konkürzt, dagegen verwertete Preminger die ganze ftitutionalismus bewahrt hätte". Stürgth hat Geschichte vor Gericht, um die Verbindung der ebenso wie der Kaiser nicht an den Hochverrat des Angeklagten mit dem Ausland zu beweisen. Und Stramar geglaubt, und er hat sich nach der Verer schrie mit Emphase:„ Wie? Es soll teine urteilung bereit erklärt, dem Kaiser ein Abolifolche Verbindung mit dem Ausland gegeben tionsgesuch zu überreichen. Am 20. Oktober 1916 haben? Ich brauchte dieses und jenes Buch, und sollte ihm das Gesuch gegeben werden. An diesem es genügte, wenn ich mich an Herrn Cervinka Tage wurde Stürgkh getötet, und Cervinka erwendete, und in einer Woche hatte ich, was ich zählt, welchen Eindruck diese Nachricht auf die
brauchte!"
Ausipuden verboten!
zu
Menstag, 1. Mał 1928.
Kinderhirne nur mehr vom Licht, das einmal in ihr Sträflingsleben hineinleuchters? Keucht schon morgen die Brust, würgt die Kehle, siyen schon die schwarzen Fluchvogel auf unseren zusammengedrückten Gehienen?... Heute sind wir glücklich.
Tief wollen wir atmen und mit der frischen Luft in unserer zerfetzten Lunge, mit Sonnenregenbogen in unseren verdorbenen Augen und mit frischem Haß in unserer Seefe wollen wir den Morgen, der schon und noch jenen gehört, hassen.... Aus dem Ungarischen übersetzt von Dr. Frieda Por.
Der Siegeszug der Maifeier.
Der Weltfeiertag ist eine Atempause im Ge Entfalten wir doch heute durstig unsere triebe der Werkelarbeit, aber auch eine Huldigung schlechten Lungen, damit die reine Luft ungchin- vor der alles in ihren Bann ziehenden Technik dert in sie hineinströmte. und ein Gruß an die erwachende Natur. Schon Schauen wir doch heute mit unseren bren- von altersher haben die Völker ihre Maifeste genenden Augen die Sonne, daß sie sich schließen habt, die der Einsetzung des heiteren Frühlingsvor der goldenen Strahlenpracht, und unser Kör- symbols galten. Aber diese Bräuche wurden um per erhebe und unsere Arme sich zu einer weiten so wefenloser, je mehr die Menschheit sich von der Umarmung öffnen. Natur entferite. Erst als die Arbeiterschaft Heute sind wir glücklich... der ganzen Welt den Gedanken aufgriff, t Millionen Haspeln, Millionen Eisenträne, ihm die Ruhe heiligte gegenüber der nerven heulende Armeen der Erztyrannen find alle heute zerrüttenden Anspannung der Maschinenarbeit, tot und leblos liegt ihnen zur Seite die Hacke, und in der Begrüßung der wiedergekehrten Sonder Pflug, der Hebel, jedes Werkzeug. Wie sie nenwärme und des durch sie hervorgerufenen ein andermal über uns fnattern, wie sie in ihrem neuen Lebens die Befreiung aus den alten politi Verurteilten machte. Ein Gerücht hatte ihnen ge- unbeweglichen Stolz uns anbrüllen; wie sie mit schen und sozialen Fesseln sich widerspiegeln ließ meldet, ein tschechischer Arbeiter habe die Tat be- betäubendem Getöse unseren Schweiß fordern, mit einem Worte: erst mit der Einreihung des wie sie vom Profetentau glitzern, heute jenten Maifeiertages in das Programm der Sozialsich die Panzerarme, heute tost in ihrem sonst Stoßkraft, die zum Siege führen fonnte und zunt demokratie erhielt die alte Anschauung jene glühenden Störper lein Leben, heute brüllt uns Stoßzkraft, die zum Siege führen konnte und zum ihr siegesbewußtes Antreiben nicht ins Ohr. Siege geführt hat. Heute ist in einigen deutschen Erhabener Gesang schwebt über ihnen. Heute 1. Mai ein anerkannter Feiertag geworden, oder Ländern" und in vielen anderen Staaten der Der Kampf um die Begnadigung. streden sich die Massen der Proletarier und vom es ist wenigstens erreicht worden, daß den Feiern Pochen der stolzen Herzen erbebt die Erde. Ueber den die Urlaubsbewilligung gewährleistet ist. Wer fonnten:„ Die Sterle wiffen sehr wohl, warum Gesuch dem Kanzleichef des Kaisers Schießt zunen von Profeten, fahle Gesichter entbrennen, ge- kaiserlichen Deutschland die Maifeier bekämpft Dr. Körner entschloß sich darum, rasch das die stillgelegten Maschinen erheben sich Millio- fich erinnert, mit welcher Gehäffigtet gerade int sie diese Tafel hergehängt haben!" Einmal findet Nazin beim Durchstudieren übergeben, der in die Absichten Stürgths ein- beugte Rüden richten sich kampfluſtig auf, vom worden ist, mit welcher durch die skrupellose Agtder Alien einen Brief, den Kramar dem Pavlu geweiht war. Aber die Sache ging nicht so schnell, Leid niedergedrückte Köpfe erheben sich siegreich tation der Verfechter des Kapitalismus erzeugten geschrieben hatte, der aber nicht zugestellt wurde, da sich Schießt nicht die Finger verbrennen und in der Todesstille erschallt das Grabgeleit Angst die Bourgeoisie dem„ fürchterlichen" Eage weil Bavlu nicht mehr in die Rebaftion fam. Es wollte", und am 20. November, an demselben dieses Lebens und das neue Lied eines neuen( an dem mindestens alles geteilt werden sollte") wäre ein gefundenes Fressen für Preminger ge- Tag, an dem das Urteil vom Obersten Militärwesen. Aber der Brief war noch im verschlosse- gericht bestätigt wurde, wurden die Verurteilten nen Ruvert und Preminger hatte es nicht für verſtändigt, daß ,, Seine Majestät dem Abolitionsnotwendig gefunden, das Kuvert zu öffnen. Cer- gesuch nicht stattgegeben" habe. Die militärischen vinta, von Rasin aufmerksam gemacht, brachte Streife hatten nach Cervinka durchgesetzt, daß die diesen Brief rasch beiseite. Verhandlung vor dem Obersten Militärgericht beschleunigt werde damit noch vor dem Tode
An zwei Stellen zitiert der Autor einen gangen, und sie fürchteten, es würden RepressaAusspruch von Bittor Adler, den übrigens schon lien gegen die Tschechen kommen, deren erste die Friedrich Adler in seinem Prozeß angeführt Vollstreckung des Urteils sein würde. Auch als hatte. Als Adler einmal einer Verhandlung in sie erfuhren, wer der Täter war, fürchteten sie, dem Kramár- Prozeß anwohnte, sah er beim daß es nicht zur Abolition kommen würde. Weggehen die Tafel:„ Es ist verboten, auszu spuden!", und er fagte laut, daß es alle hören
Lebens.
Hoioho! Hoioho!
entgegensah, der wird die Berechtigung fühlen, heute vom Siegeszuge des Maifeier. Gedankens zu sprechen.
Wir wollen träumen. Heute sind wir glücklich. Hinaus in die Auen, auf die Wiesen und in den Wald! In den Forderungen der Arbeiterschaft liegt Schmüden wir unseren vom Joch gekrümm- der Fortschritt des ganzen Menschengeschlechts. gekrümm- Schon Auf Kommando des Erzherzogs Friedrich. des Kaisers das Urteil bestätigt werden könne, ten als mit einem aus Sonnenstrahlen gewobe- Schon 1896 schrieb Theodor Fontane , defen Der Prozeß gegen Kramár war vom Erz- und es war alles vorgekehrt, um von dem bereits nen Spihenkleid, wälzen wir unsere aus dumpfi- frühere fonservative Weltanschauung sich immer herzog Friedrich anbefohlen. Vom Hauptquartier in Agonie liegenden Staiser rasch noch die Unter- gen Grüften emporgebrachten Körper auf der mehr mit fozialem Geiste angefüllt hatte:„ Die neue bessere Welt fängt erst beim vierten Stande in Teschen hatte er ein eigenhändig unterschrie- ſchrift zu erhalten, da das Gericht für Kramár offenen, duftigen Erde, ſpielen wir Kindern gleich, an. Das, was die grbeiter pener, Claude benes Telegramm abgeschickt:„ Verhaften, streng jede Begnadigung abgelehnt hatte. Aber dieser lassen wir doch unsere im Roboten wundgelau- schreiben, hat das Denken, Sprechen, Schreiben untersuchen und bestrafen!" Dieser Befehl wurde Plan scheiterte an dem Widerstand des kaiserlichen fenen Füße im bunten Grase umhergehen, dann durch einen längeren Aft begründet, in dem Leibarztes Dr. Kerzl, der sich darauf berief, daß der altregierenden Klasse tatsächlich überholt. zugleich angeordnet wurde, daß alle Fälle des der Kaiser schon mit dem Tode kämpfe. Die Welt ist aus den Fugen. Alles ist viel echter, wahrer, lebensvoller." Daß Hochperrats von Tschechen in Wien untersucht diese Anschauung heute noch viel mehr berechtigt Lachend schaun heute die Proleten einander ist, lehrt uns ein anderer Dichter, Thomas In der geheimen Verhandlung des Obersten werden sollen. Und er fand einen gehorsamen Landwehrgerichtes hatte, wie Cervinia auf Grund an; ihrer ist das Himmelreich! Nicht schwebt heute Mann, der vor kurzem schrieb:„ Die beschämende Diener in Preminger, der sich seine Sporen in eines Aftes( B. 3. 28732/6/16) des Ministeriums der schwarze Qualm der Riesenschlote in der und gefährliche Distrepans( den Gegensatz zwi der Bukowina in Prozessen gegen die Altruthe- des Aeußern angibt, der Oberst- Auditor Kutschera Luft, die Fabriffirenen schweigen. schen Geist und materieller Wirklichkei) nad nen verdient hatte, und daneben auch, obwohl er beantragt, um in dem irregeleiteten und ver Heute ist alles unser... sogar die Kinder. Möglichkeit zu tilgen, legt aber die sozialisti außer im Secresdivisionsgericht keinen Militär- hepten Volte das Bewußtsein seiner staatlichen Her mit ihnen! Auf den Arm mit den versche Klasse, die Arbeiterschaft, einen un dienſt geleistet hatte, auch eine Striegsauszeich Zugehörigkeit zu schärfen", jede Gnade abzuleh- fümmerten Pflanzen.... sie sollen das trau- weifelhaft befferent und lebendigeren Willen an nug- und Herr Preminger hat auf Stommando nen, und der Generalanwalt hatte zugestimmt. rige Zimmerchen, die stickigen Werkstätten ver- Sen Tag als ihr kultureller Widerpart." nachgewiesen, daß Kramár durch seine slawische Aber nun erhob sich der erste Votant, Major- geffen. Heute wollen wir ihre geplagten, un- hulPoliti! im Frieden das Verbrechen des Hochver- Auditor Dr. von Sedlacet, und erklärte, die digen Störper mit Blumen bedecken und sie unter das Manifest des Internationalen Gewerkschafts,, An die Arbeiter aller Länder" richtet sich rats im Kriege begangen hatte. Es war das die Gründe des ersten Urteils seien derart vage und die Fliederbäume, zu den Jasminen bringen. bundes zum 1. Wai. Es spricht mit ernſter Sorge eigens für diese Zwede geschaffene Theorie von labil, daß nur die Rücksicht auf die Interessen des Heute müssen Arbeitereltern ihr Herzele'd unter von den Gefahren, die dent Achtstundentage der Fernwirkung, denn Stramár habe durch sei- zur Zeit schwer bedrohten Staates ihn abhalte, drücken, ihren hervorquellenden Tränen gebieten drohen. War schon bisher der Maifeiertag als nen Reoslawismus bei den Tschechen die Stim ben Antrag auf außerordentliche Revision des und alle zusammen blühende Zweige und Sträu- Propaganda für die achtstündige Arbeitszeit gemung erzeugt, die dann ein halbes Jahrzehnt ganzen Gerichtsverfahrens zu stellen". Er bean- cher schütteln. Heute müssen unsere welten dacht, so gilt es diesmal, besonders kräftig diese ipäter im Striege zur Bildung der tschechischen tragte, alle Angeklagten der faiserlichen Gnade zu Sprößlinge aufblühen. Legionen und zum Hochverrat im Ausland führte. empfehlen und für Stramar die Todesstrafe in Forderung zu betonen, damit endlich die StonvenAber wie unbegründet dieser Vorwurf des lebenslänglichen, für die andern in zwanzigtion von Washington ratifiziert werde. Der Hochverrats gegen Stramar war, beweist gerade jährigen Sterker umzuwandeln. Darauf gaben läßt erwarten, daß auch die Gefahr, die dem Achtbisher erlebte Siegeszug des Maifeier- Gedankens dieses Buch. Nicht mit einem Worte wird hier auch die vier andern Votanten zu, daß Kramář stundentage droht, beseitigt werden wird. In das Bekenntnis zu Desterreich, das Kramář vor viele Verdienste um den Staat und die Wehr diesem Jahre muß die Maifeier eine mächtige dem Kriegsgericht ablegte, auch nur abzuschvä macht und ganz besonders um das KriegsleiSundgebung für den Achtstundentag und für die chen versucht. Mit derselben Entschiedenheit wie stungsgeset habe, aber mit Rücksicht auf sein hoch Erlangung eines wirklich freien vor dem Kriegsgericht werden die Zeugnisse aller verraterisches Verhalten im Kriege fönnten sie Deutschland durch die ReichstagsMinister, daß Stramár dem österreichischen Staate einer Begnadigung nicht zustimmen. Es wurde wahl werden. Das eine ist mit dem andern und der österreichischen Wehrmacht unschätzbare, tatsächlich beschlossen, für Stramár feinen Begnaunlösbar verbunden! Paul Dobert .
Boincaré,
wie ihn Sh. Herzl vor dreißig Jahren fah.
=
den
Seute sind wir glüdlich. Warum nur heute? Stiehlt man uns denn morgen die Sonne? Binden sie uns morgen schon an die glühen Kessel?
Sperrt man uns in die Robotkajernen, wo über unseren verfallenen Körpern der Tod die Wache hält?
Wirft man unfere abgezehrten Kinder zurück in die verpesteten Löcher und träumten die kleinen
tische Laufbahn? Sagen wir der Richtigkeit, arbeite für fic. Nein, nein, er arbeitete für Glänzendes. Wunderlich jung hüpft er die Stufen halber: eine mediokratische. Denn seit Frey- sich. Er hatte wohl weniger gegen Neid und der Tribüne hinauf. Oben hat er plöglich eine cinet ist Tein so großer mittelmäßiger Eifersucht zu fämpfen als andere, weil er so recht alitluge Würde. Tiefliegende geschliste lenglein Mensch aufgetaucht, wie Herr Raimond Poin- farblos und nüßlich aussah. Und so ist er fachyte unter einer mächtigen Stirn. Ein Schöpfchen steht care. Sein Name wird noch auf vielen über die bunten Schwäber hinaus hinaufgestiegen. noch auf dem Schädel. Diese jugendliche Glaze Theodor Herzl , der nachmals als der minister listen stehen, und zwar an mit lauter fleinen Mitteln hat er sich vorwärts wird Gegengewicht des starken bösen Unterfiefers. Schöpfer und Propagator der zionistischen Dervize, wenn die gemittelmäßigte Republik gebracht. Schon hält er weit, der fleine Poincare. Zwischen Stirn und seinnlade verschwindet die Idee weltberühmt wurde, weilte in den sich erhält. Herr Poincare begeht nämlich feine 90er Jahren als Berichterstatter der Wie- Dummheiten. Wenn er einmal für lange Zeit wenn ich ihn jetzt betrachte, entspricht er nicht mehr förmige Bart. Die Stimme mager und farblos. Ist er so klein von Gestalt? Wahrhaftig, unbedeutende Nase. Hellbraun ist der hufeisenner.. Presse" in Paris . Im Jahre verschwinden muß, wird nur eine Uebergefchid- dem ersten Bilde, das ich von ihm in der Er. Er beginnt ganz leise, aus Schlauheit. Wenn er 1895 ließ er feine Ausfäße über das poli: lichkeit daran schuld gewesen sein. tische Leben Frankreichs in Buchform bei innerung trage. Ein mageres junges Männchen schrie, fönnten die Herren weiterschwätzen. Er Dunder und Humblot erscheinen. Unter Freycinet ist die weiße Maus genannt wor- war er damals, lief unzähligemale die Tribüne flüstert, sie müssen die Ohren spißen. Dann läßt diesen, vor mehr als einem Menschenalter den. So gemahut Poincare an das Eich hinauf, sagte mit einem dünnen Stimmchen er ihre Aufmerksamkeit nicht mehr entgleiten. Er geschriebenen„ Das Palais Bourbon " hörnchen, das rötlich- braune, flinte, muntere, wenige Worte, verbindlich, gescheit, sachlich, kurz, empfindet die vergehenden Minuten, wird eher benannten, Aufsätzen finden wir folgende auch ein gar schlaues Nagetier. Wie hoch es nur und hüpfte wieder von dannen. Und jetzt ist er su furz als zu lang sprechen, und jählings abgehen, glänzend gesehene Charakteristit flettern und sich verbergen kann, und wie es ver- anders. Er spricht seltener, spart seine kostbar ge- abhüpfen, bevor sie ihn lästig gefunden haben. Boincarés, die in dreißig Jahren be- schmißt auslugt. Und wie es im äfig raftlos die wordenen Bemerkungen, zählt und wägt jedes Er entwickelt licht und knapp den Gegenstand, wegter Geschichte bis in Einzelheiten bestä- Spule dreht, daß man meinen möchte, es tue eine Wort. Er hat ein bißchen Fett erworben und viel drängt die Beweise auf den geringsten Umfang tigt wurde. Arbeit: ganz wie Herr Poincare, wenn er in Autorität angesetzt. Durch eine vorsichtige Schroff zusammen, streitet spißig, höhnt behutsam und be Aber an fleinen Tagen ist die Pariser Kam einem Ministerium sitzt. Man muß sich beit erhöht er sein Ansehen, und in der Stunft geistert sich regierungsmäßig für den Fortschritt. mer manchmal sehr groß. Da ficht man, wie hoch seinen Namen merken. Es ist jest viel der leeren Versprechungen ist er ein fluger Meister. Dabei ist er immer fühl; am fühlsten, wenn er es die geistig minder Bemittelten gebracht haben. leicht teiner im Palais Bourbon , der mit Seine schnurrenden Phrasen, kein Blendwerk, wie gefühlvoll wird. Und wer hier den Gipfel der Mittelmäßigkeit er- dem Parlament so umzuspringen es die Opportunisten einer früheren Zeit gern flimmt, der könnte sich schon anderswo als bewüßte, wie Poincare. Er kennt es durch und machten. Er hütet sich, da zu sagen, wie die; er des Goncourt. Er kam als Unterrichtsminister, um Jüngst sah und hörte ich ihn beim Gastmahl deutender Mann sehen lassen. Das ist zum Bei- durch. Was mehr ist, er weiß die Kenntnis prat fagt nur nicht diein. So wird er bestimmten den Meister Edmond de Goncourt zu huldigen. spiel der Fall des Herrn Raimond Pointisch zu ververten und wußte es vom ersten Tage Fragen ausweichen, ohne den Frager zu ent- Denn in Frankreich sind die Regierenden keine care. Herr Poincare ist im Augenblick, wo ich an. Als fleißiger junger Mann trat er mutigen oder zu verbittern. Er weet Erivartun- Analphabeten. Herr Poincare nahm sich sehr zudies schreibe, Unterrichtsminister. In einem ein. Auf die langweiligen Aufgaben warf er sich. gen, ohne sich zu verpflichten. Ach, er ist so gefchickt. sammen; er wollte den Schriftstellern zeigen, was früheren Augenblick war er Finanzminister und Man überließ sie ihm gern. Zuerst entfernte er Darum läßt sich auch aus seinem Vortrage die ein Parlamentsredner ist. So wurde daraus ein vorher schon einmal Unterrichtsminister. Der Spinngelvebe aus den Eden oder Kommissionen. geltende Beredsamkeit des Palais Bourbon er- Besuch des gesprochenen Wortes beim geschrieMann, der so viel regiert hat, zählt heute kaum Dann wichste er den Fußboden des Budgets. Was kennen. Spräche er so, wenn es nicht nüßlich benen. Man hörte ihn höflich an, nur höflich. fünfunddreißig Jahre. Und vor acht Jahren war die anderen aus Faulheit nicht unternahmen, wäre? Ich sehe, wie ihm alle lauschen. Offenbar Diefe Gaben genügen also, um auf der franzö er noch Gerichtsreporter eines wenig gelesenen machte er willig. Eine Arbeitskraft, was? gefchicht es, weil er ihrem Ideal sich nähert. In fifchen Tribüne eine Rolle zu spielen. Jeder dachte Blattes. Ist das nicht eine schöne demokra Und sie ließen ihn arbeiten. Sie glaubten, er seinen Leistungen ist aber nichts Besonderes und sich seinen Teil, und niemand wurde warm.